165
Bourbakis, die nach Elsa und Baden einen Einfall machen sollte, den heldenmtigsten Widerstand, bis der mit frischen Truppen vom Norden herbeieilende Man-tenfsel den General Bourbaki zwang, um der Gefangenschaft zu entgehen,mit85000mann auf schweizerisches Gebiet berzutreten, wo dieselben im traurigsten Zustande anlangten.
18.Jan. König Wilhelm wird zum erblichen deutschen Kaiser proklamiert. Wiederausrichtung des Deutschen Reiches.
Dieser feierliche Akt fand im Schlosse zu Versailles statt, wo sich König Wilhelms und des Kronprinzen Hauptquartier befand. Die erste Anregung dazu ging vom jungen Könige Ludwig Ii. von Bayern aus1).
19. Jan. Schlacht bei St. Qnentin.
General v. Gben (Manteuffels Nachfolger) rieb durch diese Schlacht die franzsische Nordarmee unter Faid-herbe vollstndig auf.
28. Jan. Kapitulation von Paris. W a f f e n st il l st an d.
Bereits Ende Dezember hatte das Bombardement der von einem Grtel von Forts umgebenen Riesenstadt begonnen, die auerdem durch Hunger und Krankheiten viel zu leiden hatte. Mehrere Ausflle, darunter ein besonders heftiger am 19. Januar, miglckten. Entsatz von auen war nicht mehr zu hoffen. Daher Kapitulation und Waffenstillstand, der von Jules Favre, Minister des Auswrtigen, mit dem Reichskanzler Bis-marck zu Versailles abgeschlossen wurde. Smtliche Forts bergeben, die Besatzung von Paris entwaffnet und kriegsgefangen. Der Waffenstillstand erstreckt sich aber vorlufig noch nicht aus den Kriegsschauplatz um B elf ort, welches erst am 16. Februar kapituliert.
26. Febr. Die Friedensprliminarien von Versailles. Nach einer Bestimmung des Waffenstillstandes wurde eine konstituierende Nationalversammlung nach Bordeaux berufen, die an die Spitze der Exekutivgewalt den greifen Staatsmann Thiers (einst Minister Louis Philipps, j 1877) stellte, der sofort die Friedensverhand-lungen erffnet. Die Friedensprliminarien wurden am 1. Mrz von der Nationalversammlung an-genommen. An demselben Tage zogen 30000 Mann deutscher Truppen in Paris ein2).
x) König Ludwig Ii. verfiel in Geistesstrung und starb 1886 durch Selbstmord im Starnberger See.
2) Bald darauf in Paris die Schreckensherrschaft der Kommune, erst im Mai durch die Regierungstruppen unterdrckt.
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Extrahierte Personennamen: Elsa Wilhelm König_Wilhelms Wilhelms Ludwig_Ii Ludwig Jules_Favre Thiers Louis_Philipps Philipps Ludwig_Ii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Bayern Paris Versailles Paris Versailles Bordeaux Paris Starnberger_See Paris
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Vertreter des deutschen Volkes (Nationalversammlung) nach Frank-
furt a. M. Sie wählte den Erzherzog Johann von Österreich
unter dem Titel „Reichsverweser" zum Oberhaupte Deutsch-
lands (1848). Hierauf wurde ein allgemeines Gesetz für Deutsch-
land (die sog. „Grundrechte") beschlossen. Im Jahre 1849 wollte
die Nationalversammlung die erbliche Kaiserwürde an Friedrich
Wilhelm Iv. übertragen. Dieser lehnte die Krone ab und suchte
einen neuen deutschen Bund zu gründen, von welchem Österreich
ausgeschlossen sein sollte und in welchem Preußen die Leitung
übernehmen wollte. Bayern und Württemberg weigerten sich
indes, diesem neuen Bunde beizutreten, ja Österreich drohte mit
dem Kriege. Friedrich Wilhelm mußte also seinen Plan fallen
lassen, und so wurde im Jahre 1851 der alte Bund unverändert
wieder hergestellt. — 4. Seit 1460 waren die Herzogtümer
Schleswig-Holstein mit Dänemark durch Personalunion verbunden,
sollten aber ihre besondere Verfassung behalten („up ewig unge-
deckt"). Holstein gehörte zum deutschen Bunde, Schleswig nicht.
Der dänische König Friedrich Vii. wollte Schleswig von Holstein
trennen und dem dänischen Staate einverleiben. Da erhoben sich
die Schleswig-Holsteiner und sagten sich von Dänemark los. —
1848 begann der Kampf. Deutschland stand den Schleswig-
Holsteinern bei, und Dänemark unterlag zu Lande (5. April 1849
erfolgreicher Kampf gegen zwei dänische Kriegsschiffe bei Eckern-
förde, 13. April Erstürmung der Düppeler Schanzen), fügte aber
dem deutschen Handel durch seine Flotte großen Schaden zu*).
England, Frankreich und Rußland stellten sich auf Dänemarks
Seite und zwangen Deutschland,- 1850 Frieden zu schließen.
Schleswig-Holstein fiel wieder an Dänemark, und dieses suchte
nun Schleswig vollständig dänisch zu machen.
§ 93. Fortsetzung. (Dänischer Krieg). — 1. Die
letzten Lebensjahre des Königs Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen
waren durch Krankheit getrübt. 1858 übernahm daher sein
Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft
und folgte ihm 1861 als König. Er unternahm eine Ver-
besserung des Kriegsheeres, die Preußens Wehrkraft erheblich ver-
mehrte (Kriegsminister v. Roon), erweiterte durch Verträge mit
anderen Staaten das Handelsgebiet des Zollvereins und faßte
Pläne zur gründlichen Reform des deutschen Bundes (Volksver-
tretung, Ministerpräsident v. Bismarck-Schönhausen). — 2. Als
in Dänemark l 863 der König Christian Ix. auf den Thron kam,
folgte er dem Willen seines Volkes und verleibte Schleswig dem
Königreiche Dänemark ein. Hierauf ließ der deutsche Bund durch
hannoversche und sächsische Truppen Holstein besetzen; Preußen
und Österreich aber erklärten an Dänemark den Krieg, und ihre
*) Man fing damals die Gründung einer deutschen Flotte an; dieselbe
ist später verkauft. Dann hat Preußen eine Kriegsflotte gegründet (Jadebusen).
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Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Vii Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm Christian_Ix
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Holsteinern Eckern- England Frankreich Deutschland Schleswig-Holstein Dänemark Dänemark Königreiche_Dänemark Holstein
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
— 230 —
1. März. Einzug von 30000 Mann deutscher Truppen in Paris. Heerschau auf der Ebene von Longchamps. Friede zu Frankfurt a. M.: Die Friedenspräliminarien von Versailles werden bestätigt.
Nachdem die süddeutschen Staaten sich zu dauernder Vereinigung mit dem Norddeutschen Bund bereit erklärt und alle souveränen Fürsten nebst den drei freien Städten dem Könige Wilhelm I. die Kaiserkrone des auf diese Weise neubegründeten Deutschen Reiches angeboten hatten,
Erneuerung der deutschen Kaiserwürde im Schlosse Ludwigs Xtv. zu Versailles.
21. März. Eröffnung des ersten deutschen Reichstags durch den Kaiser Wilhelm I. in Berlin.
Annahme der neuen Reichsvcrfassnng:
1. An der Spitze des Reiches steht als Deutscher Kaiser der König von Preußen; die Kaiserwürde ist mit der Krone Preußen fortan erblich verbunden. Der Kaiser vertritt das Reich völkerrechtlich bei Kriegserklärungen und Friedensschlüssen, bei Bündnissen und Verträgen mit fremden Staaten zc. Er führt den Oberbefehl über die gesamte deutsche Land- und Seemacht.
2. Die Vertretung der Regierungen (25) bildet der Bundesrat (58 Stimmen: Preußen 17, Bayern 6, Sachsen und Württemberg je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die übrigen Staaten je 1).
Den Vorsitz führt der vom Kaiser ernannte Reichskanzler (der erste: Fürst Bismarck bis 1890).
3. Die Vertretung der Bevölkerung bildet der Reichstag, bestehend aus Abgeordneten (auf damals 100000 Einwohner je einer), die durch allgemeine und direkte Wahlen auf je 5 Jahre gewählt werden; jetzt 397.
Einheitliches Heerwesen, allgemeine Wehrpflicht. Einheitliches Münz-, Maß- und Gewichtssystem.
Iv. Da- neue Deutsche Reich unter den Kaisern aus dem Hause Hohenzollern von 1871 bis jetzt.
A. In aulserueutschen Ländern.
In der Republik Frankreich tritt 1873 an die Stelle des Präsidenten Thiers, nachdem der Versuch einer Wiederherstellung des Königs-tums unter dem Grafen Chambord (S. 244) missglückt ist, der Marschall Mac Mahon, ihm folgt 1879 Grevy, 1877 Carnot, (wird Juni 1894 ermordet), sodann Casimir-Perier, (dankt Jan. 1895 ab), Felix Faure (f 1899), Loubet, Fallieres, jetztpoincare.
1871
10. Mai
18. Jan.
i e April
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
— 208 —
Bürgerkrieg in Spanien (1833-1840) nach dem Todt Ferdinands Vii Dieser hat das salische Gesetz aufgehoben, um seiner Tochter Isabella die Thronfolge zu sichern gegen seinen jüngeren Bruder Karl o s. Dieser beginnt 1833 den sogen. Karlisten-krieg und kämpft für_ ein unumschränktes Königtum. Er unterließt Verfassungspartei, die für die unmündige Isabella und deren Mutter Maria Christina kämpft.
. Jahre 1868 wird die Königin Isabella (1833 — 68) vertrieben, sie flüchtet nach Frankreich. Marschall Serrano wird Regent von Spanien hach mehrfachen Verhandlungen mit auswärtigen ho-7a?U ^ rinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen bereit • spanische Krone anzunehmen. Nach seinem Rücktritt (S. 124) wird der zweite Sohn König Viktor Emanuels von Italien als Am ade o I. (1870 — 1873) König von Spanien. Als dieser die Krone niederlegt, bricht ein neuer Bürgerkrieg aus. Proklamation der Republik. Don Karlos kämpft im Norden gegen die Republik-Wiederherstellung der Monarchie. König Alfons Xii (1875 — 85) Sohn der Isabella. Seit 1885 Alfons Xiii., für den während der Minderjährigkeit bis 1902 seine Mutter, die Königin Marie
Christine, eine Tochter des Erzherzogs Karl Ferdinand von Österreich, die Regentschaft führte.
1837-1901
In England regiert
1820 — 1830 Georg Iv. (Ehescheidungsprozess mit seiner Gemahlin Karoline von Braunschweig). Sein Minister Canning.
1830 — 1837 Wilhelm Iv., Georgs Iv. Bruder. Unter ihm wird die Gärung des Volkes durch eine Parlamentsreform beruhigt. Die Sklaverei wird in den Kolonien 1833 aufgehoben.
Viktoria, seit 1840 mit Albert von Koburg vermählt.
Die Personalunion Hannovers mit England wird aufgelöst. In Hannover folgt nach dem salischen Gesetz der Herzog von Cumberland, der Oheim der Königin Viktoria, als König Ernst August (1837—1851). Nach ihm sein Sohn, der erblindete Georg V. (1851 — 1866).
1848
24. Febr.
Der Sonder bundskrieg in der Schweiz. 1847. Sieben katholische Kantone sagen sich von der Eidgenossenschaft los, werden aber von den Bundestruppen besiegt. Darauf erfolgt die Umgestaltung des Staatenbundes souveräner Kantone (S. 203) in einen Bundesstaat. Die Bundesversammlung in Bern (bestehend aus Ständerat und Nationalrat) hat gesetzgebende, der aus 7 Mitgliedern bestehende Bundesrat ausübende Gewalt. Bern ist die Bundeshauptstadt.
Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp wird vertrieben, und Frankreich wird eine Republik.
10. Dez. Louis Napoleon, der Sohn des ehemaligen Königs von Holland, wird Präsident der Republik.
1848—1851 Revolutionäre Bewegungen in Europa:
1. Italien: Sizilien sagt sich von Neapel und den Bourbonen (S. 165) los. Volksaufstände werden mit Gewalt unterdrückt und der alte Zustand wird Mai 1849 wieder hergestellt.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinands Isabella Karl_o Karl Isabella Maria_Christina Maria Serrano Leopold_von_Hohenzollern-Sigmaringen Leopold Viktor_Emanuels Viktor Alfons_Xii Isabella Alfons_Xiii Marie
Christine Karl_Ferdinand_von_Österreich Karl Ferdinand Georg_Iv Karoline_von_Braunschweig Canning Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Viktoria Albert_von_Koburg von_Cumberland Ernst August Georg_V. Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Louis_Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Ferdinands Frankreich Spanien Italien Spanien England Georgs Hannovers England Hannover Schweiz Bern Frankreich Holland Europa Italien Sizilien Neapel
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- 215 —
€. Einfluß der französischen Februarrevolution (S. 208) auf Deutschland. 1848 1. Preußen.
18. März. Aufstand in Berlin, wo tags zuvor Friedrich Wilhelm Iv. eine Verfassung verheißen hat. Straßenkampf. Die siegreichen Truppen müssen auf Befehl des Königs die Stadt räumen. Der König bleibt in Berlin.
Es wird eine konstituierende preußische Nationalversammlung nach Berlin berufen. Pöbelexzesse. Einmarsch Wrangels in Berlin.
Auflösung der nach Brandenburg verlegten Nationalversammlung durch das Ministerium Brandenburg-Manteuffel (das „Ministerium der rettenden Tat").
Der König gibt eine von ihm selbst aufgestellte (oktroyierte) Verfassung (Zweikammersystem).
Die vom Landtag revidierte Verfassung wird als preußisches „Staatsgruudgesetz" verkündet.
Preußen ist seitdem eine „konstitutionellemonarchie". Die Verfassung wird von dem Könige und den Kammern feierlich beschworen. Die gesetzgebende Gewalt wird fortan „gemeinschaftlich durch den König und die beiden Häuser des Landtags ausgeübt".
2. Österreich.
13.—15. März. Aufstand in Wien, Metternich wird verjagt. Im Oktober ist Wien ganz in den Händen der Aufständischen. Fürst Windifchgrätz erstürmt Wien. Ferdinand dankt ab; sein Nesse Franz Joseph wird Kaiser. Regiert bis 1916.
Aufstand der Ungarn (S. 209).
3. Deutschland.
a) Vergebliche Versuche zur Neugestaltung Deutschlands.
Sogleich nach der Februar-Revolution in Frankreich fordert man in ganz Deutschland die Berufung einer Nationalversammlung. um den Deutschen Bund zu beseitigen und ein geeinigtes deutsches Kaiserreich zu schaffen. Die Regierungen gestatten die Wahlen, und es wird am 18. Mai die deutsche Nationalversammlung (das Parlament) behufs Vereinbarung einer deutschen Reichsverfassung mit den Regierungen der einzelnen Staaten in Frankfurt a. M. in der Pauluskirche eröffnet.
Der Bundestag wird nach der Wahl des Erzherzogs Johann von Österreich zum Reichsverweser aus-
1850
m. Jan. «s. Febr.
1848
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm März Ferdinand Franz_Joseph Franz Johann_von_Österreich Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Berlin Berlin Berlin Berlin Brandenburg Wien Wien Wien Ungarn Deutschland Deutschlands Frankreich Deutschland Frankfurt_a._M.