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Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
Ì8
Vorbegrìffe.
cher als die Breite ist. Wo die Abfälle die Ebenen oder
niedrigen Gegenden berühren, ist der Fuß des Gebirges.
Gebirge.
§. 31. Von einem größer« oder Hauptgebirge
laufen gemeiniglich kleinere Seitenarme oder Seiten-
und Nebengebirge aus, deren höchste Punkte jedoch
die Höhe des Hauptgebirgsrückens nicht erreichen. Bei
dem Hauptgebirge unterscheidet man das Vorgebirge
und das Mittelgebirge von dem eigentlichen H och-
gebirge. Zuerst gelangt man, wenn man sich von ei,
ner Ebene einem Hauptgebirge nähert, zu den Vor,
bergen oder zu dem Vorgebirge, welches aus Hügeln
und sanft sich erhebenden, fast immer mit fruchtbarer
Erde bedeckten Bergen besteht. Das darauf folgende
Mittelgebirge ist schon steiler und höher, aber noch
fruchtbar und besonders reich an nahrhaften Pflanzen
für das Vieh. Ueber dasselbe ragt nun das Hoch ge»
birge mit seinen oft jähen Abstürzen, tiefen Abgrün-
den, nackten, schroffen Felsengipfeln empor, und streckt
sein Haupt den Wolken entgegen, oder erhebt eö oft
über dieselben.
Gletscher. Lawinen.
§. 32. Im Hochgebirge findet man oft Gletscher
oder Anhäufungen von großen Eismassen, die sich meist
durch den häufigen Schnee bilden, der von der Wärme
der Sommertage zwar geschmolzen war, aber durch die
darauf folgenden kalten Nächte wieder gefriert; ferner
Eisfelder und Eisthäler, d. h. gleichfalls vom
Schnee und Eise gebildete Flächen oder Vertiefungen;
und Lawinen, worunter man das Herabstürzen ansehn-
licher Schnee- oder Eismassen von den höhern Gebir-
gen versteht, die je tiefer sie herabstürzen, desto mehr
an Umfang und Gewicht zunehmen, alles was ihnen
in den Weg kommt, mit sich fortreißen oder zerstören
und oft ganze Häuser und Ortschaften bedecken.
Vorgebirge. Vulkane.
§. 33. Gebirge, die sich bis zum Meere erstrecken,
endigen sich daselbst entweder mit Kaps- oder Vor-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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— 34 -
Das Wendland.
Den Namen Wendland trägt das Gebiet von seinen Bewohnern,
welche Reste des großen, in alter Zeit den Deutschen feindlichen Wenden-
Volkes sind. Den Laus der in der Altmark entspringenden Jeetze
begleiten auf der zu unserem Lande gehörenden 80 km langen Laufstrecke
grüne Wiesen, die weiter ab vom Flusse moorig werden. Den mittleren
Teil unseres Wendlandes nimmt östlich von der Jeetze eine sumpfige,
aber mit schönem Wald bestandene Niederung ein, während nördlich und
südlich davon guter Ackerboden, aus Lehm und Sand gemischt, sich findet.
Das Wendland westlich von dem Flnsse ist ein welliges Hügelland, das
im Norden zur Göhrde ansteigt. Die südlichen Hügel, der Drawän
genannt, enthalten zwar große Wälder und Heiden, sind aber doch nicht
schwach bewohnt.
„Das ganze dorsreiche Wendland bietet dem Besucher noch manche Besonder-
Helten, die sich ans die wendische Abstammung seiner Bewohner zurückführen lassen.
Die Ortschaften sind fast alle um einen kreisrunden Platz gebaut, zu dem nur
ein Eingang offen gelassen ist (Rundlinge); auch sind sie durchweg vou einem
dichten Baumkrauze von Eichen, Birken und Eschen nmgeben, so- daß man bei der
Annäherung statt des Dorfes einen lichten Wald vor sich zu sehen glaubt. Die
Bauernhäuser sind in niedersächsischer Bauart errichtet; aber das Holzwerk ist mit
blauer, roter oder grüner Farbe grell bemalt. Auf den Giebeln sieht man hier
und da plumpe Wolfsköpfe oder die niedersächsischen Pferdeköpfe. Hinter
jedem Hanse liegt die „Klanzei" (Obstgarten) und der „Priessiug" (Schweiue-
weide). Alle Felder und Wiesen der Dörfer umsäumt der Weidenbaum, der
recht eigentlich der wendische Lieblingsbaum ist. Heute herrscht iu diesem Weud-
laude, deren verachtete Bewohner mau früher faul und verkommen nannte, ein
durch rastlosen Fleiß erworbener Wohlstand. Der Wende, der als gedrückter
Knecht verschlagen und heimtückisch war, kommt heute als freier Mann dem
Fremden offen und freundlich eutgegeu. Seine Sprache, die schon seit fast
1000 Jahren plattdeutsch ist, zeigt uoch slavifche Anklänge. Charakteristisch ist
für den sonst einfach lebenden Wendländer der ungeheure Aufwaud bei Hochzeiteu
und sonstigen Festen." (Beuermauu, Provinz Hannover.)
Die eigentliche Lüne bürg er Heide.
Aussehen. In dem welligen Hügellande der eigentlichen Lüne-
burger Heide ragt an der Nordwestecke der Wilselder Berg (171 m)
als die bedeutendste Erhebung unseres gesamten hannoverschen Flachlandes
auf. Von seiner breiten, kahlen Kuppe können wir am besten Umschau
über die weite Heide halten. Sie bedeckt einen Flächeninhalt von
11000 qkrn. Der"heideboden besteht aus dürrem, weißem Sande, der
mit Feuersteinen untermischt und ab und zu mit mächtigen Granitblöcken
übersäet ist, die in einer früheren Zeit der Erde mit dem Gletschereise
von Skandinavien herbeigetragen wurden. Eine ausfällige Erscheinung
in der Heide sind anch die häufig vorkommenden Hünengräber, das sind
einzelne Steinhügel, welche die Grabstätten alter germanischer Helden
umschließen. Hin und wieder zeigen sich einzelne Dörfer, von Roggen-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
bald über den Fluß hinüber, bald weicht sie erheblich davon zurück, bis
sie bei Stolzenau den Fluß endgiltig verläßt und fast im rechten Winkel
nach Westen umbiegt. In dieser Richtung zieht sie sich bis über die
Ems hin. Sie berührt dabei als Nachbarländer die Provinz Westfalen,
das Herzogtum Brauuschweig, die Fürstentümer Waldeck, ^ Schaumburg-
Lippe, Lippe-Detmold und am Deister nochmals ein Stück der Provinz
Hessen. Endlich wendet sich diese Grenzlinie jenseit der Ems schars
nordwärts und stößt dann bis zur Seeküste hin an das Königreich
Holland.
Das so umgrenzte Gebiet der Provinz wird durch einen schmalen
Streisen brauuschweigischen Landes in einen kleinen südlichen Teil
(Südhannover) und einen größeren nördlichen (Nordhannover)
geschieden; letzteren scheidet das Großherzogtum Oldenburg wieder in
einen östlichen und einen westlichen Flügel, die nur durch eine schmale
Landbrücke zusammenhängen (Ost- und Westhannover). Von der
Hauptfläche des Landes sind abgetrennt: die kleine Grasschaft Hohn-
stein im Südharz, die Orte Polle und Bodenwerder an der Weser
und Wilhelmshaven am Jadebusen. Dagegen umklammert Hau-
nover: das Großherzogtum Oldenburg, das Gebiet der Freien
Stadt Bremen, kleine Gebiete des Herzogtums Braunschweig
und fast das ganze Fürstentum Schaumbnrg-Lippe.
Entstehung der ^berslächenformen. Bei Betrachtung unserer
Provinz erkannten wir den reichen Wechsel der Landschaften. Wir sahen
kreuz und quer gehende steile Bergzüge mit grünenden Wäldern und
breite Talmulden mit wogenden Saatfeldern, dürre Heiden, unwirtliche
Moore und reiche Marschen. Wie ist dieses bunte Oberflächenbild
entstanden?
Unsere Erde war einst ein mächtiger Glutball, wie heute noch die Sonne und
zahlreiche andere Sterne. Der Glutball kühlte sich allmählich in taufenden von
Jahren so weit ab, daß sich eine seste Rinde um den Kern bildete, der noch heute
glüht (Vulkane). Aber dieser festen Erdrinde ging es wie der Schale eines ge-
bratenen Apfels. Solche Apfelschale ist glatt gespannt, so lange der Apfel heiß ist;
sobald er erkaltet, runzelt sie sich. Auch auf der sich abkllhleudeu Erdrinde trateu
Runzeln hervor; das sind die Gebirge. Nur sind diese bei der riesig großen Erd-
krnste im Verhältnis nicht so groß wie die Runzeln beim Apfel. Als die Erdrinde
weiter erkaltete, da fiel aus der Lufthülle der Wasserdampf in ungeheuren Regen-
strömen uieder und bildete auf der Erde einen heißen Urozean. Viel Gestein wurde
abgewaschen, aufgelöst und fortgeschwemmt und in Schichten im Urmeere abgelagert,
so wie noch heute bei Überschwemmungen das Flnßwasfer Schlamm absetzt. Aber
diese Schichtenbilduug ging nicht ruhig vor sich. Durch den gewaltigen Druck des
glühenden Erdinneru barst die Erdrinde hier oder hob sich dort. Flüssige Massen
drangen empor und erkalteten, oder es brachen mächtige Erdschollen in die Tiefe.
Und so sind nach furchtbaren Erschütterungen in tausenden von Jahren bis zum
heutigen Tage hoch und tief, Gebirge und Täler, Festländer und Weltmeere entstanden.
Man unterscheidet nun in dieser Geschichte der Erdbildung vier große Zeit-
abschnitte: Die Urzeit, das Altertum, das Mittelalter und die Neuzeit.
Aus der Urzeit und dem Altertums ist iu unserer Provinz nur der Harz zu nennen.
Meyer, Heimatkunde. 4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Meyer
Extrahierte Ortsnamen: Lippe-Detmold Hessen Holland Oldenburg Wilhelmshaven Oldenburg Bremen
Erster Abschnitt.
Dir Landschaften der Provinz Hannover.
I. Der Harz.
1. Gliederung und Aussehen des Gebirges.
Gliederung. Harz heißt Waldland. Dieser alte Name ist noch
heute richtig; denn die stolzen Harzberge sind überall dicht bewaldet. Im
Nw., N. und O. tritt das Gebirge wie eine gewaltige Bergmauer auf,
dagegen ist der Anstieg von So. bis nach W. hin sanfter. Auch sind
dort Vorhöheu vorgelagert, die den Eindruck der Gebirgsmasfe ab-
schwachem Doch ist der Harz eigentlich eine einzige mächtige Erdscholle,
die aus der Umgebung ausragt. Die Oberfläche dieser Scholle ist durch-
furcht von vielen Tälern, zwischen denen dann die Höhen und Berge
noch hervortreten. Die mittlere Höhe der Erdscholle ist 442 m, und die
höchste Erhebung auf derselben, der Brocken, steigt zu 1141 m Höhe
auf. Die Grundfläche des ganzen Gebirges hat etwa die Form einer
Gartenbohne. Das Gebirge erstreckt sich in einer Länge von etwa
100 km von Nw. nach So. bei einer durchschnittlichen Breite von
30 km. Eine Linie von Seesen über Goslar, Harzburg, Wernigerode,
Thale, Hettstädt, Mansseld, Walkenried, Herzberg und Osterode würde
die genauere Umgrenzung der Harzerhebung ergeben. Das nordwestliche
Stück des Harzes nennt man den Oberharz, das südöstliche den
Unterharz; eine Linie von Wernigerode am Brocken vorbei uach Bad
Sachsa trennt beide Gebiete voneinander. Auf der Fläche des Ober-
Harzes (650 m Durchschnittshöhe), der den Unterharz (490 m Durch-
schnittshöhe) beträchtlich überragt, gliedern sich deutlich drei Stücke gegeu-
eiuander ab, nämlich das Brockengebiet, die Klan st Haler
Hochebene und das St. Andreasberger Dreieck.
Aussehen. Das Brocken gebiet besteht aus einer 2 Stunden breiten,
810 m hohen Ebene, die sich in ihrer Mitte noch fast 60 m hebt und rings von
Bergen umgeben ist. Diese Hochfläche heißt das Brockenfeld. Im Westen umsäumt
es der einzige Bergzug des Harzes, der breitrückige Acker-Bruchberg. Im Süden
ragt unter den Randbergen als höchster der Wurmberg, 970 m hoch, auf. Die
Nordostecke nimmt der Brocken selbst ein. Wie Kopf und Schultern eines Riesen
taucht seine Bergmasse aus dem Brockenfelde auf. Die eigentliche Brockenkuppe
ragt als kahler Kopf etwa 100 in über seine beideu Schultern, Königsberg und
Heinrichshöhe, hervor. Die waldlose Brockenkuppe ist übersäet mit riesigen grauen
Granitsteinen, deren Namen wie Teuselskauzel, Hexenwaschbecken usw. daran
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
erinnern, daß na6) dem Glauben unserer Voreltern die Hexen in der ersten Mai-
nacht ans Besenstielen und Ziegenböcken zum Brocken (Blocksberg) ritten und
dort mit dem Teufel tanzten. Inmitten dieses Trümmerfeldes steht das große
Brockengasthans und ein Aussichtsturm. Die großen Säle des Gasthauses nimmt
fast jeder Bergsteiger in Anspruch; denn über die Brockeuhöhe bläst stetig ein
scharfer, kühler Wind, der fast täglich, je nach der Jahreszeit, Nebel, Regen oder
Schnee mit sich führt. Nur die Mouate Juui, Juli, August und September sind
ohne Frost und Schnee.
Brockenhöhe.
Bei der geriugeu Wärme, der starken Feuchtigkeit der Luft, der beträchtlichen
Höhe und der kurzen Sommerzeit hat sich hier auf der kühlen, steinigen Brocken-
kuppe eine eigentümliche Pflanzenwelt entwickelt. Zn Hunderten überziehen im
Frühling die weißen Blütensterne der Berganemone das Grau des Bodeus. Im
Herbste hat die Pflanze ein mit langen Granneu versehenes Fruchtbüschelchen ent-
wickelt, das ihr den Namen Hexenbesen eingetragen hat. Dazu kommen seltene
Habichtskräuter, die Zwergbirke, die mit nadelartigen Blättern versehene Brocken-
myrte, die isländische Flechte und die Landkartenflechte, alles Pflanzen, die man
ans den Alpen oder ans den hohen Bergebenen Norwegens findet. Die Tierwelt
ist auf der Kuppe nur sehr geriug vertreten. Ringdroffeln oder Rabenkrähen
überfliegen wohl einmal die kahle Kuppe; aber Wohnung nehmen dort nur kleine
Fledermäuse, schwarze Eidechsen, einige Käfer und ein paar Schmetterlinge. Das
zwei Wegstunden ins Geviert messende Brockenfeld ist ein sumpfiges Bruchland,
auf dem der Waldwuchs hier und da durch Sumpflachen unterbrochen ist. An
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— 14 —
b) Kalkzüge. Zwischen diese gespreizten Riesenfinger schieben sich
Hügel- und Bergzüge ein, die alle aus viel jüngerem Kalkgestein auf-
gebaut sind. Sie treten meist als schmale, lange oder gekrümmte Berg-
ketten ans mit steilen Abhängen; prächtiger Buchen- und Eichenwald
mit dichtem Grasteppich und schwellendem Moospolster überzieht ihre
Gesteine. Dieseu Kalkgesteinen sind eingebettet: Eisenstein, Braunkohle,
Asphalt und Salze, die hier und da gewinnbringend verwertet werden.
Die zu diesen Kalkzügen zählenden Bergmassen am linken Leinenser nennt
man zusammen die Hilsgruppe. Ihre bekanntesten Ketten sind der
schmale 20 km lange Ith, bekannt wegen seiner prächtigen Anssichts-
punkte, und der ohrmuschelartig gekrümmte Hils, in dessen grüner Mnlde
das Bad Grünenplan bei Alfeld und an dessen Seite anch die merk-
würdige Lippoldshöhle liegt.
Gegenüber am rechten Leinenfer bei Alfeld zieht sich ein breites
Kalkplatean hin, das seinen Anfang schon bei Gandersheim hat. Zum
Leiuetal stürzen die Ränder der Kalkplatte steil ab. Die abfließenden
Gewäffer haben in diese Ränder tiefe, schmale Täler genagt; dadurch
treten zwischen ihnen eine Reihe von schön bewaldeten Bergkegeln hervor.
Die stattlichsten dieser Bergkegel sind die Sieben berge unterhalb
Alfeld, von denen der Tafelberg (375 m) der höchste ist.
Dieselbe Heranswaschung der Kegelform aus den Ketten und Platten ist
an deu Kalkzügen zu bemerken, die an beiden Ufern der Innerste hinab-
ziehen und bei Hildesheim mit dem Galgenberge abbrechen: ihr stolzester
Kegel ist der steile Woldenberg mit den Ruinen einer festen Burg.
3. Tas Kolilenbergland der Weser.
Das letzte Stück des hannoverschen Berglandes, das Kohlenberg-
land der Weser, beginnt unterhalb Hameln mit dem Süntel, der sich
gleich bis zu 477 m erhebt, im Weiterziehen sich aber etwas abflacht.
Seine Fortsetzung unterhalb Oldendorf ist die eigentliche Weserkette, die
sich näher an die hier scharf nach Westen gewandte Weser legt, bis dieser
Fluß sie bei Minden durchbricht. In beiden Bergzügen ist das weichere
Kalkgestein von hartem Sandstein durchsetzt, der treffliche Bausteine
liefert. Der Süntel und die Weferkette werden viel von Wanderern
aufgefncht. Besonders sind es östlich der Weser 5 Punkte, die ihrer
prächtigen Aussicht und ihrer schönen Lage wegen besonders die Fremden
anziehen, znerst ani Süntel die steilen, zerklüfteten Kalkfelfen des Hohn-
st eins, weiter anf der Weserkette die Höhe der Schaum bürg, der
Paschen bürg, der Lüh den er Klippen mit der zu ihren Füßen
liegenden Ahrensburg und der Höhe des Jakobs berges, des östlichen
Pfeilers der Porta Westfalika. An der der Wefer abgewandten Seite
des Süntels 'zieht sich eine tiefe Talmulde entlang, ans der nach Roi'den
die Aue und nach Süden die Hamel abfließen.
Jenseits des Tales erhebt sich dann der dem Süntel gleichlaufende
Deister mit seinem 20 Km langen ununterbrochenen Kamme. Der
Deister besteht vorwiegend aus weichem Kalkgestein, in das Kohlen ein-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— "23 —
hat sich erst durch lebhaften Holzhandel und dnrch die Einrichtung der Weser-
dampfschiffahrt und weiter durch große Fabriken in jüngster Zeit zu heben begonnen-
Von Münden bis Hameln im Wesertale.
„Zur Betrachtung des Wesertales bietet sich im Sommer durch
regelmäßig fahrende Personendampfer Gelegenheit. Am Morgen um
9 Uhr nimmt man von Münden Abschied und langt am Abend um
6 Uhr in Hameln an, voll von Bewnnderuug über die Herrlichkeiten
dieses schönen Tales. Das Flußtal ist auf dieser Strecke von der eigen-
artigen Schönheit, wie sie die Maler und Dichter lieben; wir haben
hier die malerische und romantische Weser vor uns. Wenn auch die
Berge hier nicht edlen Wein tragen, sondern rauschende Buchenwälder,
so fehlen doch nicht die „goldenen Saaten in den Tälern" und die
saftigen Wiesen und blumigen Anger. Spiegeln sich auch nicht ragende
Dome in den Fluten, so blicken dafür aus dem Kranze von Wiese,
Wald und Garten die freundlichen Weserstädtchen und reichen Dörfer,
die dem Fragenden aber auch vou eiuer tausendjährigen Gefchichte oder
von ehrwürdigen Sagen zu erzähleu wissen.
Das Flußtal ist von Münden ab recht eng. In Windungen zieht
der Fluß dahin; au einigen Stellen drängen sich die Berge so nahe an
die Weser, daß der schöne Sandstein aus den großen Brüchen der Berg-
wand gleich in die Kähne verladen werden kann. In flachem Bette stießt
das Wasser dahin, so daß in dürren Sommern die Schisfahrt zeitweilig ein-
gestellt werden muß. An besonders engem Tor ragt ein altersgrauer
Turm am Fluffe auf, der Rest der Bramburg, von der aus die Weser-
schisse geplündert wurden, bis Herzog Erich von Calenberg die Feste in
Asche legte. Weiter stromab winkt das Kreuz der Klosterkirche von
Bursfelde herüber, um die herum im stillen Waldtale die frommen
Mönche schon vor achthundert Jahren ihre Gärten und Felder pflegten.
Nach der Einmündung der Schwülme von rechts biegt die Weser
bei Bodenselde nach Westen um; sie weicht den festen Sandsteinmassen
des Sollings aus, die ganz sanst zum Spiegel des Flusses absteigen.
Das linke User ist von der Mündung der Diemel bei Karlshasen an
recht steil, so steil, daß sür die Landstraße durch Sprenguug Raum ge-
schafft werden mußte. Die steilen Wände bestehen aus Muschelkalk. Bis
uuterhalb der regsamen brauuschweigischeu Stadt Holzminden stießt der
Flnß auf der Scheide zwischen Muschelkalk und Sandstein. Er hat
im Laufe der Jahrtausende die Kalkwände unterwaschen und zum Ein-
stürz gebracht. Wo dann aus der Kalkfläche kleine Flüffe wie die Nethe
Herzuströmen, die an der Auswaschung mitgeholsen haben, da sind breite
Talmulden entstanden, in denen alte Klöster und Städte liegen. In
diesen Talsenken kämpften die heidnischen Sachsen mit den kampsgeübten
Franken und mußten ihnen weichen. Dann stiegen die frommen Väter
hier in das Wesertal hiuab mit Kruzistx und Spaten und gewannen
das Laud den: Christentum und der Kultur. Das Zentrum der Ver-
breitung des Christenglaubens im Sachsenlande, das stolze Kloster Korvey,
entstand hier am blinkenden Weserstrome" (Hossmann von Fallersleben.)
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
20
Strecken. Die Berggehänge sind vielerorts mit Weinpflanzungen (Wein-
bergen) bedeckt. — Der Schwarzwald, vom Rhein bis znm Neckar an
Höhe abnehmend, ist mit dunklen Tannenwäldern bedeckt und fällt steil
zur Nheinebene ab, von wo enge, felsige Thalspalten ins Gebirge dringen.
Im S. der Feldberg, fast 1500 m. Holzindustrie (Uhren!)-, Badeörter
am Fuße des Gebirges (Badenweiler, Baden, Wildbad). — Der reich be-
waldete Wasgau lwasgenwald) ist, wie der Schwarzwalo, im S. am
höchsten (Sulzer Belchen 1430 m) und fällt zum Rhein steil ab, west-
lich geht er über in die fruchtbare und gut angebaute Hochebene von
Lothringen. — Der Odenwald hat teils fruchtbare, teils wilde
Thäler und großenteils Laubwald. An seiner Westseite Zieht sich die
fruchtbare Bergstraße hin, ein reicher Obst- und Weinbezirk. — Die
Hardt (Psälzergebirge) mit dem Donnersberg, 690 m. Nach dem
Rhein hin sind berühmte Weinorte (Nierstein, Laubenheim re.), im Westen
«Saarbrücken) reiche Steinkohlenlager. — Das rheinische Schiefer-
gebirge (Hauptgestein Thonschiefer) ist im ganzen eine rauhe, wenig
fruchtbare Hochebene (400 m), gegliedert durch tief einschneidende Fluß-
thäler. Auf deu Höhen finden sich Wald, Moor, Heide und dürftige
Ackerfelder; die Flußthäler haben ein milderes Klima, größere Frucht-
barkeit und eine dichtere, wohlhabendere Bevölkerung. Der Taunus ist
ein liebliches Waldgebirge, nach dem Main und Rhein hin mit Obsthainen
und Weinbergen (Hochheim, Johannisberg, Rüdesheim rc.) bedeckt. Zahl-
reiche Mineralquellen lhomburg, Wiesbaden, Selters, Ems ec.). Gr. Feld-
berg, 880 m; im S.-W. der anssichtsreiche Niederwald (National-
denkmal!). Der Westerwald hat in seiner östlichen Hälfte Eisensteine;
an seiner Nordwestccke liegt das Siebengebirge, 7 schöne Bergkuppen
am Rhein. Das sauerländische (— südländische) Gebirge birgt im
N. reiche Eisen- und Kohlenlager (darum hier großartige Industrie!); sein
nördlicher Rand ist die Haar. Der Hunsrück (— hoher Rücken), eine
wellige Hochfläche mit bewaldeten Bergketten, wird durch das vielgewundene,
tiefe Moselthal getrennt von der Eifel (zahlreiche erloschene Vulkane!).
Das hohe Veen (— Moor) ist kahl und moorig. Im W. dieser Ge-
birge liegen die Ardennen.
Der Vogelsberg ist eine kegelförmig aufsteigende Basaltmasse
(Taufstein 770 m); die Thäler gehen von der Mitte strahlenförmig aus.
* — Die Rhön ist in dem niederen, nördlichen Teile (vordere R.) meist
gut bewaldet, der höhere südliche Teil (hohe R.) hat mehrere über 900 m
hohe, felsige Kuppen, teils bewaldet, teils mit Weiden und Mooren be-
deckt. Die Bevölkerung ist ärmlich. (Bad Kissingen). — Der Spessart,
gut bewaldet, fällt steil zum Main hin ab; die zahlreiche Bevölkerung ist
sehr ärmlich. — Die schwäbisch-fränkische Hochebene, an 300 m hoch,
hat nach den Gebirgen hin sandige und unfruchtbare Strecken; die Thäler
der Flüsse sind freundlich und fruchtbar.
4. Den nördlichen Teil des deutschen Gebirgslandes bilden
der Harz mit dem Brocken (1140 m), das hessische Berg-
und Hügelland (nördlich vom Vogelsberg und der Rhön bis
zum Zusammenfluß der Werra und Fulda) und die Weser-
gebirge.
Der Harz ist ein Tafelgebirge. Der höhere nordwestliche Teil heißt
Ob er harz (Nadelwald; Erze: Silber, Blei, Kupfer), der niedere südöstliche
Unterharz l Buchenwälder, Ackerbau). Tief eingegrabcne Thäler (Bode-
thal mit der Roß trappe; die Ufer steigen hier über 200 m steil auf.) —
Das hessische Berg- und Hügelland ist eine von fruchtbaren Thälern
vielfach durchschnittene Hochfläche, die von bewaldeten, teilweise auch kahlen
Höhenzügen überragt wird. (Meißner 750 m). — Die Wesergebirge
liegen zu beiden Seiten der Weser, links: der Reinhartswald, die
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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haben ein ozeanisches, an den Küsten ungesundes Klima; im
Herbste treten häufig furchtbare Orkane auf. Kaffee, Zucker und
Tabak sind Hauptprodukte. Die Mehrzahl der Bewohner sind
Neger und Mulatten.
Kuba, die „Perle der Antillen", mit der blühenden Hafen- und
Handelsstadt Havana, 200 000 E. (Zigarren), und die gesunde Insel
Portorico sind spanisch. Auf der sehr gebirgigen Insel Haiti, einst
der Garten Westindiens genannt, jetzt teilweise verödet, sind zwei Repu-
bliken: Haiti (Neger) und St. Domingo (Mulatten). Jamaika ist
englisch (Rum). — Die kleinen Antillen, meist gebirgig und vulkanisch,
fruchtbar und dicht bevölkert, gehören den Briten. Franzosen, Niederländern
und Dänen. Die wichtigste Insel ist Trinidad. — Die Bahamä-
Jnseln sind kleine, flache, fruchtbare, aber an Trinkwasser arme Korallen-
inseln (englisch). Auf Guanahani landete Kolumbus am 12. Okt. 1402.
I. Woher der Name Westindien? — 2. Vergl, die westindischen
Inseln mit den ostindischen nach Lage, Größe, Bevölkerung, Produkten!
tz 66. Bodeubeschafsenheit Nordamerikas.
1. Gebirge: a) Die Kordilleren von Nordamerika sind
an 7500 km lang, bis 1600 km breit, vulkanisch und reich an
Metallen. Nach der Senkung bei Tehuantepek erreichen sie rasch
ihre größte Erhebung in dem Hochlande von Mexiko (Popocatopetl,
5400 m; Vulkan). Nördlich vom 35.° treten sie in 2 Haupt-
zügen auf: östlich das Felsengebirge mit über 4000 m hohen
Spitzen, westlich die Sierra Nevada (— Schneekette), das
Kaskaden-Gebirg e und die Seealpen (Eliasberg, 6000 [?] m,
Vulkan). — b) Unfern der Ostküste liegen die Alleghanis
(Älligehnis); sie bestehen aus mehreren Ketten mit Gipfeln bis
2000 m, sind reich an Wald, Eisen, Kupfer und Steinkohlen.
Zwischen den genannten Gebirgen an der Westküste, denen teilweise
noch eine niedrige Küstenkette vorgelagert ist, und dem Felsengebirge be-
findet sich ein ausgedehntes, meist pflanzenarmes, stellenweise völlig wüstes
Hochland, das von niedrigen Bergketten, die reich an Gold und Silber
sind, durchzogen wird. Der mittlere Teil desselben ist ein abflußloses
Gebiet, in dem der große Salzsee liegt; den nördlichen Teil entwässert
der Kolnmbia, welcher in einer engen Schlucht das Kaskadengebirge
durchbricht; den südöstlichen und südlichen Teil durchfließt in einem teil-
weise schauerlich engen und tiefen Thale (Canon) der Kolorado. Die
Gebirge des Westens sind ungemein waldreich (die Wellingtonia wird bis
100 m hoch).
2. Flüsse und Tiefebenen. Das Tiefland von Nord-
amerika erstreckt sich vom Busen von Mexiko bis zum Eis-
meer und wird durch niedere Höhenrücken in die Ebene des
Mississippi und die nördliche Tiefebene geteilt. Der
Mississippi (d. h. großer Fluß) ist der zweitgrößte Strom
Amerikas und eine bedeutende Verkehrsader. Von der Quelle des
Missouri an gerechnet hat er eine Länge von 6500 km; sein
Gebiet umfaßt über 3 Mill. qkm. Das ungesunde Delta des
Stromes vergrößert sich stetig. Nebenflüsse: Missouri (Missüri)
und Arkansas r., Illinois (Jllineus) und Ohio (Oheio) l. —
Der Mackenzie (Mäckonsi), der größte Fluß der nördl. Ebene, ist
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Extrahierte Personennamen: Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Kuba Haiti Westindiens Haiti Jamaika Niederländern Trinidad Westindien Nordamerikas Nordamerika Mexiko Kaskaden-Gebirg Eliasberg Kolnmbia Mexiko Amerikas Arkansas Illinois Ohio