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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 232

1836 - Eisleben : Reichardt
132 Ii. Mittelafrika. Hab essi nien. ströme, dem Bahr-el-Abi ad (weißer Fluß- und Bahr-el-Azrek (blauer Fluß) gebildet wird. Nubien, ganz in der heißen Zone gelegen, hat ein heißes Klima, besonders in den Sandwüsten, wo, bei einer brennenden Hitze, die Regen selten sind. Die Produkte bestehen in Hausthieren, den Afrikanischen Naubthieren, Durra, Reiß, Zuckerrohr, Tabak, Senes- blättern, Bambusrohr, Eben - und Sandelholz, Gum- mis und Palmenbaumen, Gold, Salz. Außer den ei- gentlichen Nubiern, giebt es hier Araber, Jaeger, Ju- den und Türken. Die meisten Einwohner sind entwe- der Muhamedaner oder Heiden. Wissenschaftliche Bil- dung und Industrie sind unbekannt. Der Handel wird durch Karawanen betrieben. Es bestehen mehrere Staa- ten, deren Häuptlinge fast alle von dem Pascha von Aegypten abhängen. Sennaar, Stadt, größte Stadt in Nubien und Hauptstadt des Ncgerstaates Sennaar, im südlichsten Theile Nubiens, liegt am östlichen Hauptqucllensiusse des Nils, dem Baar-el-Azrek.— Westlich von Sennaar liegen die Lander Kordofan mib Dar- für, welche jedoch nicht zu Studien gerechnet werden, sondern ais Oasen der Sahara angesehen werden können. Habessinien. Die Gränzen dieses 10,000 Q Meilen großen Landes sind: gegen Norden Nubien, gegen Osten der Arabische Meerbusen, gegen Süden und Westen die Lande der Gallas. Hohe Gebirge, deren Gipfel zum Theil mit Schnee bedeckt sind, bedecken den größten Theil des Landes, und machen es zu einem hohen Gebirgslande mit fruchtbaren Thälern; doch giebt es auch Ebenen, wohin z. B. die große Salzebene unweit der Küste ge- hört, die ganz Hadessinien mit Salz versorgt, das hier in horizontalen Schichten liegt, und von den Einwoh- nern ausgehauen wird. Unter den zahlreichen Flüssen ist besonders der Bahr-el-Azrek (blauer Fluß), der östliche Hauptquellenfluß des Nils zu bemerken, wel- cher hier entspringt, und durch den großen See Dem- be a oder Tz a na gehr. Das Kl ima Habessiniens, das in der heißen Zone liegt, ist nur in den niedrigen Gegenden sehr heiß, hin-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 240

1836 - Eisleben : Reichardt
140 Iii. Südafrika. Das Kapland oder die Kapkolenie. Diesen Namen führt das auf der äußersten Süd- spitze von Afrika gelegene Land, welches auf der Süd- und Westseite vom Meere (dem Indischen Ozeane und Aethiopischen Meere) umgeben ist, und im Norden und Osten an den Theil des innern Südafrika stößt, welchen die Kaffern, Hottentotten und Buschmänner bewohnen. Die Größe beträgt 6000 Qmeilen. Der Boden ist bergig und felstg, indem viele Gebirge, worunter die Sch nee berge am höchsten sind, das Land durchziehen, und sich an der Küste mit dem Vorgebirge der guten Hoffnung und dem Nadelvorgebirge (Kap d'aguilhas) endigen. Das letztere Vorgebirge bildet den südlichsten Punkt Afrikas. Zwischen den Gebirgen sind dürre Hochebe- lien, die von den Hottentotten Karoo genannt wer- den, und darunter die große Karoo, auf der Nord- seite der schwarzen Berge eine Strecke von 1000 Qmei- len einnimmt. Doch giebt es auch fruchtbare Gegen- den; vorzüglich da, wo es nicht an Bewässerung fehlt. Das Meer, welches an den Küsten viele Baien bildet, nimmt die zahlreichen von den Bergen des Innern her- abkommenden Flüsse auf, von welchen die größten auf der Westküste der Elephanten fl uß und auf der Süd- küste der große Ftschfluß sind. Das Kapland liegt im nördlichen Theile der süd- lichen gemäßigten Zone, und hat ein warmes, gesundes Klima. In den Hochebenen und Gebirgen giebt es zuweilen Schnee und E>s. Die Produkte sind Haus- lhiere, wilde Büffel, Elephanten, Löwen, Panther und andere Afrikanische Naubthiere, Giraffen, Zebras, Wali- sische, Strauße, Flamingos, Schildkröten, Schlangen, Fische, Termiten; viel Weizen, Europäische Küchenge- wächse, Obst, Südfrüchte, trefflicher Wein, Gummi, und Giftbäume, einige Metalle, Salz, Mineralquellen. Die Einwohner bestehen aus Hottentotten und ñlis Europäischen Kolonisten, die ans den Nieder- landen und aus Großbritannien sich hier niedergelassen haben, und sich meistens mit Viehzucht, Acker- und Weinbau beschäftigen. Von den Hottentotten, die sich in einer Art von Dienstbarkeit bei den Kolonisten be-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 286

1836 - Eisleben : Reichardt
286 Iii. Südamerika. Falklandsinseln rc. che den größten Theile des Jahres den heftigsten Stür- men unterworfen und voller Klippen und Untiefen ist. Die Falklandsinseln oder Maloninen. Diese Gruppe von 2 großen und vielen kleinen un« bewohnten Inseln liegt nordöstlich von Feuerland, in einiger Entfernung von dem südlichsten Theile Peuago- niens. Sie haben einen felsigen steinigen Boden und ein ziemlich gemäßigtes Klima, indem sie zur südli- chen gemäßigten Zone gehören. Europäische Gewächse und Hausrhiere, die man hieher brachte, kamen fort. Die Hauptprodukte bestehen in Seevögeln, Wallfi- schen, See - Elephanten , Robben und Fischen. Holz fehlt, dagegen giebt es Torf. Diese Inseln, wovon die zwei größten Ost- und West-Falkland heißen und durch eine Meerenge von einander getrennt werden, sind jetzt von den Britten in Desitz genommen, die daselbst den Anfang zu einer Kolonie gemacht haben. Die Südpolarlander. Sie liegen zwar noch nicht in der Polarzone, und bei weitem dem Südpole nicht so nahe, als die Polar- länder Nordamerikas dem Nordpole, haben aber schon, wiewohl sie ihrer Lage nach zur südlichen gemäßigten Zone gehören, das Klima der Polarzonen, wo selbst im Sommer der Schnee nicht verschwindet. Der felsige und meistens mit schroffen nackten Bergen bedeckte Do- d e n ist fast ohne alle Gewächse. Desto reicher find sie an See-Elephanten, Pelzrobben, Wallfifchen und See- vögeln, worunter vorzüglich Pinguine, Albatrosse, Mö- ven, Sturmvögel, Seeraven und Seeschwalben. Daß es hier keine Einwohner geben kann, versteht sich von selbst. Die nördlichen dieser Länder liegen noch im At- lantischen Ozeane, und nur die südlichen haben ihre Lage im südlichen Eismeere, das hier schon früher, als mit dem Polarkreise anfängt. Die bemerkenswerthesten disfer Länder find: n Neu- oder Süd-Georgien, eine ziemlich große Insel, im Atlantischen Ozeane, südöstlich von den Famands-Instln, wo man nur 2 Pflanzenarten gefunden hat. 2) Sandwichland, eine Kette von kleinen Inseln, im

6. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 6

1910 - Hannover : Helwing
schwollenen Flüsse brausen in Jugendkraft dahin. An den Bergen, auf den Hügeln, in den Gründen keimt und sprießt und grünt es mit unglaublicher Schnelligkeit; die Wiesei: werden ein bunter Teppich, die Anhöhen bis ans die kahlen Felsen kleiden sich mit zahllosen Blumen. Der Sommer bringt viel Regen aber auch heiße Tage, und im Oktober beginnt mit Frost und Eis der Winter; ein angenehmer, klarer Herbst, der den Winter einleitet, tritt nicht ein. Der Wetterumschlag vollzieht sich sehr schnell; mitten im Sommer kann derselbe Tag eine Mittagswärme von 25° C bringen, und der Abend zeigt eine Kühle, die bis 5 0 herabgeht. Wenn man aus der Kürze und Kühle des Som- mers nun aber ans eine außerordentliche Winterkälte schließen wollte, so wäre dieser Schluß ein Irrtum. Die Läuge des Wiuters uicht seine Härte bringt die geringe mittlere Jahreswärme auf der Harzfläche zu- wege. Dazu fiud die Niederschläge (Regen, Schnee, Hagel, Reif) auf dem Harze sehr stark. Stoßen die dahinziehenden Luftschichten gegen ein Gebirge, so müssen sie aufwärts steigeu. In der Höhe erfolgt dann eine Abkühlung der Luftmassen und dadurch eine Verdichtung des mit- geführten Wafferdunftes. Der Wafferdampf bewölkt den Himmel und verdichtet sich weiter zu Regen und Schnee. Die Zahl der Regen- und Schneetage ist erheblich größer als in unserem Flachlande. Im Flach- laude rechnet man jährlich ans durchschnittlich 140 Niederschlagstage; in Klausthal dagegen ans 199. Würden die gesamten Niederschlags- Massen des Jahres auf der Oberharzfläche stehen bleiben, fo würden sie den Boden 1 m hoch bedecken, während diese Höhe in unserem Flach- lande nur .65 cm betragen würde. (Welche Bedeutung haben diese beträchtlichen Waffermaffen für unfer Land?) 3, Bewohner und Städte des Harzes. Bewohner. Die Bewohner des Harzes ernähren sich noch vor- wiegend, wenn mich der Fremdenverkehr und das Badeleben mancher Familie Brot schaffen, durch die Metallfchätze in den Bergen und durch die über Tal und Höhen hinziehenden Wälder. Sie find Bergleute oder Waldleute. Hierauf beutet ja der alte Harzspruch hin: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!" Vorzugsweise ist es die Fichte, dort Tanne genannt, die die Wälder bildet; denn sie erträgt rauhes Wetter und dürftigen Boden und schafft den größten Nutzen. Schon das Aussäeu des Fichtensamens und die Pflege der jungen Pflanzen bringt hundert Hände in Bewegung. Singend und lachend ziehen die großen Scharen von Frauen und Mädchen in die Haine, um deu zarteu Pflänz- lingen den Boden zu bereiten. Die Kinder durcheilen derweilen den Wald und sammeln Holzreisig oder, wenn es Zeit dazu ist, auch Heidel-, Krons-, Erd- und Himbeeren. Ist der Busch, der kleiue Wald, maunshoch geworden, dann beginnt die Männerarbeit. In den jungen Anpflanzungen beginnt das Aukhauen der überflüssigen und das Ausästen der bleibenden Stämmchen. In älteren Waldungen wird dieses Durchforste» fortgesetzt. Die Hochtannen geben anch Fruchternte. Mit Haken und Seilen arbeiten sich im Herbst die Waldarbeiter bis in die Wipfel

7. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 35

1910 - Hannover : Helwing
— 35 — und Buchweizenfeldern umgeben; oder es ist am Rande des Waldes ein Bienenstand sichtbar. Auch Heidschnucken suchen ihre spärliche Nahrung. Ein ganz anderes Aussehen hat jedoch die Heidegegend in den Tälern der vielen klaren, munteren Heidebäche und größeren Flüsse. Hier ziehen sich frische Wieseuteppiche hin, die mit Wäldern von hochstämmigen Eichen und Buchen und mit weitgedehnten Äckern untermischt sind, zwischen deren Grün uns im Frühjahr das Gelb der Lupine und das Blau des Flachses entgegenleuchten. Gewässer. Von den größeren Flüssen eilen Jse, Lachte, Örtze und Böhme zur Aller, Wümme zur Weser, Jeetze, Luhe, Seeve, Este und Oste zur Elbe. Jse und Lachte entspringen in dem stattlichen Lüßwalde, erstere mündet bei Gifhorn, letztere bei Celle. Die Ortze kommt von einem Höhenrücken, der sich östlich von Soltau hinzieht. Oberhalb des weltbekannten Dorfes Hermannsburg (Mission) strömt ihr von links der muntere Bach Sothrieth zu, au deffeu Ufern man 1837 zuerst die für die Industrie wichtige Kieselerde fand. Am Oberlaufe der Ortze liegt auch der größte deutsche Truppenübungsplatz, die 70 qkm große Heide vou Munster. Die Böhme, deren Tal als das schönste der Heide gilt, hat ihre Quellen an der Wilseder Höhe. Die größte Schönheit entfaltet das Tal bei Fallingbostel, dem Paradiese der Heide. (Die größten Hüuengräber der Heide in der Nähe.) Bon den zur Elbe gehenden Flüssen entspringt die Jeetze in der Provinz Sachsen, wird bei der alten Stadt Salzwedel schiffbar und mündet bei Hitzacker. Die Ilmenau, die erst oberhalb Ülzen ihren Namen erhält, bildet sich aus einer ganzen Anzahl kleiner Heidbäche, welche Auen heißen. Sie wird bei Lüneburg schiffbar, wendet sich im Unterlauf scharf nach Westen und trifft bei Winsen mit der Luhe zusammen die Elbe. Luhe, Seeve und Este nehmen ihreu Ursprung iu der Nähe der Wilseder Höhe, an dereu Fuße auch die zur Weser als Lesum geheude Wümme eutspringt. Die Oste erhält ihre Zuflüsse aus den Moorgründen südlich von Tostedt und mündet bei Neuhaus iu die Elbe. Klima und Erzeugnisse. Das Klima zeigt im allgemeinen kalte Winter und heiße, trockene Sommer. Auf dem Heiderücken ist die Luft schueidender und rauher, während sie in den nördlichen Gegenden durch die warmen Seewinde gemildert wird. Im ganzen ist das Klima der Heide gesund und kräftigend. — Die Haupterzeugnisse sind Roggen, Kartoffeln und Buchweizen; auch Hafer und Gerste werden viel angebaut. Flachs wird besonders in der Gegend um Ülzen, Dannenberg und Lüchow gezogen. Auch viel Heu liefert die Lüneburger Heide; denn durch die bekannte Wiesenbauschule in Suderburg hat gerade iu den Heidetälern die Kultur der Rieselwiesen große Ausdehnung gewonnen. Waldungen sind in beträchtlicher Größe vorhanden, z. B. die Raubkammer, die Göhrde und der Lüßwald, die mit Eichen, Buchen und Nadelholz bestanden sind; auch find 2300 Fischteiche vorhanden. Wichtig ist auch die Viehzucht, namentlich die Zncht des Rindviehs und des Schweines, während die Zahl der vielgenannten Heidschnucken (genügsame Zwergschase) stetig zurückgeht. Bedeutsam ist noch die Bienenzucht; im Sommer nährt die Heide fast 100000 Bienenvölker.

8. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 51

1910 - Hannover : Helwing
— 51 — Hunte- Aue- Sberre- Emmer— Diemel —Geeste —Lesum- -Aller- Nordsee Hamme Wümme Böhme, Oertze, Lachte, Ise Leine, Wietze, Fuse, Oker —Hamel —Schwülme (l.) Liebenflüsse (r.) In dem Wesergebiet liegen auch die beiden größten Seen der Provinz, das Steinhnder Meer (S. 30) und der Dümmer (S. 29). Die Elbe, unser östlichster Grenzfluß, empfängt aus unserer Pro- vinz wasserreiche Nebenflüsse, nämlich: Jeetze, Ilmenau, Luhe, Este, Schwinge, O st e. Die E m s entwässert den Westen des Landes. Von den 440 Km ihres Lauses gehören 330 km der Provinz Hannover; ihre beiden nennenswertesten Nebenflüsse sind die Hase und die Leda. ftlima. Die Witterung unseres Landes wird stark beeinflußt durch die Nähe der Nordfee. Die vom Meere kommenden Winde mildern die Sommerwärme und auch die Winterkälte und führen reichliche Nieder- fchläge herbei. Uufere Provinz verdankt diesen vom Meere her wehenden westlichen Luftströmungen, die vorherrschend sind, kühle, seuchte Sommer und milde Winter. Die durchschnittliche Jahreswärme beträgt auf dem Harze 4-6°, in dem Hügel- und Berglande 4-8,5°, in den Flachlands- mulden der Weser und Aller 4- 9° und an der Küste 4 8,4°; für die ganze Provinz beträgt sie 4 8,4°. Die Jahresniederschläge sind am höchsten im Harze (1368 mm), am niedrigsten im südlichen Berglande (542 mm); sie steigern sich bis zur Küste hin auf 750 mm. Der Durch- fchuitt für die Jahresniederschläge betrügt für die ganze Provinz 744 mm. Man rechnet im ganzen für das Jahr auf 174 Niederschlagstage; der April ist der trockeuste Monat und der Juli der regenreichste. Erzengnisse. Der Boden unseres Landes liefert reichen Ertrag und birgt im Innern manche Schätze. Die sanften Talmulden des Berglandes (Leiue, Nette, Wefer ?e>), der fette Landsaum vor dem Berglaude (Hildesheimer und Calenberger Land) und die üppigen Mar- fchen zeigen solch ergiebigen Ackerboden und saftige Viehweiden, wie sie nur weuige Gegeuden Deutschlands zu bieteu vermögen. Die Berghöhen und der dnstige Geestboden des Flachlandes tragen prächtige Wälder, und unter dem gänzlich armen Moorboden, ans welchem reiche Torflager 4* o

9. Weltkunde - S. 43

1886 - Hannover : Helwing
' ..... 43 — 23 000 E., Krönungsstadt. Hammerfest. 2000 E., nördlichste Stadt der Erde; der längste Tag dauert hier 2^2 Monate. I. Gieb die Grenzen von Dänemark. Schweden und Norwegen an! — 2. Nenne die Meeresglieder bei den nordischen Königreichen! — 3. Zwischen welchen Breitengraden liegt Skandinavien? — 4. Berechne die Ausdehnung desselben von S. nach N. ! — 5. Wodurch ist die schwache Bevölkerung begründet? — 6. Bergen hat 4 mal mehr Regen als Christiania. Wie mag das kommen? tz 36. Königreich Großbritannien und Irland. 1. .Die beiden größten Znseln des britischen Reiches sind Groß- britannien (mit England, Wales suehlsf und Schottland) und Irland. Kleinere: die Hebriden, die Shetlands- und Orkneys- (nis) Znseln, Man (ä) und An g lese a (Ängl'ßih) in der irischen See, Wight (ueit) im Kanal. — Größe dieser Znseln 315000 qkm, 362/g Mill. E. — 2. Die Znsel Groß- britannien ist reich gegliedert, hat viele Buchten und sichere Häfen. Zm W. und N. ist sie gebirgig (Gebirge von Wales und das schottische Hochland; höchster Berg 1350 m). Die zahl- reichen, doch nicht großen Flüsse (Themse, Severn re.) sind infolge der tief eindringenden Meeresflut weit hinauf schiffbar; ein großes Netz von Kanälen verbindet alle schiffbaren Flüsse, alle Haupt- handelsplätze und die gegenüber liegenden Meere (kaledonischer und Glasgow-Kanal in Schottland). — Irland ist eben, nur an den Küsten hat es einzelne Berggruppen; reiche Bewässerung. — 3. Das Klima ist milde und feucht, die Winter sind wärmer, die Sommer kühler als in Norddeutschland (viel Nebel). Myrte und Lorbeer gedeihen im S. im Freien; Wein reift selten. Üppige Wiesen, fruchtbare Äcker, daher Viehzucht und Getreidebau in hoher Blüte. Großbritannien hat einen unerschöpflichen Reichtum an Steinkohlen und Eisen, (es liefert fast 3mal so viel Eisen und Steinkohlen als Deutschland), daher auch ein großartiges Fabrikwesen (Baumwollen-, Wollen-, Leinen-, Stahlwaren re.); die großen Jndustriebezirke liegen überall über großen Steinkohlen- lagern. In der Ausdehnung der Schiffahrt und des Handels übertrifft England alle Staaten der Erde. — 4. Die Engländer (Germanen) sind ernst, wortkarg und stolz. Die herrschende Kirche i)t in England die bischöstiche, in Schottland die presby- terianische, in Irland die katholische. — Neben unermeßlichem Reichtum findet sich auch viel Armut. — 5. Die Thronfolge umfaßt auch die weibliche Linie. Einteilung und Städte des Landes: a) England und Wales, doppelt so groß, aber fast 5 mal so t)te[ Einwohner als das Königreich Bayern. England ist vorherrschend wellenförmige Tiefebene. Im O. und S.-Ö. reiches Getreideland, im W., N. und N.-O. die Hauptbezirke der Eisen- und Kohlenlager und der Fabriken (Ackerbau treibendes und ge- werbliches England). Wales hat zwischen nackten Bergkuppen

10. Weltkunde - S. 73

1886 - Hannover : Helwing
73 von den Europäern und Negerinnen. Die Nachkommen romanischer Einwanderer der Kolonieen werden besonders in Westindien und Südamerika Kreolen genannt. 1. Vergl. nach der Karte die Größe der Gebiete in den einzelnen Zonen? — 2. Woher mag es kommen, daß Amerika ein kühleres und feuchteres Klima hat als die alte Welt? — 3. Welchen Rassen gehört die Bevölkerung an? — 4. Berechne die Volksdichtigkeit und vergl. damit die der alten Welt! § 63. Bodenbeschaffenheit Südamerikas. — I.die Gebirge: a) Die Anden liegen nahe und parallel der Westküste von der Südspitze bis zum karibischen Meer; sie sind an 7500 km lang, 100 bis 750 km breit. Die Gipfel ragen vielfach in die Schneeregion. Man zählt über 50 Vulkane. Die einzelnen Teile werden nach den Küstenländern benannt. Im Süden ist die Kette einfach, weiter nördlich 2 bis 3 Ketten, zwischen welchen Hochthäler sich befinden. Als höchster Berg gilt jetzt der Acon- cagua, 6834 m. — b) Das brasilische Bergland. — c) Das Berglaud von Guyana. — cl) Das Küstengebirge von Venezuela. In der Mitte zwischen S. und N. erreichen die Anden ihre größte Breite. Hier befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der Titi- cacasee, 8300 gllm; er hat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O. desselben erhebt sich der Jllampu bis über 6500 m. Auf der Hochebene von Quito (Kito) liegt der Chimborazo (Tschimborasso), 6300 m, und der stets rauchende Cotopaxi, 6000 m. Die Gipfel dieser Berge find mit ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten Humboldtströmung ist das Küstengebiet vom 30/' südl. Br. bis nahe zum Äquator) regenarm, sandig und nur in den Flußthälern fruchtbar. (Wüste Atacama, reich an Salpeter und Silber). In den Stufenländern gedeihen europäische Kulturpflanzen, und auf den Hochebenen, wo ein ewiger Frühling herrscht, finden sich vortreffliche Wiesen. Der regenreichere Ostabhang hat eine üppige Vegetation inutzhölzer; Chinarinde). Lama und Kondor sind die charakteristischen Tiere des metallreichen Hochgebirges. 2. Flüsse und Tiefebenen: a) Der Magdalenen- strom durchfließt eine kleine, heiße Ebene. — b) Der Orinoko steht in Bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas zurück, übertrifft sie aber an Wasserreichtum; sein Delta ist fast so groß wie die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos (Ljanos). — c) Der Amazonenstrom (5700 km lang, Gebiet an 7 Mill. gkm) ist der größte Strom der Erde. Seine Quellen liegen nur etwa 120 km vom großen Ozean entfernt. Er hat gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder noch größer als der Rhein sind. Sein nördlicher Mündungsarm ist an 80 km, der südliche an 50 km breit. Durch den Kasi- guiare steht sein Nebenfluß Negro mit dem Orinoko in Ver- bindung. — d) Der Parana, mit den Nebenflüssen Paraguay und Uruguay, heißt im Mündungsgebiete La Plata, d. h. Silberstrom. Die Llanos ld. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der Regenzeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchs bedecken; die niedriger liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seeen. Mächtig
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