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1. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 33

1890 - Leipzig : Reichardt
33 399 Tod des Sokrates'). t . a Sein Hauptstreben war, an Stelle des Schemwtfsens das wahre Wissen von der Tugend zu erzielen und dadurch seine Schler zur Tugend zu führen; seine Hauptsemde waren die Sophisten. Unter seinen Schlern sind zu merken: Xenophon, Plato-), Enklides aus Megara. Von seinen Feinden angeklagt, da er die Jugend verfhre und neue Götter lehre, wurde er als 70jhriger Greis zum Giftbecher verurteilt, den er, die Flucht ver-schmhend, trank. (396394) König Agesilaus kmpft tn Kletnasten siegreich aeaen die Perser. Tissaphernes bedrohte nach des Cyrus Besiegung die kleinasiatischen Griechen. Agesilaus^), vor kurzem durch Lysauders Untersttzung König geworden, siegt bei Sardes der Tissaphernes, wosr dieser auf An-stiften der Parystis hingerichtet wird. Der Feldzug m Phrygien wird nach groer Verwstung des Landes durch einen Waffenstillstand mit dem Satrapen Pharnabazus beendet4). Eben im Begriff, ins Innere Asiens vorzu-dringen, wird Agesilaus abberufen; denn inzwischen war 395387 Der korinthische Krieg ) ausgebrochen. Vom lydischen Satrapen Tithraustes gereizt und zum Teil bestochen, hatten sich Theben, Korinth, Argos und Athen gegen Sparta, dessen Hegemonie sehr druckend war, verbndet. 395 Schlacht bei Haliartus. 394 Schlachten bei Knidus und bet Koronea. Lysander war in der unglcklichen Schlacht bet Ha-liartus gefallen. Agesilaus, aus Asien zurck-gerufen, siegte zwar bei Koronea; zog sich leboch nach der Peloponnes zurck, wo der Krieg weiter fortgefhrt wurde. Auf athenischer Seite fhrt der Feldherr ^ p h i -krtes damals seine militrischen Neuerungen ein6). dann lange zu Scillus in Em (bei Olympia) und starb> hochbetagt zu^Korinth. In der Anabasis" hat er selbst den Feldzug des Cyrus und dte Rckkehr der Zehntausend beschrieben. 1 . . - i) Vater Bildhauer, Mutter die Hebamme Phnarete, seine Frau Xanthlpp^on ^ ^^den befitzen wir Schriften der Sokrates. 3) Klein und lahm, von altspartanischer Einfachheit und strengen Sitten. 4) Gegensatz der persischen und spartanischen Sitten bet der Zusammeu- 5) So genannt, weil Korinth der Ausgangspunkt fr die Unternehmungen bg- Schildes, Verlngerung der Lanzen. Jphikrates reibt mit seinen Peltasten eine Abteilung (Mora) spartanischer Hopltten fast ganz auf. Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. o

2. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

3. Weltkunde - S. 128

1886 - Hannover : Helwing
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner. Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge- horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über 15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung. 2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii. gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be- kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel- orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung: Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re. § 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22). — Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).— Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). — Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen? (§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver- hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). — Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land- frieden? (§ 52). Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen- dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete

4. Weltkunde - S. 127

1876 - Hannover : Helwing
predigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Bekehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Ci- sterzienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettelorden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äebte rc. §. 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§. 22.) — Erzähle vom Lehenswesen! (§. 30.) — Welche Stellung hat- ten die Grafen unter Karl dem Großen? (§. 34.) — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35.) — Wie stand Heinrich I. zu den Herzögen (§. 36). Wie Otto I.? (§. 37.) — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§. 38.) — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§. 39.) — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (§. 44.) — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich machen? (§. 45.) — Was ist §. 46 und 47 von den Raub- rittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300? (§. 49.) — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§. 50.) — Was sind Kurfürsten? (§. 51.) — Was ist der ewige Landfrieden? (§. 52.) Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpf- ten die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (tz. 33) sich mit dem Waffen- dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen; im 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun seinen Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge- lübde ab, die Wahrheit zu reden, das brecht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild rc.). — Wohnung des Ritters: die Burg,

5. Weltkunde - S. 128

1874 - Hannover : Helwing
123 orden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst, Kardinäle, Erz- bischöfe, Bischöfe, Aebte rc. §♦ 55. Fürsten, Adel rmd Ritter. Welche Be- deutung hatten im alten Deutschland : Edelinge, Herzöge, Könige? (8. 22). — Erzähle vom Lehenswesen! (8. 30). — Welche Stel- lung hatten die Grafen unter Karl dem Großen? (8. 34). — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35). — Wie stand Heinrich.i. zu den Herzögen? (8. 36). Wie Otto I.? (8. 37). — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (8. 38). — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (8. 39). — Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (8. 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich machen? (8. 45). — Was ist 8. 46 u. 47 von den Raub- rittern gesagt? — Welche Reichsstünde gab es um 1300? (8. 49). — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (8. 50). — Was sind Kurfürsten ? (8. 51). — Was ist der ewige Landfrieden? (8. 52). Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (§. 33) sich mit dem Waffen-, dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen ; im 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun feinen Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge- lübde ab, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild re.). — Wohnung des Ritters: die Burg, auf Höhen oder zwischen Sümpfen, wo möglich unzugänglich gelegen und durch Gräben, Wall und Mauer geschützt. Haupt-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 17

1884 - Hannover : Helwing
Die Schlacht bei Marathon. 17 Auf die Erziehung legte Solon ebenso wie Lykurg hohen Wert; aber er wollte Leib und Geist gleichmig bilden. Das neugeborene Kind ward dem Vater vor die Fe gelegt; hob er es auf, so verpflichtete er sich damit zur Erziehung desselben, anderenfalls wurde es ausgesetzt. Die Kinder blieben im Hause der Eltern und wurden nicht, wie in Sparta, in ffentlichen Anstalten gemeinsam erzogen. Die Mdchen erhielten nur zu Hause von den Frauen Unterricht; diese standen in geringerer Achtung als in Sparta. Die Knaben besuchten vom 7. Jahre an frhmorgens die Schule, in der sie Lesen, Schreiben und Musik, Lieder und Denksprche der Weisen, sowie Gedichte der die Thaten der Helden lernten. Von der Schule gingen sie zu den Ringpltzen, wo sie Krper-bungen pflegten. Vom 16. Jahre an besuchte der Jngling die Gym-na sie ii, in denen er sich durch Waffenbungen zum Kriegsdienst vor-bereitete. Mit dem 20. Jahre erhielt er das Recht, in der Volksver-sammluug mit zu reden und zu stimmen; aber erst mit dem dreiigsten wurde er zu ffentlichen mtern whlbar. Nach Vollendung seiner Gesetzgebung lie Solon sich von seinen Mitbrgern versprechen, da sie zehn Jahre seine Gesetze halten wollten. Dann verlie er Athen und kam nach gypten, Cypern und Kleinasien. Als er zurckkehrte, fand er die Stadt von feindlichen Parteien zerrissen; sein Verwandter Pisistratus hatte sich die Gunst der unteren Stnde erworben und mit deren Hlfe sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) gemacht. Dieser regierte zwar mit Gerechtigkeit und ehrte die Verfassung Solons; seine beiden Shne aber, die ihm in der Herrschaft folgten, erlaubten sich manche Willkrlichkeiten. Da wurde der eine ermordet, und der andere, Hippias, flchtete nach Persien. Solons Verfassung wurde wieder hergestellt. 4. Die perserkriege. 1) Die Schlacht bei Marathon. Viele Ionier hatten die Westkste Kleinasiens und die nahe ge-legenen Inseln besetzt; durch Cyrus waren sie dem Perserreiche unter-worfen. Um sich frei zu machen, erhoben sie sich, wurden aber bald besiegt. Bei diesem Aufstande hatten die europischen Griechen, besonders die Athener,^ ihre Landsleute untersttzt; dafr wollte sie jetzt der Perser-knig Darins zchtigen. Er schickte ein Landheer und eine Flotte unter dem Oberbefehle seines Schwiegersohnes Mardonius ab; aber die Flotte icheiterte am Vorgebirge Athos (auf der Halbinsel Chalcidice), und das Landheer wurde von den Thraciern fast ganz vernichtet. H offm ey er und Hering, Erzhlungen. 2

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1884 - Hannover : Helwing
88 Das Mittelalter. damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen. 21. Mittelalterliche Zustnde. 1) Das Rittertum. a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden. b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1884 - Hannover : Helwing
68 Das Mittelalter. errichtete er auf seinen Gtern Musterwirtschaften, in denen die strengste Ordnung herrschen mute. Er selber war ein tchtiger Landwirt und gab die genauesten Anweisungen der die Pflege der Haustiere und Bienen, der die Wein- und Bierbereitung, der die Aufbewahrung der Wintervorrte, der Feld- und Gartenbau. Die Gutsverwalter muten ein genaues Verzeichnis der alle auf dem Gute vorhandenen Gegenstnde einreichen; Karl prfte die Rechnungen, in die auch die kleinsten verkauften Gegenstnde, z. B. jedes verkaufte Ei, eingetragen werden mute. Alle greren Verbesserungen ordnete er selbst an. d. Karls Lebensweise und sein Tod. Karl war von groem, starkem Krperbau. Seine Kraft war so gewaltig, da er einst einen Mauren mit einem Hiebe spaltete und Hufeisen zerbrechen konnte. Er ritt und jagte gern und oft; im Schwimmen bertraf ihn keiner. In Speise und Trank war er sehr mig. Am liebsten a er Braten, den seine Jger am Spiee braten und auftragen muten. Whrend der Mahlzeit lie er sich gern aus der heiligen Schrift oder der die Thaten alter Helden vorlesen. Seinen Nachtschlaf unterbrach er hufig vier-oder fnfmal durch Aufstehen. Stets hatte der Kaiser sein Schwert an der Seite. Fr gewhnlich unterschied sich seine Kleidung von der eines seiner Unterthanen nicht; auslndische Kleidung hate er. Karls Wohlthtigkeit erstreckte sich nicht blo auf seine Unterthanen, sondern weit bers Meer pflegte er Geld zu schicken, nach Syrien und Jerusalem, nach Alexandria und Karthago, wenn er hrte, da Christen dort in Drftigkeit lebten. Der Ruhm seines Namens war weit verbreitet; selbst der Kalif von Bagdad am Tigris sandte ihm Geschenke. Vor allem edlen Wissen hatte Karl groe Achtung; aber er selber hatte einen mangelhaften Unterricht genossen. Er lernte die Rechenkunst noch im hheren Mannesalter; die Schreibkunst aber vermochte er sich nicht mehr anzueignen. Er gab sich groe Mhe, fhrte sein Tfelchen immer bei sich und legte es bei Nacht unter sein Kopfkissen, um das Schreiben zu den, wenn er nicht schlafen konnte; doch die des Schwertes ge-wohnte Hand vermochte den leichten Federkiel nicht zu regieren. Die letzten Lebensjahre wurden dem alten Kaiser durch Krankheit und den Verlust seiner beiden ltesten Shne getrbt. Als er sein Ende nahen fhlte, machte er sein Testament. In demselben waren die Armen reichlich bedacht; den Geistlichen seines Reiches vermachte er ein Drittel seines Vermgens an Geld, Hausrat und Kostbarkeiten. Dann berief er seinen Sohn Ludwig und die Groen seines Reiches nach Aachen und stellte seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwrde vor. Hierauf begab er sich in die Marienkirche, wohin ihm die ganze Versammlung folgte; dort knieete er vor dem Hauptaltare zu inbrnstigem Gebete

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 69

1884 - Hannover : Helwing
Karl der Groe. 69 nieder, erhob sich wieder und legte seinem Sohne in einer ergreifenden Rede die Pflichten eines Kaisers ans Herz. Willst du, mein Sohn," so fuhr er fort, alle diese Pflichten gewissenhaft erfllen?" Ja, mit Gottes Hlfe!" war die Antwort. Wohlan denn, setze dir selbst die Krone auf, und stets mge sie dich an dein Versprechen erinnern!" Darauf befahl er allen Anwesenden, seinen Sohn von jetzt an Kaiser zu nennen. Bald nachher ward der alte Kaiser krank und starb mit den Worten! Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" Noch 814 an demselben Tage ward er in der Marienkirche zu Aachen begraben. Man setzte den Leichnam auf einen goldenen Thron in vollem Kaiser-schmuck, auf dem Haupte die goldene Krone und ein Stck vom heiligen Kreuze; in der Hand hielt er einen Kelch, an der Seite hing das Schwert, um die Hfte die goldene Pilgertasche^ zu den Fen lagen Scepter und Schild, auf den Knieen ein Evangelienbuch. Noch jetzt ist die Grabsttte an einer einfachen Marmorplatte kenntlich, welche die kurze Inschrift trgt: Carolus Magnus. e. Karls nchste Nachfolger. Karls Sohn und Nachfolger L u d w i g der Fromme war sehr gutherzig, besa aber zu wenig Willenskraft, das groe Reich zu regieren. Fr die Mission nach dem skandinavischen Norden hat er viel gewirkt; zur Sttze derselben ward das Erzbistum Hamburg gegrndet. Von hier aus brachte Ansgarius (Anschar), der Apostel des Nordens, das Christentum nach Dnemark und Schweden. Schon frh teilte Ludwig das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pipin und Ludwig. Als ihm spter noch ein Sohn geboren wurde, Karl, der Kahle genannt, hob er die erste Verteilung wieder auf, um auch diesem einen Teil geben zu knnen. Da ergriffen die Shne die Waffen gegen ihren eigenen Vater, und als diesen der Tod erlste, kehrten die Brder die Schwerter gegen einander, bis der Vertrag zu Verdun 843 (fpr. Wrdng!) endlich dem Lande Frieden gab. Lothar erhielt Italien nebst der Kaiserwrde, Karl Frankreich, Ludwig bekam Deutschland und heit deswegen Ludwig der Deutsche. Er war der beste Herrscher Deutschlands unter den Nachkommen Karls des Groen, den Karolingern. Nach ihm herrschte Unordnung im Reiche. Die Magyaren (spr. Maddjaren!) oder Ungarn machten hufig ruberische Einflle, und die Normannen plnderten auf ihren kleinen Schiffen die Ksten der Nordsee, fuhren die Flsse hinauf und beraubten und verwsteten die an denselben liegenden Städte.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 22

1884 - Hannover : Helwing
22 Das Altertum. einer Mauer; den hchsten Glanz erlangte sie unter Perikles. Er stammte aus einem edlen und reichen Geschlechte und ragte durch mnnliche Schnheit und vorzgliche geistige Bildung der seine Mitbrger empor; das Volk lenkte er durch die Macht seiner Rede fast wie ein König. Schon während der Perserkriege schlssen die jonischen Seestaaten unter Athens Leitung einen Bund; jeder derselben zahlte in die Bundeskasse einen jhrlichen Beitrag und stellte zu der Bundesflotte eine bestimmte Anzahl Schiffe. Spter zahlten die kleineren Staaten nur Geld an die Athener, wofr diese die erforderliche Anzahl Schiffe lieferten. Durch diesen Bund erlangte Athen die Oberherrschast in Griechenland. Unter Perikles berstrahlte Athen alle griechischen Staaten nicht nur durch uere Macht, sondern auch durch Bildung, Kunst und Wissenschaft. Die bedeutendsten Kunstwerke befanden sich auf der Burg Akropolis; eine Marmortreppe, breiter als unsere breitesten Straen, fhrte zu ihr hinauf. Den Eingang zur Burg bildete ein hohes Sulenthor von weiem Marmor, mit fnf Durchgngen, Propylen genannt. Durch dieselben gelangte man zu dem Parthenon oder Tempel der Athene, dem herrlichsten aller griechischen Bau-werke. 58 Sulen von weiem Marmor und einer Hhe von 10 m umgaben ihn mit einer gerumigen Halle. In demselben stand die 9 m hohe Bildsule der Gttin Athene, aus Gold und Elfenbein, ein Meisterwerk des Phidias. Hoch der den Parthenon empor ragte das Standbild der Pallas Athene, der Beschtzerin Athens, das aus dem Erz der marathonischen Beute gegossen war. Damals lebten in Athen auer vielen anderen Knstlern auch die beiden berhmten Maler Xeuxis und Parr h asius. Beide stellten einst einen Wettstreit an. Xeuxis malte Weintrauben so natrlich, da die Vgel herzu flogen und danach pickten. Da brachte auch Parrhasius ein Gemlde, das mit einem dnnen Vorhang berzogen schien. Ziehe doch den Vorhang weg!" rief Xeuxis. Da lachte Parrhasius: der Vorhang war das Gemlde selbst. So hatte der eine nur die Vgel, der andere einen groen Knstler getuscht. 3) Der peloponnesische Krieg; Alcibiades. a. Beginn des Krieges. Die Spartaner konnten es nicht ertragen, da jetzt die Athener die Oberherrschaft fhrten; ihr Groll trieb sie end-lich zu offenem Kriege. Auf Spartas Seite stand fast der ganze Pelo-431 ponnes, daher nennt man den ausbrechenden Krieg den peloponnesischen Krieg. Die Athener konnten den Peloponnesiern nur ein kleines Land-v. Chr. Heer entgegenstellen; aber sie vertrauten auf ihre Flotte, ihre feste Mauer und ihren gefllten Schatz. Der spartanische König ver-wstete Attika und belagerte Athen, während die Athener mit ihren Schiffen die Kste des Peloponnes verheerten. Als im folgenden Jahre die Spartaner ihren Einfall erneuerten, entstand in dem bervlkerten Athen bei groer Hitze eine Pest, der auch Perikles zum Opfer fiel. Nach dessen Tode ri eine zgellose Pbelherrschaft ein, während welcher
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