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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 134

1865 - Eisleben : Reichardt
134 terpommern mit Kammin und die Bisthümer Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. — Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen. Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen 1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell, Protektor der Republik. Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart > erster gemeinsamer König von England und Schottland hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n; Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr- schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri- tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge- schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt. England wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich- tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi- gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. # 1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen- des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605- o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi- nistrators, an Brandenburg. p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und Kalkstein.)

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 129

1865 - Eisleben : Reichardt
129 1614 Johann Sigismund von Brandenburg erwirbt das Herzogthum Cleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg. 8» Als der Herzog von Jülich-Cleve-Berg kinderlos starb, erhob sowohl Johann Sigismund, als auch der Pfalzgraf Wolfgan^ von Reu bürg Ansprüche ans die Erbschaft, t) Der Streit soll durch Heirath ge- schlichtet werden, aber Johann Siegismund entzweite sich mit seinem künftigen Schwiegersohn (Ohrfeige), und nun wurde dieser katholisch und heirathete die Tochter Maxi- milians von Baiern. Bei dem Kriege in Cleve hals die Viga dem Neuburger, die Union und die Holländer dem Kurfürsten. Im Vertrage zu Xanten (10>4) erhielt Wolfgang Jülich und Berg, Johann Siegismund Cleve. In Zusammenhang hiermit steht des Kurfürsten U e b e r- tritt zur resormirten Kirche (16>3). 1618 Das Herzogthum Preußen fällt an Branden- burg, doch unter polnischer Oberhoheit. Dies geschah nach dem Tode des geistesschwachen Herzogs Al brecht Friedrich, für welchen Joh. Siegismund schon seit 1609 die vortnnndschaftliche Regierung geführt hatte. 1618—1618 Der dreißigjährige Krieg Man kann ihn in 4 Perioden zerlegen: 1. Böhmisch-pfälzische Periode, 1618—1624. 2. Dänische Periode, 1624—1630. 3. Schwedische Periode, 1630—1636. 4. Französisch-schwedische Periode, 1636—1648. 1618 Verletzung des Majestätsbriefes. Aufstand in P rag. Ferdinand, König von Böhmen (Vetter des Mat- thias), Jesuiteuzögling und bitterer Feind der Protestanten, läßt die von diesen auf dein Gebiete des Abtes von Brau nau gebauten Kirchen zu Klostergrab uiid Braunau nieder- reißen. Die protestaiitischen Abgeordneten werseu die mis- liebigen Statthalter Martinitz und Slavata sammt dem Geheimschreiber Fabricius aus den Fenstern des prager Schlosses, u) Vertreibung der Jesuiten und des kaiserlichen Heeres aus Böhmen. 8) Die Länder biiden die Grundlage der preuß. Rheinprovinz und West Phalens. 0 Ersterer hat eine Tochter der ältesten Schwester des Herzogs (der Marie Eleonore von Preußen) zur Frau, die jüngere Schwester desselben war die Mutter Woifgangs. u) Glücklicherweise Kehrichthaufen darunter. 9

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 144

1890 - Leipzig : Reichardt
144 Die seit 1614 nicht mehr versammelten Reichsstnde (les tats generaux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand (tiers etat), werden auf den Rat des Finanzministers Necker zur Regelung der Finanzen nach Versailles be-rufen. Nachdem infolge von Uneinigkeit der Adel und ein Teil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklrt sich der tiers etat fr eine konstituierende (d. h. die Staatsver-sassung beratende) Nationalversammlung. Das bedeutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. General Lasayette bildete eine Natio-nalgarde. 1789 Erstrmung der Bastille. 14. Juli. Die Bastille war ein groes Staatsgefngnis. Ihre Er-strmung und Schleifung durch das Bolk ist als der Anfang der franzsischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August Erklrung der Menschen-rechte durch die Nationalversammlung. Alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf-gehoben. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, be-sonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwrt die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchen-guter im Werte von 3000 Millionen eingezogen. Prefreiheit. Gleichheit der Stnde. Es bilden sich politische Klubs, unter denen die Giro n di sten (gemigte Republikaner) und die wilden Jakobiner die bedeutendsten waren. Der König wird vom Pbel gezwungen1), seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die Nationalver-sammlung bersiedelt. Ludwig versucht 1791 zu fliehen, wird aber zu Varennes eingeholt und mu die neue Verfassung beschwren. 179192 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Osterreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Knigs. Ludwig mu den Krieg erklären. 1792 erfolgloser Feldzug der Preußen nach der Champagne 2). Der General Dumouriez erobert Belgien durch die Schlacht bei Jemappes. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. 1792 Absetzung Ludwigs Xvi. Frankreich wird Republik. Am 10. August wurde der König von der gesetzgebenden !) 8000 Pariser Weiber nach Versailles. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans (Philippe Egalit6), spter hingerichtet. 2) Manifest des Herzogs Ferdinand von Braunschweig. Kanonade von Valmy.

5. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 57

1910 - Hannover : Helwing
— 57 — verarmten Lande 26 Mill. Taler erpreßt; er hat das Land dann zunächst an Preußen verschenkt und darauf zum großen Teile dem Königreiche Westfalen einverleibt. Mit Freuden fah das hannoversche Volk durch Preußens Anstrengung den Tag der Freiheit anbrechen. Aus dem Schlachtfelde von Waterloo haben dann die Hannoveraner dem Erbfeinde die erduldeten Demütigungen blutig heimgezahlt. Im Schlepptau Englands hat darauf unfer Land der Keil werden müssen, den tückische Politik als Dank für 1813 und 1815 dem Preußenstaate in das Fleisch trieb, denn die Gegner Preußens _ fchufeu auf dem Wieuer Kongresse zwischen den preußischen Landesteilen im Jahre 1815 das Königreich Hannover. Der im Range erhöhte Staat erhielt so^ar folgende preußische Länder als Abtretungen: Ostfriesland, Lmgen, Hildesheim, Goslar und Stücke des Eichsfeldes; dazu kamen außerdem das 1803 säkularisierte Bistum Osnabrück, die Grafschaft Bentheim, das Herzogtum Arenberg-Meppen und die Ämter Uchte, Freudenburg und Auburg. Hannover war nun eiu Königreich geworden, aber es blieb zunächst in der alten Stellung eiues englischen Nebenlandes. Nach dem Tode Georgs Iii. von England und Hannover übernahm 1820 dessen ältester Sohn, Georg Iv., die Regierung (1820—1830). Von diesem wurde 1823 die Einteilung Hannovers in sechs Landdrosteien und die Berg- hauptmannschaft Klausthal eingeführt. — Da er kinderlos starb, folgte ihm in England wie in Hannover fein jüngerer Bruder Wilhelm Iv. (1830—1837). Kaum hatte dieser die Regierung angetreten, als infolge der Pariser Revolution in den Jnlitagen 1830 auch in unserm Lande sich eine lebhafte Unzufriedenheit über manche Einrichtungen kundgab; im Süden unseres Landes, in Göttingen, Osterode, Münden und au anderen Orten, kam es sogar zu Aufständen, welche mit Gewalt unter- drückt werdeu mußten. Dies bewog König Wilhelm Iv., feinen Bruder, deu Herzog von Cambridge, zum Vizekönig des Landes zu ernennen und dem Lande eine neue Verfassung zu geben. Das war das sog. Staatsgrundgesetz, das nach mehrjährigen Verhandlungen 1833 zu stände kam. Zwei Jahre vorher (1831) war ein Gesetz erlassen, nach welchem die Bauern die Abgaben, welche sie an Stifte und Güter zahlten, und die Hand- und Spanndienste, welche sie leisten mußten, gegen eine Geld- entschädigung ablösen konnten — das sog. Ablösungsgesetz. Im Jahre 1837 starb König Wilhelm Iv. und seine Nichte Viktoria wurde Königin von England. Da aber in Hannover nach alten Hausgesetzen die weib- liche Erbfolge nicht galt, fo ging am 20. Juni 1837 die Herrschaft über Hannover aus Wilhelms Iv. jüngeren Bruder Ernst August, Herzog von Enmberland, über (1837—1851). Damit war Hannover zur Freude feiner Bewohner von der Ver- bindung mit England losgelöst und konnte nun seine eigenen Bahnen einschlagen. ^ Ernst August wurde auch überall vou seinen Untertanen herzlich empfangen. Bald aber nach seinem Regierungsantritt erklärte der König, daß er in dem ihn „in keiner Weise bindenden Staatsgrund--

6. Weltkunde - S. 152

1886 - Hannover : Helwing
152 1740—1786. Friedrich Ii. 1786—1797. Friedrich Wilhelm Ii. 1740—1742. Der erste schlesische Krieg. 1744—1745. Der zweite schlesische Krieg. 1756—1763. Der siebenjährige Krieg. 1774 — 1783. Nordamerikanischcr Freiheitskrieg. Franz I. 1745—1765. Joseph Ii. 1765—1790. Leopold Ii. 1790-1792. Franz Ii. 1792—1806. Ferdinand Iii. 1637—1657. Leopold I. 1658—1705. Joseph I. 1705—1711. Karl Vi. 1711—1740. Karl Vii. sv. Bayern) 1742—1745. 2. Zähle die Kriege auf, welche in den Zeitraum 1648—1789 fallen! — 3. Wann gingen uns Metz, Straßburg, Elsaß, Lothringen verloren? — 4. Was verstehen wir unter dem sog. Säcnlum Ludwigs Xiv.? —5. Nenne die 8 größten Feldherrn früherer Zeiten! — 6. Wodurch haben sich aus- gezeichnet: Sobiesky, Eugen von Savoyen, Joseph Ii., Peter der Große, Franklin, Washington, der große Kurfürst? — 7. Welche Schlachten hat Friedrich der Große im siebenjährigen Kriege verloren? — welche ge- wonneu? — 8. Welchen Zuwachs hat der preußische Staat von 1648 bis 1789 erhalten? — 9. Welche nationale Schlacht fällt in den Zeit- raum von 1648—1789? — 10. Gieb die nationalen Schlachten an, welche früher geschlagen sind! — 11. Gieb eine Übersicht des siebenjährigen Krieges! c) Von der französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. 1789—1815. § 82. Die französische Revolution. — Durch die Verschwendung, die unter Ludwig Xiv. und Xv. am Pariser Hofe herrschte, war in Frankreich eine ungeheure Staatsschuld erwachsen, welche mit jedem Jahre noch zunahm. Hierdurch wurden viele harte Abgaben veranlaßt, welche fast einzig und allein auf den Bürgern und Bauern lasteten. Die Geistlichen und Adeligen, welche 2/3 der Ländereien, die größten Vorrechte und die einträglichen Äniter in Besitz hatten, zahlten fast gar keine Stenern. Die Willkürherrschaft Ludwigs Xi V. und das sittenlose Hofleben Ludwigs Xv. hatten das Königtum verhaßt und verachtet gemacht. Durch allerlei Schriften war die Ehrfurcht vor der Religion untergraben und Unzufrieden- heit mit den bestehenden Staatseinrichtnngen verbreitet. Durch die Gründung des nordamerikanischen Freistaates war das Verlangen nach einer Umge- staltung des Staates noch mehr angeregt. So wuchs die Unzufriedenheit immer mehr. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" wurde die Losung; aber man legte diesen Worten einen ganz falschen Sinn unter. Da brach die Revolution aus. — Der Hergang derselben ist folgender: 1. Der gutmütige, aber schwache Ludwig Xvi. berief in seiner Geldnot die sog. Reichsstände: 300 Geistliche, 300 Adelige, 600 Bürger und Bauern. Da sich indes die Abgeordneten der Geistlichkeit und des Adels init dem dritten Stande, den Bürgern und Bauern, entzweiten, erklärte dieser letztere sich als konstituierende Nationalversammlung (1789—1791h. Diese hob alle mittelalterlichen Vorrechte und Einrichtungen auf und riß alle Macht an sich. Die Bastille (Gefängnis) wurde erstürmt und Ludwig nach Paris geholt. Viele Vornehme flohen. Ein Fluchtversuch des Königs mißlang. — 2. Die gesetzgebende Versammlung (1791—1792) zwang den König zu dem Kriege mit Österreich, das sich mit Preußen zur Rettung Ludwigs verbunden hatte. Das königliche Schloß (Tnilerien) wurde er- stürmt, die Königssamilie gefangen genommen und etwa 7000 gefangene Geistliche und Adelige in einem fünftägigen Blutbade umgebracht. —, 3. Eine neue Versammlung, der Nationalkonvent (1792—1795) machte Frankreich zur Republik und ließ den König hinrichten. Die Re-

7. Weltkunde - S. 153

1874 - Hannover : Helwing
153 Große, Franklin, Washington, der große Kurfürst? 0. Welche Schlachten hat Friedrich der Große im siebenjährigen Kriege verloren? — 10. Welche hat er gewannen? — Ii. Welchen Zuwachs hat der preußische Staat von 1648—1789 erhalten? — 12. Schildere Friedrich Wilhelm I., Joseph Ii., Ludwig Xi V.! — 13. Welche nationale Schlacht fällt in den Zeitraum von 1648—1789? — 14. Gieb die nationalen Schlachten an, welche früher geschlagen sind! — 15. Was haben für Preußen gethan: Friedrich I., Friedrich Ii., der große Kurfürst, Friedrich Wilhelm I. u. Ii.? — 16. Gieb eine Uebersicht des sieben- jährigen Krieges! c) Von der französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. 1789—1815. §♦ 82. Die französische Revolution. — Durch die Verschwendung, die unter Ludwig Xiv. und Xv. am Pariser Hofe herrschte, war in Frankreich eine ungeheure Staatsschuld erwachsen, welche mit jedem Jahre noch zunahm. Hierdurch wurden viele harte Abgaben veranlaßt, welche fast einzig und allein auf den Bürgern und Bauern lasteten. Die Geistlichen und Adeligen, tvelche Vs der Ländereien, die größten Vorrechte und die einträglichsten Aemter in Besitz hatten, zahlten fast gar keine Steuern. Die Willkürherrschast Ludwigs Xiv. und das sittenlose Hofleben Ludwigs Xv. hatten das Königthum verhaßt und verachtet gemacht. Durch allerlei Schriften war die Ehrfurcht vor der Religion untergraben und Unzufriedenheit mit den be- stehenden Staatseinrichtungen verbreitet. Durch die Gründung des nordamcrikanischen Freistaates war das Verlangen nach einer Umgestaltung des Staates noch mehr' angeregt. So wuchs die Unzufriedenheit immer mehr. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" wurde die Losung; aber man legte diesen Worten einen ganz falschen Sinn unter. Da brach die Revolution aus. — Der Her- gang derselben ist folgender: 1. Der gutmüthige, aber schwache Ludwig Xvi. berief in seiner Geldnoth die sog. Reichsstände: 300 Geistliche, 300 Adelige, 600 Bürger und Bauern. Die letzteren erklärten sich als constituirende Nationalver- sammlung (1789—1791). Diese hob alle mittelalterlichen Vorrechte und Einrichtungen auf und riß alle Macht an sich. Die Bastille (Gefängniß) wurde erstürmt und Ludwig nach Paris geholt. Viele Vornehme flohen. Ein Fluchtversuch des Königs mislang. — 2. Die gesetzgebende Versammlung (1791 bis 1792) zwang den König zu dem Kriege gegen Oesterreich, das sich mit Preußen zur Rettung Ludwigs verbunden hatte. Das königliche Schloß (Tuilerien) wurde erstürmt, die Königs-Familie gefangen genommen und etwa 7000 gefangene Geistliche und 7**

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 150

1884 - Hannover : Helwing
150 Die Neuzeit. einem Throne sitzend durch Paris getragen und als Gttin der Vernunft verehrt. Das Haupt dieser Umsturzpartei war Robespierre; er wtete mit unumschrnkter Gewalt und beherrschte Frankreich durch' den Schrecken. An manchen Tagen starben 150 Personen durch das Fallbeils so da ganze Geschlechter ausgerottet wurden. Als Robespierre trotz seiner Gewalt seine Macht wanken sah, beantragte er beim Konvent, den Glauben an Gott und die Unsterblichkeit wieder einzufhren, was unter groen Festlichkeiten auch geschah. Als aber der Tyrann mit neuen Anklagen gegen die Mitglieder des Konvents auftrat, schrie man ihm entgegen: Nieder mit dem Tyrannen!" Man ergriff und ent-hauptete auch ihn. Der Konvent ging auseinander, und statt seiner trat eine mildere Regierung an die Spitze des Staates. womit Ruhe und Sicherheit zurckkehrten. Schon aber lag die ganze Kraft des Landes in dem Heere und seinen jungen Generalen. 33. Friedrich Wilhelm Ii; 1786-1797. a. Der Krieg gegen Frankreich. Der Nachfolger Friedrichs des Groen wurde Friedrich Wilhelm Ii., ein Sohn des Prinzen August Wilhelm, der ein Bruder des Knigs war. Als in Frankreich die Revolution ausbrach, lag die Gefahr nahe, da dieselbe auch in Deutschland um sich griffe; dazu war Maria Antoinette eine Schwester des deutschen Kaisers; endlich reizten die vielen, aus Frankreich geflchteten Adeligen fortwhrend zum Kriege, indem sie den deutschen Fürsten vorspiegelten, die meisten Einwohner Frankreichs seien treue Anhnger des Knigs und wrden sich wie ein Mann erheben, sobald nur ein deutsches Heer ihnen zu Hlse kme. Da verbndeten sich die Fürsten Ostreichs und Preuens gegen Frankreich. (1792.) Dies erregte unter den preuischen Offizieren die freudigste Zustimmung. Der preuische Befehlshaber, der Herzog Ferdinand von Braunschweig, hoffte, mit den Pariser Advokaten" leicht fertig zu werden; er sagte zu seinen Offizieren: Meine Herren, nicht zu viel Gepck! Es handelt sich nur um einen Spaziergang!" Aber es kam anders? In den Weinbergen der Champagne (Schangpanj) muten sich die Truppen tagelang von unreifen Weintrauben nhren, infolgedessen die Ruhr im Heere ausbrach; der lehmige Boden war durch Regengsse in einen Morast verwandelt, und ein franzsisches Heer drohte, in Deutschland einzufallen. Daher fhrte der Herzog von Braunschweig das Heer nach groen Verlusten der den Rhein zurck. Die )streichet wurden gnzlich geschlagen und verloren die

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 172

1884 - Hannover : Helwing
172 Die Neuzeit. Breslau und begleitete ihn alsdann in den Krieg. In hohem Grade wirkten die Kunstschtze der Stadt Paris auf ihn;'lngere Reisen, sowie der Umgang mit den bedeutendsten Gelehrten und Knstlern bildeten seinen edlen Geschmack und sein sicheres Urteil fr die Kunst, das ihm 1840 sein ganzes Leben lang eigen war. Bei seiner Huldigung sprach Friedrich Wilhelm Iv.: Ich gelobe, ein gerechter Richter, ein treuer, sorgfltiger, barmherziger Fürst, ein christlicher König zu sein; ich will vor allem dahin trachten, dem Vaterlande die Stelle zu sichern, auf welche es gttliche Vorsehung durch eine Geschichte ohne Beispiel erhoben hat, auf welcher Preußen zum Schilde geworden ist fr die Sicherheit und fr die Rechte Deutschlands. In allen Stcken will ich so regieren, da man in mir den echten Sohn des unvergelichen Vaters, der unvergelichen Mutter erkennen soll." Eins seiner ersten Werke war der Weiterbau des herrlichen Klner Domes, der 1880 vollendet ist. Auch das Stammschlo der Hohenzollern lie der kunstsinnige König wieder-herstellen. (S. 97.) Schon Friedrich Wilhelm Iii. hatte in allen Provinzen Provinzial-stnde eingerichtet, in welchen die drei Stnde (adelige Gutsbesitzer, Stdter und Bauern) durch gewhlte Abgeordnete vertreten waren, die alle drei Jahre zusammentraten. Aus diesen Stnden bildete Friedrich Wilhelm Iv. (1847) den vereinigten Landtag fr den ganzen Staat. Neben dem bisherigen Rechte, mit der Regierung Gesetze zu beraten, erhielt der Landtag jetzt das wichtige Recht, Steuern zu bewilligen oder zu versagen. Bei der ersten Versammlung des vereinigten Lanbtages legte der König das schne Bekenntnis ab: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn bienen!" Aber die bent Landtage gewhrten Rechte erschienen vielen noch nicht groß genug. Durch fast alle Lnder Europas ging damals eine Mistimmung und drohte in gefhrliche, zuchtlose Bahnen einzulenken. Zunchst brach in Frank-1848 reich im Jahre 1848 die Februarrevolution aus, welche den König Louis Philipp strzte und Frankreich wieder in eine Republik ver-wandelte. Auch in Deutschland wurden die Regierungen mit Bittschriften bestrmt, die eine noch freiere Verfassung und die Bildung eines deut-schert Parlaments wnschten. In Berlin kam es am 18. Mrz 1848 sogar zu einem blutigen Auflauf, der von dem Militr mit Waffen-gewalt niedergekmpft werden mute. Zugleich waren die Blicke aller auf Frankfurt a. M. gerichtet. Hier trat ein aus freien Wahlen des Volkes hervorgegangenes deutsches Parlament zusammen, um eine neue beutsche Reichsverfassung zu beraten. Als bieselbe vollenbet war, bot das Parlament Friedrich Wilhelm Iv. die deutsche Kaiserkrone an. Dieser aber wollte die Kaiserwrde nicht aus den Hnden des

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 148

1884 - Hannover : Helwing
148 Die Neuzeit. b. Die Nationalversammlung. Im Jahre 1774 bestieg der zwanzigjhrige König Ludwig Xvi. den Thron Frankreichs. Er selbst sowohl, als auch seine Gemahlin Marie Antoinette, die Tochter Maria Theresias, waren wohlwollend und sittenrein; aber sie vermochten weder der Not ihrer Unterthanen zu wehren, noch der Verschwendung des Hoses zu steuern. Um der Geldverlegenheit abzuhelfen und die Steuerlast gleichmiger zu verteilen, berief der König im Jahre 1789 die Reichsstnde, welche seit 175 Iahren nicht mehr getagt hatten, nach Versailles. Von je 100 Abgeordneten gehrten 96 dem dritten Stande und nur 4 dem Adel und der Geistlichkeit an; jene verlangten deshalb, da nach Kopsen abgestimmt werden solle. Als die beiden oberen Stnde hierauf nicht eingehen wollten, trennten sich die Abgeordneten des dritten Standes von ihnen und bildeten die verfassunggebende Nationalversammlung; sie schwuren, nicht auseinander zu gehen, ohne dem Reiche eine Verfassung gegeben zu haben. Mehrere Adelige und Geistliche gingen zu ihnen der, und der friedliebende König fgte sich. Aber bald brach in Paris ein Aufstand los. In der Mitte dieser Stadt lag die Ba stille (spr. Basti'j), ein festes Schlo, das als Staats-gefngnis diente. Diese verhate Zwingburg wurde erstrmt und der Erde gleich gemacht. Der Sturm auf die Bastille gilt als Anfang der 1789 franzsischen Revolution, d. i. Staatsumwlzung. Nicht lange nachher hob die Nationalversammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf; die Steuern wurden gleichmiger verteilt; alle Staatsbrger sollten zu allen mtern zugelassen werden. Das Volk verbte bereits solche Greuelthaten, da der grte Teil des Hofes und des Adels das Land verlie; nur der König blieb schutzlos in Versailles zurck. Da zogen bewaffnete Scharen des rohesten Pbels, meistens Weiber, nach Versailles und brachten den König mit Gewalt nach Paris, wohin auch bald die Nationalversammlung folgte. Nun war der König ganz ohne Ansehen. Durch zgellose Reden wurde das Volk in bestndiger Aufregung gehalten; am meisten thaten sich hierin die Jakobiner hervor. Alle Klster und geistlichen Orden wurden aufgehoben und alle uerlichen Zeichen der Standesunterschiede beseitigt; Freiheit, Gleichheit, Brderlichkeit, das war die Losung! Das gesamte Kirchengut wurde fr Staatseigentum erklrt und veruert. Als der König sich vor Gewaltttigkeiten nicht mehr sicher fhlte, suchte er sich durch die Flucht ins Ausland zu befreien, wurde aber unterwegs von einem Postmeister erkannt und vom Volke gezwungen, nach Paris zurckzukehren. Seitdem schwebte seine Person in bestndiger Gefahr; er mute sich vorlufig aller kniglichen Gewalt enthalten. Die National-garde, d. h. die bewaffnete Brgerschaft von Paris, konnte die Unthaten
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