8
Erstes Kapitel.
kälte sehr heftig ist. Die heiße und die zwei kalten
Zonen nehmen nicht völlig die Hälfte von der Ober-
fläche der Erde ein, während über die Hälfte dersel-
den zu den zwei gemäßigten Zonen gehört.
Länge der Tage und Nächte.
§. 16. Unter dem Aequator sind die Tage und
Nächte das ganze Jahr hindurch gleich lang, weil
man die Sonne im O. oder nicht weit davon aufge-
hen, und im W. oder nicht weit davon untergehen
sieht. Ze weiter man sich vom Aequator entfernt,
desto größer ist die Abweichung der Sonne vom Ost-
und Westpunkte bei ihrem Auf- und Untergange, und
desto ungleicher die Länge der Tage und der Nächte.
So nimmt der längste Tag von einem Grade der
Breite zum andern zu, bis er unter den Polarkreisen
24 Stunden lang wird. Noch weiter gegen die Pole
nimmt er um Monate zu, und unter den Polen dauert
sowohl der Tag als die Nacht sechs Monate.
Globus. Landcharten.
§. 16. Zur Beförderung der geographischen Kennt-
nisse dienen der Globus und die Landcharten. Der
Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel,
wo man, ohne Rücksicht auf die durch Berge und Thä-
ler verursachte Verschiedenheiten der Höhe und Tiefe,
weil sie gegen das Ganze gering sind, die Erde als
eine vollkommne Kugel darstellt. Man findet hier die
auf der Erde angenommenen Linken und Punkte, als
den Aeqautor, die Wende- und Polarkreise, die Pole,
mehrere Meridiane rc. und eine Abbildung der Erd-
theile mit ihren Ländern, so wie der Meere und der
darin gelegenen Inseln. Der Globus giebt von der
Erde, als einem Ganzen die deutlichste Vorstellung.
Landcharten sind Abzeichnungen entweder der gan-
zen Erde (Weltcharten, Planigloben) oder
von größern und kleinern Theilen derselben (Uni-
versal., General- und Specialcharten) auf
einer Fläche und zwar nach einem verkleinerten Maaß-
stabe. Die Weltcharten oder Planigloben enthalten
eine Abbildung der ganzen runden Erdoberfläche, und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
24
Erste- Kapitel.
Theil der Erde fallen, desto größer ist die Wörme der
Luft; daher haben die Länder zwischen den Wendekrei-
sen, wo die Sonne die Erde senkrecht bescheint, im All-
gemeinen eine größere Wärme, als die den Polen nä-
her liegenden, und darauf gründet sich die schon oben
angeführte Eintheilung der Erde in die heiße Zone, die
gemäßigten und kalten Zonen. Doch wären die Son,
nenstrahlen die einzige Ursache von der Erwärmung der
Luft, so würde die Wärme und Kälte jedes einzelnen
Ortes von seiner geographischen Breite abhängen; allein
die Erfahrung lehrt, daß dies der Fall nicht ist. Es
giebt nämlich außer der Sonne noch andere Ursachen,
von denen die Wärme und Kälte abhängen, z. D. die
Höhe und Lage eines Landes, hohe Gebirge, die Nach-
barschaft des Meeres, der Seen und großer Flüsse, die
Beschaffenheit der Kultur des Bodens, die herrschenden
Winde rc. Vorzüglich haben die hohe Lage eines Lan-
des und hohe Gebirge, insbesondere wenn sie ewigen
Schnee tragen, großen Einfluß auf die Verminderung
der Wärme und Vermehrung der Kälte; denn der Luft»
kreis wird immer kälter, je mehr er über die Erdober«
stäche erhöhet ist. Ueber jedem Ort der Erdoberfläche
muß es also eine Luftgegend geben, in welcher der Grad
der Kälte so stark ist, daß der auf einem in jene Luft
emporragenden Berge liegende Schnee nicht schmilzt,
sondern beständig liegen bleibt. Diese Höhe, auf wel-
cher der beständige oder ewige Schnee anfängt, heißt
die Schneeltnte, ist um den Aequator am höchsten,
und senkt sich immer mehr, je näher sie den Polen
kommt, bis sie sich endlich an den Polen zur Meeres-
fläche herabsenkt, und alles mit ewigem Schnee und Eise
bedeckt.
Naturprodukte. Mineral- und Pflanzen-
reich.
§. 44. Das Klima hat auf die Natur «Erzeug-
nisse, Naturprodukte, großen Einfluß. Unter Na-
turprodukten versteht man alle von der Natur selbst
hervorgebrachten Körper, die wir auf und in der Erde an-
treffen, sie mögen empfinden, leben und sich willkührlich
bewegen, oder nicht. Es giebt derselben eine sehr große
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die meisten haben einen üppigen Pflanzenwuchs (Kokospalmen,
Brotbauin) und ein gesundes Klima; die Tierwelt ist arm.
Auf den Inseln im N.-O. des Festlandes (Melanesien) wohnen die
dunkelfarbigen, kraushaarigen Papuas, auf den östlichen Inseln die
intelligenten, seetüchtigen, hellfarbigen Malayen (Polynesier); sie sind
zum Teil zivilisiert und zum Christentum bekehrt, zum Teil noch Men-
schenfresser. — Wichtige Inseln und Inselgruppen:
a) Neuseeland (engl.) ist eine schöne, gesunde Doppelinsel mit
Vulkanen und heißen Quellen (Gold). — b) Neuguinea (786 000 qkm)
ist die größte Insel der Erde und die Heimat mehrerer Paradiesvögel
iberge über 4000 m hoch); der nordöstl. Teil derselben, das Kaiser-
Wilhelms-Land, und die östl. davon liegenden Inseln, der Bismarck-
Archipel mit den Inseln Neu-Mecklenburg und Neu-Pommern, sind
deutsches Besitztum, ein Gebiet über 228 000 qkm. — c) Neu-
kaledonien (franz.; Verbaunuugsort), Fidschi- (englisch), Samoa-
oder Schiffer-Inseln mit deutschen Niederlassungen, Gesellschafts-
(Tahiti), Sandwich-Inseln (ßändwitsch). Letztere Inselgruppe bildet
ein Königreich mit der Hauptstadt Honolulu. Auf der Insel Hawaii
sind über 4000 m hohe Vulkane.
I. Woher die Unterscheidung: alte und neue Welt? — 2. Zwischen
welchen Breiten- und Längengraden liegt das Festland von Australien? —
3. In welche Monate fallen Frühling. Sommer rc. in Melbourne? —
4. Welcher Weg von Bremen nach Sydney ist weiter, der um das Kap
Hoorn oder der um das Kap der guten Hoffnung? — 5. Welche Inseln
liegen südlich, welche nördlich vom Äquator?
Viii. Die Erde al$ Weltkörper. (Astrono-
mische oder mathematische Geographie).
§ 69. Wiederholungsfragen (vergl. § 1 und 7):
1. Was ist der Gesichtskreis oder Horizont? — 2. Wie heißen
die Haupt- und Nebenhimmelsgegenden? — 3. Zeichne eine Wind-
rose, d. i. einen Kreis, in den die Himmelsgegenden gezeichnet
sind! — 4. Gieb die Gründe für die Kugelgestalt der Erde an!
— 5. Wie groß ist a) der Durchmesser, b) der Umfang, c) die
Oberfläche, d) der Kubikinhalt der Erde? — 6. Wie viel beträgt
die Abplattung der Erde? — 7. Erkläre: Erdachse, Pole, Äquator,
Wendekreise, Polarkreise, Breiten- und Längenkreise (Gradnetz), Zonen!
Anmerkung. Eine in unserem Standpunkte errichtete senkrechte
Linie trifft das Himnielsgewölbe in unserm Zenith (Scheitelpunkt).
Denken wir uns die Linie durch die Erde bis an die entgegengesetzte
Seite des Himmelsgewölbes verlängert, so treffen wir das Nadir (Fuß-
vunkt). Unterscheide Osten und Ostpunkt, Westen und Westpunkt! Ein
Kreisbogen vom Südpunkte durch das Zenith bis zum Nordpunkte ist der
Mittagskreis oder Meridian.
§ 70. Achsendrehung (Rotation) der Erde.
1. Die Sonne geht morgens im O. auf, erreicht mittags
ihren höchsten Stand im Meridian (Kulminationspunkt, kulmi-
nieren) und geht abends im W. unter. Den Bogen, den sie tags
beschreibt, nennen wir Tagebogen; nachts durchläuft sie den
Nachtbogen, der mit dem Tagebogen zusammen einen Kreis
Weltkunde. ß
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Melanesien Christentum Neuseeland Neuguinea Neu-Mecklenburg Honolulu Hawaii Australien Melbourne Bremen Sydney
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
288
verbindet sich mit den kohlenhaltigen Stoffen (Fett, Zucker rc.)
im Blute. Wir atmen Kohlensäure und Wasserdampf aus. Das
Atmen ist die Hauptquelle unserer Eigenwärme. Die Blut-
wärme unseres Körpers beträgt 36—37 0 C.
1. Feuchte Pflanzenstoffe: Heu, Klee, Getreide, gepulverte Kohle,
Düngerhaufen, Sägespäne, desgleichen festgepreßte Wollstoffe entzünden sich
zuweilen — wie mag das kommen? — 2. Warum können wir durch
schnelles Atmen tz. K. bei raschem Gehen, körperlichen Arbeiten^ den
Körper sogar in recht kalter Luft erwärmen? — 3. Weshalb genießen die
Bewohner kalter Länder so fette Speisen? — 4. Weshalb fühlt man sich
nach einer Mahlzeit wärmer, als vorher?
§ 21. Erregung der Wärme durch die Sonnen-
strahlen. 1. Vergleiche die Wärme am Morgen mit der am
Mittage, die des Winters mit der des Sommers! — 2. Gesetz:
durch die Sonnenstrahlen wird Wärme erregt. Ze
tnehr Sonnenstrahlen einen Körper treffen, d. i. je weniger schräg
sie auffallen, desto mehr erwärmen sie ihn.
Unabhängig von den Sonnenstrahlen besitzt unsere Erde eine Eigen-
wärme. In einer Tiefe von 24 m beträgt dieselbe etwa 11° 6., von da
ab auf je 24 m 1° C. zunehmend. Vulkanische Ausbrüche und heiße
Quellen beweisen das.
1. Weshalb ist es bei uns im Sommer wärmer, als im Winter?
nachmittags wärmer, als morgens? — 2. Warum schmilzt der Schnee an
der Südseite eines Daches, Erdwalles, Gebirges re. eher, als an der Nord-
seite? — 3. Warum kann man durch ein Brennglas trocknen Schwamm,
Löschpapier re. entzünden? — 4. Weshalb muß es auf der Erde am
Äquator wärmer sein, als an den Polen? Erkläre die verschiedene Wärme
in unsern vier Jahreszeiten! — 5. Was sind Isothermen, Isotherm,
Jsochimenen?
§ 22. Ausdehnung der Körper durch die Wärme.
1. Beachte: eine zugebundene, etwas Luft enthaltende Tierblase,
wenn sie in Wärme gebracht wird; Milch beim Kochen; das
Umlegen der Reifen um die Wagenräder! — 2. Gesetz: Wärme
dehnt die Körper aus; in der Kälte ziehen sie sich
zusammen. — Aus der Größe der Ausdehnung schließt man
auf den Grad der Wärme; daher benutzt man die Ausdehnung
zum Messen der Wärme.
1. Erkläre folgende Erscheinungen: Eine Öffnung, durch die ein
kalter eiserner Topf sich bequem hindurchschieben läßt, ist für den heißen
Topf zu klein; Plättbolzen sind in glühendein Zustande größer, als bei
niedriger Temperatur; 100 Liter Spiritus im Winter sind im Sommer
104 Liter! — 2. Weshalb legt man die Enden der Eisenbahnschienen nicht
so nahe aneinander, daß sie sich berühren? — 3. Weshalb werden die
Zinkplatten auf den Dächern nicht mit Nägeln befestigt? — 4. Warum
ziehen sich frisch eingebundene Bücher, Papier, das an einer Seite ange-
feuchtet ist, in der Wärme leicht krumm? — 5. Warum springen gläserne
Flaschen leicht, die man kalt auf den heißen Ofen setzt, oder in die man
heißes Waßer gießt?
§ 23. Das Thermometer. 1. Ein Körper, der sich durch
Wärme leicht, stark und regelmäßig ausdehnt, kann als
Wärmemesser benutzt werden. Wieso? Unter den tropfbar-flüssigen
Körpern besitzt diese Eigenschaften besonders das Quecksilber.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
284
Die Verbindung ist sehr heiß. b. Gießt man Schwefelsäure in
kaltes Wasser, so werven beide Körper ebenfalls chemisch ver-
bunden, und es entsteht Wärme. (Milch und Wasser zusammen-
gegossen, bilden keine chemische Verbindung, sondern ein mechanisches
Gemenge). — 2. Gesetz: durch chemische Processe wird
Wärme erregt. — Die bedeutendste irdische Wärmequelle ist
die Verbrennung: Holz, Kohle rc. verbinden sich mit dem
Sauerstoff der Luft (s. Chemie). Auch das Athmen ist ein
Verbrennungsproceß. Der Sauerstoff der Luft verbindet sich mit
den kohlenhaltigen Stoffen (Fett, Zucker rc.) im Blute. Wir
athmen Kohlensäure und Wasserdampf aus. Das Athmen ist die
Hauptquelle unserer Eigenwärme. Blntwärme 36—37° C.
1. Feuchte Pflanzenstoffe: Heu, Klee, Getreide, gepulverte Kohle,
Düngerhaufen, Sägespäne, desgleichen festgepreßte Wollstoffe entzünden sich
zuweilen — wie mag das kommen? — 2. Warum können wir durch
schnelles Athmen (z. B. bei raschem Gehen, körperlichen Arbeiten) den
Körper sogar in recht kalter Luft erwärmen? — 3. Weshalb genießen die
Bewohner kalter Länder so fette Speisen? — 4. Weshalb fühlt man sich
nach einer Mahlzeit wärmer, als vorher?
§. 21. Erregung der Wärme durch die Sonnen-
strahlen. 1. Vergleiche die Wärme am Morgen mit der am
Mittage, die des Winters mit der des Sommers! — 2. Gesetz:
durch die S o n n e n st r a h l e n wird Wärme erregt. Je
mehr Sonnenstrahlen einen Körper treffen, desto mehr erwärmen
sie ihn.
Unabhängig von den Sonnenstrahlen besitzt unsere Erde eine Eigen-
wärme. In einer Tiefe von 24 m beträgt dieselbe etwa 11° 6., von da ab
<ruf je 24 in 1° 6. zunehmend. Vulkanische Ausbrüche; heiße Quellen.
1. Weshalb ist es bei uns im Sommer wärmer als im Winter? nach-
mittags wärmer, als morgens? — 2.- Warum schnlilzt der Schnee an der
Südseite eines Daches, Erdwalles, Gebirges rc. eher, als an der Nordseite?
— 3. Warum kann man durch ein Brennglas trocknen Schwamm, Löscb-
papier rc. entzünden? — 4. Weshalb muß es auf der Erde am Aequator
wärmer sein, als an den Polen? Erkläre die verschiedene Wärme in unsern
vier Jahreszeiten! — 5. Was sind Isothermen, Jsotheren, Jsochimenen?
§. 22. Ausdehnung der Körper durch die Wärme.
1. Beachte: eine zugebundene, etwas Luft enthaltende Thierblase,
wenn sie in Wärme gebracht wird; Milch beim Kochen; das
Umlegen der Reifen um die Wagenräder! — 2. Gesetz:
Wärme dehnt die Körper aus; in der Kälte ziehen
sie sich zusammen. — Aus der Größe der Ausdehnung schließt
man auf den Grad der Wärme.
1. Erkläre folgende Erscheinungen: Eine Oeffnung, durch die ein kalter
eiserner Topf sich bequem hindurchschieben läßt, ist für den heißen Topf zu
klein; Plättbolzen sind in glühendem Zustande größer, als bei niedriger
Temperatur; 100 Liter Spiritus im Winter sind im Sommer 104 Liter. —
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Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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den kohlenhaltigen Stoffen (Fett, Zucker reff im Blute. Wir
atmen Kohlensäure und Wasserdampf aus. Das Atmen ist die
Hauptquelle unserer Eigenwärme. Die Blutwärme unseres Kör-
pers beträgt 36—37 v C.
1. Feuchte Pflanzenstoffe: Heu, Klee, Getreide, gepulverte Kohle, Dünger-
hausen, Sägespäne, desgleichen scstgeprcßte Wollstoffe entzünden sich zuweilen —
wie mag das kommen? — 2. Warum können wir durch schnelles Atmen
tz. B. bei raschem Gehen, körperlichen Arbeiten) den Körper sogar in recht
kalter Luft erwärmen? — 3. Weshalb genießen die Bewohner kalter Länder
so fette Speisen? — 4. Weshalb fühlt man sich nach einer Mahlzeit wärmer
als vorher?
§ 21. Erregung der Wärme durch die Sonnen-
strahlen 1. Vergleiche die Wärme am Morgen mit der am
Mittage, die des Winters mit der des Sommers! — 2. Gesetz:
durch die Sonnenstrahlen wird Wärme erregt. Je
mehr Sonnenstrahlen einen Körper treffen, d. i. je weniger schräg
sie auffallen, desto mehr erwärmen sie ihn.
Unabhängig von den Sonnenstrahlen besitzt unsere Erde eine Eigen-
wärme. In einer Tiefe von 24 irr beträgt dieselbe etwa 11 0 C., von da ab
nimmt sie durchschnittlich auf je 30 irr um 1 0 C. zu. Vulkanische Ausbrüche
und heiße Quellen beweisen das.
1. Weshalb ist es bei uns im Sommer wärmer als im Winter? nach-
mittags wärmer als morgens? — 2. Warum schmilzt der Schnee an der
Südseite eines Daches, Erdwalles, Gebirges ec. eher als an der Nordseite? —
3. Warum kann man durch ein Brennglas trocknen Schwamm, Löschpapier ec.
entzünden? — 4. Wcsbalb muß es auf der Erde am Äquator wärmer sein
als an den Polen? Erkläre die verschiedene Wärme in unsern vier Jahres-
zeiten? — 5. Was sind Isothermen?
§ 22. Ausdehnung der Körper durch die Wärme.
1. Beachte: eine zugebundene, etwas Luft enthaltene Tierblase,
wenn sie in Wärme gebracht wird; Milch beim Kochen; das
Umlegen der Reifen um die Wagenräder!— 2. Gesetz: Wärme
dehnt die Körper aus; in der Kälte ziehen sie sich
zusammen. — Aus der Größe der Ausdehnung schließt man
auf den Grad der Wärme; daher benutzt man die Ausdehnung
zum Messen der Wärme.
t. Erkläre folgende Erscheinungen: Eine Öffnung, durch die ein kalter
eiserner Topf sich bequem hindurchschieben läßt, ist für den heißen Topf zu
klein; Plättbolzen sind in glühendem Zustande größer als bei niedriger
Temperatur: 100 Liter Spiritus im Winter sind im Sommer 104 Liter! —
2. Weshalb legt man die Enden der Eisenbahnschienen nicht so nahe aneinander,
daß sie sich berühren? — 3. Weshalb werden die Zinkplatten auf den Dächern
nicht mit Nägeln befestigt? — 4. Warum ziehen sich frisch eingebundene
Bücher, Papier, das an einer Seite angefeuchtet ist, in der Wärme leicht
krumm? — 5. Warum springen gläserne Flascken leicht, die man kalt auf den
heißen Ofen setzt, oder in die man heißes Wasser gießt?
§ 23. Das Thermometer. 1. Ein Körper, der sich
durch Wärme leicht, stark und regelmäßig ausdehnt, kann
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]