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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 262

1836 - Eisleben : Reichardt
262 Vereinigte Mexikanische Staaten. Nissen, die größten; doch kennt man die beiden letztem noch wenig. Der nördliche Theil liegt in der nördlichen gemä- ßigten und der südliche in der heißen Zone; daher ist das Klima verschieden, besonders nach der verschiedenen Meereshöhe der Gegenden, sowohl drückend beiß, wo alle tropischen Gewächse fortkommen, als gemäßigt und auf den höchsten Punkten der Hochebene kalt. In den Küstengegenden ist die Luft ungesund; und hier herrscht oft das gelbe Fieber. Die Produkte dieses sehr frucht- baren, aber noch zu wenig angebauten Landes, sind sehr bedeutend und man hat außer den Europäischen Haussieren, die sich hier außerordentlich vermehrt und zum Theil verwildert haben, Bisamochsen, Bisam- schweine, Tapire, Affen, Stachelschweine, Ameisenbär reu, Papageien, Fasanen, Kolibris, Fische, Seiden- raupen, Bienen, Cochenille, Perlmuscheln, Purpur- schnecken, Europäisches Getreide, Mais, (ein Hauptnah« rungsmittel der Einwohner des Hochlandes), Maniok, Bataten, Pams, Agaven (woraus das Lieblingsgetränke der niedern Volksklassen gemacht wird), Bananen und Pisangs, (rin Hauptnahrungsmittel in den heißen Ge- genden) edle Südfrüchte, Zucker, Kaffee, Baumwolle, Cacao, Vanille, Spanischen Pfeffer, Indigo, Tabak, Arzneigewächse, Blau- oder Campecheholz, Mahagonp. Vorzüglich reich ist Mexiko an Mineralien, worunter alle Metalle und vornehmlich Gold und Silber. Kein Land liefert so viel Silber als dieses. Die Zahl der Einwohner mag etwa 8 Millio- nen betragen, theils Ureinwohner oder Indianer, die entweder die christliche Religion und einige Kultur an- genommen oder in Unhabbängigkeit und im rohen Na- turzustände leben, theils Weiße (Kreolen), die von Eu- ropäern, vorzüglich den Spaniern abstammen, theils Mischlinge besonders von Weißen und Indianern. Auch giebt es Neger in geringer Zahl, doch sind sie frei. Die herrschende Religion ist die katholische; die in Unab- hängigkeit lebenden Indianer sind Heiden. Ackerbau und Industrie sind noch nicht weit fortgeschritten; desto wichtiger ist der Seehandel, welcher am meisten in den Händen der Britten und Nordamerikaner ist. Der Land« Handel wird durch den Mangel an guten Straßen und

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 269

1836 - Eisleben : Reichardt
Colombia 269 des Atlantischen Ozeans ergießt utib furchtbare Ueber- schwemmungen verursacht; 2) der Magd a l e n en f l u ß, dessen Quellen gleichfalls hier sind, und welcher nach einem nördlichen Laufe sich in das Caraibische Meer er- gießt; 3) der Maranhon oder Amazonenfluß, der größte Strom der Erde, welcher aus Peru, wo er ent- springt, hieher gelangt, und durch viele ansehnliche im Lande selbst entspringende Flüsse verstärkt nach Brasilien übergeht. Unter den Land feen ist im Norden der groß- ße Maracaibo bemeckenswerlh, welcher mit dem Meere in Verbindung steht. Im südöstlichen Theile des Landes soll noch ein großer See Parima seyn, dessen Vorhandenseyn von Mehreren bezweifelt wird. Dies Land liegt ga^z in der heißen Zone, hat aber nicht allenthalben ein heißes Klima, sondern so uner- träglich die Hitze an den Küsten und in den tief gele- genen Gegenden ist, so sehr gemildert wird sie in den Hochebenen oder Hochthälern der Cordilleren, wo das Klima einem steten Frühlinge gleicht, während auf den hohen Gebirgsgipfeln die Kälte der Polarzonen herrscht, so daß man wohl in einem Tage von der brennenden Hitze Afrikas zu der Kälte Lapplands übergehen kann. Erdbeben und schreckliche Stürme sind häufig. Groß ist der Reichthum an Naturprodukten, als: viele Europäische Hausthiere zum Theil in verwildertem Zu- stande auf den Llanos, Amerikanische Naubthiere, Affen, Armadille, Tapire, unzählige Arten von Vögeln (wor- unter der große Condor), Alligators, vielerlei Schlan- genarten, Schildkröten sehr häufig auf den Inseln des Orinoco, wo ihre Eyer gesammelt und zu einem Oele benutzt werden, Fische, worunter der merkwürdige elek- trische Aal, Cochenille, Perlen- und Purpurmuscheln; Europäische Getreidearten, Mais, Reiß, Maniok, Yams, Bataten, Pisangs, Ananas, Melonen, Baumwolle, Ta- bak, Zuckerrobr, Kaffee, Cacao, Vanille, Indigo, wei- ßer Zimmer. Arzneigewächse (worunter die Chinarinde,- tropische Früchte, Kokos- und andere Palmen, trefflich Färbe, und Tischlerhölzer, Bambusrohr. Auch sind die Schätze des Mineralreichs sehr groß; kein anderes Land in Amerika kommt ihm an Goldreichthum gleich, und in einem Theile sselben enthalten alle Flüsse und Bäche Goldsand. Am, giebt es nirgends so viel Platina, da-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 278

1836 - Eisleben : Reichardt
278 Iii. Südamerika. und Araguay gebildet) ein gleichfalls großer Fluß, der hierauf unter dem Namen Para oder Gran Para bekannt ist; 2) der Nio St. Francisco, welcher sei- nen Lauf von Südwesten gegen Nordosten nimmt; 3) der Paraguay, Parana und Uruguay, welche alle drei im Lande entspringen und durch ihre Vereini- gung den Rio de la Plata bilden, der jedoch Bra- silien nicht berührt Unter den Seen ist der mit dem Meere in Verbindung stehende dos Patos, ein groß- ßer Slrandsee zu bemerken. Der Tarayes aber, der schon oben bei Bolivia erwähnt worden ist, besteht aus einer großen Niederung voll von Seen und Sümpfen, wel- che die Ueberschwemmungen des Puraguav verursachen. Mit Ausnahme eines kleinen südlichen Theiles liegt Brasilien ganz in der heißen Zone, und hat daher ein heißes Klima, doch wird die Hitze an den Küsten durch die Land- und Seewinde und im Innern durch die hohe Lage des Landes gemildert. Zu den zahlrei- chen Produkten gehören vorzüglich große Heerden von Rindvieh, das hauptsächlich der Häute wegen geschlach- tet wird, und andere Hausthiere, die gewöhnlichen Süd- amerikanischen Raub« und wilden Thiere, Walisische, deren Fang wichtig ist, vielerlei durch die Schönheit seines Gefieders ausgezeichnetes Gesiügel, (Papageien, Kolibris, rosenrothe Löffelreiher rc.), Kaimans und viele giftige Schlangen, Schildkröten, Fische und Schaal» thiere, Cochenille, Bienen, prachtvolle Schmetterlinge und Käfer, aber auch mancherlei lästige und beschwerliche Insekten, Europäische und tropische Getreidearten und Nahrungspflanzen, Tabak, Baumwolle, Indigo, Kaf- fee, Zucker, Cacao, Paraquaythee in den südlichsten Gegenden, Gewürze (z. B. Vanille, Ingwer, Piment), edle Süd, und tropische Fruchtbäume, Kokos - und an- dere Palmenarten, Arzneigewächse (auch Chinarinde), Balsam- und Gummi-Bäume, die schönsten Tischler, und Färbehölzer (Brasilien- oder Fernambukholz), die sich in den unermeßlichen Urwaldungen finden, und endlich einen großen Reichthum von Gold und Edel, steinen, worunter vorzüglich Diamanten (woran kein an- deres Land jo reich ist); auch andere Metalle, beson- ders Eisen in ungeheurer Menge, desgleichen Salpeter, Schwefel, Salz. Und welche große Mineralschätze lie- +

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 285

1836 - Eisleben : Reichardt
lil. Südamerika Feusrland. 235 vnbekannt. An den Cordillcren sind Waldungen, das Innere des Landes scheint aber baumlos, gleich den Pampas in den la Platastaaten. Die Einwohner sind Indianer, die in Unabhängigkeit leben und sich in mehrere Stämme theilen. Die eigentlichen Patago- nier hielt man sonst für Riesen; sie zeigen aber nur zu Pferde sitzend ein riesenmäßiges Ansehen, wozu ihr un- verhältnißmäßig langer Oberleib und die sehr kurzen Beine beitragen. Feuerland. Dieses Land besteht aus 3 großen und vielen klei- nen Inseln, wird durch die Magellansstraße von Pata- gonien im Norden geschieden, enthält 1500 Omeilen und hat einen sehr felsigen Boden, der mit nackten Bergen bedeckt ist, wovon ein Theil auf seinen Gip- feln ewigen Schnee trägt. Das Klima ist, wiewohl das Land in der südlichen gemäßigten Zone liegt, sehr rauh und kalt, und selbst im Sommer tritt bei Süd- winden , die von den eisigen Südpolarländern kommen, heftige Kälte ein; doch-ist überhaupt das Klima nicht ' schrecklich, als es von frühern Reisenden geschildert worden ist. Von Produkten findet man nur wenige, vorzüglich Hunde. Seelöwen, Walisische, Robben, Fisch- ottern, viele Seevögel und anderes Geflügel, Fische, Muschelthiere, Birken, woraus die Einwohner ihre Kähne machen, eßbare Beeren. Die Einwohner, Pescheräs genannt, stehen auf einer sehr niedrigen Stufe der Kultur, sind aber nicht ohne geistige Anlagen und Geschicklichkeiten, und kleiden sich in Felle von Seehun- den oder Fischottern. Die Z großen Inseln heißen S ou t h D e so l a t i o n, C l a r e n c e und K ö n ig - K a r l s, Süd-Land. Von den kleinen zu Feuerland gehörigen Inseln sind zu bemerken: Staaten land/ an der Südoftspitze von Feuerland, mit einer von den Dritten des Wallfischfanges wegen angelegten Niederlassung — und die H e r m i l e s i n se l n, auf deren südlichsten das bekann- te Kap Horn, der südlichste Punkt Amerrkas, hervor- springt, um welches die Seefahrer, welche aus dem At- lantischen in den stillen Ozean schiffen, lieber fahren, als daß sie durch die Magellans-siraße gehen sollten, wel.

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 225

1836 - Eisleben : Reichardt
Afrika. 225 ganz unbekannt ist, Lupata genannt wird, und viel« leicht mir den Gebirgen an der Südspitze Afrikas in Verbindung steht. Zu den größern Strömen gebä- ren: der Nil, der in das Mittelländische Meer fließt; der Zambese, welcher in den Kanal von Mozambik sich mündet; der Orange, der südlichste unter allen; der Co an za, der Zaire oder Congo und der Quorra oder Ioliba (Niger), welche vom Äthiopischen Meere aufgenommen werden; der Gambia und Se- negal, die in das Atianlische Meer laufen. Unter den Land feen, welche hier weniger zahlreich als in den andern Erdlheilen sind, ist der erst kürzlich bekannt ge» wordene Tsad der größte; auch nennt man noch als einen großen See, den Marawi, dessen Existenz doch nicht mit Gewißheit behauptet werden kann. Afrika hat das heißeste Klima unter allen Erd- theilen, da es größtencheils in der heißen Zone zu bei- den Seiten des Aequators, welcher fast die Mitte durch- schneidet, liegt; besonders furchtbar ist die Hitze in den großen Sandwüsten. Der nördlichste und südlichste Theil Afrikas liegen in der gemäßigten Zone, jener in der nördlichen, und dieser in der südlichen; jedoch in der Nähe der Wendekreise, daher auch hier das Klima noch heiß oder wenigstens warm ist. Am gemäßigsten ist die Luft in der Hochebene des Innern und in den höchsten Gebirgsgegenden, aber eigentlichen Winter kennt man nirgends. Wiewohl Afrika viele große Wüsten enthält: so fehlt es auch nicht an sehr fruchtbaren Gegenden, die reich an den mannigfaltigsten Erzeugnissen sind Die Produkte sind meistens dieselben wie in Asien, und bestehen vorzüglich, außer den Getreidearten und Haus- thieren der gemäßigten Zonen, in Kameelen, Büffeln, Elephanten, Rhinozerossen, Giraffen und Zebras (wel- che beide Thierarten Afrikas eigenthümlich sind), Anti- lopen, Gazellen, Zibethkahen, Affen, Raublhieren (Lö, wen, Tiger, Hyänen, Leoparden rc.), mancherlei Ge- flügel (worunter Strauße), Schildkröten, Schlangen (Riesenschlangen), Krokodrllen, Zugheuschrecken und Ter- miten, die beide eine Landplage sind; Reiß, Durra, Bataten, Maniok. Pams, edlen Südfrüchten, Wein, Safran, Saflor, Olivenöl, Baumwolle, Kaffee, Zucker- 15

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 240

1836 - Eisleben : Reichardt
140 Iii. Südafrika. Das Kapland oder die Kapkolenie. Diesen Namen führt das auf der äußersten Süd- spitze von Afrika gelegene Land, welches auf der Süd- und Westseite vom Meere (dem Indischen Ozeane und Aethiopischen Meere) umgeben ist, und im Norden und Osten an den Theil des innern Südafrika stößt, welchen die Kaffern, Hottentotten und Buschmänner bewohnen. Die Größe beträgt 6000 Qmeilen. Der Boden ist bergig und felstg, indem viele Gebirge, worunter die Sch nee berge am höchsten sind, das Land durchziehen, und sich an der Küste mit dem Vorgebirge der guten Hoffnung und dem Nadelvorgebirge (Kap d'aguilhas) endigen. Das letztere Vorgebirge bildet den südlichsten Punkt Afrikas. Zwischen den Gebirgen sind dürre Hochebe- lien, die von den Hottentotten Karoo genannt wer- den, und darunter die große Karoo, auf der Nord- seite der schwarzen Berge eine Strecke von 1000 Qmei- len einnimmt. Doch giebt es auch fruchtbare Gegen- den; vorzüglich da, wo es nicht an Bewässerung fehlt. Das Meer, welches an den Küsten viele Baien bildet, nimmt die zahlreichen von den Bergen des Innern her- abkommenden Flüsse auf, von welchen die größten auf der Westküste der Elephanten fl uß und auf der Süd- küste der große Ftschfluß sind. Das Kapland liegt im nördlichen Theile der süd- lichen gemäßigten Zone, und hat ein warmes, gesundes Klima. In den Hochebenen und Gebirgen giebt es zuweilen Schnee und E>s. Die Produkte sind Haus- lhiere, wilde Büffel, Elephanten, Löwen, Panther und andere Afrikanische Naubthiere, Giraffen, Zebras, Wali- sische, Strauße, Flamingos, Schildkröten, Schlangen, Fische, Termiten; viel Weizen, Europäische Küchenge- wächse, Obst, Südfrüchte, trefflicher Wein, Gummi, und Giftbäume, einige Metalle, Salz, Mineralquellen. Die Einwohner bestehen aus Hottentotten und ñlis Europäischen Kolonisten, die ans den Nieder- landen und aus Großbritannien sich hier niedergelassen haben, und sich meistens mit Viehzucht, Acker- und Weinbau beschäftigen. Von den Hottentotten, die sich in einer Art von Dienstbarkeit bei den Kolonisten be-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 265

1836 - Eisleben : Reichardt
265 Ii. Westindien. Ii. W e st i n d i e n. Man versteht darunter die ganze Kette von Inseln, die sich zwischen Nord- und Südamerika, in einem Bogen von der Halbinsel Florida bis zur Mündung des Orinoco, vor dem Mexikanischen Meerbusen und dem Caraibischen Meere hinzieht. Der Flächen - Inhalt sämmtlicher Inseln wird auf 4700 O.meilen geschätzt. Die Oberfläche der meisten Inseln ist gebirgig; doch erreichen die Gebirge nirgends die Linie des ewigen Schnees, sondern steigen höchstens bis 9600 Fuß auf. Die Küsten sind größtentheils steil und von vielen Buch- ten zerschnitten. Das dieselben umgebende Meer zeich- net sich durch große Klarheit des Wassers aus, enthält aber in den meisten Gegenden viele Klippen und Bänke, welche die Schifffahrt gefährlich machen, besonders bei den hier häufigen Stürmen, die so wie die Erdbeben oft beträchtlichen Schaden anrichten. Sämmtliche In- seln Westindiens gehören zur heißen Zone und haben daher ein tropisches Klima, dessen Hitze jedoch durch die Seewinde gemildert wird. In den niedrigen Ge- genden ist das Klima für den Europäer ungesund. Die Hauptprodukte sind: Zuckerrohr, Kaffee und Baumwolle; nächst diesen Indigo, Tabak, Pimen- topfeffer, Ingwer, Cacao, Roucou oder Orlean. Von Getreidearten hat man bloß Reiß, Mais und Guinea- korn, dagegen zieht man zur Nahrung Maniok, Ba- raten, Pams und Europäische Gemüse; auch giebt es edle Südfrüchte, tropische Früchte von großer Mannig- faltigkeit, Pisangs und Bananen, Kokos, und andere Palmen, Arzneipflanzen, Spanischen Pfeffer, Ricinus- öl, Färbe- und Tischlerhölzer, weiße Zimmet- oder Ka- neel-, Terpentin- und Gummibäume, Bambusrohr, und jetzt auch Brodfruchtbäume. Von vierfüßigen Thieren sind, außer den aus Europa eingeführten, wenige Ar- ten vorhanden; dagegen giebt es eine große Menge des schönsten Gefieders, Leguans (eßbare Eidechsen), Schild- kröten, Fische und Schaalthiere. Von Minaralien sin, den sich edle und unedle Metalle, ohne daß jedoch dar, auf gebaut wird, Schwefel, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 3,300,000, worunter die Neger, welche zum Theil in Sklaverei
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