Vi
Vorrede.
land und insbesondere die Preußischen Länder aus-
führlicher dargestellt habe, weil der Verleger die-
sen Leitfaden vorzüglich für die Schulen der Preu-
ßischen Monarchie ausgearbeitet zu haben wünschte,
und in so fern eine genauere Kenntniß dieses Staa-
tes zweckmäßig schien.
Wiewohl ich mich bemühet habe, dem Vor,
bilde, das mir vorschwebte, möglichst nachzukom-
men: so bescheide ich mich doch gern, vielleicht
hier und da auf die eine oder andere Weise ge-
fehlt zu haben, und werde es daher mit Dank
annehmen, wenn mich kompetente Richter auf
gefundene Mangel aufmerksam machen, um ihre
gegründeten Bemerkungen in der Folge zu benutzen.
Niederbösa im Julius 1830.
Der Verfasser.
Vorrede zur zweiten Auflage.
^)ei dieser neuen Auflage des Leitfadens, von
dem mehrere gelehrte Zeitschriften, z. B. Zim-
mermanns allgemeine Schulzeitung, Gräfes kriti-
sche Schullehrerbibliothek, Diesterwegs Rheini-
sche Blatter für Erziehung und Unterricht re.
sehr günstige Beurtheilungen enthalten, hat der
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
147
Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien,
Rußland den östlichen Theil von Litthauen.
1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg.
Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in
Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche
Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie)
darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im
Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt,
welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging,
doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser
Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl
Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.,
17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der
Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen
.Landrechtes. (Carmer und Suarez.)
Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings-
schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer
Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe
1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha-
rakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un--
glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein-
ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen-
zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth
diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu-
tenden Zuwachs durch
1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens.
Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver-
fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage-
gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver-
geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s-
ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793
nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt
s) Seitdem König „v o n " Preußen.
t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt,
n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/
v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci.
w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen.
x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö-
nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten.
10*
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl
Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Carmer Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina_ll Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Vi
Vorwort zur Zehnten Auflage.
3)er zehnten Auflage der Weltkunde haben wir zunächst
die allgemeine Bemerkung mitzugeben, daß wir bemüht gewesen
sind, bloße Stichwörter und andere Abkürzungen zu beseitigen
und überall einen für Kinder lesbaren Text herzustellen.
Daß das geographische Material nach den neuesten und
zuverlässigsten Quellen bearbeitet worden und durch die Form
der Bearbeitung an Übersichtlichkeit und unterrichtlicher Brauch-
barkeit gewonnen hat, wollen wir nicht unerwähnt lassen. —
Die Lehre vom Menschen ist durch die Abbildung des Skeletts
bereichert und der ganze Text von einem tüchtigen Arzte mit
liebenswürdiger Bereitwilligkeit revidiert worden. — In der
Chemie haben wir, um neueren theoretischen Anschauungen Platz
zu machen, fast alle Formeln aus den: Text entfernt; die nötigsten
Angaben finden sich in § 73, wo den alten neue Formeln gegen-
über gestellt sind.
Hannover und Stade den 22. März 1885.
Vorwort Zur rlsten Auflage.
2)ie gegenwärtige elfte Auflage ist abermals sorgfältig
durchgesehen; doch sind erhebliche Änderungen überall nicht vor-
genommen. Zm geographischen Teile sind die Bevölkerungsangaben
nach Hübner's statistischen Tabellen für 1886 revidiert; in
Bezug auf das deutsche Reich sind die vorläufigen Ergebnisse der
Volkszählung vom 1. Dezember 1885 eingesetzt.
Hannover den 21. Zuni 1886.
Die Verfasser.
----<j>---
Berichtigung.
S. 15, Z. 21 v. it. lies: „Die Hauptflüsse der Glieder Europas
(der Inseln und Halbinseln) sind."
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
146
besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester-
reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin
bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach
vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der
Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier
am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden
zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er-
folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um
den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle-
sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach
Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien
zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni
1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und
schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am
30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried-
richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am
15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in
demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen.
Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge-
mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen
Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis
1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte
nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen
Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc.
Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh-
men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde
unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser
gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das
österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar
Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover-
aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau
(1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München
wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein
Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem
man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz,
Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-
Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis
1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an
Preußen.
§. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia
konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland
(Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser
erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im
Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Mollwitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maximilian_Joseph Maximilian Franz Franz Maria_Theresia's_Gemahl Maria Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Oester- Schwerin Brieg Ungarn Breslau Oesterreichs Sachsen Hohensriedberg Sachsen Kesselsdorf Dresden Dresden Oesterreich Spanien Frankreich Sachsen Bayern Sachsen Frankfurt Ungarn Hessen Dettingen Hanau Oesterreich Frankreich Sachsen England
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
252
Iv. Mineralogie.
§. 101. Thiere, Pflanzen, Mineralien. — Organische
und unorganische Naturkörper. 1. Vergleiche und unterscheide:
Hund, Eichbaum, Sandstein; Sperling, Gerste, Kochsalz; Biene,
Bienensaug, Steinkohle! — 2. Alle Thiere bilden das Thierreich,
alle Pflanzen das Pflanzenreich. Thiere und Pflanzen sind
organische Wesen (Organismen), d. h. sie bestehen aus Werk-
zeugen (Organen), in welchen ihre Lebensthätigkeiten sich äußern;
sie leben. Leben und Organismus bedingen sich gegenseitig
(tz. 96). Naturkörper ohne Leben und ohne Organe heißen
Mineralien. Sie machen das Mineralreich aus. Die Natur-
geschichte der Mineralien heißt Mineralogie.
1. Wie unterscheiden sich Thiere und Pflanzen? — 2. Welche Ähnlich-
keiten haben sie? — 3. Was heißt organisch? — 4. Warum nennt man die
Mineralien unorganische Naturkörper? — 5. Erkläre die Ausdrücke: Mi-
neralogie, Botanik, Zoologie!
A, Einfache Mineralien.
§. 102. Die Mineralien im allgemeinen. 1. Ver-
gleiche und unterscheide: Kochsalz, Steinkohle, Silber, Feuerstein,
indem du jedes Mineral prüfst, a. ob es sich im Wasser auflöst,
d. ob es auf der Zunge einen Geschmack erregt, c. ob es im
Feuer verbrennt, d. ob es einen Metallglanz hat. 2. Die Mi-
neralien theilt mau in vier Klassen: a. Salze, d. Brenze
oder brennbare Mineralien, c. Metalle, d. Erden und
Steine.
1. Salze lösen sich im Wasser mehr oder weniger leicht
auf und erregen auf der Zunge einen eigenthümlichen Geschmack.
-— 2. Die Brenze haben folgende Merkmale: sie sind im Wasser
unauflöslich und erregen deshalb auf der Zunge keinen Geschmack;
sie verbrennen im Feuer. — 3. Die Metalle lösen sich im Wasser
nicht auf, verbrennen nicht im Feuer, lassen sich aber mehr oder
weniger leicht schmelzen und haben einen eigenthümlichen Metall-
glanz. — 4. Erden und Steine lösen sich im Wasser nicht auf
und haben keinen Metallglanzi
Bei der Prüfung der Mineralien hat man noch zu achten auf Härte
(10 Härtegrade: 1. Talk, 2. Steinsalz oder Blei, 3. Kalkspath oder Kupfer,
4. Flußspath, 5. Fensterglas, 6. Stahl, 7. Feuerstein, Quarz, 8. Topas,
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Iv
andern Zwecken vorzüglich die Aufgabe, die fundamentalen
Begriffe der Geographie festzulegen und die Entstehung
der Karte zu zeigen. Der Leitfaden kann hier indes selbst-
verständlich nur Andeutungen geben. Von der heimatlichen
Provinz muß der Unterricht zur Betrachtung der Erde tut
allgemeinen fortschreiten, weil manche specielle Erschei-
nungen selbst der Heimat ohne Kenntnis der ganzen
Erde nicht verstanden werden können. Nach Erledigung
dieses Abschnittes werden unter besonderer Berücksichti-
gung des Vaterlandes die fünf Erdtheile vorgeführt.
Das Physische und Politische muß sich dabei überall durch-
dringen. Die matheiwatische Geographie bildet die oberste
Stufe des Unterrichts.
Die Anschauung wird vermittelt durch die geographi-
schen Objecte der Heimat, durch den Globus, durch Karten
und Bilder. Nachdem auf Grund derselben durch die Be-
sprechung ein klares Bild des in Frage stehenden Gegenstandes
gewonnen ist, tritt der Leitfaden als Hülfs- und Lernmittel
ein. Die Aufgaben, welche, wo es nöthig ist, zu erläutern
sind, bieten viele Anhaltspunkte zur extensiven und intensiven
Vergleichung. Zur Lösung derjenigen, welche einen Atlas
nöthig machen, sind die Atlanten von Dr. H. Lange (Volks-
schulatlas, Verlag von Westermann in Braunschweig, 1
von Amthor und Jßleib (Volksschulatlas, 1 c/ft$) und von
H. Kiepert (Kl. Schulatlas, 1 überall ausreichend.
2) In der Geschichte will unser Leitfaden nicht durch
eine Menge von Namen und Zahlen ein breites, todtes, notizen-
hastes Wissen erzielen, sondern er sucht durch Schilderung von
Personen, Ereignissen und Zuständen zu historischen
Anschauungen zu führen. Er liefert deshalb Grund-
linien zu einer Reihe von Einzelbildern, die aber nicht
zusammenhangslos und vereinzelt neben einander stehen,
sondern in chronologischer Reihenfolge auftreten. Die Lücken,
welche zwischen den Einzelheiten liegen, sind kurz überbrückt.
Auf den innern, ursächlichen Zusammenhang ist befcm-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
Regionen (OPAC): Hannover
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
26
Papenburg ist einer der merkwürdigsten Orte unserer Provinz, nämlich ihre
größte und blühendste Fehnkolonie. 1675 ist Papenburg als die erste Anlage
dieser Art in Deutschland nach holländischem Muster gegründet. Damals standen
hier elende Hütten, 1853 konnte der Ort dem Freiherrn von Landsberg - Beelen,
dem Nachkommen des Begründers der Kolonie, seine Gerechtsame für 300 000 Mk.
abkaufen.
Die Stadt Aurich verdankt ihren Ursprung einer dem heil. Lambertus ge-
weihten Kirche, welche in der Nähe des Upstallsboomes, des Versammlungsplatzes
der Ostfriesen, entstand, und um welche sich mehrere Dörfer bildeten. Das zehnte
dieser Dörfer, Aurike genannt, gewann bald größere Bedeutung, so daß das Ge-
schlecht der Cirksena, als ^es die übrigen Häuptlinge besiegt hatte, feinen Wohnsitz
nach hier verlegte. An «stelle der alten Burg wurde 1852 das jetzige „Schloß"
erbaut; die Stadtwälle sind abgetragen und in Spazierwege verwandelt.
3. Das Klima des Emsgebietes, besonders des nördlichen Teiles,
ist infolge der Ausdünstungen der großen Moore und der Nähe des
Meeres feucht und wenig freundlich: Regen, Schnee, Hagel, Nebel ic.
fast während der Hälfte des Jahres, außerdem trüber, häufig bewölkter
Himmel, kalte, anhaltende Nordwinde, heftige Winde aus N.w., er-
stickender Moorrauch an warmen Frühlingstagen und endlich ein kurzer,
von Gewitter und Regenschauern begleiteter Sommer.
Die verschiedenen Bodenarten des Emsgebietes bedingen auch der-
fchiedeue Erzeugnisse. In den Moorgegenden gewinnt man entweder
Torf, oder man säet Buchweizen. Das kultivierte Moor und der Heide-
boden liefern Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Bohnen,
Kartoffeln, etwas Erbsen, Flachs und wenig Hanf.
4. Die Bewohner im Gebiete der Ems gehören bis zu Papen-
bürg dem westfälischen Volksstamm an, von dem wir schon im vorigen
Kapitel geredet haben. Unterhalb Papenburgs treten wir jedoch in
Ostfriesland ein und lernen nun einen dem niedersächsischen nahe ver-
wandten Stamm, die Friesen, kennen.
In Sitte und Leben seit Jahrhunderten von seinem sächsischen Nachbar ge-
schieden, stellt der Ostsriese, wenn auch ein ähnliches, doch in vieler Hinsicht bestimmt
von dem Niedersachsen abweichendes Bild dar. Freiheits- und Heimatsliebe ist ein
Grundzug im Charakter der Ostfriesen. Frisch sagen sie die Wahrheit heraus, ob sie
auch bitter schmecke; gerade und ohne Falsch, wie sie sind, machen sie nicht viele
Worte und halten nicht viel von dem, der viele Worte macht. Sie sind ernste,
bedächtige Naturen, treu am Alten hängend, mißtrauisch gegen Neuerungen, aber
wenn sie solche als tüchtig erprobt haben, ausdauernd und emsig in deren Einführung;
dabei sparsam, nicht unmäßig im Genuß, unter sich gute Nachbarn, gegen die Fremden
gastfrei und gefällig.
Die Friesen hatten früher ihre bestimmt von der sächsischen geschie-
deue Sprache z. B.: Eala fria fresena = Heil dem freien Friesen!
Die heutige Mundart Ostfrieslands ist ganz niedersächsisch geworden und
schließt sich dem westfälischen Dialekt, von dem wir oben eine Probe
gaben, am nächsten an.
Wie der westfälische Volksstamm, so leben auch die Ostfriesen mit
verhältnismäßig wenigen Ausnahmen in zerstreut liegenden, zu Bauer-
fchafteu vereinigten Gehöften. Ihr Wohnhaus unterscheidet sich jedoch
wesentlich von dem westfälischen Bauernhause.
Das oft friesische Wohnhaus ist ganz massiv aus Backsteinen gebaut und
besteht aus dem Wohnhaus und der scheuer. Die Scheuer ist der Länge nach in
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Papenburg Papenburg Deutschland Aurich Ostfriesland Niedersachsen Ostfrieslands