30
Erstes Kapitel.
verarbeitende und handelnde Gewerbsklasse. Die
erste begreift alle diejenigen Menschen in sich, die sich
mit der Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen; die
zweite diejenigen, welche aus den Naturprodukten Kun st,
Produkte machen, d. h. solche Erzeugnisse, welche die
Hand des Menschen vermittelst der Verarbeitung der
roden Naturprodukte hervorbringt. Anstalten, worin
dies, unter der Leitung eines Unternehmers, ins Große ge-
schieht, und wo die einzeln Arbeiter einander in die
Hände arbeiten, heißen Fabriken oder Manufak-
turen, und die dadurch hervorgebrachten Gegenstände
Fabrikate, und Städte, deren Einwohner sich vor-
züglich damit beschäftigen , heißen Fabrikstädte. Die
handelnde Gewerbsklasse endlich nährt sich vom Kauf
und Verkaufe derjenigen Erzeugnisse, welche Gegen-
stände des Handels oder Waaren sind.
Verschiedenheit der Menschen in der Religion und
Regierungeverfassung.
§. 49. Zn Rücksicht der Religion (Vereh-
rung eines höchsten Wesens) theilen sich die Menschen
in Verehrer Eines Gottes, wozu die Christen, Ju-
den und Múdame dan er gehören, und in Anbeter
von mehrern Göttern, Heiden, davon ein Theil Men-
schen, ein Theil Kunst- und Naturprodukte, ein Theil
die Gestirne oder das Feuer als Gottheiten anbetet. Die
Christen theilen sich wieder in Katholiken, Evangelische
oder Protestanten, wozu die Lutheraner und Neformir-
ten gehören, und in Griechische Christen.
Zn Hinsicht der Regierungs-Verfassung findet wie,
der eine große Verschiedenheit unter den Menschen Statt,
indem sie entweder in gewissen Gesellschaften ohne Ge-
setze und ohne eine bestimmte Regierungs - Verfassung,
wobei bloß die Familienväter die Oberhäupter derselben
bilden — oder in einer bestimmten Regierungs »Verfas-
sung leben, die entweder despotisch, wo Einer über
Alle herscht und nach Willkühr, ohne an Gesetze ge-
bunden zu seyn, über das Leben, Eigenthum und Frei-
heit der Menschen verfügt — oder monar chisch, wo
zwar auch Einer über Alle, jedoch nach gewissen Ge-
setzen regiert — oder republikanisch ist, wo die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
20
Erstes Kapitel.
die man, im Fall sie schmal ist, einen Landrücken,
Erdrücken, oder wenn sie von einer weiten Ausdeh-
nung ist, eine Vergebene, Hochebene, nennt.
Abdachung. Höhenzug.
§. 36. Das Land bildet eine von dem Meere schräg
aufwärts laufende Fläche, welche man seine Abdachung
nennt, wobei man sich aber nicht vorstellen muß, daß
eine solche Abdachung eine platte ebene Oberfläche dar-
stelle, sondern vielmehr häufige Abweichungen davon in
hervorragenden Erhöhungen und daneben und dazwischen
liegenden Vertiefungen, wodurch wieder eine Menge
besonderer Abdachungen auf dem Raume der Hauptab-
dachung hervorgebracht wird. — Zwei verschiedene von
entgegengesetzten Seiten her aufsteigende Abdachungen
bilden durch ihr Zusammentreffen einen erhabenen Rand,
welcher Höhenzug heißt, und theils aus Bergketten,
theils aus bloßen Landrücken besteht, wovon die letztern
oft so sanft ansteigend sind, daß ihre Erhebung über die
Ebenen des umliegenden Landes dem bloßen Auge nicht
merklich ist, sondern nur mittelbar, z. B. aus dem Laufe
der fließenden Gewässe», wahrgenommen werden kann.
Wasserscheiden.
§. 37. Die Hshenzüge sind Wasserscheiden, d. h.
sie scheiden sowohl die fließenden Gewässer, die in ein
Meer gehen von denjenigen, die einem andern Meere
zufallen — als auch das Gebiet des einen Stroms von
dem Flußgebiete eines andern. Die Wasserscheidung
folgt nicht immer den höchsten Punkten eines Gebirgszugs,
sondern oft ist der Zug der Wasserscheide völlig verschieden
von dem Zuge des Gebirges selbst, und öfters liegen
die höchsten Gipfel einer Gebirgskette ganz außerhalb
der Wasserscheide, die auf einer nur mittleren Erhebung
derselben fortzieht, ja zuweilen in einem ganz unansehn-
lichen Landrücken besteht.
Zusammenhang der Hauptgebirge.
§. 38. Alle Hauptgebirge der Erde stehen in ei-
nem mehr oder weniger bemerklichen Zusammenhange,
der oft nur durch unbedeutende Landrücken gebildet wird,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
147
Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien,
Rußland den östlichen Theil von Litthauen.
1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg.
Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in
Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche
Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie)
darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im
Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt,
welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging,
doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser
Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl
Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.,
17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der
Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen
.Landrechtes. (Carmer und Suarez.)
Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings-
schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer
Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe
1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha-
rakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un--
glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein-
ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen-
zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth
diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu-
tenden Zuwachs durch
1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens.
Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver-
fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage-
gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver-
geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s-
ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793
nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt
s) Seitdem König „v o n " Preußen.
t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt,
n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/
v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci.
w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen.
x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö-
nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten.
10*
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl
Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Carmer Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina_ll Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
133
Eine Reformation, eine gründliche Verbesserung der Kirche, war
immer notwendiger geworden. Die Irrtümer und Mißbräuche
derselben waren durch manche Männer (z. B. Wiklef, Huß), durch
Sekten, wie durch die Konzilien zum Bewußtsein der Völker ge-
kommen. Jetzt war nun die rechte Zeit da. Da führte Gott
das heilige Werk durch einen einfachen Mönch und seine Genossen
aus. Die Reformation ist nicht hervorgegangen aus menschlichem
Suchen und Nachdenken, nicht aus dem Streben, etwas Neues
zu schaffen, sie ist keine Auflehnung gegen das Bestehende; nein —
sie ist hervorgegangen aus der Angst frommer Herzen und ernster
Gemüter, daß durch die Mißbräuche des Ablasses und der Werk-
heiligkeit, durch die Verweltlichung der Kirche die wahre Buße
und Besserung und der Seelen Seligkeit verloren gehe.
§ 60. Anfang der Reformation. Luther wurde den
10. November 1483 in Eis leben am Unterharze geboren.
Seine Eltern, der erst arme Bergmann Hans Luther und dessen
Frau Margarete geb. Ziegler, beide aus Möra, erzogen ihn streng
und fromm; seine Bildungsstätten waren: Magdeburg 1497,
Eisenach 1498 (Witwe Cotta), Universität zu Erfurt 1501.
Nach dem plötzlichen Tode seines Freundes trat er 1505 in das
Augustinerkloster in Erfurt und suchte vergeblich sein geängstigtes
Gewissen durch Werkdienst zu beschwichtigen, bis ihn ein frommer,
alter Klosterbruder auf die Gnade Gottes und die heilige Schrift
verwies. (Hier ist der erste Keim der Reformation zu suchen).
1507 wurde er Mönchspriester und 1508 Professor an der neuen
Universität zu Wittenberg, 1509 Professor der Theologie, bald
darauf Stadtprediger. Im Auftrage seines Ordens inachte er
eine Reise nach Rom und lernte das tiefe Verderben der Geist-
lichkeit kennen. 1512 wurde er Doktor der Theologie und mußte
nach altem Brauche schwören, die heilige Schrift sein Lebelang
zu studieren, zu lehren und zu verteidigen.
Gegen den Unfug, den Tetzel mit dem Ablaßhandel (Erlaß
der Sündenstrafen für Geld) trieb, schlug er am 31. Oktober 1517
95 Sätze an die Schloßkirche zu Wittenberg, in denen er das
Evangelium von der Rechtfertigung aus dem Glauben aussprach
(materielles Prinzip der Kirche). Einer Vorladung nach Rom
folgte er nicht (geschützt durch seinen Kurfürsten Friedrich den
Weisen), stellte sich aber zu einer Unterredung 1518 mit Kajetan
in Augsburg, 1519 mit Miltitz zu Altenburg und disputierte
in Leipzig mit vr. Eck, wobei er den Satz aufstellte, daß die
Bibel allein, nicht aber menschliches Ansehen die Richtschnur unsers
Glaubens sei (formelles Prinzip der Kirche). 1520 vom Papste
in den Bann gethan, verbrannte er die Bannbulle.
§ 61. Fortsetzung der Reformation. Der Kaiser
berief 1521 einen Reichstag nach Worms; Luther verweigerte
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Bergmann_Hans_Luther Margarete Ziegler Cotta Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Eisenach Erfurt Gottes Wittenberg Rom Wittenberg Rom Augsburg Altenburg Leipzig Worms
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
146
besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester-
reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin
bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach
vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der
Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier
am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden
zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er-
folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um
den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle-
sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach
Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien
zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni
1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und
schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am
30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried-
richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am
15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in
demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen.
Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge-
mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen
Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis
1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte
nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen
Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc.
Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh-
men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde
unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser
gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das
österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar
Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover-
aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau
(1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München
wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein
Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem
man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz,
Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-
Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis
1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an
Preußen.
§. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia
konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland
(Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser
erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im
Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Mollwitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maximilian_Joseph Maximilian Franz Franz Maria_Theresia's_Gemahl Maria Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Oester- Schwerin Brieg Ungarn Breslau Oesterreichs Sachsen Hohensriedberg Sachsen Kesselsdorf Dresden Dresden Oesterreich Spanien Frankreich Sachsen Bayern Sachsen Frankfurt Ungarn Hessen Dettingen Hanau Oesterreich Frankreich Sachsen England
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
132
4. Reformationsgeschichte.
a) Reformation der Kirche.
Z. 59. Allgemeines. Am Ausgange des Mittelalters
war durch die Erfindung des Pulvers und der Buchdruckerkunst,
wie wir gesehen haben, die Cultur in neue Bahnen gelenkt. —
Das Haus Habsburg trat in den ständigen Besitz der Kaiserwürde.
Kaiser Karl V. (1519 —1556) war in der Zeit seiner größten
Macht ein Herr der Welt; denn in seinen Landen ging die Sonne
nicht unter (warum?). Aber der mächtigste Fürst hatte kein Ver-
ständnis und Herz für Deutschland; er war ein stolzer Spanier.
Die Kirche war durch die Vermischung der reinen Lehre mit heid-
nischen und jüdischen Zusätzen in den tiefsten Verfall gekommen;
unter der römischen Herrschaft schmachteten die geknechteten Völker
in Geistes- und Gewissensnoth. Eine Reformation, eine gründ-
liche Verbesserung der Kirche war immer nothwendiger geworden.
Die Irrthümer und Misbräuche derselben waren durch manche
Männer (z. V. ?) und Sekten wie durch die Concilien zum Be- ...
wußtsein der Völker gekommen. Jetzt war nun die rechte Zeit da.
Da führte Gott das heilige Werk durch einen einfachen Mönch *
und seine Genossen aus. Die Reformation ist nicht hervorgegangen
aus menschlichem Suchen und Nachdenken, sie ist nicht das Streben,
etwas Neues zu schaffen, sie ist keine Auflehnung gegen das Be-
stehende; nein — sie ist hervorgegangen aus der Angst frommer
Herzen und ernster Gemüther, daß durch die Misbräuche des Ab-
lasses und der Werkheiligkeit, durch die Verweltlichung der Kirche
die wahre Buße und Besserung und der Seelen Seligkeit ver--
loren gehe.
60. Dr. Martin Luther, a. Seine Jugend
und Bildung. Luther wurde den 10. November 1483 in
Eisleben (wo liegt dies?) geboren. Seine Eltern, der erst arme
Bergmann Hans Luther und dessen Frau Margaretha, beide in
Möra, erzogen ihn streng und fromm; seine Bildungsstätten waren:
Magdeburg 1497, Eisenach 1498 (Witwe Cotta), Universität zu
Erfurt 1501. Nach dem plötzlichen Tode seines Freundes trat er
1505 in das Augustinerkloster in Erfurt und suchte vergeblich sein
geängstetes Gewissen durch Werkdienst zu beschwichtigen, bis ihn
ein frommer, alter Klosterbruder auf die Gnade Gottes und die
heilige Schrift verwies. (Hier ist der erste Keim der Reformation
n suchen). 1507 wurde er Mönchspriester und 1508 Profeffor
^er neuen Universität zu Wittenberg, 1509 Professor der
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]