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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 134

1865 - Eisleben : Reichardt
134 terpommern mit Kammin und die Bisthümer Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. — Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen. Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen 1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell, Protektor der Republik. Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart > erster gemeinsamer König von England und Schottland hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n; Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr- schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri- tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge- schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt. England wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich- tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi- gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. # 1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen- des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605- o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi- nistrators, an Brandenburg. p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und Kalkstein.)

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 116

1890 - Leipzig : Reichardt
Das 14. Jahrhundert war die glnzendste Zeit des Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer. Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute er West-Preuen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen. Der Gromeister Albrecht von Brandenburg, ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen. Doch blieb er polnischer Vasall. 1527-2szweiterkrieg zwischen Karlv. undfranzl. Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbonrom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Pln-derung der Stadt1). Der Erfolg dieses und eines dritten Krieges (153638) war fr Karl gnstig; denn Franz mute den Madrider Frieden besttigen. 1529 Reichstag zu Speier. Protestanten. Die Anhnger der Reformation protestierten (d. h. sie erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschlu, da alle weiteren Neuerungen zu verhten seien). Unter den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-frst Johann der Bestndige v on Sachsen und Land-gras Philipp von Hessen. Ein Glcksumstand fr die Protestanten war es, da der Kaiser gerade jetzt in einen Trkenkrieg2) verwickelt war. 1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-fefsion. Die Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-fat und wurde am 25. Juni ffentlich vorgelesen. Luther war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. Der Reichstagsabschied fiel fr die Protestanten ungnstig aus. Daher 1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-testantischen Fürsten geschlossen. Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fllt bei Kappel gegen die Katholiken. Zwingli, Prediger in Zrich, suchte Kirche und Staat zu *) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhhnung des Papst-tums durch lcherliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. Frunds-berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen. 2) Der Ungarnknig Ludwig Ii. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 120

1890 - Leipzig : Reichardt
120 Dieses vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntnis, das vorlufig bis zur Entscheidung eines allgemeinen Konziliums gelten sollte, wurde von den meisten Prote-stanten verworfen ^). 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den Passauer Vertrag. Durch Karls Eigenmchtigkeit in Sachen des Glaubens, seine Miachtung der bestehenden Reichsgesetze und der Freiheit der deutschen Stnde, sowie endlich durch die fortgesetzte Gefangenhaltung des Landgrafen Philipp er-bittert, tritt Moritz an die Spitze der Gegner des Kaisers und wird sein Feind. Statt Magdeburg einzunehmen, wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Culmbach) nach Sd-Deutschland und htte den kranken Kaiser beinahe in Innsbruck gefangen genommen; doch gelang es diesem, noch der das Gebirge nach Villach in Krnten zu entkommen. Im Auftrage des Kaisers brachte sein Bru-der Ferdinand den Passauer Vertrag zustande, nach welchem den gefangenen Fürsten die Freiheit und den Protestanten Gewissensfreiheit gewhrt wurde. Leider aber hatte sich Moritz, um seine Absichten zu erreichen, mit Heinrich Ii. von Frankreich (dem Sohne Franzi.) verbndet, welcher die Bistmer Metz, Toul, und Verdun besetzte. (1553) Moritz von Sachsen fllt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den Passauer Vertrag) die Bistmer mit Krieg berzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei Sievershausen ge-schlagen; Moritz fiel, erst 33 Jahre alt. 1555 Der Augsburger Reliaiousfriede. Die Reichsstnde augsburgischer l lutherischer) Konfession, nicht aber die Reformierten erhalten Religionsfreiheit. Die Frage, ob ein geistlicher Fürst, der Protestant wrde, sein Land behalten drfe, blieb unentschieden. (Geistlicher Vorbehalt".) 1556 Karl V. legt die Regierung nieder. Lebensmde zog er sich ins spanische Kloster St. Juste zurck, wo er 1558 im 58. Lebensjahre starb. Als Kaiser folgt sein Bruder 15561564 Ferdinand i. Er war zugleich König von Ungarn und Bhmen. Obwohl strengglubiger Katholik, erhielt er doch durch Duldsamkeit den Frieden der Parteien. Trkenkriege. x) Sprichwort: Das Interim hat den Schalk hinter ihm.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 123

1890 - Leipzig : Reichardt
123 Johann Sigismund schon seit 1609 die Vormundschaft-liche Regierung gefhrt hatte. 16181648 Der dreiigjhrige Krieg. Man kann ihn in 4 Perioden zerlegen: 1. Bhmisch-pflzische Periode, 16181624. 2. Dnische Periode, 16241630. 3. Schwedische Periode, 16301635. 4. Franzsisch-schwedische Periode, 1635 1648. 1618 Verletzung des Majesttsbriefes. Aufstand tn Prag. Der Abt von Braunau hatte eine protestantische Kirche schlieen, der Erzbischos von Prag eine solche in Kloster, grab niederreien lassen. Auf die Beschwerde der Pro-teftanten bei dem Kaiser Matthias, wegen Verletzung des Majesttsbriess. erfolgte eine harte Antwort. Fr dieselbe machen die Stnde, die sich unter Fhrung des Grafen Matthias von Thurn in Prag versammelt Hattert, die Statthalter Martittitz und Slavata verantwortlich und werfen ste nebst dem Geheimschreiber Fabricius nach einem heftigen Wortwechsel aus den Fenstern des Prager Schlosses. Vertreibung der Jesuiten und des kaiserlichen Heeres aus Bhmen. Tod des Kaisers Matthias. 16191637 Ferdinand Ii. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsachltch dadurch bewirkt . da der Kurfürst von Sachsen von der ka-tholischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Bhmen unter Matthias von Thurn vor Wien1). Ferdinand abgefetzt") und Kursrst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Bhmen erwhlt. Friedrich (der Wterknig) nimmt bte Wurde an, hauptschlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine Enkelin der Maria Stuart (Tochter Jakobs I. von Eng-land) bewogen. Von der evang. Union wurde er im Sttche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schlo sich sogar der Liga an. Friedrichs Hauptvorkmpfer waren der Markgraf Frie-brich von Baden, der Herzog Christian von Braunfchweig und der als Feldherr bedeutende Graf Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird auf dem Weien Berge bet Prag geschlagen. % 1) Ferdinand durch Bourquoi aii^Mlicher Gefahr gerettet. 2) Als Erbfeind der Gewifftnsfreih^i) und. Skl^ze der Jesuiten/

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 180

1890 - Leipzig : Reichardt
180 Universitt Bonn^), während die Universitten zu Wittenberg und Halle in Halle vereinigt wurden. In kirchlicher Beziehung erstrebte der König eine Ver-einigung der lutherischen mit der reformierten Kirche und 1817 stiftete 1817 die evangelische Union. Auch wute er die evangelische Kirche vor den bergriffen des Katholizismus krftig zu schtzen, ja er lie den ungehorsamen Erz-bischos von Kln gefangen setzen. 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. Vgl. S. 158160. Er war einer der geistreichsten Fürsten, dabei von deutscher und christlicher Gesinnung ^), jedoch in seinem Wollen unklar und unentschlossen, in der Politik vielfach ohne Verstndnis fr die Forderungen der Zeit. 1861-1888 Wilhelm I. Siehe S. 160-167. 1888 Vom 9. Mrz bis 15. Juni Friedrich Iillfiwu(K 1ft7 1888- Wilhelm Ii. jstehe. 167. Theologen Schleiermacher und Neander, die Sprachforscher Bckh, Grimm und Lachmann. *) Mitglied derselben E. M. Arndt. 2) Bei Erffnung des vereinigten Landtages legte er das Bekenntnis ab: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"

7. Weltkunde - S. 134

1876 - Hannover : Helwing
134 die streng unterdrückt wurden. — 1540 wurde der Jesuiten- orden gestiftet (Ignatius von Loyola), dessen Hauptaufgabe ist, der Ausbreitung des Protestantismus entgegen zu wirken. — Von 1545 bis 1563 wurde das Concil zu Trident gehalten, welches die römische Lehre genauer festsetzte. Die Protestanten beschickten dasselbe nicht. — Bald nach Luthers Tode be- gann Kaiser Karl den schmalkaldischen Krieg gegen die Häupter des schmalkaldischen Bundes, nahm Johann Friedrich von Sachsen in der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Protestanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Franzosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Pass au er Vertrage 1552 und zu dem Augsburger Religioussrieden 1555, welcher den Prote- stanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte. (Moritz fiel in der Schlacht bei Sievers hausen im Han- noverschen.) b. Die ö st er reich isch-habsburgische Monarchie und der dreißigjährige Krieg. §. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an Frankreich fiel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten und Katholiken einen, das kaiserliche Ansehen herstellen; als ihm dies nicht ge- lang, dankte er ab (1556) und ging in Spanien ins Kloster. (Vgl. „Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren, Todteufeier.) Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii. als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zu- gethan. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen Rudolf Ii. (1576—1612) wurde die religiöse Span- nung größer, und es entstand ein protestantisches Bündnis (Union) und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den so- genannten Majestätsbries den 3 Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte in Böhmen Religions- freiheit. Der schwache Matthias (1612—1619) war den Protestanten feindlich.

8. Weltkunde - S. 137

1876 - Hannover : Helwing
137 Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge- schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese- buche: 1. Gustav Adolf. — 2. Tilly. — 3. Wallenstein. — 4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von Lützen.) §. 65. c. Folgen. 1. Die Reformation blieb besteben, und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber das deutsche Reich lag darnieder, und die Kaiserwürde hatte alle Bedeutung verloren, der Wohlstand war vernichtet, Sittenlosigkeit und Roheit allenthalben eingerissen (2/s der Bewohner todt, Städte und Dörfer verwüstet, Räuber, Hexenprocesse). Deutschland war ein Bund von 300 sogenannten Reichsständen, denen die that- sächliche Souveränetät (Landeshoheit) eingeräumt war. Sie konnten unter sich und sogar mit fremden Mächten Bündnisse schließen (freilich vorbehaltlich der Rechte des Kaisers, wie nutzlos hinzu- gefügt war); damit war die letzte Besiegelung der innern Auf- lösung des Reiches und seiner Dhumacht gegeben. Es wurde ein Spott fremder Völker und der Deutschen selbst und reifte lang- sam dem Tode zu, nicht einmal zur Vertheidigung mehr tauglich. Die Habsburgischen Kaiser konnten nichts mehr ausrichten und folgerichtig nur an die Stärkung ihrer Hausmacht denken. — 2. Wichtige Grenzländer waren dem Reiche entrissen. Schweden erhielt Vorpommern, Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die Bisthümer Bremen und Verden; an Frankreich wurden Metz rc. (§. 62), der Elsaß (außer Straßburg und 10 Reichsstädten), einige Festungen wie Breisach abgetreten; die Schweiz und die Nieder- lande wurden aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So wurde Deutschland abhängig von Schweden und Franzosen. — 3. Das deutsche Volk war also beinahe am Ende seiner Tage angekommen: doch waren noch zwei Lebenselemente vorhanden: die zähe Kraft des deutschen Volkes, die durch das in allen Eou- fessionen neu erwachte religiöse Leben besonders aufgefrischt ward, und der k u r b r a n d e n b u r g i s ch e Staat, der einst Deutsü)- lands fester Halt werden sollte. (Als Entschädigung für das ihm durch Erbrecht zustehende Pommern fvon dem es nur den größeren Theil H i n t e r p o m m e r n s erhält^ erlangt Branden- burg Halberstadt, Minden, Ca min, Magdeburg. Zu welchen Provinzen ist hierdurch der Grundstock gelegt?) §. 66. Verlauf der Reformation. Allgemeines. Die Reformation hatte auch in Dänemark Eingang gefunden. — Seit 1397 herrschten die dänischen Könige auch über Norwegen und Schweden (kalmarische Union). Gustav Wasa befreite S ch w ed e n, wurde 1523 König und führte die Reformation ein. — In Frankreich führte der Haß zwischen Reformierten (Hugenotten) und Katholiken zu Kriegen und zu der sogenannten Bartholomäusnacht oder Pariserbluthochzeit 1572

9. Weltkunde - S. 135

1874 - Hannover : Helwing
Ibs der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Prote- stanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Fran- zosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Passauer Ver- trage 1552 und zu dem Augsburger Religionssrieden 1555, welcher den Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte. (Moritz fiel in der Schlacht bei Sievershausen im Han- noverschen.) ' d) D ie ö st e r r e i ch is ch - h a b s b u r g i s ch e M o n arch i e u n d der dreißigjährige Krieg. Z. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an Frankreich siel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten.umb Katholiken einen, das kaiserliche Ansehen Herstellen; als ihm dies nicht gelang, dankte er ab 1556 und ging in Spanien ins Kloster. (Vergl. „Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren. Todtenfeier.) Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii. als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zuge- than. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen Rudolf Ii.'(1576 —1612) wurde die religiöse Spannung größer, und es entstand ein protestantisches Bündniß (Union) und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den sogenannten Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit. Der schwache Matthias (1612 —1619) war den Protestanten feindlich. §♦ 64. Der dreißigjährige Krieg, a) Veran- lassung. Die katholische Kirche war noch immer feindlich gegen die Protestanten gesonnen. Diese Spannung wurde durch die Jesuiten noch vermehrt. Als Kaiser Matthias den streng katho- lischen, jesuitischen Ferdinand Ii. zu seinem Nachfolger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche und Nieder- reißung einer andern den Majestätsbrief verletzte, entstand in Prag ein Aufruhr, 1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster

10. Weltkunde - S. 141

1874 - Hannover : Helwing
141 stimmung des Reichstages gebunden. Es wurde nämlich von 1663 — 1806 beständig in Regensburg Reichstag gehalten, also 143 Jahre lang. Fast kein Kaiser hat seitdem mehr persönlich den Reichstag besucht, und die Fürsten thaten es in der Regel auch nicht. Der Reichstag, von den Reichsständen also durch Gesandte beschickt, konnte vor lauter inneren Streitigkeiten, oft über unbe- deutende Dinge (Sitze der Gesandten rc.), zu keinem wichtigen Beschlusse kommen. Nur wenn es sich um noch größere Be- schränkung der kaiserlichen Macht handelte, war man einig. Kein Wunder, daß Deutschland noch mehr die Beute fremder Mächte wurde! 69. Die Raubkriege. Ludwigs Sucht nach Vergröße- rung führte zu mehrfachen sog. Raubkriegen: 1. Nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv. von Spanien wollte Ludwig die südlichen oder spanischen Niederlande erobern (1666 — 68), wurde aber hieran durch Holland (im Verein mit England und Schwe- den) behindert. — 2. Daraus führte er einen Rachekrieg gegen Hol- land (1672 — 78), dessen Statthalter, Wilhelm von Oranien, jedoch kräftigen Widerstand leistete. Er wurde von dem großen Kur- fürsten, später auch vom Reiche und von Spanien unterstützt. Im Frieden von Nymwegen erhielt Ludwig die Franche-Comtd (Burgund), eine Reihe belgischer Grenzsestungen und 10 Städte im Elsaß (8-65), auch die Festung Freiburg. — 3. Mitten im Frieden besetzte Ludwig eine Reihe deutscher Orte, die er sich durch die sog. Reunionskammern hatte zusprechen lassen. Dies waren nämlich Gerichte, die untersuchen sollten, welche deutsche Besitzungen einst auf irgend eine Weise mit seinen, durch Gewaltthat neu- erworbenen Ländern in Verbindung gewesen waren, um sich der- selben bemächtigen zu können. So siel auch, vom deutschen Reiche schmachvoll verlassen, die wichtige Grenzfestung Straßburg ohne Schwertstreich 1681 in seine Hände. Er reizte auch die Türken zum Kriege, die 1633 Wien hart bedrängten; dock> wurde dieses durch Staremberg tapfer vertheidigt und durch den Polenköuig Joh. Sobiesky gerettet. (Später wurden die Türken durch Prinz Eugen zum Frieden gezwungen. Lied: „Prinz Eugen, der edle Ritter rc." — Eugen gehört zu den 8 größten Feldherren früherer Zeiten (Alexander, Cäsar, Karl der Große, Gustav Adolf, Türenne, Eugen, Friedrich der Große, Napoleons). 1684 wurde zu Negensburg ein 20jähriger Waffenstillstand abgeschlossen, in welchem Ludwig alles Weggenommene verblieb. — 4. Allgemein herrschte gegen Ludwig große Erbitterung, sowohl wegen seiner Eroberungs- sucht, als auch wegen der Vertreibung der Hugenotten. Zur Ab-
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