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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 136

1865 - Eisleben : Reichardt
136 (1672—1678) Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv. Gegen Holland gerichtet, dessen Statthalter Wilhelm Iii. v on Oranten war. Hollands Bundesgenossen: Oest- reich, Spanien, Brandenburg, später auch das deutsche Reich, t) Auf Ludwigs -Leite stand England und Schwe- den. Letzteres reizt er zu einem Einfall in Branden- burg;^ jedoch 1675 Schlacht bei Febrbellin. Des Kurfürsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und ^000 Mann Fnßvolk (auf Wagen). Er überfällt die Schweden bei Rathenow und schlägt sie am 18. Juni bei Fehrbellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Hom- burg, Derfflinger, Froben's Aufopferung.) Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pom- mern ^selbst an, erobert 1677stettinv), <678rügen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Lchweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das gefrorne Hass und jagt sie aus dem Lande. Trotzdem muß er, von seinen Bundesgenossen, nament- lich vom Kaiser Leopolde) verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu Nimwegen. Ludwig gewann in demselben die Franche-Comte, x) Lothringen und >2 niederländische Grenzplätze, auch Freiburg im Breisgau. 1681 Ludwig raubt Straßburgzh und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogen. Reuni o nskämmern ließ Ludwig un- tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefallenen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raub- system. Der von den Ungarn und den mit denselben verbündeten Türken bedrängte Kaiser konnte nichts dage- gen thun. t) Leopold 1. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bündnisse und suchte die Bewegungen des großen Kurfürsten (am Rhein) zu lähmen. u) Greuliche Verwüstung. Die Bauern wehren sich. Welche Inschrift trugen ihre Fahnen? , v) Karrikatur von Derfflinger am Kirchthurm. w) Dessen Benehmen bei der schlesischen Erbschaft. Statt derselben der Kreis Schwibus, welcher unter Friedrich auch wieder an Oest- reich zurücksällt. x) Spanisch, aber zum deutschen Reiche gehörig. Hauptstadt Besan<.on am Doubs. y) Verrätherei des Bischofs Grafen v. Fürstenberg.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 133

1865 - Eisleben : Reichardt
— 133 — allmächtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß ein- ließen. Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die Schweden, die nach einander von Horn, Bauer, Tor- stens on und Wrangel geführt wurden. 1634 Wollenstem auf kaiserlichen Befehl in Eger er- mordet. Schlacht bei Nördlingen. Hier siegten des Kaisers Sohn Ferdinand und Gal- . las über Bernhard von Weimar und Horn. Letzterer gefangen. Nun Schwaben und Franken verwüstet. 1635 Friede zu Prag. Dieser Separatfriede wurde zunächst zwischen dem Kaiser und Sachsen geschlossen, aber auch Georg Wilhelm von Brandenburg trat demselben bei. ' Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddentschlands k) durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest. 1637-1657 Kaiser Ferdinand Iii. (1640—1645) Die Franzosen in Süddeutschland. Elsaß erobert. Bernhard von Weimar hatte sich im südwestlichen Deutschland festgesetzt l), und Richelieu hatte ihm den Elsaß versprochen. Doch 1639 plötzlicher Tod Bernhards. Frankreich nimmt den Elsaß für sich und dringt unter Cond^ und Tu renne in Süddeutsch- land ein. Die Schweden nnterdeß ebenfalls siegreich. Zuletzt drang General Königs mark in Böhmen ein und hatte schon einen Theil von Prag erobert. Da endlich 164b! Friede zu Osnabrück und Münster, m) (Westphä- li scher Friede.) Den Protestanten wurde der angsbarger Religions- friede bestätigt. Der geistliche Vorbehalt fiel weg, und auch die Reformirten wurden in diesen Frieden mit eingeschlossen. Frankreich erhielt den Elsaß mit Ausnahme der freien Reichsstädte, z. B. Straßburgs. Schweden be- kam Vorpommern mit Rügen, ferner Wismar, Bremen und Verden. Brandenburg erhielt Hin- k) Besonders Brandenburgs. 1636 Bauers Sieg bei Wittstoü. l) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth bei Rheinselden. ' , w) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche verhandelt.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 147

1865 - Eisleben : Reichardt
147 Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien, Rußland den östlichen Theil von Litthauen. 1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg. Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie) darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl Theodor ab. 1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam., 17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen .Landrechtes. (Carmer und Suarez.) Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings- schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe 1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii. Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha- rakter und genußsüchtig. Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un-- glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein- ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen- zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu- tenden Zuwachs durch 1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens. Ende des Polenreiches. Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver- fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage- gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver- geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s- ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793 nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt s) Seitdem König „v o n " Preußen. t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt, n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/ v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci. w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806 für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen. x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö- nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten. 10*

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 130

1890 - Leipzig : Reichardt
130 Einfall in die spanischen Niederlande, auf welche Ludwig im Namen seiner Gemahlin nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipp Iv. von Spanien Ansprche machte. Jedoch wird er durch die Tripelallianz von Holland, England und Schweden zum Aachener Frieden gentigt, in welchem er seine niederlndischen Eroberungen bis auf 12 Pltze herausgeben mu. Groll Ludwigs gegen Holland (an dessen Spitze bald der Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien tritt), von dem die Tripelallianz ausgegangen war. Hollands Bundesgenossen: sterreich, Spanien. Brandenburg, spter auch das Deutsche Reichs). Auf Ludwigs Seite stand England und Schweden. Letzteres reizt er zu einem Ein fall in Brandenburg. Inder 1675 Schlacht bei Fchrbcllin unterliegen die Schweden. 18./28. Juni Des Kurfrsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und 1000 Mann Fuvolk (auf Wagen). Er berfllt die Schweden bei Rathenow und schlgt sie bei Fehrb ellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg, Derfflinger, Sage von Frobens Aufopferung.) Die Schlacht die Feuerprobe des jungen Staates. Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pommern selbst an, erobert 1077 Stettin, 1678 Rgen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Schwe-den in Preußen. Der Kurfürst setzt der das gefrorene Frische und Kurische Haff und jagt sie aus dem Lande. Trotzdem mu er, von seinen Bundesgenossen, nament-lich vom Kaiser Leopold^), verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu Nymwegen. Ludwig gewann in demselben diearanche-Comte^)und 12 niederlndische Grenzpltze, auch Freiburg im B re i s g a u. 1681 Ludwig raubt Stra brg ^) und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogenannten Reunionskammern lie Ludwig J) Leopold I. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bndnisse und suchte die Bewegungen des groen Kurfrsten (am Rhein) zu lhmen. 2) Kurz zuvor hatte der Kaiser die schleichen Herzogtmer, Liegnitz, Brieg und Wohlau, auf welche Brandenburg alte Erbansprche hatte, in Besitz genommen; statt derselben wurde an den Kurfrsten der Schwiebuser Kreis abgetreten, den aber der Kaiser nach einem geheimen Vertrag mit dem Kurprinzen (als Kurfürst Friedrich Iii.) schon 1696 zurckerhielt (siehe auch S. 136). 8) Spanisch, aber zum Deutschen Reiche gehrig. Hauptstadt Besan^on am Doubs. 4) Verrterei des Bischofs Grafen von Frstenberg.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 129

1890 - Leipzig : Reichardt
Neffe Gustav Adolfs. Aufenthalt in Holland. Feindschaft mit dem Minister Schwarzenberg. Begrnder der Gre Preuens. Erstes stehendes Heer. Einfhrung der Accisex). Kolonisten ins Land, besonders protestantische Franzosen. Grndung einer kleinen Flotte, Bestrebungen fr den Seehandel, sogar Versuch einer afrikanischen Ko-lonie2). Anlage des Friedrich-Wilhelms'kanales. Ge-staltung der brandenburgisch - preuischen Besitzungen zu einem einheitlichen Staat. Friedrich Wilhelms I. Gemahlin die fromme Luise Henriette von Oranien. 1656 gewinnt er im Bndnisse mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen die dreitgige Schlacht bei Warschau. Um ihn sich treu zu erhalten, gewhrt ihm Schweden im Vertrage zu Labia u die Souvernett der Preußen. Er tritt aber doch, um Schweden nicht zu mchtig werden zu lassen, von dem schwedischen Bndnis zurck und erhlt nun (1657) von Polen im Vertrage zu Wehlau Befreiung von der polnischen Oberhoheit in Preußen. Im Frieden zu Oliva 1660 wird ihm die volle Sou-vernett in Preußen besttigt. Des Kurfrsten Kmpfe gegen Franzosen und Schweden f. u. 16431715 König Ludwig Xiv. von Frankreich. Er war ein Enkel Heinrichs Iv., mit dem nach dem Aussterben der Valois das Haus Bourbon auf den Thron gekommen (15891830). Auf diesen war sein Sohn, der schwache und sittenlose, ganz vom klugen Kardinal Richelieu beherrschte Ludwig Xiii. gefolgt, hierauf (anfangs unter Leitung Mazarins) der junge Ludwig Xiv. Unter ihm Gipfel der unumschrnkten Knigsgewalt, des Absolutismus3). Blte von Kunst und Wissen-schaft, doch groe Sinnlosigkeit und Verarmung. Bedrckung der Protestanten. 1685 Aufhebung des Edikts vonnantes. Dragonerbekehrungen. Die aus-gewanderten Hugenotten finden besonders in Branden-brg gute Aufnahme. Ludwigs Ruhm- und Lnder-sucht verursacht viele Kriege. (166768) Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Devolutions-krieg.) !) Widerstand der preuischen Stnde, sogar verrterische Verbindung mit Polen. (Rhode und v. Kalkstein.) 2) Friedrichsburg an der Kste von Guinea. Kleiner Seekrieg mit Spanien. 8) Ludwigs vermessenes Wort: L'6tat c'est moi. Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 9

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 131

1890 - Leipzig : Reichardt
untersuchen, welche Gebiete frher zu den ihm zugefallenen Lndern und Stdten gehrt hatten. Hierauf grndete er fein Raubsystem. Der von den Ungarn und den mit denselben verbndeten Trken bedrngte Kaiser konnte nichts dagegen thun. 1688 Belagerung Wiens durch die Trken. Tapfere Verteidigung durch Stahremberg, Rettung durch den Polenknig Johann Sobieski und das Reichsheer unter Karl von Lothringen. Die Siege des Prinzen Eugen von Savoyen') entrissen darauf den Trken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn er-obert hatten. Beginnender Verfall des osmanischen (16881698) Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Pflzischer Krieg.) Die Veranlassung zu diesem mit unmenschlicher Grausamkeit gefhrten Kriege gaben die Ansprche, welche Ludwig auf Pfalz-Simmern erhob, obwohl Pfalz-Neuburg erbberechtigt war. 1689 Verwstung der Pfalz. Melac fchert 1200 Städte und Drfer ein, darunter Heidelberg, Worms und Speier2). 1688 Vertreibung der Stuarts aus England. Jakob Ii., der letzte englische König aus dem Hause Stuart, eifriger Katholik, veranlat durch sein Bestreben, die brgerliche und religise Freiheit Englands zu untergraben, den Ausbruch einer unblutigen Revolution, infolge deren er vertrieben wird. Die Krone wird seinem Schwieger-shne, Wilhelm Iii. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande, bertragen. Feste Begrndung der parlamen-tarischen Regierungsform ^). Wilhelm Iii. Haupt einer Koalition gegen Ludwig Xiv., zu der England, Holland, Spanien, das Deutsche Reich und Osterreich gehren. (16901697) Feldzge in den Niederlanden; die Franzosen biet-ben gegen die Heere der Koalition meist siegreich. 1697 Friede zu Ryswick^). Ludwig behielt den ganzen Elsa nebst Straburg, 1) Klein und mager. Ursprnglich fr den geistlichen Stand bestimmt, bewarb er sich bei Ludwig Xiv. vergebens um Kriegsdienste, well der Kriegsminister Louvois seine Familie hate, und trat in den Dienst sterreichs, fr welches er nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staatsmann Groes wirkte. Sein Haupt sieg der die Trken bei Zentha (1697). 2) Daselbst bermtige Schndung der Kaisergrber. 3) Nach dem Tode der Knigin Anna, der letzten Tochter Jakobs Il, wurde 1714 der Kurfürst von Hannover, ein Urenkel Jakobs I., als Georg I. König von England. Die Personalunion Grobritanniens mit Hannover dauerte bis zur Thronbesteigung der Knigin Viktoria 1837. 4) Spottweise der Friede von Reiweg" genannt. 9*

7. Weltkunde - S. 142

1886 - Hannover : Helwing
142 der Hugenotten. Zur Abwehr seiner maßlosen Übergriffe ver- banden sich endlich Brandenburg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Demselben trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündungen hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf eine Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schneebedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königsgräber in Speyer umgewühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach 10 jährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raubkriegen hatte Deutsch- land sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemeinsinn und nationale Ehre erloschen sind." § 70. Der spanische Erbsolgekrieg. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- folgekrieg (1701—1714). Mit Österreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Fürsten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, aus die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge erringen. Die Hanptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische Führer Marlborough Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst den Elsaß wieder herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er solle seinen Enkel aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopolds Nach- folger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Be- dingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich aus ewig getrennt bleiben. Englands behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Nen- schottland und Ncufoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sizilien samt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvorteile, Preußen ein Stück Land am Rhein (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon: die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kaiser

8. Weltkunde - S. 146

1876 - Hannover : Helwing
146 besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester- reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er- folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle- sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni 1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am 30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried- richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am 15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge- mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis 1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh- men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover- aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau (1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg- Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten

9. Weltkunde - S. 134

1876 - Hannover : Helwing
134 die streng unterdrückt wurden. — 1540 wurde der Jesuiten- orden gestiftet (Ignatius von Loyola), dessen Hauptaufgabe ist, der Ausbreitung des Protestantismus entgegen zu wirken. — Von 1545 bis 1563 wurde das Concil zu Trident gehalten, welches die römische Lehre genauer festsetzte. Die Protestanten beschickten dasselbe nicht. — Bald nach Luthers Tode be- gann Kaiser Karl den schmalkaldischen Krieg gegen die Häupter des schmalkaldischen Bundes, nahm Johann Friedrich von Sachsen in der Schlacht bei Mühlberg gefangen (1547), später auch Philipp von Hessen, gab die Kurwürde von Sachsen an Moritz, erließ das Interim (eine vorläufige Verordnung, um Protestanten und Katholiken zu einigen). Im Bunde mit den Franzosen, die Metz, Toul und Verdun von Deutschland abrissen, zog Moritz gegen den Kaiser und zwang ihn zu dem Pass au er Vertrage 1552 und zu dem Augsburger Religioussrieden 1555, welcher den Prote- stanten gleiche Rechte mit den Katholiken sicherte. (Moritz fiel in der Schlacht bei Sievers hausen im Han- noverschen.) b. Die ö st er reich isch-habsburgische Monarchie und der dreißigjährige Krieg. §. 63. Kaiser in dieser Zeit. Karl V. hat viele Kriege geführt: gegen Frankreich (4 Kriege wegen Mailand und Burgund, wovon schließlich ersteres an Karl, letzteres an Frankreich fiel — wegen Metz rc. aber vergeblich); gegen die Türken, die 1529 bis Wien kamen; gegen die Seeräuber in Nordafrika (Tunis 1525 erobert). Karl wollte die Türken und Franzosen schwächen (warum?), die Protestanten und Katholiken einen, das kaiserliche Ansehen herstellen; als ihm dies nicht ge- lang, dankte er ab (1556) und ging in Spanien ins Kloster. (Vgl. „Der Pilgrim vor St. Just" von Platen. — Uhren, Todteufeier.) Deutschland und Italien bekam sein Bruder Ferdinand I. als Kaiser, und Spanien und die Niederlande sein Sohn Philipp Ii. als König. — Ferdinand war milde gegen die Protestanten. Der edle Maximilian Ii. (1564—76) war ihnen gleichfalls zu- gethan. Er hatte mit den Türken zu kämpfen. Unter dem schwachen Rudolf Ii. (1576—1612) wurde die religiöse Span- nung größer, und es entstand ein protestantisches Bündnis (Union) und ein katholisches (Liga). 1609 gewährte er durch den so- genannten Majestätsbries den 3 Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte in Böhmen Religions- freiheit. Der schwache Matthias (1612—1619) war den Protestanten feindlich.

10. Weltkunde - S. 141

1876 - Hannover : Helwing
141 sucht, als auch wegen der Vertreibung der Hugenotten. Zur Ab- wehr seiner maßlosen Übergriffe verbanden sich endlich Branden- burg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündeten hörte, brach er zuerst los. 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz aus einer Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen aus, die Einwohner wurden auf die schnee- bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs- gräber in Speyer umwühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden ut Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub- kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Ge- meinsiuu und nationale Ebre erloschen sind." §. 70. Der spanische Erbfolgckricq. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Be> echtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- solgekrieg (1701—1714). Mit Oesterreich waren Engla, d, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Füisten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wnig Erfolge er- ringen. Die Hauptschanplätze des Krieges wa«en Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldberr Eugen und der englische Führer Marlborough (Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß wi der herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel aus Spanien ver- treiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's Nachfolger. Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte affo Spanien verlassen. Auch der englisch Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschloffen unter folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig ge- trennt bleiben. England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frank- reich die Hudsonsbai, Neuschottlaiid und Newfoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französis en Grenze und die spa- nische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvortheile, Preußen ein Stück Land am Roeiu (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon : die spanischen Niederlande, Neap4, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kai«
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