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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 75

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 7 5 mundschast ihrer Mutter, dis Tochter des vorigen Kö- nigs Ferdinand Vu. Isabella Ii. Madrid, die Haupstadt und Residenz deß Königs, in der Mitte des Landes, am Manzanares, einem Nebenflüsse des Tajo, in einer Ebene gelegen und schön gebaut, hat ein schönes könig- liches Nesidenzschloß, 9000 Häuser und 200,000 Einwohner. — Ei Escorial, Flecken in der Nähe von Madrid, nordwestlich davon, in einem Gebirgsthale, ist berühmt wegen des dabei lie- genden prachtvollen Klosters und Schlosses, wo der König sich zuweilen aufhält. Nördlich davon liegt der Flecken San Jldc- fonso, gleichfalls mit einem berühmten königlichen Schlosse. — Sevilla (spr. Sewilja), große Stadt am linken Ufer des Gua- dalquivir, mit einer Universität, herrlichen Kirche, worin das Grabmal des Columbus, Entdeckers von Amerika, einer großen königlichen Tabaksfabrik und 100,000 Einwohnern. — Cadiz (spr. Cadis), wichtigste Handelsstadt des Landes, am Atlantischen Meere, auf der nördlichen Spitze einer Insel, zwischen der Mündung des Guadalquivir und dem Vorgebirge Trafalgar, hat einen befestigten großen Freihafen und 70,000 Einwohner. — Gibraltar, Stadt und berühmte Festung auf einer Landspitze am östlichen Endender Meerenge von Gibraltar, Afrika gegenüber, gehört den Engländern. — Malaga, Stadt und Hafen am Mittelländischen Meere und nordöstlich von Gibraltar, ist berühmt durch ihren Wein. — Granada (spr. Granada), große Stadt in einer schönen Gegend, am nördlichen Fuße des Schneegebirgcs (Sierra^Nevada) und nordöstlich von Malaga, liegt an 2 kleinen Flüssen, die zu dem Flußgebiete des Guadalquivir gehö- ren, und hat eine Universität, eine prächtige Kirche und 80,000 Einwohner. — Valencia (spr. Valenßia), große Stadt in einer fruchtbaren Ebene am Guadalquivir, der unweit davon in das Mittelländische Meer geht, südöstlich von Madrid, hat eine Universität, eine prächtige Kirche, wichtige Seidenfabriken und 100,000 Einwohner. Südöstlich von dieser Stadt liegen im Mittelländischen Meere die zu Spanien gehörenden Pityu fi- schen Inseln und nordöstlich von diesen die Balearischen Inseln, welche gleichfalls zu Spanien gehören, und davon die größte Mallorca heißt. — Barcellona, große und stark befestigte Stadt am Mittelländischen Meere, südlich von den Pyrenäen und nördlich von der Insel Mallorca, har einen Hafen, bedeutenden Handel und 140,000 Einwohner. In der Nähe, nordwestlich von dieser Stadt, liegt auf einem frei in der Ebene sich erhebenden hohen Berge das wegen seiner Lage berühmte Kloster Monserrat. Frankreich. Es gränzt gegen Nordwest an den Kanal, ge- gen Norden an die Meerenge von Calais, die Nord- see Belgien und Deutschland; gegen Osten an Deutsch, land, tic Schweiz und Italien, gegen Süden an das

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 97

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Kirchenstaat. 97 7. Dcr Kirchenstaat. Er gränzt gegen Norden an das Lombardisch-Ve- nezianische Königreich, wo der Po die Gränze macht, gegen Westen an Modena und Toscana, gegensüdwe- sten an das Tyrrhenische oder Toscanische Meer, gegen Südosten an das Königreich beider Sicilien und gegen Nordosten an das Adriatische Meer, und enthält über 800 Qmeilen mit 2,600,000 Einwohnern. Die Ober- stäche besteht fast ganz aus Gebirgslande, das von den hierdurch ziehenden Apenninen gebildet wird; nur die Küstenstriche in der Nähe des Po, und auf der Süd- westseite des Landes sind Ebenen, jedoch mit großen Sümpfen und ungesundem Klima. Der sehr ergiebige Boden wird in vielen Gegenden nicht hinreichend ange- baut. Außer dem die Nordgränze berührenden Po, ist die Tiber zu bemerken, welche das Land von Norden gegen Süden durchläuft, und in das Toscanische Meer sich ergießt. Der Kirchenstaat steht unter einem geistli« chen Fürsten, dem Papste, welcher als solcher zugleich das geistliche Oberhaupt cer Katholiken ist, und jetzt Gregor Xvi. heißt. Rom, Hciupt- und Residenzstadt, südöstlich von Livorno, an beiden Seiten der Tiber, die nicht weit von da in das Meer geht, ist eine der merkwürdigsten Städte der Erde, mit vielen prächtigen Pallästen und herrlichen Gebäuden, Kunstsammlungen, zahlreichen schcnswürdigen Alterthümern, einer Universität, 328 Kirchen und 152,000 Einwohnern. Die St. Pcterskirche, die größte und schönste der Erde; die St. Johanniskirche vom Lateran, welche die Pfarrkirche des Pabstes und daher die Hauptkirche der katholischen Christenheit ist; die Rotonda oder der Pantheon, gleichfalls eine christliche Kirche und vormals ein Römischer Tem- pel; der Bacicanischc Pallast, von einer ungeheuren Größe (mit 4500 oder nach Andern mit 11,000 Zimmern); die Engelsburg (eine Art Festung der Stadt); das Kapitol mit vielen Alterthü- mern; die 141 Fuß hohe marmorne Trajanssäule; das Coliseo, ein altes Römisches prachtvolles Amphitheater, das jedoch nur zum Theils noch erbaltcn ist, sind einige von der großen Menge der merkwürdigen Gebäude Roms. —1 Ancona, feste Seehan- delsstadt, nordöstlich von Rom, akn Adriatischcn Meere, hat einen Hafen. — Sor et o, kleine Sradt, südöstlich von Ancona und in der Nähe des Adriatischcn Meeres, nährt sich meistens von den zahlreichen Fremden, die hieher zu dem sogenannten heiligen Hause (Wohnhause der Jungfrau Maria), wallfahrten, welches Engel aus dem Jüdischen Lande dabin gebracht haben sollen. — Bologna, nach Rom die größte Stadt des Kirchen- staates, nördlich von Florenz und südöstlich von Modena, in der

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 168

1836 - Eisleben : Reichardt
168 Iii, Osteuropa. so daß das gesammts Russische Reich 374,000 Qmeilen mit 59 Millionen Menschen in sich saßt. Der jetzige Kaiser heißt Nikolaus I. k>) in den Ostsecprovknzcn: St. Petersburg, Resi- denzstadt des Kaisers und zweite Hauptstadt des Reichs, östlich von Stockholm und an dem Einflüsse der Newa in den Finni- schen Meerbusen, regelmäßig angelegt und mit vielen prächtigen Palästen, hat einen Hafen, viele Fabriken, eine Universität, eine große Bibliothek, 8000 Häuser und 450,000 Einwohner, die einen wichtigen Handel treiben. Zu den vorzüglichsten Gebäuden ge- hören : der kaiserliche Marmorpalast, der kaiserliche Winterpallast oder das Residenzschloß mit vielen Sehenswürdigkeiten, die präch- tige Isaakskirche, die neue Börse, der Laurische Palast. Auf dem Petersplatze steht die Statue Peters des Großen, Erbauers dieser Stadt, und vor dem Winterpalaste erhebt sich jetzt die 154 Fuß hohe Alexandcrssäule. In der Nähe derselben liegen mehrere kaiserliche Lustschlösser, darunter Zarskoje-Selo das pracht- vollste unter allen ist. — Kronstadt, regelmäßig gebaute See- stadt und Festung, westlich von St. Petersburg, auf einer In- sel des Finnischen Meerbusens, mit dem wichtigsten Kricgshafen des Staates. — Helsingfors, See- und Handelsstadt, nord- westlich von Kronstadt, am Finnischen Meerbusen, hat einen stark befestigten Hasen und eine Universität. — Abo, Stadt, südwest- lich von Helsingfors, unweit des Bothnischcn Meerbusens, mit Fabriken und Handel, wo bis 1827 eine Universität war. — Aland, eine Gruppe von Inseln, westlich von Abo, am Ein- gänge des Bothnischcn Meerbusens. — Reval, befestigte Stadt, Helsingfors fast gegenüber, am Finnischen Meerbusen, mir einem vortrefflichen Hafen, der zugleich rum Kriegshafcn dient, Fabri- ken und beträchtlichem Handel. — Dorpat, Stadt, südöstlich von Reval, und westlich vom Peipussee, hat eine Universität.— Riga, Festung und eine der wichtigsten Handelsstadt Rußlands, südwestlich von Dorpat, liegt an der Düna, unweit ihrer Mün- dung in den Rigaischen Meerbusen, und hat viele anschrilichc Fa- briken und 59,000 Einwohner. — Mi etau, Stadt, südwestlich von Riga, an einem in den Rigaischen Meerbusen gehenden Flusse, rrcibt Handel und hat ein schönes Schloß. — Wilna, Stadt, südöstlich von Mictau, an der Wilna, einem Nebenflüsse des Nie- men, sonst mit einer Universität und beträchtlichem Handel. b) in Nord-Nuß land: Moskwa, Moskau, die eigent- liche Hauptstadt des Reichs und zweite Residenzstadt, südöstlich von Sr. Petersburg, an dem Flusse Moskwa, eine der größten Städre, mit einem Umfange von 6 Meilen, hat an 300 Kirchen, eine Universität, viele Fabriken, 9500 Hauser und 330,000 Ein- wohner, und ist die wichtigste Handelsstadt des ganzen innern Rußlands, so wie auch im Winter der Aufenthalt des großen und reichen Russischen Adels, von dem fast jede Familie hier ih- ren Pallaft hat. Zu den merkwürdigsten Gebäuden gehören: der Kreml mit 82 Kirchen, in deren einer der Kaiser gesalbt und ge- klönt wird, das neue Erercirhaus von einer ungeheuren Größe,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 279

1836 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 279 c,cn gewiß noch in diesem großen und so wenig unter, suchten Lande verborgen. Die Zahl der Einwohner beträgt erst etwa 6,700,000, theils Europäer und deren Abkömmlinge, tbeils Negersklaven, deren Zahl sehr groß ist, theils Indianer und Mischlinge. Von den Indianern leben noch viele in gänzlicher Unabhängigkeit, als Nomaden im Dickicht der Urwaldungen, indem sie sich von der Jagd, dem Fischfänge und vom Aufsuchen des Honigs und eßbarer Wurzeln und Beeren ernähren. Die mei- sten dieser Stämme, worunter die Botocuden einer der zahlreichsten und furchtbarsten ist, gehen nackt, und einige verzehren das Fleisch ihrer getödteten Feinde. Lan- desreligion ist die katholische, doch von den Negern und Indianern stnd viele Heiden. Landeskultur, Industrie, Künste und Wissenschaften sind noch sehr im Entstehen. Wichtig ist der Handel, vorzüglich der auswärtige Seehandel, hingegen der Binnenhandel wird sehr durch die schlechten Straßen erschwert, auf welchen man sich zum Transport der Waaren der Maulthiere bedienen muß.. Brasilien, früher eine Kolonie der Portugiesen, bildet jetzt einen unabhängigen Staat unter einem Kai, ser, der gegenwärtig Pedro Ii. heißt. Rio Janeiro, Hauptstadt und Residenz des Kaisers, die größte Stadt Südamerikas, westlich vom Kap Fr>o, an einer Bai des Atlantischen Ozeans, ist im Ganzen nicht schön gebaut, hat aber viele schöne Gebäude und eine Menge Kirchen, Klöster und Kapellen, mehrere Fabriken, einen vortrefflichen durch Fe- stungswerke beschützten Hafen, sehr wichtigen Handel und gegen 200,000 Einwohner. Merkwürdig ist die Wasserleitung, welche die Stadt mit Trinkwasser versorgt.— San Paolo oder Pau- lo, Sladt, südwestlich von Rio Janeiro, treibt vermittelst der Hafenstadt Santos einen lebhaften Handel. — Villarica (jetzt führt sic den Namen Villa imperiale del Oiro Pre- to, d. h. Kaiserliche Stadt vom schwarzen Golde), Stadt, nord- westlich von Rio Janeiro, liegt in der Gold- und diamanten- reichsten Provinz Brasiliens und treibt einen lebbaften Handel. — Bahia oder San Salvador, nach Rio Janeiro die größte und reichste Handelsstadt Brasiliens, liegt nordöstlich von Rio Janeiro, auf einer Landzunge an der Allerheiligen Bai und hat viele Kir- chen, worunter die Jesuiten-Kirche sich durch ihre Pracht und Größe anszeichnet, einen Hafen und 180,000 Einwohner. — Pernambuco oder Fernambuco, wichtige Handelsstadt, nordöstlich von Bahia, am Meere, ist groß. — San Luis de Maranhao, See- und Handelsstadt, nordwestlich von Pernam- buco, auf einer Insel unweit des Festlandes, mit einem Hafen.—

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 78

1836 - Eisleben : Reichardt
78 Westeuropa. Künsten und Wissenschaften weit gebracht, so wie auch ihr Hände! ausgebreitet ist. Frankreich ist ein Königreich, wozu auch noch eine Italienische Insel (Corsica) und einige Besitzungen in Afrika, Asien und Amerika gehören, worunter die in Amerika die meiste Wichtigkeit haben. Der jetzige Kö,- nig heißt Ludwig Philipp i. a) im nordwestlichsten Theile: Paris, die Haupt- stadt und Residenz des Königs, eine der größten und merkwür- digsten Städte Europas', hu beiden Seiten der Seine, hat mit den Vorstädten 5 Meilen im Umfange, wichtige Fabriken, eine Universität, eine der größten Bibliotheken und Kunstsammlungen, 30,000 Häuser und fast 800,000 Einwohner. Das prachtvolle königliche Schloß heißt die Tuilcrien; andere besonders merk- würdige Gebäude sind das Louvre, das Palais royal (palä royal) das große Jnvalidenhaus. —Verfailles (spr. Wcrsalj), Stadt in der Nähe von Paris und südwestlich von derselben, mit einem prachtvollen königlichen Schlosse. — Nantes (Nangt), südwest- lich von Paris, große wichtige Handelsstadt an dem rechten Ufer der Loire, unweit ihrer Mündung, hat 80,000 Einwohner. — Brest, nordwestlich von Nantes, feste Seestadt an einer Bai des Atlantischen Meeres, am westlichsten Ende Frankreichs, ist ein wichtiger Kriegshafen. — Rouen, große Handelsstadt nord- westlich von Paris und an der Seine, 88,000 Einwohner. — Calais, feste Seestadt, an der gleichnamigen Meerenge, über welche hier die gewöhnliche Ueberfahrt nach England ist, liegt nordöstlich von Rouen. — Lille, südöstlich von Calais, große Stadt und wichtige Festung an der Deule (Döl), einem Neben- flüsse der Schelde, unterhält viele Fabriken und hat 70,000 Einwohner. b) im nordöstlichen Theile: Rheims, Stadt nord- östlich von Paris, an der Vesle, im Flußgebiete der Seine, ist merkwürdig, weil in der dasigen Domkirche sonst die Könige von Frankreich gesalbt wurden. — Metz, Stadt und starke Festung im Flußgebiete des Rheins, an der Mosel, liegt östlich von Rheims. Nancy (spr. Nangßi), eine der schönsten Städte Frankreichs, südlich von Metz, an der Meurthe, die nördlich davon in die Mosel fließt, liegt westlich von den Vogesen. — Straßburg, große Stadt und starke Festung, V2 Stunde vom Rhein, östlich vom Bogesengebirge, in einer fruchtbaren Ebene, an den Flüssen Breusch und Iii, hat eine Universität und eine merkwürdige Kir- che, der Münster genannt, mit dem höchsten Thurme der Erde und 50,000 Einwohner. c) im süd östlich kn Theiler Lyon, nächst Paris die größte Stadt in Frankreich, südwestlich von Straßburg, am Rho- ne, der hier die Saone (spr. Sohne) aufnimmt, hat sehr wich- tige Seidenfabriken und 140,000 Einwohner. — Nimes (spr. Nihm), Stadt, südlich von Lyon und westlich vom Rhone, öst- lich von den Scvenncn, in der Nähe des Mittelländischen Mee- res, mit bedeutenden Seidenfabriken und vielen Römischen Al- terthümern, worunter ein großes wohlerhaltenes Römisches Am-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 99

1836 - Eisleben : Reichardt
n. Mitteleuropa. Königr. Sicilken. 99 а) kn Neapel: Neapel, Hauptstadt und Residenz des Königs, die größte Stadt in Italien und eine der größten in Europa, südöstlich von Rom, hat eine einzig schöne Lage an einem Meerbusen des tyrrhenischen Meeres, eine Menge herrliche Pal- laste, einen Hafen, eine Universität und 360,000 Einwohner, wovcn die durch ihre Lebensart bekannten Lazaroni eine große Zahl ausmachen. — In der Gegend von Neapel sind die Grotte von P osilippo, eine mit Kunst durch einen Felscnberg geführte Höhle, die als Weg gebraucht wirds die Hundsgrotte, eine Höhle, deren Ausdünstungen tödtlich sind, und die Solfatara, ein Thal, dessen Boden warm ist und zuweilen Schwefeldämpfe und Dampfsaulcn hervorbringt. *— Portier, Flecken, südöst- lich von Neapel, mit einem prächtigen königlichen Pallaste.- In der Nähe von Portici entdeckte man zu Anfange des vorigen Jahrhunderts die beiden, 79 Jahre nach Christi Geburt durcheilten Ausbruch des Vesuvs verschütteten Städte, Herculanum und Pompeji, woraus man unzählige merkwürdige Alterthümer her- ausgezogen hat, die in den königlichen Museen zu Portici und Neapel aufbewahrt werden. Oestlich von Portici, das auf der verschütteten Stadt Herculanum erbaut ist, erhebt sich der feuer- speiende Berg Vesuv, der mit seinem Fuße fast bis ans Meer reicht. — Ischia (spr. Jskia), Insel, westlich von Portici, mit vielen warmen Mineralquellen. — Ca serta, Stadt, nörd- lich von Neapel, mit einem prächtigen königlichen Schlosse,^— Salerno, Stadt, südöstlich von Neapel, am Tyrrhenischen Meere, das hier einen Busen bildet, hält jährlich eine stark be- suchte Messe. — Taranto oder Tarent, Seestadt, an dem gleichnamigen Busen des Ionischen Meeres, östlich von Salerno, hat einen Hafen und Salzwerke, Von Taranto haben die Ta- ranteln, ein giftiges Insekt, ihren Namen, — Reggio (spr. Redschio), Seestadt, im südlichsten Theile Neapels, ander Meer- enge von Messina, liegt Sicilien gegenüber und hat einen Hafen. б) in Sicilien: Palermo, die Hauptstadt dieser Insel, an der Nordküste derselben, westlich von Reggio, zum Theil prachtvoll gebaut, mit einem Hafen, Handel, einer Universität und 173,000 Einwohnern, — Messina, bedeutende Handels- stadt, an der Ostküste und an der nach ihr benannten Meerenge, nordwestlich von Reggio, hat einen vortrefflichen Hafen und 73,000 Einwohner.- ---- Catania, schön gebaute Handelsstadt, an der Ostküste und südwestlich von Messina, liegt am südlichen Fuße des feuerspeienden^ Berges Aetna und am Ionischen Meere und hat eine Universität und 60,000 Einwohner. — Siragossa, Stadt, an der Ostküste und südlich von Catania, liegt am Io- nischen Meere und war im Alterthum eine der größten Städte, Sy racusä genannt, wo man noch sehenswerthe Ruinen findet. Unter den zu Sicilien gehörigen Inseln liegen die Liparischen auf der Nordseite Siciliens und westlich von dem südlichsten Thei- le Neapels von welchen die eine Stromboli genannt, wegen eines feuerspeienden Berges merkwürdig ist. 7 *

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 126

1865 - Eisleben : Reichardt
126 gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen trachtete. 1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei M ü h l b e r g. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro- testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung, Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün- deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser. Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben; jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten- berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go- tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie) überlassen. Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten Joachim ll. 1548 Das augsburger Interim. Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß (hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan- ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei- sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me- lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter Vermittlungsversuch. 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver- trag. k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania! l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt. m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig. ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. 0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 127

1865 - Eisleben : Reichardt
127 Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen- haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al- brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd- deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns- bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten frei, Gewissensfreiheit gewährt. Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im- mer behielt. (1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen; doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt. 1555 Der angsburger Religionsfriede Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der „geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho- lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und Land verlieren sollte. 1550 Karl V. legt bei Regierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder 155 —1564 Ferdinand 1 Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n. Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege. ^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent. Unter ihm 1581 Abfall der vereinigten Niederlande Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre- ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.

9. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 130

1865 - Eisleben : Reichardt
130 16<9—1637 Ferdinand 11. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be- wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho- lischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh- men erwählt. Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt- sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische Prinzessin, bewogen. Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an! Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie- drich von Baden, der Herzog Christian von Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende Gras Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag geschlagen. Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer- schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y) Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän- ' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll- zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi- milian. z) (1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa) wählt den König Christian kv. von Dänemark zum Anführer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried- land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri- stian bei Lutter am Barenberge. v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um terschrift.) w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten." x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind" y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an. 7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom. a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte das Land-zu katholisiren.

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*
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