Der Bewohner des Harzes ist kräftig, mutig und tapfer, gesund
und frifch wie die Natur feiner Heimat. Sein gewöhnlicher Gruß ist:
„Glück auf!"
Der beständige Kampf, den er mit der ihn umgehenden Natur führt, schärft
seine Sinne und gibt ihm Geistesgegenwart und Entschlossenheit. Die reine, stärkende
Bergluft kräftigt seine Brust, so daß er, der gleich allen Bergbewohnern Musik
und Gesang liebt, sich dieser Neiguug uach Herzenslust hingeben kann. Die Fröh-
lichkeit und Ausgelassenheit, deren der Harzer fähig ist, zeigt sich, wenn er an
Sonn- und Festtagen, den Staub und die Last der Wochenarbeit abschüttelnd, zu
seineu Festen eilt. Unermüdlichere und übermütigere Tänzer als auf den Festen
im Harze sucht man vergebens. Stählt die Arbeit des Berg- und Hüttenmanns
auf der einen Seite den Körper, so untergräbt sie ans der anderen Seite nicht
selten die Gesundheit. Die Bergleute leiden infolge langjähriger Einatmung der
sauerstoffarmen Luft der Gruben an der Bergsucht, die sich besonders in Atmnngs-
beschwerden zeigt; die Silberhüttenleute werden oft von der sogen. Hüttenkatze
(Bleikrankheit) geqnält, einer eigentümlichen Krankheit, die den Körper durch Ab-
zehrung oder Lähmung zu Grunde richtet. Dieses und die fast täglichen Gefahren,
die den Bergmann umgeben, vermischen jene Fröhlichkeit mit einem ernsten,
religiösen Sinn.
Au deu Harzhöheu hat sich eine recht bunte Bevölkerung zusammen-
gefunden. Niedersachsen, Thüringer, auch Franken, selbst slavische
Volksreste sind noch in den Bewohnern der Randtäler kenntlich. Dazu
sind dann zu Luthers Zeiteu die bergbaukundigen Obersachsen gekommen,
die noch heute die harzische Bergbanbevölkerung ausmachen. Ihre ober-
sächsische Mundart haben sie treu bewahrt; wie folgendes Gedicht beweist:
Schlechter Mai.
Nun aber, Mosjö Mai, so schlecht
Kommt er uicht ebeu vielen recht.
Er nimmt den Winter schön anss Korn!
Er treibt's ja ärger als der Horuung.
Die armen Blümlein, ganz erschreckt,
Die halten sich im Gras versteckt.
Warum? das laß er sich nur sagen:
Er kommt ja wie der Wauwau an.
Man soll ihn loben? Den Teufel auch!
Die Berge weiß, der Himmel gran,
Eine Kälte, ein Wetter, lästerlich, —
Ist das eine Ordnung? schäm' er sich!
Ja schämen! Scheltet ihn, schimpft
ihn aus;
Er macht sich eben so viel draus!
Er macht's nicht, wie man sich's bestellt.
Man muß ihu nehmen, wie er fällt.
Städte. Seit dem frühen Mittelalter führte der Kaiserweg durch
das Gebirge, zu dem man von Goslar und vou Harzburg in den Harz
stieg. Er zog über die Hochebene von Klansthal, an der Südseite des
Brockens vorbei aus die Psalz Elbingerode zu und von dort weiter nach
Schlachter Mä.
Na oder, Mufche Mä, fu fchlacht
Kimm! har net ahm vielen rächt.
Har nimmt im Winter fchieu ofs Korn'!
Har treibts ju ärger wie dr Horn.
Die arm Bliemla, ganz verschreckt,
Die halten sich in Gros verschteckt.
Worim? dos losser er sich mant saan:
Har kummt jn wie dr Wauwau ahn.
Mersollne lohm? Dan Teisel ah!
De Barge weiß, dr Himmel gra,
Ne Kelt, ä Watter, lasterlich, —
Ist dos ne Ordnung? schamer sich!
Ja schama! Schalttne, ehrtne aus;
Har macht sich ahm su viel draus!
Har machts net, wiemer sichs beschtellt,
Mermußne uamme, wiere seilt.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
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175
2. Die Bestandtheile des menschlichen Körpers sind entweder
flüssig oder fest, und ihre Grundelemente sind die Zellen. Je
nachdem sich diese verschieden an einander legen, wodurch sie ihre
Form mannigfach verändern können, und je nach ihrer chemischen
Beschaffenheit entstehen die verschiedenen Gewebe des Körpers
(z. B. Muskel-, Knochen-, Knorpel-, Binde- sz. B. die sehnigen
Häute), Nervengewebe re.). Die Gewebe bilden, indem sich mehrere
zu einem Ganzen vereinigen, die Organe. Mehrere Organe,
die aus gleichen Geweben gebildet sind und gleiche Eigen-
schaften und Verrichtungen haben, bilden ein organisches
System. Wir betrachten die organischen Systeme der Be-
wegung (Knochen- und Muskelsystem), der Empfindung
(Nervensystem) und der Ernährung (Verdauungs-, Gefäß- und
Atmungssystem).
1. Wo am Kopf liegen: Stirn, Hinterhaupt, Scheitel, Schläfen? —
2. Wo am Körper sind: der Ellenbogen, die Achsel oder die Schulter, der
Nacken, der Rücken, die Ferse, der Hacken, die Handwurzel? — 3. Bei
vielen Menschen ist die rechte Seite stärker entwickelt als die linke. Wo-
her kommt das? — 4. Was sind Zellen? — 5. Wodurch entstehen die
verschiedenen Gewebe des Körpers? — 6. Was heißt „Organ"? Nenne
Organe!
§ 3. Das Knochensystem. Die Knochen (das Knochen-
gerüst oder Skelett) sind die feste Grundlage und Stütze unseres
Körpers. Sie bestehen etwa aus 2/3 Knochenerde und l/s Knochen-
knorpel. Die Knochenerde, meist phosphorsaurer Kalk, bleibt zurück,
wenn man einen Knochen eine Zeitlang ins Feuer legt; übergießt
inan den Knochen mit Salzsäure, so bleibt die Knorpelmasse zurück,
die sich durch Kochen in Leim verwandelt. Der Form nach
unterscheidet man lange oder Röhrenknochen (inwendig mit
Mark ausgefüllt), schalenförmig gebogene und unregel-
mäßige Knochen. Sie sind entweder beweglich (Gelenk) oder
unbeweglich mit einander verbunden. Bei den Gelenken sind
die Knochen überknorpelt und von einer Kapsel umschlossen;
Bänder, Muskeln und der Luftdruck befestigen das Gelenk, und
die Gelenkschmiere beseitigt die Reibung. — 1. Der Kopf,
a) Der Schädel bildet eine Höhle, in der das Gehirn liegt.
Er besteht aus 8 durch Nähte unbeweglich verbundene Knochen.
Diese sind: das Stirnbein, die 2 Scheitelbeine, das Hinterhaupts-
bein, das Keilbein, die 2 Schläfenbeine, das Siebbein, d) Das
Gesicht besteht aus 14 sehr verschiedenartig geformten Knochen.
Die wichtigsten derselben sind: die Nasenbeine, die. Kiefer, die
Wangenbeine. Zn den Kiefern stecken 8 Schneide-, 4 Eck- und
20 Backenzähne = ~~ ^—j-—~. (Milchzähne, Weisheilszahn;
Zahnwurzel, -kröne, -schmelz). Zur Erhaltung der Zähne ist das öftere
Reinigen derselben notwendig. — 2. Der Rumpf. Die knöcherne
Grundlage desselben ist die schwach Lsörmig gebogene) Wirbelsäule.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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267
schwimmt. Er ist ein durch unterirdisches Feuer veränderter
Kieselstein und findet sich als Lava in vulkanischen Gegenden,
z. B. in Italien 2c. Man benutzt ihn zum Schleifen und Polieren.
1. Welche der genannten Steine finden sich in deiner Gegend? —
2. Woraus besteht der weiße Sand, und wodurch ist der gelbe und braune
Sand verunreinigt? — 3. Wie unterscheidet sich Feuerstein von Bergkrystall?
— wie von dichtem Quarz? — 4. Wie benutzte man früher, wie benutzt
man jetzt den Feuerstein? — 5. Was sind Krystalldrusen? — 6. Beschreib
den Bergkrystall! — 7. Wie erfährt man, daß Quarz härter ist als
Fensterglas? — 8. Was sind Edelsteine? — Halbedelsteine? — 9. Woraus
besteht der Diamant? — 10. Wie unterscheiden sich die Opale von den
Quarzen? — 11. Was ist Achat? Onyx? Alauns Granat? Antimon?
Jaspis? Borax? Korund? Arsenik? Bernstein? Chalcedon? Salmiak?
Rauschgelb? Rubin? — 12. Welche Anwendung macht man von den
einzelnen dieser Mineralien?
§113. Thonerdige Steine. 1. Vergleich und unterscheide:
Lehm, Töpferthon, Scherben von irdenen Gefäßen,
Tassen 2c., Schiefertafel und Griffel, Wetzstein, Rötel,
ein Stück Granit rc. 2. Diese Mineralien enthalten als wesent-
lichen Bestandteil Thonerde. Dieselbe entsteht durch Zersetzung
verschiedener Felsarten und bildet dichte, erdige Massen, die sich
mit Wasser zu einem Teig formen und im Feuer hart
brennen lassen. Gesteine, welche Thonerde enthalten, geben,
wenn sie angehaucht werden, einen Thongeruch von sich.
Die wichtigsten thonerdigen Steine sind folgende: a) Feldspat
bildet (mit Quarz und Glimmer) einen wesentlichen Gemengteil
des Granits, hat fleischrote, graue oder weiße Farbe und einen
milden (Glas- bis Perlmutter-) Glanz. Er krystallisiert in
schiefen (rhombischen) und in sechsseitigen Säulen, kommt aber
auch in dichten (unkrystallinischen) Massen vor als Feldstein.
Leicht verwitternd, bildet er einen wesentlichen Bestandteil des
Ackerbodens und der thonerdigen Steine, b) Thon im
weiteren Sinne, aa) Die Porzellanerde (Kaolin), eine
weiße, leicht zerreibliche Masse, die sich mager anfühlt, ist durch
Verwitterung des Feldspats entstanden und giebt mit diesem das
Porzellan. Sie findet sich selten. Zn China war sie schon
lange bekannt, in Sachsen wurde sie von Böttcher 1706 entdeckt,
bb) Durch Kalk, Sand, Eisen u. s. w. verunreinigt, heißt der
Thon: Wetzschiefer (zu Schleif- und Wetzsteinen); Thon-
schiefer (Dach-, Tafel-, Griffelschiefer); Bolus, braun, gelb,
rot, dient zur Entfernung von Fettflecken, e) Thon im engen
Sinne bildet eine mehr oder weniger knetbare (plastische)
Masse, saugt begierig Wasser ein und ist dann für Wasser un-
durchdringlich. Er brennt sich um so mehr rot, je mehr er durch
Eisen verunreinigt ist. — Töpferthon, das Hauptmaterial
für Töpferei (Steingut, Fayence rc.), wird durch Brennen weiß,
gelb oder rot. Lehm ist Thon, welcher durch Sand, Kalk und
Eisen stark verunreinigt ist. Er dient zur Verfertigung von
Backsteinen, Ziegeln, Öfen und schlechten Töpferwaren.
J
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in welchem Kalk gelöst ist, nennt man hartes Wasser. Dasselbe
ist zum Kochen der Hülsenfrüchte und zum Waschen nicht
geeignet. Aus dem kalkreichen Meerwasser bilden die Muscheln
und Schnecken ihre Schalen, Korallen ihre Gehäuse.
Die wichtigsten kalkerdigen Steine sind: a) Kalk (kohlensaurer
Kalk), aa) Marmor oder körniger Kalkstein, von krystallinisch-
körnigem Gefüge, dicht und hart, läßt sich polieren und zu Kunst-
werken: Statuen, Säulen, Grabmälern rc. verarbeiten. Vorzüg-
lich geschätzt ist der weiße Marmor. Die Griechen holten ihn
von der Insel Paros, in Italien ist der Marmor von Car-
rara berühmt. — bb) Kalkspat krystallisiert in sehr vielen
Formen. Reiner Kalkspat ist weiß bis wasserhell. Doppel-
spat bricht das Licht so, daß ein Strich rc. hinter demselben
doppelt erscheint. — cc) Dichter Kalkstein, von verschiedener
Farbe, meistens weißgrau, ist weit verbreitet, bildet ganze
Gebirgszüge und wird als Baumaterial benutzt. Sprich dich
aus über Brennen des Kalkes, — Ätzkalk, — Löschen, —
Mörtel, — Kalkmilch. — Ein dichter schieferiger Kalkstein
ist der lithographische Stein im deutschen Jura: Solen-
hofer Schiefer. (Senefelder erfand 1799 den Steindruck.)
Muschelkalk besteht fast ganz aus versteinerten Muscheln.
Kalksinter (Tropfstein) bildet sich noch fortwährend in den
Höhlen des Kalkgesteins aus kalkhaltigem Wasser. (Baumanns-
und Bielshöhle im Harz rc.) Kalktuff, Tuffstein (Duckstein),
schlägt sich gleichfalls aus kalkhaltigen! Duellwasser nieder. —
dd) Kreide bildet auf der Insel Rügen, den Ostseeinseln und
an der englischen und französischen Küste rc. große Felsen. —
ee) Mergel ist Kalkerde mit Thon und Sand vermischt. Er
dient zur Verbesserung des Ackerbodens. — b) Gips — schwefel-
saurer Kalk und Wasser — kommt krystallisiert, in körnig-
krystallisierten Massen und erdig vor. Der krystallisierte Gips
ist glas- bis seidenglänzend und oft wasserklar und wird deshalb
Fraueneis, Marienglas genannt. Schöne Krystalle finden
sich in Höhlen und Klüften der Kalk- und Steinsalzgebirge.
Fester krystallisierter Gips heißt Alabaster; er wird wie
Marmor zu Vasen, Säulen und andern kleinen Bildhauerarbeiten
verwandt. Durch Brennen (gebrannter Gips) verliert der
Gips sein Wasser, saugt begierig Wasser ein und erhärtet rasch
zu einer festen Masse. Er dient zu Formen und Modellen, Ver-
zierungen an Wänden und Decken (Stuccaturarbeiten),
Mörtel, Gipsabgüssen (Gipsfiguren) und in Pulverform zum
Düngen der Felder und Wiesen.
1. Beschreib das Kalklöschen! Gieb die Anwendung des gelöschten
Kalkes an! — 2. Was ist Marmor? — Wozu benutzt man ihn? Nenne
bemerkenswerte Fundorte! — 3. Wie unterscheiden sich Marmor und
Alabaster, Marmor und Kalkspat, Kalkspat und Gipsspat? — 4. Was ist
Stuccaturarbeit? — 5. Was ist Mergel? Wozu wird er verwandt? —
J
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Vierte Abteilung.
'Ahystk und Khemre.
A. phystk.
I. Feste Körper.
§ 1. Fest, tropfbar-flüssig, lustsörmig. — Aggre-
gatzustand. 1. Vergleich und unterscheide: a) Eis, Wasser,
Dampf; b) Holz, Milch, Kohlensäure (Luftblasen aus Bier und
Selters)! e) Eisen, Öl, Leuchtgas! — 2. Erklärung. Alle
irdischen Körper sind entweder fest, oder tropfbarflüssig,
oder luftförmig, a) Feste Körper haben eine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile lassen sich nicht leicht verschieben oder trennen.
b) Tropfbarflüssige Körper haben keine bestimmte Gestalt;
ihre Teile lassen sich leicht verschieben oder trennen; sie bilden
Tropfen; im Zustande der Ruhe ist ihre Oberfläche wagerecht.
c) Luftförmige Körper haben gleichfalls keine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile haben das Bestreben, sich auszudehnen, und
füllen einen luftdicht verschlossenen Raum gleichmäßig aus. —
Feste Körper haben bestimmte Gestalt und bestimmtes Volumen;
tropfbarflüssige haben ein bestimmtes Volumen, aber keine
bestimmte Gestalt; luftförmige haben weder bestimmte Gestalt,
noch bestimmtes Volumen. — Die Art und Weise, wie die
kleinsten Teile eines Körpers mit einander verbunden sind, nennt
man den Aggregatzustand. Die kleinsten Teile (Aggregate, Mole-
küle) der Körper werden durch eine Kraft zusanunengehalten, welche
Kohäsion heißt. Sie ist am größten in den festen, am kleinsten
in den luftförmigen Körpern. Bei den letzteren überwiegt die
Abstoßungs- oder Expansivkraft. — Feste Körper können hart,
weich, spröde, biegsam, zähe, dehnbar, elastisch, — flüssige können
leicht- oder schwerflüssig sein.
1. Such feste Körper, die elastisch, spröde, weich, hart, zähe sind! —
2. Wie probiert man die Härte zweier Körper an einander? — 3. Wie
benutzt man die Elasticität der Körper? — 4. Nenne flüssige Körper,
die leichtflüssig, schwerflüssig sind! — 5. Warum bildet das Wasser-
Tropfen? — 6. Gieb den Unterschied zwischen festen, tropfbarflüssigen und
luftförmigen Körpern an! — 7. Was ist Kohäsion? Expansivkraft? Aggre-
gatzustand? — 8. Nenne Körper, welche in allen drei Aggregatzuständen
vorkommen?
18*
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283
(unbenannte) Zahl, welche angiebt, wie viel mal schwerer ein
Körper ist, als eine gleich große Menge Wasser heißt das speci-
fische Gewicht. — Das gewöhnliche Gewicht heißt das absolute
Gewicht. Man findet das specifische Gewicht eines Körpers, wenn
man sein absolutes Gewicht durch den Gewichtsverlust im Wasser
(§ 11) dividiert.
1. Merke das specifische Gewicht einiger Körper: Platin 22, Gold 19,
Quecksilber 13,5, Blei 11,5, Silber 10,5, Eisen 7,5, Zinn 7, Zink 7, Glas
3,5—2,4, Eis 0,88, Eichenholz 1,17, Ahorn 0,9, Buchen 0,8, Tannen 0,7,
Erlen 0,6, Linden 0,5, Pappeln 0,4, Kork 0,24. Milch 1,03, Leinöl 0,95,
Petroleum 0,84, Weingeist 0,79, Wachs 0,97. — 2. Leg ein Ei erst in
Wassers dann in Salzwasser! Was bemerkst du? Erkläre die Erscheinung!
— 3. Wenn man Quecksilber, Öl und Wasser zusammen in ein Glas gießt,
so sondern sich die Flüssigkeiten bald — wie? warum? — 4. Warum
schwimmt Eis auf dem Wasser? — 5. Weshalb sinken Schiffe im Fluß-
wasser tiefer, als im Meerwasser? — 6. Warum steigen Luftblasen, die
sich ans dem Boden einer Flüssigkeit gebildet „haben, rasch in die Höhe? —
7. Warum wiegt ein Körper im Wasser, in Öl, Spiritus 2c. weniger, als
außerhalb desselben? — 8. Warum ist Weingeist um so besser, je tiefer
ein Körper (die Branntweinswage, — das Aräometer) hineinsinkt? —
9. Warum ist cs mit der Milch umgekehrt? — 10. Wie erfährt man, ob
ein Goldstück mit Silber, Kupfer, Blei rc. versetzt ist? (Archimedes.)
§ 13. Adhäsion und Kapillarität. 1. Lege zwei
glatte Glasplatten, Eisstücke rc. auf einander und versuche, sie
zu trennen. Was bemerkst du? Beachte, was geschieht, wenn
man Wasser auf einen reinen Bogen Papier, auf die Hand rc.
gießt. Was aber, wenn das Wasser auf fettiges Papier, auf
dichten Staub re. fällt! — Stellt man in ein Gefäß mit Wasser
sehr enge Röhren (Haarröhren), so steigt dasselbe in den letztern
viel höher, als es im Gefäße' steht. — 2. Flüssige und feste
Körper, die einander berühren, werden durch eine Kraft an ein-
ander festgehalten. Man nennt diese Kraft Adhäsion. (Was
ist Kohäsion?) Es hasten sowohl feste und feste, als feste und
flüssige Körper aneinander. — Die Adhäsion zwischen einer
Flüssigkeit in sehr engen Röhren und den Wänden der Röhren,
vermöge welcher die Flüssigkeit hoch emporsteigt, heißt Haar-
röhr ch e n a n z i e h u n g (K apill arität).
1. Erkläre das Schreiben mit Kreide, mit der Bleifeder, mit Tinte,
das Naßwerdcn, Malen, Leimen, das Zusammenschmieden (Schweißen)
zweier Eisenstücke! — 2. Warum setzt sich Ruß im Schornstein, Staub an
den Wänden und unter der Zimmerdecke fest? — 3. Weshalb kann man
mit gewöhnlicher Tinte nicht auf fettigem Papier schreiben? — 4. Weshalb
ist es zweckmäßig, Holz mit Ölfarbe zu bestreichen? — 5. Wie kommt es,
daß eine Flüssigkeit, die man ausgießen will, an der Außenwand des
Gefäßes herunterfließt? Wozu sindtöpfe mit einem Ausguß versehen? —
6. Erkläre das Hinaufsteigen des Öls im Lampendocht, des Wassers in
Löschpapier, in Zucker, feuchten Mauern, Sandhaufen, Blumentöpfen? —
7. Wie kann man mittels hölzerner Keile Felsen sprengen? — 8. Erkläre
das Hinaufsteigen der Säfte in den Pflanzen! — 9. Was ist Adhäsion,
Kohäsion, Reibung, Beharrung, specifisches Gewicht, absolutes Gewicht?
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
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lang, überall gleich weit und an dem oberen Ende luftdicht ver-
schlossen; das untere Ende ist wieder aufwärts gebogen und er-
weitert sich bei einem gewöhnlichen Barometer sogleich in ein
birnen- oder flaschenförmiges, oben offenes Gefäß. Das Gefäß
und der größte Teil der Röhre wird von dem Quecksilber
angefüllt; über demselben befindet sich ein luftleerer Raum (die
Torricelliffche Leere). Die Skala ist eine Einteilung in ern (oder
Zolle). Der Nullpunkt soll mit der Oberfläche des Quecksilbers
in dem Gefäße in gleicher Höhe stehen; gewöhnlich aber ist nur
der obere Teil der Skala — von 63—80 cm (26—30 Zoll) —
vorhanden. — Das Barometer dient als Luftdruckmesser, als
Höhenmesser und als Wetterglas.
Das An e r o i d - Barometer besteht aus einer luftleer gemachten Metall-
büchse, bereu Deckel wellig gebogen und sehr dünn und elastisch ist. Bei
zunehmendem Luftdruck biegt sich der Deckel ein-, bei abnehmendem aber
auswärts. Diese Bewegungen werden auf einen Zeiger übertragen.
b) Die Wasserpumpe (Säugpumpe) hat oben ein mit
einem Ausflußrohr versehenes Pumpen rohr (Stiefel), an dessen
unterem Ende ein engeres Rohr, das Saugrohr, angebracht
ist, das ins Wasser hinabreicht. In dem Pumpenrohr läßt sich
durch einen ungleicharmigen Hebel der an einer Stange befestigte
Kolben auf- und abbewegen; er ist durchbohrt und mit einem
nach oben sich öffnenden Ventil versehen. Ein Bodenventil, das
sich ebenfalls nach oben öffnet, findet sich da, wo das Pumpenrohr
mit dem Saugrohr verbunden ist. — Zieht man den dicht über
dem Bodenventil befindlichen Kolben in die Höhe, so entsteht in
dem Pumpenrohr und — da auch das Bodenventil sich öffnet —
in dem Saugrohr ein luftverdünnter Raum. Beim Niederdrücken
des Kolbens schließt sich das Bodenventil, während das Kolben-
ventil sich öffnet. Wird der Kolben wiederholt in die Höhe ge-
zogen, so steigt endlich das Wasser durch das Bodenventil, dann
über das Kolbenventil und wird bis zum Ausflußrohr gehoben,
durch welches es abfließt. — Die Druckpumpe hat einen
Kolben ohne Ventil; dagegen ist über dem Bodenventil ein Rohr
— das Steigrohr angebracht, das auswärts gebogen und mit
einem nach außen sich öffnenden Ventil versehen ist. Mittels der
Druckpumpe kann man das Wasser zu beliebiger Höhe empor
treiben. — c) Die Feuerspritze besteht aus einem großen
metallenen Heronsball, hier Windkessel genannt, in welchen
zwei Druckpumpen, die in einem mit Wasser gefüllten Kasten
stehen, abwechselnd Wasser hineintreiben. Die in dem Windkessel
vorhandene Luft wird dadurch auf einen viel kleineren Raunl
zusammengedrückt, ihre Spannkraft mithin vermehrt. Das Wasser
wird daher durch die Röhre des Windkessels und den angeschraubten
Schlauch in einem starken Strahl hinausgetrieben.
1. Auf welchem Gesetze beruht das Barometer? — 2. Wie hoch muß
bei gewöhnlichem Luftdruck das Quecksilber in der Röhre stehen? — 3. Be-
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257
Die Mineralien kommen in allen drei Aggregatzuständen
vor; die meisten sind fest. Diese sind entweder von regelmäßigen
Flächen, Ecken und Kanten begrenzt, womit der innere Bau
übereinstimmt — dann heißen sie Krystalle, krystallisiert
(Krystallsysteme) — oder sie haben keine bestimmte Gestalt, dann
nennt man sie gestaltlos, amorph.
1. Gieb die vier Klassen der Mineralien an! — 2. Wie verhalten sich
die Mineralien jeder Klasse im Wasser? im Feuer? — 3. Gieb die Merk-
male der Salze, der Metalle an! — 4. Prüfe und ordne in Klassen:
Blei, Kalk, Soda, Zinn, Salpeter, Sand, Schwefel! — 5. Vergleich und
unterscheide diese nach Gestalt, Härte, Farbe, specifischem Gewicht 2c.! —
fi. Was sind Krystalle? was heißt amorph?
§ 103. Salze. 1. Wiederhole die Merkmale der Salze!
Die meisten Salze haben eine weiße Farbe, wenige sind anders
gefärbt. Der Geschmack ist sehr verschieden. Härte und speci-
cifisches Gewicht sind gering. Genaueres iiber Salze siehe Chemie.
(§§ 77 und 78).
2. Die wichtigsten Salze: a) Steinsalz (Kochsalz)
kommt krystallisiert in Würfeln vor, die manchmal trichter-
oder treppenförmig gruppiert sind; es ist in der Regel weiß,
settglänzend und von reinsalzigem Geschmack; an der Luft wird
es feucht, weil es Wasser anzieht. Im Feuer verknistert es, schmilzt
schon in der Lichtflamme und färbt diese gelb. Das Kochsalz
kommt vor als Stein-, Steppen-, See- und Solsalz.
— Das Steinsalz bildet, begleitet von Gips und Thon,
mächtige Lager und wird bergmännisch- gewonnen. — Wieliczka
seit 1253. Staßfurt. — Steppensalz überzieht den Boden
weiter Strecken Mittelasiens, Südamerikas 2c. mit einer Kruste.
— Das meiste Salz liefert das Meerwasser; dieses enthält
durchschnittlich 3 */2 °/o, Binnenmeere mit starkem Süßwasser-
zufluß und geringer Verdunstung, z. B. die Ostsee, weniger, das
nüttelländische Meer mehr, der atlantische Ozean noch mehr. Durch
Feuer oder Sonnenwärme läßt man das Wasser verdampfen. —
♦ Sol- oder Quellsalz ist in Quellen oder Brunnen aufge-
löstes Steinsalz. Schwache Solen werden gradiert, ge-
sättigte nicht. — Das Kochsalz ist von größter Wichtigkeit.
Den Menschen dient es als Nahrungsmittel; eine Person
bedarf jährlich 12—13 Pfund; es dient zur Würze der Speisen,
zum Salzen des Fleisches, der Butter u. s. w., zur Bereitung
anderer Salze, zur Seifen- und Glasbereitung, Glasur.
— b) Der Salmiak, gewöhnlich flockig, mehlartig, gelblich oder
grauweiß, hat einen scharfen, stechenden Geschmack, ver-
flüchtigt sich in der Hitze und verbreitet, mit gebranntem Kalke
vermengt, einen scharfen (Ammoniak-) Geruch. Er wird
meistens aus tierischen Abfällen gewonnen und dient als Arznei-
mittel, in der Färberei, zur Bereitung des Salmiakgeistes u. s. w.
— c) Kalisalpeter, zuweilen nadelförmig krystallisiert, meistens
Weltkunde. 17
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Hörenden entfernt sein. (Das Ohr braucht zur Auffassung eines
Schalles V9 Sekunde; daher muß ein Schall, um als Echo ver-
nommen zu werden, 340/9 — etwa 38 m, also hin und zurück,
je 19 m zurücklegen). Es giebt mehrsilbige Echos und mehrfache
Echos. — Auf Zurückwerfung und Verstärkung des Schalles
beruhen das Schall-, Sprach- und Hörrohr.
1. Weshalb spricht ein Redner in einem mäßig großen Zinnner
leichter, als im Freien? — 2. Wie kommt es, daß man in manchen Kirchen
den Prediger des zurückgeworfenen Schalles wegen nur undeutlich ver-
steht? — 3. Wie weit muß eine zurückwerfende Wand entfernt sein, wenn
sie ein zwei-, drei-, viersilbiges Echo geben soll? — 4. Wenn der erste
Schall (die erste Silbe) eines mehrsilbigen Echos nach drei Sekunden ans
Ohr gelangt, wie weit ist dann die reflektierende Fläche entfernt?
V. Die Wärme.
§ 19. Erregung der Wärme durch Reibung,
Druck, Schlag, Stoß rc. — gehemmte Bewegung. —
1. Beachte das Reiben der Hände, das Streichen einer Messer-
klinge, einer Nadel, einer Münze rc. auf hartem Holze, den
Schlag eines Hammers auf eine Bleikugel, das Wasser nach an-
haltendem Schütteln! — 2. Gesetz: durch Reibung, Stoß,
Druck, Schlag — allgemein: durch gehemmte Bewegung
(inechanische Arbeit § 9) wird Wärme erregt. — Bewegung ver-
wandelt sich in Wärme, wenn sie als Bewegung verschwindet.
Umgekehrt verwandelt sich Wärme in Bewegung. Weise beides
an einem Eisenbahnzuge nach!
l. Warum erhitzen sich Sägen, Bohrer, Feilen, Mühlsteine rc. beim
Gebrauch? — 2. Erkläre das Feueranschlagen mittelst Stahl und Stein! —
3. Warum verbrennt man die Hände, wenn man sie rasch an einem Seil
heruntergleiten läßt? — 4. Weshalb müssen die Wagenachsen, die Zapfen
an Maschinenrädern geschmiert werden? — 5. Erkläre folgende Erscheinungen:
a) Meerwasser ist nach einem Sturme wärmer als vorher; b) das Wasser ist
unterhalb des Rheinfalls wärmer, als oberhalb; o) Butter und Buttermilch
sind wärmer, als der Rahm und die Milch, aus denen man beide gewinnt.
§ 20. Erregung der Wärme durch chemische
Vorgänge. — l.a) Beim Kalklöschen verbinden sich Wasser
und gebrannter Kalk so innig, daß sie nicht mehr von einander
zu trennen sind. Das Kalklöschen ist ein chetnifcher Vorgang
(Proceß). Dadurch wird Wärme erregt, d) Gießt man
Schwefelsäure in kaltes Wasser, so werden beide Körper ebenfalls
chemisch verbunden, und es entsteht Wärme. (Milch und Wasser
zusammengegossen, bilden keine chemische Verbindung, sondern ein
mechanisches Gemenge). — 2. Gesetz: durch chemische Pro-
zesse wird Wärme erregt. — Die bedeutendste irdische
Wärmequelle ist die Verbrennung: Holz, Kohle rc. verbinden
sich mit dem Sauerstoff der Luft (siehe Chemie). Auch das
Atmen ist ein Verbrennungsprozeß. Der Sauerstoff der Luft
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
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Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
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vitriol, von grüner Farbe, an der Luft rostfarbig werdend,
hat einen herb zusammenziehenden (tintenartigen) Geschmack,
löst sich im Wasser zu einer schmutziggrünen Flüssigkeit, die mit
Galläpfeln schwarze Tinte giebt. Er dient in der Färberei
und Druckerei zum Schwarz- und Blaufärben und liefert rauchende
Schwefelsäure (Vitriolöl). Der Rückstand, Totenkopf, dient
als Anstrichfarbe und zum Polieren von Metallwaren. —
1) Kupfervitriol, blau, zuweilen durch Eisenvitriol etwas
grün gefärbt, hat einen unangenehmen, zusammenziehenden Ge-
schmack; er löst sich in kaltem Wasser zu einer blauen Flüssigkeit,
aus welcher sich Kupfer ausscheidet, wenn man blankes Eisen
hineinhält. Er wird meist künstlich gewonnen und dient zur Be-
reitung blauer und grüner Malerfarben, zur Verkupferung des
Eisens und als Heilmittel, ist jedoch, innerlich genommen, giftig.
— m) Zinkvitriol, weiß, von widerlich zusammen-
ziehendem Geschmack, färbt blaues Lackmuspapier rot.
Man gewinnt ihn aus Erzen, welche Zink enthalten, und benutzt
ihn in der Färberei und Druckerei, als kühlendes Augenwasser
und zur Darstellung anderer Heilmittel; innerlich wirkt er giftig.
1. Gieb Arten, Gewinnung und Benutzung des Kochsalzes an! —
2. Welche der eben genannten Salze sind weiß? — blau? — grün? —
3. Welche Salze färben blaues Lackmuspapier rot? welche dagegen rotes
blau? — 4. Wie ist der Geschmack der Soda, des Kupfervitriols, des
Kochsalzes, des Salpeters, des Glaubersalzes, des Salmiaks! — 5. Wie
unterscheiden sich Alaun, und Borax nach Geschmack, Krystallform, Ver-
halten gegen Lackmuspapier? — 6. Welche Ähnlichkeit haben Glaubersalz
und Bittersalz, ferner Eisenvitriol und Kupfervitriol? — 7. Wie gewinnt
man Salpeter, Salmiak, Zinkvitriol? — 8. Welches find die wichtigsten
Bestandteile der schwarzen Tinte? — 9. Gieb die hauptsächlichste Benutzung
der Soda, des Salpeters, des Borax, des Bitter- und Glaubersalzes, des
Zinkvitriols an! — 10. Welche Salze färben die Flamme gelb? —
11. Nenne ein Salz, das aus Pflanzenasche gewonnen wird! — 12. Welche
Salze dienen zur Bereitung der Seife? — als Heilmittel? — als Maler-
farbe? — als Würze? — als Nahrungsmittel?
§ 104. Brennbare Mineralien oder Brenze. 1. Zu
welcher Klasse der Mineralien gehören Steinkohle, Bernstein,
Schwefel? Vergleich und unterscheide sie nach ihrem Verhalten
beim Verbrennen in der Lötrohrflamme und nach ihrer Farbe!
— 2. Die Brenze zeigen beim Verbrennen ein verschiedenes Ver-
halten. Diejenigen, welche unter brenzlichem Gerüche ver-
brennen und von dunkelbrauner, bleigrauer oder schwarzer
Farbe sind, heißen Kohlenbrenze; sie bestehen hauptsächlich aus
Kohlenstoff. Brenze, welche unter aromatischem Gerüche
verbrennen und eine hellgelbe bis dunkelbraune Farbe
haben, nennt man Harzbrenze, weil sie aus (Erd-) Harz be-
stehen. Schwefelbrenze endlich verbrennen unter schwefligem
oder knoblauchartigem Gerüche mit bläulicher Flamme,
sind gelb oder rot und bestehen vornehmlich aus Schwefel.
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