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1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 7

1910 - Hannover : Helwing
der schlanken Stämme, pflücken die Tannäpfel und versetzen den erstiegenen Wipfel in schwingende Bewegung, um zum nächsten Baum überzuspringen. Der ansge- wachsene „Bestand" wird „geschlagen". Dieses Niederlegen des Waldes schafft mannigfache Arbeit und reichen Lohn. Da krachen die Äxte und knirschen die Sägen beim Fällen und Zerlegen der stolzen Stämme; da kommen die Fuhrleute mit ihren schweren Wagen oder im Winter mit Schlitten und fahren und „rücken" die „Blöcke" fort zu den nahen Sägemühlen oder zu den Bahnstationen, von wo aus die geschätzten „Harzhölzer" in das weite Flachland versandt werden. Der Harz ist metallreich. Die Metalle finden sich jedoch selten ge- diegen, d. h. rein, vor, sondern sind meist mit anderen Stoffen vermischt; in diesem Zustande heißen sie Erze. Die Erze des Harzes sind wesentlich nur Kupfererze, silberhaltige Bleierze und Eisenerze. Sie finden sich im allgemeinen entweder ans Gängen oder in Lagern. Gänge sind die tief aus dem Erdinnern kommenden Spalten, deren Räume mit Erzen ausgefüllt, aber auch meist von sehr hartem Gestein begleitet sind; Lager sind die mehr horizontal angehäuften Erdmassen. Am metall- reichsten ist der Oberharz. Der Bergmann schafft unter Mühe und vielen Gefahren die Erze ans dem dunklen Schoß der Erde heraus; der Hüttenmann schmilzt die Erze, um das reine Metall zu gewinnen, die Kupfererze und die silber- haltigen Bleierze in den sog. Silberhütten, die Eisensteine in den Eisen- Hütten. Wo aber nicht der Bergmann seine Fäustel schwingt oder der Hüttenmann Erze schmilzt, da begegnet man Waldarbeitern aller Art, Köhlern und einsamen Hirten, welche die mit volltönenden Glocken ge- schmückten Herden weit in die Wälder hineintreiben. Nachdem die Bergleute ihr Grubenlicht augezündet haben und . von den Zurückbleibenden mit dem Gruße: „Es gieh Euch wull" begrüßt find, fahren sie vermittelst der Fahrkunst, einer Vorrichtung, welche die Anstrengung des Steigens einer Maschine zuweist und vom Bergmann nur ein Hin- und Hertreten erfordert, in den Schacht, der eine oft 4—5 mal größere Tiefe hat, als der Kölner Dom hoch ist. An seiner Arbeitsstelle angekommen, beschäftigt sich der größte Teil der Bergarbeiter mit der Herstellung von Sprenglöchern vermittelst der Bohrer und Fäustel. Hat das Bohrloch die genügende Tiefe, so wird es mit dem Spreng- Material (Pulver oder Dynamit) versehen, der Schweselsaden wird angezündet und der Bergmann eilt in ein sicherndes Versteck. Ein mächtiger Donner hallt durch die Tiefe, dichter Pulverdampf erfüllt die Gänge, und Erze und Gesteine prasseln hernieder. Die gewonnenen Erze werden auf die Förderstrecke geschafft und von hier in einrädrigen Schiebkarren oder in Förderwagen (Hunden) an den Treib- schacht gebracht, wo sie in die Treibtonne geladen werden, die sie nach oben be- fördert. In den Clausthaler Gruben wird das Erz in einer Tiefe von 400 m unter Tage auf Schiffen transportiert. Um nämlich das Waffer aus den Gruben abzuleiten, gehen große unterirdische Kanäle, Stollen, quer fast durch den ganzen Oberharz. Der Georg-Stollen hat eine Länge von 19 km und mündet bei Grund; der Ernst-August-Stollen hat eine Länge von 23 km und mündet ebenfalls am westlichen Harzrande bei Gittelde/ Das in der Grube gewonnene Erz wird nun zu- nächst aufbereitet, d. h. in besonderen Anstalten (Scheidehäusern, Wäschen, Poch- werken usw.) wird das taube Gestern von dem nutzbaren Erze möglichst getrennt. Endlich kommt es in die Silber- und Eisenhütten, wo das reine Metall gewonnen wird.

2. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 18

1885 - Hannover : Helwing
18 Ebene die Berge des Harzes klar und dunstlos. Auf den höchsten Kuppen des Gebirges verschwindet der Schnee in einzelnen Löchern oft das ganze Jahr nicht; soweit das Tannenholz reicht, liegt er meist acht Wochen des Jahres länger als da, wo das Laubholz beginnt. Die angenehmste Jahreszeit ist ohne Zweifel der Herbst; milde und hell legt sich dann die klare, beständige Luft um die Gipfel der Berge. Der Harz ist sehr metallreich. Die Metalle befinden sich jedoch selten gediegen, d. h. rein, sondern sind meist mit anderen Stoffen ver- mischt; in diesem Zustande heißen sie Erze. Die Erze des Harzes sind wesentlich nur Kupfererze, silberhaltige Bleierze und Eisensteine. Sie finden sich im allgemeinen entweder auf Gängen oder in Lagern. Gänge sind die tief aus dem Erdiunern kommenden Spalten, deren Räume mit edlen Erzen ausgefüllt, aber auch meist von sehr hartem Gestein begleitet sind; Lager sind die mehr horizontal angehäuften Erdmassen. 4. Die meisten Bewohner des Harzes treiben Bergbau. Der Bergmann schafft unter Mühe und vielen Gefahren die Erze aus dem dunklen Schoß der Erde heraus; der Hütteumauu schmilzt die Erze, um das reine Metall zu gewinnen: die Kupfererze und die silberhaltigen Bleierze in den sog. Silberhütten, die Eisensteine in den Eisenhütten. Schon seit dem 13. Jahrhundert sind die Silberbergwerke des Oberharzes im Bau, aber nicht erschöpft; noch immer gilt der Trinkspruch des kräftigen und fröhlichen Oberharzers: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz; Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz." Wo aber nicht der Bergmann seine Fäustel schwingt oder der Hüttenmann Erze schmelzt, da begegnet man Wäldarbeitern aller Art und einsamen Hirten, welche die mit volltönenden Glocken geschmückten Herden weit in die Wälder hineintreiben. Andere Harzer nähren sich vom Ackerbau, vom Pflanzen- und Beerensammeln, verkaufen in der Ebene Holzwaren, Vögel ?c. Der Bewohner des Harzes ist kräftig, mutig und tapfer, gesund und frisch wie die Natur seiner Heimat. Der beständige Kampf, den er mit der ihn umgebenden Natur führt, schärft feine Sinne und giebt ihm Geistesgegenwart und Entschlossenheit. Die reine, stärkende Bergluft kräftigt seine Brust, fo daß er, der gleich allen Bergbewohnern Musik und Gesang liebt, dieser Neigung nach Herzenslust sich hingeben kann. Die Fröhlichkeit und Ausgelassenheit, deren der Harzer fähig ist, zeigt sich, wenn er an Sonn- und Festtagen, den Staub und die Last der Wochenarbeit abschüttelnd, zu seinen Festen eilt. Unermüdlichere und übermütigere Tänzer als auf den Festen im Harze fucht man vergebens. Stählt die Arbeit des Berg- und Hüttenmanns auf der einen Seite den Körper, fo untergräbt sie auf der anderen Seite nicht selten die Gesundheit. Die Bergleute leiden infolge langjähriger Einatmung der sauerstoffarmen Luft der Gruben an der Bergfucht, die sich besonders in Atmungs- Beschwerden zeigt; die Silberhüttenleute werden oft von der sog. Hüttenkatze (Bleikolik) gequält, einer eigentümlichen Krankheit, die den Körper durch Abzeh- rung oder Lähmung zu Grunde richtet. Dieses und die fast täglichen Gefahren, die den Bergmann umgeben, vermischen jene Fröhlichkeit mit einem ernsten, religiösen Sinn. Die Bewohner des Oberharzes sind Franken, die des Unterharzes gehören dem niedersächsischen Stamme an. Die Sprache ist hochdeutsch, fränkischer Dialekt, besonders auf dem Oberharz, während die Sprache an den Abhängen nach und nach in die verschiedenen Mund-

3. Weltkunde - S. 276

1896 - Hannover : Helwing
276 §78. Der Wiesenbau Ländereien, welche sich nicht zu Ackerfeldern oder Gärten eignen, können als Wiesen benutzt werden. Die meisten Wiesen liegen in den Küsten- und Flußniederungen, welche im Winter gewöhnlich überflutet werden. Aber auch steile und unebene Berg- abhänge, schmale Thalsohlen und feuchte Senken in Wald und Feld können als Wiesen dienen. Darnach unterscheidet man Berg-, Thal-, Niederungs-, Marsch-, Wald- und Feldwiesen. — Der Pflanzenbestand ist je nach der Lage verschieden. Alle echten Wiesenpflanzen müssen jedoch einen ausdauernden Wurzelstock besitzen, damit sie Abmähen und Abweiden ertragen können. Auf Niederungswiesen sind solche Pflanzen am Platze, denen eine wochenlange Überflutung nicht schadet. Berg- und Feldwiesen dagegen haben oft unter großer Trockenheit zu leiden. Sie müssen also mit Pflanzen bestanden sein, die Dürre vertragen können. — Soll eine Wiese dauernd hohe Erträge liefern, so bedarf sie der Pflege. Diese besteht 1. in der Entwässerung durch Kanäle, Gräben und Schleusen (Siele), 2. in der Bewässerung durch Stauwerke, 3. in der Reinhaltung von Un- kräutern, aufgeschwemmter Erde, Maulwurfshügeln, 4. in der Düngung. 1. Was sind einschürige, zweischürige und mehrschürige Wiesen? — 2. Warum werden die Wiesen eingefriedigt? — 3. Welche Heckenpflanze eignet sich hierzu am besten? — 4. Was sind Rieselwiesen? — 5. Wann werden die Wiesen gedüngt? — 5. Was sind „saure" Gräser? § 79. Naseneisenstein, Eisenerze, Eisen, Stahl. Häufig findet man das Wasser auf sumpfigen Wiesen gelbrot gefärbt und auf der Oberfläche bildet sich eine braune, schillernde Haut. Untersucht man den Grund solcher sumpfigen Stellen, so trifft man auf eine gelbe bis braunschwarze Bodenschicht, die bald mürbe und locker, bald fest und sandsteinartig, bald knollig und schlackig ist. Es ist Rasen eisen- oder Ortstein, der sich aus dem eisenhaltigen Sande, Lehme oder Thone gebildet hat. Das über solchem Boden stehende Wasser wird durch Eisen- oxyd gelbrot gefärbt. Reines Eisen kommt in der Natur höchst selten vor (Meteoreisen!), weil das Eisen eine starke Neigung hat, sich mit anderen Stoffen, besonders mit Sauerstoff, zu verbinden. Eisenoxyd ist eine Ver- bindung von Eisen und Sauerstoff. Das im Ortstein enthaltene Eisenoxyd ist noch mit Wasser verbunden und mit Sand, Thon, Lehm und anderen Stoffen vermengt. Gesteine, in denen Eisen oder ein anderes Metall mit mehr oder weniger Sauerstoff verbunden ist, heißen Erze. Raseneisenstein ist also ein Eisenerz. — Die wichtigsten Eisenerze sind Brauneisenerz, Roteisenerz und Magneteisenerz, s) Das Brauneisenerz besteht aus Eisenoxyd und Wasser. Seine Farbe ist gelbbraun bis schwärzlich, der Strich gelbbraun. Es läßt sich ziemlich leicht mit dem Meffer ritzen, hat also eine mittlere Härte (5). Spez. Gewicht — 3,5. Der Bruch ist uneben. Es kommt in unvollkommenen nadel- und haar- förmigen Krystallen, derb und in tropfstein- oder nierenförmigen Massen vor. (Raseneisenstein, brauner Glaskopf, Brauneisenocker.) — b) Das Roteisenerz besteht aus Eisenoxyd, hat eine eisenschwarze, kirsch- oder braunrote Farbe, einen kirschroten Strich, einen muscheligen Bruch, Metall- glanz, eine Härte von 6,5 und ein spez. Gew. von 3 — 5. c) Das Magneteisenerz besteht auch aus Eisenoxyd, hat einen schwarzen
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