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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 129

1836 - Eisleben : Reichardt
1s. Mitteleu ropa. Anhalt. 129 Stammort der Herrnhuter oder der erneuerten evangelischen Brüdergemeinde. —- Zittau, eine der wichtigsten Handelsstädte des Königreichs und der Hauptsitz des Sächsischen Linncngewerbes, liegt südöstlich von Bautzen, an einem Nebenflüsse der Neiße und an der Böhmischen Gränze. 21. Anhalt. Dieses^ 8x. Qmeilen große Land besteht aus zwei getrennten Stücken, wovon das größere östliche ganz vom Preußischen, das kleinere westliche vom Preußischen und Braunschweigischen Gebiete umgeben wird. Jenes ist eben und äußerst fruchtbar, dieses wird vom Harz- gebirge durchzogen, und ist daher meistens gebirgig. Der Hauptfluß ist die Elbe, welche hier die Mulde aufnimmt. Auch die Saale, die auf Preußischem Gebiete sich mit der Elbe vereinigt, durchfließt eine Strecke dieses Land, das zu den fruchtbarsten und wohl angebautesten Deutschen Ländern gehört, und viel Ge, treibe, Obst, etwas Wein, treffliche Rindvieh- und Schafzucht, beträchtliche Waldungen und von Metallen Silber, Eisen und Blei hat. Die Industrie ist nicht bedeutend. Die Einwohner, deren Zahl 138,000 be, trägt, sind größtentheils Protestanten. Das Land ge- hört 3 Herzogen. 3) im Antheile des Herzogs von Anhalt-Dessau; Dessau, wohlgebaute Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Leipzig, an der Mulde, die nördlich davon in die Elbe gehr, hat ein Residenzschloß und 11,000 Einwohner. — Wörlitz, kleine Stadt, östlich von Dessau, Stunde südlich von der Elbe, mit einem Lustschlosse und einem berühmten Englischen Garten. —> Zerbst, größte Stadt Anhalts, nordwestlich von Dessau, liegt an einem kleinen Nebenflüsse der Elbe. b) im Antheile de s Herzogs von Anhalt-Bern- burg; Bernburg, Hauptstadt, westlich von Dessau, an dev Saale, hat ein Schloß und 6000 Einwohner. — Ballenftad t, kleine Residenzstadt, am nördlichen Fuße des Harzes, und süd- westlich von Bernburg, mit einem Schlosse. In der Nähe ist das Eisenhüttenwerk unterm Mägdesprung und das Alexis bad, ein Mineralbad. c) im Antheile des Herzogs von Anhalt-Kö- then; Köthen, Haupt-und Residenzstadt, südöstlich von Bern- burg, einem kleinen Nebenflüsse der Saale, hat zwei Schlösset und 60/)0 Einwohner« 9

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 150

1836 - Eisleben : Reichardt
150 Provinz Sachsen. die 460 Q.meilen und \\ Millionen Einwohner, größ- tentheils Evangelische, enthält. 1) der Regierungsbezirk Magdeburg, welcher den nördlichen Theil begreift. Magdeburg, Hauptstadt der Pro- vinz und eine der stärksten Festungen des Preußischen Staates, südwestlich von Brandenburg, an der Elbe, mit einer sehenswür- digcn Domkirche, vielen Fabriken und einem wichtigen Handel, hat mit der starken Besatzung 53,000 Einwohner. — Schöne- beck, Stadt, südöstlich von Magdeburg, an der Elbe, hat das wichtigste Salzwcrk im ganzen Staate. — Garby, Stadt, östlich von Schönebeck, an der Elbe, die in dieser Gegend die Saale aufnimmt. — Kalbe, Stadt, südlich von Schöne- beck, am linken Ufer der Saale. — Aschersleben, Stadt, westlich von Bernburg, mit Fabriken. — Quedlinburg, gc- werbsame Stadt, westlich von Aschcrsleben, am nördlichen Fuße des Harzes und an der Bode, hat eine große Runkelrüben- Zuckerfabrik und über 12,000 Einwohner. Südwestlich von die- ser Stadt ist im Harze, an der Bode, die bekgnnte Roß trap- pe, die wildeste Felsenparthix des Harzes. — Wernigerode, Stadt, nordwestlich von Quedlinburg, am nördlichen Fuße des Harzes, und an der Holzemme, mit dem hochgelegenen Residenz- schlosse des Grafen von Stolberg - Wernigerode. — Halber- stadt, Stadt, nordöstlich von Wernigerode, an der Holzemme, hat eine merkwürdige Domkirche und 17,000 Einwohner. — Nwu - Haldensleben, Stadt, nordwestlich von Magdeburg, an der Ohre. — Gardelegen, Stadt, nördlich von Neu- Haldensleben, liegt an der Milde. — Salz wedel, ge- werbsame Stadt, nordwestlich von Gardclegen, an der schiffbaren Zeetze. — Stendal, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Gar- delegen, an der Uchte, bar Lqbaksbau. Tangermünde, gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Stendgl, am Eipflusse der Tan- ger in die Elbe, treibt Schifffahrt. — Burg, nordöstlich von Magdeburg, an der Ihle, einem Nebenflüsse dcx Elbe, hat be- deutende Tuchfabriken und 13,000 Einwohner. 2) der Regierungsbezirk Merseburg, welcher den südöstlichen Theil umfaßt. Merseburg, Hauptstadt, westlich von Leipzig, an der Saale, hat eine sehenswüldige Domkirche mit einer der größten Orgeln, und über 8000 Einwohner. —• Lützen, kleine Stadt, südöstlich von Merseburg, wo ein einfaches Denk- mal die Stelle bezeichnet, auf welcher 1632 in einer Schlacht der berühmte König von Schweden, Gustav Adolph blieb.— Lauch- stadt, kleine Stadt, nordwestlich von Merseburg, bekannt durch ihr Mincralbad. — Weißenfels, Stadt, südlich von Merse- burg , am rechten Ufer der Saale. — Zeitz, Stadt, südöstlich von Weißenfels, an der weißen Elster, hat ansehnliche Fabriken und 10,000 Einwohner. — Naumburg, gewerbsame Stadt, südwestlich von Weißenfels, am rechten Ufer der Saale, welche in dieser Gegend die Unstrut aufnimmt, halt Messen und hat ansehnlichen Handel und fast 11,000 Einwohner. Westlich von Naumburg und in der Nähe liegen an der Saale Schulpfor- ta oder Pforta, vormaliges Kloster und jetzt eine berühmte

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 173

1836 - Eisleben : Reichardt
173 Preußen nebst Posen. Inf er, welche von da an den schiffbarm Pregel machen. — Tilsit, gut gebaute gewerbsame Stadt, nördlich von Inster- burg, an der Memel, ist durch den Frieden bekannt, der hier 1807 zwischen Frankreich auf der einen und Preußen und Ruß- land auf der andern-.Seite geschlossen wurde, und hat über 1t,000 Einwohner. Westlich von dieser Stadt fangt die äußerst fruchtbare Tilsiter Niederung an. 1») in Wcstpreußcn: aa) im Regierungsbezirke Danzig, welcher den nördlichen Theil dieser Provinz begreift: Danzig, Hauptstadt und starke Festung, südwestlich von Pillau, an dem westlichen Arme der Weichsel, 1 Meile von der Ostsee, mit vie- len Fabriken, 5000 Hausern und 61,000 Einwohnern, welche einen wichtigen Seehandcl treiben- Am Ausflusse dieses Armes der Weichsel liegt Neul^Hrwasser, Flecken und Hafen der Stadt, zu dessen Vertheidigung die Festung Mündel oder Weichselmünde dienet. — Oliva, berühmtes, jetzt aufge- hobenes Keofter und Flecken, nordwestlich von Danzig, mit einer schönen Kirche. — Elbing, Stadt, in einer sehr fruchtbaren Gegend, südöstlich von "Danzig, an der schiffbaren Elbing, wel- che durch einen Kanal mit der Nogat verbunden ist, liegt unweit des frischen Haffs, treibt ansehnlichen Seehandcl, und hat 20,000 Ein- wohner. — Ma.ri.xlb urg, Stadt, südwestlich von Elbing, in einer fl sehr fruchtbaren Gegend, an der Nogat/ mit dem sehenswerthen groß- (**-**• js. ßen Schlosse der vormaligen Hochmeister des Deutschen Ordens. C? bb) im Regierungsbezirke Marienwerder, welcher den südlichen Theil von Westvreußen begreift: Marienwerder, wohlgebaute Hauptstadt, südlich von Marienburg, Vi Meile von der Weichsel, treibt starken Obstbau, und hat 5000 Einwohne»___ Grau^enz, Stadt und starke Festung, südwestlich von Marien- werde», liegt am rechten Ufer der Weichsel. — Kulm, Stadt, südwestlich von Graudenz, liegt unweit der Weichsel. — Thorn^ gewerbsame Stadt und Festung, südöstlich von Kulm, an der Weichsel, mit bedeutendem Handel, ist der Geburtsort des be- rühmten Astronomen Kopernikus, und hat 12,000 Einwohner. /Jf73rd: c) in der Provinz Posen und zwar aa) im Regierungs- bezirke Posen, welcher den südwestlichen Theil der Provinz be- greift: Posen, befestigte Hauptstadt der Provinz, südwestlich von Lhorn, an der Warthe, hat viele ansehnliche Gebäude, mehrere Fabriken, einen beträchtlichen Handel und 33,000 Einwohner.— Meseritz, Fabrikstadt, nördlich von Züllichau, unweit der Bran- denburgischen Gränze, an der Obra, einem Nebenflüsse der Warthe.— Fraustadt, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Glogau, unweit der Schlesischen Gränze, mit Fabriken. — Lissa, eine der vor- züglichsten Fabrikstädte Posens, nordöstlich von Fraustadt, unweit der Schlesischen Gränze, treibt einen lebhaften Handel. — Ra - wicz (spr Rawitsch), gut gebaute und gewerbsame Stadt, nord- östlich von Lissa, liegt unweit der Schlesischen Gränze, und treibt einen lebhaften Handel. — Krotoszyn (sp. Krotoschin), gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Rawicz, liegt unweit der Schle- sischen Gränze. — Kempen, gewerbsame Stadt, südöstlich von Krotoszyn, und nahe an der Schlesischen Gränze. U.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 25

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegrtffe. 25 Menge, und man bringt sie unter drei große Abthei- lungen, die man Naturreiche nennt; das Stein, oder Mineral-, das Pflanzen, und das Tdi er- reich. Einige Produkte finden sich in allen Zonen, andere sind nur gewissen Zonen eigenthümlich, oder ge, deihen wenigstens anderswo nicht so vollkommen, noch ohne künstliche Pflege und Wartung. Zn Ansehung der Mineralien überhaupt läßt sich nicht sagen, daß gewisse Acten nur der einen oder an- dern Zone eigenthümlich sind. Von den Metallen ins- besondere ist das Eisen, das nützlichste Metall, am all- gemeinsten auf der Erde verbreitet. Edle Metalle und Edelsteine finden sich in den heißen und gemäßigten Zonen, doch erreichen sie in der beißen Zone eine größere Voll- kommenheit, und sind häufiger daselbst anzutreffen. Von den Produkten des Pflanzenreichs haben: 1) die kalten Zonen; Moose und Farrenkräuter, Gräser, gewisse als Gemüse eßbare Pflanzen, z. D. Sellerie, Petersilie und Löffelkraut, kleineres Gesträuch mit eßbaren Beeren, krüppelhafte, zwergartige Bäume. 2) die gemäßigten Zonen: die gewöhnlichen Ge- treide- und Obstarten, Hülsenfrüchte, Küchen- und Gartengewächse, Kartoffeln, Rübsaamen, Modn, Flachs, Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Rhabarber, aller- hand Gewürzkräuter, Waid und Krapp, mancherlei Waldbäume; und in den wärmern Gegenden dieser Zo- nen auch Reiß, Mais, Dinkel, Senf, Melonen, Saf, ran, Saflor, feinere Obstsorten, z. D. Mandeln, Pfir- sichen, Aprikosen, Maulbeerbäume, Kastanien, edlere Baum r oder Südfrüchte, z. B. Oliven, Pomeranzen, Apfelsinen, Citronen, Feigen. Granatäpfel, Kapern, Manna, Wein, Korinthen, Pistacien, Süßholz, Jo- hannisbrod, Lorbeeren, Zuckerahornbäume, Maftixbäu« me, Tamarinden, Senessträuche, Sumachbäume, Erd, beerbäume, Cedern, Cypressen, Korkeichen, Terpentin, bäume, auch in den südlichsten Strichen Baumwolle, Datteln, Zockerrohr. 3) Die heiße Zone har nicht nur die meisten Gewächse des wärmern Erdstrichs der gemäßigten Zonen, sondern noch viele andere, die ihr ausschließend angehören, als einige Getreidearten (Durra oder Hirseart, Guineakorn), Zuckerrohr, Kaffee, Thee, verschiedene Nahrungsgewächse, welche die Stelle

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 103

1836 - Eisleben : Reichardt
Deutschland. 103 die fast alle im nördlichen Theile desselben sind. Es giebt eine Menge von Landseen, vorzüglich im nord- östlichen Theile Deutschlands, worunter der Müritz, See, südlich von der Ostsee, und zwischen der Elbe und der Oder der größte ist. Unter den Landseen des südlichen Deutschlands, die sämmtlich südlich von der Donau sind, ist der vom Rhein durchflossene Boden- see, dessen südlicher Theil jedoch zur Schweiz gehört, der größte See Deutschlands. Süddeutschland liegt noch in dem südlichen und Norddeutschland in dem nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, daher hat jenes, mit Ausnahme der rauhen Gebirgsstriche, ein mildes warmes, dieses ein ge, mäßigtes Klima; dort erlaubt das milde Klima noch den Anbau des Weins, der Mandeln und Kastanien, ja in einigen geschützten Thälern wachsen Citronen; doch auch in Norddeutschland findet sich einiger Weinbau. In den Küstengegenden an der Nord. und Ostsee ist die Luft feucht und schwer. Die Produkte sind besonders gutes Hausvieh, vorzüglich sehr veredelte Schafe, in den Heidegegenden Heidschnucken und starke Bienenzucht, Wildpret, etwas Seide im Süden, zahmes und wildes Geflügel in Menge, zahlreiche Fische; überflüssiges Ge- treide von allen Arten, im Norden viel Buchweizen, im Süden viel Mais und Spelz, Oel- und Gartenge- wächse, nützliche Handelskräuter, vorzüglich Flachs, Hanf und Tabak, Wein zum Theil von vorzüglicher Güte, Obst im Ueberflusse, ansehnliche Waldungen; alle Metalle und Halbmetalle, Stein- und Braunkohlen, Torf, Salz und Mineralquellen sehr häufig. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 36 Millio- nen, wovon der größte Theil Deutsche, und der kleinere Slaven, beide mit eigner Sprache sind. Die größere Hälfte der Einwohner bekennt sich zur katholischen, die kleinere zur evangelischen und zwar vorzüglich zur luthe, rischen Kirche. Auch giebt es Juden. Die Deutschen gehören zu den gebildetsten Völkern Europas, betreiben alle Zweige der Landwirthschaft und den Bergbau mit Einsicht und Fleiß, unterhalten einen lebhaften Kunst- fleiß in zahlreichen und mannichfaltigen Fabriken, einen wichtigen Handel mit ihren Produkten und Fabrikaten und zeichnen sich in allen Künsten und Wissenschaften aus.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 127

1836 - Eisleben : Reichardt
il. Mitteleuropa. Königreich Sachsen 127 ner Naturschönhcltsn und fehenswürdigen Felsenpartieen von vielen Reisenden besucht wird, und das höhere Erzgebirge, dessen höchster Berg Fichtelb erg heißt, sich erheben. Der Hauptfluß ist die aus Böhmen kom- mende Elbe, von deren Nebenflüssen die Mulde hieher gehört. Auch die zum Flußgebiete der Elster gehörigen weiße und schwarze Elster und Spree, welche, jo wie die Mulde, hier entspringen, und die Neiße, ein Nebenfluß der Oder, verdienen gemerkt zu werden. Die Mulde entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, der Freiberger und Zwickauer Mulde. Das bis auf die Gebirgsstriche fruchtbare und über- haupt trefflich angebaute Land erzeugt die gewöhnlichen Deutschen Produkte, worunter schönes Rindvieh, die veredeltsten Schafe, nicht hinreichendes Getreide, Flachs und verschiedene Handelsgewächse, Obst, sogar Kasta- nien und etwas Wein, Küchengewächse aller Art, treff- liche Waldungen und viele wichtige Mineralien, als: *- Silber, Blei, Zinn, Eisen, Kobalt, Arsenik, Stein- kohlen, Schwefel, Vitriol, berühmte Quadersteine, vor- treffliche Porzellanerde, Edelsteine, Mineralquellen. Kein Land in Deutschland liefert so viel Silber als Sachsen, aber an Salz fehlt es gänzlich. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 1,600,000 beläuft, bekennen sich fast sämmtlich zur lutherischen Kirche (doch ist der Landesherr katholisch), sind, mit Ausnahme einer nicht beträchtlichen Zahl von Wenden, lauter Deutsche, und zeichnen sich durch eine hochgestie- gene Landeskultur, einsichtsvollen Bergbau, so wie durch eine äußerst bedeutende Industrie aus, welche sich fast auf alle Gegenstände der Fabrikation erstreckt und sich nicht bloß auf die Städte beschränkt, sondern auch in vielen Gegenden sich über das platte Land verbreitet hat. Daher ist auch der Handel wichtig. In Hinsicht der Künste und Wissenschaften gehören die Sachsen gleichfalls zu den gebildetsten Deutschen. Der jetzige König heißt Friedrich August.i7 Dresden, Haupt- und Residenzstadt, eine der schönsten und merkwürdigsten, Städte Deutschlands, nordwestlich von Prag, in einer reizenden Gegend, zu beiden Seiten der Elbe, über die eine berühmte steinerne Brücke führt, hat mannigfaltige Fabriken, 3000 Häuser, 63,000 Einwohner und viele sehenswürdige Ge

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 128

1836 - Eisleben : Reichardt
128 H. Mitteleuropa. K Snigreich Sachsen. bände, worunter das königliche Schloß mit dem grünen Gewölbe, der trefflichen Gcmäldegallerie und vielen andern Sammlungen, der Zwinger und das Augusteum (sonst Japanischer Pallast genannt), gleichfalls mit schätzbaren Kunst - und wissenschaftlichen Samm- lungen, die katholische Hofkirche und die Frauenkirche, beides herrliche Gebäude, sich vorzüglich auszeichnen. — Pillnitz, kö- nigliches Lustschloß, südöstlich von Dresden, am rechten Ufer der Elve. — Pirna, Stadt, südöstlich von Dresden, am linken Elbufer, in deren Gegend berühmte Quadcrsteinbrüche sind. — Königstein, eine durch ihre Lage auf einem 1100 Fuß hohen und steilen Sandsteinfelsen merkwürdige Festung, südöstlich von Pirna, am linken Ufer der Elbe, und nicht weit von der Böh« mischen Gränze.— Meißen, Stadt, nordwestlich von Dresden, am linken Elbufer, in einer reizenden Gegend, mit einer merk- würdigen Domkirchc, einer Fürstenschule und einer berühmten Porzellanfabrik. — Grimma, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Meißen, am linken Ufer der Mulde, hat gleichfalls eine Fürstcnschule. — Leipzig, nach Dresden die größte Stadt des Landes und eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands, nord- westlich von Grimma, in einer fruchtbaren, von der Pleiße und Elster bewässerten Ebene, mit einer berühmten Universität, vielen Jikpüv Sabrifen und stark besuchten Messen, hat -44/000 Einwohner. ~ V Leipzig ist zugleich der Mittelpunkt des ganzen Deutschen Buch- handels. In der Gegend dieser Stadt siel 1813 die größte Schlacht der neuesten Zeiten vor, welche Deutschland von der Französischen Herrschaft befreite. — Wald heim, Stadt, südwestlich von Meißen, an der Zschopau, mit einem großen Zuchthausc. — Mitweyda, eine der besten Fabrikstädte, südlich von Waldheim, an der Zschopau. — Waldenburg und Glauchau, zwei Fabrikstädte, südlich von Leipzig, wovon die erstere am linken und die letztere am rechten Ufer der Zwickauer Mulde liegt, ge- hören zu den ansehnlichen Besitzungen der Fürsten und Grafen von Schöndurg. — Zwickau, Fabrik- und Handelsstadt, südlich von Altenburg, in einer reizenden Gegend, an der Mulde. —- Plau^n, wichtige Fabrikstadt, südlich von Greiz, an der Elster.— Oelsnitz, Stadt, südlich von Plauen, an der Elster, bekannt wegen der Perlcnsischerei. — Neukirchen, kleine Stadt, süd- östlich von Plauen, merkwürdig wegen der bedeutenden Verfertigung musikalischer Instrumente.— Schneeberq, schön gebaute Berg- und Fabrikstadt, südöstlich von Glauchau, unter deren Fabrikaten die Spitzen und Schmo.e oben an stehen. — Annaberg, wichtige Berg- und Fa ciksta. , südöstlich von Zwickau, unweit der Böhmischen Gränze, wo die Band- und Spitzenfabrikation am bedeutendsten ist. — Chemnitz, erste Fabrikstadt des Kö- nigreichs, nordöstlich von Zwickau, verfertigt vorzüglich Baum- wollenwaaren, und treibt auch einen bedeutenden Handel. — Fxeiberg, vorzüglichste Bergstadt, südwestlich von Dresden,^an der Freiberger Mulde, hat eine Bergakademie, ansehnliche Fa- briken und wichtigen Silberbcrgbau. — Bautzen, wohlgeoaute Fabrikstadt, nordöstlich von Dresden, in der Nähe der Spree.— Herrn Hut, Dorf, südöstlich von Bautzen, ist dev Haupt- und Stamm-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 141

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 141 Peene die beträchtlichsten stnd, empfängt die Ostsee den »Hauptstuß dieser Länder, die Oder, welche mit ihrem 100 Meilen langen schiffbaren Laufe ganz hieher gehört, dieselben von Südost gegen Nordwest durchfließt, hier vorzüglich auf der linken Seite die Schlesische Nei- ße, den Bober und die Lausitzer Neiße und auf der rechten Seite die Bartsch und die Warthe, den größten Nebenfluß derselben, welche vornehmlich durch die Netze verstärkt wird, empfängt, und vor ihrem Ausflusse in die Ostsee sich zu einem See, dem Damm- scher See und weiter gegen Norden zu dem großen Binnensee, das Stettiner Haff erweitert, welches sich in das große und kleine Haff theilt, und durch 3 Ausflüsse, die Divenow, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Der zweite Haupt- fluß ist die Elbe, welche aus dem Königreiche Sach- sen hieher gelangt, gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung dieselben durchläuft und deren Hauptnebenflüsse hier auf der linken Seite die Mulde und die Saale mit der Unstrut, der weißen Elster und der Do« de und auf der rechten Seile die schwarze Elster und die Havel (der Hauptnebenfiuß) mit der Spree sind. Nachdem die Elbe das Preußische Gebiet verlas- sen hat, geht sie in das Königreich Hannover. — Auch der westliche Theil dieser Länder hat 2 Hauplflüsse, näm- lich die Weser, welche zum Theil nur die Gränzen berührt und hernach in das Hannöverische Gebiet tritt und den Rhein, welcher nach seiner Aufnahme der Nahe in das Preußische gelangt, dasselbe gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung durchfließt, daselbst die schönsten Gegenden Preußens bildet, auf der rechten Seite die Lahn, Ruhr und Lippe und auf der lin- ken Seite die Mosel (den Hauptnebenfiuß des Rheins im Preußischen) mit der Saar empfängt, und zuletzt in die Niederlande geht. Noch sind auch die Ems, zwischen der Weser und dem Rhein und die Roer, ein Nebenfluß der Maas, zu bemerken. Es giebt mehrere schiffbare Kanäle, als den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroser Kanal zur Verbindung der Spree mit der Oder, den Finowkanal zur Verbindung der Ha- vel mit der Oder, den Pl au eschen Kanal zur Ver- bindung der Havel mit der Elbe und den Münster-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 142

1836 - Eisleben : Reichardt
142 Deutsche Länder des Königr. Preußen. schen Kanal im westlichen Theile. Von den zahlrei- chen Seen sind, außer den Strand - oder Binnenseen, welche mit der Ostsee in Verbindung stehen, worunter das Stettiner Haff und das Binnenwasser die größte Ausdehnung haben, der Damm sch e See, der Neuwarpsche See, die Madüe, der Draziger- see rc. am bedeutendsten. Das Klima dieser im nördlichen Theile der ge- mäßigten Zone gelegenen Ländern ist im Ganzen gemä« ßigt und gesund, nur rauher in den Gebirgsgegenden; veränderlicher und feuchter in den Küstenländern der Ost, see; am mildesten und angenehmsten in den Rheingegen, den, wo auch der Wein vortrefflich fortkommt. Wiewohl diese Länder in einem großen Theile einen von der Na- tur nicht begünstigten Sandboden haben, so fehlt es doch auch nicht an sehr ergiebigen Landstrichen; auch sind sie im Ganzen gut angebaut, so daß sie die ge- wöhnlichen Deutschen Produkte hinreichend und zum Theil in Ueberfluß erzeugen. Sie haben besonders viel Getreide von aller Art, Oelr und Gartengewächse, viel und guten Flachs, Tabak, Cichorien, Obst, Wein, an, sehnliche Waldungen, gute Viehzucht, besonders aus« gezeichnete Schafzucht, und in einigen Gegenden starke Rindvieh-, Schwein- und Geflügelzucht, Wild« pret, ansehnliche Fischerei und Bienenzucht, an Metal- len, Silber, Blei, Kupfer, Eisen in großer Menge und von vorzüglicher Güte, Galmei und Zink, woran Preu- ßen reicher ist, als jedes Europäische Land, Arsenik, Kobalt und von andern Mineralien vorzüglich Stein- und Braunkohlen, Torf, Schwefel, Salz, Alaun, Vi- triol, Schiefer, vortreffliche Mühl- und Quadersteine, auch Edelsteine, mancherlei nutzbare Erden und viele Mineralquellen, deren mehrere im großen Rufe stehen. Die Zahl der Einwohner beträgt 10,300,000, größteniheils Deutsche, denn die Polen auf der rechten Oderseite, die Wenden, Kassuben und Juden machen keine sehr beträchtliche Zahl gegen das Ganze aus. Die Evangelischen sind zahlreicher, als die Katholiken, de- ren Zahl doch auch ziemlich bedeutend ist. Die Ein- wohner dieser Länder gehören zu den gebildetsten Deutsch- lands, und betreiben nicht allein die Landwirthschaft mit allen ihren Zweigen und den Bergbau mit großer

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 143

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Prov. Brandenburg. 143 Einsicht, sondern unterhalten auch eine äußerst blühende Industrie fast in allen Arien von Fabriken, so daß eini- ge Gegenden in dieser Hinsicht von keinen andern Deut- schen Ländern übertroffen werden. Auch ist der Handel sehr lebhaft und wichtig. In wissenschaftlicher Bildung stehen die Einwohner unter allen Deutschen oben an, und in keinem Lande geschieht von Seiten der Negier rung so viel für Beförderung der Künste und Wissen- schaften und für die Volksbildung, als in diesem. Regent ist ein König, jetzt Friedrich Wil- helm 111., welcher außerhalb Deutschland auch noch andere Länder besitzt, nämlich das eigentliche Königreich Preußen, nebst dem Großherzogthum Posen, und ein kleines Fürstenthum in der Schweiz, das Neufchatel oder Neuenburg heißt. Diese Deutschen Länder des Preu- ßischen Staates werden gegenwärtig in 6 folgende Pro- vinzen eingetheilt. a) Die Provinz Brandenburg. Sie hat gegen Norden Mecklenburg und Pommern, gegen Osten Westpreußen, Posen und Schlesien: geqen Süden Schlesien, Sachsen und Anhalt und gegen We- sten Sachsen und Hannover zu Gränzen, besteht aus Ebenen, mit einem meistens sandigen Boden, und wird vorzüglich von der Oder durchflossen, welche hier den Bober, die Lausitzer Neiße und die Wavthe mit der Netze empfängt. Die Elbe berührt nur einen kleinen nordwestlichen Theil derselben und nimmt hier die Havel auf. Die in Mecklenburg entsprungene Havel erhält hier die Spree, welche ihren Ursprung im Königreiche Sachsen hat. Auch die schwarze El- ster, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt den südlichsten Theil der Provinz. Landseen giebt es in großer Zahl, als die Templiner Seen, den Nupprnrr See. Die Provinz enthält über 730 Qmeilen und 1,600,000 fast sämmtlich evangelische Einwohner, und wird in folgende 2 Regierungsbezirke eingetheilt: 1) der Regierungsbezirk Potsdam, welcher den west- lichen Theil begreift. Berlin, Haupt - und erste Residenzstadt des Königs und Ane -drr schönsten Städte in Europa, nordöstlich von Leipzig, in einer sandigen Ebene, zu beiden Seiten der schiff- baren Spree, besteht aus 5 Städten und eben so vielen Borstäd-
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