220
China.
Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens,
und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst-
fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist,
mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem
Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National-
charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an
das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der
Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel,
cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist,
da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr
bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit
in das Meer wagen.
China steht unter der Herrschaft eines Kaisers,
welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand-
schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht,
und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu-
Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das
Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge,
das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra,
che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai-
ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan
td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine
Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen.
Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile
des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte
Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der
Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange,
einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. —
Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang,
mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1
Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und
schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser-
oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich-
sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt,
südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million
Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der
Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang,
hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen
lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han-
dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und
Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. —
Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma-
cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört
nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine-
sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von
Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Chuandi Canron
Extrahierte Ortsnamen: China Asiens China Mongolei Tibet Korea Mongolischen_Sprache_Bogdochan China Peking Nanking Peking Pang-tse-Kiang China Nanking Nanking Macao
194 I. Nordasien. Astatisches Rußland.
sten, und am schwächsten ist die Zahl der Juden. Künste
und Wissenschaften sind zwar unter einigen Asiatischen
Nationen nicht ganz unbekannt, aber im Ganzen stehen
die Asiaten an Bildung weit hinter den Europäern.
Ackerbau wird in vielen Gegenden mit außerordentlichem
Fleiße betrieben; in den nördlichsten Gegenden der kal-
ten Zone erlaubt das Klima keinen Landbau; dagegen
Jagd, Fischerei und die Viehzucht den Bewohnern die-
ser kalten Landstriche Unterhalt gewähren. In Mittel-
asien leben gleichfalls viele Einwohner von der Vieh-
zucht, als Nomaden. In einigen Zweigen der Jndu,
strie haben verschiedene Völker Asiens es weit gebracht,
bei andern ist sie fast ganz unbekannt. Der Handel ist
beträchtlich, doch beschäftigen sich die Eingebornen mehr
mit dem Landhandel, der vermittelst Karawanen getrie-
den wird; der Seehandel hingegen ist größtentheils in
den Händen der Europäer.
Am natürlichstentheilt man Asten in Nordasien
(das Asiatische Rußland), Mittel- oder Hochasien
(die Kaukasischen Länder, Turkestan, die kleine Bucharei,
Mongolei, Mandschurei und Tibet), Westasien (die
Asiatische Türkei, Arabien, Persien, Afghanistan und
Deludschistan), Südasien (Vorder- und Hinter-Jn-
dien, nebst den dazu gehörigen>Jnseln) und Ostasien
(China, Korea und Japan).
I. Nord asien.
Das Asiatische Rußland.
Die Gränzen dieses großen Landes sind gegen
Norden das nördliche Eismeer; gegen Osten das große
Weltmeer, welches hier die Beringsstraße, das Meer
von Kamtschatka und das Ochotskische Meer bildet; ge-
gen Süden die Mandschurei, Mongolei, Tatarei oder
Turkestan, das Kaspische Meer, Persien, die Asiatische
Türkei und das schwarze Meer, und gegen Westen das
Europäische Rußland. Die Größe beträgt an 277,000
Qmeilen.
Die Oberfläche ist theils eben, theils gebirgig.
Die vornehmsten Gebirge sind: der Kaukasus, zwi-
schen dem schwarzen und Kaspischen Meere, dessen höch,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordasien Asiens Nordasien Asiatische_Rußland Mongolei Tibet Westasien Persien Afghanistan Hinter-Jn- Ostasien China Korea Japan Kamtschatka Mongolei Persien Rußland Kaukasus
208
Afghanistan.
weit mit dem schönsten Salze bedeckte Flächen, so wie
überhaupt die großen Wüsten von Salz durchdruvgen
sind. Ein Persien eigenes Mineral ist die Mumie oder
der Dergbalsam, ein schwarzes, flüssiges Sleinöl von
angenehmem Gerüche, davon die Quellen versiegelt sind
und jährlich nur einmal geöffnet werden.
Die Zahl der Einwohner beträgt gegen 7 Mil-
lionen, worunter die Mehrzahl Tadschiks, Perser oder
Neuperser sind, die zu den kultivirtesten Völkern Asiens
gehören, und nicht allein Ackerbau und Viehzucht mir
vorzüglichem Fleiße treiben, sondern auch mit einem
glücklichem Erfolge sich auf mehrere Industriezweige le-
gen und von schönen Künsten vorzüglich die Dichtkunst
lieben, und nicht ohne wissenschaftliche Bildung sind.
Es wird am meisten Landhandel durch Karawanen ge-
trieben; der Seehandel ist größtentheils in den Händen
der Ausländer. Äußernden Persern giebt es noch Ar,
menier, Guebern oder Parsen (die das Feuer oder die
Sonne anbeten) und Juden, und einige nomadisch le,
bende Völkersiämme, a!S Turkomanen, Kurden, Ara,
der und Luren. Die herrschende Religion ist die Mu,
hamedanische; doch werden auch Christen und Juden
gefunden. Regent des Landes ist ein despotisch Herr,
schender Fürst, her den Titel Schah oder Schach führt.
Tauris oder Tebris, große Stadt und gewöhnlich Re-
sitzen; des gegenwärtigen Kronprinzen, liegt südöstlich von Erze-
rum und östlich vom großen See Urmi'a, und hat 50,000 Ein-
wohner. — Teheran, Residenzstadt des Schach und eine der
schönsten Städte in Persien, südöstlich von Tauris und südlich
vom Kaspischen Meere. — Mcsched, Stadt, und berühmter
Wallfahrtsort der Perser, östlich von Teheran gelegen, hat gute
Fabriken. — Uezd, wichtigste Landhandelsstadt Persiens, im
Innern des Landes, südwestlich von Mesched, ist groß und hat
zahlreiche Fabriken. — Ispäh an, vormalige Hauptstadt Per-
siens und eine der größten Städte Asiens, südlich von Teheran,
bietet jetzt größtentheils einen Haufen von Ruinen dar, hat aber
doch wieder 200,000 Einwohner, die sich durch Industrie aus-
zeichnen. — Schiras, jetzt sehr herabgcsunkene Stadt, südöst-
lich von Ispahan, in einer reizenden Gegend, von vielen Lust-
gärten umgeben, hat viele Fabriken. Berühmt ist die Mumie
von Schiras, eine Art von Tropfpech. In der Umgegend findet
man die ansehnlichen Reste der einst großen Stadt Perscpolis.
Afghanistun.
Dieses jetzt noch 12,000 Qmer'len große Land hat
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Asiatische- Rußland.
rsh
ten Diamanten und der ungeheuer groß» Sahretchthum
bemerkenswerch.
Dies große Land, viel größer als ganz Europa,
ist noch sehr wenig bewohnt, so daß die Zahl der Ein-
wohner kaum 12 Millionen beträgt. Außer Russen
und den Kaukasischen Völkerschaften, giebt es hier sehr
vielerlei Volksstämme, z. B. Tataren, Kalmücken, Kir-
gisen, Buräten, Tungusen, Tschuwaschen, Tscheremis-
sen, Wvtjäken, Mordwinen, Ostjäken, Samojeden, Kor-
jäken und Tschuktschen (diese L Völkerschaften bewohnen
die nördlichsten Wildnisse des Landes), Kamtschadalen,
(Bewohner der Halbinsel Kamtschatka), Aleuten unv
Kurilen, (Bewohner der Inselnketten bei Kamtschatka).
Ein Theil der Einwohner bekennt sich zur christlichen
Religion, vorzüglich zur Griechischen Kirche, ein Theil
zur Muhamedanischen Religion und ein Theil zum
Heidenthum.
Dieses Land gehört dem Kaiser von Rußland,
macht einen Bestandtheil des Russischen Kaiserreichs
aus, und besteht aus den Kaukasischen Ländern, den
Königreichen Kasan und Astrachan und der ungeheu-
ren Landschaft Sibirien, wozu noch die Kirgisen-
Steppe kommt.
3) in den Kaukasischen Ländern, welche zwischen dem
schwarzen und Kaspischen Meere, zu beiden Seiten des Kaukasus
liegen, und zum Theil von Völkerschaften bewohnt werden, die
sich noch in einer gewissen Unabhängigkeit von der Russischen
Herrschaft erhalten haben: Tiflis, Stadt, südöstlich von der
Krim, am Kur und auf der Südseite des Kaukasus, mit einiger
Industrie und lebhaftem Handel, verschönert und vergrößert sich
immer mehr, und hat 32,000 Einwohner. — Eriwan, Stadt,
welche erst 1828 von Persien an Rußland gekommen ist, liegt
südlich von Tiflis. Südlich von Eriwan erhebt sich der bekannte
hohe Berg Ararat.
b) in den Königreichen Kasan und Astrachan, welche
auf der Westseite des Uralflusses und des Uralgebirges liegen:
Kasan, große Stadt, östlich von Moskau, hat viele Fabriken,
beträchtlichen Handel, eine Universität und 57,000 Einwohner.—
Orenburg, feste Stadt, südöstlich von Kasan, am Uralflusse,
ist eine Hauptniederlagc der Mittelasiatischen und Russischen Waa-
ren. — Astrachan, große Stadt, mordöstlich von Tiflis, auf
einer Insel der Wolga, die 12 Meilen davon in vielen Mündun-
gen sich in das Kaspische Meer ergießt, hat viele Fabriken, star-
ken Handel, wichtige Fischerei und 40,000 Einwohner.
c) in der Kirgisen-Steppe, welche nördlich vom Ka-
spsschen Meere, vom Aralfes und von Turkcstan liegt, sind keine
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Tschuwaschen Kamtschatka Kamtschatka Griechischen_Kirche Kaukasischen_Ländern Kasan Astrachan Sibirien Kaukasischen_Ländern Kaspischen_Meere Tiflis Kaukasus Tiflis Kasan Astrachan Kasan Moskau Orenburg Kasan Russischen_Waa- Astrachan Tiflis Wolga
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei.
Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit
Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der
kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker«
bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem
Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte.
Die Mongolei.
Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen
Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und
die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die
Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen.
Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele«
gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem
Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von
dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und
in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi
oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus
Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh-
rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung,
als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der
Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur,
welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho,
welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver-
schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal«
kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or,
unweit der Gränze von China.
Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile
dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima
doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als
warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte
bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen,
und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der
Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die
sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des
Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten,
ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von
der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den
Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde
Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild
verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast
ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un-
ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Mongolei Sibirien Tibet Mongolei Sibirien China China Mongolei
Iii. Westasten. Beludschistan. 209
zu Gränzen gegen Norden Turkestan oder die freie
Tatarei, gegen Osten Tibet und Ostindien, gegen Sü-
den Beludschistan und gegen Westen Persien.
Der Boden ist größtentheils gebirgig; doch giebt
es auch schöne Thäler und Ebenen, von welchen einige
aus Wüsten bestehen. Die höchste Gegend ist der nord-
östliche Theil des Landes, wo der vom Himalehgebirge
sich ablösende Hindukusch aufsteigt, dessen Fortsetzun-
gen der Paropamisus, die Salomons, und die
Salzkette sind, die sich mehr über das Innere des
Landes verbreiten. Der größte Fluß ist der Indus
oder Sind, welcher dess östlichen Theil des Landes durch,
fiießt, und hier vorzüglich den Kabul und Punsch,
nud, (der durch die Vereinigung mehrerer großen Flüsse
entsteht) aufnimmt. Merkwürdig ist der große Step-
pensee Zareh, unweit der Persischen Gränze, in wel,
chen sich zwei ansehnliche Steppenflüsse ergießen.
Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen
gemäßigten Zone, und hat fast dasselbe Klima und die,
selben Produkte wie Persien.
Die Einwohner, deren Zahl zu 7 bis 8 Mil-
lionen angegeben wird, sind Afghanen, (das herrschende
Volk), Tadschiks, Tataren, Hindus, welche Viehzucht
und Ackerbau, einigen Kunstfleiß in den Städten und
Lanbhandel durch Karawanen unterhalten. Ein Theil
der Einwohner lebt nomadisch. Herrschende Religion
ist die Muhamedanische. Statt des bisherigen einen
Beherrschers, der Schach oder Chan genannt wurde,
sind setzt mehrere Beherrscher aufgetreten, daher große
Zerrüttung des Staates herrscht.
Herat, ansehnliche Stadt, unweit der Persischen Gränze,
südöstlich von Mesched, mit vielen Fabriken und einem lebhaften
Handel, soll jetzt sehr verwüstet seyn. — Kandahar, volkrei-
che und hübsch gebaute Stadt, südöstlich von Hcrat, hat bedeu-
tenden Handel und 100,000 Einwohner. — Kabul, Haupt-
stadt des ganzen Landes und Residenz des mächtigsten unter den
verschiedenen Beherrschern, in einer schönen Gegend, am Kabul,
nordöstlich von Kandahar, treibt wichtigen Handel. — Pischaur,
reiche Handelsstadt, südöstlich von Kabul, sonst mit 100,000
Einwohnern.
Beludschistan.
Die Gränzen sind gegen Norden Afghanistan,
14
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Mesched
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Persien Salomons Kabul Persien Kandahar Kabul Kabul Kandahar Kabul
210 Iv. Südasien. Vorder, oder Ostindien.
gegen Osten Ostindien, gegen Süden das Indische Meer
und gegen Westen Persien. Die Größe beträgt 9500
Qmeilen. Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils be,
steht sie aus Ebenen, mit zum Theil beträchtlichen Sand-
wüsten. Der vornehmste Fluß ist der Indus oder
Sind, welcher den südöstlichen Theil durchfließt, und
sich daselbst, mit mehreren Mündungen, in den Indi-
schen Ozean ergießt.
Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen
gemäßigten Zone, und ganz nahe bei dem nördlichen
Wendekreise, daher das Klima warm und in den
Wüsten sengend heiß ist. Die Produkte sind ohnge,
fähr dieselben wie in Afghanistan.
Die Einwohner, deren Zahl 3 Millionen be,
trägt, sind theils Veludschen, theils Brahus, die größ-
tentbeils nomadisch leben. Außer diesen giebt es auch
Hindus, in deren Händen meistens Gewerbe und Han,
del sind, Altperser und andere geringe Volksstämme.
Das eigentliche Beludschistan steht unter der Herrschaft
eines Chans; der südöstliche, stark bevölkerte Theil des
Landes, welcher die Provinz Sind bildet, hat eigene
Oberhäupter zu Beherrschern.
Kelat, Hauptstadt und Residenz des Chans, liegt südlich
von Kandahar. —• Hydrabad, Stadt, auf einer von Armen
des Indus gebildeten Insel, südöstlich von Kelat, liegt an der
Provinz Sind und ist die Residenz der Beherrscher dieser Provinz.
Iv. S ü d a s i e n.
Vorder- oder Ostindien.
Die Gränzen sind gegen Norden Tibet, gegen
Osten Hincerindien und der Bengalische Meerbusen; ge-
gen Süden der Indische Ozean, und gegen Westen das
Arabische Meer, Beludschistan und Afghanistan.
Von Norden, wo das Land seine größte Ausdeh-
nung hat, läuft es gegen Süden in eine Halbinsel aus,
die je weiter nach Süden desto schmäler wird, und zu,
letzt in das Vorgebirge Co morin ausläuft. Die
Größe mag etwa 64,000 Qmeiien betragen. Der
nördliche Theil heißt Hindostan und die Halbinsel
führt den Namen Decan.
Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils eben,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
58
— Taschkent, 100000 E., ist ein großer Handelsplatz. Samarkand,
36 000 E., einst prachtvolle Residenz Timnrs, jetzt noch ein Mittelpunkr
mohammedanischer Gelehrsamkeit. Kokand, 35 000 E.
1. Vergl. das asiatische Rußland mit dem europäischen hinsichtlich
der Größe und der Bevölkerung! — 2. Wie groß ist der Zeitunterschied
zwischen Ochotsk und Warschau? — 3. Renne die Hauptprodukte des
asiatischen Rußlands!
§45. Kaisertum China. China („Himmlisches Reich,
Blume der Mitte"), der volkreichste Staat der Erde, größer als
Europa, umfaßt die Hochebene Hinterasiens, das chinesische Tief-
land und mehrere Inseln. China ist eines der ältesten Reiche
der Erde. Der Kaiser nennt sich „Sohn des Himmels" und
genießt fast göttliche Verehrung; er regiert unumschränkt. Die
Sprache der Chinesen besteht aus einsilbigen Grundwörtern, für
jedes Wort haben sie ein besonderes Schriftzeichen. Religion
heidnisch (Konfutse, Buddha). Früher war China den Europäern
verschlossen, jetzt sind an 30 Häfen geöffnet.
1. Das eigentliche China, etwa 4 Mill. qkm mit 382 (?)
Mill. E., umfaßt den Ostabhang des Hochlandes und das Tief-
land des Hoang-ho und Jang-tse-kiang. Die Gebirge sind reich
an Erz und Steinkohlen; im Niederlande der beiden Ströme
liegt kein Fleckchen Erde unbenutzt; Acker- und Gartenbau stehen
aus der höchsten Stufe; Reis und Thee sind Hauptprodukte,
daneben auch Weizen, Baumwolle und Zuckerrohr; Thee und Seide
sind die wichtigsten Ausfuhrartikel. — Die Chinesen, zu den
Mongolen gehörend (§ 12), sind fleißig, höflich, wißbegierig, (jedes
Dorf hat seine Schule), aber auch hochmütig und betrügerisch,
daneben Kleinigkeitskrämer. Die Bereitung von Porzellan und
Schießpulver, die Buchdruckerkunst und der Kompaß waren ihnen
viel früher bekannt als den Europäern. Hand-, Drechslerarbeit
und Schnitzerei unübertrefflich. Großartige Bauwerke sind der
an 1300 km lange, 50—300 m breite Kaiserkanal und die
über 2000 km lange, 6—8 m hohe und mit vielen Türmen
versehene große Mauer, vor mehr als 2000 Jahren zum
Schutz gegen die nördlichen Völker aufgeführt.
Die Bildung der Chinesen hat seit 1000 Jahren weder Fortschritte
noch Rückschritte gemacht. „Vergangenheit ist Richtschnur der Zukunft."
Alle europäischen Einrichtungen haben sie bis jetzt möglichst fern zu halten
gesucht; das große Reich hat nur erst eine 13 km lange Eisenbahn und
kaum einige Tausend km Telegraphen. Aus den dichtbevölkerten Gegenden
des Tieflandes wandern die chinesischen Arbeiter massenhaft aus (besonders
nach den Küstenländern des großen Ozeans), lassen sich aber in der Fremde
nicht dauernd nieder, sondern suchen durch Fleiß und außerordentliche
Sparsamkeit sich möglichst bald ein kleines Vermögen zu erwerben, mit
dem sie dann sofort in die Heimat zurückkehren.
Die Chinesen lieben ein dichtes Zusammenwohnen, daher ist China
reich an großen Städten, deren Einwohnerzahl wir indes nur nach
Schätzungen kennen. Peking, d. h. nördliches Hoflager, l1/2 Mill. E. (?),
ist quadratrisch gebaut und die Residenz des Kaisers. Nanking, d. h.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Taschkent Samarkand Warschau China China Europa China China China China Peking Nanking
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
südliches Hoflager, die alte Hauptstadt des Landes, V2 Mill. E. (?), ist ein
Mittelpunkt chinesischer Gelehrsamkeit und Gewerbthätigkeit (Nankingzeug,
Tusche, Seidenwaren). Tiön-tsin und Schanghai sind wichtige Hafen-
städte. Kanton, lt/2 Mill. E., nahe der Mündung des Kanton-Stroms,
auf dem ganze Straßen aus schwimmenden Häusern oder bewohnten
Schiffen sich finden. Am Eingänge in den Kanton-Busen liegt die englische
Felseninsel Hongkong mit dem wichtigsten Ein- und Ausfuhrhafen
Südchinas.
2. Die Mandschurei (bis zuin Amur), ein waldreiches Ge-
birgsland, die Heimat des chinesischen Kaisers. Ein großer Teil
davon ist an Rußland abgetreten.
3. Die unterworfenen Länder. Diese haben eigene Fürsten,
müssen aber dem Kaiser Tribut in Pferden, Kanülen re. zahlen.
a) Die Mongolei, V3 so groß als Europa, 2 Mill. E.; in der Mitte
die mit rötlichem Flugsand bedeckte Wüste Gobi, nördl. und südl. derselben
Steppen mit vorzüglichem Graswuchs. Heimat der eigentlichen Mongolen,
eines kühnen, ausgezeichneten Reitervolkes (Nomaden). Mai matsch in,
Stapelplatz für den russisch-chinesischen Tauschhandel (Pelze gegen Thee);
Urga, 40000 E., Wallfahrtsort. — b) Tibet, 3 mal größer als Deutsch-
land, 6 Mill. E. (?), das gehobenste Plateau des Erdballs. Die Tibetaner,
hauptsächlich Hirten und Ackerbauer, bilden einen (buddhistischen) Priester-
staat (Klöster, Prozessionen, Gebetsklapper rc.). Der Dalai-Lama ist
Herrscher und Oberpriester; sein Palast liegt in der Nähe der Tempel-
und Wallfahrtsstadt Lhasa, deren Bevölkerung mehr als zur Hälfte aus
buddhistischen Geistlichen bestehen soll. c) Ostturkestan und Dsungarei,
f. § 51. — Das Königreich Korea (mit viel Wald und Wild; Reis, Baum-
wolle; Seidenzucht) ist jetzt ein selbständiger Staat und hat die frühere
strenge Abgeschlossenheit gegen die Fremden aufgegeben.
I. Gieb die Grenzen Chinas an! — 2. Welches ist die Grundgestalt
des Landes? — 3. Vergl. die Flüsse Hoaug-ho und Jang-tse-kiang unter
einander! — 4. Vergl. Größe und Bevölkerung Chinas mit der Europas
und Deutschlands! — 5. Wie verhält sich die Bevölkerung Chinas zu der
der ganzen Erde? — Gieb Seewege von Bremen nach Hongkong an! —
7. Renne Hauptprodukte Chinas!
§ 46. Das Kaisertum Japan umfaßt mehrere gebirgige
und vulkanische Inseln; Zeso und Ripon sind die größten.
Das Klima ist gesund, der Boden vortrefflich angebaut. Haupt-
produkte sind: Reis, Thee, Baumwolle; Seide; Gold, Silber,
Kupfer. Die Japanesen, mongolischer Abkunft, sind aufgeklärter
und edler als die Chinesen (Buddhisten). Früher war ein geist-
licher und weltlicher Herrscher, jetzt hat der Kaiser (Mikado) beide
Gewalten in seiner Hand vereinigt. Seit 1854 ist Japan dem
Verkehr mit Amerika und Europa eröffnet, und überraschend
schnell hat das thätige und geweckte Volk europäische Einrichtungen
angenommen (Kriegs- und Unterrichtswesen; Eisenbahnen und
Telegraphen).
Tokio, früher Jedo genannt, sehr weitläufig gebaut, 825 000 E.,
die östliche Residenz. Kioto, früher Miako genannt, 240 000 E., die
westliche Hauptstadt, Mittelpunkt japanischer Industrie und Gelehrsamkeit.
Nagasaki und Avkohäma (60 000 E.), Häfen. — Die fruchtbaren
Liukiu-Jnseln bilden jetzt eine Provinz Japans.
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Extrahierte Ortsnamen: Schanghai Kanton-Busen Hongkong Mongolei Europa Tibet Lhasa Ostturkestan Korea Chinas Europas Deutschlands Bremen Hongkong Chinas Japan Japan Amerika Europa Tokio Kioto Japans
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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auf einen glühend heißen Sommer folgt ein äußerst strenger
Winter. Von den Hochebenen halten die südlichen Randgebirge
die regenbringenden Winde ab, deshalb befinden sich dort Wüsten
(Gobi, Persien, Arabien). Im S.-O. vereinigen sich Wärme
und Feuchtigkeit, daher hier üppige Vegetation. — 2. Asien ist
die Heimat vieler Kulturpflanzen (Weizen, Reis, Zuckerrohr,
Theestrauch, Weinstock re.) und vieler Haustiere (Pferd, Esel,
Rind, Schaf, Ziege, Kamel, Hühner); besonders reich ist Indiens
Tierwelt (Elefanten, Tiger, Affen, Schlangen). — 3. Die Be-
völkerung (Mongolen im O. und N., Kaukasier im S.-W.,
Malapen im S.-O.) ist sehr ungleich über den weiten Raunt
verteilt; so kommt in Sibirien 1 Einw. auf 4 girrn, in einigen
Provinzen Chinas und Indiens dagegen leben auf 1 qkm über
200 Menschen. Die jüdische, christliche und mohammedanische
Religion haben in Asien ihre Geburtsstätte, dennoch sind über
4/s der Bewohner Heiden. Die selbständigen Staaten Asiens
werden despotisch regiert; im R. treffen wir Jäger- und Fischer-
völker, im W. und in der Mitte viele Nomaden an.
I. Welchen Einfluß hat das Himalaja-Gebirge auf das Klima Asiens?
— 2. In welchen Ländern wehen die Monsune? — 3. Woher kommt es,
daß es in Asien unter gleichen Breiten kälter ist, als im Westen Europas?
§ 44. Asiatisches Rußland, l2/3 mal so groß als
Europa, aber nur reichlich V3 der E. Deutschlands. Rußland
sucht noch fortwährend gegen das Innere Asiens weiter vorzu-
dringen. Länder:
1. Kaukasien, zu beiden Seiten des 1100 km langen, bis in die
Schneeregion (Elbrus, fast 5700 m) aufragenden Kaukasus gelegen. In
den schwer zugänglichen Thälern des durchweg üppig bewaldeten Gebirges
lebt eine Menge verschiedensprachiger Volksstämme (unter diesen die
Tscherkessen). — Die bedeutendste Stadt ist Tiflis (— Teplitz, Warm-
brunn), über 100 000 E. In der Nähe sind deutsche Kolonistendörfer. Bei
Baku am kaspischen Meere Naphtaquellen (ewige Feuer).
2. Sibirien, 121/2 Mill. qkm mit etwa 4 Mill. E. Der Nordrand
von Hochasien ist reich an Wald, Metallen (Kupfer, Eisen, Silber, Gold),
Steinkohlen und Graphit. Der mittlere Teil hat unermeßliche Tannen-
wälder und viele Pelztiere (Zobel, Hermelin, Biber); der nördliche ist fast
das ganze Jahr gefroren (Tundra; Elfenbein). Die Ströme sind sehr
fischreich. Die heidnischen Ureinwohner ernähren sich meist durch Jagd,
Fischfang und Renntierzucht; in den Städten wohnen Europäer, in den
Bergwerken arbeiten viele Verbrecher (Verbannte). Tomsk, 34 000 E.,
Hauptstadt von Westsibirien (früher Tobolsk). Irkutsk, 36 000 E.,
Hauptstadt von Ostsibirien. Kiachta, Handel mit China. Barna-ul,
Hauptbergstadt am Altai.
3. (Russisch) Centralasien umfaßt die Kirgisensteppe und den
größten Teil von Turkestan (oder Turan, s. § 51). Turkestan hat weite
Wüsten und baumlose Steppen, an den Flüssen aber und so weit die künst-
liche Bewässerung reicht eine üppige Fruchtbarkeit und volkreiche Städte.
Die Kirgisen sind Nomaden, das reichste Hirtenvolk Asiens, die mit
ihren Schafen, Pferden, Rindern, Kamelen und Ziegen von Weideplatz zu
Weideplatz ziehen. — Omsk, 30000 E., liegt im Gebiete der Kirgisen
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Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Persien Indiens O. Sibirien Chinas Indiens Asien Asiens Jäger- Asiens Asien Europas Europa Deutschlands Tiflis Teplitz Baku Sibirien Tomsk Westsibirien Irkutsk Ostsibirien China Altai Asiens Weideplatz Weideplatz Omsk