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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 220

1836 - Eisleben : Reichardt
220 China. Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens, und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst- fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist, mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National- charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel, cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist, da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit in das Meer wagen. China steht unter der Herrschaft eines Kaisers, welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand- schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht, und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu- Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge, das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra, che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai- ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen. Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange, einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. — Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang, mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1 Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser- oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich- sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt, südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang, hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han- dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. — Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma- cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine- sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 190

1836 - Eisleben : Reichardt
190 Asien. Dardanellen, dem Meere von Marmora, der Meerenge von Constantinopel, dem schwarzen und Asowschen Meere) die Scheidung Asiens und Europas; aber von dem Asow- schen Meere an bis zum Eismeere gränzt Asien mit Europa zusammen. Die Größe beträgt mit den Inseln über 800,000 Qmeilen, so das Asien der größte Erdtheil ist. Die einzelnen Theile der Meere, welche Asien be- gränzen, sind 1) vom nördlichen Eismeere: der Kar isch e und Obische Meerbusen; letzterer süd- östlich vom erster»; 2) vom großen Weltmeere: das Kamt sch attische Meer, aus welchem die Berings- straße in das nördliche Eismeer führt; das Ochors- kische Meer; das Japanische Meer mit der Straße von Korea und das gelbe Meer; 3) vom Indischen Ozean: die Celebes-, Banda- und Sunda-See; das C hin e sische Meer, der M e e r- busen von Bengalen mit der Straße von Ma, lacca; und das Arabische Meer mit dem Persi- schen, nebst der Straße von Ormus und Arabi- schen Meerbusen oder dem rothen Meere mit der Straße Babel Mandeb; 4) vom westlichen Ozeane das Mittelländische Meer, wozu gehö- ren: der Archipelagus oder das Aegeische, auch Griechische Meer, der Hellespo nt oder die Meer, enge der Dardanellen,^ das Meer von Marmo- ra, der Bosporus oder die Straße von Constan, tinopel, das schwarze Meer und das Asowsche Meer mit der Straße von Feodosia oder von I e n i k a l e. Asien ist mehr gebirgig als eben und bildet in seiner Mitte ein ungeheures Hochland, das -f von dem ganzen Erdtheile einnimmt, und sich in das Hinter- asiatische und Vorderasiatische Hochland eintheilen läßt. Jenes ist das bei Weitem größere und hat sowohl an sei- nen Rändern als in seinem Innern zahlreiche Gebirge, die zu den höchsten der Erde gehören. Die vorzüglichsten un- ter den Gebirgen im Innern dieses Hinterasiatischen Hoch, landes sind das Himmelsgebirge oder der Thian- Schan, auch wohl Mus-Tagh genannt, der auf der Ostseite sich nach der großen Wüste S chamo ver- flacht und jenseits derselben wieder unter andern Namen

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 204

1836 - Eisleben : Reichardt
204 Asiatische Türkei. Armenier mit Handel, und sind die reichsten Kaufleute in West-Asten. Der Seehaudel ist meistens in den Händen der Ausländev. Künste und Wissenschaften ste- hen auf einer sehr niedrigen Stufe, so wie in der Europäischen Türkei. Die Astatische Türkei hat mit der Europäischen einerlei Beherrscher, doch behauptet über einen Theil derselben, welcher die Provinz Syrien heißt, und worin die unten aufgeführten Städte Haleb, Damast und Jerusalem nebst Bethlehem liegen, der Pa« scha oder Vizekönig von Aegypten jetzt die Oberherrschaft. Skutari, große Stadt am Bosporus, Constantinopcl ge- genüber, von dem sie eine Vorstadt bildet, und wo die meisten vornehmen Osmanen zu Constantinopcl ihre Familien-Gräber haben. — Bursa oder Brussa, große Stadt, südlich von Skutari, am Fuße des hohen Berges Olympus, mit 100,000 Einwohnern, vielen Fabriken und einem lebhaften Handel. — Smyrna, die reichste und wichtigste Handelsstadt der Levante, südwestlich von Brussa, an einem Busen des Griechischen Meeres, hat einen Hafen und 120,000 Einwohner, worunter viele Euro- päische Kaufleute. — Kiutahya oder Kutaje, die eigentliche Hauptstadt von Natolien, liegt nordöstlich von Smyrna und südöstlich vou Brussa. — Angora, wichtige Handelsstadt im Innern Natolicns, nordöstlich von Kiutahya, berühmt wegen der Angorischen Ziegen, (hier Kamel genannt), aus deren seidenarti- gen Haaren das sogenannte Kämelgarn (gewöhnlich, aber unrich- tig Kamcelgarn genannt) gesponnen wird. — Haleb oder Aleppo, wichtige Handels• und Fabrikstadt, südöstlich von An- gora, mit 150,000 Einwohnern, ist im ganzen Lande wegen ihrer vielen Gärten berühmt. —• Damast, große Handelsstadt, südwestlich von Haleb, hat wichtige Fabriken und 200,000 Ein- ' wohncr, und ist von lauter Garten umgeben. Hier versammlet sich die große oft 40,000 Mann starke heilige Karawane, die nach Mekka zieht. — Jerusalem, Soliman, merkwürdige Stadt in Palästina, südwestlich von Damast und westlich vom todten Meere, einst die Hauptstadt des jüdischen Reichs, wo Jesus Christus gekreuzigt wurde, enthält das Grab Christi, wohin viele Christen wallfahrten. Ocstlich von der Stadt liegt der aus der biblischen Geschichte bekannte Oelberg. — Bethlehem, Dorf, nahe bei Jerusalem, südwestlich von dieser Stadt, berühmt als der Geburtsort von Jesus Christus. — Diarbekr, große Stadt, nordöstlich von Haleb, am Tigris, mit lebhafter Industrie und Handel. — Erzerum, große und lebhafte Handelsstadt, nordöstlich von Diarbekr, zwischen dem Quellenflüssen des Eu- phrat. — Mossul, sehr große Stadt, südöstlich von Erzcrum und östlich von Haleb, am rechten Ufer des Tigris, von welcher der Musselin seinen Namen hat. — Bagdad, wichtige Handels- stadt, südöstlich von Mossul, am linken Ufer des Tigr, über welchen eine Schiffbrücke führt, hat 80,000 Einwohner. — Bas- ra oder B assora, Handelsstadt und südlichste Stadt der Afia- >

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 218

1836 - Eisleben : Reichardt
218 V. Ostaste,,. China. joctfintm Tofana; e) S and cibo sch, südlich von Florcs, und kleiner als diese; und s) Timo r, von gleicher Größe mit Flores, und südöstlich davon gelegen, auf deren Cüdküste die Niederlän- der Besitzungen haben. 5) Die Molukken oder Gewürz-Inseln, eine weit- lüilftige Gruppe von Inseln, östlich von Celebes und westlich von der Australischen Insel Neu - Guinea gelegen, enthalten feuer- speiende Berge und sind öftcrn Erdbeben ausgesetzt. Das Haupt- produkt machen die Gewürze, nämlich die Gewürznelken, Muskat- nüsse und Muskatblüthen. Einige dieser Inseln stehen unter Niederländischer Herrschaft, andere haben eigene Beherrscher, un- ter welchen mehrere von den Niederländern abhängig sind. Gi- tolo, von einer eben so unregelmäßigen Gestalt wie Celebes, und Cer am heißen die größten unter diesen Inseln. 6) Die Suluh-Inseln, nördlich von Celebes und östlich von Borneo, auf der Nordseite des Aequators, werden im Sü- den von der Celebes-See und im Norden von der Suluh« See umflossen, und stehen unter eigenen Beherrschern. 7) Magindanao, große Insel, auf der Nordseite des Aequator, und nordöstlich von den Suluh-Inseln, enthält auch Gold und steht unter eigenen Beherrschern. Die Einwohner sind besonders durch ihre Sccräuberei berüchtigt. 8) Die Philippinen, nördlich von Magindanao, westlich vom Chinesischen Meere und östlich vom großen Ozean bespült, bestehen aus mehreren Gruppen, wovon die Bissayer die süd- lichste ausmachen, und sind von außerordentlicher Fruchtbarkeit und reich an Gold. Die Spanier besitzen diese Inseln, doch le- den auch viele Einwohner derselben in Unabhängigkeit. Die größte darunter beißt Manila oder Luzon, ist größer als das Kö- nigreich Baiern und enthält die Hauptstadt Manila im südli- chen Theile der Insel, zwischen einer Bai des Chinesischen Mee- res und einen, großen Landsee, hat eine Universität und -140,000 Einwohner. V. O st a s i e n. China. Dieses Land gränzt gegen Norden an die Mon, gole! und Mandschurei, wo die große, schon vor Christi Geburt erbaute, 300 Meilen lange Mauer die Gränze macht; gegen Osten an den großen Ozean, der hier das gelbe Meer und die Straße von Formosa bildet; gegen Süden an das Chinesische Meer und Hinterindien und gegen Westen an Tibet und die Mongolei. Die Größs wird auf 60 bis 80,000 Qmeilen geschätzt. Gebirge, deren Lauf den Europäern unbekannt ist, durchschneiden in mehreren Richtungen das Land, und bilden viele fruchtbare Thäler, die sich desto mehr

6. Weltkunde - S. 55

1886 - Hannover : Helwing
55 § 43 a* Gliederung und Bewässerung. A. Wage- rcchte Gliederung. Der Stamm (oder Rumpf) Asiens hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks, an dessen O.- und S.-Seite die ineisten Halbinseln, Inseln und Meerbusen sich befinden. — 1. Die Nordküste ist flach, eisig und daher schwierig zu be- iahren. Die Inselgruppe Neusibirien wird nur im Sommer von Elfenbeinsammlern besucht. — 2. Die reich gegliederte, meist steile und daher hasenreiche Ostküste verläuft vom Oftkap bis Singapur in südwestlicher Richtung. Durch Halbinseln und zahlreiche, durchweg vulkanische Znseln werden 5 Randmeere vom großen Ozean abgeschnitten: das Beringsmeer, das ochots- kische, japanische, ostchinesische (mit dem gelben M.) und das südchinesische Meer (Busen von Tongking und Siam.) Merke a) die Halbinseln: Tschuktschen H.-Z. mit dem Ostkap, Kamtschatka (mit vielen Vulkanen), Korea; d) die Znseln: Aleuten, Kurilen, Sachalin, japanische Z., Liu-kiu-J., Formosa, Philip- pinen, die ostindischen Inseln (die Molukken, die kleinen und die 4 großen Sundainseln: Borneo, Celebes, Zava und Sumatra); e) die Meeresstraßen: Beringsstraße (92 Irrn breit), Korea- Straße. — 3. Zm S. sind (wie bei Europa) 3 große Halbinseln: Hinterindien mit der H.-Z. Malakka (Straße von Malakka), Vorderindien (Znsel Ceylon) und Arabien mit der H.-J. Sinai. Merke ferner: Busen von Bengalen und das arabische Meer mit dem persischen Meerbusen und dem roten Meere (Straße von Bab-el-Mandeb, Busen von Sues). — 4. Zm W. die Halbinsel Kleinasien und die Insel Cypern; hier gute Häfen, nur bei Palästina nicht. B. Senkrechte Gliederung. Von der Westküste Kleinasiens bis ans stille Meer zieht sich quer durch Asien eine große Er- hebung, bestehend aus Hochebenen und Gebirgsketten. Die größere östliche Hälfte bildet das Hochland von Hinterasien, die kleinere westliche das Hochland von Vorderasien; beide sind durch den Hindukusch mit einander verbunden. — 1. Die ältliche Hochebene (Zentralasien) hat die Gestalt eines Dreiecks, viel steinigen, sandigen, pflanzenlosen Boden und wird von mächtigen Randgebirgen und Stufenländern umgeben (Himalaja im S., höchstes Gebirge der Erde (Gaurisankar, d. h. des Gottes und der Göttin Berg, 8840 inj, chinesisches Atpenland im O., das Zablonoi sd. h. Apfelj-Gebirge, Altai, Tiön-schan [= Himmels- gebirgej und die Hochebene Pamir im N. und W.). — 2. Das Hochland von Vorderasien umfaßt die Hochebene von Zran, größtenteils eine öde, regenlose Wüste, das armenische Hoch- land mit dem Ararat (5200 ni) und die Hochebene von Klein- asien. Hieran schließen sich im N. der Kaukasus und im S. der Libanon (3000 in) und das Sinai-Gebirge. Arabien und der südliche Teil Vorderindiens sind Hochebenen; letztere

7. Weltkunde - S. 59

1886 - Hannover : Helwing
südliches Hoflager, die alte Hauptstadt des Landes, V2 Mill. E. (?), ist ein Mittelpunkt chinesischer Gelehrsamkeit und Gewerbthätigkeit (Nankingzeug, Tusche, Seidenwaren). Tiön-tsin und Schanghai sind wichtige Hafen- städte. Kanton, lt/2 Mill. E., nahe der Mündung des Kanton-Stroms, auf dem ganze Straßen aus schwimmenden Häusern oder bewohnten Schiffen sich finden. Am Eingänge in den Kanton-Busen liegt die englische Felseninsel Hongkong mit dem wichtigsten Ein- und Ausfuhrhafen Südchinas. 2. Die Mandschurei (bis zuin Amur), ein waldreiches Ge- birgsland, die Heimat des chinesischen Kaisers. Ein großer Teil davon ist an Rußland abgetreten. 3. Die unterworfenen Länder. Diese haben eigene Fürsten, müssen aber dem Kaiser Tribut in Pferden, Kanülen re. zahlen. a) Die Mongolei, V3 so groß als Europa, 2 Mill. E.; in der Mitte die mit rötlichem Flugsand bedeckte Wüste Gobi, nördl. und südl. derselben Steppen mit vorzüglichem Graswuchs. Heimat der eigentlichen Mongolen, eines kühnen, ausgezeichneten Reitervolkes (Nomaden). Mai matsch in, Stapelplatz für den russisch-chinesischen Tauschhandel (Pelze gegen Thee); Urga, 40000 E., Wallfahrtsort. — b) Tibet, 3 mal größer als Deutsch- land, 6 Mill. E. (?), das gehobenste Plateau des Erdballs. Die Tibetaner, hauptsächlich Hirten und Ackerbauer, bilden einen (buddhistischen) Priester- staat (Klöster, Prozessionen, Gebetsklapper rc.). Der Dalai-Lama ist Herrscher und Oberpriester; sein Palast liegt in der Nähe der Tempel- und Wallfahrtsstadt Lhasa, deren Bevölkerung mehr als zur Hälfte aus buddhistischen Geistlichen bestehen soll. c) Ostturkestan und Dsungarei, f. § 51. — Das Königreich Korea (mit viel Wald und Wild; Reis, Baum- wolle; Seidenzucht) ist jetzt ein selbständiger Staat und hat die frühere strenge Abgeschlossenheit gegen die Fremden aufgegeben. I. Gieb die Grenzen Chinas an! — 2. Welches ist die Grundgestalt des Landes? — 3. Vergl. die Flüsse Hoaug-ho und Jang-tse-kiang unter einander! — 4. Vergl. Größe und Bevölkerung Chinas mit der Europas und Deutschlands! — 5. Wie verhält sich die Bevölkerung Chinas zu der der ganzen Erde? — Gieb Seewege von Bremen nach Hongkong an! — 7. Renne Hauptprodukte Chinas! § 46. Das Kaisertum Japan umfaßt mehrere gebirgige und vulkanische Inseln; Zeso und Ripon sind die größten. Das Klima ist gesund, der Boden vortrefflich angebaut. Haupt- produkte sind: Reis, Thee, Baumwolle; Seide; Gold, Silber, Kupfer. Die Japanesen, mongolischer Abkunft, sind aufgeklärter und edler als die Chinesen (Buddhisten). Früher war ein geist- licher und weltlicher Herrscher, jetzt hat der Kaiser (Mikado) beide Gewalten in seiner Hand vereinigt. Seit 1854 ist Japan dem Verkehr mit Amerika und Europa eröffnet, und überraschend schnell hat das thätige und geweckte Volk europäische Einrichtungen angenommen (Kriegs- und Unterrichtswesen; Eisenbahnen und Telegraphen). Tokio, früher Jedo genannt, sehr weitläufig gebaut, 825 000 E., die östliche Residenz. Kioto, früher Miako genannt, 240 000 E., die westliche Hauptstadt, Mittelpunkt japanischer Industrie und Gelehrsamkeit. Nagasaki und Avkohäma (60 000 E.), Häfen. — Die fruchtbaren Liukiu-Jnseln bilden jetzt eine Provinz Japans.

8. Weltkunde - S. 55

1876 - Hannover : Helwing
55 Nomaden (ausgezeichnete Reiter). (Städte: M a i m at s ch i n, Stapel- platz für den russisch-chinesischen Tauschhandel (Thee gegen Pelze). Urga, 70 000 E., Wallfahrtsort). — Tibet mit der Tempel- stadt Lhassa, 25 000 E.; der Buddhapalast in der Nähe hat 10 000 Zimmer und ein vergoldetes Dach. In Tibet sind über 3000 buddhistische Klöster (Dalai-Lama, buddhistischer Papst). — Das Königreich Korea ist säst völlig unabbängig von China. 1. Gieb die Grenzen Chinas an! — 2. Welches ist die Grundgestalt des Landes? — 3. Nenne die Hauptgebirge, Flüsse und Ebenen in China! — 4. Vergl. die Flüsse Hoangho und Jantsekiang unter einander! — 5. Vgl. die Größe Chinas mit der Europas, Deutschlands, Preußens! — 6. Berechne die Volksdichtigkeit a. von ganz China, b. von dem eigentlichen China! — 7. Vgl. damit die Volksdichtigkeit a.belgiens, t>. der Provinz Han- nover!— 8. Wie verhält sich die Bevölkerung Chinas zu der der ganzen Erde? — 9. Gieb einen Seeweg von Bremen nach Hongkong an! — 10. Nenne Haupt- producte ^Chinas! — 11. Was weist du von der Religion der Chinesen? §. 46, Kaiserthum Japan. Japan, 7300 fl>M., 33 Mill. E., umfaßt mehrere gebirgige und vulcanische Inseln; Jeso und Nipon die größten. Das Klima ist gesund. Der Boden mäßig fruchtbar, aber sehr gut angebaut. Reis, Thee, Baumwolle; Seidenbau; Gold, Silber, Kupfer. Die Japanesen, mongolischer Abkunft, sind aufgeklärter und edler als die Chine- sen. — Buddhisten. — Früher ein geistlicher und weltlicher Herr- scher, jetzt hat der Kaiser (Mikado) beide Gewalten in seiner Hand vereinigt. — Der Handel mit Fremden früher verboten, seit 1854 gestattet. — Japan nimmt jetzt europäische (besonders deutsche) Cultur an (Kriegs- und Unterrichtswesen; Eisenbahnen und Telegraphen). Jedo, 780000 E., Residenz, 5 M. im Umfange, breite Straßen, ein- stöckige Häuser. — Miako, 400000 E. — Nangasaki und Iokohama, jede 80 000 E., Häfen. — Die fruchtbaren Liukiu-Jnseln (spr. Lutschn) bil- den jetzt eine Provinz Japans. 1. Vgl. die Zahl der Bevölkerung mit der Chinas! — 2. Gieb Inseln an, die nördlich und südlich von Japan liegen! — 3. Worin stimmen Groß- britannien und Japan überein? 47. Hinterindien, 41 300 sij-M., 25x/2 Mill. E. — Fünf Gebirgszüge von Süden nach Norden, zwischen denen vier' Ströme. Die Tiefländer sehr fruchtbar; unabsehbare Reisfelder. Die Höhen gut bewaldet (Tiekbaum). Elephanten (weiße), Tiger, Löwen. Malakka reich an Zinn. An der westlichen und südöst- lichen Küste babeu Engländer und Franzosen Besitzungen. Singapore (-por), kleine englische Insel, an 100 000 E., alle Nationen hier vertreten. Mittelpunkt des Handels. — Selbständige, despotisch regierte Reiche: Annam, Siam (Bangkok, y2 Mill. E., Stadt im Wasser wie Venedig) und Birma (Edelsteine und Gold). 1. Unter welchem Breiten- und Längengrade liegt Singapore? — 2. Gieb den kürzesten Weg zu Wasser von London aus dahin an! — 3. Vgl. Hinter- indien mit der Balkanhalbinsel!

9. Weltkunde - S. 54

1876 - Hannover : Helwing
54 fernt ? — 5. Wie groß ist der Zeitunterschied sür beide Städte? — 6. Neune die Hauptproducte des asiatischen Rußlands! 8. 45. Kaiserthum China. China („Himmlisches Reich", „Blume der Mitte"), 187 000 ffh-M., 425 Mill. E., umfaßt die Hochebene Hinterasiens, das chinesische Tiefland und mehrere Inseln. China ist eines der ältesten Reiche der Erde. Der Kaiser nennt sich „Sohn des Himmels" und genießt fast göttliche Verehrung; er regiert unumschränkt. Die Sprache der Chinesen besteht ans einsilbigen Grundwörtern, für jedes Wort haben sie ein besonderes Schriftzeichen. Religion heidnisch (Kon- futse, Buddha). Früher war China den Europäern verschlossen, jetzt sind an 20 Häfen geöffnet. 1. Das eigentliche China, 73 000 \jm., 405 Mill. E., umfaßt den Oftabhang des Hochlandes und das Tiefland des Hoangho und Iantsekiang. Die Gebirge reich an Erz und Stein- kohlen; das Niederland der beiden Ströme ist der angebauteste und bevölkertste Theil der Erde. An 400 Canäle; Kaisercanal 200 Meilen lang. Die chinesische Mauer im Norden, vor 2000 Jahren schon erbaut, 300 Meilen lang, 8 m hoch und dick, mit vielen Türmen. — Die Chinesen zu den Mongolen gehörend (tz. 12), sind fleißig, höflich, wißbegierig, aber auch hochmüthig, betrügerisch und rachsüchtig, daneben Kleinigkeitskrämer. Die Bereitung von Porzellan und Schießpulver, die Bnchdruckerkunst und der Kompaß waren ihnen viel früher bekannt als den Euro- päern. Ihre Bildung hat seit 1000 Jahren weder Fortschritte noch Rückschritte gemacht. „Vergangenheit ist Richtschnur der Zukunft". Keine Eisenbahnen und Maschinen. Hand-, Drechsler- arbeit und Schnitzerei unübertrefflich. Acker- und Gartenbau ausgezeichnet; kein Fleckchen Erde liegt unbenutzt. Reis und Thee sind Hauptproducte, daneben Baumwolle, Zuckerrohr, Pfeffer. Ausfuhr hauptsächlich Thee und rohe Seide. — Goldfische und Seidenraupen stammen ans China. China ist übervölkert, daher häufig Hungersnoth, starke Auswanderung nach Amerika (Californien). 10 Städte haben über 1 Mill., 50 über Mill. E. — Peking, l2/3 Mill. E., Residenz des Kaisers; quadratisch gebaut, mit einer hohen Mauer umgeben, 6 M. Umfang, ungepflasterte Straßen, viele Tempel. — Nankings */, Mill. E.; Nankingzeug; Porzellanturm (jetzt zerstört). — Schangai, 300 000 E., bedeutender Handelsplatz, Hafen. Kanton, Iv2 Mill. E. (davon 200 000 ans Kähnen und Schiffen), Festung. Hongkong, kleine englische Insel, Hafen, sehr bedeutender Handelsplatz. 2. Die Mandschurei (bis zum Amur), Gebirgsland; Hei- matsland des chinesischen Kaisers. Ein großer Theil davon ist an Rußland abgetreten. 3. Die unterworfenen Länder. Diese haben eigene Fürsten, müssen aber dem Kaiser Tribut in Pferden, Kameelen rc. zahlen. Die Mongolei mit der Wüste Gobi; spärliche Bevölkerung,

10. Weltkunde - S. 53

1874 - Hannover : Helwing
1. Das eigentliche China, 73 000 0301., 450 Mill. E., umfaßt den Ostabhang des Hochlandes und das Tiefland des Hoanghü und Jantsekiang. Das Niederland der beiden Ströme ist der angebauteste und bevölkertste Theil der Erde. An 400 Canäle; Kaisercanal 200 Meilen lang. Die chinesische Mauer im Norden, vor 2000 Jahren schon erbaut, 300 Meilen lang, 8 in. hoch und dick, mit vielen Türmen. — Die Chinesen, zu den Mongolen gehörend (8- 12), sind fleißig, höflich, wißbegierig, aber auch hochmüthig, betrügerisch und rachsüchtig, daneben Kleinigkeits- krämer. Die Bereitung von Porzellan und Schießpulver, die Buchdruckerkunst und der Kompaß waren ihnen viel früher bekannt als den Europäern. Ihre Bildung hat seit 1000 Jahren weder Fortschritte noch Rückschritte gemacht. „Vergangenheit ist Richt- schnur der Zukunft". Keine Eisenbahnen und Maschinen. Hand-, Drechslerarbeit und Schnitzerei unübertrefflich. Acker-und Garten- bau ausgezeichnet; kein Fleckchen Erde liegt unbenutzt. Reis und Thee sind Hauptproducte, daneben Baumwolle, Zuckerrohr, Pfeffer. Ausfuhr hauptsächlich Thee und rohe Seide. — Goldfische und Seidenraupen stammen aus China. China ist übervölkert, daher häufig Hungersnoth, starke Aus- wanderung nach Amerika (Kalifornien). 10 Städte haben über 1 Mill., 50 über ‘/2 Mill. Einwohner. — Peking, 2 Mill. E., Residenz des Kaisers; quadratisch gebaut, mit einer hv^en Mauer umgeben, 6 Meilen Umfang, ungcpfiastcrte Straßen, viele Tempel. — Nanking, 1 Mill. Einw.; Nankingzeug; Porzellanturm. — Schangai, 400 000 Einw., bedeutender Handelsplatz, Hafen. —"Kanton, 1v4 Mill. E. (davon 2l>0 000 auf Kähnen und Schiffen), Festung.— Hongkong, kleine eng- lische Insel, Hafen, sehr bedeutender Handelsplatz. 2. Die Mandschurei (bis zum Amur), Gebirgslaud; Hcimatslaud des chinesischen Kaisers. 3. Die unterworfenen Länder. Diese haben eigene Fürsten, müssen aber dem Kaiser Tribut in Pferden, Kameelen :c. zahlen. Die Mongolei mit der Wüste Gobi, spärliche Be- völkerung, Nomaden. — Die Dsungarei. — Die Tatarei und kleine Bucharei. — Tibet mit der Tempelstadt Lhassa, 80 000 E.; der Buddhapalast in der Nähe hat 10 000 Zimmer und ein vergoldetes Dach. In Tibet sind über 3000 buddhistische Klöster (Dalai-Lama, buddhistischer Papst).' — Das Königreich Korea und die fruchtbaren Liukiu-Inseln haben eine fleißige Bevölkerung. 1- Gieb die Grenzen Chinas an! — 2. Welches ist die Grund- gestalt des Landes? — 3. Nenne die Hauptgebirge, Flüsse und Ebenen in China! — 4. Vgl. die Flüsse Hoangho und Jantsekiang unter ein- ander ! — 5. Vgl. die Größe Chinas mit der Europas, Deutschlands,
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