204
Asiatische Türkei.
Armenier mit Handel, und sind die reichsten Kaufleute
in West-Asten. Der Seehaudel ist meistens in den
Händen der Ausländev. Künste und Wissenschaften ste-
hen auf einer sehr niedrigen Stufe, so wie in der
Europäischen Türkei. Die Astatische Türkei hat mit
der Europäischen einerlei Beherrscher, doch behauptet
über einen Theil derselben, welcher die Provinz Syrien
heißt, und worin die unten aufgeführten Städte Haleb,
Damast und Jerusalem nebst Bethlehem liegen, der Pa«
scha oder Vizekönig von Aegypten jetzt die Oberherrschaft.
Skutari, große Stadt am Bosporus, Constantinopcl ge-
genüber, von dem sie eine Vorstadt bildet, und wo die meisten
vornehmen Osmanen zu Constantinopcl ihre Familien-Gräber
haben. — Bursa oder Brussa, große Stadt, südlich von
Skutari, am Fuße des hohen Berges Olympus, mit 100,000
Einwohnern, vielen Fabriken und einem lebhaften Handel. —
Smyrna, die reichste und wichtigste Handelsstadt der Levante,
südwestlich von Brussa, an einem Busen des Griechischen Meeres,
hat einen Hafen und 120,000 Einwohner, worunter viele Euro-
päische Kaufleute. — Kiutahya oder Kutaje, die eigentliche
Hauptstadt von Natolien, liegt nordöstlich von Smyrna und
südöstlich vou Brussa. — Angora, wichtige Handelsstadt im
Innern Natolicns, nordöstlich von Kiutahya, berühmt wegen der
Angorischen Ziegen, (hier Kamel genannt), aus deren seidenarti-
gen Haaren das sogenannte Kämelgarn (gewöhnlich, aber unrich-
tig Kamcelgarn genannt) gesponnen wird. — Haleb oder
Aleppo, wichtige Handels• und Fabrikstadt, südöstlich von An-
gora, mit 150,000 Einwohnern, ist im ganzen Lande wegen
ihrer vielen Gärten berühmt. —• Damast, große Handelsstadt,
südwestlich von Haleb, hat wichtige Fabriken und 200,000 Ein-
' wohncr, und ist von lauter Garten umgeben. Hier versammlet
sich die große oft 40,000 Mann starke heilige Karawane, die nach
Mekka zieht. — Jerusalem, Soliman, merkwürdige Stadt
in Palästina, südwestlich von Damast und westlich vom todten
Meere, einst die Hauptstadt des jüdischen Reichs, wo Jesus
Christus gekreuzigt wurde, enthält das Grab Christi, wohin viele
Christen wallfahrten. Ocstlich von der Stadt liegt der aus der
biblischen Geschichte bekannte Oelberg. — Bethlehem, Dorf,
nahe bei Jerusalem, südwestlich von dieser Stadt, berühmt als
der Geburtsort von Jesus Christus. — Diarbekr, große
Stadt, nordöstlich von Haleb, am Tigris, mit lebhafter Industrie
und Handel. — Erzerum, große und lebhafte Handelsstadt,
nordöstlich von Diarbekr, zwischen dem Quellenflüssen des Eu-
phrat. — Mossul, sehr große Stadt, südöstlich von Erzcrum
und östlich von Haleb, am rechten Ufer des Tigris, von welcher
der Musselin seinen Namen hat. — Bagdad, wichtige Handels-
stadt, südöstlich von Mossul, am linken Ufer des Tigr, über
welchen eine Schiffbrücke führt, hat 80,000 Einwohner. — Bas-
ra oder B assora, Handelsstadt und südlichste Stadt der Afia-
>
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Constantinopcl Skutari Brussa Kiutahya Soliman Jesus
Christus Jesus_Christus
Extrahierte Ortsnamen: West-Asten Europäischen_Türkei Jerusalem Bursa Smyrna Smyrna Angora Aleppo Mekka Jerusalem Palästina Christi Oelberg Bethlehem Jerusalem Mossul Bagdad Mossul
Iii. Westasten. Iran oder Persien. 207
Iran oder Persien.
Dieses 22,000 Qmeilen große Land gränzt ge-
gen Norden an die zum Russischen Reiche gehörigen
Kaukasischen Länder, das Kaspische Meer und an Tur,
kestan, gegen Osten an Afghanistan und Beludschlstan,
gegen Süden an das Arabische Meer und den Persi-
schen Meerbusen und gegen Westen an die Asiatische
Türkei. Zm Norden hat es seine größte Ausdehnung,
von wo es gegen Süden immer schmäler wird. Persien
ist ein hochgelegenes Land, das in seinem nördlichen und
westlichen Theile von bedeutenden Gebirgen durchzogen
wird. Auch der übrige Theil enthält zwar einige Ge-
birge, aber dabei mehr große Ebenen, die nur da, wo
es nicht an Bewässerung fehlt, fruchtbar sind, übrigens
aber aus dürren Sandwüsten bestehen. Ueberhaupt fehlt
es dem Lande an Flüssen und es giebt nicht einen
einzigen Hauptfluß, sondern außer dem Aras, welcher
nur die Gränze berührt, bloße Küsten, und Sreppen-
fiüsse. Nach dem Kaspischen Meere, wovon der
südliche Theil hieher gehört, ist der Urmia der größte
See, mit einem äußerst salzigen Wasser.
Persien liegt im südlichen Theile der nördlichen ge-
mäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima, das
im Allgemeinen mit großer Trockenheit der Luft verbun-
den ist. Die Hochebenen und Gebirgsstriche Persiens
haben empfindliche Winterkälte, während in den südöst-
lichen Flachländern und in dem Küstenstriche längs des
Persischen Meerbusens der Winter aus bloßen Regen
besteht und die Sommerhitze äußerst drückend ist. Die
Produkte sind fast dieselben wie in Arabien, doch
wird hier schon mehr Getreide gebaut, worunter auch
Reiß. Beträchtlich ist der Seidenbau und von den Ge-
wächsen müssen insbesondere der das vorzüglichste Opium
gebende Mohn und die wirksamen Arzneipflanzen, wor,
unter die Assa fötida und der Wurmsaamen bemerkt
werden. Auch ist Persien die Heimaih von mehreren
unserer Europäischen Obstarten, und reich sowohl an ge-
wöhnlichen Obstsorten, als an edlen Südfrüchten. Von
Mineralien, worunter auch Metalle, giebt es vornehm-
lich einen ungeheuren Salzreichthum; denn man trifft
hier Salzseen, Salzflüsse, Salzberge und ganze Meilen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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208
Afghanistan.
weit mit dem schönsten Salze bedeckte Flächen, so wie
überhaupt die großen Wüsten von Salz durchdruvgen
sind. Ein Persien eigenes Mineral ist die Mumie oder
der Dergbalsam, ein schwarzes, flüssiges Sleinöl von
angenehmem Gerüche, davon die Quellen versiegelt sind
und jährlich nur einmal geöffnet werden.
Die Zahl der Einwohner beträgt gegen 7 Mil-
lionen, worunter die Mehrzahl Tadschiks, Perser oder
Neuperser sind, die zu den kultivirtesten Völkern Asiens
gehören, und nicht allein Ackerbau und Viehzucht mir
vorzüglichem Fleiße treiben, sondern auch mit einem
glücklichem Erfolge sich auf mehrere Industriezweige le-
gen und von schönen Künsten vorzüglich die Dichtkunst
lieben, und nicht ohne wissenschaftliche Bildung sind.
Es wird am meisten Landhandel durch Karawanen ge-
trieben; der Seehandel ist größtentheils in den Händen
der Ausländer. Äußernden Persern giebt es noch Ar,
menier, Guebern oder Parsen (die das Feuer oder die
Sonne anbeten) und Juden, und einige nomadisch le,
bende Völkersiämme, a!S Turkomanen, Kurden, Ara,
der und Luren. Die herrschende Religion ist die Mu,
hamedanische; doch werden auch Christen und Juden
gefunden. Regent des Landes ist ein despotisch Herr,
schender Fürst, her den Titel Schah oder Schach führt.
Tauris oder Tebris, große Stadt und gewöhnlich Re-
sitzen; des gegenwärtigen Kronprinzen, liegt südöstlich von Erze-
rum und östlich vom großen See Urmi'a, und hat 50,000 Ein-
wohner. — Teheran, Residenzstadt des Schach und eine der
schönsten Städte in Persien, südöstlich von Tauris und südlich
vom Kaspischen Meere. — Mcsched, Stadt, und berühmter
Wallfahrtsort der Perser, östlich von Teheran gelegen, hat gute
Fabriken. — Uezd, wichtigste Landhandelsstadt Persiens, im
Innern des Landes, südwestlich von Mesched, ist groß und hat
zahlreiche Fabriken. — Ispäh an, vormalige Hauptstadt Per-
siens und eine der größten Städte Asiens, südlich von Teheran,
bietet jetzt größtentheils einen Haufen von Ruinen dar, hat aber
doch wieder 200,000 Einwohner, die sich durch Industrie aus-
zeichnen. — Schiras, jetzt sehr herabgcsunkene Stadt, südöst-
lich von Ispahan, in einer reizenden Gegend, von vielen Lust-
gärten umgeben, hat viele Fabriken. Berühmt ist die Mumie
von Schiras, eine Art von Tropfpech. In der Umgegend findet
man die ansehnlichen Reste der einst großen Stadt Perscpolis.
Afghanistun.
Dieses jetzt noch 12,000 Qmer'len große Land hat
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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50
Viertes Kapitel.
vom Mittelländischen Meere, hat einen östlichen Lauf,
und gehr in den nordwestlichen Theil des Adriakischen
Meeres; 13) der Rhone, entsteht östlich vom Genfer,
see, welchen er auch durchfließt, und mündet sich nach
einem südwestlichen Laufe in das Mittelländische Meer,
nördlich von den Balearischen Inseln; und 14) der
Ebro, entspringt südlich vom B>scayischen Meere und
nördlich vom Duero, läuft südöstlich und geht in das
Mittelländische Meer, nordwestlich von den Balearen.
Von diesen Flüssen gehören Nr. 1 bis 7 zu Asien und
die andern zu Europa.
Flüsse, die sich in große Seen im Innern de6
nordöstlichen Theiles der alten Welt ergießen.
§. 5. Dergleichen sind vorzüglich: 1) der Kur,
welcher südöstlich vom schwarzen Meere seinen Ursprung
dar, und nach einem südöstlichen Laufe in den südwestr
lichen Theil des Kaspischen Meeres sich ergießt; 2) die
Wolga, entspringt in der Nähe der Quelle der Dü-
na, nordöstlich davon, nähert sich auf ihrem südöstlichen
Laufe sehr der östlichsten Krümmung des Don, und mün,
oet sich in den nordwestlichen Theil des Kaspischen Mee-
res; 3) der Ural, östlich von der Wolga, und nord-
westlich vom Aralsee, fließt südwestlich und geht in die
nördliche Spitze des Kaspischen Meeres, nordöstlich von
den Mündungen der Wolga; 4) der Amu, entspringt
nordwestlich vom Indus, und geht nach einem nord-
westlichen Laufe in die südlichste Spitze des Aralsees. —
Diese Flüsse gehören zu Asien, bis auf die Wolga, wel»
che beiden Ecdtheilen, Europa und Asien, gemeinschaft-
lich ist.
Die vornehmsten Flüsse im südwestlichen Theile
der alten Welt oder in Afrika.
§. 6- Es gehören dahin: auf der Nordseite
bloß der Nil, welcher im nordöstlichen Theile Afri-
kas durch die Vereinigung der zwei Flüsse, Bahr el
Abiad (weißer Fluß) und Bahr el Azrek
(blauer Fluß) entsteht, und nach einem nördlichen
Laufe, immer westlich vom rothen Meere, in zwei Ar-
men in den südöstlichen Theil des Mittelländischen Mee-
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Kaspischen_Meeres Kaspischen_Mee- Kaspischen_Meeres Asien Europa Asien Afrika
218
V. Ostaste,,. China.
joctfintm Tofana; e) S and cibo sch, südlich von Florcs, und
kleiner als diese; und s) Timo r, von gleicher Größe mit Flores,
und südöstlich davon gelegen, auf deren Cüdküste die Niederlän-
der Besitzungen haben.
5) Die Molukken oder Gewürz-Inseln, eine weit-
lüilftige Gruppe von Inseln, östlich von Celebes und westlich von
der Australischen Insel Neu - Guinea gelegen, enthalten feuer-
speiende Berge und sind öftcrn Erdbeben ausgesetzt. Das Haupt-
produkt machen die Gewürze, nämlich die Gewürznelken, Muskat-
nüsse und Muskatblüthen. Einige dieser Inseln stehen unter
Niederländischer Herrschaft, andere haben eigene Beherrscher, un-
ter welchen mehrere von den Niederländern abhängig sind. Gi-
tolo, von einer eben so unregelmäßigen Gestalt wie Celebes, und
Cer am heißen die größten unter diesen Inseln.
6) Die Suluh-Inseln, nördlich von Celebes und östlich
von Borneo, auf der Nordseite des Aequators, werden im Sü-
den von der Celebes-See und im Norden von der Suluh«
See umflossen, und stehen unter eigenen Beherrschern.
7) Magindanao, große Insel, auf der Nordseite des
Aequator, und nordöstlich von den Suluh-Inseln, enthält auch
Gold und steht unter eigenen Beherrschern. Die Einwohner sind
besonders durch ihre Sccräuberei berüchtigt.
8) Die Philippinen, nördlich von Magindanao, westlich
vom Chinesischen Meere und östlich vom großen Ozean bespült,
bestehen aus mehreren Gruppen, wovon die Bissayer die süd-
lichste ausmachen, und sind von außerordentlicher Fruchtbarkeit
und reich an Gold. Die Spanier besitzen diese Inseln, doch le-
den auch viele Einwohner derselben in Unabhängigkeit. Die größte
darunter beißt Manila oder Luzon, ist größer als das Kö-
nigreich Baiern und enthält die Hauptstadt Manila im südli-
chen Theile der Insel, zwischen einer Bai des Chinesischen Mee-
res und einen, großen Landsee, hat eine Universität und -140,000
Einwohner.
V. O st a s i e n.
China.
Dieses Land gränzt gegen Norden an die Mon,
gole! und Mandschurei, wo die große, schon vor Christi
Geburt erbaute, 300 Meilen lange Mauer die Gränze
macht; gegen Osten an den großen Ozean, der hier das
gelbe Meer und die Straße von Formosa bildet; gegen
Süden an das Chinesische Meer und Hinterindien und
gegen Westen an Tibet und die Mongolei. Die Größs
wird auf 60 bis 80,000 Qmeilen geschätzt.
Gebirge, deren Lauf den Europäern unbekannt
ist, durchschneiden in mehreren Richtungen das Land,
und bilden viele fruchtbare Thäler, die sich desto mehr
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Timo Christi
Extrahierte Ortsnamen: China Guinea Borneo Celebes-See Suluh«
See Manila Luzon Manila Chinesischen_Mee- China Formosa Hinterindien Tibet Mongolei
Asien.
191
aufsteigt; der Kuen-lun oder Kulkun, die Nord,
gränze Tibets bildend; und die das Innere Tibets durch-
ziehenden Gebirgsketten. An dem Nordrande dieses
Hochlandes erhebet sich das Altai-Gebirge, welches
sich in den großen und kleinen Altai theilt, und von
dem Nordrande läuft der Ost-Sibirische Gebirgs-
zug, wozu der Stannowoi Iablonoi gehört, das
nördlichste Gebirge Asiens. Den Ostrand des Hinter-
asiatischen Hochlandes bildet das Chinesische Alpen-
land und den Südrand das Himaleh oder Hima-
laya - Gebirge, das höchste auf der ganzen Erde,
dessen höchster Berg, Dhawalagiri oder Dhola-
gir (der weiße Berg) heißt, Und 25,000 bis 26,000
Fuß hoch ist. Dem Südrande schließt sich im Westen
der Be lur-Tagh oder Bolor-Tchgh an und sieht
in Verbindung mit dem Hin du kusch, welcher ein
Verbindungsglied des Hinterasiatischen Hochlandes mit
dem Vorderasiatischen macht, zu welchem Hochlande der
Ararar und der Taurus gehören, letzteres das west-
lichste Gebirge Asiens, das mit seinen Zweigen die Klein-
asiatische Halbinsel bedeckt. Nordöstlich von dieser Halb,
insel, breitet sich zwischen dem Kaspischen und schwar-
zen Meere der Kaukasus aus; und nordöstlich vom
Kaspischen Meere läuft das Uralqebrrge, zum Theil
Gränzgelirge zwischen Asien und Europa. Die größten
Ebenen Asiens sind die ausgedehnten Steppen, die sich
nördlich vom Kaspischen Meere und vom Aralsee aus-
breiten; die wüsten Flächen längs des nördlichen Eis-
meeres in Nordasien; die große Wüste und Hochebene
Schamo im mittlern Asien und die Hochebenen in der
Mitte der Arabischen Halbinsel. Von den Vulkanen
dieses Erdtheiles finden sich die meisten bekanntesten auf
den Inseln an der Süd- und Ostseite, so wie auch auf
der Halbinsel Kamtschatka.
Die Hauptflüsse sind folgende: 1) in das nörd-
liche Eismeer ergießen sich: der Ob, Ienisey, die
Lena, Indigirka und Ko ly ma; 2) in das Meer
von Kamtschatka der Anadyr; 3) in das Ochotskische
Meer der Amur; 4) in das gelbe Meer der Hoanqho
oder gelbe Fluß und der Yang-tse-Kiang; 5) in
das Chinesische Meer der Maykaung, auch Menam-
Kom und Combadja genannt und der Menam;
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Extrahierte Personennamen: Stannowoi_Iablonoi Lena
Extrahierte Ortsnamen: Asien Nord Tibets Asiens Dhawalagiri Bolor-Tchgh Hinterasiatischen_Hochlandes Asiens Asien Europa Nordasien Asien Arabischen_Halbinsel Kamtschatka Indigirka Kamtschatka
Asiatische- Rußland.
rsh
ten Diamanten und der ungeheuer groß» Sahretchthum
bemerkenswerch.
Dies große Land, viel größer als ganz Europa,
ist noch sehr wenig bewohnt, so daß die Zahl der Ein-
wohner kaum 12 Millionen beträgt. Außer Russen
und den Kaukasischen Völkerschaften, giebt es hier sehr
vielerlei Volksstämme, z. B. Tataren, Kalmücken, Kir-
gisen, Buräten, Tungusen, Tschuwaschen, Tscheremis-
sen, Wvtjäken, Mordwinen, Ostjäken, Samojeden, Kor-
jäken und Tschuktschen (diese L Völkerschaften bewohnen
die nördlichsten Wildnisse des Landes), Kamtschadalen,
(Bewohner der Halbinsel Kamtschatka), Aleuten unv
Kurilen, (Bewohner der Inselnketten bei Kamtschatka).
Ein Theil der Einwohner bekennt sich zur christlichen
Religion, vorzüglich zur Griechischen Kirche, ein Theil
zur Muhamedanischen Religion und ein Theil zum
Heidenthum.
Dieses Land gehört dem Kaiser von Rußland,
macht einen Bestandtheil des Russischen Kaiserreichs
aus, und besteht aus den Kaukasischen Ländern, den
Königreichen Kasan und Astrachan und der ungeheu-
ren Landschaft Sibirien, wozu noch die Kirgisen-
Steppe kommt.
3) in den Kaukasischen Ländern, welche zwischen dem
schwarzen und Kaspischen Meere, zu beiden Seiten des Kaukasus
liegen, und zum Theil von Völkerschaften bewohnt werden, die
sich noch in einer gewissen Unabhängigkeit von der Russischen
Herrschaft erhalten haben: Tiflis, Stadt, südöstlich von der
Krim, am Kur und auf der Südseite des Kaukasus, mit einiger
Industrie und lebhaftem Handel, verschönert und vergrößert sich
immer mehr, und hat 32,000 Einwohner. — Eriwan, Stadt,
welche erst 1828 von Persien an Rußland gekommen ist, liegt
südlich von Tiflis. Südlich von Eriwan erhebt sich der bekannte
hohe Berg Ararat.
b) in den Königreichen Kasan und Astrachan, welche
auf der Westseite des Uralflusses und des Uralgebirges liegen:
Kasan, große Stadt, östlich von Moskau, hat viele Fabriken,
beträchtlichen Handel, eine Universität und 57,000 Einwohner.—
Orenburg, feste Stadt, südöstlich von Kasan, am Uralflusse,
ist eine Hauptniederlagc der Mittelasiatischen und Russischen Waa-
ren. — Astrachan, große Stadt, mordöstlich von Tiflis, auf
einer Insel der Wolga, die 12 Meilen davon in vielen Mündun-
gen sich in das Kaspische Meer ergießt, hat viele Fabriken, star-
ken Handel, wichtige Fischerei und 40,000 Einwohner.
c) in der Kirgisen-Steppe, welche nördlich vom Ka-
spsschen Meere, vom Aralfes und von Turkcstan liegt, sind keine
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Tschuwaschen Kamtschatka Kamtschatka Griechischen_Kirche Kaukasischen_Ländern Kasan Astrachan Sibirien Kaukasischen_Ländern Kaspischen_Meere Tiflis Kaukasus Tiflis Kasan Astrachan Kasan Moskau Orenburg Kasan Russischen_Waa- Astrachan Tiflis Wolga
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei.
Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit
Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der
kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker«
bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem
Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte.
Die Mongolei.
Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen
Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und
die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die
Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen.
Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele«
gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem
Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von
dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und
in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi
oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus
Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh-
rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung,
als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der
Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur,
welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho,
welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver-
schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal«
kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or,
unweit der Gränze von China.
Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile
dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima
doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als
warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte
bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen,
und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der
Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die
sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des
Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten,
ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von
der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den
Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde
Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild
verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast
ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un-
ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Mongolei Sibirien Tibet Mongolei Sibirien China China Mongolei
11. Mittel» oder Hochasien. Turkestan rc. 201
sich zur Lamaischen oder Buddhistischen Religion, welche
eine zahlreiche Geistlichkeit hat, worunter der Dalai.
Lama und der Bogdo-Lama die vornehmsten sind,
und eine fast göttliche Verehrung genießen, indem man
glaubt, daß in ihnen eine Art von Halbgott (Buddha,
auch Fo genannt) wohne, dessen Seele nach dem Tode
der jedesmaligen Groß-Lamas in einen andern Körper
übergehe und auf diese Art wiedergeboren werde. So-
wohl der Dalai-Lama, als auch der Dogdor Lama ver-
einigen in sich die höchste geistliche und weltliche Macht,
und sind also auch die Regenten des Landes, doch un-
ter Chinesischem Schutze. Das Land theilt sich in das
eigentliche Tibet, in Ngari, wozu auch Ladack oder Klein.
Tibet gehört, und in Butan.
Lassa, große Hauptstadt und Mittelpunkt des Tibetanischen
Handels, südöstlich vom Tengrisee, mit einem berühmten Tem-
pel des Schigemuni oder Buddha, zu welchem viele Pilger wall-
fahrten. Zu Lassa gehört auch der Berg Botala (Putala),
auf dessen einem Gipfel das berühmte, große Kloster Botala
steht, wo der Dalai-Lama seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat.
Turkestan oder die freie Takarei.
Die Gränzen sind gegen Norden Rußland, ge-
gen Osten die Mongolei und die kleine Ducharei, ge-
gen Süden Tibet, Afghanistan und Persien und ge,
gen Westen das Kaspische Meer. Die Größe beträgt
34,000 O.meilen.
Die Oberfläche wechselt mit Steppen, die besonders
im Norden und Westen sich ausdehnen und mit Gebir-
gen, darunter der Belur-Tagh, welcher den Thian-
Schau mir dem Kuen-lun verbindet, und der Hin-
du kusch, welcher ein Verbindungsglied des Hinterasia-
tischen Hochlandes mit dem Vorderasiatischen bildet. Die
Abdachung des Landes geht gegen den Aral-See und
das Kaspische Meer, von welchen beiden Seen Theile
hieher gehören. Die Hauptflüsse sind der Sir oder
Sihon und Amu, welche beide in den Aralsee sich
ergießen. Das Land liegt in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme
des Gebirgslandes, ein warmes Klima. Unter den
Produkten sind: Vieh, besonders Kameele und Schafe
mit Fettschwänzen, Seide, Reiß, Baumwolle, edle Süd.
fruchte, Manna, Wein, viel Salz, auch edle Metalle'
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Extrahierte Ortsnamen: Bogdo-Lama Tibet Ngari Berg_Botala Mongolei Tibet Afghanistan Persien
Iii. Westasien.
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Sandwüsten bilden. Das Hauptgebirge der Halb-
insel heißt Taurus, und ist eine Fortsetzung des hohen
Gebirgsstocks, welcher sich südwestlich vom schwarzen
Meere und in der Nähe der Quellen der großen Flüsse
Tigr, Euphrat und Araxes befindet und nach allen Sei-
ten Gebirgszwrige ausschickt. Außerdem ist noch das
südlich von der Halbinsel, und mit dem Mittelländischen
Meer parallel laufende Gebirge Libanon und Anti-
libanon zu bemerken. Mehrere dieser Gebirge tragen
ewigen Schnee. Die vornehmsten Flüsse sind der
Frat oder Euphrat und Tigr, welche nach ihrer
Vereinigung Schat al Arab heißen und hierauf in
den Persischen Meerbusen gehen. In der Nähe des
Frat entspringt auch der Aras oder Araxes, welcher die
Asiatische Türkei bald verläßt. Der aus der Bibel be-
kannte Fluß Jordan heißt jetzt Arden und ist nur
von mittelmäßiger Größe. Die größten Landseen
sind der Wan, unweit der Persischen, und das todte
Meer, unweit der Arabischen Gränze.
Das Klima dieses in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone gelegenen Landes ist warm
und selbst heiß. Erdbeben, die Pest und derbrennende
Südwestwind Samum vermindern die Annehmlichkeit
des an sich gesunden und schönen Klimas. Ungeachtet
des geringen Anbaues des im Allgemeinen fruchtbaren
Bodens ist der Produkten - Reichthum groß. Die vor,
nehmsten sind: Vieh aller Art (besonders schöne Pferde,
Schafe mit Fettschwänzen und Ziegen mit seidenartigen
Haaren), Kameele, hier ein allgemeines Hausthier, Fi,
sche, Seide, Galläpfel, Wachs und Honig, Reiß, Wein,
Rosinen, edle Südfrüchte, Manna, Tabak, Baumwolle,
Mastix, Opium-Mohn, in den südlichsten Gegen,
den Zuckerrohr, Indigo, Gummi-Bäume^ und Balsam-
stauden; ferner fast alle Metalle, nur noch wenig auf,
gesucht, Meerschaum, Salz, Alaun.
Die Zahl der Einwohner beträgt etwa 11 Mil-
lionen, als Osmanen, Griechen, Syrer, Armenier,
Kurden, Turkomanen, Araber, Drusen, Juden, Zigeu-
ner, größtentheils Bekenner der Muhamedanischen Re-
ligion. Nebst Ackerbau und Viehzucht treiben die Ein-
wohner auch einige Industrie und einen bedeutenden
.land- und Seehandel. Vorzüglich beschäftigen sich die
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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