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11. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 204

1836 - Eisleben : Reichardt
204 Asiatische Türkei. Armenier mit Handel, und sind die reichsten Kaufleute in West-Asten. Der Seehaudel ist meistens in den Händen der Ausländev. Künste und Wissenschaften ste- hen auf einer sehr niedrigen Stufe, so wie in der Europäischen Türkei. Die Astatische Türkei hat mit der Europäischen einerlei Beherrscher, doch behauptet über einen Theil derselben, welcher die Provinz Syrien heißt, und worin die unten aufgeführten Städte Haleb, Damast und Jerusalem nebst Bethlehem liegen, der Pa« scha oder Vizekönig von Aegypten jetzt die Oberherrschaft. Skutari, große Stadt am Bosporus, Constantinopcl ge- genüber, von dem sie eine Vorstadt bildet, und wo die meisten vornehmen Osmanen zu Constantinopcl ihre Familien-Gräber haben. — Bursa oder Brussa, große Stadt, südlich von Skutari, am Fuße des hohen Berges Olympus, mit 100,000 Einwohnern, vielen Fabriken und einem lebhaften Handel. — Smyrna, die reichste und wichtigste Handelsstadt der Levante, südwestlich von Brussa, an einem Busen des Griechischen Meeres, hat einen Hafen und 120,000 Einwohner, worunter viele Euro- päische Kaufleute. — Kiutahya oder Kutaje, die eigentliche Hauptstadt von Natolien, liegt nordöstlich von Smyrna und südöstlich vou Brussa. — Angora, wichtige Handelsstadt im Innern Natolicns, nordöstlich von Kiutahya, berühmt wegen der Angorischen Ziegen, (hier Kamel genannt), aus deren seidenarti- gen Haaren das sogenannte Kämelgarn (gewöhnlich, aber unrich- tig Kamcelgarn genannt) gesponnen wird. — Haleb oder Aleppo, wichtige Handels• und Fabrikstadt, südöstlich von An- gora, mit 150,000 Einwohnern, ist im ganzen Lande wegen ihrer vielen Gärten berühmt. —• Damast, große Handelsstadt, südwestlich von Haleb, hat wichtige Fabriken und 200,000 Ein- ' wohncr, und ist von lauter Garten umgeben. Hier versammlet sich die große oft 40,000 Mann starke heilige Karawane, die nach Mekka zieht. — Jerusalem, Soliman, merkwürdige Stadt in Palästina, südwestlich von Damast und westlich vom todten Meere, einst die Hauptstadt des jüdischen Reichs, wo Jesus Christus gekreuzigt wurde, enthält das Grab Christi, wohin viele Christen wallfahrten. Ocstlich von der Stadt liegt der aus der biblischen Geschichte bekannte Oelberg. — Bethlehem, Dorf, nahe bei Jerusalem, südwestlich von dieser Stadt, berühmt als der Geburtsort von Jesus Christus. — Diarbekr, große Stadt, nordöstlich von Haleb, am Tigris, mit lebhafter Industrie und Handel. — Erzerum, große und lebhafte Handelsstadt, nordöstlich von Diarbekr, zwischen dem Quellenflüssen des Eu- phrat. — Mossul, sehr große Stadt, südöstlich von Erzcrum und östlich von Haleb, am rechten Ufer des Tigris, von welcher der Musselin seinen Namen hat. — Bagdad, wichtige Handels- stadt, südöstlich von Mossul, am linken Ufer des Tigr, über welchen eine Schiffbrücke führt, hat 80,000 Einwohner. — Bas- ra oder B assora, Handelsstadt und südlichste Stadt der Afia- >

12. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 207

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasten. Iran oder Persien. 207 Iran oder Persien. Dieses 22,000 Qmeilen große Land gränzt ge- gen Norden an die zum Russischen Reiche gehörigen Kaukasischen Länder, das Kaspische Meer und an Tur, kestan, gegen Osten an Afghanistan und Beludschlstan, gegen Süden an das Arabische Meer und den Persi- schen Meerbusen und gegen Westen an die Asiatische Türkei. Zm Norden hat es seine größte Ausdehnung, von wo es gegen Süden immer schmäler wird. Persien ist ein hochgelegenes Land, das in seinem nördlichen und westlichen Theile von bedeutenden Gebirgen durchzogen wird. Auch der übrige Theil enthält zwar einige Ge- birge, aber dabei mehr große Ebenen, die nur da, wo es nicht an Bewässerung fehlt, fruchtbar sind, übrigens aber aus dürren Sandwüsten bestehen. Ueberhaupt fehlt es dem Lande an Flüssen und es giebt nicht einen einzigen Hauptfluß, sondern außer dem Aras, welcher nur die Gränze berührt, bloße Küsten, und Sreppen- fiüsse. Nach dem Kaspischen Meere, wovon der südliche Theil hieher gehört, ist der Urmia der größte See, mit einem äußerst salzigen Wasser. Persien liegt im südlichen Theile der nördlichen ge- mäßigten Zone und hat daher ein warmes Klima, das im Allgemeinen mit großer Trockenheit der Luft verbun- den ist. Die Hochebenen und Gebirgsstriche Persiens haben empfindliche Winterkälte, während in den südöst- lichen Flachländern und in dem Küstenstriche längs des Persischen Meerbusens der Winter aus bloßen Regen besteht und die Sommerhitze äußerst drückend ist. Die Produkte sind fast dieselben wie in Arabien, doch wird hier schon mehr Getreide gebaut, worunter auch Reiß. Beträchtlich ist der Seidenbau und von den Ge- wächsen müssen insbesondere der das vorzüglichste Opium gebende Mohn und die wirksamen Arzneipflanzen, wor, unter die Assa fötida und der Wurmsaamen bemerkt werden. Auch ist Persien die Heimaih von mehreren unserer Europäischen Obstarten, und reich sowohl an ge- wöhnlichen Obstsorten, als an edlen Südfrüchten. Von Mineralien, worunter auch Metalle, giebt es vornehm- lich einen ungeheuren Salzreichthum; denn man trifft hier Salzseen, Salzflüsse, Salzberge und ganze Meilen

13. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 208

1836 - Eisleben : Reichardt
208 Afghanistan. weit mit dem schönsten Salze bedeckte Flächen, so wie überhaupt die großen Wüsten von Salz durchdruvgen sind. Ein Persien eigenes Mineral ist die Mumie oder der Dergbalsam, ein schwarzes, flüssiges Sleinöl von angenehmem Gerüche, davon die Quellen versiegelt sind und jährlich nur einmal geöffnet werden. Die Zahl der Einwohner beträgt gegen 7 Mil- lionen, worunter die Mehrzahl Tadschiks, Perser oder Neuperser sind, die zu den kultivirtesten Völkern Asiens gehören, und nicht allein Ackerbau und Viehzucht mir vorzüglichem Fleiße treiben, sondern auch mit einem glücklichem Erfolge sich auf mehrere Industriezweige le- gen und von schönen Künsten vorzüglich die Dichtkunst lieben, und nicht ohne wissenschaftliche Bildung sind. Es wird am meisten Landhandel durch Karawanen ge- trieben; der Seehandel ist größtentheils in den Händen der Ausländer. Äußernden Persern giebt es noch Ar, menier, Guebern oder Parsen (die das Feuer oder die Sonne anbeten) und Juden, und einige nomadisch le, bende Völkersiämme, a!S Turkomanen, Kurden, Ara, der und Luren. Die herrschende Religion ist die Mu, hamedanische; doch werden auch Christen und Juden gefunden. Regent des Landes ist ein despotisch Herr, schender Fürst, her den Titel Schah oder Schach führt. Tauris oder Tebris, große Stadt und gewöhnlich Re- sitzen; des gegenwärtigen Kronprinzen, liegt südöstlich von Erze- rum und östlich vom großen See Urmi'a, und hat 50,000 Ein- wohner. — Teheran, Residenzstadt des Schach und eine der schönsten Städte in Persien, südöstlich von Tauris und südlich vom Kaspischen Meere. — Mcsched, Stadt, und berühmter Wallfahrtsort der Perser, östlich von Teheran gelegen, hat gute Fabriken. — Uezd, wichtigste Landhandelsstadt Persiens, im Innern des Landes, südwestlich von Mesched, ist groß und hat zahlreiche Fabriken. — Ispäh an, vormalige Hauptstadt Per- siens und eine der größten Städte Asiens, südlich von Teheran, bietet jetzt größtentheils einen Haufen von Ruinen dar, hat aber doch wieder 200,000 Einwohner, die sich durch Industrie aus- zeichnen. — Schiras, jetzt sehr herabgcsunkene Stadt, südöst- lich von Ispahan, in einer reizenden Gegend, von vielen Lust- gärten umgeben, hat viele Fabriken. Berühmt ist die Mumie von Schiras, eine Art von Tropfpech. In der Umgegend findet man die ansehnlichen Reste der einst großen Stadt Perscpolis. Afghanistun. Dieses jetzt noch 12,000 Qmer'len große Land hat

14. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 50

1836 - Eisleben : Reichardt
50 Viertes Kapitel. vom Mittelländischen Meere, hat einen östlichen Lauf, und gehr in den nordwestlichen Theil des Adriakischen Meeres; 13) der Rhone, entsteht östlich vom Genfer, see, welchen er auch durchfließt, und mündet sich nach einem südwestlichen Laufe in das Mittelländische Meer, nördlich von den Balearischen Inseln; und 14) der Ebro, entspringt südlich vom B>scayischen Meere und nördlich vom Duero, läuft südöstlich und geht in das Mittelländische Meer, nordwestlich von den Balearen. Von diesen Flüssen gehören Nr. 1 bis 7 zu Asien und die andern zu Europa. Flüsse, die sich in große Seen im Innern de6 nordöstlichen Theiles der alten Welt ergießen. §. 5. Dergleichen sind vorzüglich: 1) der Kur, welcher südöstlich vom schwarzen Meere seinen Ursprung dar, und nach einem südöstlichen Laufe in den südwestr lichen Theil des Kaspischen Meeres sich ergießt; 2) die Wolga, entspringt in der Nähe der Quelle der Dü- na, nordöstlich davon, nähert sich auf ihrem südöstlichen Laufe sehr der östlichsten Krümmung des Don, und mün, oet sich in den nordwestlichen Theil des Kaspischen Mee- res; 3) der Ural, östlich von der Wolga, und nord- westlich vom Aralsee, fließt südwestlich und geht in die nördliche Spitze des Kaspischen Meeres, nordöstlich von den Mündungen der Wolga; 4) der Amu, entspringt nordwestlich vom Indus, und geht nach einem nord- westlichen Laufe in die südlichste Spitze des Aralsees. — Diese Flüsse gehören zu Asien, bis auf die Wolga, wel» che beiden Ecdtheilen, Europa und Asien, gemeinschaft- lich ist. Die vornehmsten Flüsse im südwestlichen Theile der alten Welt oder in Afrika. §. 6- Es gehören dahin: auf der Nordseite bloß der Nil, welcher im nordöstlichen Theile Afri- kas durch die Vereinigung der zwei Flüsse, Bahr el Abiad (weißer Fluß) und Bahr el Azrek (blauer Fluß) entsteht, und nach einem nördlichen Laufe, immer westlich vom rothen Meere, in zwei Ar- men in den südöstlichen Theil des Mittelländischen Mee-

15. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 218

1836 - Eisleben : Reichardt
218 V. Ostaste,,. China. joctfintm Tofana; e) S and cibo sch, südlich von Florcs, und kleiner als diese; und s) Timo r, von gleicher Größe mit Flores, und südöstlich davon gelegen, auf deren Cüdküste die Niederlän- der Besitzungen haben. 5) Die Molukken oder Gewürz-Inseln, eine weit- lüilftige Gruppe von Inseln, östlich von Celebes und westlich von der Australischen Insel Neu - Guinea gelegen, enthalten feuer- speiende Berge und sind öftcrn Erdbeben ausgesetzt. Das Haupt- produkt machen die Gewürze, nämlich die Gewürznelken, Muskat- nüsse und Muskatblüthen. Einige dieser Inseln stehen unter Niederländischer Herrschaft, andere haben eigene Beherrscher, un- ter welchen mehrere von den Niederländern abhängig sind. Gi- tolo, von einer eben so unregelmäßigen Gestalt wie Celebes, und Cer am heißen die größten unter diesen Inseln. 6) Die Suluh-Inseln, nördlich von Celebes und östlich von Borneo, auf der Nordseite des Aequators, werden im Sü- den von der Celebes-See und im Norden von der Suluh« See umflossen, und stehen unter eigenen Beherrschern. 7) Magindanao, große Insel, auf der Nordseite des Aequator, und nordöstlich von den Suluh-Inseln, enthält auch Gold und steht unter eigenen Beherrschern. Die Einwohner sind besonders durch ihre Sccräuberei berüchtigt. 8) Die Philippinen, nördlich von Magindanao, westlich vom Chinesischen Meere und östlich vom großen Ozean bespült, bestehen aus mehreren Gruppen, wovon die Bissayer die süd- lichste ausmachen, und sind von außerordentlicher Fruchtbarkeit und reich an Gold. Die Spanier besitzen diese Inseln, doch le- den auch viele Einwohner derselben in Unabhängigkeit. Die größte darunter beißt Manila oder Luzon, ist größer als das Kö- nigreich Baiern und enthält die Hauptstadt Manila im südli- chen Theile der Insel, zwischen einer Bai des Chinesischen Mee- res und einen, großen Landsee, hat eine Universität und -140,000 Einwohner. V. O st a s i e n. China. Dieses Land gränzt gegen Norden an die Mon, gole! und Mandschurei, wo die große, schon vor Christi Geburt erbaute, 300 Meilen lange Mauer die Gränze macht; gegen Osten an den großen Ozean, der hier das gelbe Meer und die Straße von Formosa bildet; gegen Süden an das Chinesische Meer und Hinterindien und gegen Westen an Tibet und die Mongolei. Die Größs wird auf 60 bis 80,000 Qmeilen geschätzt. Gebirge, deren Lauf den Europäern unbekannt ist, durchschneiden in mehreren Richtungen das Land, und bilden viele fruchtbare Thäler, die sich desto mehr

16. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 191

1836 - Eisleben : Reichardt
Asien. 191 aufsteigt; der Kuen-lun oder Kulkun, die Nord, gränze Tibets bildend; und die das Innere Tibets durch- ziehenden Gebirgsketten. An dem Nordrande dieses Hochlandes erhebet sich das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, und von dem Nordrande läuft der Ost-Sibirische Gebirgs- zug, wozu der Stannowoi Iablonoi gehört, das nördlichste Gebirge Asiens. Den Ostrand des Hinter- asiatischen Hochlandes bildet das Chinesische Alpen- land und den Südrand das Himaleh oder Hima- laya - Gebirge, das höchste auf der ganzen Erde, dessen höchster Berg, Dhawalagiri oder Dhola- gir (der weiße Berg) heißt, Und 25,000 bis 26,000 Fuß hoch ist. Dem Südrande schließt sich im Westen der Be lur-Tagh oder Bolor-Tchgh an und sieht in Verbindung mit dem Hin du kusch, welcher ein Verbindungsglied des Hinterasiatischen Hochlandes mit dem Vorderasiatischen macht, zu welchem Hochlande der Ararar und der Taurus gehören, letzteres das west- lichste Gebirge Asiens, das mit seinen Zweigen die Klein- asiatische Halbinsel bedeckt. Nordöstlich von dieser Halb, insel, breitet sich zwischen dem Kaspischen und schwar- zen Meere der Kaukasus aus; und nordöstlich vom Kaspischen Meere läuft das Uralqebrrge, zum Theil Gränzgelirge zwischen Asien und Europa. Die größten Ebenen Asiens sind die ausgedehnten Steppen, die sich nördlich vom Kaspischen Meere und vom Aralsee aus- breiten; die wüsten Flächen längs des nördlichen Eis- meeres in Nordasien; die große Wüste und Hochebene Schamo im mittlern Asien und die Hochebenen in der Mitte der Arabischen Halbinsel. Von den Vulkanen dieses Erdtheiles finden sich die meisten bekanntesten auf den Inseln an der Süd- und Ostseite, so wie auch auf der Halbinsel Kamtschatka. Die Hauptflüsse sind folgende: 1) in das nörd- liche Eismeer ergießen sich: der Ob, Ienisey, die Lena, Indigirka und Ko ly ma; 2) in das Meer von Kamtschatka der Anadyr; 3) in das Ochotskische Meer der Amur; 4) in das gelbe Meer der Hoanqho oder gelbe Fluß und der Yang-tse-Kiang; 5) in das Chinesische Meer der Maykaung, auch Menam- Kom und Combadja genannt und der Menam;

17. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 196

1836 - Eisleben : Reichardt
Asiatische- Rußland. rsh ten Diamanten und der ungeheuer groß» Sahretchthum bemerkenswerch. Dies große Land, viel größer als ganz Europa, ist noch sehr wenig bewohnt, so daß die Zahl der Ein- wohner kaum 12 Millionen beträgt. Außer Russen und den Kaukasischen Völkerschaften, giebt es hier sehr vielerlei Volksstämme, z. B. Tataren, Kalmücken, Kir- gisen, Buräten, Tungusen, Tschuwaschen, Tscheremis- sen, Wvtjäken, Mordwinen, Ostjäken, Samojeden, Kor- jäken und Tschuktschen (diese L Völkerschaften bewohnen die nördlichsten Wildnisse des Landes), Kamtschadalen, (Bewohner der Halbinsel Kamtschatka), Aleuten unv Kurilen, (Bewohner der Inselnketten bei Kamtschatka). Ein Theil der Einwohner bekennt sich zur christlichen Religion, vorzüglich zur Griechischen Kirche, ein Theil zur Muhamedanischen Religion und ein Theil zum Heidenthum. Dieses Land gehört dem Kaiser von Rußland, macht einen Bestandtheil des Russischen Kaiserreichs aus, und besteht aus den Kaukasischen Ländern, den Königreichen Kasan und Astrachan und der ungeheu- ren Landschaft Sibirien, wozu noch die Kirgisen- Steppe kommt. 3) in den Kaukasischen Ländern, welche zwischen dem schwarzen und Kaspischen Meere, zu beiden Seiten des Kaukasus liegen, und zum Theil von Völkerschaften bewohnt werden, die sich noch in einer gewissen Unabhängigkeit von der Russischen Herrschaft erhalten haben: Tiflis, Stadt, südöstlich von der Krim, am Kur und auf der Südseite des Kaukasus, mit einiger Industrie und lebhaftem Handel, verschönert und vergrößert sich immer mehr, und hat 32,000 Einwohner. — Eriwan, Stadt, welche erst 1828 von Persien an Rußland gekommen ist, liegt südlich von Tiflis. Südlich von Eriwan erhebt sich der bekannte hohe Berg Ararat. b) in den Königreichen Kasan und Astrachan, welche auf der Westseite des Uralflusses und des Uralgebirges liegen: Kasan, große Stadt, östlich von Moskau, hat viele Fabriken, beträchtlichen Handel, eine Universität und 57,000 Einwohner.— Orenburg, feste Stadt, südöstlich von Kasan, am Uralflusse, ist eine Hauptniederlagc der Mittelasiatischen und Russischen Waa- ren. — Astrachan, große Stadt, mordöstlich von Tiflis, auf einer Insel der Wolga, die 12 Meilen davon in vielen Mündun- gen sich in das Kaspische Meer ergießt, hat viele Fabriken, star- ken Handel, wichtige Fischerei und 40,000 Einwohner. c) in der Kirgisen-Steppe, welche nördlich vom Ka- spsschen Meere, vom Aralfes und von Turkcstan liegt, sind keine

18. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

19. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 201

1836 - Eisleben : Reichardt
11. Mittel» oder Hochasien. Turkestan rc. 201 sich zur Lamaischen oder Buddhistischen Religion, welche eine zahlreiche Geistlichkeit hat, worunter der Dalai. Lama und der Bogdo-Lama die vornehmsten sind, und eine fast göttliche Verehrung genießen, indem man glaubt, daß in ihnen eine Art von Halbgott (Buddha, auch Fo genannt) wohne, dessen Seele nach dem Tode der jedesmaligen Groß-Lamas in einen andern Körper übergehe und auf diese Art wiedergeboren werde. So- wohl der Dalai-Lama, als auch der Dogdor Lama ver- einigen in sich die höchste geistliche und weltliche Macht, und sind also auch die Regenten des Landes, doch un- ter Chinesischem Schutze. Das Land theilt sich in das eigentliche Tibet, in Ngari, wozu auch Ladack oder Klein. Tibet gehört, und in Butan. Lassa, große Hauptstadt und Mittelpunkt des Tibetanischen Handels, südöstlich vom Tengrisee, mit einem berühmten Tem- pel des Schigemuni oder Buddha, zu welchem viele Pilger wall- fahrten. Zu Lassa gehört auch der Berg Botala (Putala), auf dessen einem Gipfel das berühmte, große Kloster Botala steht, wo der Dalai-Lama seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Turkestan oder die freie Takarei. Die Gränzen sind gegen Norden Rußland, ge- gen Osten die Mongolei und die kleine Ducharei, ge- gen Süden Tibet, Afghanistan und Persien und ge, gen Westen das Kaspische Meer. Die Größe beträgt 34,000 O.meilen. Die Oberfläche wechselt mit Steppen, die besonders im Norden und Westen sich ausdehnen und mit Gebir- gen, darunter der Belur-Tagh, welcher den Thian- Schau mir dem Kuen-lun verbindet, und der Hin- du kusch, welcher ein Verbindungsglied des Hinterasia- tischen Hochlandes mit dem Vorderasiatischen bildet. Die Abdachung des Landes geht gegen den Aral-See und das Kaspische Meer, von welchen beiden Seen Theile hieher gehören. Die Hauptflüsse sind der Sir oder Sihon und Amu, welche beide in den Aralsee sich ergießen. Das Land liegt in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme des Gebirgslandes, ein warmes Klima. Unter den Produkten sind: Vieh, besonders Kameele und Schafe mit Fettschwänzen, Seide, Reiß, Baumwolle, edle Süd. fruchte, Manna, Wein, viel Salz, auch edle Metalle'

20. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 203

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Westasien. 203 Sandwüsten bilden. Das Hauptgebirge der Halb- insel heißt Taurus, und ist eine Fortsetzung des hohen Gebirgsstocks, welcher sich südwestlich vom schwarzen Meere und in der Nähe der Quellen der großen Flüsse Tigr, Euphrat und Araxes befindet und nach allen Sei- ten Gebirgszwrige ausschickt. Außerdem ist noch das südlich von der Halbinsel, und mit dem Mittelländischen Meer parallel laufende Gebirge Libanon und Anti- libanon zu bemerken. Mehrere dieser Gebirge tragen ewigen Schnee. Die vornehmsten Flüsse sind der Frat oder Euphrat und Tigr, welche nach ihrer Vereinigung Schat al Arab heißen und hierauf in den Persischen Meerbusen gehen. In der Nähe des Frat entspringt auch der Aras oder Araxes, welcher die Asiatische Türkei bald verläßt. Der aus der Bibel be- kannte Fluß Jordan heißt jetzt Arden und ist nur von mittelmäßiger Größe. Die größten Landseen sind der Wan, unweit der Persischen, und das todte Meer, unweit der Arabischen Gränze. Das Klima dieses in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone gelegenen Landes ist warm und selbst heiß. Erdbeben, die Pest und derbrennende Südwestwind Samum vermindern die Annehmlichkeit des an sich gesunden und schönen Klimas. Ungeachtet des geringen Anbaues des im Allgemeinen fruchtbaren Bodens ist der Produkten - Reichthum groß. Die vor, nehmsten sind: Vieh aller Art (besonders schöne Pferde, Schafe mit Fettschwänzen und Ziegen mit seidenartigen Haaren), Kameele, hier ein allgemeines Hausthier, Fi, sche, Seide, Galläpfel, Wachs und Honig, Reiß, Wein, Rosinen, edle Südfrüchte, Manna, Tabak, Baumwolle, Mastix, Opium-Mohn, in den südlichsten Gegen, den Zuckerrohr, Indigo, Gummi-Bäume^ und Balsam- stauden; ferner fast alle Metalle, nur noch wenig auf, gesucht, Meerschaum, Salz, Alaun. Die Zahl der Einwohner beträgt etwa 11 Mil- lionen, als Osmanen, Griechen, Syrer, Armenier, Kurden, Turkomanen, Araber, Drusen, Juden, Zigeu- ner, größtentheils Bekenner der Muhamedanischen Re- ligion. Nebst Ackerbau und Viehzucht treiben die Ein- wohner auch einige Industrie und einen bedeutenden .land- und Seehandel. Vorzüglich beschäftigen sich die
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