Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55
letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da
endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein.
ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und
Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig.
2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den
großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom
Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis
zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses,
des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt.
3) Das Himmelsgebirge oder Thian-
Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch
wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu
beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen
Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens
befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach
großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N.
der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt.
4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst-
lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian-
Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher
Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und
Pang tse Kiang läuft.
5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge,
das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch
der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa-
lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt
und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn-
gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu
laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich
nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung
bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter
dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu,
for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch
der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung.
6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden
an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt,
im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur
Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und
Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen
westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi-
schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent-
springen die Petschora und der Ural.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Indigirka Asiens Korea Japanischen_Meere Karischen_Meeres Asien Europa
Iv. Südasien. Znseln bei Hinterindien. 217
3) Sumatra, eine große Insel, südöstlich von den Niko-
barcn und durch die Straße von Malakka von dem südlichen Theile
Hinterindiens getrennt, größer als ganz Großbritannien nebst Ir-
land, ist mehr lang als breit, und stark bewohnt. Pfeffer, der
beste Kampher, Benzoe-Gummi und das feinste Gold verdienen
vorzüglich unter den Produkten erwähnt zu werden. Zwar baden
die Niederländer hier einige Besitzungen, aber der größte Theil
der Insel steht unter inländischen Fürsten. Der Aequator geht
mitten durch Sumatra.
d) Java, südlich von Sumatra und davon durch die Cun-
da - Straße getrennt, auf der Südseite des Aequators gelegen,
fast so groß als England allein, enthält viele feuerspeiende Berge
und ist stark bewohnt. Unter den Produkten ist der Giftbaum
Pohon-Oepas oder Upas merkwürdig. Die Niederländer haben
hier bedeutende Besitzungen, und auch die einheimischen Fürsten
sind von ihnen abhängig. Batavia, die vormalige Hauptstadt
der Niederländischen Besitzungen, an der Nordküste gelegen, ist
jetzt wegen des ungesunden Klimas fast ganz verlassen, und die
Bevölkerung hat sich nach den nahen Ortschaften gezogen. Im
Innern liegt die große Stadt Souracarta, die Residenz eines
inländischen Fürsten mit 105,000 Einwohnern.
0) Borneo, die größte Insel der alten Welt, östlich von
Sumatra und nördlich von Java gelegen, von welchem letztern
sie durch die Java-See getrennt wird, ist vom Aequator durch-
schnitten und größer als Deutschland oder wenigstens eben so groß,
aber noch wenig bekannt. Unter ihren Produkten sind vorzüglich
zu bemerken: das beste Drachenblut, die besten eßbaren Vogelne-
ster, vortrefflicher Kampher, vieles Gold, ächte Diamanten und
der Orang-Utang, der größte und menschenähnlichste unter allen
Affenarten. Ein Theil der Insel steht unter Herrschaft der Nie-
derländer, der größte Theil aber unter eigenen inländischen Be-
herrschern.
6) Celebes, eine noch größere Insel als Java, östlich von
Borneo gelegen, wovon sie durch die Straße von Macassaw
getrennt wird, ist im Norden von der Celebes-See und im
Süden von der Sund a-See bespült, und von einer höchst un-
regelmäßigen Gestalt, besonders auf der Ostscite, indem drei Meer-
busen tief in die Insel eindringen und sie in 4 große Halbinseln
zerschneiden, welche in der Mitte zusammenhängen, und wovon
die nördliche Halbinsel unter dem Aequator und die 3 andern auf
der Südseite desselben liegen. Auch hier giebt es viel Gold. Die
Niederländer haben einige Besitzungen in Celebes; doch steht der
größte Theil unter eigenen Beherrschern, von welchen einige von
den Niederländern abhängig sind.
Zu den kleineren Sunda-Inseln gehören vorzüglich:
3) Bali oder Klein- Java, östlich von Java gelegen und
davon durch eine Meerenge getrennt, ist äußerst stark bevölkert;
h) Lombock, etwas kleiner als Bali, von dem sie östlich liegt;
e) Sumbava, östlich von Lombock, größer als das Königreich
Würtemberg, und durch das eindringende Meer sehr zerschnitten;
3) Flores, östlich von Sumbava und größer als das Großher-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Sumatra Niko- Hinterindiens Benzoe-Gummi Sumatra Sumatra England Pohon-Oepas Niederländischen Borneo Sumatra Deutschland Borneo Celebes-See Bali Bali
219
V. O jta fien.
erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die
Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten
zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die
größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse-
Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei-
ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue
Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele
Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse,
worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer
den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung-
Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten.
China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil,
der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein
warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge-
genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der
südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind
ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge,
legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche
Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa-
sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge
abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön-
sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und
von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo-
von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend
ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker,
Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse,
Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd-
lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr,
Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge-
wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer),
Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde,
Salz.
Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden
angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen,
sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra-
che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge-
hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju.
den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des
Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger
der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü-
dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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220
China.
Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens,
und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst-
fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist,
mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem
Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National-
charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an
das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der
Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel,
cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist,
da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr
bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit
in das Meer wagen.
China steht unter der Herrschaft eines Kaisers,
welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand-
schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht,
und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu-
Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das
Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge,
das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra,
che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai-
ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan
td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine
Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen.
Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile
des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte
Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der
Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange,
einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. —
Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang,
mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1
Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und
schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser-
oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich-
sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt,
südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million
Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der
Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang,
hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen
lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han-
dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und
Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. —
Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma-
cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört
nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine-
sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von
Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Chuandi Canron
Extrahierte Ortsnamen: China Asiens China Mongolei Tibet Korea Mongolischen_Sprache_Bogdochan China Peking Nanking Peking Pang-tse-Kiang China Nanking Nanking Macao
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221
nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten;
und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite
Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt,
liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen-
dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^
aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt.
Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln.
Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind
fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige
Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich
zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige-
nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser
zinsbar seyn soll.
Korea.
Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen
große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani-
schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir«
ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird,
ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen
Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer
und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind
eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken-
nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem
Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue-
brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos-
sen als China, und daher ihnen noch unbekannter.
Japan.
Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In«
seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und
der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen
auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird.
Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch,
so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen.
Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli-
ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen
ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja
die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß
der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Formosa Taiwan Formosa Macao Formosa Korea Japani- China Japan China Japan Japanischen_Meere Korea
226
Afrika.
rohr, Indigo, Tabak, Gummibäumen, Ebenholz, San-
delholz, Palmen (Kokos-, Dattel- Fächer-Palmen),
Iohannisbrod, mancherlei Arzneigewächse (z. B. Man-
na, Tamarinden, Aloe, Senesblätter), Gewürzen, be-
sonders Pfeffer und Ingwer. Der riesenhafte Baobab
oder Kalebassenbaum und der Butterbaum finden sich
nur in diesem Erdtheile. Aus dem Mineralreich, wel-
ches Spuren der meisten Metalle enthält, giebt es be-
sonders viel Gold; so wie auch Salmiak, Salpeter,
Natrum, Schwefel, Salz in manchen Gegenden sehr
häufig sind.
Die Zahl der Einwohner wird auf 100 bis
150 Millionen geschätzt, die theils Ureinwohner, theils
Eingewanderte sind. Zu den erstern gehören Neger,
Kaffern, Hottentotten, Kopten, Berbern, Tuariks; zu
den letzter» Araber, Mauren, Nubier, Habessinier, Os-
manen, Juden, Europäer. Die Muhamedanische Re-
ligion und das Heidenthum sind am meisten verbreitet;
am wenigsten zahlreich sind die Bekenner des Christen-
thums und der jüdischen Religion. Ueberhaupt stehen
die Afrikaner in Hinsicht der Bildung sehr den Asiaten
nach. Ackerbau und Kunstfleiß befinden sich auf einer
sehr niedrigen Stufe, und der schändliche Sklavenhan-
del ist hier zu Hause, wobei der Mensch als bloße
Waare betrachtet wird. Der Landhandel wird durch
Karawanen betrieben, und der Seehandel ist in den
Händen der Europäer. Einige Völker leben im rohen
Naturzustände, andere in geordneten Staaten, gewöhn-
lich mit despotischer Verfassung, wo Menschenleben für
nichts geachtet wird.
Am natürlichsten theilt man Afrika in Nord-
afrika (Aegypten, die Berberei und Sahara); in
Mittelafrika (Nubien, Habessinien, nebst den Ost-
küstenländern Adel und Ajan, Nigritien, Senegambien
und Oberguinea) und in Südafrika (Niederguinea,
das innere meist unbekannte Afrika, die Ostküstenlande
Zanguebar und Mozambik nebst Sena, das Kaffern-,
Hottentotten- und Kapland), wozu noch die Inseln auf
der Ost- und Westküste kommen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Dattel- Afrika Sahara Mittelafrika Nubien Nigritien Südafrika Niederguinea Afrika
Mitteleuropa.
163
ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt
ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen,
mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der
Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See
sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge-
bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka-
nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der
Nordsee verbindet.
Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der
kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau
mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der
gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä-
he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge-
sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd-
lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro,
dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli-
chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer
oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich:
die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe
von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere
der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei-
de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den
nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich-
tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf,
auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber
und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß-
ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun,
Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen.
Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt,
sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem
dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap,
pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma,
chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner
bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land-
wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller
Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein
lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe-
den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück,
geblieben sind.
Schweden ist ein Königreich, das mit dem König,
reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem
Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv.
11 *
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_(Johann Karl Johann
132 Ii. Mittelafrika. Hab essi nien.
ströme, dem Bahr-el-Abi ad (weißer Fluß- und
Bahr-el-Azrek (blauer Fluß) gebildet wird.
Nubien, ganz in der heißen Zone gelegen, hat ein
heißes Klima, besonders in den Sandwüsten, wo,
bei einer brennenden Hitze, die Regen selten sind. Die
Produkte bestehen in Hausthieren, den Afrikanischen
Naubthieren, Durra, Reiß, Zuckerrohr, Tabak, Senes-
blättern, Bambusrohr, Eben - und Sandelholz, Gum-
mis und Palmenbaumen, Gold, Salz. Außer den ei-
gentlichen Nubiern, giebt es hier Araber, Jaeger, Ju-
den und Türken. Die meisten Einwohner sind entwe-
der Muhamedaner oder Heiden. Wissenschaftliche Bil-
dung und Industrie sind unbekannt. Der Handel wird
durch Karawanen betrieben. Es bestehen mehrere Staa-
ten, deren Häuptlinge fast alle von dem Pascha von
Aegypten abhängen.
Sennaar, Stadt, größte Stadt in Nubien und Hauptstadt
des Ncgerstaates Sennaar, im südlichsten Theile Nubiens, liegt
am östlichen Hauptqucllensiusse des Nils, dem Baar-el-Azrek.—
Westlich von Sennaar liegen die Lander Kordofan mib Dar-
für, welche jedoch nicht zu Studien gerechnet werden, sondern ais
Oasen der Sahara angesehen werden können.
Habessinien.
Die Gränzen dieses 10,000 Q Meilen großen
Landes sind: gegen Norden Nubien, gegen Osten der
Arabische Meerbusen, gegen Süden und Westen die
Lande der Gallas.
Hohe Gebirge, deren Gipfel zum Theil mit
Schnee bedeckt sind, bedecken den größten Theil des
Landes, und machen es zu einem hohen Gebirgslande
mit fruchtbaren Thälern; doch giebt es auch Ebenen,
wohin z. B. die große Salzebene unweit der Küste ge-
hört, die ganz Hadessinien mit Salz versorgt, das hier
in horizontalen Schichten liegt, und von den Einwoh-
nern ausgehauen wird. Unter den zahlreichen Flüssen
ist besonders der Bahr-el-Azrek (blauer Fluß),
der östliche Hauptquellenfluß des Nils zu bemerken, wel-
cher hier entspringt, und durch den großen See Dem-
be a oder Tz a na gehr.
Das Kl ima Habessiniens, das in der heißen Zone
liegt, ist nur in den niedrigen Gegenden sehr heiß, hin-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
23ö 11. M i ttelasrika. O bergu inea.
Dbcrgrrinea.
Dieses Land von den nur die Küsten den Euro-
päern etwas bekannt sind, erstreckt sich längs des Atlan-
tischen Meeres, das hier den großen Meerbusen von
Guinea bildet, von Senegambien bis Niederguinea,
und wird nach den: Innern zu von Senegambien und
N.griticn begränzt.
Die von vielen Flüssen durchschnittenen Küsten-
gegenden sind eben und niedrig; das Innere ist wahrschein-
lich von hohen Gebirgen bedeckt, von welchen die
vielen ansehnlichen Flüsse des Landes ihren Ursprung
nehmen. An der Gränze gegen Senegambien ist das
Gebirge Sierra Leo na, mit dem gleichnamigen Vor-
gebirge. Von den andern Vorgebirgen sind besonders
das Palmen-Vorgebirge, das Kap der drei
Spitzen und Lopez (dieses an der Gränze von Nie-
derguinea) zu bemerken. Es giebt viele Flüsse, von
welchen die meisten beträchtlich sind; doch kennt man von
denselben bloß die Mündungen. In den neuesten Zei-
ten ist jedoch der Quorra oder Ioliba näher be-
kannt geworden, dessen zahlreiche Mündungsarme hie-
her gehören.
Das Klima dieses Landes, welches der heißen
Zone angehört, ist sehr heiß. Die Fruchtbarkeit des
Bodens ist groß, und man hat viele Produkte, wor-
unter Hausthiere, Heerden von Büffeln, Elephanten,
Giraffen, Zibelhkatzen, Antilopen, Gazellen, Afrikani-
sche Raublhiere, die schönsten Vögel und Schmetterlinge,
Schlangen (auch die Königsschlange), Schildkröten, Fi-
sche Muscheln, Termiten, die Z bis 7 Ellen hohe Ge-
bäude errichten; einige Getreidearten, Parus, Maniok,
Ananas, Südfrüchte, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo,
Tabaks Pfeffer, Ingwer, Dattel- und Kokosvalmen,
Baobabs, viele Färbe- und Tischierhölzer, Talgbäume,
Gold und andere Metalle, Salz, Ambra.
Die Einwohner sind Neger von verschiedenen
Volksstämmen, noch sehr roh und Heiden; doch treiben
sie einigen Ackerbau und mehrere Handwerke. Der
Handel ist in den Händen der Europäer, weiche hier
auch einige Niederlassungen haben, und vorzüglich Gold,
Elfenbein und Sklaven von hier holen. Die Eingebor,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Dbcrgrrinea Leo_na Leo Lopez
244 Amerika.
3) Die Kap Verdischen oder Inseln des grü-
nen Vorgebirges, iin 2ltlantischen Meere und west,
lich vom grünen Vorgebirge, größtentheils bergig, felsig
und Mangel an Wasser leidend, haben an den Küsten
einen Reichthum von Fischen und Schildkröten, deren
Fang viele fremde Schiffe dahin zieht. Auch wird viel
Salz gewonnen. Diese Inseln, wovon die größte St.
Iago heißt, gehören den Portugiesen.
4) Die Kanarischen Inseln, nordöstlich von
den Kap Verdischen und westlich von der Sahara, im
Atlantischen Meere, gehören den Spaniern, enthalten
viele zum Theil hohe Berge, haben ein angenehmes
Klima und bringen mancherlei Produkte, vorzüglich schö-
nes Getreide, herrliche Weine, Orseille, Soda, Süd-
früchte, Zucker hervor. Auch stammen von diesen In-
seln die Kanarienvögel. Kanaria und Teneriffa
mit dem hohen Pico de Teyde, einem ehemaligen
Vulkan, sind darunter die wichtigsten.
5) Madeira, eine aus schroffen Bergen beste-
hende Insel, zwischen welchen sich fruchtbare Thäler
hinziehen, nördlich von den Kanarischen Inseln und
westlich von der Berberei, im Atlantischen Meere, ist
vorzüglich durch ihren herrlichen Wein berühmt, und
gehört, so wie einige dabei gelegene kleinere Inseln, den
Portugiesen.
6) Die Azoren, bergige, aber fruchtbare kleine
Inseln, im Atlantischen Meere, nordwestlich von Ma-
deira und westlich von Portugal gelegen, gehören den
Portugiesen. Alle Erd - und Baumfrüchte des südlichen
Europa und auch einige Afrikanische reifen hier. Wein
wird viel gebaut und die dasigen Pomeranzen werden
für die schmackhaftesten gehalten. St. Miguel und
Terceira heißen die beiden größten dieser Inseln.
Amerika.
Dieses zweite große Kontinent der Erde wurde erst
1492 durch den Genueser, Christoph Cvlumbus, ent-
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