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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 106

1836 - Eisleben : Reichardt
106 Ii. Mitteleuropa. Heczth. © t ei;er ma rf. lersee, an der Donau, besteht aus der Stadt und 34 Borstädten, und hat 3% Meilen im Umfange, 8000 Häuser und (ohne Militär und Fremde) 320,000 Einwohner. Handel und Fabriken sind bedeutend. Vorzüglich merkwürdig sind die kaiserliche Burg, die Stephanskirche, das Schloß Belvedere, die große kaiser- liche Bibliothek und die Universität. Bekannt ist auf einer Do- nau-Insel der Prater, als der besuchteste Spaziergang und Vergnügungsort. — In der Stahe sind die kaiserlichen Lust- schlösier Schönbrunn westlich und Laxenburg, südlich von Wien. — Baden, Stadt, südlich von Wien, an einem kleinen Nebenflüsse der Donau, mit berühmten warmen Bädern. — Linz, Stadt, westlich von Wien, am rechten Ufer der Donau, rnit einer großen kaiserlichen Wollenzeugfabrik. — Salzburg, Stadt, südwestlich von Linz, an der Salzach, einem Nebenflüsse des Inn, mit vielen schönen Gebäuden und der Festung Hohen- Salzburg. — Hall ein, Stadt, südlich von Salzburg, an der Salzach, hat ein berühmtes Salzwerk. b) Das Hergogthum Steyermark, südlich von Oesterreich, gränzt westlich und nördlich an Oesterreich, östlich an die Ungarischen Länder, südlich an Illyrien, ist ein von den N ori sch e n und Karnischen Alpen gebildetes Gebirgsland und wird von der Mur, Drau und ©au durchstossen, von welchen die erstere sich mit der Donau vereinigt, und diese nebst der Sau Nebenflüsse der Donau sind. Gr atz, große Hauptstadt, südwestlich von Wien und südöst- lich von Salzburg, an der schiffbaren Mur, hat eine Universität und 36,000 Einwohner. — Nordwestlich von Grätz, zwischen der Mur und der Oesterreichischen Gränze liegt der merkwürdige Erzberg, der schon über 1000 Jahre bearbeitet wird und noch immer eine der reichsten Eisen gruben in Europa bleibt. c) Das Königreich Illyrien. Es liegt südlicher als Steyermark, und gränzt ge- gen Norden an dieses und Oesterreich, im Westen an Tyrol, im Südwesten an Italien, im Süden an das Adriatischr Meer, das hier zwei Meerbusen und eine Halbinsel bildet, die der südlichste Theil Deutschlands ist. Die Norischen, Karnischen und Jütischen A/pen machen Illyrien zu einem Gebirgslande, dessen Hauptflüsse die Drau und die hier entspringende Sau sind. Hier ist auch der merkwürdige Cirknitzersee. Klagen fürt, Hauptstadt des vormaligen Herzogthums Karnthen, südwestlich von Grätz, an einem Nebenflüsse der Dran.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 108

1836 - Eisleben : Reichardt
108 Ii. Mitteleuropa. Markgv. Mähren rc. das Riesengebkrge auf der Nordost, und das Mäh, rische Gebirge auf der Südostseite. Die hier ent, springenden Elbe und Moldau/von welchen die letz, tere sich mit der erstern vereinigt, sind die Hauptflüsse. P rag, feste Hauptstadt und eine der größten Städte Deutsch- lands, nördlich von Linz und nordwestlich von Wien, an der Moldau, hat eine schöne steinerne Brücke über die Moldau, eine Universität, ein großes kaiscrl. Schloß, eine prachtvolle Domkirche und 104,000 Einwohner. — Reich enbcrg, wichtigste Fabrik- stadt und nach Prag größte Stadt in Böhmen, nordöstlich von Prag, liegt unweit der Sächsischen Gränze, an der Neiße, einem Nebenflüsse der Oder. — Töplitz, Stadt, nordwestlich von Prag, 'westlich von dar Elbe und südlich vom Erzgebirge, hat berühmte warme Bader. — Karlsbad, Stadt, südwestlich von Töplitz, unweit der Eger, eines Nebenflusses der Elbe, auf der - Südseite des Erzgebirges, hat die berühmtesten warmen Bäder Deutschlands. — Eger, Stadt, südwestlich von Karlsbad und westlich von Prag, liegt unweit der Baierischen Gränze und des Fichtelgebirges, an der Eger, und hat in der Nähe cinp berühmte Mineralquelle, der Franzensbrunn genannt. I) Die Markgrafschaft Mähren. Sie gränzt gegen Nordwest an Böhmen, gegen Nordost an Preußisch - und Oesterreichisch - Schlesien , ge, gen Südost an Ungarn und gegen Süden an Oester- reich, ist nur im Süden eben, wird aber auf den übri- gen Seiten von Gebirgen, nämlich vom Mährischen Gebirge, den Sudeten und einem Zweige der Kar- pathen eingefaßt. Der größte Fluß ist die March oder Morawa, die nach einem südlichen Laufe in die Donau geht. Die Oder entspringt zwar hier in der Nähe der Sudeten, ist aber noch unbedeutend. Brünn, Hauptstadt, südöstlich von Prag und nördlich von Wien, liegt auf einer von zwei Flüssen gebildeten Halbinsel, und hat bedeutende Fabriken und 37,000 Einwohner. — Olmütz, Stadt und starke Festung, nordöstlich von Brünn, westlich von der Quelle der Oder, liegt an der March. g) Das Oefterrcichische Schlesien. Es gränzt gegen Westen und Norden an Preu- ßisch - Schlesien, gegen Osten an Galizien und gegen Sü- den an Ungarn und Mähren, und ist meistens gebirgig, da auf der West- und Südwestseite die Sudeten und auf der Ost- und Südostseite Zweige der Karpathen dasselbe berühren. Der Hauptfluß ist die hier noch ge-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 110

1836 - Eisleben : Reichardt
110 11. Mitteleuropa. entsteht, und vorzüglich durch die Negnitz verstärkt wird. In dem getrennten, jenseits des Rheins gelegenen Theile ist der Rhein östlicher Gränzfluß. Außer dem Bo- densee, wovon jedoch nur ein kleiner nordöstlicher Theil hieher gehört, giebt es mehrere Seen am Fuße der Norischen Alpen, worunter der Chiemsee, zwischen der Salzach und dem Inn, und der Würm- und der Ammersee, zwischen der Isar und dem Lech am größ- ten sind. Das Land ist größtentheils wohl angebaut und reich an den gewöhnlichen Deutschen Produkten. Ackerbau, Viehzucht (bedeutend ist die Rindvieh, und Schweinezucht), Obst,, Garten- und Weinbau sind sehr verbreitet; desgleichen giebt es große Waldungen. Von Mineralien hat man besonders viel Eisen, Stein- kohlen, Marmor, Salz und Mineralwasser. Die Zahl der E i n w o h n e r beträgt über 4,200,000, lauter Deutsche, wovon der größere Theil Katholiken, der kleinere Protestanten sind. Die Industrie ist in dem zwischen dem Main und der Donau gelegenen Theile sehr blühend, und am wenigsten bedeutend in den süd- lich von der Donau liegenden Gegenden. Mehrere von den großen Städten treiben einen ansehnlichen Handel. Künste und Wissenschaften, worin sonst Baiern gegen andere Länder zurückstand, haben sich in neuern Zeiten sehr gehoben. Der jetzige König heißt Ludwig 1. a) in dem großern östlichen Theile: München, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Innsbruck, an der Isar, groß und schön gebaut, hat ein königliches Residenzschloß mit'vielen Sehenswürdigkeiten, viele herrliche Gebäude, eine Universität/ eine der größtenzbibliotheken, eint reiche Gemäldegalerie und 80,000 Einwohner. Rechnet man die Aue dazu, welche als eine Dor- stadt betrachtet wird, so kommen 90,000 heraus. — Nymphen- burg, eine Stunde nordwestlich von München/ mit einem sehr großen Garten und Schleißhcim, nördlich von München, mit einer reichen Gemälde-Gallerie, sind königliche Lustschlösser.- — Traunstein, Stadt, südöstlich von München,, und östlich vom Chiemsee, und Rei che »hall, südwestlich von Salzburg, an der Saale, einem Nebenflüsse der Salzach, haben beide wichtige Salz- vrcrte, — Landshut, Stadt, nordöstlich von München, am rechten Ufer der Isar, hatte bis 1826 eine Universität, die nun nach München verlegt ist, Passau, Stadt, östlich von Lands- hut und nordwestlich von Linz, an dem Einflüsse des Inn und der Jlz in die Donau, treibt Handel und Schifffahrt. — R e- gcnsburg, Stadl, nordwestlich von Passau und nördlich von

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 55

1836 - Eisleben : Reichardt
Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55 letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein. ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig. 2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses, des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt. 3) Das Himmelsgebirge oder Thian- Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N. der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt. 4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst- lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian- Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und Pang tse Kiang läuft. 5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge, das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa- lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn- gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu, for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung. 6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt, im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi- schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent- springen die Petschora und der Ural.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 84

1836 - Eisleben : Reichardt
84 Ii. Mitteleuropa. eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker- baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen, Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd- lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene Metalle und viele Steinkohlen besitzen. Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio- nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten. Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün- ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch- gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel. Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder- landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete, getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat, macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er- ster König Leopold I. heißt. Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. — Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant- werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens, nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd- östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000 Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge- hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel- len berühmt. Die Niederlande. Sie liegen östlich von England, von dem sie durch die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült, getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch- land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 220

1836 - Eisleben : Reichardt
220 China. Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens, und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst- fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist, mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National- charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel, cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist, da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit in das Meer wagen. China steht unter der Herrschaft eines Kaisers, welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand- schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht, und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu- Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge, das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra, che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai- ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen. Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange, einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. — Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang, mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1 Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser- oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich- sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt, südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang, hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han- dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. — Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma- cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine- sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 190

1836 - Eisleben : Reichardt
190 Asien. Dardanellen, dem Meere von Marmora, der Meerenge von Constantinopel, dem schwarzen und Asowschen Meere) die Scheidung Asiens und Europas; aber von dem Asow- schen Meere an bis zum Eismeere gränzt Asien mit Europa zusammen. Die Größe beträgt mit den Inseln über 800,000 Qmeilen, so das Asien der größte Erdtheil ist. Die einzelnen Theile der Meere, welche Asien be- gränzen, sind 1) vom nördlichen Eismeere: der Kar isch e und Obische Meerbusen; letzterer süd- östlich vom erster»; 2) vom großen Weltmeere: das Kamt sch attische Meer, aus welchem die Berings- straße in das nördliche Eismeer führt; das Ochors- kische Meer; das Japanische Meer mit der Straße von Korea und das gelbe Meer; 3) vom Indischen Ozean: die Celebes-, Banda- und Sunda-See; das C hin e sische Meer, der M e e r- busen von Bengalen mit der Straße von Ma, lacca; und das Arabische Meer mit dem Persi- schen, nebst der Straße von Ormus und Arabi- schen Meerbusen oder dem rothen Meere mit der Straße Babel Mandeb; 4) vom westlichen Ozeane das Mittelländische Meer, wozu gehö- ren: der Archipelagus oder das Aegeische, auch Griechische Meer, der Hellespo nt oder die Meer, enge der Dardanellen,^ das Meer von Marmo- ra, der Bosporus oder die Straße von Constan, tinopel, das schwarze Meer und das Asowsche Meer mit der Straße von Feodosia oder von I e n i k a l e. Asien ist mehr gebirgig als eben und bildet in seiner Mitte ein ungeheures Hochland, das -f von dem ganzen Erdtheile einnimmt, und sich in das Hinter- asiatische und Vorderasiatische Hochland eintheilen läßt. Jenes ist das bei Weitem größere und hat sowohl an sei- nen Rändern als in seinem Innern zahlreiche Gebirge, die zu den höchsten der Erde gehören. Die vorzüglichsten un- ter den Gebirgen im Innern dieses Hinterasiatischen Hoch, landes sind das Himmelsgebirge oder der Thian- Schan, auch wohl Mus-Tagh genannt, der auf der Ostseite sich nach der großen Wüste S chamo ver- flacht und jenseits derselben wieder unter andern Namen

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 194

1836 - Eisleben : Reichardt
194 I. Nordasien. Astatisches Rußland. sten, und am schwächsten ist die Zahl der Juden. Künste und Wissenschaften sind zwar unter einigen Asiatischen Nationen nicht ganz unbekannt, aber im Ganzen stehen die Asiaten an Bildung weit hinter den Europäern. Ackerbau wird in vielen Gegenden mit außerordentlichem Fleiße betrieben; in den nördlichsten Gegenden der kal- ten Zone erlaubt das Klima keinen Landbau; dagegen Jagd, Fischerei und die Viehzucht den Bewohnern die- ser kalten Landstriche Unterhalt gewähren. In Mittel- asien leben gleichfalls viele Einwohner von der Vieh- zucht, als Nomaden. In einigen Zweigen der Jndu, strie haben verschiedene Völker Asiens es weit gebracht, bei andern ist sie fast ganz unbekannt. Der Handel ist beträchtlich, doch beschäftigen sich die Eingebornen mehr mit dem Landhandel, der vermittelst Karawanen getrie- den wird; der Seehandel hingegen ist größtentheils in den Händen der Europäer. Am natürlichstentheilt man Asten in Nordasien (das Asiatische Rußland), Mittel- oder Hochasien (die Kaukasischen Länder, Turkestan, die kleine Bucharei, Mongolei, Mandschurei und Tibet), Westasien (die Asiatische Türkei, Arabien, Persien, Afghanistan und Deludschistan), Südasien (Vorder- und Hinter-Jn- dien, nebst den dazu gehörigen>Jnseln) und Ostasien (China, Korea und Japan). I. Nord asien. Das Asiatische Rußland. Die Gränzen dieses großen Landes sind gegen Norden das nördliche Eismeer; gegen Osten das große Weltmeer, welches hier die Beringsstraße, das Meer von Kamtschatka und das Ochotskische Meer bildet; ge- gen Süden die Mandschurei, Mongolei, Tatarei oder Turkestan, das Kaspische Meer, Persien, die Asiatische Türkei und das schwarze Meer, und gegen Westen das Europäische Rußland. Die Größe beträgt an 277,000 Qmeilen. Die Oberfläche ist theils eben, theils gebirgig. Die vornehmsten Gebirge sind: der Kaukasus, zwi- schen dem schwarzen und Kaspischen Meere, dessen höch,
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