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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 44

1836 - Eisleben : Reichardt
44 Drittes Kapitel. Drittes Capitel. Uebersicht der Lñndseen. ! Die vorzüglichsten jandseen in Europa. §. 1. Zm Allgemeinen sind die Länder der nörd- lichen Halbkugel reicher an Landseen, als die der füdli, chen, und auch dort findet man die größten Seen mehr in den nördlichern als in den südlichern Gegenden. In Europa sind die größten Seen in den die Ostsee um- gebenden Ländern, nämlich auf der Westseite der Ostsee, da wo der Bothnische Meerbusen anfängt: der Mälar- fee, südwestlich von diesem der Welker- und nord- westlich von letztecm der Wen er-See; auf der Nord- seite des Finnischen Meerbusens: der Saimen, auf d-er Südseite dieses Meerbusens der Peipus und auf der Ostseite der Ladoga, von welchem nordöstlich der Onega sich ausbreitet. — Zm südlichen Europa fin- den sich die größten Seen in einiger Entfernung von dem Adriatischen Meere, als im Nordvst von demsel- den ist der Platten-See, im Nordwest der Gen- fer- und der Boden-See. Unter allen Europäischen Seen ist der Ladoga am größten. Die vorzüglichsten Seen in Asien. §. 2. Zn Asien sind die größten Seen: 1) der Kaspische, gewöhnlich wegen seiner Größe das Kaspi- sche Meer genannt, östlich vom schwarzen Meere, ist der größte See der ganzen Erde; 2) der Aralsee, östlich von dem nordöstlichen Ende des Kaspischen Mee- res , und o) der Baikal-See, ohngefähr 30 Grade westlich vom Japanischen Meere. Die vorzüglichsten Seen in Afrika. §. 3. Zn diesem Erdtheile ist bis jetzt der Tsad als der größte See bekannt, nordöstlich vom Guinea, Busen, im Innern von Afrika gelegen. Westlich vom Kanal von Mozambik und gleichfalls im Innern Afri- kas, soll ein großer See von Norden gegen Süden sich

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 47

1836 - Eisleben : Reichardt
Uebersicht der Flü sse» 47 nordwestlich, lund geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung der Weser; 13) die Oder, jentspringt südöstlich von der Elbe, fließt nordwestlich, und mün- det sich in die Ostsee, östlich von der Mündung der Eibe; 14) die Weichsel, entspringt in der Nähe der Quelle der Ooer, östlich von derselben, läuft nordwest- lich, und stießt in die Ostsee, nordöstlich von der Mün- dung der Oder; und 15) die Düna, entsteht südlich vom Ladoga-See, und geht nach einem nordwestlichen Laufe in die Ostsee, nordöstlich von der Mündung der Weichsel. Alle diese Flüsse gehören zu Europa. Die vornehmsten Flüffe auf der Nordseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. §. 2. Die meisten von den hieher gehörigen Flüs- sen sind größer als die auf der Westseite. Es gehören hieher: 1) die Dwina, entsteht östlich vom Onega durch den Zusammenlauf der Sucho na und des Zug, und fließt nach einem nordwestlichen Laufe in das weiße Meer; die Petschora, entspringt nordöstlich von der Dwina, an der Gränze von Europa und Asien, ist der nördlichste große Strom Europas, läuft nordwest- lich und mündet sich in das nördliche Eismeer, südlich von Nowaja Semlja; 3) der Ob, entsteht westlich vom Daikalsee, aus der Vereinigung der Flüsse Bija und Kat unja, nimmt den großen Ir tisch auf, und ergießt sich, nach einem nordwestlichen Laufe, in das nördliche Eismeer, an dem südöstlichen Ende der Halb- insel, welche das Karische Meer auf der Ostseite um- giebt; 4) der Ienisey, östlich vom Ob, entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, südwestlich vom Bai- kalsee und fließt in einer nordwestlichen Richtung, nord- östlich von der Mündung des Ob, in das nördliche Eismeer; 5) die Lena, entsteht auf der Nordwestseite des Daikalsees, und geht nach einem nordöstlichen Laufe in das nördliche Eismeer, fast unter gleicher Breite mit der Mündung des Ienisey, aber östlicher; 6) die I ndigirka, entspringt östlich von der östlichsten Krüm- mung der Lena und nördlich vom Ochotskischen Meere, fließt nordöstlich und fällt dem nördlichen Eismeere zu, östlich von der Mündung der Lena; 7) die Kolyma,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 55

1836 - Eisleben : Reichardt
Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55 letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein. ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig. 2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses, des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt. 3) Das Himmelsgebirge oder Thian- Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N. der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt. 4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst- lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian- Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und Pang tse Kiang läuft. 5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge, das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa- lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn- gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu, for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung. 6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt, im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi- schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent- springen die Petschora und der Ural.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 56

1836 - Eisleben : Reichardt
56 Fünftes Kapitel. 7) Dev Kaukasus, fängt nördlich vom Kur, zwischen dem Kaspischen Meere auf der Ostseite und dem schwarzen Meere auf der Westseite, mit der von dem Festlande in das Kaspische Meer vorspringenden östlichsten Halbinsel Abscheren an, und endigt sich, einer nord- westlichen Richtung folgend, bei der Meerenge, die aus dem schwarzen Meere in das Asowsche führt. 8) Der Balkan oder Hämus, fängt auf der Westküste des schwarzen Meeres, etwa einen Grad süd- lich von der Donau an, zieht sich südwestlich, immer südlich von der Donau, und setzt hernach in einer nord- westlichen Richtung, unter verschiedenen andern Na- men, bis zum Adriatischen Meere fort, indem dies Ge- birge in seiner ganzen Ausdehnung eine Wasserscheidung zwischen dem Flußgebiete der Donau und den zum Grie- chischen und Adriatischen Meere laufenden Flüssen macht. 9) Die Karpathen, ein Gebirge, welches west, lich vom schwarzen Meere, nördlich von der Donau beginnt, indem es Anfangs nordöstlich läuft, hernach aber nordwestlich, vom Dniester und von der Weichsel südlich fortzieht, einen großen Vogen bildend, und sich in der Gegend der Quelle der Weichsel endigt, von wo jedoch noch ein südlicher Arm bis dahin zur Donau läuft, wo dieser Fluß mit seinen Armen seine größte Insel (Schütt) macht. 10) Die Sudeten fangen nordwestlich von den Karpathen, in der Gegend des Ursprungs der Oder an, laufen nordwestlich, sind da, wo die Elbe entspringt, am höchsten, und heißen daselbst das Niesengebirge. Sie machen Anfangs eine Wasserscheidung zwischen dem Flußgebiete der Donau und Oder, und hernach zwischen der Elbe und der Oder. Nördlich von den Karpathen und Su- deten erstreckt sich bis zur Ostsee eine ausgedehnte Ebene. 11) Das Skandinavische Gebirge im äußer, sten Norden Europas, beginnt am nördlichen Eismeere, nördlich vom Bothnischen Meerbusen, läuft in einer südwestlichen Richtung mitten durch die Skandinavische Halbinsel, so daß der Bothnische Meerbusen und die Ostsee östlich, und der Atlantische Ozean westlich von diesem Gebirge bleiben, das sich an der Nordsee, nord- westlich von der Halbinsel Jütland, mit der südwestlichsten Spitze der Skandinavischen Halbinsel endigt. Der nörd,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 220

1836 - Eisleben : Reichardt
220 China. Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens, und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst- fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist, mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National- charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel, cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist, da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit in das Meer wagen. China steht unter der Herrschaft eines Kaisers, welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand- schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht, und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu- Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge, das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra, che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai- ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen. Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange, einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. — Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang, mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1 Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser- oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich- sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt, südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang, hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han- dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. — Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma- cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine- sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 163

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 163 ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen, mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge- bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka- nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä- he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge- sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd- lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro, dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli- chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich: die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei- de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich- tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf, auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß- ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun, Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen. Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt, sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap, pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma, chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land- wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe- den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück, geblieben sind. Schweden ist ein Königreich, das mit dem König, reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv. 11 *

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 164

1836 - Eisleben : Reichardt
Schweden. 164 heißt. Außerhalb Europa besitzen die Schweden bloß eine kleine Westindische Insel. Stockholm, Hauptstadt des ganzen Staates und Residenz des Königs, südöstlich von Christiania, an einem Ausflusse des Mälarsees ,'n einen Busen der Ostsee, liegt zum Theil auf In- seln dieses Sees, ist gut gebaut, und hat ein schönes königliches Residcnzschloß, einen Hafen, viele Fabriken, einen bedeutenden Handel, 6000 Häuser und 80,000 Einwohner. In der Nähe, westlich von der Stadt, liegt Drot tningsholm, das vorzüg- lichste königliche Lustschloß. — Upsala, Stadt, nordwestlich von Stockholm, hat eine Universität und eine Domkirche, worin die Könige von Schweden gesalbt und gekrönt werden.— Storr; köping, See - und Handelsstadt, südwestlich von Stockholm, an der Mündung der Motala (Abfluß des Wettersecs) in einen Busen der Ostsee, hat einen Hafen und viele Fabriken. — Gothland, ansehnliche Insel in der Ostsee, südöstlich von Norrköping. — Oeland, eine lange und schmale Insel in der Ostsee, südwestlich von Gothland, wird durch eine Meerenge, der Calmar-Sund genannt, von dem festen Lande getrennt. — Calmar, See- und Handelsstadt, am Calmar-Sunde, liegt westlich von der Insel Ocland, ist befestigt und hat einen Hafen.— Karlskrona, schöne und befestigte Stadt, südwestlich von Cal- mar, an der Ostsee, hat einen vortrefflichen Kriegshafen und treibt Handel. — Vstad, kleine Seestadt, südwestlich von Karls- krona, an der Südküste Schwedens und an der Ostsee, mit einem Hafen, von wo die gewöhnliche Ueberfahrt nach Pommern ist.— Malmoe, See- und Handelsstadt, südöstlich von Kopenhagen, am Sunde, hat einen Hafen und einige Fabriken. — Lund, Stadt, nordöstlich von Malmoe, mit einer Universität.— Hel- singborg, kleine Stadt, Helsi'ngör gegenüber, am Sunde, mit einem Hafen, von wo die gewöhnliche Ueberfahrt nach der Dä- nischen Insel Seeland ist, und mit einem Seebade. — Go- tbenburg, die wichtigste Stadt Schwedens nach Stockholm, östlich von der nördlichsten Spitze der Halbinsel Jütland, an der Gotha-Elf, Va Meile von ihrer Mündung in das Kattegat, ist gut gebaut, und hat einen Hafen, Fabriken und nach Stockholm den stärksten Handel. — Falun, wichtige Bergstadt, nord- westlich von Stockholm, zwischen zwei Seen, mit beträchtlichem Bergbau auf Kupfer. — Gefle, Stadt, östlich von Falun, an dem Bothnischen Meerbusen, mit einem Hafen und bedeu- tendem Handel. — Nördlich von Gefle und Falun findet man nur geringe Städte und in den nördlichsten, von den Lapplän- dern bewohnten Landstrichen, welche das schwedische Lappland bilden, giebt cs gar keine Städte. Die Lappländer leben herumzie- hend, indem sie sich ihre Bedürfnisse von dem Rcnnthi'ere, von der Fischerei und Jagd verschaffen.

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 165

1836 - Eisleben : Reichardt
165 11!. Osteuropa. Rußland. Iii. Osteuropa. Rußland. Es besteht aus dem Europäischen und Asiatischen Rußland, welche zusammen das größte Land der Erde ausmachen. Das Europäische Rußland, von dem hier nur die Rede ist, indem das Asiatische Rußland bei Asien vorkommen wird, ist zwar kleiner als das Asia- tische, aber weit bevölkerter, und gränzt gegen Nor» den an das nördliche Eismeer ; gegen Osten an das Asia- tische Rußland, gegen Süden an das Asow'sche und schwarze Meer und die Europäische Türkei, und gegen Westen an die Ungarischen Länder, Polen, Preußen, die Ostsee mit dem Finnischen und Bothnischen Meerbusen, Schweden und Norwegen. Es ist das größte Land in Europa, welches fast die Hälfte desselben einnimmt. Im Norden laufen einige Halbinseln nach dem Eismeere und im Süden die Halbinsel Krim in das schwarze Meer vor; sonst hat das Land in seiner ganzen Länge eine beträchtliche, nur wenig wechselnde Breite. Man schätzt die Größe auf 72 bis 73,000 Qmeilen. Fast das ganze Land ist eine unermeßliche, mit ei- nigen Höhen und Erdrücken untermischte Ebene; denn auch das Waldaische Gebirge, welche- den höchsten Punkt des mittlern Rußlands bildet, und wo seine größten Ströme entspringen, ist bloß ein Landrücken von unbedeutender Höhe. Eigentliche Gebirge hat Ruß« land nur auf seiner nordöstlichen Gränze gegen Asien, wo ein Theil des Uralgebirges, hier das Werto, churische genannt, als Gränzgebirge hierher gehört; ferner auf der Krim oder in der Taurischen Halbinsel, die Taurischen Gebirge; an der Ungarischen Gränze die Ausläufer der Karpathen; und in dem an dem Bothnischen Meerbusen gelegenen Theile die Nordi- schen oder Russi sch.lappischen Gebirge, eine Fortsetzung deö Kjölen. Bei der großen Ausdehnung des Landes findet eine große Verschiedenheit des Bodens in Hinsicht der Fruchtbarkeit Statt. Das mittlere Ruß- land hat ausgedehnte fruchtbare Getreidefluren und große Waldungen; das nördliche, gleichfalls sehr waldig, hat nur bis zum 60sten Grade der Breite noch sichere Ernd«

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 166

1836 - Eisleben : Reichardt
166 Ilk Osteuropa. ten, weiter gegen Norden wird der aller Kultur un, fähige Boden von Morästen, Brüchen und öden Wild, niffen eingenommen, wozuletzt die Wälder verschwinden und an ihre Stelle bloße Sträucher treten; das südliche Rußland hat theils große wasserlose Steppen, mit san- digem, auch salzigem Boden und ohne Wald, oft mei- lenweit ohne Baum und Strauch, theils aber auch äußerst fruchtbare Gegenden. Die Hauptabdachung Rußlands geht sowohl nach Süden, als nach Westen und nach Norden. Rußland hat viele große Flüsse, von denselben gehen 1) in das schwarze Meer: der Don, welcher sich in das Asowsche Meer, einen Busen des schwarzen Meeres, mündet; der Dnepr, der Dniéster und die Donau, von welchen die beiden erstern in Rußland auch ihre Quellen haben; 2) in die Ostsee die Weich- sel, der Niemen, (nach seinem Ausflusse zu Memel genannt), die Düna, und der Tornea (dieser in den Bothnischen Meerbusen), wovon der Niemen und die Düna in Rußland selbst entspringen; 3) in das Eis« meer die Dwina, Mesen und Petschora, welche in Rußland entstehen und 4) in das Kaspische Meer die Wolga, welche einer der größten Flüsse der alten Welt ist, und nicht weit von den Quellen der Düna und des Dnepr ihren Ursprung hat. Es fehlt auch nicht an schiffbaren Kanälen, wodurch die Stromgebiete in Ver, bindung mit einander gebracht sind. — Die das Land bespülenden Meere bilden vorzüglich folgende Meerbusen, als: 1) das schwarze Meer macht das Asowsche Meer, aus welchem die Meerenge von Zenikale oder Feodosia in das schwarze Meer führt; 2) die Ostsee bildet den Rigaischen (an der Mündung der Düna), den Fin, Nischen und Bothnischen Meerbusen und 3) das Eismeer das weiße und Karische Meer. Unter der großen Zahl von Landseen sind die vorzüglichsten: der Ladogasee, der größte in Europa (größer als das ganze Königreich Sachsen), nordöstlich vom Finnischen Meerbusen, dessen Ausfluß die Newa heißt, der One- gasee, östlich von dem Ladoga; der Ilmensee, süd- lich vom Ladoga; der Peipussee, südlich vom Finnr, schen Meerbusen; der Sai men, nördlich von diesem
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