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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 55

1836 - Eisleben : Reichardt
Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55 letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein. ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig. 2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses, des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt. 3) Das Himmelsgebirge oder Thian- Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N. der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt. 4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst- lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian- Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und Pang tse Kiang läuft. 5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge, das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa- lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn- gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu, for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung. 6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt, im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi- schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent- springen die Petschora und der Ural.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 115

1836 - Eisleben : Reichardt
Großherzogthum Baden 115 heit, bi« vielen und sehr kräftigen Mineralwasser zu be, merken. Salz, woran es sonst fehlte, hat Baden jetzt auch zum Bedarf. Die Zahl der Einwohner beträgt über 1,200,000, lauter Deutsche, größtentheils Katholiken; aber auch viele Evangelische Fabriken werden in den größern Städten betrieben, doch am ausgebreitetsten ist der Kunstfleiß in den Schwarzwald « Gegenden. Künste und Wissenschaft ten werden auf alle Weise befördert. Zum Handel hat das Land eine günstige Lage, wiewohl es keinen sehr bedeutenden Handelsplatz giebt. Regent ist ein Groß- herzog. Karlsruhe, Haupt- und Residenzstadt, nordwestlich von Stuttgart, und östlich vom Rhein, regelmäßig angelegt, mit dem Residenzschlosse, vielen andern schönen Gebäuden und 21,000 Einwohnern. — Durlach, Stadt, östlich von Karlsruhe, in der Nähe desselben, liegt an der Psinz, einem Nebenflüsse des Rheins. — Pforzheim, wichtigste Fabrikstadt im Lande, süd- östlich von Karlsruhe, liegt am Einflüsse der Ragold in die Enz.— Na ftadt, regelmäßig gebaute Stadt, südwestlich von Karlsruhe, an der Murg, einem Nebenflüsse des Rheins, hat ein prächtiges Schloß. — Baden, Stadt, südöstlich von Rastadt, mit berühm- ten warmen Bädern, liegt in der Nähe des Schwarzwaldcs. —> Bruchsal, Stadt, nordöstlich' von Karlsruhe, an der Salza, einem Nebenflüsse des Rheins, hat ein schönes Schloß und ein Salzwerk. — Heidelberg, Stadt, nördlich von Bruchsal, in einer der schönsten Gegenden Deutschlands, am linken Ufer des Neckar, mit einer Universität und den merkwürdigen Ruinen des vormals prächtigen fürstlichen Schlosses, in dessen Keller das bekannte große Heidelberger Faß liegt. — Schw etzingcn, Marktflecken, westlich von Heidelberg, zwischen dem Neckar und dem Rhein, mit einem fürstlichen Schlosse und berühmten Lust- garten. — Mannheim, größte Stadt des Landes, nordwestlich von Heidelberg, in dem Winkel, welchen der Zusammenfluß des Neckars und Rheins bildet, schön und regelmäßig gebaut, hat ein großes Schloß, viele schöne Gebäude, worunter sich vorzüglich die prächtige Jesuitenkirche auszeichnet, mehrere Fabriken und einen ziemlich bedeutenden Handel. — W ertheim, Stadt, westlich von Würzburg, am Einflüsse der Tauber in den Main, mit vorzüglichem Weinbau. — Lahr, Stadt, südöstlich von Straßburg, an der Schütter, einem Nebenflüsse des Rheins, treibt lebhaften Handel. — Freiburg, Stadt, nordöstlich von Baselund westlich vom Schwarzwalde, in einer reizenden Gegend, hat eine Universität und eine sehenswürdige Kirche, mit einem sehr schönen und hohen Thurme, der mit dem berühmten Straß- burger Münster um den Vorzug streitet. — Donaueschingen oder Doneschingen, Stadt, östlich von Freiburg und an der Ostseite des Schwarzwaldes, an dem Zusammenflüsse der Brege

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 120

1836 - Eisleben : Reichardt
120 11. Mitteleuropa. herer Berg ist in einem von dem Hauptlande getrenn- ten und auf und am Thüringer Walde gelegenen Lan- destheile, nämlich der Znselsberg. Auch vom Spes- sart, und von Zweigen der Nhöngebirge und des Vogelsberges werden einige Gegenden des Landes durchzogen. Die Hauptflüsse sind: im südlichsten Theile der Main, welcher hier die Kinzig aufnimmt, und im nördlichsten die Weser, deren Quellenflüsse die Werra und Fulda den mittleren Theü des Lande- bewässern. Ungeachtet des vorherrschenden Gebirgsbo- dens ist das Land, welches über 200 Qmeilen enthält, gut angebaut, und die südlichen Gegenden ziehen auch Mais, Spelz und Wein. Man hat vielen Flachs und guten Tabak; und der Obstbau ist stark verbreitet. Einen großen Schatz machen die beträchtlichen Waldungen aus, worunter der große Reinhardswald nördlich von Cassel, westlich von der Weser. Zn Hinsicht der Vieh- zucht ist die Rindviehzucht am vorzüglichsten Von Mi, neralien sind Eisen von ausgezeichneter Güte, Braun- und Steinkohlen, Kobalt und Salz am meisten zu be- merken. Die Einwohner, deren Zahl faßt 700,000 beträgt, bekennen sich größtentheils zur reformirten Kir- che, doch ist auch die Anzahl der Lutheraner und Ka- tholiken ziemlich stark. Fabriken von fast allen Arten giebt es; vorzüglich zeichnet sich hierin die Stadt Ha- nau aus; der Handel ist ziemlich bedeutend. Auch blü- hen Künste und Wissenschaften. Landesherr ist ein Kurfürst. Cassel, Haupt- und Residenzstadt, nordöstlich von Frank- furt, am linken Ufer der Fulda, zum Theil sehr schön gebaut, hat ein an Kunstsachen reiches Museum, ein neu erbautes, aber nicht vollendetes Schloß, überhaupt viele schöne Gebäude und .26,000 Einwohner. Merkwürdig ist auch das marmorne Bad. Westlich von Cassel liegt Wilhelmshöhe, ein schönes Lust- schloß des Kurfürsten, mit einem vorzüglich schönen und großen Englischen Park, worin die weltberühmte Cascade und die kupferne Bildsäule des Herkules. — Allendorf, Stadt, südöstlich von Cassel, an der Werra und am Fuße des Meißner, hat auf dem jenseitigen Ufer der Werra ein ansehnliches Salzwerk. — Esch - wege, Stadt, südlich von Allendorf, an der Werra, hat star- ken Tabaksbau. — Rothenburg, Stadt, südwestlich von Esch- wcge, an der Fulda, wo bisher die jetzt ausgestorbenen Landgra- fen von Hessen-Rothenburg ihr Rcsidenzschloß hatten. — Hers- selb, Sradt, südlich von Rothenburg, an der hier schiffbar wer- denden Fulda. — Marburg, Stadt, nördlich von Gießen, an

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 121

1836 - Eisleben : Reichardt
121 Fürstenthum Waldeck rc. der Lahn, hat eine Universität. — Fulda, Stadt, südlich von Hcrsfeld, am rechten Ufer der Fulda, hat ein Schloß und eine schöne Domkirche. — Hanau, größte Stadt des Landes nach Cassel, östlich von Frankfurt, am rechten Ufer des Mains, der unweit die Kinzig aufnimmt, zum Theil schön gebaut, hat ein Schloß und viele Fabriken. In der Nabe, nordwestlich von Ha- nau, liegt das Wilhelmsbad, ein Bade- und Vcrgnügungs- ort mit schönen Gebäuden und reizenden Gartenanlagen. In den vom Haupttheile des Landes getrennten Landesstri- chen liegen: Schmalkalden, Stadt, nordöstlich von Fulda, am südlichen Fuße des Thüringer Waldes, macht viele Stahl- und Eisenwaaren, und hat in der Nähe den eiscnrcichen Stahlberg. — Rinteln, Stadt, nordwestlich von Cassel, in einer schönen Gegend, an dem linken Ufer der Weser, hatte sonst eine Univer- sität. — Nenndorf, Dorf, nordöstlich von Rinteln, mit einem berühmten warmen Schwefelbade. 13. Das Fürstenthum Waldcck. Der größte Theil dieses 22 Qmeilen großen Lanr des ist von Kur» und Großherzoglich Hessischem und Preußischem Gebiete; der kleinere, unweit der Weser ge, legene Theil (das Fürstenthum Pyrmont) von Han» növerischem, Braunschweigischem, Preußischem und Lip- peschem Gebiete umgeben. Der hoch gelegene bergige Boden ist nur von mäßiger Fruchtbarkeit, und wird von kleinen Flüssen, worunter die Eder und Diemel, zum Flußgebiete der Weser gehörig, am beträchtlichsten sind, bewässert. Das Land hat, außer dem Getreide» bau, gute Viehzucht, ansehnliche Waldungen, etwas Eisen und einige bekannte Mineralwasser. Eigentliche Fabriken fehlen fast ganz. Die Einwohner, an der Zahl 66,000, sind meistens Lutheraner. Landesherr ist ein Fürst. Cord ach, kleine Hauptstadt, liegt westlich von Cassel und hat 2200 Einwohner. — Arolsen, kleine Residenzstadt, nord- östlich von Corbach.— Pyrmont, eigentlich Neustadt-Pyr- mont, kleine Stadt, südöstlich von Rinteln, liegt an einem kleinen Nebenflüsse der Weser, westlich von derselben, und hat einen der berühmtesten Gesundbrunnen Deutschlands. 14. Die Fürstenthünier Schwarzburg. Sie enthalten 36 Qmeilen und bestehen aus zwei getrennten Stücken, wovon das nördliche, südlich vom Harze, fast ganz von Preußischem Gebiete, das südliche auf und am Thüringer Walde, von Großhcrzoglich und Herzoglich Sächsischen Gebieten umschlossen, liegt. Der (

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 122

1836 - Eisleben : Reichardt
123 U. Mitreleur. Sachs.-Weim.-Eisen. Doden ist theils bergig, theils eben, indem der nördli- che Theil von der Hainleite, einer waldigen Berg> kette, und der südliche von einem Theile des Thürin- ger Waldes durchzogen wird. Unter den verschiede- nen kleinen Flüssen ist die Saale am beträchtlichsten. Das Land ist im Ganzen wohl angebaut, und hat hin- reichendes Getreide, gute Schafzucht, ansehnliche Wal- dungen, Eisen und Salz, wenige Fabriken und zählt 116,000 Einwohner, die fast sämmtlich Lutheraner sind. Es theilt sich in zwei Fürstenthümer, Schwarz bürg, Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. 3) im Fürftenthum Schwarzburg - Sond'ers hau. sen: Sondershausen, kleine Haupt- und Residenzstadt, öst- lich von Cassel, mit einem Schlosse und 4000 Einwohnern. — Arnstadt, die größte Schwarzburgische Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes und an der Gera, liegt südlich von Sondcrshausen und nordöstlich von Schmalkalden. b) im Fürstenthum Schwarzburg- Rudolstadt: Rudolstadt, Haupt- und Residenzstadt, südöstlich von Arn- stadt und an der Nordscite-des Thüringer Waldes, liegt an der Saale und hat zwei Schlösser und 5000 Einwohner. — gran* kenh ausen, Stadt, östlich von Sondershausen, mit einem Salzwerke. 15. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar- Ei son ach. Es enthält 66 Qmeilen und besteht aus mehreren getrennten größeren und kleineren Stücken, die meistens in der Nähe des Thüringer Waldes, theils auf demsel- den, theils an der Nord - und Südseite desselben liegen, und von den Herzoglich Sächsischen Ländern, den Für- stenthümern Schwarzburg und Reuß und von den Kö- niglich Sächsischen, Preußischen und Baierischen und vom Kurhestsschen Gebiete begränzt werden. Das Land ist größtentheils bergig, indem sowohl der Thüringer Wald und das südwestlich vom Thüringer Walde lau- fende Rhöngebtrge zum Theil hieher gehören, als auch viele andere Berge in verschiedenen Richtungen dasselbe durchziehen, worunter der bekannte Etters- berg. Der ebenste Theil des Landes breitet sich nörd- lich vom Ettersberge aus. Unter den vielen kleinen Flüssen sind die Saale an der Ostseite und die Wer- ra au der Westseite die bedeutendsten. Das im Allge-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 123

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Hildvurghause n. 123 meinen wohl angebaute Land hat hinreichendes Getreide, vieles Obst, etwas Weinbau, ansehnliche Waldungen, gute Schafzucht und xon Mineralien Braunstein, Stein, und Braunkohlen, auch Torf und Salz. Die Einwoh« ner, an der Zahl 240,000, größtemheils Lutheraner, unterhalten eine nicht unbedeutende Industrie und pfle- gen Künste und Wissenschaften mit Erfolg. Landesherr ist ein Großherzog. Weimar, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Rudol-' stabt, an dem kleinen Flusse Ilm, hat ein Residenzschloß nebst schönem Park und 11,000 Einwohnern. In der Nähe, südlich von der Stadt, liegt das großhcrzogliche Lustschloß Belvedere mit einem großen Garten und vielen ausländischen Gewächsen. — Apolda, Fabrikstadt, nordöstlich von Weimar und östlich vom Ettcrsberge. — Jena, Stadt, östlich von Weimar, am linken Ufer der Saale, mit einer berühmten Universität. — Neustadt an der Orla, kleine Stadt, südöstlich von Jena, an einem kleinen Nebenflüsse der Saale, mit einigen Fabriken. — Eise- nach, Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes, west- lich von Weimar, die größre Stadt des Landes, bei welcher, auf einem südlich davon gelegenen hohen Berge, das alte berühmte Schloß Wartburg steht, auf welchem Luther 1521 sich einige Zeit aufhalten mußte. — Wilhclmsthal, Lustschloß mit einem Park, liegt südlich von Eisenach im Thüringer Walde. — Creuz- burg, kleine Stadt, nordwestlich von Eisenach, am linken Ufer der Werra, bei welcher ein Salzwerk ist. 16. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen- Hijdburghausen. Es enthält 4hd.meilen, liegt an und auf dem Thüringer Walde, theils auf der Nordsette, größtenteils aber auf der Südseite, längs der hier entspringenden Werra und gränzt an Schwarzburg, Reuß, die andern großherzoglich und herzoglich Sächsischen Ländern, an Preußisches, Baterisches und Kurhessisches Gebiet. Der Boden ist mit vielen Bergen bedeckt, besonders in dem vom Thüringer Walde durchzogenen Theile. Die vornehmsten Flüsse sind die Werra, welche den größ- ten Theil des Landes durchstießt und die Saale. Das gut angebaute Land bringt die gewöhnlichen Deutschen Produkte hervor, worunter auch Tabak, und hat be- trächtliche Waldungen und von Mineralien vorzüglich etwas Eisen und Kupfer, guten Schiefer, sowohl Dach- als Tafeln und Stiftschiefer, Wetzsteine, Salz. Die /

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 125

1836 - Eisleben : Reichardt
/1. Mitteleuropa. Sachfen^Altenburg *c. 125 Coburg, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Bam- berg und südöstlich von Hildburghausen, an der Itz, mit dem Rcsidenzschlosse und einer in der Nahe gelegenen Bergfestung, hat 9000 Einwohner. % Meile nordöstlich von der Stadt liegt das herzogliche Lustschloß Rosenau. — Ohrdruf, gewerbsame Stadt, westlich von Arnstadt, an der Nordseite des Thüringer Waldes, mit guten Garn- und Lcinwandbleichen. — Gotha, die größte Stadt des Landes, nördlich von Ohrdruf und östlich von Eisenach, an der Nordseite des Thüringer Waldes, wohl ge- baut und gewerbsam, bis 1825 die Residenz eines eigenen Her- zogs, hat ein Schloß mit ansehnlichen Kunstsammlungen und 13,000 Einwohner. Vor der Stadt ist das schöne Lustschloß Friedrich st hat und in einiger Entfernung der Seeberg mit einer Sternwarte. — Ruh la, großes und gewerbsames Dorf im Thüringer Walde, wovon der größere Theil hieher, der klei- nere zum Großherzogthum Weimar gehört, macht besonders viele Eisenwaaren. Südöstlich liegt der In selberg, welcher theils zu diesem Herzogthum, theils zum Kursürstenthum Hessen gehört. 18. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg. Dieses 24 Qmeilen große Land besteht aus 2 grö, ßern getrennten Stücken, die an das königlich Sächsi, sche, Reußische, Weimarische, Rudolstädtische, Meinin- gensche und Preußische Gebiet gränzen, und wovon das größere östliche Stück eben, sehr fruchtbar und wohl an- gebaut ist und von der Pleiße durchflossen wird; und das kleinere westliche bergig und waldig ist, und längs der Saale liegt. Zu den Produkten gehören vornehm- lich Getreide und andere Erzeugnisse des Ackerbaues, gute Viehzucht; und im westlichen Theile ansehnliche Wal- dungen. Die Einwohner, gegen 115,000, worunter auch ein Nest von ehemaligen Wenden, die sich seit Jahr- hunderten bei ihren Sitten, Gebräuchen und auszeich- nender Kleidung erhalten haben, doch die Deutsche Sprache reden, sind Lutheraner, betreiben einige Fabri- ken und stehen andern Dentschen in der Bildung nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Altenburg, Haupt- und Residenzstadt, östlich von Jena und westlich von der Pleiße, ist gewerbsam und hat ein Schloß und fasss 13,000 Einwohner. — Ronneburg, gewerbsam» Stadt, südwestlich von Altenburg, mit einem Gesundbrunnen un> Bade. — E isenberg, kleine gewerbsame Stadt, nordwestlich von Ronneburg. — Leuchtenburg, altes Schloss auf einem hohen Berge, südlich von Jena, dient zu einem Zucht- und ürrenhause. 19. Die Fürstenthümer Reuß. Sie enthalten 28 Qmeilen und bestehen aus zwei

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 220

1836 - Eisleben : Reichardt
220 China. Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens, und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst- fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist, mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National- charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel, cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist, da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit in das Meer wagen. China steht unter der Herrschaft eines Kaisers, welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand- schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht, und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu- Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge, das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra, che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai- ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen. Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange, einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. — Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang, mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1 Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser- oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich- sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt, südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang, hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han- dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. — Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma- cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine- sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 190

1836 - Eisleben : Reichardt
190 Asien. Dardanellen, dem Meere von Marmora, der Meerenge von Constantinopel, dem schwarzen und Asowschen Meere) die Scheidung Asiens und Europas; aber von dem Asow- schen Meere an bis zum Eismeere gränzt Asien mit Europa zusammen. Die Größe beträgt mit den Inseln über 800,000 Qmeilen, so das Asien der größte Erdtheil ist. Die einzelnen Theile der Meere, welche Asien be- gränzen, sind 1) vom nördlichen Eismeere: der Kar isch e und Obische Meerbusen; letzterer süd- östlich vom erster»; 2) vom großen Weltmeere: das Kamt sch attische Meer, aus welchem die Berings- straße in das nördliche Eismeer führt; das Ochors- kische Meer; das Japanische Meer mit der Straße von Korea und das gelbe Meer; 3) vom Indischen Ozean: die Celebes-, Banda- und Sunda-See; das C hin e sische Meer, der M e e r- busen von Bengalen mit der Straße von Ma, lacca; und das Arabische Meer mit dem Persi- schen, nebst der Straße von Ormus und Arabi- schen Meerbusen oder dem rothen Meere mit der Straße Babel Mandeb; 4) vom westlichen Ozeane das Mittelländische Meer, wozu gehö- ren: der Archipelagus oder das Aegeische, auch Griechische Meer, der Hellespo nt oder die Meer, enge der Dardanellen,^ das Meer von Marmo- ra, der Bosporus oder die Straße von Constan, tinopel, das schwarze Meer und das Asowsche Meer mit der Straße von Feodosia oder von I e n i k a l e. Asien ist mehr gebirgig als eben und bildet in seiner Mitte ein ungeheures Hochland, das -f von dem ganzen Erdtheile einnimmt, und sich in das Hinter- asiatische und Vorderasiatische Hochland eintheilen läßt. Jenes ist das bei Weitem größere und hat sowohl an sei- nen Rändern als in seinem Innern zahlreiche Gebirge, die zu den höchsten der Erde gehören. Die vorzüglichsten un- ter den Gebirgen im Innern dieses Hinterasiatischen Hoch, landes sind das Himmelsgebirge oder der Thian- Schan, auch wohl Mus-Tagh genannt, der auf der Ostseite sich nach der großen Wüste S chamo ver- flacht und jenseits derselben wieder unter andern Namen
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