54
Fünftes Kapi tel.
der Mackenzie; 2) in den westlichen oder Atlanti-
schen Ozean; der Nelson, St. Lorenz, Missisippt,
Rio del Norte, Magdalena, Orinoco, Amazonenstrom,
Rio Francisco, Rio de la Plata, Orange, Coanza,
Zaire, Joliba oder Quorra (Niger), Gambia, Sene-
gal, Guadalquivir, die Guadiana, der Tajo, Duero,
die Garonne, Loire, Seine, Schelde, Maas, der
Rhein, die Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Düna, der
Don, Dnepr, Dniéster, die Donau, der Nil, Po,
Rhone, and Ebro; in den Indischen Ozean: der
Zambese, Schar el Arab, Indus, Ganges, Burram«
purer, Irawaddy, Menam, Maykaung, Pang tse
Kiang und Hoangho; und 4) in den großen Ozean:
der Amur, Anadyr und Columbia.
Fünftes Kapitel.
Uebersicht der vornehmsten Ge-
birge,
Lauf des Hauptgebirgszugs der Erde.
H. 1. Der Lauf des Hauptgebirgszugs der Eede
geht von der Beringsstraße unter dem nördlichen Polar-
kreise aus in einer doppelten Richtung, nämlich in einer
südwestlichen durch dir alte, wo er an der südlichsten
Spitze durch das Meer begränzt wird — und in einer
südöstlichen durch die neue Welt, wo er mit der süd-
lichsten Spitze Amerikas gleichfalls am Meere sich endigt.
Die vornehmsten Gebirge des nordöstlichen
Theiles der alten Welt.
§. 2. Dahin gehören vorzüglich:
1) Das Stannowoi Jablonnoi, das nord-
östlichste Gebirge der alten Welt, welches von der De,
ringsstraße anfängt, und auf seinem südwestlichen Lause
eine Wasserscheidung zwischen dem nördlichen Eismeere
im Nordwest und dem Kamtschatkischen und Ochetski-
schen Meere im Südost bildet, indem es den beiden
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Amerika.
247
teres Klima, als die unter gleicher Breite in Europa
und andern Ertheilen gelegen.
Kein Erdtheil hat so große Ströme als Amerika,
von welchen die meisten sich auf der Ostseite in das
Meer münden. Von diesen großen Strömen gehen 1)
in das nördliche Eismeer: der Mackenzie; 2) in die
Hudsons - Bai; der Nelson (vorher Saskatschewin
genannt-; 3) in den St. Lorenz-Busen: der St. Lo-
renz; 4) in den Mexikanischen Meerbusen: der Mis-
si si ppi, der Rio del Norte oder Bravo, und der
Magdalenenfluß; 5) in den Atlantischen Ozean
im weitern Sinne: der Orinoco, Maranjon oder
Amazone nfluß, der Tocan tiñes oder Para, der
Francisco und der Rio de la Plata und endlich
6) in das stille Meer: die Columbia oder der Ore-
gon. Unter den zahlreichen Landseen sind die größ«
ten: 1) in Nordamerika: der große Bärensee und
der große Sklaven se e, beide im hohen Norden, der
Winipegsee, südlich von den vorigen, die 5 mir ein»
ander verbundenen Seen, nämlich der Obere-, Hu-
ron-, Michigan-, Erie-und Ontariosee und der
Nicaragua, unweit der Landenge, wodurch Nord-
und Südamerika verbunden sind; und in Südamerika:
der Maracaibo und der Titicaca.
Amerika, das sich über alle Zonen verbreitet und
von einer großen natürlichen Fruchtbarkeit ist, besitzt eine
außerordentlich große Menge und Mannigfaltigkeit von
Produkten, worunter viele bloß diesem Erdtheile
eigenthümlich sind. Es giebt Europäische Hausthiere,
die erst aus Europa hieher gebracht worden sind, sich
aber außerordentlich daselbst vermehrt haben, Bisons,
(Amerikanische Auerochsen), welche zu den größten Ame-
rikanischen Landthieren gehören, Bisamochsen, Muse-
thiere (eine Art von Elenthieren), Rennihiere, treffli-
ches Pelzwerk, was vorzüglich die Biber, Seeottern,
schwarzen Füchse liefern, geschwänzte Affen oder Meer-
katzen in ungeheurer Menge und Mannigfaltigkeit, Faul-
thlere, Gürtelthiere, Beutelthiere, Stinkrhiere, Tapirs
(das größte Landthier in Südamerika), Llamas, Vi-
cugnas, Pakos, Quanakos, Raubthiere (doch weder so
stark, noch so grimmig, als die Astatischen und Afrika-
nischen), z. B. Jaguare, Kuguare, Unzen, Eis- und
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Francisco
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Amerika Atlantischen_Ozean Columbia Nordamerika Winipegsee Obere- Hu-
ron- Nicaragua Südamerika Maracaibo Amerika Europa Südamerika Llamas
Amerika.
249
die von Europäerinnen Gebornen und die, welche Euro-
päer und Negerinnen zu Eltern haben, beißen Mulat-
ren und die, welche von Europäern und Indianerinnen
erzeugt wurden, heißen Mestizen. Von Europäischen
Sprachen sind am meisten die Englische, Spanische und
Portugiesische verbreitet. Die herrschende Religion ist
die christliche; Herden finden sich nur unter den Einge-
bornen (von welchen jedoch die meisten auch Christen
sind) und unter den Negern, wovon auch viele sich zum
Cbristenthum bekennen. Ueberhaupl haben die eingewan-
derten Europäer Europäische Kultur mitgebracht, und
in den von ihnen bewohnten Gegenden werden nicht
allein Ackerbau, Gewerbe und Fabriken unterhalten, son-
dern es wird auch für wissenschaftlichen Unterricht gesorgt,
worin jedoch die Nordamerikaner den Vorzug vor den
Südamerikanern baben. Der Handel ist wichtig, vor-
züglich der Eeehandcl, der jedoch am meisten in den
Händen der Europäer und Nordamerikaner sich befindet.
Mit Ausnahme der noch im rohen Naturzustände leben,
den Wilden, bestehen hier ordentliche Staaten fast durch-
gehende mit republikanischer Verfassung; der übrige Theil
bildet Kolonialbesitzungen der Europäer.
Schon oben ist gesagt worden, daß Amerika von
der Natur in zwei große, durch eine Landenge mit ein-
ander zusammenhängende Halbinseln getheilt ist, die
Nord, und Südamerika heißen Zwischen beiden,
in dem großen Mexikanischen Meerbusen, liegen ansehn-
liche Inselgruppen, welche man Westindien nennt.
Zu Nordamerika gehören die Nordpolarlander, die
Länder an der Bassins - und Hudsonsbai, die freien In-
dianer-Länder, die Länder an der Nordwestküste, das
Brittische Amerika, die vereinigten Nordamerikanischen,
Mexikanischen und die Staaten von Mitselamerika; zu
Weftin dien die großen und kleinen Antillen nebst den
Dahama- Inseln, auch werden gewöhnlich, aber un-
richtig, die Bermudischen Inseln dabin gerechnet; und
zu Südamerika die Republiken Venezuela, Neugra-
nada, Ecuador (diese 3 hießen sonst Colombia), Peru,
Chile, Bolivia, Rio de la Plata und Uruguay, Pa-
raguay, Brasilien, Guayana, Araukanien, Patagonien,
Fruerlund, wozu noch die Südpolarläudrr kommen.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Nord Westindien Nordamerika Venezuela Ecuador Peru Chile Bolivia Uruguay Brasilien Guayana Patagonien
1
I. Nordamerika. r- 261
Handelsstadt im Staate Ohio, nordöstlich von St. Lvuis und
westlich von Washington, liegt am rechten Ufer des Ohio.
Die vereinigten Mexikanischen Staaten.
Sie sind, mit Einschluß der dazu gerechneten, von
unabhängigen Indianern bewohnten nördlichen Wildnisse,
73,000 Qmeilen groß, und gränzen gegen Norden
an die vereinigten Nordamerikanischen Staaten, gegen
Osten an eben dieselben und den Mexikanischen Meer,
busen, gegen Südosten an die vereinigten Staaten von
Mittelamerika, gegen Südwesten und Nordwesten an
das stille Meer.
Das Land hat eine unregelmäßige Gestalt, indem
es von Norden gegen Süden immer schmäler zuläuft,
und auf der Westseite, die durch den tief eindringenden
Californischen Meerbusen gebildete Halbinsel Californien,
und auf der Ostseite die durch die Honduras' und Cam,
pechebai des Mexikanischen Meerbusens gebildete Halb,
insel Pucatan weit hervorspringen. Die Oberfläche be-
steht größtentheils aus einer von den Cordilieren,
die aus Mittelamerika hiereindringen, gebildeten Hoch,
ebene, über welche sich mehrere hohe Bergspitzen erheben,
die mit ewigem Schnee bedeckt und entweder erloschene
oder noch thätige Vulkane sind. Von dieser Hochebene
fällt das Land nach den Küsten, besonders nach der
äußerst niedrigen Ostküste ab. Nördlich von der Hoch-
ebene setzt das Gebirge der Cordilleren unter dem Na-
men Sierra Madre fort, in drei Hauprkeiten sich
theilend, die verschiedene Namen führen, und geht dann
unter dem Namen des Felsengebirges in die verei-
nigten Nordamerikanischen Staaten über. Große Flüsse
finden sich nur in dem nördlichen Theile des Landes,
worunter der in den Mexikanischen Meerbusen sich mün«
bende Rio del Norte oder Rio Bravo, den läng-
sten Lauf hat. Auch der in den Californischen Meer-
busen laufende Rio Colorado ist beträchtlich. Fer-
ner sind der Arkansas und der rothe Fluß, zwei
Hauptnebenflüsse des Missisippi, welche hier entspringen
und eine Strecke die Gränze gegen die vereinigten Nord-
amerikanischen Staaten machen, zu bemerken. Unter
den Landseen sind der Chapala im Süden und der
Tejugo und Timpanogos, in den Indianer-Wild-
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264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re.
Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer
von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach
den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren
Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige
Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur
Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in
das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist
der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan,
fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht.
Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone
liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze
durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert.
Erdbeben sind häufig.
Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter
den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von
Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge-
gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde
findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko
hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh-
ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an,
genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter,
würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid,
Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und
deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen
und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl.
Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan-
deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind
noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der
Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem
Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor
wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt
einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun-
desstaat.
Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes-
staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom
stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi-
tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den
Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to-
Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit
dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See
Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri
bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Colombia
269
des Atlantischen Ozeans ergießt utib furchtbare Ueber-
schwemmungen verursacht; 2) der Magd a l e n en f l u ß,
dessen Quellen gleichfalls hier sind, und welcher nach
einem nördlichen Laufe sich in das Caraibische Meer er-
gießt; 3) der Maranhon oder Amazonenfluß, der
größte Strom der Erde, welcher aus Peru, wo er ent-
springt, hieher gelangt, und durch viele ansehnliche im
Lande selbst entspringende Flüsse verstärkt nach Brasilien
übergeht. Unter den Land feen ist im Norden der groß-
ße Maracaibo bemeckenswerlh, welcher mit dem
Meere in Verbindung steht. Im südöstlichen Theile des
Landes soll noch ein großer See Parima seyn, dessen
Vorhandenseyn von Mehreren bezweifelt wird.
Dies Land liegt ga^z in der heißen Zone, hat aber
nicht allenthalben ein heißes Klima, sondern so uner-
träglich die Hitze an den Küsten und in den tief gele-
genen Gegenden ist, so sehr gemildert wird sie in den
Hochebenen oder Hochthälern der Cordilleren, wo das
Klima einem steten Frühlinge gleicht, während auf den
hohen Gebirgsgipfeln die Kälte der Polarzonen herrscht,
so daß man wohl in einem Tage von der brennenden
Hitze Afrikas zu der Kälte Lapplands übergehen kann.
Erdbeben und schreckliche Stürme sind häufig. Groß
ist der Reichthum an Naturprodukten, als: viele
Europäische Hausthiere zum Theil in verwildertem Zu-
stande auf den Llanos, Amerikanische Naubthiere, Affen,
Armadille, Tapire, unzählige Arten von Vögeln (wor-
unter der große Condor), Alligators, vielerlei Schlan-
genarten, Schildkröten sehr häufig auf den Inseln des
Orinoco, wo ihre Eyer gesammelt und zu einem Oele
benutzt werden, Fische, worunter der merkwürdige elek-
trische Aal, Cochenille, Perlen- und Purpurmuscheln;
Europäische Getreidearten, Mais, Reiß, Maniok, Yams,
Bataten, Pisangs, Ananas, Melonen, Baumwolle, Ta-
bak, Zuckerrobr, Kaffee, Cacao, Vanille, Indigo, wei-
ßer Zimmer. Arzneigewächse (worunter die Chinarinde,-
tropische Früchte, Kokos- und andere Palmen, trefflich
Färbe, und Tischlerhölzer, Bambusrohr. Auch sind die
Schätze des Mineralreichs sehr groß; kein anderes Land
in Amerika kommt ihm an Goldreichthum gleich, und
in einem Theile sselben enthalten alle Flüsse und Bäche
Goldsand. Am, giebt es nirgends so viel Platina, da-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Peru Brasilien Maracaibo Afrikas Lapplands Amerika Goldreichthum Bäche
Goldsand
¿70
Iii. Südamerika.
gegen ist Silber nicht sehr häufig. Doch werden über-
haupt die Mineralschätze nicht so benutzt, als sie es ver«
dienten.
Die Einwohner, deren Zahl auf Z Millionen
angegeben wird, sind wie in Mexiko entweder Europäer
und ihre Abkömmlinge (Kreolen) oder Indianer (theils
unterwürfig, theils frei) oder Mischlinge (Mestizen,
Mulatten). Auch giebt es eine bedeutende Zahl von
Negern, doch ist die Sklaverei nach den Gesetzen ab»
geschafft. Die katholische Kirche ist die herrschende, und
auch von den Indianern sind viele Bekenner derselben.
Landeskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung
stehen noch auf einer niedern Stufe, wiewohl man jetzt
durch neu errichtete Schulen das Volk zu heben sucht.
Den innern Verkehr erschwert der Mangel an fahrba-
ren Straßen, und in den Gebirgsgegenden muß man
sich der Maulthiere oder der Menschen zum Tragen der
Waaren bedienen. Wichtiger ist der auswärtige See-
handel. Seit 1832 besteht das Land, welches früher
eine wichtige Kolonie der Spanier war, und sich her-
nach zu einer Republik mit dem Namen Colombia
erhoben hatte, aus 3 von einander unabhängigen, be-
sondern Republiken, welche Venezuela, Neugra,
na da und Ecuadoc heißen, an deren Spitze Präsi-
denten stehen.
3) in dcr Republik Venezuela: Caracas, gut ge-
baute Hauptstadt von 32,000 Einwohnern, südlich von dcr West-
indischen Insel Portorico, und in einiger Entfernung vom Carai-
bischen Meere, hat eine Universität und treibt vermittelst der
nahen Hafenstadt La Guayra, ansehnlichen Handel. — La
Marguarita oder Margaretha, eine gewöhnlich zu West-
indien gerechnete Insel, nordöstlich von Caracas, liegt unweit dcr
Küste und war sonst wegen ihrer reichen Perlenbänke berühmt.—
Maracaibo, Stadt, am See gleiches Namens, westlich von
Caracas, mit einem Hafen und Handel.
b) in der Repu blik Neugranada: Cartagena, stark
befestigte Stadt, südwestlich von dcr Mündung des Magdalenen-
flusses und am Caraibischcn Meere, auf einer Halbinsel erbaut,
hat einen sehr guten Hafen. — Panama, feste Stadt an dem
gleichnamigen Busen des stillen Meeres und südwestlich von Car-
tagena, liegt auf dcr Südküstc der Landenge von Darien oder
Panama, welche Nord- und Südamerika mit einander verbindet,
und das Atlantische Meer mit dem stillen Meere oder großen
Ozeane trennt, und hat einen Hafen und lebhaften Handclsoer-
kehr. — Bogota oder Santa fe de Bogota, Hauptstadt
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Extrahierte Personennamen: Margaretha
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Venezuela Neugra Caracas La_Guayra La
Marguarita Caracas Maracaibo Caracas Cartagena Panama Panama Bogota Bogota
Peru.
273
schiedenen Ketten der Anden, und aus den Pampas,
unermeßlichen, zum Theil mit großen Waldungen be-
deckten Ebenen, die sich vom östlichen Fuße der Anden
nach Brasilien zu ausdehnen, der Aufenthalt unabhän,
giger Indianerstämme und überhaupt wenig bekannt
sind. Das einzige Gebirge des Landes sind die An-
den oder Cordilleren, die aus Bolivia hieher kom-
men, wo sie das erhabenste Hochthal oder Hochebene
bilden, worin der See Titicaca liegt, und sich nörd-
lich in mehrere Zweige vertheilen, von welchen der west-
lichste das Küstenland begränzt. Viele Gipfel überschrei-
ten eine Höhe von 18,000 Fuß. Die Flüsse in dem
Küstenstriche sind klein und vertrocknen zum Theil in
der trocknen Jahreszeit; aber das Innere enthält große
Flüsse, worunter vorzüglich den Ap urimac, welcher
für den Quellenfluß des Maranhon oder Amazo-
nenflusses gehalten wird. Der Apurimac entspringt
hier in dem Gebirgsstriche der Cordilleren, nimmt her-
nach den Namen Ucayala, und nach der Aufnahme des
Tunguragua, den man sonst für den Quellenfluß des Ama-
zonenfluffes hielt, den Namen Maranhon auf, und
geht nach Brasilien über, wo ihm noch mehrere in Pe-
ru entsprungene große Flüsse zufallen. Der größte Land-
see ist der schon erwähnte Titicaca, von dem jedoch ein
Theil zu Bolivia gehört.
Peru liegt in der heißen Zone, hat aber nur in
dem Küstenstriche und in den Niederungen ein heißes
Klima, hingegen in der Hochebene eine sehr gemäßigte
Wärme. Erdbeben sind häufig. Die Produkte sind
ohngefähr dieselben wie in den Colombischen Republi-
ken, auch ist das Mineralreich mit vielen Schätzen ge-
segnet, worunter vorzüglich viel Silber, Gold und an-
dere Metalle. Unter den Thieren sind hier noch zu be-
merken, Llamas und Pacos, welche als Hausthiere zum
Lasttragen gebraucht werden, Guanakos mit einem Hök-
ker auf dem Rücken und Vicugnas, so groß wie eine
Ziege und die höchsten unzugänglichen Gebirge bewoh-
nend, mit der feinsten Wolle. Auch ist Peru das Va,
rerland der Kartoffel und unter den übrigen Gewächsen
sind die Cocabäume, deren Blätter in einigen Gegenden
(wie in Südasien der Betel) gekauet werden, die Chi-
riwopas, deren Früchte wegen des außerordentlichen Wohl-
12
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Bolivia Brasilien Peru
Hl. Südamerika. Paraguay. 275
wovon der letztere über 8000 Fuß höher als der Chim«
borazo ist. Unter den Flüssen sind die größten: der
Mamore, der aus der Vereinigung des Guapahi
und Mamore entsteht, und nach seiner Vereinigung
mit dem Guapore, unter dem Namen Madeira
nach Brasilien fließt — und der Pilcom ayo und
Bermejo, welche beide nach Paraguay übergeben. Von
dem großen See Titicaca gehört der östliche hieher.
Der auf der Gränze Brasiliens sich ausbreitende Ta-
rayes ist kein See, sondern eine nur zu gewissen Zei-
ten des Jahres mit Wasser bedeckte Niederung. Nach
der Lage in der heißen Zone hat Bolivia ein heißes
Klima, mit 2tusnahme der hohen Gebirgsgegenden,
wo es sehr gemäßigt ist. Die Produkte sind ohnge-
fähr dieselben wie in Peru, mit welchem es auch den
großen Reichthum an Mineralien, besonders an edlen
Metallen gemein hat. Landeskultur, Industrie und
Handel sind auf einer geringern Stufe als in Peru.
Herrschende Religion ist die katholische und Wissenschaft^
liche Bildung ganz in der Kindheit. Die Einwoh-
ner, deren Zahl etwa 1 Million beträgt, bestehen aus
Abkömmlingen der Spanier und Indianern, wovon eine
großer Theil in völliger Unabhängigkeit und im Zustande
roher Wildheit lebt, und aus Mischlingen. Bolivia,
früher eine Besitzung der Spanier und unter dem Na-
men Ober per u bekannt, bildet jetzt eine Nepubltt mit
einem Präsidenten an der Spitze.
Chuquisaca (sonst Charcas oder la Plata), Haupt-
stadt, südöstlich von Arequipa, mit einer Universität und 26,000
Einwohnern, liegt an einem Nebenflüsse des Pilcomayo. — Po-
to si, Sradt, westlich von Chuquisaca, einst durch ihre reichen
Silberbergwerke berühmt, die aber jetzt fast ganz unbenutzt lie-
gen. — La Paz, Stadt, nordwestlich von Potosi, in der Nähe
des Titicacasees, liegt in einem Gebirgsthale der Anden. 15
Meilen ostsüdöstlich von dieser Stadt liegt der den Chimborazo
an Höhe übertreffende Berg Jllimani.
Paraguay.
Es gränzt gegen Norden an Bolivia, gegen Osten
an Brasilien, gegen Süden an die la Platastaaten und ge-
gen Westen an dieselben und an Bolivia und ist 7000
Qm. groß. Der Boden ist theils eben, theils von mehre-
ren Gebirgsreihen durchzogen und überhaupt sehr fruchtbar.
18 *
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Brasilien.
277
zieht sich die Küste Brasiliens auffallend westlich, und
von dem Vorgebirge Frio in der Nähe des südlichen
Wendekreises an wird diese nach Westen gehende (Zinn
beugung der Küste noch weit stärker; so daß also Bra-
silien in der Mitte, ohngefähr zwischen den Mündun-
gen des Amazonenflusses und des San Francisco seine
größte Ausdehnung hat, und sowohl nördlich als süd-
lich schmäler zuläuft.
Brasilien ist eines der herrlichsten Länder der Erde,
wiewohl man das Innere noch zu wenig kennt. Der
weit größere Theil desselben ist Hoch- und Gebirgsland-.
zwar besteht das nördliche Brasilien an beiden Seiten
des Amazonenflusses aus großen tief gelegenen Flächen,
die mit dichten Urwäldern bedeckt sind, aber der übrige
Theil des Landes, etwa f des Ganzen, erhebt sich schon
in geringer Entfernung von der Küste, zu Gebirgeland,
in die Sierra do Mar oder das Küsten geb ir ge
den ersten Gebirgszug bildet, und sobald man das über,
stiegen hat, gelangt man in das innere Hochland, auf
welchem sich ein Labyrinth von Gebirgszügen mit den
Campos oder Hochflächen erhebt. Die Gebirge Bra,
siliens haben weder die Höhe der Cordilleren auf der
Westseite Amerikas, da ihre höchsten Gipfel nicht völ,
lig 6000 Fuß erreichen und also noch weit von der
Linie des ewigen Schnees entfernt bleiben, noch sind
sie auch, wie die Cordilleren, von vulkanischer Beschaf-
fenheit.
Der Atlantische Ozean, längs welchem Brasilien
eine Küstenstrecke von 900 Meilen einnimmt, empfängt
alle die unzähligen Gemäßer des Landes. Die Haupt-
flüsse sind: 1) der Maranhon oder Amazonen,
sluß, welcher von den Gränzen Colombiens und Perus
nach Brasilien gelangt, dasselbe von Westen gegen Osten
durchfließt, hier viele große Flüsse aufnimmt, darunter
von Norden her den Pupura und Rio Negro und
von Süden den mächtigen Madeira (aus der Verei,
nigung des Mamore und Guapore entstanden), To-
st ayo so und Xingu, und an seiner meerähnlichen
Mündung zwei große Inseln, wovon die größte San
Johannes heißt, bildet. Mit dem südlichen Mün,
dungsarme dieses Stromes vereinigt sich noch der To-
canlines, (aus der Vereinigung des To«antines
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Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Brasilien Amerikas Brasilien Brasilien