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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 100

1836 - Eisleben : Reichardt
100 Ii. Mitteleuropa. Corsica u. Malta h. 10. Die Insel Corsica. Sie liegt südlich von Genua und nördlich von der Insel Sardinien, ist ziemlich groß, gebirgig und nicht sehr angebaut, gehört jetzt zum Königreiche Frankreich und enthält 178 Qmeilen mir 195,000 Einwohnern. Ihre Hauptstadt Ajaccio, (spr. Ajatschio), an einem Busen der Westküste gelegen, ist der Geburtsort Na- poleons. 11. Die Insel Malta. Sie liegt im Mittelländischen Meere, südlich von Sicilien und nördlich von Afrika und ist ein von Natur unfruchtbarer Felsen, den jedoch die Kunst und der Fleiß der Einwohner fruchtbar an mehreren Produkten, vor- nehmlich an Baumwolle, gemacht haben. Sie gehört, nebst zwei dabei gelegenen kleinern Inseln, den Britten, und har mit denselben 8 Qmeilen und 100,000 Ein- wohner. La Valetta, stark befestigte Hauptstadt, auf der Südost- feite, ist groß und besteht aus 5 Theilen oder Städten und hat gute Häfen und £>0,000 Einwohner. Deutschland. Es gränzt gegen Osten an Preußen nebst Posen, Polen, Krakau, Galizien und die Ungarischen Länder; gegen Süden an das Adriatische Meer, Italien und die Schweiz; gegen Westen an Frankreich, Belgien und die Niederlande und gegen Norden an die Nordsee, Dänemark und die Ostsee. Deutschland hat seine größte Ausdehnung in der Mitte, da wo an der Westseite die Maas sich Deutsch- land am meisten nähert und an der Ostseite die Weich- sel ihren Ursprung nimmt. Von da sowobl gegen Nor- den als gegen Süden vermindert sich Deutschlands Breite, doch am meisten gegen Süden, wo es zuletzt in eine schmale Halbinsel, vom Adriatischen Meere gebildet, aus» läuft. Im äußersten Norden macht das Vorgebirge Ar- kona auf der fast mit Deutschland zusammenhängenden Insel Rügen den Endpunkt dieses Landes. Die Größe beträgt gegen 11,600 Qmeilen. Der südliche Theil Dentschlands ist am höchsten und gebirgigsten, die Mitte wechselt mit Gebirgen mittlerer

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 105

1836 - Eisleben : Reichardt
n.mitteleuropa. Erzherzth. Oesterreich. 105 im nördlichen Theile die daselbst entspringende Elbe mit der Moldau die Hauptflüsse. Die Oder und Weichsel haben zwar hier ihre Quellen, sind aber noch unbedeutend. Vom Bodensee gehört die Ostseite hieher. Außerdem giebt es mehrere Seen, worunter der Cirknitzersee, südlich von der Sau und nördlich von dem östlichen Busen des Adriatischen Meeres, wegen seines Ab- und Zuflusses merkwürdig ist. Das Klima ist, bis auf die hohen Gebirgsgegend den, warm und gemäßigt. Diese Länder sind wohl an- gebaut; haben einen blühenden Acker», Wein- und Obstbau und eine bedeutende Viehzucht, wovon vornehm- lich in den Alpengegenden die auf Schweizerische Art be- triebene Rindviehzuchr die Hauptbeschäftigung der Einwoh- ner ausmacht. Das Mineralreich enthält sehr bedeu- tende Schätze, worunter vorzüglich viel Quecksilber, das- teste Eisen, einen großen Reichthum von Salz, die be- rühmtesten und kräftigsten Mineralquellen Deutschlands. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 11 Millionen, theils Deutsche, theils Slaven, auch eine kleine Zahl Italiener und Juden. Sie bekennen sich größtentheils zur katholischen Kirche, unterhalten zahl- reiche und blühende Fabriken, die vorzügliche Waaren liefern, und einen ansehnlichen Handel, zum Theil zur See. Künste und Wissenschaften werden zwar durch- gehends betrieben, doch stehen die Oesterreicher, wenig- stens in den lehtern, den andern Deutschen nach. Die einzelnen Länder sind: a) Das Erzherzogtum Oesterreich. Ein zu beiden Seiten der Donau gelegenes Land, gränzt nördlich an Böhmen und Mähren, östlich an Ungarn, südlich an Steyermark und Tyrol und west- lich an Tyrol und Baiern. Die an der Südseite lau, senden Norischen Alpen mit dem fast 12,000 Fuß hohen Groß-Glockner machen mit ihren sich weit verbreitenden Zweigen den größten Theil des Landes ge- birgig. Außer der Donau ist der Inn, ein Neben- fluß derselben, welcher an der,Westgränze fließt, zu be- merken. Darin: Wien, Hauptstadt des Kaiscrthums, die erste Stadt Deutsch- lands und die Residenz des Kaisers, nordwestlich vom Rcusied-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 123

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Hildvurghause n. 123 meinen wohl angebaute Land hat hinreichendes Getreide, vieles Obst, etwas Weinbau, ansehnliche Waldungen, gute Schafzucht und xon Mineralien Braunstein, Stein, und Braunkohlen, auch Torf und Salz. Die Einwoh« ner, an der Zahl 240,000, größtemheils Lutheraner, unterhalten eine nicht unbedeutende Industrie und pfle- gen Künste und Wissenschaften mit Erfolg. Landesherr ist ein Großherzog. Weimar, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Rudol-' stabt, an dem kleinen Flusse Ilm, hat ein Residenzschloß nebst schönem Park und 11,000 Einwohnern. In der Nähe, südlich von der Stadt, liegt das großhcrzogliche Lustschloß Belvedere mit einem großen Garten und vielen ausländischen Gewächsen. — Apolda, Fabrikstadt, nordöstlich von Weimar und östlich vom Ettcrsberge. — Jena, Stadt, östlich von Weimar, am linken Ufer der Saale, mit einer berühmten Universität. — Neustadt an der Orla, kleine Stadt, südöstlich von Jena, an einem kleinen Nebenflüsse der Saale, mit einigen Fabriken. — Eise- nach, Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes, west- lich von Weimar, die größre Stadt des Landes, bei welcher, auf einem südlich davon gelegenen hohen Berge, das alte berühmte Schloß Wartburg steht, auf welchem Luther 1521 sich einige Zeit aufhalten mußte. — Wilhclmsthal, Lustschloß mit einem Park, liegt südlich von Eisenach im Thüringer Walde. — Creuz- burg, kleine Stadt, nordwestlich von Eisenach, am linken Ufer der Werra, bei welcher ein Salzwerk ist. 16. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen- Hijdburghausen. Es enthält 4hd.meilen, liegt an und auf dem Thüringer Walde, theils auf der Nordsette, größtenteils aber auf der Südseite, längs der hier entspringenden Werra und gränzt an Schwarzburg, Reuß, die andern großherzoglich und herzoglich Sächsischen Ländern, an Preußisches, Baterisches und Kurhessisches Gebiet. Der Boden ist mit vielen Bergen bedeckt, besonders in dem vom Thüringer Walde durchzogenen Theile. Die vornehmsten Flüsse sind die Werra, welche den größ- ten Theil des Landes durchstießt und die Saale. Das gut angebaute Land bringt die gewöhnlichen Deutschen Produkte hervor, worunter auch Tabak, und hat be- trächtliche Waldungen und von Mineralien vorzüglich etwas Eisen und Kupfer, guten Schiefer, sowohl Dach- als Tafeln und Stiftschiefer, Wetzsteine, Salz. Die /

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 75

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 7 5 mundschast ihrer Mutter, dis Tochter des vorigen Kö- nigs Ferdinand Vu. Isabella Ii. Madrid, die Haupstadt und Residenz deß Königs, in der Mitte des Landes, am Manzanares, einem Nebenflüsse des Tajo, in einer Ebene gelegen und schön gebaut, hat ein schönes könig- liches Nesidenzschloß, 9000 Häuser und 200,000 Einwohner. — Ei Escorial, Flecken in der Nähe von Madrid, nordwestlich davon, in einem Gebirgsthale, ist berühmt wegen des dabei lie- genden prachtvollen Klosters und Schlosses, wo der König sich zuweilen aufhält. Nördlich davon liegt der Flecken San Jldc- fonso, gleichfalls mit einem berühmten königlichen Schlosse. — Sevilla (spr. Sewilja), große Stadt am linken Ufer des Gua- dalquivir, mit einer Universität, herrlichen Kirche, worin das Grabmal des Columbus, Entdeckers von Amerika, einer großen königlichen Tabaksfabrik und 100,000 Einwohnern. — Cadiz (spr. Cadis), wichtigste Handelsstadt des Landes, am Atlantischen Meere, auf der nördlichen Spitze einer Insel, zwischen der Mündung des Guadalquivir und dem Vorgebirge Trafalgar, hat einen befestigten großen Freihafen und 70,000 Einwohner. — Gibraltar, Stadt und berühmte Festung auf einer Landspitze am östlichen Endender Meerenge von Gibraltar, Afrika gegenüber, gehört den Engländern. — Malaga, Stadt und Hafen am Mittelländischen Meere und nordöstlich von Gibraltar, ist berühmt durch ihren Wein. — Granada (spr. Granada), große Stadt in einer schönen Gegend, am nördlichen Fuße des Schneegebirgcs (Sierra^Nevada) und nordöstlich von Malaga, liegt an 2 kleinen Flüssen, die zu dem Flußgebiete des Guadalquivir gehö- ren, und hat eine Universität, eine prächtige Kirche und 80,000 Einwohner. — Valencia (spr. Valenßia), große Stadt in einer fruchtbaren Ebene am Guadalquivir, der unweit davon in das Mittelländische Meer geht, südöstlich von Madrid, hat eine Universität, eine prächtige Kirche, wichtige Seidenfabriken und 100,000 Einwohner. Südöstlich von dieser Stadt liegen im Mittelländischen Meere die zu Spanien gehörenden Pityu fi- schen Inseln und nordöstlich von diesen die Balearischen Inseln, welche gleichfalls zu Spanien gehören, und davon die größte Mallorca heißt. — Barcellona, große und stark befestigte Stadt am Mittelländischen Meere, südlich von den Pyrenäen und nördlich von der Insel Mallorca, har einen Hafen, bedeutenden Handel und 140,000 Einwohner. In der Nähe, nordwestlich von dieser Stadt, liegt auf einem frei in der Ebene sich erhebenden hohen Berge das wegen seiner Lage berühmte Kloster Monserrat. Frankreich. Es gränzt gegen Nordwest an den Kanal, ge- gen Norden an die Meerenge von Calais, die Nord- see Belgien und Deutschland; gegen Osten an Deutsch, land, tic Schweiz und Italien, gegen Süden an das

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 77

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 77 In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht; 6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank- reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee, in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da- durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver, bindung setzt, x Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we, nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo- ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig- tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd« lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus, fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt- produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein- kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio, nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner (in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re- den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische; doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet- sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 82

1836 - Eisleben : Reichardt
82 I. Äzesteuropa. Brittische Inseln. Fabrikstädte Englands, nordwestlich von Oxford, mit mehr als 142,000 Einwohnern. Manchester (spr. Manischester), nörd- lich von Birmingham und östlich vom Irischen Meere, nach Lon- don die größte Stadt Englands und eine der wichtigsten Fabrik- stadte, am schiffbaren Irwell, hat 26,000 Häuser und 240,000 Einwohner. — Liverpool, (spr. Liwwerpuhl), die zweite Handelsstadt der Brittischen Inseln, westlich von Manchester lind an der Mündung der schiffbaren Mersey in das Irische Meer, hat 190,000 Einwohner. ■— Bristol, große und wichtige Han- delsstadt, westlich von London und östlich vom Kanal von Bristol, einem Busen des Atlantischen Meeres, liegt am schiffbaren Avon, 1 Meile von dessen Mündung in die Severn und hat einen Hafen, wichtige Fabriken und 104,000 Einwohner. — Plymouth (spr. Plcimauds), feste Seestadt mit einem vor- trefflichen Kriegshafen, südwestlich von Bristol und an der Mün- dung des schiffbaren Plym in eine Bai des Kanals, hat 60,000 Einwohner. —- Portsmuth (spr. Portsmauds), feste Seestadl mit dem vortrefflichsten Kriegshascn, südwestlich von London, am Kanal, der südlich gelegenen fruchtbaren Insel Wight espr. Weit) gegenüber. — Dover, feste Seestadt, südöstlich von London, am Kanal und den Küsten Frankreichs am nächsten, mit einem Hafen, von wo die gewöhnliche Ucberfahrt nach Frankreich ist.— Hüll, wichtige Seehandelsstadt, östlich von Manchester, am schiffbaren Humbcr, unweit dessen Mündung in die Nordsee, hat einen Hasen. — Leeds, wichtige Fabrikstadt, nordöstlich von Manchester und westlich von Hüll, an der schiffbaren Aire, ist der größte Luchmarkt Englands und hat 123,000 Einwohner. Ich in Schottland: Edinburg, Hauptstadt dieses Kö- nigreichs, nordwestlich von Hüll, an der Ostküste und an einem Meerbusen der Nordsee, hat eine Universität und mit der nahen Hafenstadt Leith 162,000 Einwohner. — Glasgow, wichtige Handels- und Fabrikstadt, westlich von Edinburgh und größer als dasselbe, liegt an der Westseite Schottlands, an der schiffbaren Clyde unweit der Mündung derselben in einen Meerbusen des Atlantischen Meeres, hat eine Universität und 202,000 Ein- wohner. — An der Nordwcstküste Schottlands liegen die Hebri- bischen Inseln, darunter die kleine Insel Staffa, eine der südlichsten derselben, die berühmte Fingalshöhle enthält; an der Nordküstc Schottlands liegen die Orkadischen und nord- östlich davon und westlich von der Skandinavischen Halbinsel die Shetländischen Inseln, in deren Gegend der reichste Hä- ringsfang ist. c) in Irland: Dublin , Hauptstadt und nach London die größte Stadt der Briktischen Inseln, an der Ostscite Irlands, und der östlich gelegenen Englischen Stadt Liverpool gegenüber, am schiffbaren Liffy, unweit dessen Mündung in das Irische Meer, hat einen Hafen, eine Universität, bedeutenden Handel, 24,000 Häuser und 240,000 Einwohner. — ork, südwestlich von Dublin, nach Dublin die größte Stadt'ln Irland und wichtige Handelsstadt, liegt an der Südküstc, am schiffbaren Lee, unweit dessen Mündung in einen Busen des Atlantischen Meeres, hat

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 91

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 91 trächtliche Sumpfgegenden. Das Hauptgebirge bil- den die Alpen und ihre südliche Fortsetzung die Apen- ninen. Die Alpen durchziehen den nördlichen Theil Italiens, nämlich im Westen an der Französischen Gränze, die See- oder Meeralpen, welche die Küstengegend des nordwestlichen Theiles von Italien durchlaufen; nörd- lich von den Meeralpen sind gleichfalls an der Franzö- sischen Gränze die Cottischen Alpen. Eine nörd- liche Fortsetzung dieser sind die grauen oder Graji- schen Alpen, wodurch die Cottischen Alpen mit den Penninischen in Verbindung stehen. Die letztern, so wie die nordöstlich ziehend Lepontischen und Rhä- tischen Alpen laufen zwischen Italien und der Schweiz; und endlich folgen zwischen Italien und Deutschland die Tyroler und Karnischen Alpen. Die Apenni- nen, die eine südliche Fortsetzung der Meeralpen sind, erstrecken sich durch das ganze Festland Italiens von Nordwest gegen Südost, und setzen von da noch nach der Insel Sicilien über. Die Alpen, deren höchster Berg der 14,760 Fuß hohe Montblanc (zugleich der höchste Berg Europas) ist, sind weit höher als die Apen- ninen. die nirgends die Schneelinie erreichen. Italien hat auch Vulkane oder feuerspeiende Berge, unter wel- chen der Aetna auf der Insel Sicilien und der weit niedrigere Vesuv auf dem Festlande Italiens, sehr be- kannt sind. Die Hauptabdachung des nördlichen Italiens geht nach Osten. Das übrige Italien hat durch die Apenninen eine doppelte Hauptabdachung, theils gegen Osten nach dem Adriatischen, theils gegen Westen nach dem Tocanischen Meere. Italien enthält nur im nördlichen Theile, wo seine Ausdehnung am beträchtlichsten ist, große Flüsse, näm- lich den Po, der auf den Cottischen Alpen entspringt, das nördliche Italien von Westen gegen Osten durch- läuft und in das Adriatische Meer geht, und die Etsch, welche aus Deutschland kommt, östlich vom Gardasee läuft, hernach eine noch mehr östliche Richtung, mit dem Po gleichlaufend nimmt, und nördlich von diesem sich gleichfalls in das Adriatische Meer ergießt. In dem übrigen Theile Italiens kann es wegen der, die Mitte derselben durchschneidenden Apenninen keine groß- ßen Flüsse geben; und selbst die Tiber, der größte

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 157

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 157 schsn der Ostsee, die hier das Kattegat bildet, und der Nordsee, von Norden gegen Süden laufenden Halbin- sel und aus vielen Inseln, wovon die größten und mei- sten auf der Ostfeite der Halbinsel in der Ostsee liegen. Jene Halbinsel heißt Jütland. Die Gränzen der- selben sind gegen Norden die Nordsee; gegen Osten das Kattegat und die Ostsee; gegen Süden Deutschland und gegen Westen die Nordsee. Der nördlichste Theil der Halbinsel läuft in eine schmale Spitze aus, welche Ska« gerrack heißt. Die Größe derselben beträgt nebst den Inseln 850 Qmeilen. Rechnet man aber die Fä- röer, kleine nordwestlich von den Shetländischen gele, gene Inseln und die große Insel Island, welche nord- westlich von den Färöer und östlich von Grönland liegt, die mit Dänemark zu einem Staate verbunden sind: so kommen fast 2700 Qmeilen und nebst den Deutschen Ländern 2850 Qmeilen heraus. Da- eigentliche Dänemark ist eben und ohne alle Gebirge. Bloß ein Landrücken durchzieht die Halbin- sel von Norden gegen Süden und giebt derselben ihre Hauptabdachung nach Osten und nach Westen. Der Boden ist in einem Theile sandig und enthält Heide- striche, in einem andern Theile fett und sehr frucht- bar, vorzüglich die Marschgegenden, welche theils durch Dünen, theils durch Deiche gegen die Einbrüche des Meeres geschützt werden. Hingegen die Färöer und Is-' land sind durchaus felsig und gebirgig. Auf der leh- tern Insel erheben sich die Berge bis zu 6000 Fuß; auch giebt es daselbst einige feuerspeiende Berge, wor- unter der Hekla und Krabla am bekanntesten sind. Sowohl die Nord- als Ostsee und das Kattegat bilden mehrere in das Festland und in die Inseln ein- dringende Meerbusen, worunter der große Lymfiord fast durch die ganze Nordbreite der Halbinsel geht; ja seit Kurzem die schmale Landstrecke, die auf der West- seite ihn von der Nordsee trennte, durchbrochen und also den nördlichen Theil Jütlands zu einer Insel ge- macht hat. Aus dem Kattegat, oder dem Theile der Ostsee, zwischen Jütland und der Skandinavischen Halbinsel, führen 3 Meerengen in die eigentliche Ostsee, von wel- chen die östlichste, zwischen Schweden und der Dänischen

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 94

1836 - Eisleben : Reichardt
94 Mitteleuropa. Lomb. Venez. Könige. wo berühmte Messen gehalten werden. — Genua, die vornehm- ste Handelsstadt des Staates, südöstlich von Turin, am südlichen Abhange der Apenninen und am Meerbusen von Genua, ist groß und befestigt, und hat einen Hafen, eine Universität, viele Pal- läste, bedeutende Fabriken und 80,000 Einwohner. -— Nizz a, Seestadt am Mittelländischen Meere, südwestlich von Genua, ist wegen ihres milden Klimas berühmt, und treibt lebhaften Han- dels— Die Insel Sardinien, südlich von Corsica, im Mit- telländischen Meere gelegen, mit der Hauptstadt Cagliari, (spr. Kaljiaro, an der Südküste der Insel und an einem Meer- busen, hat einen Hafen und eine Universität. 2. Das lombardisch-Venezianische Königreich. Es begreift den nordöstlichen Theil des Festlands von Italien, und gränzt gegen Westen an das König- reich Sardinien, gegen Norden an die Schweiz und Deutschland; gegen Osten an Deutschland und das Adria- tische Meer, welches hier den Meerbusen von Venedig bildet und gegen Süden an den Kirchenstaat, Modena und Parma. Der kleinere nördliche Theil ist gebirgig, der größere südliche Theil eine sehr fruchtbare und wohl angebaute Ebene. Die Hauptflüsse sind der Po, wel- cher die südliche Gränze des Landes macht, und sich hier in das Adriatische Meer mündet, und die Etsch, welche in dasselbe Meer ihre Mündung hat. Der Ti- cino, ein Nebenfluß des Po, ist als Gränzfluß ge- gen Sardinien zu bemerken. Von großen Landseen ge- hören der östliche Theil des Lago maggiore, der Comersee und der Gardasee hieher; dessen südliche Spitze aber zu Deutschland gerechnet wird. Dieses Kö- nigreich. welches 850 Qmeilen mit 4s- Millionen Ein- wohnern enthält, gehört dem Kaiser von Oesterreich, der es durch einen Vicekönig regieren läßt. Mailand, Hauptstadt und Residenz des Viceköm'gs, nörd- lich von Genua und südlich vom Comersee, an einem kleinen Ne- benflüsse des Po, in einer großen herrlichen Ebene, hat eine prachtvolle Domkirchc und 140,000 Einwohner. — Brescia, Stadt, westlich vom Gardasee und nordöstlich von Mailand, mit berühmten Metallwaarcnfabriken und starkem Handel. ■— P avia, (spr. Pawia), Stadt, südlich von Mailand, am Ticino, unweit seiner Mündung in den Po, hat eine berühmte Universität. — Mantua, Stadt und starke Festung, südlich vom Gardasee und östlich von Pavia, liegt in einem See. — Verona, große Stadt, nordöstlich von Mantua und östlich von der Südspitze des Gardasees, zu beiden Seiten der Etsch, hat ein merkwürdiges

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 97

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Kirchenstaat. 97 7. Dcr Kirchenstaat. Er gränzt gegen Norden an das Lombardisch-Ve- nezianische Königreich, wo der Po die Gränze macht, gegen Westen an Modena und Toscana, gegensüdwe- sten an das Tyrrhenische oder Toscanische Meer, gegen Südosten an das Königreich beider Sicilien und gegen Nordosten an das Adriatische Meer, und enthält über 800 Qmeilen mit 2,600,000 Einwohnern. Die Ober- stäche besteht fast ganz aus Gebirgslande, das von den hierdurch ziehenden Apenninen gebildet wird; nur die Küstenstriche in der Nähe des Po, und auf der Süd- westseite des Landes sind Ebenen, jedoch mit großen Sümpfen und ungesundem Klima. Der sehr ergiebige Boden wird in vielen Gegenden nicht hinreichend ange- baut. Außer dem die Nordgränze berührenden Po, ist die Tiber zu bemerken, welche das Land von Norden gegen Süden durchläuft, und in das Toscanische Meer sich ergießt. Der Kirchenstaat steht unter einem geistli« chen Fürsten, dem Papste, welcher als solcher zugleich das geistliche Oberhaupt cer Katholiken ist, und jetzt Gregor Xvi. heißt. Rom, Hciupt- und Residenzstadt, südöstlich von Livorno, an beiden Seiten der Tiber, die nicht weit von da in das Meer geht, ist eine der merkwürdigsten Städte der Erde, mit vielen prächtigen Pallästen und herrlichen Gebäuden, Kunstsammlungen, zahlreichen schcnswürdigen Alterthümern, einer Universität, 328 Kirchen und 152,000 Einwohnern. Die St. Pcterskirche, die größte und schönste der Erde; die St. Johanniskirche vom Lateran, welche die Pfarrkirche des Pabstes und daher die Hauptkirche der katholischen Christenheit ist; die Rotonda oder der Pantheon, gleichfalls eine christliche Kirche und vormals ein Römischer Tem- pel; der Bacicanischc Pallast, von einer ungeheuren Größe (mit 4500 oder nach Andern mit 11,000 Zimmern); die Engelsburg (eine Art Festung der Stadt); das Kapitol mit vielen Alterthü- mern; die 141 Fuß hohe marmorne Trajanssäule; das Coliseo, ein altes Römisches prachtvolles Amphitheater, das jedoch nur zum Theils noch erbaltcn ist, sind einige von der großen Menge der merkwürdigen Gebäude Roms. —1 Ancona, feste Seehan- delsstadt, nordöstlich von Rom, akn Adriatischcn Meere, hat einen Hafen. — Sor et o, kleine Sradt, südöstlich von Ancona und in der Nähe des Adriatischcn Meeres, nährt sich meistens von den zahlreichen Fremden, die hieher zu dem sogenannten heiligen Hause (Wohnhause der Jungfrau Maria), wallfahrten, welches Engel aus dem Jüdischen Lande dabin gebracht haben sollen. — Bologna, nach Rom die größte Stadt des Kirchen- staates, nördlich von Florenz und südöstlich von Modena, in der
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