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Asiatische Türkei.
Armenier mit Handel, und sind die reichsten Kaufleute
in West-Asten. Der Seehaudel ist meistens in den
Händen der Ausländev. Künste und Wissenschaften ste-
hen auf einer sehr niedrigen Stufe, so wie in der
Europäischen Türkei. Die Astatische Türkei hat mit
der Europäischen einerlei Beherrscher, doch behauptet
über einen Theil derselben, welcher die Provinz Syrien
heißt, und worin die unten aufgeführten Städte Haleb,
Damast und Jerusalem nebst Bethlehem liegen, der Pa«
scha oder Vizekönig von Aegypten jetzt die Oberherrschaft.
Skutari, große Stadt am Bosporus, Constantinopcl ge-
genüber, von dem sie eine Vorstadt bildet, und wo die meisten
vornehmen Osmanen zu Constantinopcl ihre Familien-Gräber
haben. — Bursa oder Brussa, große Stadt, südlich von
Skutari, am Fuße des hohen Berges Olympus, mit 100,000
Einwohnern, vielen Fabriken und einem lebhaften Handel. —
Smyrna, die reichste und wichtigste Handelsstadt der Levante,
südwestlich von Brussa, an einem Busen des Griechischen Meeres,
hat einen Hafen und 120,000 Einwohner, worunter viele Euro-
päische Kaufleute. — Kiutahya oder Kutaje, die eigentliche
Hauptstadt von Natolien, liegt nordöstlich von Smyrna und
südöstlich vou Brussa. — Angora, wichtige Handelsstadt im
Innern Natolicns, nordöstlich von Kiutahya, berühmt wegen der
Angorischen Ziegen, (hier Kamel genannt), aus deren seidenarti-
gen Haaren das sogenannte Kämelgarn (gewöhnlich, aber unrich-
tig Kamcelgarn genannt) gesponnen wird. — Haleb oder
Aleppo, wichtige Handels• und Fabrikstadt, südöstlich von An-
gora, mit 150,000 Einwohnern, ist im ganzen Lande wegen
ihrer vielen Gärten berühmt. —• Damast, große Handelsstadt,
südwestlich von Haleb, hat wichtige Fabriken und 200,000 Ein-
' wohncr, und ist von lauter Garten umgeben. Hier versammlet
sich die große oft 40,000 Mann starke heilige Karawane, die nach
Mekka zieht. — Jerusalem, Soliman, merkwürdige Stadt
in Palästina, südwestlich von Damast und westlich vom todten
Meere, einst die Hauptstadt des jüdischen Reichs, wo Jesus
Christus gekreuzigt wurde, enthält das Grab Christi, wohin viele
Christen wallfahrten. Ocstlich von der Stadt liegt der aus der
biblischen Geschichte bekannte Oelberg. — Bethlehem, Dorf,
nahe bei Jerusalem, südwestlich von dieser Stadt, berühmt als
der Geburtsort von Jesus Christus. — Diarbekr, große
Stadt, nordöstlich von Haleb, am Tigris, mit lebhafter Industrie
und Handel. — Erzerum, große und lebhafte Handelsstadt,
nordöstlich von Diarbekr, zwischen dem Quellenflüssen des Eu-
phrat. — Mossul, sehr große Stadt, südöstlich von Erzcrum
und östlich von Haleb, am rechten Ufer des Tigris, von welcher
der Musselin seinen Namen hat. — Bagdad, wichtige Handels-
stadt, südöstlich von Mossul, am linken Ufer des Tigr, über
welchen eine Schiffbrücke führt, hat 80,000 Einwohner. — Bas-
ra oder B assora, Handelsstadt und südlichste Stadt der Afia-
>
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Extrahierte Personennamen: Constantinopcl Skutari Brussa Kiutahya Soliman Jesus
Christus Jesus_Christus
Extrahierte Ortsnamen: West-Asten Europäischen_Türkei Jerusalem Bursa Smyrna Smyrna Angora Aleppo Mekka Jerusalem Palästina Christi Oelberg Bethlehem Jerusalem Mossul Bagdad Mossul
128
í. Nordafrika. Berberei.
digo, edle Südfrüchte, mehrere ?lrzneigewächse, Dattel:
palmen, Johannisbrot,- und Gummibäume; aber an
Brennholz ist Mangel, so wie auch das Mineralreich
ganz arm an Metallen, desto reicher aber an Salzen
verschiedener Art ist.
Die Einwohner, deren Zahl 2-f Millionen be-
trägt , sind Kopten, Türken, Araber, sowohl Fellahs
(Ackerbauer) als Beduinen (herumziehende Nomaden),
Armenier, Griechen, Juden und Europäer. Die herr-
schende Religion ist die Muhamedanische, außer welcher
auch Anhänger des Christenthums und der Mosaischen
Religion vorhanden sind. Nebst der Viehzucht und dem
Ackerbau wird auch einige Industrie, die sich in neuern
Zeiten mehr erweitert hat, und ein starker Handel ge-
trieben, theils zur See, theils zu Lande durch Kara-
wanen.
Aegypten ist eigentlich eine Besitzung des Türki-
schen Kaisers, die durch einen Pascha oder Vicekönig re,
giert wird. Der jetzige aber hat sich fast ganz unab-
hängig von der Türkischen Herrschaft gemacht.
Alexandria, Handelsstadt, südöstlich von der Insel Can-
dka, auf einer Erdzunge zwischen dem Meere und einem Sec,
und an einem aus dem 10 Meilen entfernten Nile hieher geführ-
ten Kanäle, hat 2 Häfen und viele Alterthümer, worunter die
hohe sogenannte Pompejussaule. — Roset te und Damiette,
2 Handelsstädte, jene am westlichen und diese am östlichen Mün-
dungsarme des Nils. — Kairo oder Kahira, Hauptstadt von
Aegypten und Residenz des Pascha, wichtige Handelsstadrund die
größte Stadt in Afrika, südöstlich von Alexandria, liegt V2 Stunde
vom rechten Ufer des Nils, und hat mit ihren zwei am Nil selbst
gelegenen Vorstädten 30,000 Häuser und 220,000 Einwohner. Es
sind hier viele Moscheen und öffentliche Schulen, sogar eine öf-
fentliche Bibliothek und mehrere Fabriken. Kairo gegenüber, am
linken Ufer des Nils, erheben sich die 4 großen, von vielen Rei-
senden besuchten Pyramiden, von welchen die höchste selbst den Straß-
burger Münster noch an Höhe übertrifft. — Assuan, die süd-
lichste Stadt Aegyptens, an der Gränze Nubiens, südöstlich von
Kairo, am Nil, der hier einen Wasserfall und die wegen ihrer
Schönheit berühmte Insel Elephantine bildet.
Die Berbcrei.
Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän-
dische Meer, welches hier den Meerbusen von Sydra
und die Meerenge von Gibraltar macht; gegen Osten
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90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
16 —
(600—594) Psammis.
Er kämpft unglücklich gegen Aethiopien.
(594—570) Apries. (Hofra).
Zwar erobert er Cypern und phönicische Küstenstriche;
aber ein unglücklicher Feldzug gegen Eyrene erregt eine
Empörung der Krieger, die den Feldhauptmann
Amafis zum Könige machen. Apries besiegt und
getödtet.
(570 -526) Amasiö . .. . c
(526—525) Psammenit j^rgl. dre Geschichte des Cambyses.
3. Whönicien.
2000 Die Phönicier wandern vom persischen Golf an
das Mittelmeer.
Die (semitischen) Phönicier waren das älteste Han-
delsvolk. Erfindungen: Buchstabenschrift, Glas,
Purpurfärberei. e) — Religion: Verehrung des Sonnen-
gottes Baal und der Astarte. Feuergott Moloch
mit Menschenopfern. In Tyrus wurde Melkart (Herku-
les) in Byblus der Blüthengott Adonis verehrt.
Aelteste Stadt Sidon, von hier aus Tyrus gegrün-
det. Kolonieen um das ganze Mittelmeer, selbst jenseits
der Säulen des Herkules, z. B. Gab es in Spanien.
Die Fahrten der Phönicier reichten bis zu den Zinnin-
seln bei England (Scilly-Jnseln)t') und Ophir an den
Jndusmün düngen.
888 Carthago von der Syrierin Dido (Elissa) gegrün-
d e t.g)
600 Um schiffu ng Afrika's im Aufträge des Necho.
Sie dauerte zwei Jahre. Welche natürliche Erscheinung
kam im Süden des Aequators den Phöniciern wunder-
bar vor?
e) Angeblich von einem Hirten entdeckt. Wie?
f) Vielleicht sogar bis zur Ostsee: doch können sie den Bernstein (Elek-
tron) auch auf dem Handelswege erworben haben.
g) Der Name Byrsa lphönie. — Burg, griech. = Fell) gab zu wel-
cher Sage Veranlassung? — Wie starb Dido?
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Extrahierte Personennamen: Amafis Sidon Necho
Extrahierte Ortsnamen: Hofra Cypern Tyrus Tyrus Spanien England Byrsa
an den Ksten Griechenlands zahlreiche Handelsnieder-lassungen errichten. Seit dem 11. Jahrhundert ungefhr von den Griechen mehr und mehr aus dem stlichen Mittelmeer verdrngt, richten sie ihre Fahrten nach dem Westen. In teilten, Sardinien, Nord-Asrtka, wo bald Karthago (angeblich 850 durch die Tyrterm Elisa oder Dido erbaut) zu groer Blte gelangt, und in Spanien (Tarsis) zahlreiche phnicische Kolonieen. Ste wagen sich sogar in den offenen Ocean jenseits der Sulen des Herakles (Strae von Gibraltar) und grn-den Gadira (Cadix). .
559 Der Perser Cyrus') schlgt den Mederkontg Astyages bei Pasargd und grndet das persische
^Die Religion der Perser war die Zoroastrische Lehre (vgl. oben bei den Medern), Haupttugend Wahrhaftigkeit.
Nach der Sage wchst Cyrus, Sohn der Mondne und des Persers Cambyses, Enkel des Astyages, bei Hirten auf. Harpgus. fr seinen Ungehorsam grau-sam gestraft, reizt den Cyrus zur Rache und Emprung. 548 Cyrus erobert Lydien mit der Hauptstadt Sardes und nimmt den reichen König Krsus gefangen. Angreifer war Krsus, durch das delphische Orakel verlockt, den Halys zu berschreiten. Nach einer unentschiedenen Schlacht bei Pteria, geht er nach Sardes zu-rck. Cyrus folgt ihm und schlgt ihn in einer zweiten Schlacht. Nach der Einnahme von Sardes begnadigt Cyrus den in seine Hnde gefallenen Krsus^).
547 Die kleinasiatischen Griechen durch Harpgus
unterworfen^). , , , jr
538 Cyrus erobert Babylon und strzt das babylonische Reich.
Letzter König war Nabonetus^). Nach der Eroberung Babylons ganz Vorderasien unterworfen. Den Juden wurde die Rckkehr in ihr Vaterland und der Wieder-aufbau des Tempels gestattet.
1) Persisch Knrus. (Hebr. Kores.) Er gehrte dem Geschlechte der Achmeniden an, das schon vorher unter medischer Oberhohelt der die Perser geherrscht hatte. v t
2) Der griechische Geschichtschreiber Herodot lt den Krsus vor seinem Sturze mit dem weisen Athener Solon zusammentreffen. Die Er-innerung an den Ausspruch Solans, da niemand vor dem Tode glcklich zu nennen sei, rettet ihn vor dem Feuertode. Die Erzhlung erscheint durchaus als Dichtung, schon der Zeit nach ist ein Verkehr zwischen König Krsus und Solon kaum mglich.
) Phoka. Fabel von den Fischen.
4) In der Bibel Belsazar. (Die Schrift an der Wand.)
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Harpgus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Herodot
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
63
§ 52. Asiatische Türkei. Sie umfaßt die Länder westlich
von Iran bis an das mittelländische und schwarze Meer und
den Küstenstrich Westarabiens. Im Altertume waren hier blühende
Staaten; jetzt sind die Länder meist verödet, und fast alle der
einst großen Städten liegen in Trümmern oder sind zu elenden
Dörfern herabgesunken. Herrschende Religion ist der Islam, doch
auch Christen und Juden in ziemlicher Anzahl. Länder:
1. Kleinasien, so groß wie Deutschland, ist durchweg Hochland mit
Randgebirgen. Der Westen am frnchtbarsten, in der Mitte viele Steppen.
Häufige Erdbeben. Heimat der Kirsche. Meerschaum. _ Meist von Türken
bewohnt; au der Küste viele Griechen. Städte: Trebisonde (Trapezunt)
ain schwarzen Meere, 30 000 E., Haupteinfuhrhafen europäischer Waren in
das südwestliche Asien. Skutari, 100 000 E., Konstantinopel gegenüber
(türkischer Kirchhof). Jsnik, das alte Nicäa (Konzil 325), ist jetzt ein
kleines Städtchen. Smyrna, 150 000 E., erste Seehandelsstadt Kleinasiens
(Rosinen, Feigen, Seide). Ruinen von Milot, Ephesus und Troja.
Tarsus, 10 000 E., Pauli Geburtsort. — Die Insel Cypern fruchtbar,
aber sehr verödet, hat jetzt englische Besatzung und Verwaltung.
2. Armenien und Kurdistan. Waldlose Höhen und fruchtbare, weiden-
reiche Thäler wechseln mit einander. Ein Teil des armenischen Hochlandes
gehört zu Rußland und Persien; der Ararat liegt auf der Grenze von
drei Reichen. Die Bevölkerung ist gemischt (Armenier, Türken) und zur
Hälfte christlich. Erserüm, 60 000 E., Haupthandelsstadt an der Kara-
wanenstraße zwischen Persien und Trapezunt. — Kurdistan ist das alte
Assyrien.
3. Mesopotamien (Babylonien und Chaldäa). Im oberen Teile
Steppen mit plündernden Räuberhorden, im unteren Teile fruchtbarer Marsch-
boden. Dattelpalmen. Bagdad, 60000 E. — Ruinen von Ninive
und Babylon. Die Grundmauern des babylonischen Turms stehen noch.
4. Das nördliche Syrien mit Phönizien. Der Libanon (—weißes
Gebirge, wegen des Schnees, der fast das ganze Jahr seine Gipfel bedeckt,
und wegen der weißen Farbe seiner Kalkfelsen so genannt) und Anti-
libanon mit dem großen Hermon, zwischen beiden das fruchtbare Thal
Cölesyrien. Der Libanon (bis 3000 m) ist nur zwei Meilen vom Meere
entfernt (Zedern). Phönizien, ein schmales Küstenland, hatte gute Häfen.
Die einst reichen Städte Tyrus und Sydon sind jetzt erbärmliche Flecken.
Alepppo, 75000 E., Stapelplatz für den Handel mit den nördlichen
Nachbarländern. Beirut, 70 000 E., wichtige Hafenstadt. Damaskus,
150 000 E., mitten in Obst- und Orangenhainen („Auge des Ostens"),
Hauptplatz des syrischen Karawanenverkehrs (nach Bagdad und Mekka),
Sammelplatz der syrischen und kleinasiatischen Pilger nach Mekka.
5. Palästina (gelobtes Land, heiliges Land, Kanaan.) 1. Der
südliche Teil des jetzigen Syriens, begrenzt im N. vom Libanon,
im O. von der syrischen Wüste, im S. vom steinigen (peträischen)
Arabien, im W. vom Mittelmeer. So ist es von den umliegenden
Ländern abgeschlossen. Zur Zeit Christi betrug die Größe etwa
25 000 qkm. — 2. Am Mittelmeere eine 15—30 km breite
fruchtbare Ebene (durch das Gebirge Karmel in eine kleinere
nördliche und größere südliche Hälfte geteilt), aus der sich dann
der Boden allmählich bis zur Höhe von 600—900 m erhebt.
Dann senkt er sich plötzlich zum'jordanthal, das tiefer liegt,
als der Spiegel des mittelländischen Meeres, um sich dann ebenso
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Extrahierte Personennamen: Kirchhof Alepppo Palästina Christi
Extrahierte Ortsnamen: Asiatische_Türkei Küstenstrich_Westarabiens Kleinasien Deutschland Asien Konstantinopel Smyrna Kleinasiens Ephesus Troja Kurdistan Persien Persien Kurdistan Assyrien Mesopotamien Babylonien Bagdad Ninive Tyrus Beirut Damaskus Bagdad Mekka Mekka Kanaan Syriens
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
91
Theil der Erde beherrschten); diese sind: das assyrisch-baby-
lonische, das medisch -persische, das g r i e ch i s ch - m acedo-
nische und das römische. Merke dir für je eins vorläufig
folgende Namen und Zahlen: 1. Salmanasser und Nebucadnezar
722 und 588 v. Chr. — 2. Cyrus 536 v. Chr. — 3. Alexander
der Große 333 v. Chr. — 4. Angustus (Jesu Geburt). Erzähle,
was Daniel Cap. 2 von diesen Reichen steht! — Drei Völker
sind im Alterthum wichtig: 1. Das Volk der Religion oder
die Juden; 2. das Volk der Cultur (Bildung) oder die
Griechen; 3. das Volk der Gesetzgebung oder die Römer.
§. 4. Zu 1. Mos. 12. Aegypten. Wo liegt dies Land?
Zeige die Grenzen auf der Karte! Es ist Wüste bis auf das
Thal des Nils, seines einzigen Flusses; Ueberschwemmungen des-
selben, Fruchtbarkeit, die dadurch bewirkt wird. — Cultur: Acker-
bau (Nil), Viehzucht (erzähle Pharaos Träume), Geometrie,
Sonnenuhren, Hieroglyphenschrift, Byssus (Luc. w, 19). Bau-
werke : Pyramiden, Obelisken, Paläste, Tempel rc. — Religion:
Osiris (Sonne und Nil), Isis (fruchtbare Erde), Typhon (heißer
Wüstenwind), Todtengericht, Seelenwanderung, Mumien, Thier-
dienst: Apis (2. Mos. 32), Ibis, Krokodil rc. — Von 1500 bis
1300 v. Chr. war Aegypten erste Macht der allen Welt (Seso-
stris). — Um 500 v. Chr. wird Aegypten durch den Perser
Kambyses, 333 von Alexander erobert; dann wird es eigenes
Reich (Ptolemäer — griechische Bibelübersetzung oder Septuaginta),
unter Augustus römische Provinz. — Inwiefern steht Aegypten
mit der biblischen Geschichte in Verbindung im alten wie im neuen
Testamente?
§. 5. Zu 1. Kön. 5. Phönizien war ein schmales sandi-
ges Küstenland am Mittelmeer und Libanon, nördlich von Palä-
stina. Wenig Getreide, günstige Lage für Schiffahrt und Handel
(warum?); die Phönizier holten aus Spanien Silber, von Eng-
land Zinn, vielleicht von der Ostseeküste Bernstein. Küsten-
schiffahrt, Handel, Gewerbe (Gewebe, Purpur, Glas, Geld mit
Thierzeichen), Colonien (Gades in Spanien 1100 v. Chr.,
Karthago in Nordafrika 888 v. Chr.). — Götzendienst, Baal
und Moloch. (Wo kommen diese in der biblischen Geschichte
vor?) — Was wird 1. Kön. 5 von Salomo und Hiram er-
zählt? — Hauptstädte: Tyrus und Sidon. Vergl. Hes. 26. 27.
Seit Cyrus gehörte Phönizien zu Persien. Alexander zerstörte
333 v. Chr. Tyrus; von da ab geht der Welthandel auf Alexan-
drien in Aegypten über.
§. 6. Zu 2. Kön. 17. 25. Zeige aus der Karte die
Euphrat- und Tigrisländer: 1. Mesopotamien (zwischen
beiden Flüssen); 2. Babylon am Euphrat (südlich von Meso-
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Extrahierte Personennamen: Salmanasser Cyrus Cyrus Alexander Alexander Daniel_Cap Luc Alexander Alexander Augustus Bernstein Baal Salomo Sidon Cyrus Cyrus Alexander Alexander
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
101
letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian
(Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts
an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen
und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord-
nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen-
loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den
Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs-
seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken
Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen-
thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte
das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden
zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische
mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische
mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge-
stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in
Europa festsetzten.
§. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel?
(Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge-
meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem
Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind
nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40?
Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde
nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be-
schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11,
26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach
damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben,
daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren
Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes-
halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor-
lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes-
mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh
Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend-
lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel,
später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec.,
endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher),
Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor-
leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor-
bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun-
dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden,
dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch
die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44
n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus
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Extrahierte Personennamen: Vespasian Constantin Theodosius_der_Große Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Petri Jerusalems Byzanz Constantinopel Rom Europa Jerusalem Jerusalem
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Erzerum, 100000 Einw., Haupthandelsstadt an der Karawanen-
straße zwischen Persien und Trapezunt.—Kurdistan ist das alte Assyrien.
3. Mesopotamien (Babylonien und Chaldüa). Im oberen
Theile Steppen mit plündernden Räuberhorden, im untern Theile
fruchtbarer Marschboden. Dattelpalmen.
Bagdad, 80000 Einw. — Ruinen von Ninive und Babylon.
Die Grundmauern des babylonischen Turms stehen noch.
4. Das nördliche Syrien mit Phönizien. Der Li-
banon ( — weißes Gebirge, wegen des Schnees, der fast das
ganze Jahr seine Gipfel bedeckt, und wegen der weißen Farbe
seiner Kalkfelsen so genannt) und Antilibanon mit dem großen
Hermon (3150 m.), zwischen beiden das fruchtbare Thal Cöle-
syrien. Der Libanon (3000 m.) ist nur 2 Meilen vom Meere
entfernt (Cedern). Phönizien, ein schmales Küstenland, hatte gute
Häfen. Die einst reichen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt
erbärmliche Flecken.
Aleppo, 70000 Einw. — Damascus, 150000 Einw., mitten
in Obst- und Orangenhainen („Auge des Ostens"); Damascenerklingen.
5. Palästina (gelobtes Land, heiliges Land, Kanaan).
1. Es wird begrenzt im R. von Syrien (Libanon), im O. von dem
wüsten Arabien, im S. vom steinigen (peträischen) Arabien, im
W. vom Mittelmeer. So ist es von den umliegenden gebildeten
Völkern abgeschlossen. Länge etwa 40 M., Breite 10—14 M.,
Größe (zur Zeit Christi) 450 (Z-M. — 2. Am Mittelmeer eine
2—4 M. breite fruchtbare Ebene (durch das Gebirge Karmel
in eine kleinere nördliche und größere südliche Hälfte getheilt), aus
der sich dann der Boden allmählich bis zur Höhe von 600 bis
900 m. erhebt. Dann senkt er sich plötzlich zum Jordauthal, das
tiefer liegt als der Spiegel des mittelländischen Meeres, um sich
dann ebenso steil wieder zu erheben. — 3. Der Jordan hat seine
Qmllslüsse auf dem Antilibanon. und Hermon, durchfließt den
See Merom (18 in. über dem Meere) und erreicht dann nach
einem Laufe von 3 Meilen den See Liberias (Genezareth),
6 Stunden lang, 3 Stunden breit, 200 in. unter dem Spiegel
des Meeres. Der See ist klar und sischreich, von schönen Bergen
umgeben; zu Christi Zeit waren seine User sehr belebt, jetzt sind
;e öde. Das Jordanthal von hier bis zum todten Meere ist
5 Meilen lang, 1 bis 2 Meilen breit und wird von schroffen,
ahlen Felswänden begrenzt; es ist äußerst fruchtbar (Palmen,
Feigen, Trauben); an der Mündung die Gefilde Moab und
Jericho. Nebenflüsse: Hiromax und Jabock. — Das*todte
Meer, dessen Spiegel 400 m. unter dem des Mittelmeers liegt,
ist 10 Meil. lang, 2'/2 breit, im nördlichen Theile an 300 in.
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Extrahierte Personennamen: Palästina Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Persien Assyrien Mesopotamien Babylonien Bagdad Ninive Tyrus Aleppo Kanaan Syrien Christi Liberias Christi Jericho