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- -..— i —
Erstes Kapitel,
r b e g ri ffe.
Begriff der Erdbeschreibung.
§. 1. Kenntniß der Erde, welche Gott dem
Menschen zum Wohnplatz angewiesen hat, ist eben so
nützlich als angenehm. Die Geographie oder Erdbe-
schreibung führt zu einer nähern Kenntniß derselben.
Horizont oder Gesichtskreis.
§. 2. Die Erde ist zu groß, als daß wir sie ganz
übersehen könnten. Wir mögen auf einem noch so ho-
hen Orte derselben stehen, von da unsern Augen die
weiteste Aussicht sich darbietet: so erblicken wir doch
immer nur einen sehr kleinen Theil davon; und allent,
halben im Freien sehen wir den Himmel rund um uns
her einen Kreis auf der Erde bilden, in dessen Mittel-
punkte wir zu stehen scheinen, und welcher der Ge-
sichtskreis oder Horizont heißt. Er ist um desto
größer, je freier und ungehinderter die Aussicht und je
höher der Standpunkt des Beobachters ist. Ueberall
aber erstreckt er sich nur über einen geringen Theil der
Erde, und der übrige weit größere wird vom Horizont
abgeschnitten, und bleibt unsichtbar. Jeder Ort hat
seinen eignen Horizont.
Welt - oder Himmelsgegenden.
§. 3. An dem Horizonte werden die Welt- oder
Ihimmelsgegenden unterschieden, die sich in
Haupt- und Nebengegenden theilen. Hauptge-
genden sind: Ost oder Morgen, West oder Abend,
Süd oder Mittag und Nord oder Mitternacht.
Die Gegend, wo im Frühlinge und Herbste die Sonne
aufgeht, heißt Morgen oder Ost; die, wo sie in
1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
4
Erste- Kapitel.
sie nicht trifft. Auf diese Weise hat die Erde immer
halb Tag und halb Nacht. Weil die Erde sich beständig
dreht und keinen Augenblick still steht: so tritt immer
ein Theil aus der Finsterniß in das Licht und ein an-
derer aus dem Lichte in die Finsterniß. Wenn wir
aus der Finsterniß in das Licht treten, so sagen wir,
wir haben den Morgen oder die Sonne geht auf;
umgekehrt nennen wir es den Untergang der Sonne.
Also geht auf der Erde die Sonne beständig auf und
unter; es ist beständig Morgen und Abend. Eben so
ist es beständig Mittag und Mitternacht.
Erdpole. Erdachse.
§ 8. Bei dieser Nadbewegung der Erde um sich,
finden sich zwei Punkte auf derselben, die keinen Kreis
beschreiben und immer eine gleiche Richtung behalten.
Sie werden Erd pole genannt. Die gerade Linie,
die man sich von einem Pole zum andern durch den
Mittelpunkt der Erde denkt, und um welche diese Be-
wegung geschieht, heißt Erdachse, ihr äußerster Punkt
gegen N. Nordpol und gegen S. Südpol.
Kreis und dessen Theile.
§. 9. Wenn eine gerade Linie in einer Ebene
um einen von ihren Endpunkten sich so bewegt, daß
dieser immer an derselben Stelle bleibt, der andere aber
so lange nach einerlei Richtung fortgeht, bis er wieder
in seine erste Lage gekommen ist: so beschreibt sie einen
Kreis. Die gerade Linie heißt der Halbmesser
des Kreises; die Stelle des unbeweglich gebliebenen
Punktes der Mittelpunkt, Centrum; die Kreisli-
nie der Umkreis oder die Peripherie, und eine
gerade von einem Punkte des Umkreises bis zu einem
andern durch den Mittelpunkt gezogene Linie der Durch-
messer. Jede Kreislinie wird in 360 gleiche Theile
oder Grade eingetheilt.
Aequator.
§ 10. Rings um jeden der erwähnten Pole her-
um kann man sich auf der Erdkugel eine zahllose Menge
Kreise denken, welche alle den Pol zu ihrem gemein-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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Vorbegriff-.
5
schaftlichen Mittelpunkt haben, und immer größer wer-
den, je weiter sie sich von den Polen nach der Mitte
der Erdkugel entfernen; und unter allen diesen Kreisen
muß derjenige, welcher die Mitte der Kugel umschließt,
der größte seyn. Er ist natürlich von den Polen gleich
weit (90 Grade) entfernt, und theilt die Erdkugel in
zwei gleiche Hälften, die nördliche und südliche
Halbkugel. Daher wird er mit einem lateinischen
Worte Aequator, d. h. Gleichmacher oderglei-
cher genannt. Er heißt auch, weiter gerade die Mitte
der Erde einnimmt, die Mittellinie, oder schlecht-
weg die Linie.
Parallelkreise.
§. 11. Me diese Kreise, die entweder auf der
nördlichen Halbkugel den Nordpol, oder auf der süd,
lichen den Südpol zum Mittelpunkte haben, laufen
nicht nur mit dem Aequator, sondern auch mit einan-
der in gleichem Abstande oder parallel. Man nennt
daher alle diese Kreise zwischen dem Aequator und den
Polen Parallelkreise, die entweder nördliche oder
südliche Parallelkreise sind. Unter diesen sind vorzüglich
zu bemerken: die beiden Wende- und Polarkrei-
se*), wovon der nördliche Wendekreis 23; Grade
vom Aequator gegen N. und der südliche eben so viele
Grade vom Aequator gegen S. entfernt ist. Von den
beiden Polarkreisen ist der nördliche 43 Grade vom
nördlichen Wendekreise gegen N- und 23; Grade vom
Nordpole südlich; und der südliche Polarkreis 43 Grade
vom südlichen Wendekreise gegen S. und 23; Grade
vom Südpole nördlich entfernt.
Meridiane oder Mittagskreise.
§. l£. Die von N. nach S. oder umgekehrt durch
den Aequator und die beiden Pole gezogenen Kreisli,
nie», welche die Erde in die östliche und westliche Halb«
*) Auch an der Himmelskugcl henkt man sich die bei der Erde
angeführten Kreise, und nennt Wendekreise die beiden
Parallelkreise des Himmels, welche die Gränzen des jährli-
chen Sonnenlaufs bilden, indem die Sonne von da sich wie-
der zum Himmels-Aequator zurück zu wenden scheint.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
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Erstes Kapitel.
kugeltheilen, heißen Meridiane, Mkttagskreise,
weil sie den Mittag bezeichnen, da alle Punkte, wel-
che unter der einen Hälfte eines Meridians liegen, bei
der Bewegung der Erde um sich selbst, zu gleicher Zeit
Mittag haben, während alle unter der entgegengesetzten
Hälfte eines solchen Meridians gelegenen Punkte zu
gleicher Zeit Mitternacht haben. Es giebt so viele
Meridiane oder Mittagskreise, als Punkte in einem mit
dem Aequator parallel laufenden Kreise sind. Einen
der Meridiane sieht man willkührlich als den ersten
an, oder als den Anfangs-Meridian, von welchem aus
man die andern zählt.
Geographische lange und Breite.
§. 13. Durch die geographische Länge und
Breite wird die Lage eines Ortes auf der Oberfläche
der Erde genau bezeichnet. Die Entfernung eines Or,
tes vom Aequator nach N. oder S., oder die Grade
des Meridians von dem Aequator an gezählt, giebt
seine geographische Breite, die entweder nördlich
oder südlich ist, je nachdem er auf der nördlichen oder
südlichen Halbkugel liegt. Dadurch erfährt man, in
welchem-Parallelkreise ein Ort liegt. Dies ist aber
noch nicht hinreichend für die Bestimmung der geogra-
phischen Lage eines Ortes, sondern man muß auch wis-
sen, wo sich der Parallel- und der Mittagskreis eines
Ortes durchschneiden. Um die Lage dieses Durchschnitts-
punkts zu finden, sucht man die Entfernung desselben
von dem Durchschnittspunkte eines andern bekannten
Meridians mit demselben Parallelkceise, und dies nennt
man die geographische Länge eines Ortes. Man
muß also irgend einen Meridian als den ersten anneh-
men, von welchem an die Grade der Länge entweder
immer ostwärts rings um die ganze Erdkugel gezählt
werden— oder man unterscheidet östli che und westliche
Länge, indem man ost- oder westwärts bis zu 180
Graden, als der Hälfte einer Kreislinie zählt. Uebri-
gens ist es willkührlich, welchen von den unzähligen
Meridianen man als den ersten ansieht. Die Grade
der Länge, welche an den Parallelkreisen gezählt wer-
den, von welchen nur der Aequator eine größte Kreis-
linie der Erde ist, die übrigen aber nach den Polen zu
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Vorbegriffe.
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immer kleiner werden, nehmen an Größe ab, je mehr
sie sich vom Aequator entfernen.
Zonen oder Erdstriche.
§. 14. Vermittelst der zwei Wende, und der zwei
Polarkreise wird auch die Erde in fünf Zonen, Erd-
striche getheilt, nämlich: 1) in die heiße Zone,
die den Theil der Erdkugel begreift, welchen die bei«
den Wendekreise, mit dem Aequator in der Mitte,
einschließen. Wegen der daselbst entweder ganz oder
fast senkrecht fallenden Sonnenstrahlen herrscht in die-
ser Zone die größte Hitze; auch finden nur zwei Iah,
reszeiten, die nasse und die trockene Statt, wovon
jene die Stelle des Winters, diese die des Sommers
vertritt; 2) in die zwei gemäßigten Zonen, welche
zwischen den Wende- und Polarkreisen sich befinden,
und davon eine die nördliche, die andere die süd-
liche gemäßigte Zone heißt. Denn in diesen liegenden
Gegenden steht die Sonne niemals senkrecht, sondern
sie sendet ihnen immer ihre Strahlen in schräger Rich-
tung, und zwar desto schräger, je mehr sie sich von
den Gränzen der heißen Zone entfernen; daher findet
auch in Hinsicht der Wärme ein großer Unterschied
Statt; denn in der Nähe der heißen Zone ist die Hitze,
und gegen die Polarkreise hin ist die Kälte sehr groß,
so daß nur in den mittleren Gegenden eigentlich eine
gemäßigte Hitze und Kälte herrscht. Auch haben diese
Zonen in der Nähe der heißen, gleich dieser nur zwei
Jahreszeiten; und erst weiterhin zeigt sich der Unter-
schied der vier Jahreszeiten; und 3) in die zwei kal,
ten Zonen, die nördliche und südliche, vyn den
Polarkreisen bis zu den Polen, wo wegen der bestän-
dig sehr schräg fallenden Sonnenstrahlen die Kälte
äußerst groß ist, Frühling und Herbst allmählig im-
mer kürzer werden und eigentlich wieder, wie in der
heißen Zone, zwei Jahreszeiten eintreten; denn der
kurze Sommer und der lange Winter gränzen so nahe
an einander, daß in Zwischenräumen von wenigen
Tagen alles von Schnee und Eis starret, dann grünet
und blühet, hierauf wieder in Schnee und Eis be-
graben ist. Der Sommer kommt sehr spät, bringt
aber äußerst heiße Tage; dagegen auch die Winter-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
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Erstes Kapitel.
kälte sehr heftig ist. Die heiße und die zwei kalten
Zonen nehmen nicht völlig die Hälfte von der Ober-
fläche der Erde ein, während über die Hälfte dersel-
den zu den zwei gemäßigten Zonen gehört.
Länge der Tage und Nächte.
§. 16. Unter dem Aequator sind die Tage und
Nächte das ganze Jahr hindurch gleich lang, weil
man die Sonne im O. oder nicht weit davon aufge-
hen, und im W. oder nicht weit davon untergehen
sieht. Ze weiter man sich vom Aequator entfernt,
desto größer ist die Abweichung der Sonne vom Ost-
und Westpunkte bei ihrem Auf- und Untergange, und
desto ungleicher die Länge der Tage und der Nächte.
So nimmt der längste Tag von einem Grade der
Breite zum andern zu, bis er unter den Polarkreisen
24 Stunden lang wird. Noch weiter gegen die Pole
nimmt er um Monate zu, und unter den Polen dauert
sowohl der Tag als die Nacht sechs Monate.
Globus. Landcharten.
§. 16. Zur Beförderung der geographischen Kennt-
nisse dienen der Globus und die Landcharten. Der
Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel,
wo man, ohne Rücksicht auf die durch Berge und Thä-
ler verursachte Verschiedenheiten der Höhe und Tiefe,
weil sie gegen das Ganze gering sind, die Erde als
eine vollkommne Kugel darstellt. Man findet hier die
auf der Erde angenommenen Linken und Punkte, als
den Aeqautor, die Wende- und Polarkreise, die Pole,
mehrere Meridiane rc. und eine Abbildung der Erd-
theile mit ihren Ländern, so wie der Meere und der
darin gelegenen Inseln. Der Globus giebt von der
Erde, als einem Ganzen die deutlichste Vorstellung.
Landcharten sind Abzeichnungen entweder der gan-
zen Erde (Weltcharten, Planigloben) oder
von größern und kleinern Theilen derselben (Uni-
versal., General- und Specialcharten) auf
einer Fläche und zwar nach einem verkleinerten Maaß-
stabe. Die Weltcharten oder Planigloben enthalten
eine Abbildung der ganzen runden Erdoberfläche, und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Erstes Kapitel.
läuft, wo man sein Ende bis jetzt nicht genau kennt.
Südlich vom Aequator erstreckt es sich nicht bis zum
südlichen Polarkreise, sondern bleibt etwa 11 Grade
von demselben entfernt.
Erd theile.
§. 23. Theilt man die Erde in die östliche und
westliche Halbkugel, so sieht man, daß jene weit mehr
von dem Lande als diese enthält- Bei der Eintheilung
der Erde in die nördliche und südliche Halbkugel wird
sichtbar, daß das meiste Land auf die erstere, das we,
nigste aber (die ganze neueste Welt und die südlichen
Theile der alten und neuen Welt nebst den meisten
und größten Inseln) auf die südliche Halbkugel fällt.
Australien, Amerika, Afrika, Asien und Europa sind
die fünf Erd - oder Welt theile, worein die Geo,
graphen die Erde eingetheilt haben; doch ist dabei nicht
zu vergessen, daß zu jedem dieser Erdtheile auch noch
die in der Nähe gelegenen Inseln gerechnet werden.
Weltmeer, Ozean.
§. 24. Das Gesummt- oder Weltmeer, auch
der Ozean genannt, läßt sich in das innere und
äußere Weltmeer theilen, indem der kleinere Theil
desselben zwischen der Nord , und Westseite der alten
Welt liegt, und also von diesen beiden Kontinenten
größtentheils umgeben ist, und daher wegen dieser ein,
geschlossenen Lage das innere Weltmeer heißen kann;
hingegen der weit größere Theil des Gesammtmeeres die
alte Welt auf der Ost- und Südseite, die neue Welt
auf der West- und Südseite, und die neueste Welt auf
allen Seiten umgiebt, und eben deswegen das äußere
Weltmeer genannt werden kann.
Diese Eintheilung des Gesammtmeeres ist aber nicht
so gewöhnlich, als eine andere in fünf große Haupt,
theile, die man auch Weltmeere, Ozeane zu nen-
nen pflegt, nämlich in 1) das nördliche Eismeer,
welches ganz in der kalten Zone liegt, den Nordpol
zum Mittelpunkte hat, die Nordküsten der alten und
neuen Welt bespület, südlich an den westlichen oder
Amerikanischen und großen Ozean stößt, und mehrere
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Asien Europa Ozean Nord
Uebersicht der Meere rc. 39
Osten, aus welchem im Südost die Straße von
Malacca zwischen der Südspitze der Hinterindischen
Halbinsel und einer langen Insel führt, .in 4) das Chir
ne si sche Meer, welches sich vom Aequator bis zum
nördlichen Wendekreise erstreckt, auf der Westseite von
der Südostküste Asiens und auf der Ostseite von vielen
Inseln umgeben. Auf der Südseite desselben führen
einige Meerengen in 5) den Theil des Indischen Ozeans,
der auf beiden Seiten des Aequators sich ausbreitet, mit
unzähligen Inseln angefüllt ist, und nach seinen beson-
dern Abtheilungen verschiedene Namen führt, als die
Celebes-See auf der Nordseite, und die Sun dar
und Danda-See auf der Südseite des Aequators;
6) der Meerbusen von Carpentaria, zwischen
zwei von der Nordküste des Festlands Australiens her-
vorspringenden Halbinseln, und von Norden gegen Sü-
den tief in das Land eindringend.
Inseln des Indischen Ozeans.
§■ 6. Die bemerkenswcrthesten Inseln sind: r)
Madagascar, die größte Insel dieses Ozeans, an
der Ostseite des Kanales von Mozambik, und vom süd-
lichen Wendekreise berührt; 2) die Maskarenischen
Inseln, nördlich vom südlichen Wendekreise und östlich
von Madagascar; 3) die Maldiven, südwestlich von
der Vorderindischen Halbinsel, erstrecken sich bis zum
Aequator; 4) Ceylon, östlich von der Südspitze der
Vorderindischen Halbinsel, nordöstlich von den Maldi-
ven, am Eingänge des Bengalischen Meerbusens, in
welchen hier die Palksstraße zwischen dieser Insel
und dem Festlande Asiens führt, ist ziemlich groß; 5)
die Andamanen, im Meerbusen von Bengalen, nord-
östlich von Ceylon und westlich von der Hinterindischen
Halbinsel, sind klein; 6) die Sundischen In-
seln, welche unter dem Aequator und zu beiden Seiten
desselben, südlich vom Chinesischen Meere liegen und
sich in die großen und kleinen Sundischen Inseln
«heilen. Zu den erster» gehören folgende 4, nämlich:
Sumatra, südlich von den Andamanen, westlich von
der Hinterindischen Halbinsel, zwischen welcher und Su-
matra die Malacca-Straße aus dem Bengalischen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
62 Ueb erficht der vornehmsten Vorgebirge.
des; 5) Sierra Leona, am Atlantischen Meere und
gleichfalls an der Westküste, 8 Grade nördlich vom
Aequator, macht das westliche Ende des, die Mitte
Afrikas von Westen gegen Osten durchschneidenden Gebir,
ges; 6) das Palmen-Kap und das Kap der drei
Spitzen, zwei Vorgebirge am Atlantischen Meere und
an der Südwestküste, liegen westlich vom Guinea-Bu-
sen, etwa 5 Grade nördlich vom Aequator; 7) Lopez,
am südöstlichen Ende des Meerbusens von Guinea- liegt
an der Südwestküste und einen Grad südlich vom Ae-
quator; 8) Volt-as, an der Südwestküste Afrikas und
am Aethiopischen Meere, liegt in der Nähe der Mün,
düng des Orange oder Gariep; 9) Vorgebirge der
guten Hoffnung, am Aethiopischen Meere und an
der Südküste, bildet den südwestlichsten Punkt von
Afrika; 10) das Nadeln - Vorgebirge, am Aethiopi-
schen Meere und östlich vom Vorgebirge der guten Hoff,
nung, macht den südlichsten Punkt des Afrikanischen
Festlandes; 11) Corrientes, am Indischen Ozean und
am Südende des Kanales von Mozambik, liegt etwas
südlich vom südlichen Wendekreise, an der Südostküste
Afrikas, und der Insel Madagascar gegenüber; 12)
Delgado, am Indischen Ozean und am nördlichen
Ende des Kanales von Mozambik, liegt an der Ostküste
Afrikas, etwa 10 Grade südlich vom Aequator; und
13) Guardafui, am Arabischen Meere und östlich
von der Straße Dab el Mandeb, der Südküste der
Arabischen Halbinsel gegenüber, macht die östlichste Spitze
des Afrikanischen Festlandes.
Vorgebirge der neuen Welk oder in Amerika.
H. 4. Die bemerkenswertbesten sind: 1) Fare-
well und Staatenhook, am Atlantischen Ozeane,
und östlich vom Eingänge der Davisstraße, sind die süd-
lichsten Punkte von Grönland; 2) Cod, an der Ost-
küste Nordamerikas, östlich vom See Erie, und unter
gleicher Breite mit demselben; 3) Ca loche, àm Mexi-
kanischen Meerbusen, der Südwestspitze von Cuba ge,
genüber, 2 Grade südlich vom nördlichen Wendekreise,
macht die nördlichste Spitze der Halbinsel Pukatan; 4)
Honduras und Gracias a Dies, zwei Vorgebirge
am Caraibischen Meere, der Südküste Cubas gegenüber,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Lopez Mozambik
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Afrika Indischen_Ozean Mozambik Afrikas Indischen_Ozean Afrikas Amerika Atlantischen_Ozeane Nordamerikas Cuba Honduras Caraibischen Cubas
Mitteleuropa. Könige. Sardinien. 93
der Produkts des Landes von Bedeutung, aber mehr
in den Händen der Ausländer. Zn den schönen Kün>
sten hat Italien sich von jeher ausgezeichnet und Mei-
ster darin hervorgebracht. Auch die Wissenschaften wer-
den mit Erfolg betrieben, wiewohl im Ganzen hierin
die Italiener mehrere andere Europäische Völker nicht
erreichen.
Italien steht nicht unter einem einzigen Fürsten,
und bildet also nicht Einen Staat, sondern besteht aus
3 Königreichen, einem geistlichen Staate, einem Groß-
herzogthum, 3 Herzogthümern und einer kleinen Re-
publik. Auch gehören einige Theile des Landes zu andern
nicht Ztalienischen Staaten. Die einzelnen Theile sind:
1. Das Königreich Sardinien.
Es gehören dazu die Insel Sardinien, und vom
Festlande der westlichste Theil des nördlichen Italien.
Die Gränzen dieses letzkern sind gegen Westen Frank-
reich, gegen Norden die Schweiz, gegen Osten das
Lombardisch-Venezianische Königreich und das Herzog-
thum Parma, und gegen Süden das Mittelländische
Meer, welches hier den Meerbusen von Genua
macht. Die Größe beträgt über 1300 Qmeilen, wor,
auf 44 Millionen Menschen leben. Der Boden ist
theils gebirgig, theils eben. Von Gebirgen gehören
die Lepontischen, Penninischen, grauen, Cot-
tischen und die See- Alpen und die Apenninen
hieher. Der höchste Berg der Alpen, der Montblanc,
erhebt sich im Umfange desselben, und zwar südlich vom
Genfersee und in der Nähe der Schweizerischen Gränze.
Der Po nimmt hier seinen Ursprung, und ist der
Hauptfluß. Von dem Genfersee gehört der süd-
liche und vom. Lago maggioro der westliche Theil
hieher. Aus diesem letzten See fließt der Ticino (spr.
Tikschino) und geht in den Po. Sardinien hat einen
eigenen König, jetzt Karl Emanuel V. (Albert).
Turin, die Hauptstadt des ganzen Staates und Residenz
des Königs, östlich von den Cottischen und nördlich von den Meer-
alpen, südöstlich von Genf, am linken Ufer des Po, in einer
schönen Ebene, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte, hat
ein großes königliches Schloß, eine Universität und 120,000 E n-
wohner. — Alessandria, große Stadt südöstlich von Turin,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Emanuel_V._(Albert) Karl