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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 131

1836 - Eisleben : Reichardt
n. Mitteleuropa. Schau mburg-Lipps. 131 auch Teutoburger Wald genannt, durchzieht den westlichen Theil desselben. Außer der Weser, welche die Nordgränze berührt, hat das Land nur kleine Flüsse. Die Ems entspringt hier an der Westseite des Osning, und geht bald darauf rn das Preußische Gebiet über. Getreide, Flachs, Waldungen, Vieh, besonders gutes Rindvieh und Pferde, Salz, find die 'Hauptprodukte des wohlangebauten Landes, dessen Einwohner, an der Zahl 77,000, größtentheils reformirl sind, und zwar wenige eigentliche Fabriken, doch ein starkes Linnenge« werbe betreiben. Landesherr ist ein Fürst. Detmold, kleine Haupt- und Residenzstadt, südwestlich von Pyrmont, an einem Nebenflüsse der Weser, hat 2460 Einwohner. An dem benachbarten Osning, ^ Stünde' von dem Städtchen Horn, sind die Externsteine, eine merkwürdige Gruppe von einzelnen, freistehenden Sandsteinfelsen. — Lemgö, die größte Stadt des Landes, nördlich von Detmold, bekannt wegen der gu- ten mecrschaumcncn Labakspfeifenköpfe, die dasclhst fabrikmäßig verfertigt werden. 24. Das Fürsteuthum Schaumburg- Lippe. Dieses kleine, 8 Qmeilen große Land wird von Hannöverischem, Kurhessischem und Preußischem Gebiete umschlossen, ist meistens eben und fruchtbar, nur im Südosten von einer waldigen Bergkette durchzogen und hat keine Flüsse, sondern bloße Bäche. Auf der Nord« feite des Landes ist der Steinhudersee, wovon der größere Theil hieher gehört. Das wohlangebaute Land hat besonders Getreide, Viehzucht, Waldungen, Flachs, Steinkohlen und vortreffliche Quadersteine. Eigentliche Fabriken fehlen, doch sind die Einwohner, welche sich zur lutherischen Kirche bekennen und deren Zahl 24,000 beträgt, gewerbsam. Landesherr ist ein Fürst. Bückeburg, gut gebaute, kleine Haupt- und Residenzstadt, nordwestlich von Rinteln, hat ein Residenzschloß und 2000 Ein- wohner. — Eilsen, Dorf, und besuchter Badeort, östlich von Bückeburg. — W i lh,c 4m st e in, kleine Festung auf einer durch Kunst gemachten Insel im Steinhudersee. 25. Das Großherzogthum Oldenburg. Der größere Theil dieses 116 Qmeilen großen, aus 3 getrennten Stücken bestehenden Landes, nämlich das eigentliche Oldenburg, liegt an der Nordsee und 9 *

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 133

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Breme» re. Iss fldcnzschloß und 8000 Einwohner. — Jever, Stadt, nordwest- lich von Oldenburg und westlich vom Jadebusen, treibt einigen Handel. — Wangerog, kleine Insel in der Nordsee, 1 Meile vom Festlande, liegt nördlich von Jever und hat besuchte Seebä- der. — Eutin, kleine Stadt, nordöstlich von Oldenburg und in der Nähe der Ostsee, liegt an einem See, hat ein großherzogli« chcs Schloß, und gehört zum Fürstenthum Lübeck. 26. Die freie Stadt Bremen. Diese große Stadt, welche mit ihrem kleinen Gebiete eine Republik bildet, liegt südöstlich von Oldenburg, in einer Ebene, zu beiden Seiten der Weser, und hat 41,000 (mit dem Gebiete 56,000) theils lutherische, theils reformirte Einwohner, die viele Fabriken und einen bedeutenden Handel unterhalten. Merkwürdig ist die Domkirche mit dem Bleikcller, worin mehrere unverwes- liche Leichname gezeigt werden. Bremerhafen, neu angelegter Hafenort am Einflüsse der Geeste in die Weser, nordöstlich von Oldenburg. 27. Die freie Stadt Hamburg. Diese Stadt, eine der größten in Deutschland, und die wich- tigste Deutsche Handelsstadt, zugleich eine der bedeutendsten Handelsstädte in Europa, bildet mit ihrem nicht unbeträchtlichen Gebiete eine Republik, und liegt nordöstlich von Bremen, in einer ebenen, wohl angebauten Gegend, am rechten User der Elbe, von welcher Kanäle durch die Stadt laufen, und die hier die Al- ster aufnimmt, hat 2 Häfen, viele Fabriken, (besonders Zucker- siedereien und Tabaksfabriken) und 120,000 Einwohner (mit dem Gebiete 150,000) größtentheils Lutheraner. Auch wohnt eine sehr beträchtliche Zahl von Juden in Hamburg. Die merkwür- digsten öffentlichen Gebäude sind die schone Michaeliskirche und das große neue allgemeine Krankenhaus. In dem Gebiete der Stadt liegt am Ausflüsse der Elbe in die Nordsee der Flecken Cuxhafen mit einem Hafen und einem Seebade. Die Bier- lande, ein ungemein fruchtbarer und trefflich angebauter Land- strich an der Elbe, dessen Einwohner sich durch ihre besondern Sitten, Kleidung und Sprache auszeichnen, besitzt Hamburg ge- meinschaftlich mit Lübeck. 28. Die freie Stadt Lübeck. Diese große Stadt, welche mit ihrem Gebiete gleichfalls eine Republik bildet, liegt nordöstlich von Hamburg und 2 Meilen von der Ostsee, an der schiffbaren Trave, hat mehrere Fabriken und treibt einen bedeutenden Handel. Die Einwohner sind Lutheraner und ihre Zahl beträgt mit dem Gebiete 40,000, wovon 26,000 auf die Stadt kommen. Die Domkirche und die Marienkirche zeichnen sich unter den Kirchen aus. Im Gebiete liegt das Städtchen Travemünoe, an der Mündung der Trave in die Ostsee, mit einem Hasen und einem Seebade.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 138

1836 - Eisleben : Reichardt
138 Königreich Hannover. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 1,700,000, größtentheils Lutheraner, doch ist auch die Zahl der Re- formirten und Katholiken beträchtlich, Zn Hinsicht der Industrie sieht Hannover gegen andere Länder Deutsch- lands sehr zurück, und eigentliche Fabriken finden sich fast nur in den größer« Städten, doch ist das Linnen- gewerbe sehr verbreitet. Der Handel ist bedeutend, und für Beförderung der Künste und Wissenschaften ge- schieht viel, so daß die Einwohner in wissenschaftlicher Bildung andern Deutschen nichts nachgeben. Regent ist ein König, welcher jetzt zugleich König von Groß; Britannien ist und W ilhelm Iv. heißt. Hannover, wohl gebaute Hauptstadt, nordwestlich von Braunschweig, in einer Ebene, an der schiffbaren Leine, mit einem königlichen Schlosse, Fabriken und Handel, hat 28,000 Einwohner. Dabei liegen die Lustschlösser Montbrillant und Herrenhausen mit schönen Garten ^ Anlagen und Wasser- künsten. —• Nienburg, Stadt, nordwestlich von Hannover, am rechten Ufer der Weser, treibt Schifffahrt. — Werden, Stadt, nördlich von Nienburg, an der schiffbaren Aller, treibt Schifffahrt. — Hameln, Stadt und vormalige Festung, süd- westlich von Hannover, am rechten Ufer der Wesir, treibt Schiff- fahrt. — Hildesheim, Stadt, südöstlich von Hannover, an der Innerste, einem Nebenflüsse der Leine, mit einer sehenswür- digen Domkirche. — Goslar, Stadt, südöstlich von Hildcsheim und am nördlichen Fuße des Harzes, mit merkwürdigem Bergbau im nahen Rammelsberge. — Clausthal, wichtigste unter den 7 Bergstädten, auf dem Harze, südwestlich von Goslar, bei welcher starker Silber- und Blcibergbau ist. Dicht an Clausthal liegt die Bergstadt Cellerfeld. — Andreasberg, Berg- stadt, südöstlich von Clausthal, auf dem Harze, mit Silberberg- bau. — Osterode, Stadt, südöstlich von Clausthal, am südli- chen Fuße des Harzes, mit bedeutenden Fabriken. — Duder- stadt, Stadt, südlich von Osterode, mit starkem Hopfen- und Tabaksbau. — Eimbeck, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Osterode. — Nord heim, Stadt, südöstlich von Eimbcck, mit Tabaksbau. — Göttingcn, wohl gebaute Stadt, südlich von Nordheim, mit einer berühmten Universität, großen Bibliothek und mchrern Fabriken. — Münden, gewerbsame Stadt, süd- westlich von Göttingen, in einem reizenden Thale, an der Ber- einigung der Werra und Fulda, welche hierauf die Weser bilden, treibt beträchtlichen Handel und Schifffahrt. — Celle, Stadt, nordöstlich von Hannover, in einer sandigen Ebene, in deren Ge- gend die bekannte Lüneburger Heide anfangt, an der Aller, die hier die Fuse aufnimmt, treibt Handel und Schifffahrt, und hat ein Schloß und großes Zuchthaus. — Uelzen, Stadt, nordöst- lich von Celle, an der Ilmenau, einem Nebenflüsse der Elbe, ist bekannt durch ihren vortrefflichen Flachs. — Lüneburg, Stadt,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 139

1836 - Eisleben : Reichardt
139 Ii. Mitteleuropa. nördlich von Uelzen, an der schiffbaren Ilmenau, mit einem wich- tigen Salzwerke und starkem Handel. — Haarburg, Stadt, nordwestlich von Lüneburg, an der Elbe, Hamburg gegenüber, treibt Handel. — Stade, Stadt und Festung, nordwestlich von Haarburg, an der Schwinge, die £ Meile von der Stadt in die Elbe geht, treibt Schifffahrt. — Norden, gcwerdsame Stadt, nordwestlich von Jever, an einem Kanäle, der zu einem Meerbusen der Nordsee führt, hat einen Hafen und Handel. — Norderney, kleine Insel in der Nordsee, unweit des Fest- landes, liegt nördlich von Norden und ist durch ihr Seebad be- rühmt. — Äurich, regelmäßig gebaute Stadt, südöstlich von Norden, an einem schiffbaren Kanäle, hat ein Schloß. — Em- den, Stadt, südlich von Norden, am Einflüsse der Ems in den Meerbusen Dollart, hat einen Hafen und bedeutenden Scehan- del. — Leer, gcwerdsame Stadt, südlich von Aurich, an 'der schiffbaren Leda, welche £ Meile von hier in die Ems geht, treibt ansehnlichen Handel. —• Papenburg, gcwerdsame Kolonie mit- ten in Mooren und schiffbaren Kanälen, südlich von Leer und östlich von der Ems, . treibt starke Schifffahrt und Handel. — Osnabrück, gewerbsame Stadt, südwestlich von Nienburg, an der Hase, einem Nebenflüsse der Ems, mit starkem Leinwand- handel. Hier wurde lölh ein Frieden geschlossen, wodurch der dreißigjährige Krieg sein Ende nahm. 32. Die Deutschen Länder des Königreichs Preußen, Sie bestehen aus zwei getrennten Stücken von un- gleicher Größe, wovon das östliche, als das bei Wei- tem größere gegen Norden an die Ostsee, gegen Osten an Preußen nebst Posen , Polen und den Freistaat Kra- kau ; gegen Süden an die Oesterreichisch - Deutschen Län- der, das Königreich Sachsen, Neuß, die großherzog- ltch und herzoglich Sächsischen Lande und an den süd- lichen Theil von Schwarzburg; gegen Westen an Kur- hessen, Hannover, Braunschweig, Anhalt-Bernburgund Mecklenburg gränzt und in seinem Umfange fast ganz Anhalt und den nördlichen Theil der Schwarzburgischen Fürstenthümer einschließt. Das kleinere westliche Stück wird von Nassauischem, Großherzoglich und Kurhessi- schem, Braunschweigischem, Waldeckischem, Lippeschem, Hannöverischem, Niederländischem und Französischem Ge» biete und von den Rheinischen Besitzungen deö Groß- herzogthums Hessen, Oldenburgs, Hessen-Homburgs und Baierns begränzt. Die Größe beträgt über 5300 Qmeilen.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 152

1836 - Eisleben : Reichardt
152 Provinz Westph alen. gegen Norden an Hannover, gegen Osten an dasselbe, Schaumburg, Lippe und Braunschweig; gegen Südosten an Kurbessen, Waldeck und das Großherzogthum Hessen; gegen Süden an Nassau und an die Preußische Rhein- provinz, und gegen Südwesten gleichfalls an die letztere. Der nordwestliche Theil, vorzüglich nördlich von der Lippe, ist eine Ebene; hingegen der nordöstliche ist der- gig und den südlichen Theil machen Gebirge, die zwar keine ausgezeichnete Höhe haben, zu einem Gebirgslam de; indem die Wesergebirge und die Egge oder der Teutoburger Wald den nordöstlichen Theil und die Sauerlän bischen Gebirge, nebst dem Western tva lde, den südlichen Theil der Provinz bedecken. Der größte Fluß ist die Weser, welche daselbst bloß kleine Flüsse an sich zieht. Die Ems, hier noch nicht be, trächtlich, entspringt an der Lippeschen Gränze, und be- wässert das Flachland der Provinz. Der südliche Theil des Landes wird von der Lippe und der Ruhr, zwei bedeutenden Nebenflüssen des Rheins, durchflossen. Wcst- phalen zerfällt in 3 Regierungsbezirke und enthält 368 O.meilen mit 1,300,000 Einwohnern, wovon die Katholiken die Evangelischen an Zahl übersteigen. 1) der Regierungsbezirk Münster, welcher den nordwestlichen Theil begreift. Münster, Hauptstadt der Pro- vinz, südwestlich von Osnabrück, an der Aa, einem Nebenflüsse der Ems, haf eine sehenswürdige Domkirche, eine Akademie, ein Schloß, einen lebhaften Handel und 21,000 Einwohner. Hier und in Osnabrück wurde 1648 der Friede geschlossen, wodurch der 30jährige Krieg ein Ende nahm. — «Warendorf, gewerb- fame Stadt, östlich von Münster, an der Ems, hat einen bedeu- tenden Lcinwandhandel.— Rheina, gcwerbsame Stadt, nord- westlich von Münster, an der Hannoverischen Gränze und an der schiffbaren Ems, treibt Schifffahrt und hat in der Nahe ein Salz- werk.— Ko esfeld (fpr. Khosfeld), Stadt, westlich pon Mün- ster, an der Berkel.— Bocholt, gewerbsame Stadt, südwestlich von Kocsfcld, und in der Nahe der Niederländischen Gränze.— Dorsten, gewerbsame Stadt, südöstlich von Bocholt, an der Lip- pe.— Recklinghausen, gewerbsame Stadt, südöstlich von Porsten. 2) der Regierungsbezirk Minden, welcher den nordöstlichem Theil begreift. Minden, Hauptstadt und Festung, nordwestlich von Rinteln, am linken Ufer der Weser, hat eine ansehnliche Domkirche, Fabriken, Schifffahrt und 8000 Einwoh- ner.— Herford, gewerbsame Stadt, südwestlich von Minden, an der Werra, eincin Nebenflüsse der Weser. — Bielefeld. Vtadt, südwestlich von Herford, an der Westseite des Teutobur-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 93

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. Könige. Sardinien. 93 der Produkts des Landes von Bedeutung, aber mehr in den Händen der Ausländer. Zn den schönen Kün> sten hat Italien sich von jeher ausgezeichnet und Mei- ster darin hervorgebracht. Auch die Wissenschaften wer- den mit Erfolg betrieben, wiewohl im Ganzen hierin die Italiener mehrere andere Europäische Völker nicht erreichen. Italien steht nicht unter einem einzigen Fürsten, und bildet also nicht Einen Staat, sondern besteht aus 3 Königreichen, einem geistlichen Staate, einem Groß- herzogthum, 3 Herzogthümern und einer kleinen Re- publik. Auch gehören einige Theile des Landes zu andern nicht Ztalienischen Staaten. Die einzelnen Theile sind: 1. Das Königreich Sardinien. Es gehören dazu die Insel Sardinien, und vom Festlande der westlichste Theil des nördlichen Italien. Die Gränzen dieses letzkern sind gegen Westen Frank- reich, gegen Norden die Schweiz, gegen Osten das Lombardisch-Venezianische Königreich und das Herzog- thum Parma, und gegen Süden das Mittelländische Meer, welches hier den Meerbusen von Genua macht. Die Größe beträgt über 1300 Qmeilen, wor, auf 44 Millionen Menschen leben. Der Boden ist theils gebirgig, theils eben. Von Gebirgen gehören die Lepontischen, Penninischen, grauen, Cot- tischen und die See- Alpen und die Apenninen hieher. Der höchste Berg der Alpen, der Montblanc, erhebt sich im Umfange desselben, und zwar südlich vom Genfersee und in der Nähe der Schweizerischen Gränze. Der Po nimmt hier seinen Ursprung, und ist der Hauptfluß. Von dem Genfersee gehört der süd- liche und vom. Lago maggioro der westliche Theil hieher. Aus diesem letzten See fließt der Ticino (spr. Tikschino) und geht in den Po. Sardinien hat einen eigenen König, jetzt Karl Emanuel V. (Albert). Turin, die Hauptstadt des ganzen Staates und Residenz des Königs, östlich von den Cottischen und nördlich von den Meer- alpen, südöstlich von Genf, am linken Ufer des Po, in einer schönen Ebene, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte, hat ein großes königliches Schloß, eine Universität und 120,000 E n- wohner. — Alessandria, große Stadt südöstlich von Turin,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 94

1836 - Eisleben : Reichardt
94 Mitteleuropa. Lomb. Venez. Könige. wo berühmte Messen gehalten werden. — Genua, die vornehm- ste Handelsstadt des Staates, südöstlich von Turin, am südlichen Abhange der Apenninen und am Meerbusen von Genua, ist groß und befestigt, und hat einen Hafen, eine Universität, viele Pal- läste, bedeutende Fabriken und 80,000 Einwohner. -— Nizz a, Seestadt am Mittelländischen Meere, südwestlich von Genua, ist wegen ihres milden Klimas berühmt, und treibt lebhaften Han- dels— Die Insel Sardinien, südlich von Corsica, im Mit- telländischen Meere gelegen, mit der Hauptstadt Cagliari, (spr. Kaljiaro, an der Südküste der Insel und an einem Meer- busen, hat einen Hafen und eine Universität. 2. Das lombardisch-Venezianische Königreich. Es begreift den nordöstlichen Theil des Festlands von Italien, und gränzt gegen Westen an das König- reich Sardinien, gegen Norden an die Schweiz und Deutschland; gegen Osten an Deutschland und das Adria- tische Meer, welches hier den Meerbusen von Venedig bildet und gegen Süden an den Kirchenstaat, Modena und Parma. Der kleinere nördliche Theil ist gebirgig, der größere südliche Theil eine sehr fruchtbare und wohl angebaute Ebene. Die Hauptflüsse sind der Po, wel- cher die südliche Gränze des Landes macht, und sich hier in das Adriatische Meer mündet, und die Etsch, welche in dasselbe Meer ihre Mündung hat. Der Ti- cino, ein Nebenfluß des Po, ist als Gränzfluß ge- gen Sardinien zu bemerken. Von großen Landseen ge- hören der östliche Theil des Lago maggiore, der Comersee und der Gardasee hieher; dessen südliche Spitze aber zu Deutschland gerechnet wird. Dieses Kö- nigreich. welches 850 Qmeilen mit 4s- Millionen Ein- wohnern enthält, gehört dem Kaiser von Oesterreich, der es durch einen Vicekönig regieren läßt. Mailand, Hauptstadt und Residenz des Viceköm'gs, nörd- lich von Genua und südlich vom Comersee, an einem kleinen Ne- benflüsse des Po, in einer großen herrlichen Ebene, hat eine prachtvolle Domkirchc und 140,000 Einwohner. — Brescia, Stadt, westlich vom Gardasee und nordöstlich von Mailand, mit berühmten Metallwaarcnfabriken und starkem Handel. ■— P avia, (spr. Pawia), Stadt, südlich von Mailand, am Ticino, unweit seiner Mündung in den Po, hat eine berühmte Universität. — Mantua, Stadt und starke Festung, südlich vom Gardasee und östlich von Pavia, liegt in einem See. — Verona, große Stadt, nordöstlich von Mantua und östlich von der Südspitze des Gardasees, zu beiden Seiten der Etsch, hat ein merkwürdiges

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 119

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Luxemburg, re. 119 ven Wiesbaden, ander Lahn, mit bekannten warmen Bädern.— Biederselters, Dorf, östlich von Eins und südlich von der Labn, hat einen der berühmtesten Sauerbrunnen, dessen Wasser weit und breit verschickt wird. 11. Das Großherzogthum Luxemburg. Es Ist das westlichste Land Deutschlands, und wird südlich vom Französischen und östlich vom Preußischen Gebiete begränzt, und auf den beiden übrigen Seiten stößt es mit den Niederlanden zusammen. Es enthält 118 Qmeilen, wird von den Ardennen, einem aus Frankreich hieher kommenden waldigen und steinigen Ge- birge durchzogen und ist daher gebirgig und waldig, wo der Boden sich mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau eignet; doch ist der südlichste Theil fruchtbar und erzeugt sogar Wein und vieles Obst. Von den vielen Minera» lien sind das Eisen und die Schiefern am wichtigsten. Der größte Fluß ist die Mosel, welche eine Strecke die Gränze macht. Die übrigen Flüsse sind nicht be- deutend. Die Einwohner, gegen 800,000, theils Deut- sche, theils Wallonen, bekennen sich zur katholischen Kir- che, betreiben wenige Fabriken und sind überhaupt noch sehr in der Kultur zurück. Regent ist der König der Niederlande, und das Großherzogthum bildet einen Theil dieses Königreichs, doch soll nach den neuesten Bestim- mungen, die indeß noch nicht zur Ausführung gekom« men sind, ein Theil dieses Großherzoglhums zu Bel- gien kommen. Luxemburg, Hauptstadt und eine der stärksten Festungen Deutschlands, nördlich von Metz, zwischen der Mosel und der Maas, hat 10,000 Einwohner. 12. Das Kurfürstenthum Hessen. Das weit größere zusammenhängende Stück erstreckt sich im Norden von der Weser bis zum Main im Sü» den, und wird vom Preußischen, Hannöverischen, Wei> marischen, Baierischen, Grvßherzoglich Hessischen, Frank- furtischen, Naussauischen und Waldeckschen Gebiete be- gränzt. Der im Ganzen mehr bergige als ebene Bo- den enthält viele Gebirge, die mit ihren Bergreihen fast das ganze Land bedecken. Der höchste Berg ist der Meißner, westlich von der Werra; doch ein noch hö-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 132

1836 - Eisleben : Reichardt
132 Ii. Mtttele«ropa. Oldenburg. wird von dem Gebiete der freien Stadt Bremen und von dem Königreiche Hannover begränzt; der östlichste Theil, das Fürstenthum Lübeck, liegt im Umfange des Herzogthums Holstein und stößt zugleich an die Ostsee; und das jenseits des Rheins gelegene Stück, das Für» stenthum Birkenfeld, wird von der Preußischen Rhein- provinz begränzt. Mit Ausnahme dieses letzter» Stückes ist das Großherzogthum eben, wo längs der Nordsee und der Weser fette Marschländer sind, die gegen die Ueberschwemmungen durch Deiche geschützt werden müs, sen; während die vom Meere entfernter» Gegenden aus Sandboden, Heiden und Mooren bestehen. Die vor- nehmsten Flüsse sind: die Weser, welche hier die Hunte aufnimmt, und in die Nordsee geht; die Zade, welche mit ihrer Mündung in die Nordsee einen großen Busen bildet. Es giebt eine Menge von Kanälen, welche zur Abführung des überflüssigen Binnenwassers angelegt und zum Theil schiffbar sind, und viele Landseen, worunter der Dümmersee, an der südlichsten Gränze des eigent- lichen Oldenburgs, und der Plönersee, im Fürsten, thum Lübeck, die größten sind, aber nur zum Theil hie, her gehören. Die Hauptprodukte bestehen kn Getreide, worunter viel Buchweizen, Flachs, Vieh, vorzüglich guten Pferden und Rindvieh, Bienenzucht, einer Menge von Fischen und Torf, welcher in vielen Gegenden den Holzmangel ersetzt. Das Fürstenthum Dirkenfeld hat beträchtliche Waldungen, vieles Obst und etwas Wein, und Bergbau auf Blei und Eisen. Zn den Marschgegenden und im Fürstenthum Lübeck ist die Landeskultur vortreff- lich, in den Heide, und Moorgegenden noch sehr zurück, wo es in dem südwestlichen Theile des eigentlichen Ol- denburgs Landstriche giebt, die zu den ödesten und trau- rigsten Deutschlands gehören. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 250.000 beläuft, sind meistens Lutheraner, doch ist auch die Zahl der Katholiken nicht unbedeutend. Sie beschäftigen sich mehr mit dem Ackerbau und der Viehzucht, als mit der Industrie; und in der Nähe der Ostsee sucht ein Theil der Einwohner seinen Unterhalt von Fischerei und Schifffahrt. Landesherr ist ein Groß, herzog. Oldenburg, Haupt- und Residenzstadt, südlich vom Jade- busen, an der Hunte einem Nebenflüsse der Weser, hat ein Re-
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