vorrede
^)er erste Unterricht in der Geographie be-
zweckt vorzüglich Anschauung des Räumlichen
(Topischen), d. h. anschanliche Kenntniß der
Stelle/ welche jeder Gegenstand des ersten geo-
graphischen Wistens auf dem Erdraume einnimmt.
Das Bild der Lage und Gestalt, sowohl der
ganzen Erde und ihrer Haupttheile, als der ein-
zelnen Länder, soll dem Lehrling so vergegenwär-
tigt werden, daß er sich auf der Erdoberfläche
orientiren lernt
Zu Ankuüpfungspunkten der topischen Ver-
hältnisse eignen sich vornehmlich Küsten, Vor-
gebirge, Meerbusen, Halbinseln, Inseln, Ge-
birge, Flüsse, große Seen, auch Städte, wo-
bei aber immer darauf aufmerksam gemacht wer-
den muß, nach welcher Himmelsgegend von den
bereits aufgefaßten und bekannten Punkten die
neu aufzufassenden liegen.
Das Verhältniß des Weltmeeres zum Lande,
der Ozeane zu den Kontinenten, der Meere zu
den Ländern, die insularische Lage der Kontinente,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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6
Erstes Kapitel.
kugeltheilen, heißen Meridiane, Mkttagskreise,
weil sie den Mittag bezeichnen, da alle Punkte, wel-
che unter der einen Hälfte eines Meridians liegen, bei
der Bewegung der Erde um sich selbst, zu gleicher Zeit
Mittag haben, während alle unter der entgegengesetzten
Hälfte eines solchen Meridians gelegenen Punkte zu
gleicher Zeit Mitternacht haben. Es giebt so viele
Meridiane oder Mittagskreise, als Punkte in einem mit
dem Aequator parallel laufenden Kreise sind. Einen
der Meridiane sieht man willkührlich als den ersten
an, oder als den Anfangs-Meridian, von welchem aus
man die andern zählt.
Geographische lange und Breite.
§. 13. Durch die geographische Länge und
Breite wird die Lage eines Ortes auf der Oberfläche
der Erde genau bezeichnet. Die Entfernung eines Or,
tes vom Aequator nach N. oder S., oder die Grade
des Meridians von dem Aequator an gezählt, giebt
seine geographische Breite, die entweder nördlich
oder südlich ist, je nachdem er auf der nördlichen oder
südlichen Halbkugel liegt. Dadurch erfährt man, in
welchem-Parallelkreise ein Ort liegt. Dies ist aber
noch nicht hinreichend für die Bestimmung der geogra-
phischen Lage eines Ortes, sondern man muß auch wis-
sen, wo sich der Parallel- und der Mittagskreis eines
Ortes durchschneiden. Um die Lage dieses Durchschnitts-
punkts zu finden, sucht man die Entfernung desselben
von dem Durchschnittspunkte eines andern bekannten
Meridians mit demselben Parallelkceise, und dies nennt
man die geographische Länge eines Ortes. Man
muß also irgend einen Meridian als den ersten anneh-
men, von welchem an die Grade der Länge entweder
immer ostwärts rings um die ganze Erdkugel gezählt
werden— oder man unterscheidet östli che und westliche
Länge, indem man ost- oder westwärts bis zu 180
Graden, als der Hälfte einer Kreislinie zählt. Uebri-
gens ist es willkührlich, welchen von den unzähligen
Meridianen man als den ersten ansieht. Die Grade
der Länge, welche an den Parallelkreisen gezählt wer-
den, von welchen nur der Aequator eine größte Kreis-
linie der Erde ist, die übrigen aber nach den Polen zu
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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8
Erstes Kapitel.
kälte sehr heftig ist. Die heiße und die zwei kalten
Zonen nehmen nicht völlig die Hälfte von der Ober-
fläche der Erde ein, während über die Hälfte dersel-
den zu den zwei gemäßigten Zonen gehört.
Länge der Tage und Nächte.
§. 16. Unter dem Aequator sind die Tage und
Nächte das ganze Jahr hindurch gleich lang, weil
man die Sonne im O. oder nicht weit davon aufge-
hen, und im W. oder nicht weit davon untergehen
sieht. Ze weiter man sich vom Aequator entfernt,
desto größer ist die Abweichung der Sonne vom Ost-
und Westpunkte bei ihrem Auf- und Untergange, und
desto ungleicher die Länge der Tage und der Nächte.
So nimmt der längste Tag von einem Grade der
Breite zum andern zu, bis er unter den Polarkreisen
24 Stunden lang wird. Noch weiter gegen die Pole
nimmt er um Monate zu, und unter den Polen dauert
sowohl der Tag als die Nacht sechs Monate.
Globus. Landcharten.
§. 16. Zur Beförderung der geographischen Kennt-
nisse dienen der Globus und die Landcharten. Der
Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel,
wo man, ohne Rücksicht auf die durch Berge und Thä-
ler verursachte Verschiedenheiten der Höhe und Tiefe,
weil sie gegen das Ganze gering sind, die Erde als
eine vollkommne Kugel darstellt. Man findet hier die
auf der Erde angenommenen Linken und Punkte, als
den Aeqautor, die Wende- und Polarkreise, die Pole,
mehrere Meridiane rc. und eine Abbildung der Erd-
theile mit ihren Ländern, so wie der Meere und der
darin gelegenen Inseln. Der Globus giebt von der
Erde, als einem Ganzen die deutlichste Vorstellung.
Landcharten sind Abzeichnungen entweder der gan-
zen Erde (Weltcharten, Planigloben) oder
von größern und kleinern Theilen derselben (Uni-
versal., General- und Specialcharten) auf
einer Fläche und zwar nach einem verkleinerten Maaß-
stabe. Die Weltcharten oder Planigloben enthalten
eine Abbildung der ganzen runden Erdoberfläche, und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Vorbegriffe.
Si
Negierung entweder in den Händen der Vornehmsten
oder des gesummten Volks sich besindet.
Eine Anzahl von Menschen, unter einerlei Gesez-
zen und unter einer gemeinschaftlichen Oberregierung,
zu Einer bürgerlichen Gesellschaft verbunden, bildet ei«
nen Staat, und die Art und Weise, wie ein Staat
regiert wird, heißt seine Verfassung. Die Regenten
oder höchsten Oberhäupter eines monarchischen Staates
heißen Kaiser, Könige, Großherzoge, Her-
zog e, F ü r st e n rc. rc.; die Mitglieder eines Staates wer-
den Staatsbürger genannt, die sich in gewisse Stände
theilen, nämlich in den Adel«, Bürger-und Dauer,
stand, wozu noch der geistliche und Lehr stand,
der obrigkeitliche und der Wehr- oder Militär,
stand (Stand der Krieger oder Soldaten) kommen.
In manchen Staaten giebt es leider noch Sklaven,
d. h. Menschen, die nicht einmal über ihre eigene Per-
son verfügen können, sondern gleich einer Waare, bloß
das Eigenthum anderer Menschen sind.
Lander- und Staaten«Eintheilung.
§. 60. Daß die ganze Landoberfläche der Erde
in 5 große Theile, die man Erd« oder Welttheile nennt,
eingetheilt wird, ist oben gesagt worden. Diese Erd-
theile theilt man nun wieder in Länder ein. Unter
einem Lande versteht man gewöhnlich einen Erdstrich,
der von Einem Volke oder Einer Nation bewohnt ist,
und dessen Gränzen entweder die Natur (durch Gebir-
ge, Meere, Seen, große Ströme) oder die Sprache
seiner Einwohner, von welchen auch das Land gemeinig-
lich benannt wird, bestimmen. Verschieden von dieser
Eintheilung in Länder ist die Eintheilung in Staaten;
denn die Gränzen eines Staates dehnen sich so weit
aus, als seine Oberherrschaft reicht, und oft gehören
mehrere Länder zu Einem Staate; es können aber auch
in Einem Lande wieder mehrere Staaten seyn. Theilt
man die Erdtheile nach den Ländern, so hat man eine
geographische Eintheilung, und theilt man sie nach
den Staaten, so hat man eine politische oder sta-
tistische Eintheilung.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Mitteleuropa. Könige. Sardinien. 93
der Produkts des Landes von Bedeutung, aber mehr
in den Händen der Ausländer. Zn den schönen Kün>
sten hat Italien sich von jeher ausgezeichnet und Mei-
ster darin hervorgebracht. Auch die Wissenschaften wer-
den mit Erfolg betrieben, wiewohl im Ganzen hierin
die Italiener mehrere andere Europäische Völker nicht
erreichen.
Italien steht nicht unter einem einzigen Fürsten,
und bildet also nicht Einen Staat, sondern besteht aus
3 Königreichen, einem geistlichen Staate, einem Groß-
herzogthum, 3 Herzogthümern und einer kleinen Re-
publik. Auch gehören einige Theile des Landes zu andern
nicht Ztalienischen Staaten. Die einzelnen Theile sind:
1. Das Königreich Sardinien.
Es gehören dazu die Insel Sardinien, und vom
Festlande der westlichste Theil des nördlichen Italien.
Die Gränzen dieses letzkern sind gegen Westen Frank-
reich, gegen Norden die Schweiz, gegen Osten das
Lombardisch-Venezianische Königreich und das Herzog-
thum Parma, und gegen Süden das Mittelländische
Meer, welches hier den Meerbusen von Genua
macht. Die Größe beträgt über 1300 Qmeilen, wor,
auf 44 Millionen Menschen leben. Der Boden ist
theils gebirgig, theils eben. Von Gebirgen gehören
die Lepontischen, Penninischen, grauen, Cot-
tischen und die See- Alpen und die Apenninen
hieher. Der höchste Berg der Alpen, der Montblanc,
erhebt sich im Umfange desselben, und zwar südlich vom
Genfersee und in der Nähe der Schweizerischen Gränze.
Der Po nimmt hier seinen Ursprung, und ist der
Hauptfluß. Von dem Genfersee gehört der süd-
liche und vom. Lago maggioro der westliche Theil
hieher. Aus diesem letzten See fließt der Ticino (spr.
Tikschino) und geht in den Po. Sardinien hat einen
eigenen König, jetzt Karl Emanuel V. (Albert).
Turin, die Hauptstadt des ganzen Staates und Residenz
des Königs, östlich von den Cottischen und nördlich von den Meer-
alpen, südöstlich von Genf, am linken Ufer des Po, in einer
schönen Ebene, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte, hat
ein großes königliches Schloß, eine Universität und 120,000 E n-
wohner. — Alessandria, große Stadt südöstlich von Turin,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Emanuel_V._(Albert) Karl
94 Mitteleuropa. Lomb. Venez. Könige.
wo berühmte Messen gehalten werden. — Genua, die vornehm-
ste Handelsstadt des Staates, südöstlich von Turin, am südlichen
Abhange der Apenninen und am Meerbusen von Genua, ist groß
und befestigt, und hat einen Hafen, eine Universität, viele Pal-
läste, bedeutende Fabriken und 80,000 Einwohner. -— Nizz a,
Seestadt am Mittelländischen Meere, südwestlich von Genua, ist
wegen ihres milden Klimas berühmt, und treibt lebhaften Han-
dels— Die Insel Sardinien, südlich von Corsica, im Mit-
telländischen Meere gelegen, mit der Hauptstadt Cagliari,
(spr. Kaljiaro, an der Südküste der Insel und an einem Meer-
busen, hat einen Hafen und eine Universität.
2. Das lombardisch-Venezianische Königreich.
Es begreift den nordöstlichen Theil des Festlands
von Italien, und gränzt gegen Westen an das König-
reich Sardinien, gegen Norden an die Schweiz und
Deutschland; gegen Osten an Deutschland und das Adria-
tische Meer, welches hier den Meerbusen von Venedig
bildet und gegen Süden an den Kirchenstaat, Modena
und Parma. Der kleinere nördliche Theil ist gebirgig,
der größere südliche Theil eine sehr fruchtbare und wohl
angebaute Ebene. Die Hauptflüsse sind der Po, wel-
cher die südliche Gränze des Landes macht, und sich
hier in das Adriatische Meer mündet, und die Etsch,
welche in dasselbe Meer ihre Mündung hat. Der Ti-
cino, ein Nebenfluß des Po, ist als Gränzfluß ge-
gen Sardinien zu bemerken. Von großen Landseen ge-
hören der östliche Theil des Lago maggiore, der
Comersee und der Gardasee hieher; dessen südliche
Spitze aber zu Deutschland gerechnet wird. Dieses Kö-
nigreich. welches 850 Qmeilen mit 4s- Millionen Ein-
wohnern enthält, gehört dem Kaiser von Oesterreich,
der es durch einen Vicekönig regieren läßt.
Mailand, Hauptstadt und Residenz des Viceköm'gs, nörd-
lich von Genua und südlich vom Comersee, an einem kleinen Ne-
benflüsse des Po, in einer großen herrlichen Ebene, hat eine
prachtvolle Domkirchc und 140,000 Einwohner. — Brescia,
Stadt, westlich vom Gardasee und nordöstlich von Mailand, mit
berühmten Metallwaarcnfabriken und starkem Handel. ■— P avia,
(spr. Pawia), Stadt, südlich von Mailand, am Ticino, unweit
seiner Mündung in den Po, hat eine berühmte Universität. —
Mantua, Stadt und starke Festung, südlich vom Gardasee
und östlich von Pavia, liegt in einem See. — Verona, große
Stadt, nordöstlich von Mantua und östlich von der Südspitze des
Gardasees, zu beiden Seiten der Etsch, hat ein merkwürdiges
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Corsica Kaljiaro
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Genua Genua Genua Sardinien Cagliari Italien Sardinien Deutschland Deutschland Venedig Modena Parma Sardinien Deutschland Oesterreich Mailand Genua Brescia Mailand Mailand Ticino Mantua Pavia Verona Mantua
I. Nordamerika.
257
e) Ncu-Braunschweig, durch eine Landenge mit Neu-
Schottland zusammenhangend, ist an den andern Seiten von der
Fundybai, den bereinigten Nordamcrikanischen Staaten, dem St.
Lorenz-Strom und St. Lorenzbusen umgeben.
s) Canada, ein großes Land, nördlich von den vereinigten
Nordamerikanischen Staaten, von welchen cs durch den St. Lo-
renz und die oben genannten 4 großen Seen, die nur zum Theil
hieher gehören, geschieden wird, stößt auf den übrigen Seiten an
die Hudsonsbai-Länder und an die Binnenländer der freien In-
dianer, wo die Gränzen unbestimmt sind, ist größer als ganz
Deutschland und theilt sich in Ober- und Unter-Canada, wovon
das letztere am meisten angebaut und bevölkert ist, und die an-
sehnlichsten Städte: Quebec, feste Hauptstadt des ganzen Brit-
tischen Nordamerikas und Sitz des General-Gouverneurs, am
St. Lorenz und mit 30,000 Einwohnern, und Montreal, auf
einer Insel des St. Lorenz, enthält. Beide Städte haben Hä-
fen und treiben starken Handel. — In Obercanada heißt
die Hauptstadt Uork, jetzt Toronto genannt, welche am Om-
tariofee liegt und klein ist.
Die vereinigten Staaten von Nordamerika.
Sie gränzen gegen Norden an die Binnenlän-
der der freien Indianer und an das Britlische Nord-
amerika; gegen Osten an das Atlantische Meer; gegen
Süden an den Mexikanischen Meerbusen und gegen
Westen an Mexiko und an das stille Meer oder den
großen Ozean. Seine größte Breite hat dieses Land
im Norden, von wo es nach Süden zu schmäler wird,
und in die Halbinsel Florida ausläuft, welche den Meer-
busen von Mexiko auf seiner Ostseite begränzt. Die
Größe dieser Staaten beträgt an 100,000 Qm.
Ein großer Theil des Landes ist eben; vorzüglich
findet man im nordwestlichen Theile unermeßliche Flä-
chen, bekannt unter dem Namen von Savannen; der
andere Theil ist mit Gebirgen bedeckt, worunter das
eine Hauptgebirge, das Felsengebirge, im Westen
des Missisippi und Missouri mit einzelnen Gipfeln von
11,000 F. Höhe sich erhebt und das andere im Osten
des Misstsiopi, zwischen diesem Strome und dem Atlan-
tischen Ozeane sich ausbreitet, Alleghanygebirge,
auch Apalachen genannt wird, weniger hoch als das
Felsengebirge ist und sich in zwei Ketten theilet, von
welchen die östliche unter dem Namen der blauen
-Berge bekannt ist, und die westliche eine Strecke den
Namen der Cumberlandsberge führt. Von den
17
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Schottland Deutschland Quebec Nordamerikas Montreal Obercanada Nordamerika Mexiko Florida Mexiko Missouri Atlan-
Iv
Vorrede.
die Erweiterung und Verengung der Meeres -
und Landmaffen, das Einschnciden des Meeres
in das land, das Vorspringen des letzter» in
das erstere rc. müssen so viel als möglich vor das
Auge des Lehrlings treten. Daher muß ein Uebcr-
blick der Meere nebst den darin gelegenen Inseln,
der Flüsse, Seen, Gebirge, Vorgebirge gegeben
werden, ehe zur besondern Beschreibung der Erd-
theile und ihrer Länder übergegangen wird.
Von dieser Ansicht bin ich bei Ausarbeitung
gegenwärtigen Leitfadens ausgegangen, indem
ich zugleich das Unbekannte an das Bekannte
knüpfte und nichts folgen ließ, was nicht schon
durch das Vorhergehende erklärt war. Ich habe
zuerst einige allgemeine Begriffe vorausgeschickt,
daun das Verhältniß der Mecresmasse zu der
Landmasse, die Kontinente nach ihrer Lage und
Gestalt, eine Uebersicht der Meere und der darin
belegenen Inseln, ohne dabei anfangs darauf zu
sehen, zu welchem Erdtheile sie gezogen werden,
ferner der Hauptströme, der großen Landseen, Ge-
birge und Vorgebirge zugleich mit ihrer Lage ge-
gen schon bekannte Punkte folgen lassen, damit
der Lehrling erstlich ein Gesammtbild der Erde
in sich auffassen könne, ehe er zu der Kenntniß
des Einzelnen übergeführt werde.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
r
Vorrede. V
Bei der besondern Beschreibung der einzel-
nen Länder habe ich vornehmlich die Begrän-
zung, den äußeren Umriß, die Ausdehnung, den
Boden, die Gebirge und Flüsse, das Klima, die
Hauptprodukte und den Zustand der Einwohner
berücksichtigt. Um den Lehrling nicht mit zu viel
Zahlen zu überladen, sind die Größe und Be-
völkerung zwar von den Hauptländern, aber nicht
von den einzelnen Provinzen angegeben. Bei
der Topographie habe ich bloß die wichtigsten
Städte, oder andere merkwürdige Ortschaften,
in einer möglichst natürlichen Ordnung aufgeführt,
mit Bezeichnung ihrer Lage gegen einander. Auch
ist nur von den Hauptstädten oder andern durch
ihre Größe sich auszeichnenden Städten die Ein-
wohnerzahl bemerkt worden.
Da kein geographischer Unterricht der Land-
karten entbehren kann, wenn ein anschauliches
Bild des Einzelnen und des Ganzen erworben
werden soll, so wird in Kurzem ein wohlfeiler
kleiner Atlas von etwa sieben Kartell folgen, die
in genauer Beziehung auf diesen Leitfaden stehen.
Uebrigens muß ich noch bemerken, daß ich
zwar die einzelnen Länder nach einer gewissen
Gleichförmigkeit und in einem gleichen Verhält-
nisse beschrieben, aber dabei absichtlich Deutsch-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Vorbegriffe.
9
stellen insgemein die Erdkugel so vor, als ob ste mi»
ten durchschnitten wäre, in zwei Halbkugeln oder
Hemisphären neben einander liegend. Nimmt man
an, daß dieser Durchschnitt der Erdkugel dem ersten
Meridiane folge: so heißt die Halbkugel, auf welcher
die Grade des Aequators ostwärts zu zählen begon-
nen sind, eine östliche, die andere eine westliche.
Folgt aber jener Durchschnitt der Erdkugel dem Aequa-
tor, so heißt die Halbkugel, welche den Nordpol ent-
hält, eine nördliche, die andere mit dem Südpol
eine südliche. Die Univ ersal charlen enthal-
ten die Abzeichnung eines ganzen Erdtheiles, die Ge,
neralcharten die Abzeichnung eines ganzen Landes
und die Specialcharten die Abzeichnung eines
Landestheiles. Eine Sammlung von Landcharlen
heißt Atlas.
Maaße. Meilen.
§.17. Um kleinere Flächen zu messen, bedient
man sich als Maaßes, des Fußes, der Klafter
und der Ruthe. Sechs Fuß machen eine Klafter,
und 10 auch 12 Fuß eine Ruthe; bei größeren Flächen
bat man zum Maaße Meilen, deren jedoch eine große
Verschiedenheit ist. In der Geographie gebraucht
man gewöhnlich geographische Meilen, deren 15 auf
einen Grad des Aequators gerechnet werden, und
deren Größe fast 24,000 Fußen oder 12,000 Schrillen
gleich ist, so daß ein Mensch, bei einem gewöhnlichen
Schritte einen solchen Raum etwa in zwei Stunden
Zeit zurücklegen kann. Eine Fläche, die eine Meile
lang und eine Meile breit ist, heißt eine Quadrat-
meile.
„ Größe der Erde.
§. 18. Die Erde hat um den Aequator herum
einen Umfang von 6400 Meilen. Wer also in gera,
der Linie um dieselbe herum reisen wollte, und alle
Tage 5 Meilen zurücklegte, würde 1080 Tage oder
beinahe 8 Jahre brauchen. Die ganze Oberfläche der
Erde beträgt nicht völlig 9 Millionen 300 tausend
Ouadratmeilen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]