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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 54

1836 - Eisleben : Reichardt
54 Fünftes Kapi tel. der Mackenzie; 2) in den westlichen oder Atlanti- schen Ozean; der Nelson, St. Lorenz, Missisippt, Rio del Norte, Magdalena, Orinoco, Amazonenstrom, Rio Francisco, Rio de la Plata, Orange, Coanza, Zaire, Joliba oder Quorra (Niger), Gambia, Sene- gal, Guadalquivir, die Guadiana, der Tajo, Duero, die Garonne, Loire, Seine, Schelde, Maas, der Rhein, die Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Düna, der Don, Dnepr, Dniéster, die Donau, der Nil, Po, Rhone, and Ebro; in den Indischen Ozean: der Zambese, Schar el Arab, Indus, Ganges, Burram« purer, Irawaddy, Menam, Maykaung, Pang tse Kiang und Hoangho; und 4) in den großen Ozean: der Amur, Anadyr und Columbia. Fünftes Kapitel. Uebersicht der vornehmsten Ge- birge, Lauf des Hauptgebirgszugs der Erde. H. 1. Der Lauf des Hauptgebirgszugs der Eede geht von der Beringsstraße unter dem nördlichen Polar- kreise aus in einer doppelten Richtung, nämlich in einer südwestlichen durch dir alte, wo er an der südlichsten Spitze durch das Meer begränzt wird — und in einer südöstlichen durch die neue Welt, wo er mit der süd- lichsten Spitze Amerikas gleichfalls am Meere sich endigt. Die vornehmsten Gebirge des nordöstlichen Theiles der alten Welt. §. 2. Dahin gehören vorzüglich: 1) Das Stannowoi Jablonnoi, das nord- östlichste Gebirge der alten Welt, welches von der De, ringsstraße anfängt, und auf seinem südwestlichen Lause eine Wasserscheidung zwischen dem nördlichen Eismeere im Nordwest und dem Kamtschatkischen und Ochetski- schen Meere im Südost bildet, indem es den beiden

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 55

1836 - Eisleben : Reichardt
Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55 letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein. ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig. 2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses, des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt. 3) Das Himmelsgebirge oder Thian- Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N. der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt. 4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst- lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian- Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und Pang tse Kiang läuft. 5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge, das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa- lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn- gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu, for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung. 6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt, im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi- schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent- springen die Petschora und der Ural.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 75

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 7 5 mundschast ihrer Mutter, dis Tochter des vorigen Kö- nigs Ferdinand Vu. Isabella Ii. Madrid, die Haupstadt und Residenz deß Königs, in der Mitte des Landes, am Manzanares, einem Nebenflüsse des Tajo, in einer Ebene gelegen und schön gebaut, hat ein schönes könig- liches Nesidenzschloß, 9000 Häuser und 200,000 Einwohner. — Ei Escorial, Flecken in der Nähe von Madrid, nordwestlich davon, in einem Gebirgsthale, ist berühmt wegen des dabei lie- genden prachtvollen Klosters und Schlosses, wo der König sich zuweilen aufhält. Nördlich davon liegt der Flecken San Jldc- fonso, gleichfalls mit einem berühmten königlichen Schlosse. — Sevilla (spr. Sewilja), große Stadt am linken Ufer des Gua- dalquivir, mit einer Universität, herrlichen Kirche, worin das Grabmal des Columbus, Entdeckers von Amerika, einer großen königlichen Tabaksfabrik und 100,000 Einwohnern. — Cadiz (spr. Cadis), wichtigste Handelsstadt des Landes, am Atlantischen Meere, auf der nördlichen Spitze einer Insel, zwischen der Mündung des Guadalquivir und dem Vorgebirge Trafalgar, hat einen befestigten großen Freihafen und 70,000 Einwohner. — Gibraltar, Stadt und berühmte Festung auf einer Landspitze am östlichen Endender Meerenge von Gibraltar, Afrika gegenüber, gehört den Engländern. — Malaga, Stadt und Hafen am Mittelländischen Meere und nordöstlich von Gibraltar, ist berühmt durch ihren Wein. — Granada (spr. Granada), große Stadt in einer schönen Gegend, am nördlichen Fuße des Schneegebirgcs (Sierra^Nevada) und nordöstlich von Malaga, liegt an 2 kleinen Flüssen, die zu dem Flußgebiete des Guadalquivir gehö- ren, und hat eine Universität, eine prächtige Kirche und 80,000 Einwohner. — Valencia (spr. Valenßia), große Stadt in einer fruchtbaren Ebene am Guadalquivir, der unweit davon in das Mittelländische Meer geht, südöstlich von Madrid, hat eine Universität, eine prächtige Kirche, wichtige Seidenfabriken und 100,000 Einwohner. Südöstlich von dieser Stadt liegen im Mittelländischen Meere die zu Spanien gehörenden Pityu fi- schen Inseln und nordöstlich von diesen die Balearischen Inseln, welche gleichfalls zu Spanien gehören, und davon die größte Mallorca heißt. — Barcellona, große und stark befestigte Stadt am Mittelländischen Meere, südlich von den Pyrenäen und nördlich von der Insel Mallorca, har einen Hafen, bedeutenden Handel und 140,000 Einwohner. In der Nähe, nordwestlich von dieser Stadt, liegt auf einem frei in der Ebene sich erhebenden hohen Berge das wegen seiner Lage berühmte Kloster Monserrat. Frankreich. Es gränzt gegen Nordwest an den Kanal, ge- gen Norden an die Meerenge von Calais, die Nord- see Belgien und Deutschland; gegen Osten an Deutsch, land, tic Schweiz und Italien, gegen Süden an das

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 216

1836 - Eisleben : Reichardt
216 Inseln bei Htnrerindien. Von Europäern haben die Britten hier einige Be- sitzungen, der größte Theil des Landes aber steht unter eigenen Beherrschern, welche der Kaiser von Birma und Anam und der König von Siam sind. Ar a kan, Brittische Stadt, südöstlich von Calcutta, an der Westküste, mit vielen Pagoden. — Ummerapura, Birmani- sche große Stadt, nordöstlich von Arakan, am Jrawaddy, hat viele reich verzierte Pagoden und war bisher die Residenz des Kaisers, der aber jetzt in der nah gelegenen Stadt Ava seine Residenz hat. — Ranguhn, Birmanische Stadt, südlich von Ummerapura, an einem Mündungsarme des Jrawaddy, treibt starken Handel. — P egu, Stadt, nordöstlich von Ranguhn, ge- hört gleichfalls den Birmanen und ist wegen eines prächtigen Tempels merkwürdig.— Bancasay, Bancock, jetzige Haupt- stadt und Residenz des Königs von Siam, südöstlich von Pcgu, an einem Mündungsarme des Menam, in einer von unzähligen Kanälen durchschnittenen Gegend, hat 100,000 Einwohner und treibt starken Scchandel.— Ayuthia, auch Uuthia genannt, vormalige Hauptstadt von Siam, nordöstlich von Bancock, von vielen Kanälen des Menam durchschnitten, daher die Häuser theils auf Pfählen erbaut sind, theils auf Flößen ruhen, und man auf Booten von einem Hause zum andern fährt, hat über 200 Tem- pel, starken Handel und über 100,000 Einwohner. — Saigon, große Handelsstadt im Reiche Anam, südöstlich von Bancock, an der Südostküste, unweit des Chinesischen Meeres, soll 180,000 Einwohner haben. — Phuruan, auch Hue genannt, Haupt- stadt von Anam und Residenz des Kaisers, nordöstlich von Sai- gon und an der Ostküste, ist mit ungeheuren Festungswerken umgeben. Die bei Hinterindien gelegenen Inseln. Sie liegen theils an der West-, theils an der Süd, und theils an der Ostseite, sämmtlich in der heißen Zone, und haben die dieser Zone eigenen Produkte. Einige die- ser Inseln sind sehr groß, besonders die in der Nähe des Aequators belegenen, und reich an Gold. Auf den meisten wohnen Malayen. 1) der Archipel von Merguk, eine Gruppe von Inseln, welche längs der Westküste Hinterindiens liegen und sehr men- schenleer sind. Eßbare Vogelnester giebt es hier in großer Men- ge. Die Britten sind die Herren dieser Inseln. 2) die Andamanen, westlich von der Mergui-Gruppe, im Bengalischen Meerbusen. 3) die Ni ko baren, südlich von den Andamanen. 4) die Sunda-Inseln, welche ihren Namen von der Meerenge Sunda zwischen Sumatra und Java haben, und sich in die grdßern und kleinern Sunda-Inseln theilen. Zu den grö- ßer» gehören:

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 97

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Kirchenstaat. 97 7. Dcr Kirchenstaat. Er gränzt gegen Norden an das Lombardisch-Ve- nezianische Königreich, wo der Po die Gränze macht, gegen Westen an Modena und Toscana, gegensüdwe- sten an das Tyrrhenische oder Toscanische Meer, gegen Südosten an das Königreich beider Sicilien und gegen Nordosten an das Adriatische Meer, und enthält über 800 Qmeilen mit 2,600,000 Einwohnern. Die Ober- stäche besteht fast ganz aus Gebirgslande, das von den hierdurch ziehenden Apenninen gebildet wird; nur die Küstenstriche in der Nähe des Po, und auf der Süd- westseite des Landes sind Ebenen, jedoch mit großen Sümpfen und ungesundem Klima. Der sehr ergiebige Boden wird in vielen Gegenden nicht hinreichend ange- baut. Außer dem die Nordgränze berührenden Po, ist die Tiber zu bemerken, welche das Land von Norden gegen Süden durchläuft, und in das Toscanische Meer sich ergießt. Der Kirchenstaat steht unter einem geistli« chen Fürsten, dem Papste, welcher als solcher zugleich das geistliche Oberhaupt cer Katholiken ist, und jetzt Gregor Xvi. heißt. Rom, Hciupt- und Residenzstadt, südöstlich von Livorno, an beiden Seiten der Tiber, die nicht weit von da in das Meer geht, ist eine der merkwürdigsten Städte der Erde, mit vielen prächtigen Pallästen und herrlichen Gebäuden, Kunstsammlungen, zahlreichen schcnswürdigen Alterthümern, einer Universität, 328 Kirchen und 152,000 Einwohnern. Die St. Pcterskirche, die größte und schönste der Erde; die St. Johanniskirche vom Lateran, welche die Pfarrkirche des Pabstes und daher die Hauptkirche der katholischen Christenheit ist; die Rotonda oder der Pantheon, gleichfalls eine christliche Kirche und vormals ein Römischer Tem- pel; der Bacicanischc Pallast, von einer ungeheuren Größe (mit 4500 oder nach Andern mit 11,000 Zimmern); die Engelsburg (eine Art Festung der Stadt); das Kapitol mit vielen Alterthü- mern; die 141 Fuß hohe marmorne Trajanssäule; das Coliseo, ein altes Römisches prachtvolles Amphitheater, das jedoch nur zum Theils noch erbaltcn ist, sind einige von der großen Menge der merkwürdigen Gebäude Roms. —1 Ancona, feste Seehan- delsstadt, nordöstlich von Rom, akn Adriatischcn Meere, hat einen Hafen. — Sor et o, kleine Sradt, südöstlich von Ancona und in der Nähe des Adriatischcn Meeres, nährt sich meistens von den zahlreichen Fremden, die hieher zu dem sogenannten heiligen Hause (Wohnhause der Jungfrau Maria), wallfahrten, welches Engel aus dem Jüdischen Lande dabin gebracht haben sollen. — Bologna, nach Rom die größte Stadt des Kirchen- staates, nördlich von Florenz und südöstlich von Modena, in der

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 168

1836 - Eisleben : Reichardt
168 Iii, Osteuropa. so daß das gesammts Russische Reich 374,000 Qmeilen mit 59 Millionen Menschen in sich saßt. Der jetzige Kaiser heißt Nikolaus I. k>) in den Ostsecprovknzcn: St. Petersburg, Resi- denzstadt des Kaisers und zweite Hauptstadt des Reichs, östlich von Stockholm und an dem Einflüsse der Newa in den Finni- schen Meerbusen, regelmäßig angelegt und mit vielen prächtigen Palästen, hat einen Hafen, viele Fabriken, eine Universität, eine große Bibliothek, 8000 Häuser und 450,000 Einwohner, die einen wichtigen Handel treiben. Zu den vorzüglichsten Gebäuden ge- hören : der kaiserliche Marmorpalast, der kaiserliche Winterpallast oder das Residenzschloß mit vielen Sehenswürdigkeiten, die präch- tige Isaakskirche, die neue Börse, der Laurische Palast. Auf dem Petersplatze steht die Statue Peters des Großen, Erbauers dieser Stadt, und vor dem Winterpalaste erhebt sich jetzt die 154 Fuß hohe Alexandcrssäule. In der Nähe derselben liegen mehrere kaiserliche Lustschlösser, darunter Zarskoje-Selo das pracht- vollste unter allen ist. — Kronstadt, regelmäßig gebaute See- stadt und Festung, westlich von St. Petersburg, auf einer In- sel des Finnischen Meerbusens, mit dem wichtigsten Kricgshafen des Staates. — Helsingfors, See- und Handelsstadt, nord- westlich von Kronstadt, am Finnischen Meerbusen, hat einen stark befestigten Hasen und eine Universität. — Abo, Stadt, südwest- lich von Helsingfors, unweit des Bothnischcn Meerbusens, mit Fabriken und Handel, wo bis 1827 eine Universität war. — Aland, eine Gruppe von Inseln, westlich von Abo, am Ein- gänge des Bothnischcn Meerbusens. — Reval, befestigte Stadt, Helsingfors fast gegenüber, am Finnischen Meerbusen, mir einem vortrefflichen Hafen, der zugleich rum Kriegshafcn dient, Fabri- ken und beträchtlichem Handel. — Dorpat, Stadt, südöstlich von Reval, und westlich vom Peipussee, hat eine Universität.— Riga, Festung und eine der wichtigsten Handelsstadt Rußlands, südwestlich von Dorpat, liegt an der Düna, unweit ihrer Mün- dung in den Rigaischen Meerbusen, und hat viele anschrilichc Fa- briken und 59,000 Einwohner. — Mi etau, Stadt, südwestlich von Riga, an einem in den Rigaischen Meerbusen gehenden Flusse, rrcibt Handel und hat ein schönes Schloß. — Wilna, Stadt, südöstlich von Mictau, an der Wilna, einem Nebenflüsse des Nie- men, sonst mit einer Universität und beträchtlichem Handel. b) in Nord-Nuß land: Moskwa, Moskau, die eigent- liche Hauptstadt des Reichs und zweite Residenzstadt, südöstlich von Sr. Petersburg, an dem Flusse Moskwa, eine der größten Städre, mit einem Umfange von 6 Meilen, hat an 300 Kirchen, eine Universität, viele Fabriken, 9500 Hauser und 330,000 Ein- wohner, und ist die wichtigste Handelsstadt des ganzen innern Rußlands, so wie auch im Winter der Aufenthalt des großen und reichen Russischen Adels, von dem fast jede Familie hier ih- ren Pallaft hat. Zu den merkwürdigsten Gebäuden gehören: der Kreml mit 82 Kirchen, in deren einer der Kaiser gesalbt und ge- klönt wird, das neue Erercirhaus von einer ungeheuren Größe,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 200

1836 - Eisleben : Reichardt
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet. Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch- ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist, indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir, ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an« dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge, das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er« heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten, worunter eine den Namen Kentaisse führt. Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama, putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am» Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur« sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund« so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor (unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli- ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal- ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden. Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän, zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie- ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde. Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der. Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini, gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der 1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 213

1836 - Eisleben : Reichardt
Südasien. 113 rcn, soll aber doch noch 100,000 Einwohner haben. — Amret- sir, noch größere und heilige Stadt der Seiks, östlich von La- hore. — Kaschmir, große Stadt nördlich von Lahore, in einer der angenehmsten Gebirgsgegenden, mit vieler Industrie und Han- del, sonst mit 200,000 Einwohner, von welchen die berühmtesten Shawls verfertigt worden, ist jetzt sehr im Verfalle und entvöl- kert und der Herrschaft der Seiks unterworfen. —■ Delhi, Stadt, südöstlich von Lahore, an der Iumna, einem Nebenflüsse des Ganges, sonst eine der größten Städte und die Residenz des Großmoguls, hat noch 140,000 Einwohner und gehört den Brit- ten. — Agra, Brittische Stadt, südöstlich von Delhi, an der Iumna, sonst eine der ansehnlichsten Städte Hindostans, erhebt sich jetzt immer mehr wieder aus ihren Trümmern. — Lucknow, Stadt, südöstlich von Agra, Hauptstadt und Residenz eines Brit- tischen Basallcnfürstcn, an einem Nebenflüsse des Ganges, mit vielen Fabriken, lebhaftem Handel und 300,000 Einwohnern. — Benares, eine der größten Indischen Städte, südöstlich von Lukncw, am linken Ufer des Ganges, gehört den Britten, hat eine Indische hohe Schule, wichtige Fabriken, 28,000 Häuser und 580.000 Einwohner und ist eine wichtige Handelsstadt und der berühmteste Wallfahrtsort der Hindus, wohin jährlich Hundert- tausende von Pilgrimen strömen. — Patna, Brittische große Stadt, nordöstlich von Benares, am rechten Ufer des Ganges, mit vieler Industrie, 30,000 Häusern und 312,000 Einwohnern.— Murschedabad, Brittische Stadt, südöstlich von Patna, an einem Arme des Ganges, mit vieler Industrie und 165,000 Ein- wohnern. — Dakka, Brittische Stadt, südöstlich von Mursche- dabad, zwischen dem Ganges und Bramaputra, wo die schönsten und feinsten Musseline verfertigt werden, sonst mit 200,000 Ein- wohnern, jetzt seit der Abnahme ihrer Industrie, kaum noch mit 70.000 Einwohnern. — Calcutta, Hauptstadt des ganzen Brittischen Ostindiens, wichtigste Handelsstadt Ostindiens und eine der größten Städte Asiens, südwestlich von Dakka und süd- lich von Murschcdabad, an dem westlichsten Ganges-Arme, 6 Mei- len vom Meere, hat zahlreiche Fabriken, eine starke Festung, viele Palläste, aber auch elende Hütten und 7 bis 800,000 Einwohner. 5) auf der Halbinsel oder Decan; Iuggernauth* Dschagrenakh, Brittische Stadt, südwestlich von Calcutta» am Bengalischen Meerbusen, ein sehr berühmter Wallfahrtsort der Hindus zu einer, aus 50 Tempeln gebildeten, 676 Fuß lan- gen und 660 Fuß breiten Pagode, worin einer der drei Haupt- götter der Hindus verehrt wird. Jährlich sollen über eine Mil- lion Pilger hierher kommen.— Madras, Brittische Stadt, süd- westlich von Calcutta, am Bengalischen Meerbusen und an der Küste Koromandel, eine wichtige Handels - und Fabrikstadt, mit einer starken Festung und 300,000 Einwohnern. — Po ndichery, Französische Stadt, südwestlich von Madras, am Bengalischen Meerbusen und an der Küste Koromandel.— Trankeb ar,ldä- msche Stadt, südlich von Pondichery, am Bengalischen Meer- busen und an der Küste Koromandel, mit einem Hafen. — Goa, Portugiesische Stadt an der Westküste und am Arabischen Meere

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 279

1836 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 279 c,cn gewiß noch in diesem großen und so wenig unter, suchten Lande verborgen. Die Zahl der Einwohner beträgt erst etwa 6,700,000, theils Europäer und deren Abkömmlinge, tbeils Negersklaven, deren Zahl sehr groß ist, theils Indianer und Mischlinge. Von den Indianern leben noch viele in gänzlicher Unabhängigkeit, als Nomaden im Dickicht der Urwaldungen, indem sie sich von der Jagd, dem Fischfänge und vom Aufsuchen des Honigs und eßbarer Wurzeln und Beeren ernähren. Die mei- sten dieser Stämme, worunter die Botocuden einer der zahlreichsten und furchtbarsten ist, gehen nackt, und einige verzehren das Fleisch ihrer getödteten Feinde. Lan- desreligion ist die katholische, doch von den Negern und Indianern stnd viele Heiden. Landeskultur, Industrie, Künste und Wissenschaften sind noch sehr im Entstehen. Wichtig ist der Handel, vorzüglich der auswärtige Seehandel, hingegen der Binnenhandel wird sehr durch die schlechten Straßen erschwert, auf welchen man sich zum Transport der Waaren der Maulthiere bedienen muß.. Brasilien, früher eine Kolonie der Portugiesen, bildet jetzt einen unabhängigen Staat unter einem Kai, ser, der gegenwärtig Pedro Ii. heißt. Rio Janeiro, Hauptstadt und Residenz des Kaisers, die größte Stadt Südamerikas, westlich vom Kap Fr>o, an einer Bai des Atlantischen Ozeans, ist im Ganzen nicht schön gebaut, hat aber viele schöne Gebäude und eine Menge Kirchen, Klöster und Kapellen, mehrere Fabriken, einen vortrefflichen durch Fe- stungswerke beschützten Hafen, sehr wichtigen Handel und gegen 200,000 Einwohner. Merkwürdig ist die Wasserleitung, welche die Stadt mit Trinkwasser versorgt.— San Paolo oder Pau- lo, Sladt, südwestlich von Rio Janeiro, treibt vermittelst der Hafenstadt Santos einen lebhaften Handel. — Villarica (jetzt führt sic den Namen Villa imperiale del Oiro Pre- to, d. h. Kaiserliche Stadt vom schwarzen Golde), Stadt, nord- westlich von Rio Janeiro, liegt in der Gold- und diamanten- reichsten Provinz Brasiliens und treibt einen lebbaften Handel. — Bahia oder San Salvador, nach Rio Janeiro die größte und reichste Handelsstadt Brasiliens, liegt nordöstlich von Rio Janeiro, auf einer Landzunge an der Allerheiligen Bai und hat viele Kir- chen, worunter die Jesuiten-Kirche sich durch ihre Pracht und Größe anszeichnet, einen Hafen und 180,000 Einwohner. — Pernambuco oder Fernambuco, wichtige Handelsstadt, nordöstlich von Bahia, am Meere, ist groß. — San Luis de Maranhao, See- und Handelsstadt, nordwestlich von Pernam- buco, auf einer Insel unweit des Festlandes, mit einem Hafen.—

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 48

1836 - Eisleben : Reichardt
48 Viertes Kapitel. entsteht östlich von der Jndigirka und nördlich vom Ochotskischen Meere, und mündet sich, nach einem nordöstlichen Laufe in das nördliche Eismeer; südöstlich von der Mündung der Jndigirka. Mit Ausnahme von Nr. 1 und 2, sind diese Flüsse alle Asiatische. Die vornehmsten Flüsse auf der Ostseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. H. 3. Hieher gehören folgende sämmtliche Asiatin sche Flüsse: 1) der Anadyr, entspringt östlich von der Kolyrna, ohngefähr unter dem nördlichen Polarkreise, läuft östlich, und geht in das Meer von Kamtschatka, südwestlich von der Beringsstraße; 2) der Amur, ent- steht aus der Vereinigung der Flüsse Argun und Schilka, fließt nordöstlich und mündet sich der West- seite der Insel oder Halbinsel Sachalin gegenüber, in die Meerenge, welche zwischen dieser Insel und dein Festlande Asiens aus dem Ochotskischen Meere in das Japanische führt; 3) der Hoangho oder gelbe Fluß, dessen unbekannte Quelle im Innern Asiens ist, geht nach einem östlichen Laufe in das gelbe Meer, der süd- westlichsten Spitze der Halbinsel Korea gegenüber; und 4) der Vang-tse-Kiang, dessen unbekannte Quelle gleichfalls im Innern Asiens sich befindet, geht nach einem östlichen Laufe in das gelbe Meer, nicht weit südlich von der Mündung des Hoangho. Die vornehmsten Flüsse auf der Südseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. §. 4. Es gehören dahin: 1) der Maykaung, Menam Kom, auch Combodja genannt, dessen Quelle im Innern Asiens ist, hat einen südöstlichen Lauf, und ergießt sich in das Chinesische Meer, der Nordwestküste der Insel Borneo gegenüber; 2) der Menam, durch die Vereinigung der Flüsse Mäle und Möprö n gebildet, westlich vom Maykaung, fällt nach einem südlichen Laufe in einen Busen des Chinesischen Meeres, da wo die Hinterindische Halbinsel anfängt schmal zu wistden; 3) der Jrawaddy, welcher seinen Ursprung nördlich von der Vorderindischen Halbinsel, anfangs
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