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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 22

1836 - Eisleben : Reichardt
22 Erstes Kapitel. einem geringen Wärmegrade diewassertheilchen einer Wol- ke gefrieren, und bald kleinere und größere Nadeln oder Flocken von einer regelmäßigen, gewöhnlich sternförmi- gen Gestalt bilden. Der Hagel ist eine Anhäufung von Regentropfen, die in der obern Luft oder auch erst im Niederfallen gefrieren. Unter Thau versteht man Wassertropfen, die sich oft nach Untergang der Sonne und vor Aufgang derselben an Pflanzen und andern der freien Luft ausgesetzten Körpern ansetzen, ohne daß man dergleichen, wie den Regen aus der Luft, herabfalr len sieht. Reif ist gesrorner Thau. luftzeichcn oder Meteore. Fortsetzung. §. 41. Zu den feurigen Lufterscheinungen gehört der Blitz, welcher gewöhnlich mit einem Donner be, gleitet ist. Zu den glänzenden Lufterscheinungen ge- hören: die Irrlichter, Irrwische, »klammen von verschiedener Größe, die man über sumpfige Gegenden zur Nachtzeit in der Luft schweben und sich hin und her bewegen sieht; die Sternschnuppen, kleine leuch- tende Körper, die man bet heitern Nächten am Him, mel plötzlich entstehen, sich eine Strecke fortbewegen und dann eben so plötzlich wieder verschwinden sieht; die Feuerkugeln, eine ähnliche Erscheinung wie die Stern- schnuppen, nur größer und seltner; der Regenbogen, ein bogenförmig gekrümmter Streifen, in welchem man 7 Farben unterscheidet, und der in einer der Sonne gegenüberstehenden Regenwolke erscheint; die Höfe um die Sonne oder den Mond, helle Ringe, welche zuwei len diese umgeben und mit weichen auch manchmal die Erscheinung von Nebensonnen und Neb e nmon den oder von Bildern der Sonne und des Mondes, die sich neben und über diesen Himmelskörpern zeigen, verbun- den ist; die Morgen« und Abendröthe, eine solche Brechung und Zurückwerfung des Sonnenlichts, wobei nur die rothen Strahlen in unser Auge gelangen; und die Dämmerung, oder das Licht, welches einige Zeit vor dem Aufgange und nach dem Untergange der Sonne in der Atmosphäre wahrgenommen wird. Zufterschcinultgen. Fortsetzung. §- 42. Eine merkwürdige Lofterscheinung sind auch

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 163

1836 - Eisleben : Reichardt
Mitteleuropa. 163 ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen, mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge- bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka- nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä- he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge- sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd- lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro, dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli- chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich: die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei- de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich- tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf, auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß- ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun, Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen. Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt, sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap, pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma, chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land- wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe- den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück, geblieben sind. Schweden ist ein Königreich, das mit dem König, reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv. 11 *

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 277

1836 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 277 zieht sich die Küste Brasiliens auffallend westlich, und von dem Vorgebirge Frio in der Nähe des südlichen Wendekreises an wird diese nach Westen gehende (Zinn beugung der Küste noch weit stärker; so daß also Bra- silien in der Mitte, ohngefähr zwischen den Mündun- gen des Amazonenflusses und des San Francisco seine größte Ausdehnung hat, und sowohl nördlich als süd- lich schmäler zuläuft. Brasilien ist eines der herrlichsten Länder der Erde, wiewohl man das Innere noch zu wenig kennt. Der weit größere Theil desselben ist Hoch- und Gebirgsland-. zwar besteht das nördliche Brasilien an beiden Seiten des Amazonenflusses aus großen tief gelegenen Flächen, die mit dichten Urwäldern bedeckt sind, aber der übrige Theil des Landes, etwa f des Ganzen, erhebt sich schon in geringer Entfernung von der Küste, zu Gebirgeland, in die Sierra do Mar oder das Küsten geb ir ge den ersten Gebirgszug bildet, und sobald man das über, stiegen hat, gelangt man in das innere Hochland, auf welchem sich ein Labyrinth von Gebirgszügen mit den Campos oder Hochflächen erhebt. Die Gebirge Bra, siliens haben weder die Höhe der Cordilleren auf der Westseite Amerikas, da ihre höchsten Gipfel nicht völ, lig 6000 Fuß erreichen und also noch weit von der Linie des ewigen Schnees entfernt bleiben, noch sind sie auch, wie die Cordilleren, von vulkanischer Beschaf- fenheit. Der Atlantische Ozean, längs welchem Brasilien eine Küstenstrecke von 900 Meilen einnimmt, empfängt alle die unzähligen Gemäßer des Landes. Die Haupt- flüsse sind: 1) der Maranhon oder Amazonen, sluß, welcher von den Gränzen Colombiens und Perus nach Brasilien gelangt, dasselbe von Westen gegen Osten durchfließt, hier viele große Flüsse aufnimmt, darunter von Norden her den Pupura und Rio Negro und von Süden den mächtigen Madeira (aus der Verei, nigung des Mamore und Guapore entstanden), To- st ayo so und Xingu, und an seiner meerähnlichen Mündung zwei große Inseln, wovon die größte San Johannes heißt, bildet. Mit dem südlichen Mün, dungsarme dieses Stromes vereinigt sich noch der To- canlines, (aus der Vereinigung des To«antines

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 18

1836 - Eisleben : Reichardt
Ì8 Vorbegrìffe. cher als die Breite ist. Wo die Abfälle die Ebenen oder niedrigen Gegenden berühren, ist der Fuß des Gebirges. Gebirge. §. 31. Von einem größer« oder Hauptgebirge laufen gemeiniglich kleinere Seitenarme oder Seiten- und Nebengebirge aus, deren höchste Punkte jedoch die Höhe des Hauptgebirgsrückens nicht erreichen. Bei dem Hauptgebirge unterscheidet man das Vorgebirge und das Mittelgebirge von dem eigentlichen H och- gebirge. Zuerst gelangt man, wenn man sich von ei, ner Ebene einem Hauptgebirge nähert, zu den Vor, bergen oder zu dem Vorgebirge, welches aus Hügeln und sanft sich erhebenden, fast immer mit fruchtbarer Erde bedeckten Bergen besteht. Das darauf folgende Mittelgebirge ist schon steiler und höher, aber noch fruchtbar und besonders reich an nahrhaften Pflanzen für das Vieh. Ueber dasselbe ragt nun das Hoch ge» birge mit seinen oft jähen Abstürzen, tiefen Abgrün- den, nackten, schroffen Felsengipfeln empor, und streckt sein Haupt den Wolken entgegen, oder erhebt eö oft über dieselben. Gletscher. Lawinen. §. 32. Im Hochgebirge findet man oft Gletscher oder Anhäufungen von großen Eismassen, die sich meist durch den häufigen Schnee bilden, der von der Wärme der Sommertage zwar geschmolzen war, aber durch die darauf folgenden kalten Nächte wieder gefriert; ferner Eisfelder und Eisthäler, d. h. gleichfalls vom Schnee und Eise gebildete Flächen oder Vertiefungen; und Lawinen, worunter man das Herabstürzen ansehn- licher Schnee- oder Eismassen von den höhern Gebir- gen versteht, die je tiefer sie herabstürzen, desto mehr an Umfang und Gewicht zunehmen, alles was ihnen in den Weg kommt, mit sich fortreißen oder zerstören und oft ganze Häuser und Ortschaften bedecken. Vorgebirge. Vulkane. §. 33. Gebirge, die sich bis zum Meere erstrecken, endigen sich daselbst entweder mit Kaps- oder Vor-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 20

1836 - Eisleben : Reichardt
20 Erstes Kapitel. die man, im Fall sie schmal ist, einen Landrücken, Erdrücken, oder wenn sie von einer weiten Ausdeh- nung ist, eine Vergebene, Hochebene, nennt. Abdachung. Höhenzug. §. 36. Das Land bildet eine von dem Meere schräg aufwärts laufende Fläche, welche man seine Abdachung nennt, wobei man sich aber nicht vorstellen muß, daß eine solche Abdachung eine platte ebene Oberfläche dar- stelle, sondern vielmehr häufige Abweichungen davon in hervorragenden Erhöhungen und daneben und dazwischen liegenden Vertiefungen, wodurch wieder eine Menge besonderer Abdachungen auf dem Raume der Hauptab- dachung hervorgebracht wird. — Zwei verschiedene von entgegengesetzten Seiten her aufsteigende Abdachungen bilden durch ihr Zusammentreffen einen erhabenen Rand, welcher Höhenzug heißt, und theils aus Bergketten, theils aus bloßen Landrücken besteht, wovon die letztern oft so sanft ansteigend sind, daß ihre Erhebung über die Ebenen des umliegenden Landes dem bloßen Auge nicht merklich ist, sondern nur mittelbar, z. B. aus dem Laufe der fließenden Gewässe», wahrgenommen werden kann. Wasserscheiden. §. 37. Die Hshenzüge sind Wasserscheiden, d. h. sie scheiden sowohl die fließenden Gewässer, die in ein Meer gehen von denjenigen, die einem andern Meere zufallen — als auch das Gebiet des einen Stroms von dem Flußgebiete eines andern. Die Wasserscheidung folgt nicht immer den höchsten Punkten eines Gebirgszugs, sondern oft ist der Zug der Wasserscheide völlig verschieden von dem Zuge des Gebirges selbst, und öfters liegen die höchsten Gipfel einer Gebirgskette ganz außerhalb der Wasserscheide, die auf einer nur mittleren Erhebung derselben fortzieht, ja zuweilen in einem ganz unansehn- lichen Landrücken besteht. Zusammenhang der Hauptgebirge. §. 38. Alle Hauptgebirge der Erde stehen in ei- nem mehr oder weniger bemerklichen Zusammenhange, der oft nur durch unbedeutende Landrücken gebildet wird,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 21

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 21 welch« die letzten Zweige weit von einander entfernter Gebirge verknüpfen. Dieser Zusammenhang der Gebirge erstreckt sich auch über die Meere vermittelst der Grup- pen und Reihen von Inseln, welche als die Spitzen der auf dem Seegrunde fortstreichenden Gebirgszüge zu betrachten sind. Atmosphäre oder Dunstkreis. §. 89. Die Erde ist ringsum mit Luft umgeben. Der Theil derselben, in welchen die Ausdünstungen der Körper von der Erde aufsteigen, heißt die Atmvsphä« re, der Dunstkreis, die Dunstkugel. Wie hoch sich dieselbe über die Oberfläche der Erde erstrecke, läßt sich nicht mit Zuverlässigkeit bestimmen. Gewöhnlich wird die Höhe derselben auf 7 bis 8 Meilen angenommen. Luftzeichen oder Meteore. H. 40. Unaufhörlich steigen von dem Lande und Wasser, von Pflanzen und Thieren, Theilchen als Dün- ste und Dämpfe in die Atmosphäre, und verursachen mancherlei und merkwürdige Lufterscheinungen, die man Luftzeichen oder Meteore nennt, und gewöhnlich in wässerige, glänzende und feurige eintheilt. Zu den ersten gehören: Nebel, Wolken, Thau, Reif, Regen, Schnee und Hagel. Sobald die in der Luft vorhandenen Wasserkünste anfangen in tropfbar flüssiges Wasser überzugehen, so werden sie sichtbar. Die ersten Erscheinungen, welche hieraus entstehen, sind der Jee- bel und die Wolken. Unzählige äußerst kleine Was- serbläschen bilden den Nebel, der sich in der untern Luft verweilt, während die Wolken, welche ihrer Beschaffen, heit nach nicht wesentlich von dem Nebel verschieden sind, sich in einer höhern Luftgegend erhalten. So bald die in tropfbar flüssiges Wasser verwandelten Wasserbläschen der Molken sich ihrer Schwere wegen nicht mehr in der Luft schwebend erhalten können, sondern zur Erde herab, fallen: so nennt man diese Erscheinung Regen. Fällt bei einem Regen das Wasser nicht mehr tropfenweise, sondern gleichsam in Strömen oder in zusammenhängen- der Masse herab, so nennt man diese Erscheinung einen Wolkenbruch. Der Schnee entsteht, wenn bei

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 23

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 23 die Winde, welche in einer Bewegung der Luft beste- hen, die durch alles das, was das Gleichgewicht der Luft stört, erregt wird. Ein ruhiger Zustand der Luft heißt eine Windstille. Winde, die in einer Sekunde einen Raum von 50 bis 150 F. durchlaufen, heißen Sturmwinde, Orkane. Man theilt die Winde in regelmäßige oder beständige und in unregel mäßige oder veränderliche. Zu den ersiern gehö- ren die Passatwinde, beständige Osiwinde in den Meeren der heißen Zone, nur mit dem Unterschiede, daß sie nördlich vom Aeguator aus N. O. und südlich vom Aequator aus S. O. wehen — und die täglichen periodischen Winde, welche unter dem Namen der See- und Landwinde, an den Meeresküsten der heißen Zone, vorzüglich kleiner Inseln bekannt sind, und darin bestehen, daß am Tage der Wind vom Meere her nach dem Lande Seewind herrscht, des Nachts aber der umgekehrte Fall eintritt, oder auf dem Meere Land, wind herrscht. Durch diesen, bei stillem Weller, täg, lich und regelmäßig erfolgenden Wechsel der See< und Landwinde wird die in der heißen Zone herrschende groß- ße Hitze ungemein gemäßigt. Die veränderlichen und unregelmäßigen Winde sind ganz besonders dem testen Lande der gemäßigten und kalten Zonen eigen. Sie wehen unordentlich nach Zeit, Stärke und Rich- tung. Winde, die unter ihnen am häufigsten vorkom- men, nennt man herrschende Winde, dergleichen in den gemäßigten Zonen die West- und in den kalten die Ostwinde sind. Bei uns sind die von N- und dem Eis- meere kommenden Winde kalt, die von S. wehenden warm, der West-, Sübwest, und Nordwestwind feucht und der Ost- und Nordostwind trocken. Klima. §. 43. Die Beschaffenheit der Luft und Witterung eines Landes in Hinsicht auf Wärme und Kälte, Trocken, heit und Nässe, Fruchtbarkeit und Wechsel der Jahres- zeiten heißt das Klima desselben, und ist nicht an al, len Orten der Erde einerlei, sondern verschieden. Die Wärme hängt zwar vorzüglich von den Strahlen der Sonne ab, und je senkrechter und länger sie auf einen

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 24

1836 - Eisleben : Reichardt
24 Erste- Kapitel. Theil der Erde fallen, desto größer ist die Wörme der Luft; daher haben die Länder zwischen den Wendekrei- sen, wo die Sonne die Erde senkrecht bescheint, im All- gemeinen eine größere Wärme, als die den Polen nä- her liegenden, und darauf gründet sich die schon oben angeführte Eintheilung der Erde in die heiße Zone, die gemäßigten und kalten Zonen. Doch wären die Son, nenstrahlen die einzige Ursache von der Erwärmung der Luft, so würde die Wärme und Kälte jedes einzelnen Ortes von seiner geographischen Breite abhängen; allein die Erfahrung lehrt, daß dies der Fall nicht ist. Es giebt nämlich außer der Sonne noch andere Ursachen, von denen die Wärme und Kälte abhängen, z. D. die Höhe und Lage eines Landes, hohe Gebirge, die Nach- barschaft des Meeres, der Seen und großer Flüsse, die Beschaffenheit der Kultur des Bodens, die herrschenden Winde rc. Vorzüglich haben die hohe Lage eines Lan- des und hohe Gebirge, insbesondere wenn sie ewigen Schnee tragen, großen Einfluß auf die Verminderung der Wärme und Vermehrung der Kälte; denn der Luft» kreis wird immer kälter, je mehr er über die Erdober« stäche erhöhet ist. Ueber jedem Ort der Erdoberfläche muß es also eine Luftgegend geben, in welcher der Grad der Kälte so stark ist, daß der auf einem in jene Luft emporragenden Berge liegende Schnee nicht schmilzt, sondern beständig liegen bleibt. Diese Höhe, auf wel- cher der beständige oder ewige Schnee anfängt, heißt die Schneeltnte, ist um den Aequator am höchsten, und senkt sich immer mehr, je näher sie den Polen kommt, bis sie sich endlich an den Polen zur Meeres- fläche herabsenkt, und alles mit ewigem Schnee und Eise bedeckt. Naturprodukte. Mineral- und Pflanzen- reich. §. 44. Das Klima hat auf die Natur «Erzeug- nisse, Naturprodukte, großen Einfluß. Unter Na- turprodukten versteht man alle von der Natur selbst hervorgebrachten Körper, die wir auf und in der Erde an- treffen, sie mögen empfinden, leben und sich willkührlich bewegen, oder nicht. Es giebt derselben eine sehr große

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 281

1836 - Eisleben : Reichardt
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281 Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen, und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen, welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter, arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt- fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange- nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na- men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor- her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli, cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er- reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet. Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst- lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen- den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge- wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers, wenigstens auf einige Tage, sich zeigen. Unter den Produkten sind vornehmlich Rind- vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos, welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu- guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher- lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische, Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 15

1865 - Eisleben : Reichardt
15 1600—1200 Blüthezeit des ägyptischen Reiches mit der Hauptstadt Theben. Großartige Bauten in Theben: Paläste, Tempel, Säulengänge, Sphinxalleen. Kolossalstatue des Ame- nophis(Memnon). x) Ruinen bei Karnaks) u. Luxor. (1400) Sesostris der Große lramses». Er machte bedeutende Eroberungen in Asien und Ae- • thiopien und beginnt den B erbindnn g skanal zwischen dem mittelländischen und rothen Meere. Un- ter seinen Bauwerken zeichnet sich das Ramesseum aus mit der größten Kolossalstatue Aegyptens, dem Bildp des Ramses. z) Auch bei Memphis liegt noch eine gestürzte Statue desselben. — Tempel zum Theil in den Fels gearbeitet. 700 Nach Vertreibung einer äthiopischen Dyna- stie tritt eine Zwölfherrschaft (Dodekarchie» ein. Die Dodekarchen erneuerten das Labyrinth, ihren gemein- samen Reichspalast. Unter ihnen befand sich Psam- metich, Beherrscher des Nil-Delta mit der Hauptstadt Sais.lt) Mit Hilfe carischer und ionischer Söldner besiegt er seine Mitregenten bei Momemphis. 070—616 Psammetich König von Aegypten. Sais wird Residenz. Durch Heranziehung griechischer Truppen beleidigt Ps. die einheimische Kriegerkaste, so daß nach einem fast erfolglosen Feldzuge gegen Syrien 300000 Krieger nach Aethiopien answandern. — Neue Kaste der Dolmetscher. 616—600 Necho. Er dringt bis zum Euphrat vor,e) verliert aber die Schlacht bei Circesiu m. Den ^L>uez-Kanal führt er bis über die Bitterseen hinaus, ll) läßt durch Phöni- cier Afrika umschiffen. x) Erzähle die griechische Sage von der klingenden Memnonssäule. Noch jetzt läßt das Gestein, von der Morgensonne nach kalter Nacht erwärmt, ein feines Knistern und Klingen hören. y) Der Hauptsaal ruht auf 134 gewaltigen Säulen. z) Auf einem Postament von 18 F. Höhe erhob sich die 54 F hohe Ttatue, deren Schulterbreite 21 F. betrug. Noch jetzt in Trümmern vorhanden. a) Erzähle das Orakel von der ehernen Opferschale und dessen Erfüllung. b) Welches Orakel hatte Psammetich in Betreff ihrer zu Buto erhalten? v) Den Judenkönig Josias besiegt er bei Megiddo. 4) Vollendet wurde derselbe erst unter Darius und war lange Zeit fahrbar, bis er durch Vernachlässigung völlig versandete,
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