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Griechenland.
Griechenlands von dem drückenden Joche der Türkischen
Herrschaft, wird für Griechenland, in Hinsicht seiner
Landeskultur und der wissenschaftlichen Bildung seiner
Bewohner, ein neuer Zeitraum beginnen.
Griechenland bildet einen monarchischen Staat, an
dessen Spitze ein König, jetzt Otto, ein Sohn des
Königs von Baiern, steht. Darin:
2) auf dem Festlande: Athen, Haupt- und Residenz-
stadt, östlich don Zante, unweit des Meerbusens von Egina,
war eine der berühmtesten Städte des Alterthums, ist aber jetzt
sehr herabgckommcn, und enthalt noch viele Ruinen ihrer alten
herrlichen Gebäude. Eine Festung auf einer Anhöhe beherrscht
die Stadt. Auch wird jetzt hier ein königlicher Residenzpallast
erbaut. Athen hat etwa 12,000 Einwohner. — Missolunghi,
Stadt und Festung, östlich von der Insel Ecphalonia, am Ein-
gänge in den Meerbusen von Patras, bekannt durch die hel-
denmütige Vertheidigung der Griechen. — E 0 rinth, sonst
eine der schönsten und berühmtesten Städte des Alterthums, jetzt
sehr herabgekommcn, südwestlich von Athen, liegt auf der Land-
enge, die von ihr den Namen führt, und die nördliche Halbinset
Griechenlands mit der südlichen Halbinsel oder Morea verbindet,
hat zwei Häfen, den einen am Meerbusen von Patras und den
andern am Meerbusen von Egina, und auf einem Berge eine
Festung. — Napoli di Romania, Stadt und starke Festung,
südlich von Eorinth, auf einer Landzunge, an einem Meerbusen
des Griechischen Meeres, hat einen großen Hafen und lebhaften
Handel. — Maina, Flecken, südwestlich von Napoli di Ro-
mania, an der südlichsten Spitze von Morea und unweit des
Vorgebirges Matapan, ist der Hauptort der Maisiotcn, eines
Griechischen Volksstam ncs, der sich immer frei von der Türki-
schen Herrschaft erhalten hat.
b) von den Inseln sind die bemerkcnswertheften folgende:
Negroponte, durch eine Meerenge von der nördlichen Halb-
insel Griechenlands getrennt, ist die größte Insel im Archipela-
gus. — And ros, südöstlich von Negroponte, eine der ange-
nehmsten und fruchtbarsten Inseln im Archipelagus. — Tine,
felsig, aber sehr angebaut und stark bevölkert, liegt südöstlich von
Andres. — Syros, Syra, südwestlich von Tine und von
hohen Bergen durchschnitten, jetzt sehr bevölkert und den lebhaf-
testen Handel treibend, mit der Stadt Hermopolis, welche
die größte und blühendste Griechenlands und der Hauptsitz des
Griechischen Handels ist, und einen Hafen und 30,000 Einwohner
hat. — Naxos, Naxia, südöstlich von Tine, wo ein vor-
trefflicher Wein gewonnen wird. — Hydra, kleine Insel, süd-
östlich von Napoli di Romania und nahe an der Ostküste von
Morea, ist zwar nur ein unfruchtbarer Felsen ohne Quellwasser,
aber ungeheuer stark bevölkert und berühmt durch ihre Einwoh-
ner, die als die geschicktesten Seeleute des Griechischen Meeres
bekannt sind, und starke Schifffahrt und Handel treiben.
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Extrahierte Personennamen: Otto Meerbusens_von_Egina Eorinth Napoli_di_Ro- Morea Negroponte Negroponte
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kel, daß das Volk siegen werde, dessen König fiele. Da-
her sucht und findet Codrus den Tod, als Landmann
verkleidet. Die Königswürde abgeschafft, f) An des
Königs Stelle trat ein den Eupatriden verantwortlicher
lebenslänglicher Archon. Erster Archon war Medon,
Sohn des Codrus. g)
1060 —1040 Gründung der 12 äolischen, der 12 ioni-
schen und der 6 dorischen Städte an Kleinasiens
Westküste.
888 Gesetzgebung des Lycurgus in Sparta.
Er war der Bruder des Königs Po ly dect es und über-
nahm auf kurze Zeit die vornmndschaftliche Regierung für
dessen Sohn Ch aril a u s.ll) Danu unternahm er große
Reisen, namentlich nach Creta, Kleinasien und Aegypten.
Zurückgekehrt gab er seinen Mitbürgern Gesetze. Auch
wird ihm und seinem Freunde, dem Eleer Jphitus,
die Einrichtung (oder nur Erneuerung) der olympi-
pischen Spiele zugeschrieben. — Er starb in freiwilli-
ger Verbannung i) wahrscheinlich in Creta.
Die Spartanischen Gesetze. Obgleich zum groß-
ßen Theil altdorischen Ursprungs, werden doch alle auf
den Namen des Lycurg zurückgeführt.
Die eigentlichen Spartiaten (der dorische Adel»
waren in 3 Tribus (<pv\cu) getheilt: Hylleer, Dymanen,
Pamphyler. Um Sparta herum wohnten die P e r i ö k e n,
die unterworfenen, doch persönlich freien achäischen Lace-
dämonier, deren Städte durch spartanische Harmosten
(Aufseher) regiert wurden. Die Helotenlr) waren
Staatssklaven und mußten den Acker bebauen. — An der
Spitze des Staats standen zwei Könige,!) deren
Macht durch den Rath der Alten (die Gerusia)m)
und die Volksversammlung (die Halia) sehr beschränkt
war. Außerdem hatten über die Staatsverfassung 5 jähr-
lich vom Volke gewählte Ephoren <Aufseher) zu wachen,
die später sogar Könige absetzen konnten. — Die Lände-
f) Angeblich aus welchem Grunde?
g) Bon 752 an wurden die Archonten nur auf 10 Jahre gewählt,
von 682 an 9 einjährige Archonten, und diese Einrichtung
wurde die bleibende,
b) Der böse Rath der Königswittwe.
1) Welchen Eid soll er sich vom Volke vorher haben schwören lassen?
kr) Der Name wird abgeleitet von der Stadt Helos, die bei der Ero-
berung den hartnäckigsten Widerstand leistete. (Wahrscheinlich
--- Gefangene.)
l) Aus der Familie des Procles und Eurysthenes.
m) Bestehend aus 28 Greisen (Geronten) und den beiden Königen.
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27
dessen Flottensührer Aristides und Cimon (des Mil-
tiades Sohn) waren.
Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner
Berrätherei überführt i) und verhungert zu Sparta im
Tempel der Athene.
476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar-
tanern auf die Athener über. Den Spartanern
bleibt die Landhegemonie.
Die Athener übernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes-
genossen gegen die Perser zu schützen. Diese müssen
(nach des Aristides Anordnung) jährlich 460 Talente k)
aufbringen. Schatzkammer in Delos, später in Athen
selbst. Das Verhältnis der Symmachie (Bundesgenossen-
schaft) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die
Steuer aus 600 Talente erhöht.
468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Pericles
als Volkssüh^er auf.
Etwa um dieselbe Zeit starb Themistocles.' Durch
den Ostracismus verbannt wird er beschuldigt, an des
Pausanias Verrath Theil gehabt zu haben. Deshalb flieht
er von Argos zum Admet, König der Molosser, 1) auch
dort nicht sicher zum Könige von Persien, der ihm 3
Städte gibt. Er starb zu Magnesia, m) Während Ci-
mon an der Spitze der Aristokraten (der ngirrroi stand,
sucht sich Pericles beim Volke (dem dij/xog beliebt zu
machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und
durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen.
Unter ihm Blüthe der Demokratie, welche jedoch bald
zur Ochlokratie ausartete. — Die Tribute der Bundes-
genossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das
Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acro-
*polis,n) deren Eingang die Propyläen bildeten.
«Phidias, berühmter Bildhauer.)o> Das Odeum, für
die musikalischen Aufführungen an den Panathenäen.
Das Thesen in, prächtiger Tempel des Theseus. Neben
Baukunst und Bildhauerei blüht auch die Poesie.
i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld?
K) Ein Talent betrug 1375 Thaler.
l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet? .
m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst
getödtet haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie-
chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen.
ii) Hier befand sich auch die Koloffal-Statue der Schutzgöttin Athene
_ aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt).
o) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus
zu Olympia.
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- 29
welcher, vor kurzem aus der Verbannung zurückgekehrt,
den Krieg gegen Persien erneuern will.
449 Cimon stirbt. Sein Heer siegt über die Perser
bei Salamis auf Cypern.
Cimon starb an der Verwundung, die er bei der Belage-
rung von Cittium erhalten hatte. — Bei Salamis
wurde erst zu Wasser, dann zu Lande gekämpft.
447 Schlacht bei Coronea
Die den Athenern feindliche Partei drohte das Ueberge-
wicht in Böotien zu bekommen. Tolmides zog den
Böotern entgegen, wurde bei Coronea besiegt und siel.
445 Pericles schließt einen dreißigjährigen Frieden
Mit Sparta.
Außer Böotien fielen auch Megara und Euböa von Athen
ab. Der Spartanerkönig Pleistoanax fällt in Attica
ein, zieht sich aber bei Eleusis, von Pericles bestochen, w)
zurück. In dein darauf abgeschlossenen Frieden verzichtet
Athen auf die Hegemonie zu Lande.
434 — 432 Krieg zwischen Corinth und Corcyra wegen
Epidamnus. x» 1
Epidamnus, von den vertriebenen Aristokraten beunruhigt,
wendet sich vergebens an Corcyra, dann aber mit Erfolg
an Corinth um Hilfe. Nun unterstützt Corcyra die Ari-
stokraten und schlägt die Corinth er bei Actium.
Athen schloß mit Corcyra ein Schutzbündniß (bu-
lia%ia), und als die Corcyräer in der Schlacht bei
Sybota (482) schon wichen, halfen ihnen die Athener
gegen die Corinther.
432 Potidäa y) fällt von Athen ab.
Dies geschah auf Anreizen Corinths, der Mutterstadt
von Potidäa. Die Athener schicken ein Heer, schlagen ei
neu pelopounesischen Heerhaufen und schreiten zur Belage-
rung der Stadt.
Die Peloponnesier, Sparta an der Spitze, beschließen
den Krieg gegen Athen, welches die übermüthigen
Anforderungen Sparta's zurückweist, z)
w) Wie wurde er bestraft? — Rathgeber Cleandridas.
x) In Jllyrien am adriatischen Meere gelegen, das spätere Dyrrha>
chinm.
y) Aus der Halbinsel Chalcidice gelegen.
z) So z. B. sollten sie Potidäa und Aegina aufgeben.
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78
Meerbusen von Eorinth, den Isthmus und den Saronischen
Meerbusen.
Peloponnes, die jetzige Halbinsel Morea.
a) Nordgriechenland.
Das Gebirge Pindus theilt dasselbe in 2 Landschaften:
1) Epirus im Westen. Stadt Dodona.
2, Thessalien im Osten. Götterberg Olymp, Ossa,
Pelion, Oeta (Paß von Thermopylä). Fluß Peneus
zwischen Olymp und Ossa, mit dem schönen Thal Tempe.
Städte Pharsalus, Larissa, Pherä, Hafen Iolcns, Lamia
Felsgegend Cynoscephalä (Hundsköpfe).
b) Hellas. ,
Mittelgriechenland enthält (von Westen nach Osten) folgende
8 Landschaften:
l> Acarnanien mit dem am Eingänge des Ambracischen
Mb. gelegenen Vgb. Actium.
2) Aetolien, sehr wenig angebaut.
3) Locris zerfällt in 3 Theile:
«) Das ozolische Locris mit Amphissa und Naupactus am
corinth. Mb.
ß) Das epimemidische und f . ^
y) Das opuntische Locris \ an*^ex - cordkuste v. H.
4) Doris am Oeta.
5) Phocis mit der heiligen Orakelstadt Delphi lam Par-
nassus) und Elatea.
6) Bö otien, Hptstdt. Theben. Biele Schlachtorte: Platää,
Leuctra, Haliartus, Coronea, Chäronea, Orchomenus, De-
lium, Oenophyta, Tanagra. — See Copais.
7) Attica, Hptstdt. Athen «Hafen Piräus). Marathon,
der Mysterienort Eleusis, Decelea. Silberbergwerke von
Läurium am Bgb. Sunium.
8) Megaris mit der Hptstdt. Megara.
e) Der Peloponnes.
Er enthält ebenfalls 8 Landschaften.
l) Arcadien, das Hirtenland, in der Mtte gelegen. Stadt
Mantinea. Rings herum liegen von Südost angefangen,
der Reihe nach:
2« Saconteit, Hptstdt. Sparta am Enrotas, am Fuß des
Taygetus.
3) Messenien, alte Hptstdt. Stenyclarus, später Messene.
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80
(Piacenza) nicht weit vom Einfluß der Trebia in den
Padus, Bononia (Bologna).
2) Galliatranspadana, nördlich vom Padus. Städte:
Verona a. Athesis (Etsch), Mantua, Cremona, Mediola-
num «Mailand), Augnsta Tanrinornm i Turin), Vercellä.
Fluß Ticinus.
3) Liguria, im Westen. Stadt Genua.
4) Venetia, im Osten. Städte: Patavium (Padua) und
Aquileja.
b) Mittel-Italien.
Darin folgende 6 Landschaften, 3 an der Westseite und 3 an
der Oftseite:
t) Etrurien mit l2 Städten, darunter Clusium und
Beji.
2» Latium, von vcrschiedenenen Völkerschaften bewohnt:
Latiner, Sabiner, Aeqner, Marser, Volsker. Städte:
Rom (die Siebenhügelstadt am Tiberis), Hafen Ostia,
Minturnä, Arpinum.
3) Campanien, fruchtbares Land: Capua, Neapolis,
Pompeji. Herculanum, Cumä, Nola. Berg Vesuv.
4) Umbrien. Flüßchen Metaurus.
5) Picennm. Städte Ancona und Asculum.
0) Samninm, Gebirgsland. Städte: Beneventum (frü-
her Maleventum), Candium, Corftninm.
c) Unter-Italien.
Von defl 4 Landschaften desselben liegen zwei auf der West-
seite, zwei ank der Ostseite:
k) Lucanien. Stadt Heraclea.
2) Bruttii (das jetzige Calabrien). Städte Thurii (Sy-
baris), Croton (Pythagoras), Rhegium am Fretum Sicu-
lnm, der jetzigen Sir. v. Btessina (Scylla und Cha-
rybdis).
3) Calabrien (das jetzige Apulien). Städte: Tarentum
(Taras) und Brundusium (Ueberfahrtsort nach Griechen-
land».
4» Apulien. Städte: Cannä, Lnceria, Asculum.
Die italischen Inseln
1) Sicilien (Kornkammer Rom's) mit vielen griechischen Co-
lonien: Syracus, Messana, Agrigent (Acragas), Panormns.
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126
gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen
trachtete.
1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
M ü h l b e r g.
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf
Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter
Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von
Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro-
testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser
durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei
Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung,
Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht
nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von
Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in
das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land
zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün-
deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen
Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser.
Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben;
jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der
Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann
Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten-
berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von
Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go-
tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie)
überlassen.
Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde
durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den
Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten
Joachim ll.
1548 Das augsburger Interim.
Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß
(hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan-
ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei-
sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me-
lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter
Vermittlungsversuch.
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver-
trag.
k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania!
l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt.
m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig.
ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Moritz_von
Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl_V. Karl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Johann_Friedrich_> Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Joachim_ll Agricola Moritz Karl_an_Luthers Karl
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
130
16<9—1637 Ferdinand 11.
Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be-
wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho-
lischen Partei gewonnen wurde.
1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor
Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst
Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh-
men erwählt.
Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt-
sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische
Prinzessin, bewogen.
Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja
der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an!
Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie-
drich von Baden, der Herzog Christian von
Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende
Gras Ernst von Mansfeld.
1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag
geschlagen.
Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer-
schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y)
Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän-
' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll-
zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von
Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn
besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi-
milian. z)
(1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa)
wählt den König Christian kv. von Dänemark
zum Anführer.
Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried-
land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung
eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von
50000 Mann.
1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld
an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri-
stian bei Lutter am Barenberge.
v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um
terschrift.)
w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten."
x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind"
y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an.
7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom.
a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte
das Land-zu katholisiren.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Matthias_von_Thurn Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrichs_Hanptvorkämpfer Friedrichs Christian_von
Braunschweig Ernst Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_von
Baden Friedrich Christian_bei_Höchst Tilly Christian Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Tilly Ferdinand Ferdinands Christians Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Wien Sachsen Baden Mansfeld Prag Prag Holland Mansfeld Lamormain Rom
131
Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu
Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un-
zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte
nach Venedig und von da nach England gehen. Im
Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn
aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein
Freund Christian von Braunschweig. — Ver-
wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland.
1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen-
burg und Admiral des baltischen Meeres, bela-
gert Stralsund vergeblich.c)
1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her»
ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage
eingezogenen Kirchengüter.
Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit
Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein
blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich
verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten
1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu
Re g e ns b u r g.
Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans
seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung.
Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit
15000 Mann auf Usedom.
Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege
mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze
des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu
vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter
dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen,
sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann
Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt
1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly.
io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken-
stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter-
general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung.
Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa
150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000
1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung.
c) Wallensteins vermessene Worte?
d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs.
e) Kanonen vor Berlin ausgefahren.
0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt.
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TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
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Georg_von_Sachsen Johann Tilly Tilly
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