73 I. Westeuropa. Portugal.
I. Westeuropa.
Portugal.
Dies westlichste Land Europas liegt ln dem südli-
chen Theile der gemäßigten Zone, wird im Norden und
Westen vom Atlantischen Meere bespült, und stößt im
Norden und Osten an Spanien. Es erstreckt sich mehr
von Süden gegen Norden, als von Westen gegen Osten.
Das Vorgebirge San Vincent macht dessen südwest-
lichsten und das Vorgebirge la Roca den westlichsten
Punkt. Die Größe des Landes beträgt 1900 Qmeilen.
Gebirgsboden ist vorherrschend; und die Hauptab,
dachung geht nach Südwesten. Unter den vielen Ge*
birgen ist die Serra de Estrella (spr. Estrelja) das
vornehmste, das in dem zwischen den Flüssen Tajo und
Douro gelegenen Theile des Landes von Nordost gegen
Westen bis zum Meere, in der Nähe der Hauptstadt
sich hinzieht. Die Hauptflüsse die Guadiana, der
Tajo, hier Tejo (spr. Tedscho) und Duero, hier
Douro genannt, kommen sämmtlich aus Spanien und
gehen ins Atlantische Meer. Der Min ho, gleichfalls
in dies Meer gehend, ist als nördlicher Gränzfluß gegen
Spanien bemerkenswerth. Das Klima ist warm und
der zum Theil sehr fruchtbare, aber im Ganzen noch
zu wenig angebaute Boden giebt viele schätzbare Pro»
dukte, worunter vorzüglich gute Schafe, viele Fische,
trefflicher Wein, wovon viel ausgeführt wird, edle
Südfrüchte und aus dem Seewasser gewonnenes Salz.
Die Einwohner, deren Zahl 3,200 000 beträgt,
reden eine eigene Sprache, sind Katholiken, und un-
terhalten eine geringe Industrie, aber desto mehr Han-
del. Portugal ist ein Königreich, jetzt unter der Ne,
gierung einer Königin, welche Maria da Gloria
heißt, und besteht aus dem eigentlichen Königreiche
Portugal und dem Königreich Algarvien, das den
südlichsten Theil des Landes vom Vorgebirge San Bin»
cent bis zur Guadiana begreift. Auch hat Portugal
einige Besitzungen in Asien und Afrika.
Lissabon, die Hauptstadt des Landes und Residenz der
Königin, unweit der Mündung des Tajo, ist eine große Stadt
von 44,000 Häusern und 240,000 Einwohnern, mit einem Hafen
urch beträchtlichen» Seehandel. 1755 zerstörte «n Erdbeben den gröh-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Maria_da_Gloria Maria
Extrahierte Ortsnamen: Westeuropa Portugal Westeuropa Portugal Europas Spanien Nordost Spanien Atlantische Spanien Portugal Guadiana Portugal Asien Afrika Lissabon
86
Mitteleuropa.
liegen im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten
Zone und haben daher ein. gemäßigtes Klima; doch ist
in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick.
Die vorzüglichsten Produkte dieses gut angebauten
Landes, das in den tiefen Gegenden mit den schönsten
Wiesen und Weiden versehen ist, und sich mehr zur Vieh-
zucht als zum Ackerbau eignet, sind: vortreffliches Rind-
vieh, daher viel Käse und Butter ausgeführt wird, auch
vieles zahmes und wildes Geflügel, ein Reichthum von
Fischen, der eine starke Fischerei veranlaßt. Getreide
giebt es nicht hinreichend. Gartenbau und Blumisterei
stehen auf einer hohen Stufe. Von vorzüglicher Güte
ist der hier gebaute Krapp. Der große Reichthum an
Torf muß den gänzlichen Mangel an Waldungen er-
setzen; letztere finden sich nur in dem Großherzogthum
Luxemburg, das auch die einzige an Mineralien, beson-
ders an Effen und Schiefer, reiche Provinz ist.
Die Zahl der Einwohner steigt mit Luxemburg auf
2,800.000, größtentheils Holländer mit einer eigenen Spra-
che. Deutsche leben vorzüglich im Luxemburgischen. Die
meisten Einwohner bekennen sich zur reformirten Kirche.
Kunstfleiß und Handel sind blühend; desgleichen wer-
den Künste und Wissenschaften mit glücklichem Erfolge
betrieben.
Die Niederlande bilden ein Königreich, wozu auch
noch das Deutsche Großherzogthum Luxemburg, beträcht-
liche Besitzungen in Asien, einige Inseln und ein klei-
ner Theil des Festlandes in Amerika und geringe Nie-
derlassungen in Afrika gehören. Der jetzige König heißt
Wilhelm I.
Amsterdam, nordöstlich von London, Hauptstadt und die
wichtigste Handelsstadt, an der Mündung der Amstel in das B
(spr. Ei), einen südwestlich tief ins Land eindringenden schmalen
Arm der Zuydersee, wird von vielen Kanälen durchschnitten und
hat einen Hafen, viele Fabriken, 26,000 Häuser, die wegen des
morastigen Bodens eingerammelte Pfähle zur Grundlage haben
und 200,000 Einwohner. Das vorzüglichste Gebäude ist das
Rathhaus, welches jetzt zu einem königlichen Pallaste dient. —
Haarlem, Stadt, östlich von der Nordsee, westlich von Am-
sterdam, liegt am Flusse Sparen, wodurch sie mit dem südlich
gelegenen Haarlemcr Meere in Verbindung steht, ist wegen ihrer
Lcinwandbleiche und vorzüglichen Blumenzucht berühmt. — Hel-
der, Dorf, nordöstlich von Amsterdam und an der äußersten
Nvrdwestfpitze des Landes, wo der große Nordhollandische Kanal
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Krapp Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Luxemburg Luxemburg Luxemburgischen Asien Amerika Afrika Amsterdam London Haarlem Nordsee Amsterdam
178
Ungarische Länder.
Heidestrecken antrifft, auf welchen meilenweit rohe Hir-
ten mit zahlreichen Heerden die einzigen Bewohner aus,
machen, wie z. D. in der großen Ketskemeler Heide.
Im Ganzen ist der Boden dieser Länder fruchtbar, und
in einigen Gegenden von einer außerordentlichen Er,
giebigkeit. Die Hauptabdachung geht gegen Südosten.
Das Adriatische Meer bespült den südwestlichen
Theil dieser Länder, nämlich Dalmatien und Kroatien,
bildet längs der Küste eine Menge Einschnitte und In-
seln, und nimmt nur Küstenflüsse auf. Die Gewässer
des übrigen Theiles aber gehören zum Flußgebiete der
Donau, die den Hauptstrom dieser Länder ausmacht,
wohin sie von Deutschland aus gelangt, hier durch ihre
vielen Arme die große Insel Schütt bildet, Anfangs
in einer südöstlichen, hernach südlichen und zuletzt wie,
der südöstlichen Richtung diese Länder durchstießt, in-
dem sie daselbst vorzüglich die aus Deutschland kommende
Drau (mit der Mur) und die in Ungarn selbst auf
den Karpathen entspringende äußerst fischreiche und durch
den Maros verstärkte Theiß mit sich vereinigt, wor-
auf sie die gleichfalls aus Deutschland kommende und
eine Strecke die Gränze gegen die Türkei machende
Sau empfängt, und nun selbst Gränzfluß gegen die
Türkei wird. Unter den Kanälen ist der F r a n z k a n a l,
welcher die Donau mit der Theiß vereinigt, und da-
durch die Schifffahrt um 40 Meilen verkürzt, und un,
rer den Seen sind die beiden großen: der Platten-
see und der Neusiedlersee, zwischen der Drau und
Donau, zu bemerken.
Diese Länder liegen in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und haben, mit Ausnahme
der hohen Gebirgsstriche, ein warmes Klima, das in
den niedrigen Sumpfgegenden ungesund ist. Der Reich-
thum an Produkten ist, wiewohl die Kultur noch
auf einer niedern Stufe steht, ungemein groß. Die
vornehmsten darunter sind: Vieh aller Art und in
großer Menge, auch Büffel, vorzüglich gute Pferde,
und schönes Rindvieh, zahmes und wildes Geflügel,
gleichfalls in Menge, auch Naubthiere, besonders Bä-
ren und Wölfe, Fische (die Theiß ist der fischreichste
Fluß in Europa, daher man zu sagen pflegt; die Theiß
enthalte eben so viel Fische als Wasser), Wachs und Ho-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Heide Dalmatien Kroatien Donau Deutschland Deutschland Ungarn Deutschland Donau Donau Europa
27
dessen Flottensührer Aristides und Cimon (des Mil-
tiades Sohn) waren.
Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner
Berrätherei überführt i) und verhungert zu Sparta im
Tempel der Athene.
476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar-
tanern auf die Athener über. Den Spartanern
bleibt die Landhegemonie.
Die Athener übernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes-
genossen gegen die Perser zu schützen. Diese müssen
(nach des Aristides Anordnung) jährlich 460 Talente k)
aufbringen. Schatzkammer in Delos, später in Athen
selbst. Das Verhältnis der Symmachie (Bundesgenossen-
schaft) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die
Steuer aus 600 Talente erhöht.
468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Pericles
als Volkssüh^er auf.
Etwa um dieselbe Zeit starb Themistocles.' Durch
den Ostracismus verbannt wird er beschuldigt, an des
Pausanias Verrath Theil gehabt zu haben. Deshalb flieht
er von Argos zum Admet, König der Molosser, 1) auch
dort nicht sicher zum Könige von Persien, der ihm 3
Städte gibt. Er starb zu Magnesia, m) Während Ci-
mon an der Spitze der Aristokraten (der ngirrroi stand,
sucht sich Pericles beim Volke (dem dij/xog beliebt zu
machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und
durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen.
Unter ihm Blüthe der Demokratie, welche jedoch bald
zur Ochlokratie ausartete. — Die Tribute der Bundes-
genossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das
Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acro-
*polis,n) deren Eingang die Propyläen bildeten.
«Phidias, berühmter Bildhauer.)o> Das Odeum, für
die musikalischen Aufführungen an den Panathenäen.
Das Thesen in, prächtiger Tempel des Theseus. Neben
Baukunst und Bildhauerei blüht auch die Poesie.
i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld?
K) Ein Talent betrug 1375 Thaler.
l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet? .
m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst
getödtet haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie-
chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen.
ii) Hier befand sich auch die Koloffal-Statue der Schutzgöttin Athene
_ aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt).
o) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus
zu Olympia.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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126
gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen
trachtete.
1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
M ü h l b e r g.
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf
Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter
Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von
Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro-
testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser
durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei
Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung,
Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht
nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von
Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in
das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land
zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün-
deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen
Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser.
Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben;
jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der
Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann
Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten-
berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von
Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go-
tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie)
überlassen.
Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde
durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den
Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten
Joachim ll.
1548 Das augsburger Interim.
Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß
(hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan-
ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei-
sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me-
lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter
Vermittlungsversuch.
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver-
trag.
k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania!
l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt.
m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig.
ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Moritz_von
Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl_V. Karl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Johann_Friedrich_> Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Joachim_ll Agricola Moritz Karl_an_Luthers Karl
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
130
16<9—1637 Ferdinand 11.
Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be-
wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho-
lischen Partei gewonnen wurde.
1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor
Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst
Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh-
men erwählt.
Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt-
sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische
Prinzessin, bewogen.
Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja
der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an!
Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie-
drich von Baden, der Herzog Christian von
Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende
Gras Ernst von Mansfeld.
1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag
geschlagen.
Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer-
schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y)
Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän-
' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll-
zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von
Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn
besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi-
milian. z)
(1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa)
wählt den König Christian kv. von Dänemark
zum Anführer.
Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried-
land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung
eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von
50000 Mann.
1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld
an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri-
stian bei Lutter am Barenberge.
v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um
terschrift.)
w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten."
x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind"
y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an.
7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom.
a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte
das Land-zu katholisiren.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Matthias_von_Thurn Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrichs_Hanptvorkämpfer Friedrichs Christian_von
Braunschweig Ernst Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_von
Baden Friedrich Christian_bei_Höchst Tilly Christian Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Tilly Ferdinand Ferdinands Christians Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Wien Sachsen Baden Mansfeld Prag Prag Holland Mansfeld Lamormain Rom
131
Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu
Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un-
zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte
nach Venedig und von da nach England gehen. Im
Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn
aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein
Freund Christian von Braunschweig. — Ver-
wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland.
1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen-
burg und Admiral des baltischen Meeres, bela-
gert Stralsund vergeblich.c)
1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her»
ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage
eingezogenen Kirchengüter.
Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit
Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein
blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich
verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten
1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu
Re g e ns b u r g.
Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans
seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung.
Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit
15000 Mann auf Usedom.
Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege
mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze
des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu
vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter
dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen,
sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann
Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt
1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly.
io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken-
stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter-
general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung.
Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa
150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000
1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung.
c) Wallensteins vermessene Worte?
d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs.
e) Kanonen vor Berlin ausgefahren.
0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt.
9*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gabor_von_Siebenbürgen Christian_von_Braunschweig Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Georg_Wilhelm Wilhelm Johann
Georg_von_Sachsen Johann Tilly Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Venedig England Dalmatien Holstein Schleswig Stralsund Schwedens Norddentschland Brandenburg Magdeburgs Magdeburg Magdeburgs Schwarzenbergs Berlin
132
übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde-
burgs au Tilly zu rächen.
Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der
sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet.
1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav
Sep. Adolph geschlagen.
Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen-
heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser-
lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach
Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und
Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den
Rhein, dann gegen Baiern.
1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph.
Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber -
gang über den Lech und zog in München ein.
Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein,
der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch
forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie
die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder.
Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus
Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein
befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er-
stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach
Sachsen ziehenden Wallenstein.
1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt.
16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit-
tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim
die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze
eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter.
Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin-
weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar
siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen,
nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1)
An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler
Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar,
die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der
g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems
Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden.
h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten:
„Gott mit uns!"
i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero-
bern und Baiern verheeren.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Gustav
Sep Gustav Adolph Tilly Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Ferdinand_Ii Ferdinand Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Bernhard_von_Weimar Axel_Oxenstierna Bernhard_von_Weimar Maria! Maria Bernhard_von_Weimar
90
Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar