27
dessen Flottensührer Aristides und Cimon (des Mil-
tiades Sohn) waren.
Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner
Berrätherei überführt i) und verhungert zu Sparta im
Tempel der Athene.
476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar-
tanern auf die Athener über. Den Spartanern
bleibt die Landhegemonie.
Die Athener übernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes-
genossen gegen die Perser zu schützen. Diese müssen
(nach des Aristides Anordnung) jährlich 460 Talente k)
aufbringen. Schatzkammer in Delos, später in Athen
selbst. Das Verhältnis der Symmachie (Bundesgenossen-
schaft) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die
Steuer aus 600 Talente erhöht.
468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Pericles
als Volkssüh^er auf.
Etwa um dieselbe Zeit starb Themistocles.' Durch
den Ostracismus verbannt wird er beschuldigt, an des
Pausanias Verrath Theil gehabt zu haben. Deshalb flieht
er von Argos zum Admet, König der Molosser, 1) auch
dort nicht sicher zum Könige von Persien, der ihm 3
Städte gibt. Er starb zu Magnesia, m) Während Ci-
mon an der Spitze der Aristokraten (der ngirrroi stand,
sucht sich Pericles beim Volke (dem dij/xog beliebt zu
machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und
durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen.
Unter ihm Blüthe der Demokratie, welche jedoch bald
zur Ochlokratie ausartete. — Die Tribute der Bundes-
genossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das
Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acro-
*polis,n) deren Eingang die Propyläen bildeten.
«Phidias, berühmter Bildhauer.)o> Das Odeum, für
die musikalischen Aufführungen an den Panathenäen.
Das Thesen in, prächtiger Tempel des Theseus. Neben
Baukunst und Bildhauerei blüht auch die Poesie.
i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld?
K) Ein Talent betrug 1375 Thaler.
l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet? .
m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst
getödtet haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie-
chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen.
ii) Hier befand sich auch die Koloffal-Statue der Schutzgöttin Athene
_ aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt).
o) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus
zu Olympia.
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50
Auch Etrusker und Gallier wurden zur Niederleguug der
Waffen gezwungen.
29n Die Samuiter unterwerfen sich.
Hierzu zwang sie besonders M.' Curi us Den tat u sä)
durch Verwüstung^ ihres Landes. (Die Städte werden
Municipien ohne Stimmrecht.)
281 — 272 Der tarentinische Krieg
Durch Wegnahme von 5 römischen Schiffen, Einnahme
des von Rom unterstützten Thurii, endlich durch Beschim-
pfung der römischen Gesandtschaft e) reizten die Tarenti-
ner die Römer zum Kriege. Sie machten gemeinsame
Sache mit den Samniten, Brnttiern und Lucanern und
riefen den König Pyrrhns von Epirns zu Hilfe.
280 Schlacht bei Heraclea.
Hier siegte Pyrrhns besonders.durch seine Elephauten.f)
Eineas- unterhandelt vergebens in Rom. (Der blinde
Appins Claudius im Senat.) C. Fabricius
Lus ein ns widersteht dem Golde und dem Elephanten
des Pyrrhns. g) Beurlaubung der römischen Gefangenen
zur Feier der Saturnalien.
279 Schlacht bei Aöculum.
Die Römer unterlagen zwar endlich, doch auch Pyrrhns
hatte bedeutende Verluste, h) Durch des Fabricius
Edelmnthi) gerührt, gab er die röm. Gefangenen ohne
Lösegeld frei.
Bald darauf ging Pyrrhns, von den Griechen geru-
fen, nach Sicilien und kämpfte dort erfolglos gegen
die Carthager. 'Nach 3 Jahren kehrte er nach Italien
zurück.
275 Schlacht bei Beneventum.
Pyrrhns wurde von M.' Curius Dentatus völlig
geschlagen und verließ Italien. (Sein Tod in Argos.)
272 Einnahme von Tarent.
Milo, der zurückgelasfene Feldherr des Pyrrhns erhält
für sich und die Seinen freien Abzug. — Auch die Sam-
mler, Lucaner und Bruttier wurden völlig unterworfen.
d) Seine stolze Antwort an die samnitischen Gesandten.
e) Namentlich des L. Posthumius. Besudelung der Toga.
f) „Mit solchen Soldaten wollte ich die Welt erobern!"
g) „Eher wird die Sonne aus ihrer Bahn weichen" u. s. iv.
h) „Noch ein solcher Sieg und ich bin verloren!"
i) Auslieferung des treulosen Arztes.
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Extrahierte Personennamen: Claudius C. Pyrrhns M.'_Curius_Dentatus L._Posthumius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Sicilien Italien Italien Argos Tarent
52
lns wegen Auswechselung der Gefangenen nach Rom.
l^ein ehrenhaftes Benehmen, Rückkehr und Tod.»
<249) P. Claudius Pülcher bei Drepanum geschla-
genoj
(247—242» Hamilcar Barcas behauptet sich ans Sici-
lien. ^
Namentlich ans dem Berge Ercte, bei Panormus, und
am Abhange des Erpx zwischen römischen zwei Heeren.—
Beide Theile erschöpft.
242 Schlacht bei den äqatischen Inseln
Da der Landkrieg zu keiner Entscheidung führte, erbauten
die Römer p) eine neue Flotte von 200 Schiffen. Mit
ihr erfocht L. Luctatins Ca tu lus einen glänzenden
Sieg über die Carthager.
24t Friede zwischen Rom und Carthago.
Hamilcar Barcas, der- sich noch auf dem Eryp hielt, er-
hielt Lotlmacht zum Friedensschlüsse. Die Carthager ver-
loren Sicilien (erste römische Provinz), mußten
3200 Talente Kriegskosten bezahlen und die Gefangenen
ohne Lösegeld frei geben.
238 Die Römer nehmen Sardinien und Gorsica.
Die Carthager hatten einen gefährlichen Krieg gegen ihre
eigenen schlecht bezahlten Miethstruppen zu bestehen, welche
auch africanische Völkerschaften gegen sie aufreizten. Auch
die Söldner auf Sardinien empörten sich und wurden
von den Römern unterstützt. Als die Carthager ein Heer
rüsteten, erklärten die Römer den Krieg, als ob jene
Rüstungen ihnen gälten. Carthago konnte den Frieden
nur durch Abtretung von Sardinien und Corsica erhalten.
(237) Hamilcar Barcas geht nach Spanien.
Durch Eroberung dieses silberreichen Landes wollte er sein
Vaterland wieder kräftigen. Sein neunjähriger Sohn ,
Hannibal begleitet ihn. g» — Hasdrubal, sein
Schwiegersohn und Nachfolger im Oberbefehl, gründet
(228) das wichtige Neu - Carthago. Nach seiner Ermor-
dung wird Hannibal Feldherr.
222 Das cisalpinische Gallien wird unterworfen.
Nach mehrjährigem blutigen Kriege wird endlich die Zn-
s ubrer - Hauptstadt Mediolannm durch C n e j u s Corne-
lius Scipio erstürmt.
2t9 Hannibal erobert Sagunt
o) Wodurch soll er bei der Abfahrt den Zorn der Götter erregt
haben?
p> Meist aus Privatbeiträgen,
qj Welchen Eid ließ er ihn leisten?
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53
Die Römer hatten mit Hasdrubal den Vertrag geschlossen,
daß die Carthager nicht den Ebro überschreiten und
nicht Sagnnt angreifen sollten. Der Verletzung dieses
Vertrages folgte die Kriegserklärung.- (Q. Fabius im
carthagischen Senat.)
218— 201 Zweiter pnniscber Krieg
2il^ Schlachten am Ticinus und an der Trebia.
Die Römer schickten den Consnl P. Cornelius Scipio
und seinen Bruder -En. nach Spanien. Gleichzeitig zog
Hannibal über die Pyrenäen nach Gallien, um von Nor-
den her in Italien einzufallen. Als P. Scipio dies er-
fuhr, kehrte er bei Massilia um und schickte den Cn. mit
einem Theil des Heeres nach Spanien: Hannibal zog
mit Reiterei und Stephanien über die Alpen r) und er-
schien in Ober-Italien. Am Ticinus wird P. Sci-
pio geschlagen und verwundet, s) Bald darauf stieß
Tlb. Sempronius Longus zu ihm, ließ sich an der
Trebia (gegen des Scipio Rath) in eine Schlacht ein
ünd wurde geschlagen.
217 Schlacht am trasimenischen See.
Hannibal zog durch Etrurien (Sumpfgegenden t) ). Der
Consnl C. Fla mini ns folgt ihm, ohne die Ankunft
seines Amtsgenossen abzuwarten, und wird geschlagen.
'(Gleichzeitig ein Erdbeben.)
Jetzt wird Q. F a b i u s M a x i m n s zum Dictator
ernannt. Der Zögerer, ouuotntor, genannt, auch der
„S-child Roms."u) Sein Reiteroberst Minucius er-
langt gleichen Antheil am Oberbefehl, wird aber geschla-
gen und nur durch Fabius gerettet, v)
216 Schlachl bei Cannä.
Der nnbedachtsame C. Terentins Varro ließ sich
trotz der Warnung seines Amtsgenossen L. Aemilius
Paulus in eine Schlacht ein. Aemilius und fast
das ganze 60,000 Mann starke Heer kam uni. Allge-
meine Trauer in Rom. w> Hannibal bezieht in
Capua Wint erquartiere.x-
r) Wahrscheinlich über den kl St. Bernhard. Unter welchen Schwie-
rigkeiten ?
s> Sein 16 jähriger, nachmals berühmter Sohn Publius rettet ihn.
t) Perlust eines Auges
u) Durch welche List entrann ihm einst Hannibal? (Ochsen.)
v) „Endlich hat die Wolke von den Bergen doch ein Gewitter qe-
bracht!"
\v) „Hannibal ante portas!“
x) Schädlicher Einfluß derselben.
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Extrahierte Personennamen: Consnl_P._Cornelius_Scipio Scipio Hannibal P._Scipio Scipio Hannibal Scipio Hannibal Consnl_C. Minucius C._Terentins_Varro L._Aemilius
Paulus Hannibal Bernhard Hannibal
55
überzusetzen. Er Innbetc bei Utica, wo sich ihm der Kö-
nig Masinissa anschloß,ei während König Syphap
von Numidien (Gemahl der Sophonisbe» die Carthager
unterstützte.
M a g o hatte sich von den Balearen aus im cisalpini-
Gallien festgesetzt (Genua).
203 Hannibal verläßt Italien.
Scipio bringt seinen Feinden durch nächtlichen Ueberfall
(Verbrennung des Lagers! einen empfindlichen Verlust bei
und besiegt dieselben darauf in einer Schlacht, wobei
Syphap gefangen wird.ä, Jetzt rufen die Carthager den
Mago und den Hannibal zurück. Ersterer starb auf
der Fahrt an seinen Wunden.
202 Schlacht bei Zama
Nack erfolgloser Unterredung des Scipio und Harn
nibal beginnt die Schlacht, welche Carthago's Macht
brach.
201 Friede zwischen Rom und Carthago.
Die "Carthager werden auf Africa beschränkt, müssen ihre
Kriegsschiffe bis auf 10 ausliefern und 10,000 Talente
bezahlen. Masinissa erhielt das Reich des Syphax. Au-
ßerdem muß Carthago geloben, ohne Roms Einwil
ligung keinen Krieg anzufangen.
200 !97 Zweiter makedonischer Krieg
Philipp in. hatte den Plan, mit Antiochus von Sy-
rien das ägyptische Reich zu theilen und die Seeherrschast
auf dem ägeischen Meere zu gewinnen. Dadurch gerieth
er in Krieg mit Attalus von Perganmm und mit Rho
dus. Die Angegriffenen begehrten und erhielten Unter-
stützung vou Rom. In Griechenland trat der ätolische
und der achäische Bund (Feldherr Philopömen) auf
Seite der Römer. Der Consul T. Quinctius Fla-
mininus beendet den Krieg durch
107 Die Schlacht bei Cynoscepbalä Friede.
Philipp mußte die eroberten Städte freigeben, ä) fein Heer
auf 5000 Mann beschränken u. s. w. — Den Griechen
auf dem Isthmus die Freiheit verklindigt.
102—180 Syrischer Krieg
Antiochus der Große war bis über den Hellespont
vorgedrungen. Vergebens mahnten ihn die Römer ab und
es kam zum Kriege. Hannibal war zu ihm geflohen;
c) Welchen die Carthager wodurch gekränkt hatten?
ä) L>ophonisbe durch Masinissa in Cirta vergiftet, um sie der Schmach
der Gesangenschaft zu entziehen.
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Scipio Hannibal Scipio Philipp Philipp Philipp Hannibal
Extrahierte Ortsnamen: Utica Numidien Gallien Genua Italien Rom Carthago Rom Griechenland Cirta
126
gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen
trachtete.
1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
M ü h l b e r g.
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf
Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter
Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von
Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro-
testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser
durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei
Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung,
Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht
nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von
Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in
das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land
zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün-
deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen
Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser.
Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben;
jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der
Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann
Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten-
berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von
Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go-
tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie)
überlassen.
Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde
durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den
Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten
Joachim ll.
1548 Das augsburger Interim.
Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß
(hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan-
ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei-
sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me-
lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter
Vermittlungsversuch.
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver-
trag.
k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania!
l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt.
m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig.
ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Moritz_von
Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl_V. Karl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Johann_Friedrich_> Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Joachim_ll Agricola Moritz Karl_an_Luthers Karl
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
130
16<9—1637 Ferdinand 11.
Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be-
wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho-
lischen Partei gewonnen wurde.
1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor
Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst
Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh-
men erwählt.
Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt-
sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische
Prinzessin, bewogen.
Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja
der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an!
Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie-
drich von Baden, der Herzog Christian von
Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende
Gras Ernst von Mansfeld.
1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag
geschlagen.
Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer-
schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y)
Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän-
' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll-
zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von
Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn
besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi-
milian. z)
(1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa)
wählt den König Christian kv. von Dänemark
zum Anführer.
Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried-
land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung
eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von
50000 Mann.
1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld
an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri-
stian bei Lutter am Barenberge.
v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um
terschrift.)
w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten."
x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind"
y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an.
7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom.
a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte
das Land-zu katholisiren.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Matthias_von_Thurn Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrichs_Hanptvorkämpfer Friedrichs Christian_von
Braunschweig Ernst Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_von
Baden Friedrich Christian_bei_Höchst Tilly Christian Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Tilly Ferdinand Ferdinands Christians Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Wien Sachsen Baden Mansfeld Prag Prag Holland Mansfeld Lamormain Rom
131
Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu
Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un-
zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte
nach Venedig und von da nach England gehen. Im
Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn
aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein
Freund Christian von Braunschweig. — Ver-
wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland.
1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen-
burg und Admiral des baltischen Meeres, bela-
gert Stralsund vergeblich.c)
1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her»
ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage
eingezogenen Kirchengüter.
Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit
Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein
blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich
verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten
1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu
Re g e ns b u r g.
Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans
seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung.
Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit
15000 Mann auf Usedom.
Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege
mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze
des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu
vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter
dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen,
sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann
Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt
1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly.
io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken-
stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter-
general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung.
Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa
150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000
1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung.
c) Wallensteins vermessene Worte?
d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs.
e) Kanonen vor Berlin ausgefahren.
0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt.
9*
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Extrahierte Personennamen: Gabor_von_Siebenbürgen Christian_von_Braunschweig Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Georg_Wilhelm Wilhelm Johann
Georg_von_Sachsen Johann Tilly Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Venedig England Dalmatien Holstein Schleswig Stralsund Schwedens Norddentschland Brandenburg Magdeburgs Magdeburg Magdeburgs Schwarzenbergs Berlin
132
übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde-
burgs au Tilly zu rächen.
Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der
sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet.
1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav
Sep. Adolph geschlagen.
Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen-
heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser-
lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach
Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und
Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den
Rhein, dann gegen Baiern.
1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph.
Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber -
gang über den Lech und zog in München ein.
Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein,
der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch
forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie
die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder.
Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus
Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein
befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er-
stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach
Sachsen ziehenden Wallenstein.
1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt.
16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit-
tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim
die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze
eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter.
Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin-
weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar
siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen,
nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1)
An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler
Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar,
die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der
g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems
Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden.
h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten:
„Gott mit uns!"
i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero-
bern und Baiern verheeren.
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TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Gustav
Sep Gustav Adolph Tilly Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Ferdinand_Ii Ferdinand Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Bernhard_von_Weimar Axel_Oxenstierna Bernhard_von_Weimar Maria! Maria Bernhard_von_Weimar