Frankreich.
7 5
mundschast ihrer Mutter, dis Tochter des vorigen Kö-
nigs Ferdinand Vu. Isabella Ii.
Madrid, die Haupstadt und Residenz deß Königs, in der
Mitte des Landes, am Manzanares, einem Nebenflüsse des Tajo,
in einer Ebene gelegen und schön gebaut, hat ein schönes könig-
liches Nesidenzschloß, 9000 Häuser und 200,000 Einwohner. —
Ei Escorial, Flecken in der Nähe von Madrid, nordwestlich
davon, in einem Gebirgsthale, ist berühmt wegen des dabei lie-
genden prachtvollen Klosters und Schlosses, wo der König sich
zuweilen aufhält. Nördlich davon liegt der Flecken San Jldc-
fonso, gleichfalls mit einem berühmten königlichen Schlosse. —
Sevilla (spr. Sewilja), große Stadt am linken Ufer des Gua-
dalquivir, mit einer Universität, herrlichen Kirche, worin das
Grabmal des Columbus, Entdeckers von Amerika, einer großen
königlichen Tabaksfabrik und 100,000 Einwohnern. — Cadiz
(spr. Cadis), wichtigste Handelsstadt des Landes, am Atlantischen
Meere, auf der nördlichen Spitze einer Insel, zwischen der
Mündung des Guadalquivir und dem Vorgebirge Trafalgar, hat
einen befestigten großen Freihafen und 70,000 Einwohner. —
Gibraltar, Stadt und berühmte Festung auf einer Landspitze
am östlichen Endender Meerenge von Gibraltar, Afrika gegenüber,
gehört den Engländern. — Malaga, Stadt und Hafen am
Mittelländischen Meere und nordöstlich von Gibraltar, ist berühmt
durch ihren Wein. — Granada (spr. Granada), große Stadt
in einer schönen Gegend, am nördlichen Fuße des Schneegebirgcs
(Sierra^Nevada) und nordöstlich von Malaga, liegt an 2
kleinen Flüssen, die zu dem Flußgebiete des Guadalquivir gehö-
ren, und hat eine Universität, eine prächtige Kirche und 80,000
Einwohner. — Valencia (spr. Valenßia), große Stadt in
einer fruchtbaren Ebene am Guadalquivir, der unweit davon in
das Mittelländische Meer geht, südöstlich von Madrid, hat eine
Universität, eine prächtige Kirche, wichtige Seidenfabriken und
100,000 Einwohner. Südöstlich von dieser Stadt liegen im
Mittelländischen Meere die zu Spanien gehörenden Pityu fi-
schen Inseln und nordöstlich von diesen die Balearischen
Inseln, welche gleichfalls zu Spanien gehören, und davon die
größte Mallorca heißt. — Barcellona, große und stark
befestigte Stadt am Mittelländischen Meere, südlich von den
Pyrenäen und nördlich von der Insel Mallorca, har einen Hafen,
bedeutenden Handel und 140,000 Einwohner. In der Nähe,
nordwestlich von dieser Stadt, liegt auf einem frei in der Ebene
sich erhebenden hohen Berge das wegen seiner Lage berühmte
Kloster Monserrat.
Frankreich.
Es gränzt gegen Nordwest an den Kanal, ge-
gen Norden an die Meerenge von Calais, die Nord-
see Belgien und Deutschland; gegen Osten an Deutsch,
land, tic Schweiz und Italien, gegen Süden an das
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Isabella_Ii Columbus Cadis
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Madrid Madrid Sevilla Amerika Cadiz Atlantischen
Meere Afrika Malaga Granada Granada Malaga Valencia Madrid Spanien Spanien Frankreich Nordwest Belgien Deutschland Italien
Ii. Mitteleuropa. Kirchenstaat. 97
7. Dcr Kirchenstaat.
Er gränzt gegen Norden an das Lombardisch-Ve-
nezianische Königreich, wo der Po die Gränze macht,
gegen Westen an Modena und Toscana, gegensüdwe-
sten an das Tyrrhenische oder Toscanische Meer, gegen
Südosten an das Königreich beider Sicilien und gegen
Nordosten an das Adriatische Meer, und enthält über
800 Qmeilen mit 2,600,000 Einwohnern. Die Ober-
stäche besteht fast ganz aus Gebirgslande, das von den
hierdurch ziehenden Apenninen gebildet wird; nur die
Küstenstriche in der Nähe des Po, und auf der Süd-
westseite des Landes sind Ebenen, jedoch mit großen
Sümpfen und ungesundem Klima. Der sehr ergiebige
Boden wird in vielen Gegenden nicht hinreichend ange-
baut. Außer dem die Nordgränze berührenden Po, ist
die Tiber zu bemerken, welche das Land von Norden
gegen Süden durchläuft, und in das Toscanische Meer
sich ergießt. Der Kirchenstaat steht unter einem geistli«
chen Fürsten, dem Papste, welcher als solcher zugleich
das geistliche Oberhaupt cer Katholiken ist, und jetzt
Gregor Xvi. heißt.
Rom, Hciupt- und Residenzstadt, südöstlich von Livorno,
an beiden Seiten der Tiber, die nicht weit von da in das Meer
geht, ist eine der merkwürdigsten Städte der Erde, mit vielen
prächtigen Pallästen und herrlichen Gebäuden, Kunstsammlungen,
zahlreichen schcnswürdigen Alterthümern, einer Universität, 328
Kirchen und 152,000 Einwohnern. Die St. Pcterskirche, die
größte und schönste der Erde; die St. Johanniskirche vom Lateran,
welche die Pfarrkirche des Pabstes und daher die Hauptkirche der
katholischen Christenheit ist; die Rotonda oder der Pantheon,
gleichfalls eine christliche Kirche und vormals ein Römischer Tem-
pel; der Bacicanischc Pallast, von einer ungeheuren Größe (mit
4500 oder nach Andern mit 11,000 Zimmern); die Engelsburg
(eine Art Festung der Stadt); das Kapitol mit vielen Alterthü-
mern; die 141 Fuß hohe marmorne Trajanssäule; das Coliseo,
ein altes Römisches prachtvolles Amphitheater, das jedoch nur
zum Theils noch erbaltcn ist, sind einige von der großen Menge
der merkwürdigen Gebäude Roms. —1 Ancona, feste Seehan-
delsstadt, nordöstlich von Rom, akn Adriatischcn Meere, hat
einen Hafen. — Sor et o, kleine Sradt, südöstlich von Ancona
und in der Nähe des Adriatischcn Meeres, nährt sich meistens
von den zahlreichen Fremden, die hieher zu dem sogenannten
heiligen Hause (Wohnhause der Jungfrau Maria), wallfahrten,
welches Engel aus dem Jüdischen Lande dabin gebracht haben
sollen. — Bologna, nach Rom die größte Stadt des Kirchen-
staates, nördlich von Florenz und südöstlich von Modena, in der
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Xvi Gregor Maria) Maria
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Modena Rom Livorno Johanniskirche Engelsburg Roms Ancona Rom Ancona Bologna Rom Florenz Modena
168
Iii, Osteuropa.
so daß das gesammts Russische Reich 374,000 Qmeilen
mit 59 Millionen Menschen in sich saßt. Der jetzige
Kaiser heißt Nikolaus I.
k>) in den Ostsecprovknzcn: St. Petersburg, Resi-
denzstadt des Kaisers und zweite Hauptstadt des Reichs, östlich
von Stockholm und an dem Einflüsse der Newa in den Finni-
schen Meerbusen, regelmäßig angelegt und mit vielen prächtigen
Palästen, hat einen Hafen, viele Fabriken, eine Universität, eine
große Bibliothek, 8000 Häuser und 450,000 Einwohner, die einen
wichtigen Handel treiben. Zu den vorzüglichsten Gebäuden ge-
hören : der kaiserliche Marmorpalast, der kaiserliche Winterpallast
oder das Residenzschloß mit vielen Sehenswürdigkeiten, die präch-
tige Isaakskirche, die neue Börse, der Laurische Palast. Auf
dem Petersplatze steht die Statue Peters des Großen, Erbauers
dieser Stadt, und vor dem Winterpalaste erhebt sich jetzt die 154
Fuß hohe Alexandcrssäule. In der Nähe derselben liegen mehrere
kaiserliche Lustschlösser, darunter Zarskoje-Selo das pracht-
vollste unter allen ist. — Kronstadt, regelmäßig gebaute See-
stadt und Festung, westlich von St. Petersburg, auf einer In-
sel des Finnischen Meerbusens, mit dem wichtigsten Kricgshafen
des Staates. — Helsingfors, See- und Handelsstadt, nord-
westlich von Kronstadt, am Finnischen Meerbusen, hat einen stark
befestigten Hasen und eine Universität. — Abo, Stadt, südwest-
lich von Helsingfors, unweit des Bothnischcn Meerbusens, mit
Fabriken und Handel, wo bis 1827 eine Universität war. —
Aland, eine Gruppe von Inseln, westlich von Abo, am Ein-
gänge des Bothnischcn Meerbusens. — Reval, befestigte Stadt,
Helsingfors fast gegenüber, am Finnischen Meerbusen, mir einem
vortrefflichen Hafen, der zugleich rum Kriegshafcn dient, Fabri-
ken und beträchtlichem Handel. — Dorpat, Stadt, südöstlich
von Reval, und westlich vom Peipussee, hat eine Universität.—
Riga, Festung und eine der wichtigsten Handelsstadt Rußlands,
südwestlich von Dorpat, liegt an der Düna, unweit ihrer Mün-
dung in den Rigaischen Meerbusen, und hat viele anschrilichc Fa-
briken und 59,000 Einwohner. — Mi etau, Stadt, südwestlich
von Riga, an einem in den Rigaischen Meerbusen gehenden Flusse,
rrcibt Handel und hat ein schönes Schloß. — Wilna, Stadt,
südöstlich von Mictau, an der Wilna, einem Nebenflüsse des Nie-
men, sonst mit einer Universität und beträchtlichem Handel.
b) in Nord-Nuß land: Moskwa, Moskau, die eigent-
liche Hauptstadt des Reichs und zweite Residenzstadt, südöstlich
von Sr. Petersburg, an dem Flusse Moskwa, eine der größten
Städre, mit einem Umfange von 6 Meilen, hat an 300 Kirchen,
eine Universität, viele Fabriken, 9500 Hauser und 330,000 Ein-
wohner, und ist die wichtigste Handelsstadt des ganzen innern
Rußlands, so wie auch im Winter der Aufenthalt des großen
und reichen Russischen Adels, von dem fast jede Familie hier ih-
ren Pallaft hat. Zu den merkwürdigsten Gebäuden gehören: der
Kreml mit 82 Kirchen, in deren einer der Kaiser gesalbt und ge-
klönt wird, das neue Erercirhaus von einer ungeheuren Größe,
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus_I. Hauser
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Russische_Reich Ostsecprovknzcn Petersburg Stockholm Kronstadt Petersburg Helsingfors Kronstadt Helsingfors Bothnischcn_Meerbusens Helsingfors Dorpat Riga Dorpat Riga Rigaischen_Meerbusen Wilna Wilna Nord-Nuß Moskwa Moskau Petersburg Moskwa
Brasilien.
279
c,cn gewiß noch in diesem großen und so wenig unter,
suchten Lande verborgen.
Die Zahl der Einwohner beträgt erst etwa
6,700,000, theils Europäer und deren Abkömmlinge,
tbeils Negersklaven, deren Zahl sehr groß ist, theils
Indianer und Mischlinge. Von den Indianern leben
noch viele in gänzlicher Unabhängigkeit, als Nomaden
im Dickicht der Urwaldungen, indem sie sich von der
Jagd, dem Fischfänge und vom Aufsuchen des Honigs
und eßbarer Wurzeln und Beeren ernähren. Die mei-
sten dieser Stämme, worunter die Botocuden einer
der zahlreichsten und furchtbarsten ist, gehen nackt, und
einige verzehren das Fleisch ihrer getödteten Feinde. Lan-
desreligion ist die katholische, doch von den Negern und
Indianern stnd viele Heiden. Landeskultur, Industrie,
Künste und Wissenschaften sind noch sehr im Entstehen.
Wichtig ist der Handel, vorzüglich der auswärtige
Seehandel, hingegen der Binnenhandel wird sehr durch
die schlechten Straßen erschwert, auf welchen man sich
zum Transport der Waaren der Maulthiere bedienen muß..
Brasilien, früher eine Kolonie der Portugiesen,
bildet jetzt einen unabhängigen Staat unter einem Kai,
ser, der gegenwärtig Pedro Ii. heißt.
Rio Janeiro, Hauptstadt und Residenz des Kaisers, die
größte Stadt Südamerikas, westlich vom Kap Fr>o, an einer
Bai des Atlantischen Ozeans, ist im Ganzen nicht schön gebaut,
hat aber viele schöne Gebäude und eine Menge Kirchen, Klöster
und Kapellen, mehrere Fabriken, einen vortrefflichen durch Fe-
stungswerke beschützten Hafen, sehr wichtigen Handel und gegen
200,000 Einwohner. Merkwürdig ist die Wasserleitung, welche
die Stadt mit Trinkwasser versorgt.— San Paolo oder Pau-
lo, Sladt, südwestlich von Rio Janeiro, treibt vermittelst der
Hafenstadt Santos einen lebhaften Handel. — Villarica
(jetzt führt sic den Namen Villa imperiale del Oiro Pre-
to, d. h. Kaiserliche Stadt vom schwarzen Golde), Stadt, nord-
westlich von Rio Janeiro, liegt in der Gold- und diamanten-
reichsten Provinz Brasiliens und treibt einen lebbaften Handel. —
Bahia oder San Salvador, nach Rio Janeiro die größte und
reichste Handelsstadt Brasiliens, liegt nordöstlich von Rio Janeiro,
auf einer Landzunge an der Allerheiligen Bai und hat viele Kir-
chen, worunter die Jesuiten-Kirche sich durch ihre Pracht und
Größe anszeichnet, einen Hafen und 180,000 Einwohner. —
Pernambuco oder Fernambuco, wichtige Handelsstadt,
nordöstlich von Bahia, am Meere, ist groß. — San Luis de
Maranhao, See- und Handelsstadt, nordwestlich von Pernam-
buco, auf einer Insel unweit des Festlandes, mit einem Hafen.—
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Extrahierte Personennamen: Pedro_Ii Paolo Rio_Janeiro Rio_Janeiro Rio_Janeiro Rio_Janeiro Luis_de
Maranhao
Australien. Niedrige Inseln ic. 30!
thiere. Vorzüglich bietet das Pflanzenreich eine große
Mannigfaltigkeit von Produkten dar, wovon die Drod-
fruchtr und Kokvsbäume, Bananen und Pisangs, die
Arumswurzeln, die Bataten, die Papiermaulbeerbäume,
aus deren seinem Baste die Einwohner ihre meisten Zeuge
machen, der Taumelpfeffer, woraus Kawa bereitet wird,
mit Sorgfalt in den Pflanzungen gezogen werden. Auch
giebt es treffliche Australische Obstsorten, z. B. der Ta,
hitiapfel, die Tahitische Kastanie, Kasuarinen oder Keulen-
bäume, deren hartes Holz zu Waffen benutzt wird,
Zuckerrohr, größer und saflreicher als das gewöhnliche
und daher auch von den Britten nach ihren Westindi-
schen Inseln verpflanzt, Bambusrohr, und eine Menge
anderer nutzbarer Bäume und Gewächse. Die Ein-
wohner, von der Malayischen Nace, gehören zu den
kultivirtesien und liebenswürdigsten Australiens, kleiden
sich in Zeuge, die sie selbst verfertigen, wohnen jetzt zum
Theil in ordentlichen Häusern statt der frühern Hütten,
die immer mehr verschwinden, und verrathen in Ver-
fertigung ihrer Zeuge, Matten, Gerätschaften, Häuser,
und Kähne eine große Geschicklichkeit und selbst Ge-
. schmack. Durch die Bemühungen der Brittischen Mis-
sionäre ist jetzt das Christenthum allgemein eingeführt
und man sieht zahlreiche Schulen und Kirchen. Viele
Einwohner haben lesen und schreiben gelernt. Die
Hauptinsel heißt Ot ah eite oder Tahiti, worauf al-
lein 66 Kirchen sich befinden und viele Europäische An-
siedler sich niedergelassen haben. Auf der Insel Eimeo
wohnen jetzt die Einwohner in schönen Häusern und es
blüht daselbst eine Akademie der Südsee, aus welcher
bereits mehrere geschickte Lehrer des Christenthums her-
vorgegangen sind.
Die niedrigen Inseln.
Diese zahlreichen und kleinen Inseln liegen in der
heißen Zone, nordöstlich und östlich von den Gesellschafts-
inseln, sind sehr niedrig, oft nur wenige Fuß über dem
Meere hervorragend, das hier voller Korallenfelsen und
daher gefährlich zu beschissen ist, weswegen es das böse
oder gefährliche Meer heißt. Wegen des mit Gefahren
verbundenen Anlandens an diesen Inseln, kennt man
sie wenig; doch weiß man von ihnen, daß sie vorzüglich
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78
Westeuropa.
Künsten und Wissenschaften weit gebracht, so wie auch
ihr Hände! ausgebreitet ist.
Frankreich ist ein Königreich, wozu auch noch eine
Italienische Insel (Corsica) und einige Besitzungen in
Afrika, Asien und Amerika gehören, worunter die in
Amerika die meiste Wichtigkeit haben. Der jetzige Kö,-
nig heißt Ludwig Philipp i.
a) im nordwestlichsten Theile: Paris, die Haupt-
stadt und Residenz des Königs, eine der größten und merkwür-
digsten Städte Europas', hu beiden Seiten der Seine, hat mit
den Vorstädten 5 Meilen im Umfange, wichtige Fabriken, eine
Universität, eine der größten Bibliotheken und Kunstsammlungen,
30,000 Häuser und fast 800,000 Einwohner. Das prachtvolle
königliche Schloß heißt die Tuilcrien; andere besonders merk-
würdige Gebäude sind das Louvre, das Palais royal (palä royal)
das große Jnvalidenhaus. —Verfailles (spr. Wcrsalj), Stadt
in der Nähe von Paris und südwestlich von derselben, mit einem
prachtvollen königlichen Schlosse. — Nantes (Nangt), südwest-
lich von Paris, große wichtige Handelsstadt an dem rechten Ufer
der Loire, unweit ihrer Mündung, hat 80,000 Einwohner. —
Brest, nordwestlich von Nantes, feste Seestadt an einer Bai
des Atlantischen Meeres, am westlichsten Ende Frankreichs, ist
ein wichtiger Kriegshafen. — Rouen, große Handelsstadt nord-
westlich von Paris und an der Seine, 88,000 Einwohner. —
Calais, feste Seestadt, an der gleichnamigen Meerenge, über
welche hier die gewöhnliche Ueberfahrt nach England ist, liegt
nordöstlich von Rouen. — Lille, südöstlich von Calais, große
Stadt und wichtige Festung an der Deule (Döl), einem Neben-
flüsse der Schelde, unterhält viele Fabriken und hat 70,000 Einwohner.
b) im nordöstlichen Theile: Rheims, Stadt nord-
östlich von Paris, an der Vesle, im Flußgebiete der Seine, ist
merkwürdig, weil in der dasigen Domkirche sonst die Könige von
Frankreich gesalbt wurden. — Metz, Stadt und starke Festung
im Flußgebiete des Rheins, an der Mosel, liegt östlich von Rheims.
Nancy (spr. Nangßi), eine der schönsten Städte Frankreichs,
südlich von Metz, an der Meurthe, die nördlich davon in die
Mosel fließt, liegt westlich von den Vogesen. — Straßburg,
große Stadt und starke Festung, V2 Stunde vom Rhein, östlich
vom Bogesengebirge, in einer fruchtbaren Ebene, an den Flüssen
Breusch und Iii, hat eine Universität und eine merkwürdige Kir-
che, der Münster genannt, mit dem höchsten Thurme der Erde
und 50,000 Einwohner.
c) im süd östlich kn Theiler Lyon, nächst Paris die
größte Stadt in Frankreich, südwestlich von Straßburg, am Rho-
ne, der hier die Saone (spr. Sohne) aufnimmt, hat sehr wich-
tige Seidenfabriken und 140,000 Einwohner. — Nimes (spr.
Nihm), Stadt, südlich von Lyon und westlich vom Rhone, öst-
lich von den Scvenncn, in der Nähe des Mittelländischen Mee-
res, mit bedeutenden Seidenfabriken und vielen Römischen Al-
terthümern, worunter ein großes wohlerhaltenes Römisches Am-
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Philipp_i Ludwig Philipp Nancy Metz
Extrahierte Ortsnamen: Westeuropa Frankreich Corsica Afrika Asien Amerika Amerika Paris Paris Nantes Paris Brest Nantes Atlantischen_Meeres Frankreichs Rouen Paris England Rouen Lille Rheims Paris Frankreich Rheins Rheims Frankreichs Rhein Theiler_Lyon Paris Frankreich Nimes Lyon Mittelländischen_Mee-
n. Mitteleuropa. Königr. Sicilken. 99
а) kn Neapel: Neapel, Hauptstadt und Residenz des
Königs, die größte Stadt in Italien und eine der größten in
Europa, südöstlich von Rom, hat eine einzig schöne Lage an einem
Meerbusen des tyrrhenischen Meeres, eine Menge herrliche Pal-
laste, einen Hafen, eine Universität und 360,000 Einwohner,
wovcn die durch ihre Lebensart bekannten Lazaroni eine große
Zahl ausmachen. — In der Gegend von Neapel sind die Grotte
von P osilippo, eine mit Kunst durch einen Felscnberg geführte
Höhle, die als Weg gebraucht wirds die Hundsgrotte, eine
Höhle, deren Ausdünstungen tödtlich sind, und die Solfatara,
ein Thal, dessen Boden warm ist und zuweilen Schwefeldämpfe
und Dampfsaulcn hervorbringt. *— Portier, Flecken, südöst-
lich von Neapel, mit einem prächtigen königlichen Pallaste.- In
der Nähe von Portici entdeckte man zu Anfange des vorigen
Jahrhunderts die beiden, 79 Jahre nach Christi Geburt durcheilten
Ausbruch des Vesuvs verschütteten Städte, Herculanum und
Pompeji, woraus man unzählige merkwürdige Alterthümer her-
ausgezogen hat, die in den königlichen Museen zu Portici und
Neapel aufbewahrt werden. Oestlich von Portici, das auf der
verschütteten Stadt Herculanum erbaut ist, erhebt sich der feuer-
speiende Berg Vesuv, der mit seinem Fuße fast bis ans Meer
reicht. — Ischia (spr. Jskia), Insel, westlich von Portici,
mit vielen warmen Mineralquellen. — Ca serta, Stadt, nörd-
lich von Neapel, mit einem prächtigen königlichen Schlosse,^—
Salerno, Stadt, südöstlich von Neapel, am Tyrrhenischen
Meere, das hier einen Busen bildet, hält jährlich eine stark be-
suchte Messe. — Taranto oder Tarent, Seestadt, an dem
gleichnamigen Busen des Ionischen Meeres, östlich von Salerno,
hat einen Hafen und Salzwerke, Von Taranto haben die Ta-
ranteln, ein giftiges Insekt, ihren Namen, — Reggio (spr.
Redschio), Seestadt, im südlichsten Theile Neapels, ander Meer-
enge von Messina, liegt Sicilien gegenüber und hat einen Hafen.
б) in Sicilien: Palermo, die Hauptstadt dieser Insel,
an der Nordküste derselben, westlich von Reggio, zum Theil
prachtvoll gebaut, mit einem Hafen, Handel, einer Universität
und 173,000 Einwohnern, — Messina, bedeutende Handels-
stadt, an der Ostküste und an der nach ihr benannten Meerenge,
nordwestlich von Reggio, hat einen vortrefflichen Hafen und 73,000
Einwohner.- ---- Catania, schön gebaute Handelsstadt, an der
Ostküste und südwestlich von Messina, liegt am südlichen Fuße
des feuerspeienden^ Berges Aetna und am Ionischen Meere und
hat eine Universität und 60,000 Einwohner. — Siragossa,
Stadt, an der Ostküste und südlich von Catania, liegt am Io-
nischen Meere und war im Alterthum eine der größten Städte,
Sy racusä genannt, wo man noch sehenswerthe Ruinen findet.
Unter den zu Sicilien gehörigen Inseln liegen die Liparischen
auf der Nordseite Siciliens und westlich von dem südlichsten Thei-
le Neapels von welchen die eine Stromboli genannt, wegen
eines feuerspeienden Berges merkwürdig ist.
7 *
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Portici Christi Oestlich_von_Portici Jskia Portici Reggio Reggio Reggio
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Neapel Neapel Italien Europa Rom Neapel Neapel Pompeji Neapel Ischia Neapel Salerno Neapel Tarent Seestadt Ionischen_Meeres Salerno Seestadt Neapels Messina Sicilien Palermo Messina Catania Messina Catania Neapels
300 Australien. Cook-Archipel rc.
lischen Produkten und wohl angebaut. Die zahlrei-
chen Einwohner, welche zu der Malayischen Race ge-
bären, zeichnen sich durch freundschaftlichen Sinn, durch
Reinlichkeit und durch Kunstfleiß vor den andern Be-
wohnern der Australischen Inseln aus. Sie haben sehr
kunstlose Wohnungen, jede gewöhnlich von Anpflanzun.
gen umgeben, wovon 20 bis 3o eine Dorfschaft aus-
machen. Die Pflanzungen sind sämmtlich eingehegt und
durch Alleen mit einander verbunden. Die Hauptpro-
dukce, welche darin gezogen werden, sindaams, Arum-
wurzeln und der Taumelpfeffer, woraus sie ein berauschen-
des Getränk, Kawa genannt, bereiten; ferner Pisangs,
Vanamen, Feigen, Kokosbäume und Brodfruchtbäume.
Auch beschäftigen sie sich stark mit dem Fischfänge und
ihre Piroguen oder Kanots gehören zu den kunstreichsten
Australiens. Sie haben jetzt durch die Bemühung Britr
tischer Missionäre zum Theil das Christenthum angenom,
men, wovon man bereits in den netten Häusern, in der
Kleidung und im Anbau des Landes erfreuliche Folgen
wahrnimmt. Die größte dieser Inseln heißt Tonga, auch
Tonga tabu, wo jetzt das Christenthum eingeführt und
eine kleine Stadt, Bea genannt, entstanden ist.
Der Cook- oder Mandschia-Archipel.
Eine Gruppe kleiner, von dem berühmten Seefah-
rer Cook entdeckter Inseln, östlich von den Freundschafts-
inseln, sind niedrig und von vielen Klippen umgeben,
daher das Anlanden sehr gefährlich ist. Sie enthalten
mehrere von den Australischen Produkten und sind gut
bevölkert. Die Einwohner gehören zu der Malayischen
Race, und der größte Theil derselben ist jetzt durch Mis-
sionäre für das Christenthum gewonnen worden, so daß
man bereits mehrere christliche Kirchen antrifft. Auf eini-
gen dieser Inseln sind zahlreiche Pflanzungen vonpisangs,
Kokosnüssen, Vrodfruchtbäumen und von Arumwurzeln.
Die Gesellschaftsinseln.
Diese Inseln liegen in der heißen Zone, nordöstlich
von dem Cookarchipel, und gehören zu den angenehm-
sten Australiens. Der vulkanische, bergige Boden ist
äußerst fruchtbar an den Australischen gewöhnlichen
Produkten, und jetzt giebt es auch Europäische Haus,
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126
gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen
trachtete.
1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
M ü h l b e r g.
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf
Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter
Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von
Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro-
testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser
durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei
Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung,
Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht
nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von
Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in
das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land
zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün-
deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen
Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser.
Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben;
jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der
Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann
Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten-
berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von
Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go-
tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie)
überlassen.
Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde
durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den
Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten
Joachim ll.
1548 Das augsburger Interim.
Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß
(hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan-
ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei-
sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me-
lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter
Vermittlungsversuch.
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver-
trag.
k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania!
l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt.
m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig.
ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Moritz_von
Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl_V. Karl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Johann_Friedrich_> Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Joachim_ll Agricola Moritz Karl_an_Luthers Karl
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika