Vorbegriffe.
29
Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart
und Bildung.
§. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die
Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt
verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und
Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker--
bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in
solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge-
wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma-
den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An-
sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in
bloßen Hütten oder Häusern bestehen. —
Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es
Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb-
kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh,
zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche
nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri-
ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten.
Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun,
gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder
Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder
Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern,
sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder
Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen
sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich
hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel
ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern,
die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen.
Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig-
keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte,
wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat,
Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom
Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han-
delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel
und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das
vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte
und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern,
Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind.
Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt
es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Rußland. 167
Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden,
südlich vom Eismeere.
Rußland, welches sowohl kn der nördlichen
mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt
sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie»
dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein
fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge-
treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der
Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere
zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind:
alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka,
meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und
Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil-
des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge
von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel
Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große
Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein-
und Braunkohlen.
Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis
42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko»
saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen
und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen,
Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata-
ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich
zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man
Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu-
hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen-
den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau
wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der
Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und
in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die
Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri»
ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han»
del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten
und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß
in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge-
stiegen ist.
Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland,
die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio»
nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu
auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher
Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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I. Nordamerika.
255
Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen
reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein-
ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare
Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen
sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade
unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken-
zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee,
südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj-
sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er-
hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich
vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom
vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach
seinem Ausflusse Nelson heißt.
In den nördlichsten Gegenden, besonders in der
Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo
aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen,
vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent-
fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima
milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli-
chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau-
dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren
finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons,
Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe,
Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh-
rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer,
Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem
Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene
Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt,
von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In-
nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich
Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und
verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von
ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro-
päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten,
bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei
Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend,
deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten
Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos.
Die Länder an der Nordwestküste.
Man versteht darunter die an der Nordwestküste
Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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250 I. Nordamerika. Nordpolar länder.
1. Nordamerika.
Die Nordpolarlandcr.
Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere,
und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das
nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150
Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig-
sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star-
ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar»
mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren
besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen
bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe
der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem-
ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro«
päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens«
werrh sind von diesen Ländern:
1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis
jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island
und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und
Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen
und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und
des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab»
gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf.
2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr
Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich
von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten
mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten,
wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel,
Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und
Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi-
ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten
bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann-
ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her-
ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen
Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen
besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor-
gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands.
3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der
Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord-
westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit,
sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht.
4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine
oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord-
westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und
die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal.
5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht
sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-
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Extrahierte Personennamen: Julia
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordamerika Spitzbergen Island Norwegen Spitzbergen Wallsische Wallrossc
187
Iii. Osteuropa. Türkei.
bei den Osmanen und auch bei den übrigen Volksstäm-
men äußerst gering.
Die Türkei bildet mit der Asiatischen Türkei und
Aegypten eine unumschränkte Monarchie, an deren Spitze
ein Sultan, jetzt Mahmud Ii. steht, der mit despo-
tischer Gewalt über seine Unterthanen herrscht. Nach
ihm hat der Groß-Vezier die höchste Macht, und
ist der Stellvertreter des Sultans.
a) in der eigentlichen Türkei, welche auf der Südseite der
Donau liegt: Constantinopel, Hauptstadt und Residenz des
Sultans, eine der größten Städte Europas, südwestlich von
Odessa, in einer herrlichen Lage am Meere von Marmora und
an der Meerenge von Constantinopel (Bosporus'!, Asien gegen-
über, auf 7 Hügeln, mit weitläuftigen Vorstädten, worunter
Galata und Pera vorzüglich von Christen bewohnt werden,
ist schlecht gebaut und hat ohne die Vorstädte, von welchen einige
auf der Asiatischen Küste liegen, 3 Meilen im Umfange, einen
vortrefflichen Hafen, einen starken Handel, viele Moscheen, 88,000
Häuser und gegen eine halbe Million Einwohner. Zu den merk-
würdigsten Gebäuden gehören das Serail, die Residenz des Sul-
tans, von einem großen Umfange, aus vielen Gebäuden und
Gärten bestehend und die Sophien - Moschee, die vornehmste und
berühmteste unter allen, einst eine christliche Kirche. —• Die
Dardanellen, 4 feste Schlösser, südwestlich von Constantino-
pel, welche den Hcllespont und also den südlichen Zugang von
der Sceseite zur Hauptstadt vertheidigen, und von welchen 2 auf
der Europäischen und 2 auf der Asiatischen Küste liegen. —
Adrianopel, nach Constantinopel die größte Stadt in der Euro-
päischen Türkei, und nordwestlich von dieser Stadt gelegen, an
der schiffbaren Maritza, mit Fabriken, wichtigem Handel, vielen
Moscheen, worunter die Moschee Selim Ii. von den Türken für
die erste und schönste in der Welt gehalten wird, einem Pallaste
des Sultans und 130,000 Einwohner.— Philippopel, gleich-
falls große Stadt, nordwestlich von Adrianopel, an der Maritza,
wo viel Reiß gebaut wird, hat viele Fabriken, ansehnlichen Han-
del und 120,000 Einwohner (nach Andern nur 30,000), worunter
die Hälfte Griechen sind. — Sophia, große Stadt, nordwest-
lich von Philippopel, mit Fabriken und Handel, hat 50,000 Ein-
wohner. — Seres, Stadt, südlich von Sophia, in einer durch
ihre Baumwollenkultur berühmten Ebene, treibt beträchtlichen
Handel mit Baumwolle. •— Saloniki oder Tessalonich,
eine der wichtigsten Handelsstädte der Türkei, südwestlich von
Seres, an einem Meerbusen des Aegeischen Meeres, hat einen
Hafen, vielerlei Fabriken und unter ihren 70,000 Einwohnern
viele Juden, die hier eine hohe Schule haben. — Ianina, be-
festigte Stadt, südwestlich von Tessalonich, ,an einem großen See,
ist jetzt sehr verödet. ■— Bosna Serai oder Serajewo,
große Stadt, nordöstlich von Ragusa, wo viele Mctallwaaren
verfertigt werden, soll 65,000 Einwohner haben. — Belgrad,
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Marmora Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Asiatischen_Türkei Donau Constantinopel Europas Odessa Constantinopel Asien Constantinopel Maritza Saloniki Bosna Ragusa Belgrad
2.54
/
Länder an der Nordwestküste.
straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis
zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü-
sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des
Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von
Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan
St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in
nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern
sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben.
Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser
Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern
südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone
liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt
milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord-
asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen
außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen
von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg«
lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von
Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die
Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk,
kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch-
fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten
Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben
sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge-
wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste,
welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die
Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von
Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über,
Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß
die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer-
stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut
an die Russen abgeben müssen.
») die den vereinigten Staaten von Nordamerk,
ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser
Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz
von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große
Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet.
b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil
der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver
an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen
Nordwestküste gehört. ,
c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen
Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum
Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt
Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Elias
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Europa Nordamerika Russischen_Nordwestküste Nordamerk Oregon Oregon Russischen
Nordwestküste
256 Brittisches Nordamerika.
len weit hört. Oer St. Lorenz erhält zuletzt eine große
Breite, und mündet sich in den St. Lorenzbusen, einen
Theil des Atlantischen Meeres, welches hier auch die
tief ins Land eindringende Fundybai bildet. Das
Brittische Nordamerika liegt zwar zum Theil mit Jrar
lien unter gleicher Breite, hat aber ein weit rauheres
Klima, als man nach dieser Lage erwarten sollte, und
die Winter sind sehr strenge und anhaltend. An den
Küsten ist die Luft immer nebeligt. Die Produkte
sind vorzüglich: Hausthiere, Pelzwild, Wallfische, Wall«
rosse, Robben, Bisons, Musethiere, wildes Geflügel
(worunter besonders wilde Truthühner), Fische, vor-
nehinlich Kablj.au oder Stockfische, deren Fang haupt-
sächlich auf der großen Bank bei der Insel New-
foundland getrieben wird, und viele Menschen beschäf«
ligt; Getreide. Gartengewächse, Flachs, Hanf, Tabak,
ansehnliche Waldungen, Zuckerahornbäume, Eisen, Ku-
pfer, Blei, Steinkohlen.
Die Einwohner, deren Zahl 1,200,000 beträgt,
sind größtenteils Europäer, meistens von Britlischec
und Französischer Abstammung; auch giebt es noch In-
dianer, doch in keiner bedeutenden Zahl; und ein Theil
derselben ist zur Civilisation und zum Christenthum über-
gegangen. Ackerbau und Viehzucht werden in vielen
Gegenden getrieben; die Industrie ist geringe, desto wich-
tiger der Fischfang und der Handel, vorzüglich mit Holz,
Fischen und Pelzwerk. Die Pelzhändler dringen bis in
die innersten Theile von Nordamerika, und kaufen den
Wilden ihr Pelzwerk ab. Die einzelnen Länder des
Brittischen Nordamerikas sind:
a) die Insel Newfoundland, vor dem St. Lorenzbusen
und durch die Belle -Jsle- Straße von Labrador getrennt, größer
als Portugal und von dreieckiger Gestalt, mit der Hauptstadt
St. Johns, an der Ostküste, der Sitz des Gouverneurs, hat
einen Hafen und ist die vornehmste Stockfisch-Niederlage.
b) die Insel Kap Breton, südwestlich von Newfoundland
und vor dem St. Lorenzbusen gelegen.
c) die Insel St. Johns oder Prinz Eduard, westlich
vom Kap Breton, liegt im St. Lorenzbusen.
cl) die Halbinsel 9t e u -S ch o t t l a n d, südlich von der vori-
gen Insel, ist durch die Fundybai von dem Festlande getrennt,
mit welchem sie jedoch durch eine Landenge zusammenhangt, und
enthält die Hauptstadt Halifax, Sitz des Gouverneurs und mit
einen, großen Hafen, an der Ostküste gelegen.
«)
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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Extrahierte Personennamen: Britlischec Johns Breton Johns Eduard Eduard Breton
I. Nordasien.
195
sie Spitze der Elbrus ist, das Uralgebirge an der
Nordwestseite und hier eine Grànzwand zwischen Europa
und Asien bildend, das Altai-Gebirge an der Süd-
seite, das sich in den großen und kleinen Altai theilet
und der Ostsibirische Gebirgszug, wozu der Jab lo,
noi und der Stannowoi gehören, wovon das letz-
tere und das Kamtsch attische Gebirge die nord-
östlichsten Gebirge des Landes ausmachen und sich in
der Nähe des Ochotskischen Meeres erheben. Die Haupt,
abdachung geht gegen Norden, wohin auch die Haupt,
flüsse Ob, Ienisey, Lena, Indigirka und Ko-
lyma ihren Lauf nehmen, indem sie sich in das Eis-
meer ergießen. Von den übrigen Hauptflüssen laufen
der Anadyr nordöstlich in das Meer von Kamtschatka,
die Wolga und der Kur südöstlich ins Kaspische Meer.
Die größten Landseen sind: das Kaspische Meer
und der Aralsee, welche beide jedoch nur zum Theil
hieher gehören, und der Baikalsee.
Der nördlichste Theil des Landes liegt in der nörd-
lichen kalten Zone, wo die Kälte äußerst groß, die
Winter sehr lang und die Sommer sehr kurz sind; der
mittlere weit größere Theil liegt in dem nördlichen
Theile der nördlichen gemäßigten Zone, wo auch noch
eine beträchtliche Kälte herrscht, der südlichste kleinere
Strich liegt in dem südlichen Theile der nördlichen ge-
mäßigten Zone, wo die Luft weit wärmer ist, besonders
in den südlich vom Kaukasus gelegenen Gegenden.
Die Hauptprodukte des nördlichsten Theiles, wo
kein Ackerbau Statt findet, sind Fische und treffliches
Pelzwild, daher daselbst auch Jagd und Fischerei die
Einwohner hauptsächlich ernähren, wozu noch die Nenn-
thierzucht kommt. In den mittlern Gegenden ist die
Viehzucht wichtig, wovon vorzüglich die nomadischen
Bewohner der ausgedehnten Steppen im südwestlichen
Theile Rußlands sich ernähren. In vielen Gegenden
hat man Getreide- und Obstbau und in den südlichsten
Strichen Weinbau. Einen großen Reichthum des Lan-
des machen auch die Waldungen und Bergwerke aus,
indem man bier viel Platina, Gold, Silber, Kupfer,
Blei und Eisen gewinnt. Von den vielen andern Mi-
neralien sind besonders die erst kürzlich im Ural entdeck,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Nordasien Europa Asien Ostsibirische Ienisey Indigirka Kamtschatka Kaspische
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei.
Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit
Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der
kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker«
bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem
Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte.
Die Mongolei.
Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen
Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und
die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die
Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen.
Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele«
gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem
Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von
dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und
in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi
oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus
Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh-
rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung,
als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der
Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur,
welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho,
welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver-
schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal«
kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or,
unweit der Gränze von China.
Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile
dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima
doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als
warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte
bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen,
und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der
Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die
sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des
Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten,
ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von
der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den
Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde
Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild
verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast
ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un-
ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen
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Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Mongolei Sibirien Tibet Mongolei Sibirien China China Mongolei
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Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
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Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika