219
V. O jta fien.
erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die
Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten
zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die
größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse-
Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei-
ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue
Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele
Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse,
worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer
den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung-
Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten.
China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil,
der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein
warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge-
genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der
südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind
ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge,
legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche
Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa-
sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge
abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön-
sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und
von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo-
von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend
ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker,
Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse,
Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd-
lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr,
Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge-
wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer),
Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde,
Salz.
Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden
angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen,
sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra-
che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge-
hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju.
den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des
Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger
der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü-
dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die
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187
Iii. Osteuropa. Türkei.
bei den Osmanen und auch bei den übrigen Volksstäm-
men äußerst gering.
Die Türkei bildet mit der Asiatischen Türkei und
Aegypten eine unumschränkte Monarchie, an deren Spitze
ein Sultan, jetzt Mahmud Ii. steht, der mit despo-
tischer Gewalt über seine Unterthanen herrscht. Nach
ihm hat der Groß-Vezier die höchste Macht, und
ist der Stellvertreter des Sultans.
a) in der eigentlichen Türkei, welche auf der Südseite der
Donau liegt: Constantinopel, Hauptstadt und Residenz des
Sultans, eine der größten Städte Europas, südwestlich von
Odessa, in einer herrlichen Lage am Meere von Marmora und
an der Meerenge von Constantinopel (Bosporus'!, Asien gegen-
über, auf 7 Hügeln, mit weitläuftigen Vorstädten, worunter
Galata und Pera vorzüglich von Christen bewohnt werden,
ist schlecht gebaut und hat ohne die Vorstädte, von welchen einige
auf der Asiatischen Küste liegen, 3 Meilen im Umfange, einen
vortrefflichen Hafen, einen starken Handel, viele Moscheen, 88,000
Häuser und gegen eine halbe Million Einwohner. Zu den merk-
würdigsten Gebäuden gehören das Serail, die Residenz des Sul-
tans, von einem großen Umfange, aus vielen Gebäuden und
Gärten bestehend und die Sophien - Moschee, die vornehmste und
berühmteste unter allen, einst eine christliche Kirche. —• Die
Dardanellen, 4 feste Schlösser, südwestlich von Constantino-
pel, welche den Hcllespont und also den südlichen Zugang von
der Sceseite zur Hauptstadt vertheidigen, und von welchen 2 auf
der Europäischen und 2 auf der Asiatischen Küste liegen. —
Adrianopel, nach Constantinopel die größte Stadt in der Euro-
päischen Türkei, und nordwestlich von dieser Stadt gelegen, an
der schiffbaren Maritza, mit Fabriken, wichtigem Handel, vielen
Moscheen, worunter die Moschee Selim Ii. von den Türken für
die erste und schönste in der Welt gehalten wird, einem Pallaste
des Sultans und 130,000 Einwohner.— Philippopel, gleich-
falls große Stadt, nordwestlich von Adrianopel, an der Maritza,
wo viel Reiß gebaut wird, hat viele Fabriken, ansehnlichen Han-
del und 120,000 Einwohner (nach Andern nur 30,000), worunter
die Hälfte Griechen sind. — Sophia, große Stadt, nordwest-
lich von Philippopel, mit Fabriken und Handel, hat 50,000 Ein-
wohner. — Seres, Stadt, südlich von Sophia, in einer durch
ihre Baumwollenkultur berühmten Ebene, treibt beträchtlichen
Handel mit Baumwolle. •— Saloniki oder Tessalonich,
eine der wichtigsten Handelsstädte der Türkei, südwestlich von
Seres, an einem Meerbusen des Aegeischen Meeres, hat einen
Hafen, vielerlei Fabriken und unter ihren 70,000 Einwohnern
viele Juden, die hier eine hohe Schule haben. — Ianina, be-
festigte Stadt, südwestlich von Tessalonich, ,an einem großen See,
ist jetzt sehr verödet. ■— Bosna Serai oder Serajewo,
große Stadt, nordöstlich von Ragusa, wo viele Mctallwaaren
verfertigt werden, soll 65,000 Einwohner haben. — Belgrad,
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Extrahierte Personennamen: Marmora Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Asiatischen_Türkei Donau Constantinopel Europas Odessa Constantinopel Asien Constantinopel Maritza Saloniki Bosna Ragusa Belgrad
206
Iii. Westasien. Arabien.
Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett,
schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus,
thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen,
Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner
wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden,
Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln,
ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel
Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd-
früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind
vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut.
Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der
Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien
weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm-
me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein
Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen.
Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die
Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend,
aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi,
schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur
Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich
von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen-
dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl-
reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi,
ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig-
keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene
Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige,
neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor-
züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der
Herrschaft des Pascha von Aegypten.
Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von
Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge-
gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige
Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn
soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem
§eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem
Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der
Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha-
rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä-
te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten
Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere,
ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die
südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges
Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In-
sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber
jetzt von den Britten besetzt.
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Extrahierte Personennamen: Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Asien Arabiens Mekka Mekka Medina Mekka Basra Afrika
212 Vorders oder Ostindien.
muscheln; Reiß (die Hauptgetreideart und gewöhnlichste
Nahrung der Einwohner), Safran, Zuckerrohr, Opium,
Mohn, Baumwolle, Indigo, Kardamomen, Pfeffer,
Tabak, Nicinusbäume, woraus Oel gemacht wird, Be-
tel, dessen Blätter grkauet werden, Färbehölzer, beson-
ders Sandelholz, Gummibäume, Drachenblut, Kampher,
Bambusrohr, ein sehr nützliches Gewächs, die köstlich-
sten Baumfrüchte, vorzüglich die Kokospalme, und an-
dere Palmenarten (als Weinpalmen, Sagopalmen, Are,
kapalmen, deren Nüsse zur Zubereitung des Betels ge-
nommen werden), Bananen oder Pisangs, große Wal-
dungen mit den nutzbarsten Holzarten. Das Mineral-
reich, welches edle und unedle Metalle enthält, liefert
besonders die schönsten und reinsten Diamanten nebst
andern Edelsteinen, viel Salpeter, Salz, Borax, Ambra.
Ostindien ist stark bevölkert, so daß man die An-
zahl der Einwohner auf 135 Millionen berechnet,
worunter die Hindus mit einer eigenen Sprache das
Hauptvolk ausmachen, sich in 4 Hauptkasten theilen und
eine eigene Religion, die Brama- Religion haben, deren
Tempel Pagoden heißen. Außerdem giebt es Afghanen,
Mongolen, Parsen, Juden, Europäer (besonders Brit,
ten). Nebst der angeführten Religion des Brama, fin-
det man Muhamedaner, Feueranbeter, Christen, Be-
kenner der Mosaischen Religion. Die Einwohner be-
treiben Ackerbau nebst Viehzucht und haben es in ver,
schiedenen Industriezweigen sehr weit gebracht, so wie
auch Künste und Wissenschaften nicht ganz unbekannt
sind. Der Land- und Seehandel ist wichtig; doch ist letz-
terer fast ganz in den Händen der Ausländer.
Den größten Theil dieses schönen Landes besitzen
die Dritten, von deren Herrschaft auch viele inländische
Fürsten abhängen, so daß ihrem Szepter, mit Einschluß
der Vasallenfürsten, an 123 Millionen Einwohner ge,
horchen, während kaum 12 Millionen von eigenen un-
abhängigen Fürsten beherrscht werden. Was die Fran-
zosen, Portugiesen und Dänen hier besitzen, ist ganz
unbedeutend.
3) in dem nördlichen Theile oder Hindostan: Lahore,
Hauptstadt im Lande der Seiks, die unabhängig von der Herr-
schaft der Britten sind, südöstlich von Pischaur, an einem Neben-
flüsse des Indus, hat vieles von ihrem ehemaligen Glanze verlo-
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300 Australien. Cook-Archipel rc.
lischen Produkten und wohl angebaut. Die zahlrei-
chen Einwohner, welche zu der Malayischen Race ge-
bären, zeichnen sich durch freundschaftlichen Sinn, durch
Reinlichkeit und durch Kunstfleiß vor den andern Be-
wohnern der Australischen Inseln aus. Sie haben sehr
kunstlose Wohnungen, jede gewöhnlich von Anpflanzun.
gen umgeben, wovon 20 bis 3o eine Dorfschaft aus-
machen. Die Pflanzungen sind sämmtlich eingehegt und
durch Alleen mit einander verbunden. Die Hauptpro-
dukce, welche darin gezogen werden, sindaams, Arum-
wurzeln und der Taumelpfeffer, woraus sie ein berauschen-
des Getränk, Kawa genannt, bereiten; ferner Pisangs,
Vanamen, Feigen, Kokosbäume und Brodfruchtbäume.
Auch beschäftigen sie sich stark mit dem Fischfänge und
ihre Piroguen oder Kanots gehören zu den kunstreichsten
Australiens. Sie haben jetzt durch die Bemühung Britr
tischer Missionäre zum Theil das Christenthum angenom,
men, wovon man bereits in den netten Häusern, in der
Kleidung und im Anbau des Landes erfreuliche Folgen
wahrnimmt. Die größte dieser Inseln heißt Tonga, auch
Tonga tabu, wo jetzt das Christenthum eingeführt und
eine kleine Stadt, Bea genannt, entstanden ist.
Der Cook- oder Mandschia-Archipel.
Eine Gruppe kleiner, von dem berühmten Seefah-
rer Cook entdeckter Inseln, östlich von den Freundschafts-
inseln, sind niedrig und von vielen Klippen umgeben,
daher das Anlanden sehr gefährlich ist. Sie enthalten
mehrere von den Australischen Produkten und sind gut
bevölkert. Die Einwohner gehören zu der Malayischen
Race, und der größte Theil derselben ist jetzt durch Mis-
sionäre für das Christenthum gewonnen worden, so daß
man bereits mehrere christliche Kirchen antrifft. Auf eini-
gen dieser Inseln sind zahlreiche Pflanzungen vonpisangs,
Kokosnüssen, Vrodfruchtbäumen und von Arumwurzeln.
Die Gesellschaftsinseln.
Diese Inseln liegen in der heißen Zone, nordöstlich
von dem Cookarchipel, und gehören zu den angenehm-
sten Australiens. Der vulkanische, bergige Boden ist
äußerst fruchtbar an den Australischen gewöhnlichen
Produkten, und jetzt giebt es auch Europäische Haus,
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9
Ninus lernt bei der Belagerung von Bactra die kühne,
Semiramis kennen < Tochter der Fischgöttin Derketo,
von Tauben ernährt) und erhebt sie zur Königin.
Tie soll ihn durch List getödtet Habeno) und folgte ihm
in der Regierung.
Semiramis führt großartige Bauten aus: Py-
ramidenartiges Grabmal des Ninus in Niniveh, die hän-
genden Gärten in Babylon (terassenartige Waldaulagen;f)
Mauern, Kanäle, Brücken im ganzen Reiche. Sie herrscht
kräftig, macht Eroberungen bis au Asrika's Nordküste
und den Kaukasus, wird aber von dem indischen Könige
Stabrobates am Indus geschlagen und flieht. Bald dar-
aus durch ihren weibischen Sohn Ninyas ermordet, mit
, dem eine Reihe schwacher Könige beginnt. Doch neuer
Aufschwung des Reiches unter Phul und Tiglat Pilesar.
721 Salmanassar erobert das Reich Israel, g)
Außerdem Phönicien bis auf das mächtige Tyrus Un-
ter seinem Sohn Sanherib beginnt der Verfall des
Reiches. Er zieht erfolglos gegen Aegypten und den ab
gefallenen Hiskias. h)
712 Medien reißt sich von Assyrien los.
708 Dejoces wird König von Medien und erbaut die
Hauptstadt Ecbatana.
Die Meder waren Arier und gehörten, wie die Perser,
zum Zendvolke. Religion: Licht und Feuerdienst;
Ormuzd, Gott des Lichtes; Ahriman, böser Gott
der Finsterniß; die Jzeds gute, die Dews böse Geister.
Der Kampf des Lichtes und der Finsterniß endigt dereinst
mit dem Siege des Ormuzd. Die heilige Schrift des
Zendvolkes, der Zen da Vesta (b. i. lebendiges Wort),
stammt von Zoroaster (Zarathustra). Priesterstand
der Magier. — Ecbatana am Orontes-Gebirge war ring-
förmig gebaut und mit 7 verschiedenfarbigen Mauern um-
geben. In der Mitte, am höchsten, tag die Königsburg
und das Schatzhaus.
625 Babylonien unter Nabopolassar macht sich unab-
hängig v on Assyrien.
006 Niniveh durch Nabopolassar und Cyaxares, Kö-
nig von Medien,1) zerstört. Ende des assyrischen
Reiches.
e) Wie lautet die Sage darüber?
k) Wahrscheinlicher freilich ist es, daß sie erst von Nebucaduezar für
seine Gemahlin Nitocris angelegt wurden.
g) Der letzte König?
h) Wodurch wird er zur Umkehr gezwungen?
i.) Besieger der Scythen. Welche Pölker nannte man so?
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126
gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen
trachtete.
1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
M ü h l b e r g.
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf
Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter
Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von
Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro-
testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser
durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei
Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung,
Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht
nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von
Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in
das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land
zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün-
deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen
Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser.
Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben;
jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der
Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann
Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten-
berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von
Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go-
tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie)
überlassen.
Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde
durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den
Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten
Joachim ll.
1548 Das augsburger Interim.
Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß
(hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan-
ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei-
sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me-
lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter
Vermittlungsversuch.
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver-
trag.
k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania!
l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt.
m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig.
ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Moritz_von
Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl_V. Karl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Johann_Friedrich_> Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Joachim_ll Agricola Moritz Karl_an_Luthers Karl
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
86
icttretd), welches auch Sicilien und die Balearen umfaßte,
bestand nur wenig über 100 Jahre (bis 534). 455 un-
ternahm Geiserich einen Plünderungszug gegen Roml),
gerufen durch Valentinians Wittwe Eudoxia, die sich
mit dessen Akörder Petr an ins Maxim ns hatte ver-
mählen müssen.
44tt Hengist und Horsa gründen in Britannien ein
angelsächsisches Reich
Zum Schlitze Italiens hatten die Römer ihre Legionen
aus Britannien ganz zurückgezogen; daher Plünderungs-
züge der Pikten und Stoten. Gegen sie ruft König
Vortigern Angeln und Sachsens) zu Hilfe, welche 7
kleine Reiche gründeten. (Heptarchie, 827 durch Egbert
vereinigt.) Die (keltischen» Briten zogen sich nach Wales
und der Bretagne zurück. Die angelsächsische Herr-
schaftu) dauerte über 600 Jahre, bis zur normannischen
Eroberung 1066. (Wilhelm der Eroberer. Schlacht bei
Hastings.)
451 Der Hunnenkönig Attila wird bei Chalons a. d.
Marne auf den catalauniseben Feldern geschlagen.
Die Hunnen waren bis Ungarn vorgedrungen. Unter
Attila (Etzel , Gottesgeißel) o) durchzogen sie verheerend
das öströmische Reich. Geiserich bewog ihn zu einem Ein-
fall in die weströmischen Provinzen. Attila schlug die
Burgunder p) und drang bis zur Loire vor. Aetius ver-
bindet sich mit den Westgothen lind andern Völkern.
Sehr blutige Schlacht; Heldentod des Westgothenkö-
nigs Theodorich. Attila kehrt nach Ungarn zurück.
Aöttus bald darauf durch Valentinian ermordet.
<452) Attila's Zug nach Italien.
Er unternahm ihn, weil Valentinian in. ihm die Aus-
lieferung seiner Schwester Honoria, die ihm ihre Hand
angetragen hatte, verweigerte. Zerstörung vonaqnilesa,
Plünderung Oberitaliens. Gründung Venedigs durch
die Vertriebenen. Unerwarteter Rückzug Attila's. q)
l) Dierzehntägige Plünderung. Zerstörung und Raub von Kunstwer-
ken (Vandalismus).
m) Die Angeln wohnten in Schleswig, die Sachsen an der unteren
Elbe.
n) Der bedeutendste König war Alfred der Große, der Besieger der
Dänen (um 880)
o) Ermordung seines Bruders Bleda. Das Schwert des Kricgsgottes.
p) Die Könige Günther, Gernot und Giselher in Worms. Nibelun-
genlied.
g) Papst Leo I. im Lager des Attila am Mincio.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Wittwe_Eudoxia Vortigern Egbert Wilhelm Attila Attila_(Etzel Attila Attila Aöttus Honoria Alfred_der_Große Günther Gernot Giselher Leo_I. Leo_I. Attila
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16<9—1637 Ferdinand 11.
Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be-
wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho-
lischen Partei gewonnen wurde.
1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor
Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst
Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh-
men erwählt.
Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt-
sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische
Prinzessin, bewogen.
Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja
der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an!
Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie-
drich von Baden, der Herzog Christian von
Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende
Gras Ernst von Mansfeld.
1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag
geschlagen.
Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer-
schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y)
Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän-
' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll-
zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von
Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn
besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi-
milian. z)
(1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa)
wählt den König Christian kv. von Dänemark
zum Anführer.
Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried-
land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung
eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von
50000 Mann.
1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld
an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri-
stian bei Lutter am Barenberge.
v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um
terschrift.)
w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten."
x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind"
y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an.
7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom.
a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte
das Land-zu katholisiren.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Matthias_von_Thurn Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Elisabeth Friedrichs_Hanptvorkämpfer Friedrichs Christian_von
Braunschweig Ernst Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_von
Baden Friedrich Christian_bei_Höchst Tilly Christian Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Tilly Ferdinand Ferdinands Christians Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Wien Sachsen Baden Mansfeld Prag Prag Holland Mansfeld Lamormain Rom