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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 304

1836 - Eisleben : Reichardt
304 Australien. Sandwichinseln. schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge, dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele (spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava, Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den 14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel, mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb- sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig. lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes Fort und 7000 Einwohner hat. Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 18

1836 - Eisleben : Reichardt
Ì8 Vorbegrìffe. cher als die Breite ist. Wo die Abfälle die Ebenen oder niedrigen Gegenden berühren, ist der Fuß des Gebirges. Gebirge. §. 31. Von einem größer« oder Hauptgebirge laufen gemeiniglich kleinere Seitenarme oder Seiten- und Nebengebirge aus, deren höchste Punkte jedoch die Höhe des Hauptgebirgsrückens nicht erreichen. Bei dem Hauptgebirge unterscheidet man das Vorgebirge und das Mittelgebirge von dem eigentlichen H och- gebirge. Zuerst gelangt man, wenn man sich von ei, ner Ebene einem Hauptgebirge nähert, zu den Vor, bergen oder zu dem Vorgebirge, welches aus Hügeln und sanft sich erhebenden, fast immer mit fruchtbarer Erde bedeckten Bergen besteht. Das darauf folgende Mittelgebirge ist schon steiler und höher, aber noch fruchtbar und besonders reich an nahrhaften Pflanzen für das Vieh. Ueber dasselbe ragt nun das Hoch ge» birge mit seinen oft jähen Abstürzen, tiefen Abgrün- den, nackten, schroffen Felsengipfeln empor, und streckt sein Haupt den Wolken entgegen, oder erhebt eö oft über dieselben. Gletscher. Lawinen. §. 32. Im Hochgebirge findet man oft Gletscher oder Anhäufungen von großen Eismassen, die sich meist durch den häufigen Schnee bilden, der von der Wärme der Sommertage zwar geschmolzen war, aber durch die darauf folgenden kalten Nächte wieder gefriert; ferner Eisfelder und Eisthäler, d. h. gleichfalls vom Schnee und Eise gebildete Flächen oder Vertiefungen; und Lawinen, worunter man das Herabstürzen ansehn- licher Schnee- oder Eismassen von den höhern Gebir- gen versteht, die je tiefer sie herabstürzen, desto mehr an Umfang und Gewicht zunehmen, alles was ihnen in den Weg kommt, mit sich fortreißen oder zerstören und oft ganze Häuser und Ortschaften bedecken. Vorgebirge. Vulkane. §. 33. Gebirge, die sich bis zum Meere erstrecken, endigen sich daselbst entweder mit Kaps- oder Vor-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 19

1836 - Eisleben : Reichardt
19 Vorbegriffe. geblrgen, die auf eine beträchtliche Weite ins Meer vorspringen — oder sehen auch oft noch auf den nahen Inseln fort, indem das Meer zwischen dem festen Lan- de und den Inseln nur eine durchbrochene Stelle über- fließt. — Vulkane oder feuerspeiende Berge heißen solche, welche von Zeit zu Zeit glühende Steine, geschmolzene Massen (Lava), Feuer, Rauch, Asche rc. mit Gewalt ausstoßen. Die Oeffnungen, aus welchen diese Ausbrüche kommen, heißen Krater. Gegenden, in deren Nähe Vulkane sind, werden öfters von Erd- beben heimgesucht, worunter man gewaltsame Erschüt, terungen und Bewegungen einer kleinern oder größer» Strecke Landes versteht, wodurch zuweilen ganze Städte zu Grunde gehen. Thäler. Schluchten. Pässe. §. 84. Die langgestreckten Vertiefungen, durch wel- che nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze Bergketten und Gebirge von einander abgesondert wer- den, heißen Thäler, und enthalten gewöhnlich das Berte der Ströme, Flüsse und Bäche. Man unter- scheidet Haupt - und Nebenthäler. Jene laufen vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges hinab; diese fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgs- rücken, sondern an niedrigern Theilen des Gebirges an, und öffnen sich in die Hauptthäler. Sehr enge Thäler nennt man Schluchten und wenn sie steil und tief sind, Klüfte. Im Allgemeinen erweitert sich ein That immer mehr, je tiefer es im Gebirge herunter steigt, und je mehr Nebenthäler sich mit vereinigen. Jedoch ist oft auch der Ausgang eines Thales schmäler und enger als die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor. Erdrücken. Vergebenen. §. 35. Die niedrigsten Theile des Landes sind die Küsten oder Meeresufer, von wo es nach und nach im- mer höher wird, so daß die Berge und Gegenden sich meistens im Innern des Landes befinden, wiewohl es auch hiervon Ausnahmen giebt. Die höchste Gegend des Landes ist nicht immer ein wirkliches Gebirge, son- dern auch zuweilen eine weniger merkliche Erhabenheit,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 24

1836 - Eisleben : Reichardt
24 Erste- Kapitel. Theil der Erde fallen, desto größer ist die Wörme der Luft; daher haben die Länder zwischen den Wendekrei- sen, wo die Sonne die Erde senkrecht bescheint, im All- gemeinen eine größere Wärme, als die den Polen nä- her liegenden, und darauf gründet sich die schon oben angeführte Eintheilung der Erde in die heiße Zone, die gemäßigten und kalten Zonen. Doch wären die Son, nenstrahlen die einzige Ursache von der Erwärmung der Luft, so würde die Wärme und Kälte jedes einzelnen Ortes von seiner geographischen Breite abhängen; allein die Erfahrung lehrt, daß dies der Fall nicht ist. Es giebt nämlich außer der Sonne noch andere Ursachen, von denen die Wärme und Kälte abhängen, z. D. die Höhe und Lage eines Landes, hohe Gebirge, die Nach- barschaft des Meeres, der Seen und großer Flüsse, die Beschaffenheit der Kultur des Bodens, die herrschenden Winde rc. Vorzüglich haben die hohe Lage eines Lan- des und hohe Gebirge, insbesondere wenn sie ewigen Schnee tragen, großen Einfluß auf die Verminderung der Wärme und Vermehrung der Kälte; denn der Luft» kreis wird immer kälter, je mehr er über die Erdober« stäche erhöhet ist. Ueber jedem Ort der Erdoberfläche muß es also eine Luftgegend geben, in welcher der Grad der Kälte so stark ist, daß der auf einem in jene Luft emporragenden Berge liegende Schnee nicht schmilzt, sondern beständig liegen bleibt. Diese Höhe, auf wel- cher der beständige oder ewige Schnee anfängt, heißt die Schneeltnte, ist um den Aequator am höchsten, und senkt sich immer mehr, je näher sie den Polen kommt, bis sie sich endlich an den Polen zur Meeres- fläche herabsenkt, und alles mit ewigem Schnee und Eise bedeckt. Naturprodukte. Mineral- und Pflanzen- reich. §. 44. Das Klima hat auf die Natur «Erzeug- nisse, Naturprodukte, großen Einfluß. Unter Na- turprodukten versteht man alle von der Natur selbst hervorgebrachten Körper, die wir auf und in der Erde an- treffen, sie mögen empfinden, leben und sich willkührlich bewegen, oder nicht. Es giebt derselben eine sehr große

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 268

1836 - Eisleben : Reichardt
268 Iii. Südamerika. Niederländern: außer mebrern kleinern Inseln, Curassas, in der Nähe des Festlandes von Südamerika. Noch liegen im Atlantischen Meere, weit von der Ostküste Nordamerikas und östlich von Charleston, die kleinen Bermüdi- schen oder Sommers-Inseln, die aber nicht zu Westindien gehören, und deren Besitzer die Britten sind. Die Einwohner nähren sich am meisten von Schifffahrt, Fischerei und Scesalzge- winnung. Hl. Südamerika. Die drei Colombischen Republiken. Sie gränzen gegen Norden an das Earaibische Meer, gegen Osten an den Atlantischen Ozean und an das Brittische und Französische Guayana, gegen Süden an Brasilien und Peru und gegen Westen an das stille Meer, welches hier auf der Südseite der Nord- und Südamerika verbindenden Landenge den Meerbusen von Panama macht, und an die vereinigten Staaten von Mittelamerika (Guatemala), und enthalten gegen 60,000 Qmeilen. Das, Land ist seiner natürlichen Beschaffenheit nach sehr verschieden, indem der westliche Theil aus einem hohen Gebirgslande, der östliche hingegen meistens aus großen Flächen, hier Llanos genannt, -besteht, die in der Regenzeit mit schönem Pflanzengrün bedeckt stnd, in der trocknen Jahreszeit aber einer Wüste gleichen. Das Hauptgebirge sind die hohen Cordilleras de los Andes, die aus Peru hieher gelangen, mit ihren verschiedenen Ketten schöne Hochebenen einfassen, und zuletzt mit ihrer westlichen Gebirgsreihe nach Gua« temale übergehen, während die östliche, längs der nörd, lichen Küste, gleich einer steilen Wand gegen das Ca- raibische Meer gewendet, bis der Insel Trinidad gegen, über sich hinzieht. Viele Berge der Cordillrren haben mit ewigem Schnee bedeckte Gipfel, speien zum Theil noch Feuer, und erheben sich bis zu 20,000 Fuß Höhe über der Meeresfläche. Der höchste Berg ist der Chim- borazo (spr. Tschimborasso) südlich von der Stadt Quito und in der Nähe des Aequators. wo überhaupt die Cordilleren dieses Landes ihre höchsten Gebirgsmas« sen auftbürmen. Die vornehmsten Flüsse sind: der Orinoco, welcher hier entspringt, und sich in vielen Mündungen, Trinidad gegenüber, in einen Meerbusen

6. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 49

1910 - Hannover : Helwing
bald über den Fluß hinüber, bald weicht sie erheblich davon zurück, bis sie bei Stolzenau den Fluß endgiltig verläßt und fast im rechten Winkel nach Westen umbiegt. In dieser Richtung zieht sie sich bis über die Ems hin. Sie berührt dabei als Nachbarländer die Provinz Westfalen, das Herzogtum Brauuschweig, die Fürstentümer Waldeck, ^ Schaumburg- Lippe, Lippe-Detmold und am Deister nochmals ein Stück der Provinz Hessen. Endlich wendet sich diese Grenzlinie jenseit der Ems schars nordwärts und stößt dann bis zur Seeküste hin an das Königreich Holland. Das so umgrenzte Gebiet der Provinz wird durch einen schmalen Streisen brauuschweigischen Landes in einen kleinen südlichen Teil (Südhannover) und einen größeren nördlichen (Nordhannover) geschieden; letzteren scheidet das Großherzogtum Oldenburg wieder in einen östlichen und einen westlichen Flügel, die nur durch eine schmale Landbrücke zusammenhängen (Ost- und Westhannover). Von der Hauptfläche des Landes sind abgetrennt: die kleine Grasschaft Hohn- stein im Südharz, die Orte Polle und Bodenwerder an der Weser und Wilhelmshaven am Jadebusen. Dagegen umklammert Hau- nover: das Großherzogtum Oldenburg, das Gebiet der Freien Stadt Bremen, kleine Gebiete des Herzogtums Braunschweig und fast das ganze Fürstentum Schaumbnrg-Lippe. Entstehung der ^berslächenformen. Bei Betrachtung unserer Provinz erkannten wir den reichen Wechsel der Landschaften. Wir sahen kreuz und quer gehende steile Bergzüge mit grünenden Wäldern und breite Talmulden mit wogenden Saatfeldern, dürre Heiden, unwirtliche Moore und reiche Marschen. Wie ist dieses bunte Oberflächenbild entstanden? Unsere Erde war einst ein mächtiger Glutball, wie heute noch die Sonne und zahlreiche andere Sterne. Der Glutball kühlte sich allmählich in taufenden von Jahren so weit ab, daß sich eine seste Rinde um den Kern bildete, der noch heute glüht (Vulkane). Aber dieser festen Erdrinde ging es wie der Schale eines ge- bratenen Apfels. Solche Apfelschale ist glatt gespannt, so lange der Apfel heiß ist; sobald er erkaltet, runzelt sie sich. Auch auf der sich abkllhleudeu Erdrinde trateu Runzeln hervor; das sind die Gebirge. Nur sind diese bei der riesig großen Erd- krnste im Verhältnis nicht so groß wie die Runzeln beim Apfel. Als die Erdrinde weiter erkaltete, da fiel aus der Lufthülle der Wasserdampf in ungeheuren Regen- strömen uieder und bildete auf der Erde einen heißen Urozean. Viel Gestein wurde abgewaschen, aufgelöst und fortgeschwemmt und in Schichten im Urmeere abgelagert, so wie noch heute bei Überschwemmungen das Flnßwasfer Schlamm absetzt. Aber diese Schichtenbilduug ging nicht ruhig vor sich. Durch den gewaltigen Druck des glühenden Erdinneru barst die Erdrinde hier oder hob sich dort. Flüssige Massen drangen empor und erkalteten, oder es brachen mächtige Erdschollen in die Tiefe. Und so sind nach furchtbaren Erschütterungen in tausenden von Jahren bis zum heutigen Tage hoch und tief, Gebirge und Täler, Festländer und Weltmeere entstanden. Man unterscheidet nun in dieser Geschichte der Erdbildung vier große Zeit- abschnitte: Die Urzeit, das Altertum, das Mittelalter und die Neuzeit. Aus der Urzeit und dem Altertums ist iu unserer Provinz nur der Harz zu nennen. Meyer, Heimatkunde. 4

7. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 3

1910 - Hannover : Helwing
erinnern, daß na6) dem Glauben unserer Voreltern die Hexen in der ersten Mai- nacht ans Besenstielen und Ziegenböcken zum Brocken (Blocksberg) ritten und dort mit dem Teufel tanzten. Inmitten dieses Trümmerfeldes steht das große Brockengasthans und ein Aussichtsturm. Die großen Säle des Gasthauses nimmt fast jeder Bergsteiger in Anspruch; denn über die Brockeuhöhe bläst stetig ein scharfer, kühler Wind, der fast täglich, je nach der Jahreszeit, Nebel, Regen oder Schnee mit sich führt. Nur die Mouate Juui, Juli, August und September sind ohne Frost und Schnee. Brockenhöhe. Bei der geriugeu Wärme, der starken Feuchtigkeit der Luft, der beträchtlichen Höhe und der kurzen Sommerzeit hat sich hier auf der kühlen, steinigen Brocken- kuppe eine eigentümliche Pflanzenwelt entwickelt. Zn Hunderten überziehen im Frühling die weißen Blütensterne der Berganemone das Grau des Bodeus. Im Herbste hat die Pflanze ein mit langen Granneu versehenes Fruchtbüschelchen ent- wickelt, das ihr den Namen Hexenbesen eingetragen hat. Dazu kommen seltene Habichtskräuter, die Zwergbirke, die mit nadelartigen Blättern versehene Brocken- myrte, die isländische Flechte und die Landkartenflechte, alles Pflanzen, die man ans den Alpen oder ans den hohen Bergebenen Norwegens findet. Die Tierwelt ist auf der Kuppe nur sehr geriug vertreten. Ringdroffeln oder Rabenkrähen überfliegen wohl einmal die kahle Kuppe; aber Wohnung nehmen dort nur kleine Fledermäuse, schwarze Eidechsen, einige Käfer und ein paar Schmetterlinge. Das zwei Wegstunden ins Geviert messende Brockenfeld ist ein sumpfiges Bruchland, auf dem der Waldwuchs hier und da durch Sumpflachen unterbrochen ist. An

8. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 5

1910 - Hannover : Helwing
Innerste fließt zur Leine; kein anderer Fluß ist dem Bergbau und dem Hütten- betriebe so dienstbar geworden wie die Innerste; mehrere Silberhütten und Poch- werke werden durch sie und ihre Nebenflüsse in Betrieb gehalten. Die Bode rauscht iu dem engsten und wildesten Tale des Gebirges herab (bei Rübeland die Baumanns- und die Bielshöhle mit massenhaften Überresten vorweltlicher Tiere und die am besten zugängliche und darum am meisten besuchte Hermannshöhle mit schönen weißen Tropfsteingebilden) und fließt durch das große Felsentor zwischen Hexentanzplatz und Roßtrappe (bei Thale) in das Tiefland zur Saale. Ihr Okertal. Nebenfluß, die Holtemme, stürzt in der „Steinernen Renne", fast zu Schaum aufgelöst, über Klippenmassen vom Brocken hinab und wird an Gefälle nur von ihrer Schwester Ilse übertroffen. Klima. Das Klima des Harzes zeigt manche Besonderheiten. In dem Tieflande und Hügellande unserer Provinz vertreibt der Frühling allmählich den Winter; diesen langsam heranziehenden Frühling kennt man im Harze nicht. Sobald Ausgangs Mai die eisigen Dämme im Harzgebirge gebrochen und die dicke» Schneemassen der Waldungen von den durchdringenden Sonnenstrahlen geschmolzen sind, tritt plötzlich starke Wärme ein, und ohne daß die Anmut des schaffenden Frühlings bemerklich gewesen wäre, tritt plötzlich der Sommer wunderbar rasch herein. Es ist eine herrliche Zeit, wenn der Sommer in den Harz zieht; die Kraniche, die Amseln, die Schnepfen sind seine Vorboten. Alle treuen Begleiter des Frühlings konnnen über Nacht angezogen, und auf eiumal lebt der Wald von buntem, singendem Gevögel. Der Schnee der höchsten Berge schwindet, die ge-

9. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 16

1910 - Hannover : Helwing
— 16 — in die Aller. Das erste Stück des Leinetales von dem Eintritte des Flusses in die Provinz Hannover bis unterhalb Northeim ist von anßer- gewöhnlicher Breite (2—4 km). Dabei steigen die Talränder so reget- mäßig an wie bei einem ausgestochenen Weggraben. Nach Ansicht der Forscher hat der Fluß sich dieses Bett nicht selbst gegraben, sondern das Erdreich hatte sich hier zu einer tiefen Fnrche gesenkt, und der Fluß brach dann in diese Grabensenkung — so nennt man solche Talbilduug — ein und überzog den Grund derselben mit seinem fetten Schlamme. Auf einer kleinen Erhöhung an der rechten Talseite liegt fast genau in der Mitte dieser Flußlaufstrecke die Stelle, auf der die berühmte Stadt Göttingen zur Zeit Kaiser Ottos d. Gr. ihren Anfang genommen hat. Im Mittelalter erhob sich die Stadt, die stark befestigt war, zu hoher Blüte, indem zahlreich eingewanderte Flamländer hier die Tuchweberei einführten, die sehr schwnngreich betrieben wurde. Aber mit dem Ausgang des Mittelalters folgte auch hier eine Zeit argen Verfalls ; Rathaus in Göttingen. der dreißigjährige Krieg führte sodann eine vollständige Verarmung der Stadt herbei, und im Anfange des vorigen Jahrhunderts war Göttingen eine ganz herabgekommene Landstadt ohne Handel, Industrie und höhere Bildung. Da schuf hier König Georg Ii. in den Jahren 1734—1737 eine Universität, die, mit den reichsten Mitteln aus- gestattet und mit den tüchtigsten Profesforen besetzt, den Namen Göttingens über die ganze Erde bekannt gemacht hat. Jetzt hat die Stadt 34000 Einwohner. Etwas oberhalb Göttingen ergießen sich nacheinander 2 kleine Flüßchen von rechts her in die Leine, die Bremke und Garte. Das breite Tal der Garte ist fruchtbar und mit Dörfern dicht besetzt. Das enge und schön bewaldete Bremketal ist bis zu den Bnrgtrümmern der schon genannten beiden Gleichen hinauf bei schönem Wetter das Wanderziel vieler Naturfrennde. Einige Stunden leineabwärts

10. Weltkunde - S. 17

1886 - Hannover : Helwing
17 248 000 qkm. Bewohnt werden die Alpen von Germanen, Ro- manen und Slaven. — 2. Die höchsten Spitzen sind immer mit Schnee bedeckt (Firn). Die Schneegrenze liegt im N. etwa 2600 m, im S. 2800 m hoch. Der Schnee ist fein und körnig, wird vom Winde zerstreut und sammelt sich in den Thälern. Hier, vom Tauwasser durchdrungen, verwandelt sich die Masse in Eis und rutscht langsam (durchschnittlich V2 m täglich) herunter. Diese rutschenden Eisfelder heißen Gletscher. Am Fuße und an der unteren Fläche schmelzen sie ab und bilden so Quellen. Die Gletscher sind 20—200 m dick, oft 10—16 km lang, an 20—30 qkm bedeckend; in den Alpen befinden sich über 1000. — Lawinen sind gewaltige Schneemassen, die unter großem Getöse von den Bergen herabstürzen; sie richten oft furchtbare Verheerungen an. — 3. Nach der Höhe unterscheidet man: Vor- alpen, bis zur Grenze des Baumwuchses (1600 m); Mittel- alpen, bis zur Schneegrenze; Hochalpen, die Schneeregion. Die Vor alpen sind reich an Wald (unten Laubholz, oben Nadel- holz), Frühlingsweiden, Äckern und dichtbevölkerten Thälern. Die Mittel- alpen enthalten vortreffliche, mit Gras, Blumen und gewürzreichen Kräutern bedeckte Wiesen (Alpen, Almen), im Sommer von zahlreichen Herden belebt (Senne; Kuhreigen; Käsebereitung); hier ist auch die Heimat der dem Alpenlande eigentümlichen Tiere: Murmeltier, Gemse, Stein- bock. In den Hoch alpen kommen nur noch einige Flechten und Moose vor. — Die großartige Natur der Alpen, die riesigen Schnee- und Eis- massen (Alpenglühen), die reine, gesunde Bergluft ziehen jährlich Tausende von Fremden an. 4. Die Alpen bestehen aus vielen Ketten und Gruppen; sie zerfallen in die West alpen (bis zum Montblanc), Central- alpen (bis zum Brenner-Paß) und die Ost alpen. Zahlreiche lange Flußthäler (z. B. Rhone, Rhein, Znn, Reuß, Etsch), durch welche die Wege zu den Pässen führen, erstrecken sich tief in das Gebirge; hierdurch sind die A. das gangbarste Hochgebirge der Erde. Am Fuße der A. sind viele herrliche Seeen (Genfer See, Bodensee, Komer See rc.), in welchen die Alpenflüsse ihr schmutziges Wasser klären. Die Westalpei», nach O. steil abfallend, reichen im N. bis an den Genfer See, im W. mit ihren Vorbergen nahe an die Rhone. Etwa in der Mitte liegt der Mont-Cenis (Paßhöhe 2100 m), in dessen Nähe eine Eisenbahn (von Lyon nach Turin) das Gebirge durchschneidet. (Mont-Cenis-Tunnel über 12 Ion lang). Südlich davon liegt der Monte- Viso, 3840 m, nördlich die höchste Erhebung unsers Erdteils, der Mont- blanc, d. h. weißer Berg, 4800 m. — Die Centralalpen zerfallen durch eine gerade Linie vom Komer- bis Bodensee, welche auch den Splügenpaß trifft, in eine_ westliche und östliche Hälfte. /&) Die wichtigsten Ketten und Gruppen im westlichen Teile sind: die penninischen A., vom großen St. Bernhard (Paßhöhe 2470 m; Hospiz, Hunde) bis zum Simplon (Alpenstraße Napoleons), mit dem Monte-Rosa, über 4600 m. Die Berner A., vom Rhoneknie bis zur Aare, am dichtesten bewohnt und viel besucht; Finsteraarhorn, 4300 m, Jungfrau, 4200 m. Die lepontischen A., vom Simplon bis Splügen. In der Mitte derselben liegt der Gebirgsstock des St. Gotthard, ein Quellgebiet von vier Weltkunde. Z
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