304 Australien. Sandwichinseln.
schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt
Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der
Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge,
dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc
ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und
mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele
(spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava,
Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der
Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den
14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach
Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel,
mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen
Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb-
sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig.
lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes
Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes
Fort und 7000 Einwohner hat.
Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.
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Extrahierte Personennamen: Cook Owaihi Heinrich_Ruff Heinrich
Ì8
Vorbegrìffe.
cher als die Breite ist. Wo die Abfälle die Ebenen oder
niedrigen Gegenden berühren, ist der Fuß des Gebirges.
Gebirge.
§. 31. Von einem größer« oder Hauptgebirge
laufen gemeiniglich kleinere Seitenarme oder Seiten-
und Nebengebirge aus, deren höchste Punkte jedoch
die Höhe des Hauptgebirgsrückens nicht erreichen. Bei
dem Hauptgebirge unterscheidet man das Vorgebirge
und das Mittelgebirge von dem eigentlichen H och-
gebirge. Zuerst gelangt man, wenn man sich von ei,
ner Ebene einem Hauptgebirge nähert, zu den Vor,
bergen oder zu dem Vorgebirge, welches aus Hügeln
und sanft sich erhebenden, fast immer mit fruchtbarer
Erde bedeckten Bergen besteht. Das darauf folgende
Mittelgebirge ist schon steiler und höher, aber noch
fruchtbar und besonders reich an nahrhaften Pflanzen
für das Vieh. Ueber dasselbe ragt nun das Hoch ge»
birge mit seinen oft jähen Abstürzen, tiefen Abgrün-
den, nackten, schroffen Felsengipfeln empor, und streckt
sein Haupt den Wolken entgegen, oder erhebt eö oft
über dieselben.
Gletscher. Lawinen.
§. 32. Im Hochgebirge findet man oft Gletscher
oder Anhäufungen von großen Eismassen, die sich meist
durch den häufigen Schnee bilden, der von der Wärme
der Sommertage zwar geschmolzen war, aber durch die
darauf folgenden kalten Nächte wieder gefriert; ferner
Eisfelder und Eisthäler, d. h. gleichfalls vom
Schnee und Eise gebildete Flächen oder Vertiefungen;
und Lawinen, worunter man das Herabstürzen ansehn-
licher Schnee- oder Eismassen von den höhern Gebir-
gen versteht, die je tiefer sie herabstürzen, desto mehr
an Umfang und Gewicht zunehmen, alles was ihnen
in den Weg kommt, mit sich fortreißen oder zerstören
und oft ganze Häuser und Ortschaften bedecken.
Vorgebirge. Vulkane.
§. 33. Gebirge, die sich bis zum Meere erstrecken,
endigen sich daselbst entweder mit Kaps- oder Vor-
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19
Vorbegriffe.
geblrgen, die auf eine beträchtliche Weite ins Meer
vorspringen — oder sehen auch oft noch auf den nahen
Inseln fort, indem das Meer zwischen dem festen Lan-
de und den Inseln nur eine durchbrochene Stelle über-
fließt. — Vulkane oder feuerspeiende Berge
heißen solche, welche von Zeit zu Zeit glühende Steine,
geschmolzene Massen (Lava), Feuer, Rauch, Asche rc.
mit Gewalt ausstoßen. Die Oeffnungen, aus welchen
diese Ausbrüche kommen, heißen Krater. Gegenden,
in deren Nähe Vulkane sind, werden öfters von Erd-
beben heimgesucht, worunter man gewaltsame Erschüt,
terungen und Bewegungen einer kleinern oder größer»
Strecke Landes versteht, wodurch zuweilen ganze Städte
zu Grunde gehen.
Thäler. Schluchten. Pässe.
§. 84. Die langgestreckten Vertiefungen, durch wel-
che nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze
Bergketten und Gebirge von einander abgesondert wer-
den, heißen Thäler, und enthalten gewöhnlich das
Berte der Ströme, Flüsse und Bäche. Man unter-
scheidet Haupt - und Nebenthäler. Jene laufen
vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges
hinab; diese fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgs-
rücken, sondern an niedrigern Theilen des Gebirges an,
und öffnen sich in die Hauptthäler. Sehr enge Thäler
nennt man Schluchten und wenn sie steil und tief
sind, Klüfte. Im Allgemeinen erweitert sich ein That
immer mehr, je tiefer es im Gebirge herunter steigt, und
je mehr Nebenthäler sich mit vereinigen. Jedoch ist oft
auch der Ausgang eines Thales schmäler und enger als
die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor.
Erdrücken. Vergebenen.
§. 35. Die niedrigsten Theile des Landes sind die
Küsten oder Meeresufer, von wo es nach und nach im-
mer höher wird, so daß die Berge und Gegenden sich
meistens im Innern des Landes befinden, wiewohl es
auch hiervon Ausnahmen giebt. Die höchste Gegend
des Landes ist nicht immer ein wirkliches Gebirge, son-
dern auch zuweilen eine weniger merkliche Erhabenheit,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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24
Erste- Kapitel.
Theil der Erde fallen, desto größer ist die Wörme der
Luft; daher haben die Länder zwischen den Wendekrei-
sen, wo die Sonne die Erde senkrecht bescheint, im All-
gemeinen eine größere Wärme, als die den Polen nä-
her liegenden, und darauf gründet sich die schon oben
angeführte Eintheilung der Erde in die heiße Zone, die
gemäßigten und kalten Zonen. Doch wären die Son,
nenstrahlen die einzige Ursache von der Erwärmung der
Luft, so würde die Wärme und Kälte jedes einzelnen
Ortes von seiner geographischen Breite abhängen; allein
die Erfahrung lehrt, daß dies der Fall nicht ist. Es
giebt nämlich außer der Sonne noch andere Ursachen,
von denen die Wärme und Kälte abhängen, z. D. die
Höhe und Lage eines Landes, hohe Gebirge, die Nach-
barschaft des Meeres, der Seen und großer Flüsse, die
Beschaffenheit der Kultur des Bodens, die herrschenden
Winde rc. Vorzüglich haben die hohe Lage eines Lan-
des und hohe Gebirge, insbesondere wenn sie ewigen
Schnee tragen, großen Einfluß auf die Verminderung
der Wärme und Vermehrung der Kälte; denn der Luft»
kreis wird immer kälter, je mehr er über die Erdober«
stäche erhöhet ist. Ueber jedem Ort der Erdoberfläche
muß es also eine Luftgegend geben, in welcher der Grad
der Kälte so stark ist, daß der auf einem in jene Luft
emporragenden Berge liegende Schnee nicht schmilzt,
sondern beständig liegen bleibt. Diese Höhe, auf wel-
cher der beständige oder ewige Schnee anfängt, heißt
die Schneeltnte, ist um den Aequator am höchsten,
und senkt sich immer mehr, je näher sie den Polen
kommt, bis sie sich endlich an den Polen zur Meeres-
fläche herabsenkt, und alles mit ewigem Schnee und Eise
bedeckt.
Naturprodukte. Mineral- und Pflanzen-
reich.
§. 44. Das Klima hat auf die Natur «Erzeug-
nisse, Naturprodukte, großen Einfluß. Unter Na-
turprodukten versteht man alle von der Natur selbst
hervorgebrachten Körper, die wir auf und in der Erde an-
treffen, sie mögen empfinden, leben und sich willkührlich
bewegen, oder nicht. Es giebt derselben eine sehr große
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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268
Iii. Südamerika.
Niederländern: außer mebrern kleinern Inseln, Curassas,
in der Nähe des Festlandes von Südamerika.
Noch liegen im Atlantischen Meere, weit von der Ostküste
Nordamerikas und östlich von Charleston, die kleinen Bermüdi-
schen oder Sommers-Inseln, die aber nicht zu Westindien
gehören, und deren Besitzer die Britten sind. Die Einwohner
nähren sich am meisten von Schifffahrt, Fischerei und Scesalzge-
winnung.
Hl. Südamerika.
Die drei Colombischen Republiken.
Sie gränzen gegen Norden an das Earaibische
Meer, gegen Osten an den Atlantischen Ozean und an
das Brittische und Französische Guayana, gegen Süden
an Brasilien und Peru und gegen Westen an das stille
Meer, welches hier auf der Südseite der Nord- und
Südamerika verbindenden Landenge den Meerbusen von
Panama macht, und an die vereinigten Staaten von
Mittelamerika (Guatemala), und enthalten gegen 60,000
Qmeilen.
Das, Land ist seiner natürlichen Beschaffenheit nach
sehr verschieden, indem der westliche Theil aus einem
hohen Gebirgslande, der östliche hingegen meistens aus
großen Flächen, hier Llanos genannt, -besteht, die in
der Regenzeit mit schönem Pflanzengrün bedeckt stnd,
in der trocknen Jahreszeit aber einer Wüste gleichen.
Das Hauptgebirge sind die hohen Cordilleras
de los Andes, die aus Peru hieher gelangen, mit
ihren verschiedenen Ketten schöne Hochebenen einfassen,
und zuletzt mit ihrer westlichen Gebirgsreihe nach Gua«
temale übergehen, während die östliche, längs der nörd,
lichen Küste, gleich einer steilen Wand gegen das Ca-
raibische Meer gewendet, bis der Insel Trinidad gegen,
über sich hinzieht. Viele Berge der Cordillrren haben
mit ewigem Schnee bedeckte Gipfel, speien zum Theil
noch Feuer, und erheben sich bis zu 20,000 Fuß Höhe
über der Meeresfläche. Der höchste Berg ist der Chim-
borazo (spr. Tschimborasso) südlich von der Stadt
Quito und in der Nähe des Aequators. wo überhaupt
die Cordilleren dieses Landes ihre höchsten Gebirgsmas«
sen auftbürmen. Die vornehmsten Flüsse sind: der
Orinoco, welcher hier entspringt, und sich in vielen
Mündungen, Trinidad gegenüber, in einen Meerbusen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Niederländern
Extrahierte Ortsnamen: Curassas Südamerika Nordamerikas Charleston Westindien Französische_Guayana Brasilien Peru Panama Mittelamerika Guatemala Peru Quito Trinidad
bald über den Fluß hinüber, bald weicht sie erheblich davon zurück, bis
sie bei Stolzenau den Fluß endgiltig verläßt und fast im rechten Winkel
nach Westen umbiegt. In dieser Richtung zieht sie sich bis über die
Ems hin. Sie berührt dabei als Nachbarländer die Provinz Westfalen,
das Herzogtum Brauuschweig, die Fürstentümer Waldeck, ^ Schaumburg-
Lippe, Lippe-Detmold und am Deister nochmals ein Stück der Provinz
Hessen. Endlich wendet sich diese Grenzlinie jenseit der Ems schars
nordwärts und stößt dann bis zur Seeküste hin an das Königreich
Holland.
Das so umgrenzte Gebiet der Provinz wird durch einen schmalen
Streisen brauuschweigischen Landes in einen kleinen südlichen Teil
(Südhannover) und einen größeren nördlichen (Nordhannover)
geschieden; letzteren scheidet das Großherzogtum Oldenburg wieder in
einen östlichen und einen westlichen Flügel, die nur durch eine schmale
Landbrücke zusammenhängen (Ost- und Westhannover). Von der
Hauptfläche des Landes sind abgetrennt: die kleine Grasschaft Hohn-
stein im Südharz, die Orte Polle und Bodenwerder an der Weser
und Wilhelmshaven am Jadebusen. Dagegen umklammert Hau-
nover: das Großherzogtum Oldenburg, das Gebiet der Freien
Stadt Bremen, kleine Gebiete des Herzogtums Braunschweig
und fast das ganze Fürstentum Schaumbnrg-Lippe.
Entstehung der ^berslächenformen. Bei Betrachtung unserer
Provinz erkannten wir den reichen Wechsel der Landschaften. Wir sahen
kreuz und quer gehende steile Bergzüge mit grünenden Wäldern und
breite Talmulden mit wogenden Saatfeldern, dürre Heiden, unwirtliche
Moore und reiche Marschen. Wie ist dieses bunte Oberflächenbild
entstanden?
Unsere Erde war einst ein mächtiger Glutball, wie heute noch die Sonne und
zahlreiche andere Sterne. Der Glutball kühlte sich allmählich in taufenden von
Jahren so weit ab, daß sich eine seste Rinde um den Kern bildete, der noch heute
glüht (Vulkane). Aber dieser festen Erdrinde ging es wie der Schale eines ge-
bratenen Apfels. Solche Apfelschale ist glatt gespannt, so lange der Apfel heiß ist;
sobald er erkaltet, runzelt sie sich. Auch auf der sich abkllhleudeu Erdrinde trateu
Runzeln hervor; das sind die Gebirge. Nur sind diese bei der riesig großen Erd-
krnste im Verhältnis nicht so groß wie die Runzeln beim Apfel. Als die Erdrinde
weiter erkaltete, da fiel aus der Lufthülle der Wasserdampf in ungeheuren Regen-
strömen uieder und bildete auf der Erde einen heißen Urozean. Viel Gestein wurde
abgewaschen, aufgelöst und fortgeschwemmt und in Schichten im Urmeere abgelagert,
so wie noch heute bei Überschwemmungen das Flnßwasfer Schlamm absetzt. Aber
diese Schichtenbilduug ging nicht ruhig vor sich. Durch den gewaltigen Druck des
glühenden Erdinneru barst die Erdrinde hier oder hob sich dort. Flüssige Massen
drangen empor und erkalteten, oder es brachen mächtige Erdschollen in die Tiefe.
Und so sind nach furchtbaren Erschütterungen in tausenden von Jahren bis zum
heutigen Tage hoch und tief, Gebirge und Täler, Festländer und Weltmeere entstanden.
Man unterscheidet nun in dieser Geschichte der Erdbildung vier große Zeit-
abschnitte: Die Urzeit, das Altertum, das Mittelalter und die Neuzeit.
Aus der Urzeit und dem Altertums ist iu unserer Provinz nur der Harz zu nennen.
Meyer, Heimatkunde. 4
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
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Extrahierte Personennamen: Meyer
Extrahierte Ortsnamen: Lippe-Detmold Hessen Holland Oldenburg Wilhelmshaven Oldenburg Bremen
erinnern, daß na6) dem Glauben unserer Voreltern die Hexen in der ersten Mai-
nacht ans Besenstielen und Ziegenböcken zum Brocken (Blocksberg) ritten und
dort mit dem Teufel tanzten. Inmitten dieses Trümmerfeldes steht das große
Brockengasthans und ein Aussichtsturm. Die großen Säle des Gasthauses nimmt
fast jeder Bergsteiger in Anspruch; denn über die Brockeuhöhe bläst stetig ein
scharfer, kühler Wind, der fast täglich, je nach der Jahreszeit, Nebel, Regen oder
Schnee mit sich führt. Nur die Mouate Juui, Juli, August und September sind
ohne Frost und Schnee.
Brockenhöhe.
Bei der geriugeu Wärme, der starken Feuchtigkeit der Luft, der beträchtlichen
Höhe und der kurzen Sommerzeit hat sich hier auf der kühlen, steinigen Brocken-
kuppe eine eigentümliche Pflanzenwelt entwickelt. Zn Hunderten überziehen im
Frühling die weißen Blütensterne der Berganemone das Grau des Bodeus. Im
Herbste hat die Pflanze ein mit langen Granneu versehenes Fruchtbüschelchen ent-
wickelt, das ihr den Namen Hexenbesen eingetragen hat. Dazu kommen seltene
Habichtskräuter, die Zwergbirke, die mit nadelartigen Blättern versehene Brocken-
myrte, die isländische Flechte und die Landkartenflechte, alles Pflanzen, die man
ans den Alpen oder ans den hohen Bergebenen Norwegens findet. Die Tierwelt
ist auf der Kuppe nur sehr geriug vertreten. Ringdroffeln oder Rabenkrähen
überfliegen wohl einmal die kahle Kuppe; aber Wohnung nehmen dort nur kleine
Fledermäuse, schwarze Eidechsen, einige Käfer und ein paar Schmetterlinge. Das
zwei Wegstunden ins Geviert messende Brockenfeld ist ein sumpfiges Bruchland,
auf dem der Waldwuchs hier und da durch Sumpflachen unterbrochen ist. An
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Innerste fließt zur Leine; kein anderer Fluß ist dem Bergbau und dem Hütten-
betriebe so dienstbar geworden wie die Innerste; mehrere Silberhütten und Poch-
werke werden durch sie und ihre Nebenflüsse in Betrieb gehalten. Die Bode
rauscht iu dem engsten und wildesten Tale des Gebirges herab (bei Rübeland die
Baumanns- und die Bielshöhle mit massenhaften Überresten vorweltlicher Tiere und
die am besten zugängliche und darum am meisten besuchte Hermannshöhle mit
schönen weißen Tropfsteingebilden) und fließt durch das große Felsentor zwischen
Hexentanzplatz und Roßtrappe (bei Thale) in das Tiefland zur Saale. Ihr
Okertal.
Nebenfluß, die Holtemme, stürzt in der „Steinernen Renne", fast zu Schaum
aufgelöst, über Klippenmassen vom Brocken hinab und wird an Gefälle nur von
ihrer Schwester Ilse übertroffen.
Klima. Das Klima des Harzes zeigt manche Besonderheiten. In
dem Tieflande und Hügellande unserer Provinz vertreibt der Frühling
allmählich den Winter; diesen langsam heranziehenden Frühling kennt
man im Harze nicht.
Sobald Ausgangs Mai die eisigen Dämme im Harzgebirge gebrochen und
die dicke» Schneemassen der Waldungen von den durchdringenden Sonnenstrahlen
geschmolzen sind, tritt plötzlich starke Wärme ein, und ohne daß die Anmut des
schaffenden Frühlings bemerklich gewesen wäre, tritt plötzlich der Sommer wunderbar
rasch herein. Es ist eine herrliche Zeit, wenn der Sommer in den Harz zieht;
die Kraniche, die Amseln, die Schnepfen sind seine Vorboten. Alle treuen Begleiter
des Frühlings konnnen über Nacht angezogen, und auf eiumal lebt der Wald von
buntem, singendem Gevögel. Der Schnee der höchsten Berge schwindet, die ge-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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— 16 —
in die Aller. Das erste Stück des Leinetales von dem Eintritte des
Flusses in die Provinz Hannover bis unterhalb Northeim ist von anßer-
gewöhnlicher Breite (2—4 km). Dabei steigen die Talränder so reget-
mäßig an wie bei einem ausgestochenen Weggraben. Nach Ansicht der
Forscher hat der Fluß sich dieses Bett nicht selbst gegraben, sondern
das Erdreich hatte sich hier zu einer tiefen Fnrche gesenkt, und der Fluß
brach dann in diese Grabensenkung — so nennt man solche Talbilduug —
ein und überzog den Grund derselben mit seinem fetten Schlamme.
Auf einer kleinen Erhöhung an der rechten Talseite liegt fast genau in der
Mitte dieser Flußlaufstrecke die Stelle, auf der die berühmte Stadt Göttingen
zur Zeit Kaiser Ottos d. Gr. ihren Anfang genommen hat. Im Mittelalter erhob
sich die Stadt, die stark befestigt war, zu hoher Blüte, indem zahlreich eingewanderte
Flamländer hier die Tuchweberei einführten, die sehr schwnngreich betrieben wurde.
Aber mit dem Ausgang des Mittelalters folgte auch hier eine Zeit argen Verfalls ;
Rathaus in Göttingen.
der dreißigjährige Krieg führte sodann eine vollständige Verarmung der Stadt herbei,
und im Anfange des vorigen Jahrhunderts war Göttingen eine ganz herabgekommene
Landstadt ohne Handel, Industrie und höhere Bildung. Da schuf hier König Georg Ii.
in den Jahren 1734—1737 eine Universität, die, mit den reichsten Mitteln aus-
gestattet und mit den tüchtigsten Profesforen besetzt, den Namen Göttingens über
die ganze Erde bekannt gemacht hat. Jetzt hat die Stadt 34000 Einwohner.
Etwas oberhalb Göttingen ergießen sich nacheinander 2 kleine Flüßchen von
rechts her in die Leine, die Bremke und Garte. Das breite Tal der Garte ist
fruchtbar und mit Dörfern dicht besetzt. Das enge und schön bewaldete Bremketal
ist bis zu den Bnrgtrümmern der schon genannten beiden Gleichen hinauf bei
schönem Wetter das Wanderziel vieler Naturfrennde. Einige Stunden leineabwärts
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
17
248 000 qkm. Bewohnt werden die Alpen von Germanen, Ro-
manen und Slaven. — 2. Die höchsten Spitzen sind immer mit
Schnee bedeckt (Firn). Die Schneegrenze liegt im N. etwa 2600 m,
im S. 2800 m hoch. Der Schnee ist fein und körnig, wird
vom Winde zerstreut und sammelt sich in den Thälern. Hier,
vom Tauwasser durchdrungen, verwandelt sich die Masse in Eis
und rutscht langsam (durchschnittlich V2 m täglich) herunter.
Diese rutschenden Eisfelder heißen Gletscher. Am Fuße und
an der unteren Fläche schmelzen sie ab und bilden so Quellen.
Die Gletscher sind 20—200 m dick, oft 10—16 km lang, an
20—30 qkm bedeckend; in den Alpen befinden sich über 1000.
— Lawinen sind gewaltige Schneemassen, die unter großem
Getöse von den Bergen herabstürzen; sie richten oft furchtbare
Verheerungen an. — 3. Nach der Höhe unterscheidet man: Vor-
alpen, bis zur Grenze des Baumwuchses (1600 m); Mittel-
alpen, bis zur Schneegrenze; Hochalpen, die Schneeregion.
Die Vor alpen sind reich an Wald (unten Laubholz, oben Nadel-
holz), Frühlingsweiden, Äckern und dichtbevölkerten Thälern. Die Mittel-
alpen enthalten vortreffliche, mit Gras, Blumen und gewürzreichen
Kräutern bedeckte Wiesen (Alpen, Almen), im Sommer von zahlreichen
Herden belebt (Senne; Kuhreigen; Käsebereitung); hier ist auch die Heimat
der dem Alpenlande eigentümlichen Tiere: Murmeltier, Gemse, Stein-
bock. In den Hoch alpen kommen nur noch einige Flechten und Moose
vor. — Die großartige Natur der Alpen, die riesigen Schnee- und Eis-
massen (Alpenglühen), die reine, gesunde Bergluft ziehen jährlich Tausende
von Fremden an.
4. Die Alpen bestehen aus vielen Ketten und Gruppen; sie
zerfallen in die West alpen (bis zum Montblanc), Central-
alpen (bis zum Brenner-Paß) und die Ost alpen. Zahlreiche
lange Flußthäler (z. B. Rhone, Rhein, Znn, Reuß, Etsch), durch
welche die Wege zu den Pässen führen, erstrecken sich tief in das
Gebirge; hierdurch sind die A. das gangbarste Hochgebirge der
Erde. Am Fuße der A. sind viele herrliche Seeen (Genfer See,
Bodensee, Komer See rc.), in welchen die Alpenflüsse ihr schmutziges
Wasser klären.
Die Westalpei», nach O. steil abfallend, reichen im N. bis an den
Genfer See, im W. mit ihren Vorbergen nahe an die Rhone. Etwa in
der Mitte liegt der Mont-Cenis (Paßhöhe 2100 m), in dessen Nähe
eine Eisenbahn (von Lyon nach Turin) das Gebirge durchschneidet.
(Mont-Cenis-Tunnel über 12 Ion lang). Südlich davon liegt der Monte-
Viso, 3840 m, nördlich die höchste Erhebung unsers Erdteils, der Mont-
blanc, d. h. weißer Berg, 4800 m. — Die Centralalpen zerfallen durch
eine gerade Linie vom Komer- bis Bodensee, welche auch den Splügenpaß
trifft, in eine_ westliche und östliche Hälfte. /&) Die wichtigsten Ketten
und Gruppen im westlichen Teile sind: die penninischen A., vom
großen St. Bernhard (Paßhöhe 2470 m; Hospiz, Hunde) bis zum
Simplon (Alpenstraße Napoleons), mit dem Monte-Rosa, über 4600 m.
Die Berner A., vom Rhoneknie bis zur Aare, am dichtesten bewohnt
und viel besucht; Finsteraarhorn, 4300 m, Jungfrau, 4200 m. Die
lepontischen A., vom Simplon bis Splügen. In der Mitte derselben
liegt der Gebirgsstock des St. Gotthard, ein Quellgebiet von vier
Weltkunde. Z
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]