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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 59

1836 - Eisleben : Reichardt
Sechstes Kapitel. 59 den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau- send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi- maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.) Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti- schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa 4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt. Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe» kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die« ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen- über, endigen. Sechstes Kapitel. Uebersicht der vornehmsten Vor- gebirg e. Vorgebirge in Europa. §. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer- thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere, bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan, am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi- schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io- nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 75

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 7 5 mundschast ihrer Mutter, dis Tochter des vorigen Kö- nigs Ferdinand Vu. Isabella Ii. Madrid, die Haupstadt und Residenz deß Königs, in der Mitte des Landes, am Manzanares, einem Nebenflüsse des Tajo, in einer Ebene gelegen und schön gebaut, hat ein schönes könig- liches Nesidenzschloß, 9000 Häuser und 200,000 Einwohner. — Ei Escorial, Flecken in der Nähe von Madrid, nordwestlich davon, in einem Gebirgsthale, ist berühmt wegen des dabei lie- genden prachtvollen Klosters und Schlosses, wo der König sich zuweilen aufhält. Nördlich davon liegt der Flecken San Jldc- fonso, gleichfalls mit einem berühmten königlichen Schlosse. — Sevilla (spr. Sewilja), große Stadt am linken Ufer des Gua- dalquivir, mit einer Universität, herrlichen Kirche, worin das Grabmal des Columbus, Entdeckers von Amerika, einer großen königlichen Tabaksfabrik und 100,000 Einwohnern. — Cadiz (spr. Cadis), wichtigste Handelsstadt des Landes, am Atlantischen Meere, auf der nördlichen Spitze einer Insel, zwischen der Mündung des Guadalquivir und dem Vorgebirge Trafalgar, hat einen befestigten großen Freihafen und 70,000 Einwohner. — Gibraltar, Stadt und berühmte Festung auf einer Landspitze am östlichen Endender Meerenge von Gibraltar, Afrika gegenüber, gehört den Engländern. — Malaga, Stadt und Hafen am Mittelländischen Meere und nordöstlich von Gibraltar, ist berühmt durch ihren Wein. — Granada (spr. Granada), große Stadt in einer schönen Gegend, am nördlichen Fuße des Schneegebirgcs (Sierra^Nevada) und nordöstlich von Malaga, liegt an 2 kleinen Flüssen, die zu dem Flußgebiete des Guadalquivir gehö- ren, und hat eine Universität, eine prächtige Kirche und 80,000 Einwohner. — Valencia (spr. Valenßia), große Stadt in einer fruchtbaren Ebene am Guadalquivir, der unweit davon in das Mittelländische Meer geht, südöstlich von Madrid, hat eine Universität, eine prächtige Kirche, wichtige Seidenfabriken und 100,000 Einwohner. Südöstlich von dieser Stadt liegen im Mittelländischen Meere die zu Spanien gehörenden Pityu fi- schen Inseln und nordöstlich von diesen die Balearischen Inseln, welche gleichfalls zu Spanien gehören, und davon die größte Mallorca heißt. — Barcellona, große und stark befestigte Stadt am Mittelländischen Meere, südlich von den Pyrenäen und nördlich von der Insel Mallorca, har einen Hafen, bedeutenden Handel und 140,000 Einwohner. In der Nähe, nordwestlich von dieser Stadt, liegt auf einem frei in der Ebene sich erhebenden hohen Berge das wegen seiner Lage berühmte Kloster Monserrat. Frankreich. Es gränzt gegen Nordwest an den Kanal, ge- gen Norden an die Meerenge von Calais, die Nord- see Belgien und Deutschland; gegen Osten an Deutsch, land, tic Schweiz und Italien, gegen Süden an das

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 97

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Kirchenstaat. 97 7. Dcr Kirchenstaat. Er gränzt gegen Norden an das Lombardisch-Ve- nezianische Königreich, wo der Po die Gränze macht, gegen Westen an Modena und Toscana, gegensüdwe- sten an das Tyrrhenische oder Toscanische Meer, gegen Südosten an das Königreich beider Sicilien und gegen Nordosten an das Adriatische Meer, und enthält über 800 Qmeilen mit 2,600,000 Einwohnern. Die Ober- stäche besteht fast ganz aus Gebirgslande, das von den hierdurch ziehenden Apenninen gebildet wird; nur die Küstenstriche in der Nähe des Po, und auf der Süd- westseite des Landes sind Ebenen, jedoch mit großen Sümpfen und ungesundem Klima. Der sehr ergiebige Boden wird in vielen Gegenden nicht hinreichend ange- baut. Außer dem die Nordgränze berührenden Po, ist die Tiber zu bemerken, welche das Land von Norden gegen Süden durchläuft, und in das Toscanische Meer sich ergießt. Der Kirchenstaat steht unter einem geistli« chen Fürsten, dem Papste, welcher als solcher zugleich das geistliche Oberhaupt cer Katholiken ist, und jetzt Gregor Xvi. heißt. Rom, Hciupt- und Residenzstadt, südöstlich von Livorno, an beiden Seiten der Tiber, die nicht weit von da in das Meer geht, ist eine der merkwürdigsten Städte der Erde, mit vielen prächtigen Pallästen und herrlichen Gebäuden, Kunstsammlungen, zahlreichen schcnswürdigen Alterthümern, einer Universität, 328 Kirchen und 152,000 Einwohnern. Die St. Pcterskirche, die größte und schönste der Erde; die St. Johanniskirche vom Lateran, welche die Pfarrkirche des Pabstes und daher die Hauptkirche der katholischen Christenheit ist; die Rotonda oder der Pantheon, gleichfalls eine christliche Kirche und vormals ein Römischer Tem- pel; der Bacicanischc Pallast, von einer ungeheuren Größe (mit 4500 oder nach Andern mit 11,000 Zimmern); die Engelsburg (eine Art Festung der Stadt); das Kapitol mit vielen Alterthü- mern; die 141 Fuß hohe marmorne Trajanssäule; das Coliseo, ein altes Römisches prachtvolles Amphitheater, das jedoch nur zum Theils noch erbaltcn ist, sind einige von der großen Menge der merkwürdigen Gebäude Roms. —1 Ancona, feste Seehan- delsstadt, nordöstlich von Rom, akn Adriatischcn Meere, hat einen Hafen. — Sor et o, kleine Sradt, südöstlich von Ancona und in der Nähe des Adriatischcn Meeres, nährt sich meistens von den zahlreichen Fremden, die hieher zu dem sogenannten heiligen Hause (Wohnhause der Jungfrau Maria), wallfahrten, welches Engel aus dem Jüdischen Lande dabin gebracht haben sollen. — Bologna, nach Rom die größte Stadt des Kirchen- staates, nördlich von Florenz und südöstlich von Modena, in der

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 168

1836 - Eisleben : Reichardt
168 Iii, Osteuropa. so daß das gesammts Russische Reich 374,000 Qmeilen mit 59 Millionen Menschen in sich saßt. Der jetzige Kaiser heißt Nikolaus I. k>) in den Ostsecprovknzcn: St. Petersburg, Resi- denzstadt des Kaisers und zweite Hauptstadt des Reichs, östlich von Stockholm und an dem Einflüsse der Newa in den Finni- schen Meerbusen, regelmäßig angelegt und mit vielen prächtigen Palästen, hat einen Hafen, viele Fabriken, eine Universität, eine große Bibliothek, 8000 Häuser und 450,000 Einwohner, die einen wichtigen Handel treiben. Zu den vorzüglichsten Gebäuden ge- hören : der kaiserliche Marmorpalast, der kaiserliche Winterpallast oder das Residenzschloß mit vielen Sehenswürdigkeiten, die präch- tige Isaakskirche, die neue Börse, der Laurische Palast. Auf dem Petersplatze steht die Statue Peters des Großen, Erbauers dieser Stadt, und vor dem Winterpalaste erhebt sich jetzt die 154 Fuß hohe Alexandcrssäule. In der Nähe derselben liegen mehrere kaiserliche Lustschlösser, darunter Zarskoje-Selo das pracht- vollste unter allen ist. — Kronstadt, regelmäßig gebaute See- stadt und Festung, westlich von St. Petersburg, auf einer In- sel des Finnischen Meerbusens, mit dem wichtigsten Kricgshafen des Staates. — Helsingfors, See- und Handelsstadt, nord- westlich von Kronstadt, am Finnischen Meerbusen, hat einen stark befestigten Hasen und eine Universität. — Abo, Stadt, südwest- lich von Helsingfors, unweit des Bothnischcn Meerbusens, mit Fabriken und Handel, wo bis 1827 eine Universität war. — Aland, eine Gruppe von Inseln, westlich von Abo, am Ein- gänge des Bothnischcn Meerbusens. — Reval, befestigte Stadt, Helsingfors fast gegenüber, am Finnischen Meerbusen, mir einem vortrefflichen Hafen, der zugleich rum Kriegshafcn dient, Fabri- ken und beträchtlichem Handel. — Dorpat, Stadt, südöstlich von Reval, und westlich vom Peipussee, hat eine Universität.— Riga, Festung und eine der wichtigsten Handelsstadt Rußlands, südwestlich von Dorpat, liegt an der Düna, unweit ihrer Mün- dung in den Rigaischen Meerbusen, und hat viele anschrilichc Fa- briken und 59,000 Einwohner. — Mi etau, Stadt, südwestlich von Riga, an einem in den Rigaischen Meerbusen gehenden Flusse, rrcibt Handel und hat ein schönes Schloß. — Wilna, Stadt, südöstlich von Mictau, an der Wilna, einem Nebenflüsse des Nie- men, sonst mit einer Universität und beträchtlichem Handel. b) in Nord-Nuß land: Moskwa, Moskau, die eigent- liche Hauptstadt des Reichs und zweite Residenzstadt, südöstlich von Sr. Petersburg, an dem Flusse Moskwa, eine der größten Städre, mit einem Umfange von 6 Meilen, hat an 300 Kirchen, eine Universität, viele Fabriken, 9500 Hauser und 330,000 Ein- wohner, und ist die wichtigste Handelsstadt des ganzen innern Rußlands, so wie auch im Winter der Aufenthalt des großen und reichen Russischen Adels, von dem fast jede Familie hier ih- ren Pallaft hat. Zu den merkwürdigsten Gebäuden gehören: der Kreml mit 82 Kirchen, in deren einer der Kaiser gesalbt und ge- klönt wird, das neue Erercirhaus von einer ungeheuren Größe,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 200

1836 - Eisleben : Reichardt
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet. Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch- ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist, indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir, ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an« dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge, das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er« heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten, worunter eine den Namen Kentaisse führt. Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama, putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am» Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur« sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund« so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor (unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli- ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal- ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden. Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän, zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie- ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde. Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der. Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini, gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der 1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 279

1836 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 279 c,cn gewiß noch in diesem großen und so wenig unter, suchten Lande verborgen. Die Zahl der Einwohner beträgt erst etwa 6,700,000, theils Europäer und deren Abkömmlinge, tbeils Negersklaven, deren Zahl sehr groß ist, theils Indianer und Mischlinge. Von den Indianern leben noch viele in gänzlicher Unabhängigkeit, als Nomaden im Dickicht der Urwaldungen, indem sie sich von der Jagd, dem Fischfänge und vom Aufsuchen des Honigs und eßbarer Wurzeln und Beeren ernähren. Die mei- sten dieser Stämme, worunter die Botocuden einer der zahlreichsten und furchtbarsten ist, gehen nackt, und einige verzehren das Fleisch ihrer getödteten Feinde. Lan- desreligion ist die katholische, doch von den Negern und Indianern stnd viele Heiden. Landeskultur, Industrie, Künste und Wissenschaften sind noch sehr im Entstehen. Wichtig ist der Handel, vorzüglich der auswärtige Seehandel, hingegen der Binnenhandel wird sehr durch die schlechten Straßen erschwert, auf welchen man sich zum Transport der Waaren der Maulthiere bedienen muß.. Brasilien, früher eine Kolonie der Portugiesen, bildet jetzt einen unabhängigen Staat unter einem Kai, ser, der gegenwärtig Pedro Ii. heißt. Rio Janeiro, Hauptstadt und Residenz des Kaisers, die größte Stadt Südamerikas, westlich vom Kap Fr>o, an einer Bai des Atlantischen Ozeans, ist im Ganzen nicht schön gebaut, hat aber viele schöne Gebäude und eine Menge Kirchen, Klöster und Kapellen, mehrere Fabriken, einen vortrefflichen durch Fe- stungswerke beschützten Hafen, sehr wichtigen Handel und gegen 200,000 Einwohner. Merkwürdig ist die Wasserleitung, welche die Stadt mit Trinkwasser versorgt.— San Paolo oder Pau- lo, Sladt, südwestlich von Rio Janeiro, treibt vermittelst der Hafenstadt Santos einen lebhaften Handel. — Villarica (jetzt führt sic den Namen Villa imperiale del Oiro Pre- to, d. h. Kaiserliche Stadt vom schwarzen Golde), Stadt, nord- westlich von Rio Janeiro, liegt in der Gold- und diamanten- reichsten Provinz Brasiliens und treibt einen lebbaften Handel. — Bahia oder San Salvador, nach Rio Janeiro die größte und reichste Handelsstadt Brasiliens, liegt nordöstlich von Rio Janeiro, auf einer Landzunge an der Allerheiligen Bai und hat viele Kir- chen, worunter die Jesuiten-Kirche sich durch ihre Pracht und Größe anszeichnet, einen Hafen und 180,000 Einwohner. — Pernambuco oder Fernambuco, wichtige Handelsstadt, nordöstlich von Bahia, am Meere, ist groß. — San Luis de Maranhao, See- und Handelsstadt, nordwestlich von Pernam- buco, auf einer Insel unweit des Festlandes, mit einem Hafen.—

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 304

1836 - Eisleben : Reichardt
304 Australien. Sandwichinseln. schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge, dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele (spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava, Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den 14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel, mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb- sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig. lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes Fort und 7000 Einwohner hat. Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 18

1836 - Eisleben : Reichardt
Ì8 Vorbegrìffe. cher als die Breite ist. Wo die Abfälle die Ebenen oder niedrigen Gegenden berühren, ist der Fuß des Gebirges. Gebirge. §. 31. Von einem größer« oder Hauptgebirge laufen gemeiniglich kleinere Seitenarme oder Seiten- und Nebengebirge aus, deren höchste Punkte jedoch die Höhe des Hauptgebirgsrückens nicht erreichen. Bei dem Hauptgebirge unterscheidet man das Vorgebirge und das Mittelgebirge von dem eigentlichen H och- gebirge. Zuerst gelangt man, wenn man sich von ei, ner Ebene einem Hauptgebirge nähert, zu den Vor, bergen oder zu dem Vorgebirge, welches aus Hügeln und sanft sich erhebenden, fast immer mit fruchtbarer Erde bedeckten Bergen besteht. Das darauf folgende Mittelgebirge ist schon steiler und höher, aber noch fruchtbar und besonders reich an nahrhaften Pflanzen für das Vieh. Ueber dasselbe ragt nun das Hoch ge» birge mit seinen oft jähen Abstürzen, tiefen Abgrün- den, nackten, schroffen Felsengipfeln empor, und streckt sein Haupt den Wolken entgegen, oder erhebt eö oft über dieselben. Gletscher. Lawinen. §. 32. Im Hochgebirge findet man oft Gletscher oder Anhäufungen von großen Eismassen, die sich meist durch den häufigen Schnee bilden, der von der Wärme der Sommertage zwar geschmolzen war, aber durch die darauf folgenden kalten Nächte wieder gefriert; ferner Eisfelder und Eisthäler, d. h. gleichfalls vom Schnee und Eise gebildete Flächen oder Vertiefungen; und Lawinen, worunter man das Herabstürzen ansehn- licher Schnee- oder Eismassen von den höhern Gebir- gen versteht, die je tiefer sie herabstürzen, desto mehr an Umfang und Gewicht zunehmen, alles was ihnen in den Weg kommt, mit sich fortreißen oder zerstören und oft ganze Häuser und Ortschaften bedecken. Vorgebirge. Vulkane. §. 33. Gebirge, die sich bis zum Meere erstrecken, endigen sich daselbst entweder mit Kaps- oder Vor-
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