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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 102

1836 - Eisleben : Reichardt
102 1j. Mitteleuropa. des Rheins, von da an, wo er den Dodenfee verlassen hat, der Schwarzwald, welcher gleichlaufend ist mit den auf der linken Rheinseite sich erstreckenden und fast ganz zu Frankreich gehörenden Vogesen, deren nördliche Fortsetzung, der Hunds rück, beinahe bis zum Zusam- menflüsse der Mosel mit dem Rheine geht. Die Ge- birge des nördlichsten Deutschlands sind noch niedriger, und das bekannteste darunter ist der Harz, von dessen nördlichem Fuße die großen Ebenen des nördlichen Deut- schen Flachlandes beginnen. Die Hauptabdachung Deutsch- lands geht ^egen Norden, doch hat das südlichste Deutsch- land seine Abdachung gegen Osten. Deutschland hat 5 Hauptströme, von welchen die Donau, die auf dem Schwarzwalde, nordwestlich vom Dodensee entspringt, den südlichen Theil Deutschlands in einem östlichen Laufe durchfließt und nach Ungarn geht, und deren bedeutendste Nebenflüsse der Inn, die Mur, Drau und Sau sind. Die übrigen 4 Hauptströme fließen nordwestlich, als 1) der Rhein, welcher An- fangs nur Deutscher Gränzfluß gegen die Schweiz und Frankreich ist, hernach aber den westlichen Theil Deutsch- lands bewässert, wo der Neckar, Main und Mo- sel seine Hauptnebenflüsse sind, und in die Niederlande übergeht; 2) die Weser, die aus der Vereinigung der Werra und Fulda entsteht, östlicher als der Rhein fließt und sich in die Nordsee mündet. Ihr wichtigster Nebenfluß ist die Aller; 3) die Elbe, welche auf dem Riesengcbirge entspringt, östlicher als die Weser läuft, die Havel zu ihrem beträchtlichsten Nebenflüsse har, und gleichfalls in die Nordsee sich ergießt; und 4) die Oder, welche den Sudeten ihren Ursprung zu verdan- ken hat, östlicher als die Elbe fließt, an zwei Orten sich der Ostgränze Deutschlands sehr nähert und in 3 Mündungen in die Ostsee geht. Ihr Hauptnebenfluß ist die in Polen entspringende Warthe. Die Weich- sel, weiche bekanntlich auch ein Hauplfluß Europas ist, einspringt zwar in Deutschland, östlich von den Quellen der Oder, verläßt es aber bald. Unter den Küstenflüs- sen ist die Ems am bedeutendsten, welche zwischen dem Rhein und der Weser fließt, und in die Nordsee gehr, wo sie an ihrer Mündung den Meerbusen Dollart bildet. Auch hat Deutschland einige schiffbare Kanäle,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 109

1836 - Eisleben : Reichardt
n. Mitteleuropa. Fürstth. Liechtenstein. 109 ringe Oder; auch entspringt im östlichsten Theile die Weichsel. Troppau, Hauptstadt, nordöstlich von Olmüh, liegt an der Preußischen Gränze und an der Oppa, einem Nebenflüsse der Oder. 2. Da6 Fürstenthum Liechtenstein. Es ist das kleinste Land Deutschlands und der klein- ste Staat des Deutschen Bundes, nur mit 2z Quadrat- meilen und 5500 Einwohnern, die katholisch sind, wird von der Schweiz, dem Rhein und Tyrol begränzt, ist sehr bergig, gehört dem Fürsten von Liechtenstein und enthält keine Städte. 3. Das Königreich Baiern. Es besteht aus 2 ungleichen getrennten Theilen, wovon der größere östliche gegen Osten an Böhmen und Oesterreich, gegen Süden an Tyrol, gegen Westen an Würtembcrg, Baden und das Großhcrzogthum Hessen und gegen Norden an Kurhessen, die Großherzoglich und Herzoglich Sächsischen Lande, die Fürstenthümer Neuß und das Königreich Sachsen gränzt; und der kleinere westliche Theil jenseits des Rheins, umgeben von Französischem, Preußischem, Hessen r Homburgischem und Großherzoglich Hessischem Gebiete umgeben liegt. Die Größe beträgt fast 1400 Qmeilen. Es ist theils gebirgig, theils eben. Die größten Ebenen sind auf der Südseite der Donau; am südlich, sien Saume dieser Ebenen gegen Tyrol ziehen Zweige der No rischen Alpen, die sich hier mit ihren höch- sten Spitzen bis zu 9000 und 10,000 Fuß erheben; westlich davon sind die Allgäuer Alpen. Im nörd- lichen Theile des Landes ist das Fichtel-Gebirge und ein Theil des Thüringer Waldes; südlicher laufen das Rhöngebirge und der Spessart, welcher bis zum Main sich erstreckt. An der Gränze gegen Böhmen läuft der Bö hmerwald. In dem jenseits des Rheins liegenden Theile sind die Vogesen mit dem Donners- berge. Der Hauptfluß des südlichen Theiles ist die Donau, welcher hier vorzüglich den Lech, die Isar und an der Oesterreichischen Gränze den Inn aufnimmt; im nördlichen Theile ist der Main, welcher hier aus der Vereinigung des weißen und rothen Mains

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 110

1836 - Eisleben : Reichardt
110 11. Mitteleuropa. entsteht, und vorzüglich durch die Negnitz verstärkt wird. In dem getrennten, jenseits des Rheins gelegenen Theile ist der Rhein östlicher Gränzfluß. Außer dem Bo- densee, wovon jedoch nur ein kleiner nordöstlicher Theil hieher gehört, giebt es mehrere Seen am Fuße der Norischen Alpen, worunter der Chiemsee, zwischen der Salzach und dem Inn, und der Würm- und der Ammersee, zwischen der Isar und dem Lech am größ- ten sind. Das Land ist größtentheils wohl angebaut und reich an den gewöhnlichen Deutschen Produkten. Ackerbau, Viehzucht (bedeutend ist die Rindvieh, und Schweinezucht), Obst,, Garten- und Weinbau sind sehr verbreitet; desgleichen giebt es große Waldungen. Von Mineralien hat man besonders viel Eisen, Stein- kohlen, Marmor, Salz und Mineralwasser. Die Zahl der E i n w o h n e r beträgt über 4,200,000, lauter Deutsche, wovon der größere Theil Katholiken, der kleinere Protestanten sind. Die Industrie ist in dem zwischen dem Main und der Donau gelegenen Theile sehr blühend, und am wenigsten bedeutend in den süd- lich von der Donau liegenden Gegenden. Mehrere von den großen Städten treiben einen ansehnlichen Handel. Künste und Wissenschaften, worin sonst Baiern gegen andere Länder zurückstand, haben sich in neuern Zeiten sehr gehoben. Der jetzige König heißt Ludwig 1. a) in dem großern östlichen Theile: München, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Innsbruck, an der Isar, groß und schön gebaut, hat ein königliches Residenzschloß mit'vielen Sehenswürdigkeiten, viele herrliche Gebäude, eine Universität/ eine der größtenzbibliotheken, eint reiche Gemäldegalerie und 80,000 Einwohner. Rechnet man die Aue dazu, welche als eine Dor- stadt betrachtet wird, so kommen 90,000 heraus. — Nymphen- burg, eine Stunde nordwestlich von München/ mit einem sehr großen Garten und Schleißhcim, nördlich von München, mit einer reichen Gemälde-Gallerie, sind königliche Lustschlösser.- — Traunstein, Stadt, südöstlich von München,, und östlich vom Chiemsee, und Rei che »hall, südwestlich von Salzburg, an der Saale, einem Nebenflüsse der Salzach, haben beide wichtige Salz- vrcrte, — Landshut, Stadt, nordöstlich von München, am rechten Ufer der Isar, hatte bis 1826 eine Universität, die nun nach München verlegt ist, Passau, Stadt, östlich von Lands- hut und nordwestlich von Linz, an dem Einflüsse des Inn und der Jlz in die Donau, treibt Handel und Schifffahrt. — R e- gcnsburg, Stadl, nordwestlich von Passau und nördlich von

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 59

1836 - Eisleben : Reichardt
Sechstes Kapitel. 59 den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau- send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi- maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.) Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti- schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa 4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt. Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe» kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die« ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen- über, endigen. Sechstes Kapitel. Uebersicht der vornehmsten Vor- gebirg e. Vorgebirge in Europa. §. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer- thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere, bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan, am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi- schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io- nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 120

1836 - Eisleben : Reichardt
120 11. Mitteleuropa. herer Berg ist in einem von dem Hauptlande getrenn- ten und auf und am Thüringer Walde gelegenen Lan- destheile, nämlich der Znselsberg. Auch vom Spes- sart, und von Zweigen der Nhöngebirge und des Vogelsberges werden einige Gegenden des Landes durchzogen. Die Hauptflüsse sind: im südlichsten Theile der Main, welcher hier die Kinzig aufnimmt, und im nördlichsten die Weser, deren Quellenflüsse die Werra und Fulda den mittleren Theü des Lande- bewässern. Ungeachtet des vorherrschenden Gebirgsbo- dens ist das Land, welches über 200 Qmeilen enthält, gut angebaut, und die südlichen Gegenden ziehen auch Mais, Spelz und Wein. Man hat vielen Flachs und guten Tabak; und der Obstbau ist stark verbreitet. Einen großen Schatz machen die beträchtlichen Waldungen aus, worunter der große Reinhardswald nördlich von Cassel, westlich von der Weser. Zn Hinsicht der Vieh- zucht ist die Rindviehzucht am vorzüglichsten Von Mi, neralien sind Eisen von ausgezeichneter Güte, Braun- und Steinkohlen, Kobalt und Salz am meisten zu be- merken. Die Einwohner, deren Zahl faßt 700,000 beträgt, bekennen sich größtentheils zur reformirten Kir- che, doch ist auch die Anzahl der Lutheraner und Ka- tholiken ziemlich stark. Fabriken von fast allen Arten giebt es; vorzüglich zeichnet sich hierin die Stadt Ha- nau aus; der Handel ist ziemlich bedeutend. Auch blü- hen Künste und Wissenschaften. Landesherr ist ein Kurfürst. Cassel, Haupt- und Residenzstadt, nordöstlich von Frank- furt, am linken Ufer der Fulda, zum Theil sehr schön gebaut, hat ein an Kunstsachen reiches Museum, ein neu erbautes, aber nicht vollendetes Schloß, überhaupt viele schöne Gebäude und .26,000 Einwohner. Merkwürdig ist auch das marmorne Bad. Westlich von Cassel liegt Wilhelmshöhe, ein schönes Lust- schloß des Kurfürsten, mit einem vorzüglich schönen und großen Englischen Park, worin die weltberühmte Cascade und die kupferne Bildsäule des Herkules. — Allendorf, Stadt, südöstlich von Cassel, an der Werra und am Fuße des Meißner, hat auf dem jenseitigen Ufer der Werra ein ansehnliches Salzwerk. — Esch - wege, Stadt, südlich von Allendorf, an der Werra, hat star- ken Tabaksbau. — Rothenburg, Stadt, südwestlich von Esch- wcge, an der Fulda, wo bisher die jetzt ausgestorbenen Landgra- fen von Hessen-Rothenburg ihr Rcsidenzschloß hatten. — Hers- selb, Sradt, südlich von Rothenburg, an der hier schiffbar wer- denden Fulda. — Marburg, Stadt, nördlich von Gießen, an

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 121

1836 - Eisleben : Reichardt
121 Fürstenthum Waldeck rc. der Lahn, hat eine Universität. — Fulda, Stadt, südlich von Hcrsfeld, am rechten Ufer der Fulda, hat ein Schloß und eine schöne Domkirche. — Hanau, größte Stadt des Landes nach Cassel, östlich von Frankfurt, am rechten Ufer des Mains, der unweit die Kinzig aufnimmt, zum Theil schön gebaut, hat ein Schloß und viele Fabriken. In der Nabe, nordwestlich von Ha- nau, liegt das Wilhelmsbad, ein Bade- und Vcrgnügungs- ort mit schönen Gebäuden und reizenden Gartenanlagen. In den vom Haupttheile des Landes getrennten Landesstri- chen liegen: Schmalkalden, Stadt, nordöstlich von Fulda, am südlichen Fuße des Thüringer Waldes, macht viele Stahl- und Eisenwaaren, und hat in der Nähe den eiscnrcichen Stahlberg. — Rinteln, Stadt, nordwestlich von Cassel, in einer schönen Gegend, an dem linken Ufer der Weser, hatte sonst eine Univer- sität. — Nenndorf, Dorf, nordöstlich von Rinteln, mit einem berühmten warmen Schwefelbade. 13. Das Fürstenthum Waldcck. Der größte Theil dieses 22 Qmeilen großen Lanr des ist von Kur» und Großherzoglich Hessischem und Preußischem Gebiete; der kleinere, unweit der Weser ge, legene Theil (das Fürstenthum Pyrmont) von Han» növerischem, Braunschweigischem, Preußischem und Lip- peschem Gebiete umgeben. Der hoch gelegene bergige Boden ist nur von mäßiger Fruchtbarkeit, und wird von kleinen Flüssen, worunter die Eder und Diemel, zum Flußgebiete der Weser gehörig, am beträchtlichsten sind, bewässert. Das Land hat, außer dem Getreide» bau, gute Viehzucht, ansehnliche Waldungen, etwas Eisen und einige bekannte Mineralwasser. Eigentliche Fabriken fehlen fast ganz. Die Einwohner, an der Zahl 66,000, sind meistens Lutheraner. Landesherr ist ein Fürst. Cord ach, kleine Hauptstadt, liegt westlich von Cassel und hat 2200 Einwohner. — Arolsen, kleine Residenzstadt, nord- östlich von Corbach.— Pyrmont, eigentlich Neustadt-Pyr- mont, kleine Stadt, südöstlich von Rinteln, liegt an einem kleinen Nebenflüsse der Weser, westlich von derselben, und hat einen der berühmtesten Gesundbrunnen Deutschlands. 14. Die Fürstenthünier Schwarzburg. Sie enthalten 36 Qmeilen und bestehen aus zwei getrennten Stücken, wovon das nördliche, südlich vom Harze, fast ganz von Preußischem Gebiete, das südliche auf und am Thüringer Walde, von Großhcrzoglich und Herzoglich Sächsischen Gebieten umschlossen, liegt. Der (

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 69

1836 - Eisleben : Reichardt
Europa. 69 Nach dieser lehtern Begrenzung beträgt die Größe Europas an 180,000, sonst aber nur 155,000 Qua- dratmeilen, in welchem geringern Umfange dieser Ecd- iheil gewöhnlich angenommen wird, was auch hier ge- schehen ist. Südeuropa, b. h. der Theil desselben bis zum 50. Grade der Breite, ist fast ganz Gebirgsland; doch hat es auch mehrere beträchtliche Ebenen, als die Flachlän, der zwischen den Karpathen und der Donau, zwischen den Alpen und dem Po, und in dem Theile, wo die Garonne, Loire und Seine ihren Lauf nach dem Meere zu nehmen. Nordeuropa hingegen besteht, mit Aus- nahme der Skandinavischen Halbinsel, des nördlichen Theiles der Insel Großbritannien und einiger Gebirgs- striche, die im Westen von der Maas und im Osten von dem obern Laufe der Oder begränzt werden, aus weiten Ebenen, die sich von der Meerenge von Ca- lais bis zum Uralgebirge erstrecken, und nur durch ge, ringe Hügel oder niedrige Landrücken unterbrochen wer- den, wozu vorzüglich der Waldaische oder Alau- nische Landrücken gehört, wo die großen Ströme Dü- na, Wolga, Don und Dnepr ihren Ursprung nehmen. Die Abdachung Europas überhaupt, ist theils gegen Nordwest, theils gegen Südost. Die vornehmsten Ge- birge sind: 1) die Pyrenäen nebst den südlich von denselben laufenden Gebirgen, deren Endpunkte unter andern die Vorgebirge Punta de Europa, San Vincent und la Noca bilden; 2) die Alpen, das höchste, längste und ausgedehnteste Gebirge Europas, Hie sich in viele Zweige theilen, und davon die durch Italien laufenden Apenninen, deren südlichster Erd, punkt das Vorgebirge Spartivento ist, eine südliche und das in der Nähe des Genfer-Sees beginnende Jura-Gebirge mit den Vogesen, eine nördliche Fortsetzung machen; 3) der Balkan oder Hämus mit den südlich davon laufenden Griechischen Ge» birgen, die sich mit dem Vorgebirge M ata pan endi- gen; 4) die Karpathen; 5) die Sudeten; und 6) das Skandinavische Gebirge oder die Nordi- schen Alpen. Der Montplanc, der höchste Berg der Alpen, ist 14,760 Fuß hoch und zugleich der höchste Berg Europas. Die merkwürdigsten feuerspeienden Berge

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 76

1836 - Eisleben : Reichardt
76 I. West-uropa. Mittelländische Meer und an Spanien, wo die Pyre- näen eine natürliche Gränze machen und gegen Westen an das.atlantische Meer, wovon der Theil hier zwischen Frankreich und Spanten das Discayische Meer heißt. Seine größte Ausdehnung von Süden gegen Nor- den hat Frankreich, von dem östlichen Endpunkte der Pyrenäen bis zur Nordsee, und von Westen gegen Osten von dem Endpunkte der in das Atlantische Meer vorspringenden Halbinsel bis zum Rhein. Die Größe beträgt 10,000 Qmeilen. Der Boden ist mehr eben als gebirgig, nur im Süden und Osten des Landes finden sich Gebirge, worunter an der Spanischen Gränze die Pyrenäen, mit dem Montperdu (spr. Mongperdü), einem der höchsten Verge derselben; die Sevennen, nördlich vom östlichen Theile der Pyre, näen, und westlich von dem Rhone, die sich zuletzt auf der Oftfeite der Loire endigen; die Alpen, östlich vom Rhone, die hier in der Nähe des Mittelländischen Meeres Meeralpen und nördlich davon Cotti sch e Alpen heißen, welche letzten die höchste Gebirgsgegend Frankreichs bilden; das Juragebirge, längs der Gränze Frankreichs und der Schweiz, vom Genfersee bis dahin, wo der Rhein Frankreichs Gränze macht; die Vogesen, eine nördliche Fortsetzung des Jurage- birges, auf der Westseite des Rheins; und die Ar den, nen, das nördlichste Gebirge Frankreichs, auf der Westseite der Maas. Frankreich hat seine Hauptab- dachung gegen Nordwest. Die Hauptströme sind: 1) die Garonne, wel- che in den Pyrenäen entspringt, und nach der Aufnah- me der D o r d o g n e, von wo sie den Namen Gironde erhält, in das Discayische Meer sich mündet; 2) die Loire (spr. Loahr), deren Quelle in den Sevennen ist, und welche südlich von einer in da- Atlantische Meer vorlaufenden Halbinsel, in das letztere Meer sich ergießt; 3) die Seine (spr. Sähne), welche nördlich von den Sevennen entspringt, so wie die beiden erster» einen nordwestlichen Lauf hat, und dem Kanäle zufließt; 4) die Schelde, der nördlichste Hauptfluß Frankreichs, welcher westlich an den Ardennen entsteht, und nach Belgien fließt; 6) die Maas, welche ihren Ursprung

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-
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