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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 59

1836 - Eisleben : Reichardt
Sechstes Kapitel. 59 den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau- send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi- maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.) Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti- schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa 4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt. Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe» kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die« ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen- über, endigen. Sechstes Kapitel. Uebersicht der vornehmsten Vor- gebirg e. Vorgebirge in Europa. §. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer- thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere, bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan, am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi- schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io- nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 131

1836 - Eisleben : Reichardt
n. Mitteleuropa. Schau mburg-Lipps. 131 auch Teutoburger Wald genannt, durchzieht den westlichen Theil desselben. Außer der Weser, welche die Nordgränze berührt, hat das Land nur kleine Flüsse. Die Ems entspringt hier an der Westseite des Osning, und geht bald darauf rn das Preußische Gebiet über. Getreide, Flachs, Waldungen, Vieh, besonders gutes Rindvieh und Pferde, Salz, find die 'Hauptprodukte des wohlangebauten Landes, dessen Einwohner, an der Zahl 77,000, größtentheils reformirl sind, und zwar wenige eigentliche Fabriken, doch ein starkes Linnenge« werbe betreiben. Landesherr ist ein Fürst. Detmold, kleine Haupt- und Residenzstadt, südwestlich von Pyrmont, an einem Nebenflüsse der Weser, hat 2460 Einwohner. An dem benachbarten Osning, ^ Stünde' von dem Städtchen Horn, sind die Externsteine, eine merkwürdige Gruppe von einzelnen, freistehenden Sandsteinfelsen. — Lemgö, die größte Stadt des Landes, nördlich von Detmold, bekannt wegen der gu- ten mecrschaumcncn Labakspfeifenköpfe, die dasclhst fabrikmäßig verfertigt werden. 24. Das Fürsteuthum Schaumburg- Lippe. Dieses kleine, 8 Qmeilen große Land wird von Hannöverischem, Kurhessischem und Preußischem Gebiete umschlossen, ist meistens eben und fruchtbar, nur im Südosten von einer waldigen Bergkette durchzogen und hat keine Flüsse, sondern bloße Bäche. Auf der Nord« feite des Landes ist der Steinhudersee, wovon der größere Theil hieher gehört. Das wohlangebaute Land hat besonders Getreide, Viehzucht, Waldungen, Flachs, Steinkohlen und vortreffliche Quadersteine. Eigentliche Fabriken fehlen, doch sind die Einwohner, welche sich zur lutherischen Kirche bekennen und deren Zahl 24,000 beträgt, gewerbsam. Landesherr ist ein Fürst. Bückeburg, gut gebaute, kleine Haupt- und Residenzstadt, nordwestlich von Rinteln, hat ein Residenzschloß und 2000 Ein- wohner. — Eilsen, Dorf, und besuchter Badeort, östlich von Bückeburg. — W i lh,c 4m st e in, kleine Festung auf einer durch Kunst gemachten Insel im Steinhudersee. 25. Das Großherzogthum Oldenburg. Der größere Theil dieses 116 Qmeilen großen, aus 3 getrennten Stücken bestehenden Landes, nämlich das eigentliche Oldenburg, liegt an der Nordsee und 9 *

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 133

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Breme» re. Iss fldcnzschloß und 8000 Einwohner. — Jever, Stadt, nordwest- lich von Oldenburg und westlich vom Jadebusen, treibt einigen Handel. — Wangerog, kleine Insel in der Nordsee, 1 Meile vom Festlande, liegt nördlich von Jever und hat besuchte Seebä- der. — Eutin, kleine Stadt, nordöstlich von Oldenburg und in der Nähe der Ostsee, liegt an einem See, hat ein großherzogli« chcs Schloß, und gehört zum Fürstenthum Lübeck. 26. Die freie Stadt Bremen. Diese große Stadt, welche mit ihrem kleinen Gebiete eine Republik bildet, liegt südöstlich von Oldenburg, in einer Ebene, zu beiden Seiten der Weser, und hat 41,000 (mit dem Gebiete 56,000) theils lutherische, theils reformirte Einwohner, die viele Fabriken und einen bedeutenden Handel unterhalten. Merkwürdig ist die Domkirche mit dem Bleikcller, worin mehrere unverwes- liche Leichname gezeigt werden. Bremerhafen, neu angelegter Hafenort am Einflüsse der Geeste in die Weser, nordöstlich von Oldenburg. 27. Die freie Stadt Hamburg. Diese Stadt, eine der größten in Deutschland, und die wich- tigste Deutsche Handelsstadt, zugleich eine der bedeutendsten Handelsstädte in Europa, bildet mit ihrem nicht unbeträchtlichen Gebiete eine Republik, und liegt nordöstlich von Bremen, in einer ebenen, wohl angebauten Gegend, am rechten User der Elbe, von welcher Kanäle durch die Stadt laufen, und die hier die Al- ster aufnimmt, hat 2 Häfen, viele Fabriken, (besonders Zucker- siedereien und Tabaksfabriken) und 120,000 Einwohner (mit dem Gebiete 150,000) größtentheils Lutheraner. Auch wohnt eine sehr beträchtliche Zahl von Juden in Hamburg. Die merkwür- digsten öffentlichen Gebäude sind die schone Michaeliskirche und das große neue allgemeine Krankenhaus. In dem Gebiete der Stadt liegt am Ausflüsse der Elbe in die Nordsee der Flecken Cuxhafen mit einem Hafen und einem Seebade. Die Bier- lande, ein ungemein fruchtbarer und trefflich angebauter Land- strich an der Elbe, dessen Einwohner sich durch ihre besondern Sitten, Kleidung und Sprache auszeichnen, besitzt Hamburg ge- meinschaftlich mit Lübeck. 28. Die freie Stadt Lübeck. Diese große Stadt, welche mit ihrem Gebiete gleichfalls eine Republik bildet, liegt nordöstlich von Hamburg und 2 Meilen von der Ostsee, an der schiffbaren Trave, hat mehrere Fabriken und treibt einen bedeutenden Handel. Die Einwohner sind Lutheraner und ihre Zahl beträgt mit dem Gebiete 40,000, wovon 26,000 auf die Stadt kommen. Die Domkirche und die Marienkirche zeichnen sich unter den Kirchen aus. Im Gebiete liegt das Städtchen Travemünoe, an der Mündung der Trave in die Ostsee, mit einem Hasen und einem Seebade.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 81

1836 - Eisleben : Reichardt
Die Brittischen Inseln. 81 zur protestantischen; in Irland dagegen zur katholischen Kirche. Die Britten haben es nicht allein in den ver- schiedenen Zweigen der Landwirthschaft und im Berg» bau, sondern auch in Fabriken, Künsten und Wissen» schäften sehr weit gebracht, und kein anderes Volk der Erde kommt ihnen in Ansehung der ausgebreiteten und durch Maschinenwesen äußerst vervollkommneten Fabri- ken, und des unermeßlichen Handels gleich; daher Eng- lische Fabrikate schon längst einen großen Ruf in allen andern Ländern erlangt haben. Dir Brittischen Inseln bilden die 8 Königreiche England, Schottland und Irland, deren jetziger König Wilhelm Iv. heißt und zugleich König von Hanno- ver ist. Auch gehören den Britten, außer einigen an- dern unbedeutenden Besitzungen in Europa, in Asien ein großes volkreiches Land, Ostindien genannt, fast ganz nebst mehrern Inseln; in Afrika mehrere In- seln und die südlichste Spitze dieses Erdtheiles; in Amerika ein großer Theil des Festlandes «ebst zahl- reichen Inseln; und in Australien ein Theil von Neuholland mit einigen Inseln; so daß ihre auswärti, gen Besitzungen das eigentliche Königreich Großbritan- nien um Vieles an Größe und Menschenzahl übertreffen. 3) in England: London, nordwestlich von Calais, Haupt- und Residenzstadt, die größte und volkreichste Stadt in Europa und der reichste wichtigste Handelsplatz der ganzen Erde, an beiden Seiten der Themse, im südlichen Theile Englands und westlich von der Nordsee gelegen, erstreckt sich 3 Stunden in die Länge und 2 Stunden in die Breite und hat eine Uni- versität, viele Fabriken, einen Hafen, 170,000 Häuser und über 1,600,000 Einwohner. Die herrliche St. Paulskirche, die West- minster-Aaeikirche, worin die Könige gekrönt und begraben wer- den, der Tower (spr. Tauer), alte Festung, das Brittische Museum mit einer großen Bibliothek und seltenen Kunst- und Naturaliensammlungen, der Tunnel, ein unterirdischer Weg, den man unter der Themse weg anlegt, um die schon durch mehrere ausgezeichnete Brücken mit einander verbundenen Stadttheile in noch bessere Werbindung zu setzen, sind einige der vielen Merk- würdigkeiten Londons. — Greenwich (spr. Grinitsch), Stadt, 2 Stunden östlich von London, am rechten Ufer der Themse, mit einem großen Seehospitale und einer berühmten Sternwarte. Windsor, Flecken westlich von London, am rechten Ufer der Themse, mit dem vorzüglichsten königlichen Lustschlosse. — Orford, Stadt nordwestlich von London, an der Isis, die hier den Charwel aufnimmt und nun Themse heißt, ist durch ihre Universität berühmt. — Birmingham, eine der wichtigsten 6

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 220

1836 - Eisleben : Reichardt
220 China. Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens, und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst- fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist, mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National- charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel, cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist, da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit in das Meer wagen. China steht unter der Herrschaft eines Kaisers, welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand- schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht, und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu- Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge, das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra, che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai- ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen. Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange, einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. — Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang, mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1 Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser- oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich- sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt, südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang, hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han- dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. — Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma- cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine- sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 175

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. Freistaat Krakau rc. 176 jüdischen Religion. Die Industrie, bisher unbedeutend, fängt an, nebst dem Handel, sich zu heben; vorzüglich hat die Hauptstadt vielerlei Fabriken. Auch für den Unterricht des Volks, das noch sehr einer größer» Bil- dung bedarf, wird jetzt größere Sorgfalt getragen. Polen ist ein Königreich, das jedoch unter der Herrschaft des Kaisers von Rußland steht, der zugleich König von Polen sich nennt. Warschau, Hauptstadt, südöstlich von Lhorn, an der Weichsel, jenseits welcher die Stadt Prag a liegt, welche als eine Vorstadt von Warschau angesehen wird, hat mit den Vor- städten einen Umfang von 3 Meilen, viele herrliche Palläste, zahlreiche Kirchen, worunter die schöne lutherische Kirche sich aus- zeichnet, ein Schloß, eine Universität mit einer großen Bibliothek, eine starke Citadelle, vielerlei Fabriken, bedeutenden Handel, 2 Messen, 9000 Häuser und 130,000 Einwohner. 1 Meile von Warschau, an einem Arme der Weichsel, liegt Willanow, ein prächtiges königliches Schloß. — Lublin, Stadt, südöstlich von Warschau, mit erheblichem Handel und jährlich drei Messen. Der Freistaat Krakau. Er wird von Polen, Galizien und Schlesien be- gränzt und enthält 20 Q.meilen. Die Weichsel, welche die Gränze desselben gegen Galizien macht, ist der Hauptfluß. Der Boden ist wohl angebaut und fruchtbar, und wechselt mit Ebenen, Hügeln und Ber« gen, die von den Karpathen abstreifen. Vieh aller Art, Getreide, Obst, Eisen, Steinkohlen sind die vor, nehmsten Produkte. Die Einwohner, deren Zahl 123,000 beträgt, sind Polen, bekennen sich zur katholischen Kirche und unterhalten einige Fabriken in der Hauptstadt, die zugleich einen ansehnlichen Handel treibt. Dieser Staat steht unter Russischem, Preußischem und Oesterreichi- schem Schutze. » Krakau, Hauptstadt dieser Republik, südöstlich von Bres- lau, in einer wohl angebauten Ebene, ist altmodisch gebaut, und hat ein vormaliges hoch gelegenes Schloß, eine große Domkirche mit vielen Kostbarkeiten, eine Universität, einige Fabriken, einen bedeutenden Handel und 33,000 Einwohner. Galizien. Die Gränzen sind gegen Norden Krakau und Polen; gegen Osten Rußland; gegen Süden die Euro- päische Türkei und dir Ungarischen Länder, und gegen

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 200

1836 - Eisleben : Reichardt
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet. Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch- ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist, indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir, ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an« dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge, das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er« heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten, worunter eine den Namen Kentaisse führt. Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama, putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am» Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur« sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund« so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor (unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli- ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal- ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden. Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän, zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie- ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde. Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der. Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini, gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der 1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen
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