17
Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
54
Fünftes Kapi tel.
der Mackenzie; 2) in den westlichen oder Atlanti-
schen Ozean; der Nelson, St. Lorenz, Missisippt,
Rio del Norte, Magdalena, Orinoco, Amazonenstrom,
Rio Francisco, Rio de la Plata, Orange, Coanza,
Zaire, Joliba oder Quorra (Niger), Gambia, Sene-
gal, Guadalquivir, die Guadiana, der Tajo, Duero,
die Garonne, Loire, Seine, Schelde, Maas, der
Rhein, die Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Düna, der
Don, Dnepr, Dniéster, die Donau, der Nil, Po,
Rhone, and Ebro; in den Indischen Ozean: der
Zambese, Schar el Arab, Indus, Ganges, Burram«
purer, Irawaddy, Menam, Maykaung, Pang tse
Kiang und Hoangho; und 4) in den großen Ozean:
der Amur, Anadyr und Columbia.
Fünftes Kapitel.
Uebersicht der vornehmsten Ge-
birge,
Lauf des Hauptgebirgszugs der Erde.
H. 1. Der Lauf des Hauptgebirgszugs der Eede
geht von der Beringsstraße unter dem nördlichen Polar-
kreise aus in einer doppelten Richtung, nämlich in einer
südwestlichen durch dir alte, wo er an der südlichsten
Spitze durch das Meer begränzt wird — und in einer
südöstlichen durch die neue Welt, wo er mit der süd-
lichsten Spitze Amerikas gleichfalls am Meere sich endigt.
Die vornehmsten Gebirge des nordöstlichen
Theiles der alten Welt.
§. 2. Dahin gehören vorzüglich:
1) Das Stannowoi Jablonnoi, das nord-
östlichste Gebirge der alten Welt, welches von der De,
ringsstraße anfängt, und auf seinem südwestlichen Lause
eine Wasserscheidung zwischen dem nördlichen Eismeere
im Nordwest und dem Kamtschatkischen und Ochetski-
schen Meere im Südost bildet, indem es den beiden
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Sechstes Kapitel.
59
den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe
des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein
neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata
und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom
Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau-
send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten
Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als
der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi-
maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.)
Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der
Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches
südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem
südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti-
schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa
4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt.
Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe»
kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die
auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen
Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die«
ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen-
über, endigen.
Sechstes Kapitel.
Uebersicht der vornehmsten Vor-
gebirg e.
Vorgebirge in Europa.
§. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer-
thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere,
bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan,
am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der
Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi-
schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des
Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io-
nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße
von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir
scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen
Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Atlanti- Missisivpi Mexikanischen_Busen Europa Messina
Amerika.
247
teres Klima, als die unter gleicher Breite in Europa
und andern Ertheilen gelegen.
Kein Erdtheil hat so große Ströme als Amerika,
von welchen die meisten sich auf der Ostseite in das
Meer münden. Von diesen großen Strömen gehen 1)
in das nördliche Eismeer: der Mackenzie; 2) in die
Hudsons - Bai; der Nelson (vorher Saskatschewin
genannt-; 3) in den St. Lorenz-Busen: der St. Lo-
renz; 4) in den Mexikanischen Meerbusen: der Mis-
si si ppi, der Rio del Norte oder Bravo, und der
Magdalenenfluß; 5) in den Atlantischen Ozean
im weitern Sinne: der Orinoco, Maranjon oder
Amazone nfluß, der Tocan tiñes oder Para, der
Francisco und der Rio de la Plata und endlich
6) in das stille Meer: die Columbia oder der Ore-
gon. Unter den zahlreichen Landseen sind die größ«
ten: 1) in Nordamerika: der große Bärensee und
der große Sklaven se e, beide im hohen Norden, der
Winipegsee, südlich von den vorigen, die 5 mir ein»
ander verbundenen Seen, nämlich der Obere-, Hu-
ron-, Michigan-, Erie-und Ontariosee und der
Nicaragua, unweit der Landenge, wodurch Nord-
und Südamerika verbunden sind; und in Südamerika:
der Maracaibo und der Titicaca.
Amerika, das sich über alle Zonen verbreitet und
von einer großen natürlichen Fruchtbarkeit ist, besitzt eine
außerordentlich große Menge und Mannigfaltigkeit von
Produkten, worunter viele bloß diesem Erdtheile
eigenthümlich sind. Es giebt Europäische Hausthiere,
die erst aus Europa hieher gebracht worden sind, sich
aber außerordentlich daselbst vermehrt haben, Bisons,
(Amerikanische Auerochsen), welche zu den größten Ame-
rikanischen Landthieren gehören, Bisamochsen, Muse-
thiere (eine Art von Elenthieren), Rennihiere, treffli-
ches Pelzwerk, was vorzüglich die Biber, Seeottern,
schwarzen Füchse liefern, geschwänzte Affen oder Meer-
katzen in ungeheurer Menge und Mannigfaltigkeit, Faul-
thlere, Gürtelthiere, Beutelthiere, Stinkrhiere, Tapirs
(das größte Landthier in Südamerika), Llamas, Vi-
cugnas, Pakos, Quanakos, Raubthiere (doch weder so
stark, noch so grimmig, als die Astatischen und Afrika-
nischen), z. B. Jaguare, Kuguare, Unzen, Eis- und
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Francisco
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Amerika Atlantischen_Ozean Columbia Nordamerika Winipegsee Obere- Hu-
ron- Nicaragua Südamerika Maracaibo Amerika Europa Südamerika Llamas
Amerika.
249
die von Europäerinnen Gebornen und die, welche Euro-
päer und Negerinnen zu Eltern haben, beißen Mulat-
ren und die, welche von Europäern und Indianerinnen
erzeugt wurden, heißen Mestizen. Von Europäischen
Sprachen sind am meisten die Englische, Spanische und
Portugiesische verbreitet. Die herrschende Religion ist
die christliche; Herden finden sich nur unter den Einge-
bornen (von welchen jedoch die meisten auch Christen
sind) und unter den Negern, wovon auch viele sich zum
Cbristenthum bekennen. Ueberhaupl haben die eingewan-
derten Europäer Europäische Kultur mitgebracht, und
in den von ihnen bewohnten Gegenden werden nicht
allein Ackerbau, Gewerbe und Fabriken unterhalten, son-
dern es wird auch für wissenschaftlichen Unterricht gesorgt,
worin jedoch die Nordamerikaner den Vorzug vor den
Südamerikanern baben. Der Handel ist wichtig, vor-
züglich der Eeehandcl, der jedoch am meisten in den
Händen der Europäer und Nordamerikaner sich befindet.
Mit Ausnahme der noch im rohen Naturzustände leben,
den Wilden, bestehen hier ordentliche Staaten fast durch-
gehende mit republikanischer Verfassung; der übrige Theil
bildet Kolonialbesitzungen der Europäer.
Schon oben ist gesagt worden, daß Amerika von
der Natur in zwei große, durch eine Landenge mit ein-
ander zusammenhängende Halbinseln getheilt ist, die
Nord, und Südamerika heißen Zwischen beiden,
in dem großen Mexikanischen Meerbusen, liegen ansehn-
liche Inselgruppen, welche man Westindien nennt.
Zu Nordamerika gehören die Nordpolarlander, die
Länder an der Bassins - und Hudsonsbai, die freien In-
dianer-Länder, die Länder an der Nordwestküste, das
Brittische Amerika, die vereinigten Nordamerikanischen,
Mexikanischen und die Staaten von Mitselamerika; zu
Weftin dien die großen und kleinen Antillen nebst den
Dahama- Inseln, auch werden gewöhnlich, aber un-
richtig, die Bermudischen Inseln dabin gerechnet; und
zu Südamerika die Republiken Venezuela, Neugra-
nada, Ecuador (diese 3 hießen sonst Colombia), Peru,
Chile, Bolivia, Rio de la Plata und Uruguay, Pa-
raguay, Brasilien, Guayana, Araukanien, Patagonien,
Fruerlund, wozu noch die Südpolarläudrr kommen.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Nord Westindien Nordamerika Venezuela Ecuador Peru Chile Bolivia Uruguay Brasilien Guayana Patagonien
I. Nordamerika.
255
auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi.
Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St.
Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit
vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks-
E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von
dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische
Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou-
verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan-
ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west-
lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von
Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten,
eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz-
Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi-
schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen
Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der
nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas.
Da6 Brittische Nordamerika.
Außer den oben angeführten Ländern, in welchen
die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als
Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine
ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen
die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord-
amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs
eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord-
amerika verstehen.
Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons,
bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen
Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und
gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer.
Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo-
den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger
Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht-
bar, und am meisten an den Flüssen angebaut.
An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri-
kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober-
see, der Huronfee, der Erie und der Ontario,
deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt-
ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie
bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter
welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den
berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in
einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her-
abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_Hi Elias Alaschka Aliaschka Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Sitka Kamtschatka Prinz-
Wales-Kap Amerikas Nortons- Amerikas Brittische_Nordamerika Ontario Nordamerikas Ontario
1
I. Nordamerika. r- 261
Handelsstadt im Staate Ohio, nordöstlich von St. Lvuis und
westlich von Washington, liegt am rechten Ufer des Ohio.
Die vereinigten Mexikanischen Staaten.
Sie sind, mit Einschluß der dazu gerechneten, von
unabhängigen Indianern bewohnten nördlichen Wildnisse,
73,000 Qmeilen groß, und gränzen gegen Norden
an die vereinigten Nordamerikanischen Staaten, gegen
Osten an eben dieselben und den Mexikanischen Meer,
busen, gegen Südosten an die vereinigten Staaten von
Mittelamerika, gegen Südwesten und Nordwesten an
das stille Meer.
Das Land hat eine unregelmäßige Gestalt, indem
es von Norden gegen Süden immer schmäler zuläuft,
und auf der Westseite, die durch den tief eindringenden
Californischen Meerbusen gebildete Halbinsel Californien,
und auf der Ostseite die durch die Honduras' und Cam,
pechebai des Mexikanischen Meerbusens gebildete Halb,
insel Pucatan weit hervorspringen. Die Oberfläche be-
steht größtentheils aus einer von den Cordilieren,
die aus Mittelamerika hiereindringen, gebildeten Hoch,
ebene, über welche sich mehrere hohe Bergspitzen erheben,
die mit ewigem Schnee bedeckt und entweder erloschene
oder noch thätige Vulkane sind. Von dieser Hochebene
fällt das Land nach den Küsten, besonders nach der
äußerst niedrigen Ostküste ab. Nördlich von der Hoch-
ebene setzt das Gebirge der Cordilleren unter dem Na-
men Sierra Madre fort, in drei Hauprkeiten sich
theilend, die verschiedene Namen führen, und geht dann
unter dem Namen des Felsengebirges in die verei-
nigten Nordamerikanischen Staaten über. Große Flüsse
finden sich nur in dem nördlichen Theile des Landes,
worunter der in den Mexikanischen Meerbusen sich mün«
bende Rio del Norte oder Rio Bravo, den läng-
sten Lauf hat. Auch der in den Californischen Meer-
busen laufende Rio Colorado ist beträchtlich. Fer-
ner sind der Arkansas und der rothe Fluß, zwei
Hauptnebenflüsse des Missisippi, welche hier entspringen
und eine Strecke die Gränze gegen die vereinigten Nord-
amerikanischen Staaten machen, zu bemerken. Unter
den Landseen sind der Chapala im Süden und der
Tejugo und Timpanogos, in den Indianer-Wild-
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264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re.
Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer
von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach
den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren
Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige
Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur
Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in
das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist
der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan,
fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht.
Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone
liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze
durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert.
Erdbeben sind häufig.
Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter
den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von
Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge-
gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde
findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko
hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh-
ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an,
genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter,
würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid,
Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und
deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen
und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl.
Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan-
deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind
noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der
Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem
Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor
wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt
einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun-
desstaat.
Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes-
staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom
stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi-
tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den
Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to-
Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit
dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See
Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri
bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet.
Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die
Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und
Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und
furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies
der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und
Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch-
ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist,
indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir,
ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an«
dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der
Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen
die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge,
das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er«
heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten,
worunter eine den Namen Kentaisse führt.
Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als
dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama,
putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am»
Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur«
sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund«
so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor
(unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli-
ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als
warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und
rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern
zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das
Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal-
ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle
Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden.
Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der
Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän,
zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie-
ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls
verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde.
Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt
ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den
Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der.
Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini,
gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der
1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert
wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Asiatische_Schweiz Hinter-Indien Irawaddy Tibet China
Colombia
269
des Atlantischen Ozeans ergießt utib furchtbare Ueber-
schwemmungen verursacht; 2) der Magd a l e n en f l u ß,
dessen Quellen gleichfalls hier sind, und welcher nach
einem nördlichen Laufe sich in das Caraibische Meer er-
gießt; 3) der Maranhon oder Amazonenfluß, der
größte Strom der Erde, welcher aus Peru, wo er ent-
springt, hieher gelangt, und durch viele ansehnliche im
Lande selbst entspringende Flüsse verstärkt nach Brasilien
übergeht. Unter den Land feen ist im Norden der groß-
ße Maracaibo bemeckenswerlh, welcher mit dem
Meere in Verbindung steht. Im südöstlichen Theile des
Landes soll noch ein großer See Parima seyn, dessen
Vorhandenseyn von Mehreren bezweifelt wird.
Dies Land liegt ga^z in der heißen Zone, hat aber
nicht allenthalben ein heißes Klima, sondern so uner-
träglich die Hitze an den Küsten und in den tief gele-
genen Gegenden ist, so sehr gemildert wird sie in den
Hochebenen oder Hochthälern der Cordilleren, wo das
Klima einem steten Frühlinge gleicht, während auf den
hohen Gebirgsgipfeln die Kälte der Polarzonen herrscht,
so daß man wohl in einem Tage von der brennenden
Hitze Afrikas zu der Kälte Lapplands übergehen kann.
Erdbeben und schreckliche Stürme sind häufig. Groß
ist der Reichthum an Naturprodukten, als: viele
Europäische Hausthiere zum Theil in verwildertem Zu-
stande auf den Llanos, Amerikanische Naubthiere, Affen,
Armadille, Tapire, unzählige Arten von Vögeln (wor-
unter der große Condor), Alligators, vielerlei Schlan-
genarten, Schildkröten sehr häufig auf den Inseln des
Orinoco, wo ihre Eyer gesammelt und zu einem Oele
benutzt werden, Fische, worunter der merkwürdige elek-
trische Aal, Cochenille, Perlen- und Purpurmuscheln;
Europäische Getreidearten, Mais, Reiß, Maniok, Yams,
Bataten, Pisangs, Ananas, Melonen, Baumwolle, Ta-
bak, Zuckerrobr, Kaffee, Cacao, Vanille, Indigo, wei-
ßer Zimmer. Arzneigewächse (worunter die Chinarinde,-
tropische Früchte, Kokos- und andere Palmen, trefflich
Färbe, und Tischlerhölzer, Bambusrohr. Auch sind die
Schätze des Mineralreichs sehr groß; kein anderes Land
in Amerika kommt ihm an Goldreichthum gleich, und
in einem Theile sselben enthalten alle Flüsse und Bäche
Goldsand. Am, giebt es nirgends so viel Platina, da-
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Extrahierte Ortsnamen: Peru Brasilien Maracaibo Afrikas Lapplands Amerika Goldreichthum Bäche
Goldsand