17
Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
110
11. Mitteleuropa.
entsteht, und vorzüglich durch die Negnitz verstärkt wird.
In dem getrennten, jenseits des Rheins gelegenen Theile
ist der Rhein östlicher Gränzfluß. Außer dem Bo-
densee, wovon jedoch nur ein kleiner nordöstlicher
Theil hieher gehört, giebt es mehrere Seen am Fuße
der Norischen Alpen, worunter der Chiemsee, zwischen
der Salzach und dem Inn, und der Würm- und der
Ammersee, zwischen der Isar und dem Lech am größ-
ten sind.
Das Land ist größtentheils wohl angebaut und
reich an den gewöhnlichen Deutschen Produkten.
Ackerbau, Viehzucht (bedeutend ist die Rindvieh, und
Schweinezucht), Obst,, Garten- und Weinbau sind
sehr verbreitet; desgleichen giebt es große Waldungen.
Von Mineralien hat man besonders viel Eisen, Stein-
kohlen, Marmor, Salz und Mineralwasser.
Die Zahl der E i n w o h n e r beträgt über 4,200,000,
lauter Deutsche, wovon der größere Theil Katholiken,
der kleinere Protestanten sind. Die Industrie ist in
dem zwischen dem Main und der Donau gelegenen Theile
sehr blühend, und am wenigsten bedeutend in den süd-
lich von der Donau liegenden Gegenden. Mehrere von
den großen Städten treiben einen ansehnlichen Handel.
Künste und Wissenschaften, worin sonst Baiern gegen
andere Länder zurückstand, haben sich in neuern Zeiten
sehr gehoben. Der jetzige König heißt Ludwig 1.
a) in dem großern östlichen Theile: München, Haupt-
und Residenzstadt, nördlich von Innsbruck, an der Isar, groß
und schön gebaut, hat ein königliches Residenzschloß mit'vielen
Sehenswürdigkeiten, viele herrliche Gebäude, eine Universität/ eine
der größtenzbibliotheken, eint reiche Gemäldegalerie und 80,000
Einwohner. Rechnet man die Aue dazu, welche als eine Dor-
stadt betrachtet wird, so kommen 90,000 heraus. — Nymphen-
burg, eine Stunde nordwestlich von München/ mit einem sehr
großen Garten und Schleißhcim, nördlich von München, mit
einer reichen Gemälde-Gallerie, sind königliche Lustschlösser.- —
Traunstein, Stadt, südöstlich von München,, und östlich vom
Chiemsee, und Rei che »hall, südwestlich von Salzburg, an der
Saale, einem Nebenflüsse der Salzach, haben beide wichtige Salz-
vrcrte, — Landshut, Stadt, nordöstlich von München, am
rechten Ufer der Isar, hatte bis 1826 eine Universität, die nun
nach München verlegt ist, Passau, Stadt, östlich von Lands-
hut und nordwestlich von Linz, an dem Einflüsse des Inn und
der Jlz in die Donau, treibt Handel und Schifffahrt. — R e-
gcnsburg, Stadl, nordwestlich von Passau und nördlich von
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Sechstes Kapitel.
59
den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe
des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein
neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata
und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom
Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau-
send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten
Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als
der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi-
maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.)
Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der
Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches
südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem
südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti-
schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa
4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt.
Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe»
kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die
auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen
Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die«
ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen-
über, endigen.
Sechstes Kapitel.
Uebersicht der vornehmsten Vor-
gebirg e.
Vorgebirge in Europa.
§. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer-
thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere,
bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan,
am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der
Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi-
schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des
Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io-
nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße
von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir
scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen
Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Atlanti- Missisivpi Mexikanischen_Busen Europa Messina
Die Brittischen Inseln.
81
zur protestantischen; in Irland dagegen zur katholischen
Kirche. Die Britten haben es nicht allein in den ver-
schiedenen Zweigen der Landwirthschaft und im Berg»
bau, sondern auch in Fabriken, Künsten und Wissen»
schäften sehr weit gebracht, und kein anderes Volk der
Erde kommt ihnen in Ansehung der ausgebreiteten und
durch Maschinenwesen äußerst vervollkommneten Fabri-
ken, und des unermeßlichen Handels gleich; daher Eng-
lische Fabrikate schon längst einen großen Ruf in allen
andern Ländern erlangt haben.
Dir Brittischen Inseln bilden die 8 Königreiche
England, Schottland und Irland, deren jetziger König
Wilhelm Iv. heißt und zugleich König von Hanno-
ver ist. Auch gehören den Britten, außer einigen an-
dern unbedeutenden Besitzungen in Europa, in Asien
ein großes volkreiches Land, Ostindien genannt, fast
ganz nebst mehrern Inseln; in Afrika mehrere In-
seln und die südlichste Spitze dieses Erdtheiles; in
Amerika ein großer Theil des Festlandes «ebst zahl-
reichen Inseln; und in Australien ein Theil von
Neuholland mit einigen Inseln; so daß ihre auswärti,
gen Besitzungen das eigentliche Königreich Großbritan-
nien um Vieles an Größe und Menschenzahl übertreffen.
3) in England: London, nordwestlich von Calais,
Haupt- und Residenzstadt, die größte und volkreichste Stadt in
Europa und der reichste wichtigste Handelsplatz der ganzen Erde,
an beiden Seiten der Themse, im südlichen Theile Englands
und westlich von der Nordsee gelegen, erstreckt sich 3 Stunden
in die Länge und 2 Stunden in die Breite und hat eine Uni-
versität, viele Fabriken, einen Hafen, 170,000 Häuser und über
1,600,000 Einwohner. Die herrliche St. Paulskirche, die West-
minster-Aaeikirche, worin die Könige gekrönt und begraben wer-
den, der Tower (spr. Tauer), alte Festung, das Brittische
Museum mit einer großen Bibliothek und seltenen Kunst- und
Naturaliensammlungen, der Tunnel, ein unterirdischer Weg, den
man unter der Themse weg anlegt, um die schon durch mehrere
ausgezeichnete Brücken mit einander verbundenen Stadttheile in
noch bessere Werbindung zu setzen, sind einige der vielen Merk-
würdigkeiten Londons. — Greenwich (spr. Grinitsch), Stadt,
2 Stunden östlich von London, am rechten Ufer der Themse,
mit einem großen Seehospitale und einer berühmten Sternwarte.
Windsor, Flecken westlich von London, am rechten Ufer der
Themse, mit dem vorzüglichsten königlichen Lustschlosse. —
Orford, Stadt nordwestlich von London, an der Isis, die hier
den Charwel aufnimmt und nun Themse heißt, ist durch ihre
Universität berühmt. — Birmingham, eine der wichtigsten
6
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Irland England Schottland Irland Europa Asien Ostindien Afrika Amerika Australien England London Europa Englands Londons London London London Birmingham
84
Ii. Mitteleuropa.
eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker-
baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer
hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen,
Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd-
lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der
Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden
große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene
Metalle und viele Steinkohlen besitzen.
Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio-
nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen
mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der
französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten.
Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün-
ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch-
gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel.
Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder-
landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete,
getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat,
macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er-
ster König Leopold I. heißt.
Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich
von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und
hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen
königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In
der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt
nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. —
Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der
Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant-
werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens,
nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen
vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik
kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd-
östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie
sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000
Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre
verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und
noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge-
hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel-
len berühmt.
Die Niederlande.
Sie liegen östlich von England, von dem sie durch
die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült,
getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch-
land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Ii. Mitteleuropa.
159
ch en die Dänen mit einer eigenen Sprache aus. Außer-
dem giebt es Friesen, Isländer und Deutsche. Die mei-
sten Einwohner bekennen sich zur lutherischen Kirche.
Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, werden mit großem Fleiße
und Thätigkeit betrieben. Auch giebt es verschiedene
Fabriken, doch ist der Kunstfleiß bei Weitem nicht so
bedeutend, als der Handel, wozu das Land eine gün-
stige Lage hat. Zn wissenschaftlicher Bildung stehen die
Dänen auf gleicher Stufe mit den Deutschen.
Dänemark bildet nebst den Färöer und Zsand ein
Königreich, wozu auch die Deutschen Herzogthümer Hol,
stein und Lauenburg gehören. Der jetzige König heißt
Friedrich Vi. Auch haben die Dänen auf dem Fest-
lande von Asten und Afrika einige unbedeutende Be-
sitzungen und in Amerika gehören ihnen, außer einem
großen Küstenstriche Grönlands, 3 kleine Westindische
Inseln.
a) auf der Insel Seeland: Kopenhagen, Hauptstadt
des Königreichs und Residenz des Königs, nordwestlich von Stral-
sund, am Sunde und an einem schmalen Kanäle zwischen den
Inseln Seeland undamack, ist von Kanälen durchschnitten, befe»
stigt und schön gebaut, und hat 3 königliche Schlösser, eine große
königliche Bibliothek von 500,000 Bänden, eine Universität, einen
vortrefflichen Hafen, viele Fabriken, 4000 Häuser und 120,000
Einwohner, welche einen starken Handel treiben. In der Nähe,
westlich von der Stadt, liegt das königliche Lustschloß Fried-
richsberg.— H e lsingör, Stadt, nördlich von Kopenhagen,
an der schmälsten Stelle des Sundes, wo die vorbeifahrenden
Schiffe einen Zoll bezahlen müssen, der eine beträchtliche Summe
einbringt, treibt Handel und Schifffahrt. Bon hier ist die ge-
wöhnliche Ueberfahrt nach dem gegenüber liegenden Schweden.
b) auf der Insel Fünen: Odensee, Hauptstadt derselben,
südwestlich von Kopenhagen, liegt an der durch einen Kanal schiff-
bar gemachten Aue und treibt beträchtlichen Handel.
c) auf der Halbinsel Jütland, deren südlichster Theil
Schleßwig heißt: Aalborg, Handelsstadt, nordwestlich von
Odcnsce, am Lymsiord, hat einen Hafen.— Aarh uus, Stadt,
südlich von Aalborg, am Kattegat, mit einem Hafen und Han-
del. — Schleßwig, gewerbsame Stadt, nördlich von Rends-
burg, am westlichen Ende des Meerbusens Schlei, treibt Handel
und Schifffahrt. — Flensburg, nach Kopenhagen die größte
Stadt in Dänemark, nördlich von Schleßwig, an einem Meer-
busen der Ostsee, hat einen Hafen, viele Fabriken und einen
wichtigen Handel. Auf den Färöer ist nur eine kleine Stade
und in Island giebt cs gar keine Städte.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Dänemark Friedrich_Vi Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Lauenburg Afrika Amerika Seeland Kopenhagen Seeland Kopenhagen Schweden Kopenhagen Aalborg Aalborg Meerbusens_Schlei Flensburg Kopenhagen Dänemark Ostsee Island
Iii. Osteuropa. Freistaat Krakau rc. 176
jüdischen Religion. Die Industrie, bisher unbedeutend,
fängt an, nebst dem Handel, sich zu heben; vorzüglich
hat die Hauptstadt vielerlei Fabriken. Auch für den
Unterricht des Volks, das noch sehr einer größer» Bil-
dung bedarf, wird jetzt größere Sorgfalt getragen.
Polen ist ein Königreich, das jedoch unter der
Herrschaft des Kaisers von Rußland steht, der zugleich
König von Polen sich nennt.
Warschau, Hauptstadt, südöstlich von Lhorn, an der
Weichsel, jenseits welcher die Stadt Prag a liegt, welche als
eine Vorstadt von Warschau angesehen wird, hat mit den Vor-
städten einen Umfang von 3 Meilen, viele herrliche Palläste,
zahlreiche Kirchen, worunter die schöne lutherische Kirche sich aus-
zeichnet, ein Schloß, eine Universität mit einer großen Bibliothek,
eine starke Citadelle, vielerlei Fabriken, bedeutenden Handel,
2 Messen, 9000 Häuser und 130,000 Einwohner. 1 Meile
von Warschau, an einem Arme der Weichsel, liegt Willanow,
ein prächtiges königliches Schloß. — Lublin, Stadt, südöstlich
von Warschau, mit erheblichem Handel und jährlich drei Messen.
Der Freistaat Krakau.
Er wird von Polen, Galizien und Schlesien be-
gränzt und enthält 20 Q.meilen. Die Weichsel,
welche die Gränze desselben gegen Galizien macht, ist
der Hauptfluß. Der Boden ist wohl angebaut und
fruchtbar, und wechselt mit Ebenen, Hügeln und Ber«
gen, die von den Karpathen abstreifen. Vieh aller
Art, Getreide, Obst, Eisen, Steinkohlen sind die vor,
nehmsten Produkte. Die Einwohner, deren Zahl 123,000
beträgt, sind Polen, bekennen sich zur katholischen Kirche
und unterhalten einige Fabriken in der Hauptstadt, die
zugleich einen ansehnlichen Handel treibt. Dieser Staat
steht unter Russischem, Preußischem und Oesterreichi-
schem Schutze. »
Krakau, Hauptstadt dieser Republik, südöstlich von Bres-
lau, in einer wohl angebauten Ebene, ist altmodisch gebaut, und
hat ein vormaliges hoch gelegenes Schloß, eine große Domkirche
mit vielen Kostbarkeiten, eine Universität, einige Fabriken, einen
bedeutenden Handel und 33,000 Einwohner.
Galizien.
Die Gränzen sind gegen Norden Krakau und
Polen; gegen Osten Rußland; gegen Süden die Euro-
päische Türkei und dir Ungarischen Länder, und gegen
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
I. Nordamerika.
255
auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi.
Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St.
Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit
vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks-
E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von
dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische
Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou-
verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan-
ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west-
lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von
Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten,
eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz-
Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi-
schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen
Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der
nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas.
Da6 Brittische Nordamerika.
Außer den oben angeführten Ländern, in welchen
die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als
Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine
ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen
die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord-
amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs
eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord-
amerika verstehen.
Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons,
bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen
Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und
gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer.
Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo-
den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger
Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht-
bar, und am meisten an den Flüssen angebaut.
An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri-
kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober-
see, der Huronfee, der Erie und der Ontario,
deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt-
ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie
bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter
welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den
berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in
einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her-
abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Hi Elias Alaschka Aliaschka Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Sitka Kamtschatka Prinz-
Wales-Kap Amerikas Nortons- Amerikas Brittische_Nordamerika Ontario Nordamerikas Ontario
500 Ii, Mittel, oder Hochastsn. Tibet.
Qmtilen. Es ist ein hohes Grbirgsland, gleichsam die
Asiatische Schweiz, wo die Gebirge ewigen Schnee und
Eis tragen und mit ausgedehnten Schneefeldern und
furchtbaren Gletschern bedeckt sind. Besonders ist dies
der Fall auf dem hohen Gränzgebirge gegen Vor, und
Hinter-Indien, welches H imale h heißt und das höch-
ste Gebirge nicht allein Asiens, sondern der Erde ist,
indem der Dholagir, der höchste Berg dieses Gebir,
ges, über 26,000 Fuß sich erhebt, und noch mehrere an«
dere Berge diesem an Höhe fast gleich kommen. Auch der
Kuen-lun oder Kulkun, welcher die Gränze gegen
die kleine Ducharei bildet, ist ein sehr hohes Gebirge,
das man aber noch fast gar nicht kennt, desgleichen er«
heben sich in dem Innern Tibets hohe Gebirgsketten,
worunter eine den Namen Kentaisse führt.
Tibet giebt den größten Flüssen Südasiens, als
dem Indus oder Sind, dem Ganges, Brama,
putra, Irawaddy, Maykaung oder Men am»
Kom, dem Vang , tse-Kiang und andern den Ur«
sprung. Unter den Seen sind der Pamruk-Vund«
so (Palte oder Iandro) und der Tengri,Nor
(unrichtig Terkiri genannt) die größten. Das Kli-
ma ist, wiewohl das Land in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegt, mehr gemäßigt als
warm, und selbst in vielen Gebirgsgegenden kalt und
rauh, mit einem strengen Winter. In den Thälern
zieht man Getreide, Reiß und Obst; auch ist Tibet das
Vaterland der ächten Rhabarber. Die Gebirge enthal-
ten große Schätze von Mineralien, worunter auch edle
Metalle, die aber noch fast gar nicht benutzt werden.
Unter den Thieren sind besonders bemerkenswerth: der
Pak oder der grunzende Büffel mit seidenartigen Schwän,
zen, Schafe mit vortrefflicher Wolle, eine Art Bergzie-
ge, von deren seidenartigen Haaren die feinsten Shawls
verfertigt werden, das Moschusthier, wilde Pferde.
Die Einwohner, deren Zahl ganz unbekannt
ist, scheinen den Uebergang von den Hindus zu den
Mongolen zu machen, beschäftigen sich mehr mit der.
Viehzucht, als mildem Ackerbau, und unterhalten eini,
gen Kunstflriß und Karawanenhandel mit China, der
1-doch durch die beschwerlichen Gebirgspässe sehr erschwert
wird, sind ihrer Religion nach Heiden, und bekennen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Asiatische_Schweiz Hinter-Indien Irawaddy Tibet China
304 Australien. Sandwichinseln.
schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt
Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der
Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge,
dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc
ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und
mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele
(spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava,
Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der
Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den
14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach
Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel,
mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen
Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb-
sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig.
lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes
Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes
Fort und 7000 Einwohner hat.
Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.
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Extrahierte Personennamen: Cook Owaihi Heinrich_Ruff Heinrich