127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
Der Bewohner des Harzes ist kräftig, mutig und tapfer, gesund
und frifch wie die Natur feiner Heimat. Sein gewöhnlicher Gruß ist:
„Glück auf!"
Der beständige Kampf, den er mit der ihn umgehenden Natur führt, schärft
seine Sinne und gibt ihm Geistesgegenwart und Entschlossenheit. Die reine, stärkende
Bergluft kräftigt seine Brust, so daß er, der gleich allen Bergbewohnern Musik
und Gesang liebt, sich dieser Neiguug uach Herzenslust hingeben kann. Die Fröh-
lichkeit und Ausgelassenheit, deren der Harzer fähig ist, zeigt sich, wenn er an
Sonn- und Festtagen, den Staub und die Last der Wochenarbeit abschüttelnd, zu
seineu Festen eilt. Unermüdlichere und übermütigere Tänzer als auf den Festen
im Harze sucht man vergebens. Stählt die Arbeit des Berg- und Hüttenmanns
auf der einen Seite den Körper, so untergräbt sie ans der anderen Seite nicht
selten die Gesundheit. Die Bergleute leiden infolge langjähriger Einatmung der
sauerstoffarmen Luft der Gruben an der Bergsucht, die sich besonders in Atmnngs-
beschwerden zeigt; die Silberhüttenleute werden oft von der sogen. Hüttenkatze
(Bleikrankheit) geqnält, einer eigentümlichen Krankheit, die den Körper durch Ab-
zehrung oder Lähmung zu Grunde richtet. Dieses und die fast täglichen Gefahren,
die den Bergmann umgeben, vermischen jene Fröhlichkeit mit einem ernsten,
religiösen Sinn.
Au deu Harzhöheu hat sich eine recht bunte Bevölkerung zusammen-
gefunden. Niedersachsen, Thüringer, auch Franken, selbst slavische
Volksreste sind noch in den Bewohnern der Randtäler kenntlich. Dazu
sind dann zu Luthers Zeiteu die bergbaukundigen Obersachsen gekommen,
die noch heute die harzische Bergbanbevölkerung ausmachen. Ihre ober-
sächsische Mundart haben sie treu bewahrt; wie folgendes Gedicht beweist:
Schlechter Mai.
Nun aber, Mosjö Mai, so schlecht
Kommt er uicht ebeu vielen recht.
Er nimmt den Winter schön anss Korn!
Er treibt's ja ärger als der Horuung.
Die armen Blümlein, ganz erschreckt,
Die halten sich im Gras versteckt.
Warum? das laß er sich nur sagen:
Er kommt ja wie der Wauwau an.
Man soll ihn loben? Den Teufel auch!
Die Berge weiß, der Himmel gran,
Eine Kälte, ein Wetter, lästerlich, —
Ist das eine Ordnung? schäm' er sich!
Ja schämen! Scheltet ihn, schimpft
ihn aus;
Er macht sich eben so viel draus!
Er macht's nicht, wie man sich's bestellt.
Man muß ihu nehmen, wie er fällt.
Städte. Seit dem frühen Mittelalter führte der Kaiserweg durch
das Gebirge, zu dem man von Goslar und vou Harzburg in den Harz
stieg. Er zog über die Hochebene von Klansthal, an der Südseite des
Brockens vorbei aus die Psalz Elbingerode zu und von dort weiter nach
Schlachter Mä.
Na oder, Mufche Mä, fu fchlacht
Kimm! har net ahm vielen rächt.
Har nimmt im Winter fchieu ofs Korn'!
Har treibts ju ärger wie dr Horn.
Die arm Bliemla, ganz verschreckt,
Die halten sich in Gros verschteckt.
Worim? dos losser er sich mant saan:
Har kummt jn wie dr Wauwau ahn.
Mersollne lohm? Dan Teisel ah!
De Barge weiß, dr Himmel gra,
Ne Kelt, ä Watter, lasterlich, —
Ist dos ne Ordnung? schamer sich!
Ja schama! Schalttne, ehrtne aus;
Har macht sich ahm su viel draus!
Har machts net, wiemer sichs beschtellt,
Mermußne uamme, wiere seilt.
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
105
zahlloses Hochwild hausten im Waldesdickicht. Das Klima war
rauh, nebelig und feucht. Moräste und Sümpfe zogen durch die
Thäler hin. Die Flüsse waren wasserreicher als jetzt. Von Obst
gab es nur den Holzapfel, die wilde Birne und die Waldkirsche.
Angebaut wurden hauptsächlich Hafer, Gerste, Roggen, Flachs,
Hanf, Rettig, Rüben und Hopfen. Lichte Bergabhänge und
grasreiche Flächen dienten als Viehweiden. Die alten Deutschen,
lange vor Christi Geburt aus Asien als Jäger- und Hirten-
stämme eingewandert, waren ein kernhafter Menschenschlag von
hoher Gestalt, rüstigen Gliedern, hellen Haaren und blauen, kühn-
blickenden Augen. Die ältesten Stämme waren die Sachsen,
nordwestlich, Sueven, vom Mittelrhein bis an die Ostsee, und
Goten, an der Oder und Weichsel. Ihre Wohnungen lagen in
Hainen und an Flüssen. Mehrere Höfe bildeten eine Gemeinde,
mehrere Genvinden einen Gau. Die Kleidung bestand in Fellen
wilder Tiere und ihre Nahrung in Speisen, wie die Natur sie
gab. Die Männer beschäftigten sich mit Jagd und Krieg, die
Weiber, Greise und Knechte mit der Sorge für das Hauswesen
und das Feld. Mut, Treue, Wahrhaftigkeit, Gastfreundschaft,
Freiheitsliebe, Keuschheit und Hochachtung vor den Frauen waren
Tugenden der alten Deutschen; doch liebten sie Trunk und Würfel-
spiel. — Zn heiligen Hainen verehrten sie ihre Götter. Wodan
oder Allvater war der höchste Gott, von dem sie glaubten, er
habe Himmel und Erde geschaffen. Seine lichte, himmlische
Wohnung, zugleich der Aufenthaltsort der Seligen, hieß Wal-
halla. Hier kämpfte und schmauste Wodan mit tapferen Helden.
Seine Gemahlin war Freia, die Beschützerin der Ehe. Als
Donnergott verehrten die Deutschen den rotbärtigen Thor; Ziu
war ihr Kriegsgott. Die liebliche Göttin Hertha schmückte im
Frühlinge die Erde mit Blumen und Kräutern; die bleiche Hela
herrschte im Totenreiche. Die Hauptfeste wurden um Weihnacht,
Ostern und Johannis gefeiert. — Das Volk zerfiel in Freie
(Edelinge und Vollsreie) und Unfreie (Lite oder Hörige, und
Sklaven oder Leibeigene). Die Volksversammlungen wurden von
den Freien öffentlich im Waffenschmucke gehalten zur Beratung
gemeinsamer Angelegenheiten oder um Recht zu sprechen, Streitig-
keiten zu schlichten und Vergehen zu strafen. Gesetzbücher hatten
sie nicht, das alte Herkommen entschied. Der Heerbann, vom
Herzog geführt, war ein Kriegsaufgebot des ganzen Stammes.
Die Geleitschaften bestanden aus kriegslustigen Männern, die
sich einem Führer (Könige) in unverbrüchlicher Treue zu einer»
Eroberungs- oder Abenteurerzuge anschlössen. — So waren die
Deutschen nicht mehr rohe Barbaren. Sie zimmern, schmieden,
weben, kennen Pflug und Schiff, haben eine geordnete Gemeinde-
verfassung, eine eigene Schrift (Runen), eine kräftige edle Sprache
und vor allem eine große Sittenreinheit.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
119
so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihm
gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche
Volk gewirkt, „dessen schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und
fröhlichem Volksleben mit ihm anbricht." Henrich dem Löwen
gab er zu Sachsen Bayern zurück (Oesterreich wurde selbständig),
so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den
Alpen bis zum Meer herrschte. Anfangs stand er auf der Seite
des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hatte er
die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche
Colonisten hingesandt, das Christenthum dort verbreitet, München
und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde.
Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch
seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor.
Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter
in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach,
Sachsen theils an Anhalt, theils an Bischöfe). Aufgabe. Er-
zähle die Geschichte Heinrichs nach deinem Lesebuche! — 2. Fried-
rich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten
Kaiser. Auf dem Reichstage zu Würzburg erschienen außer den
deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern,
der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein
herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Ge-
sandte, Sänger, 40 000 Ritter, Zeltstadt, Turniere re.). In
Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht
gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: Krönung
und'reichstag 1154; 2. Zug: das empörte Mailand wird unter-
worfen und zerstört, kaiserliche Beamte eingesetzt 1158 — 62;
3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, weicht vor der lombardischen
Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand ist wieder erbaut, eine
neue Empörung kann der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit
sein Heer aufreibt 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano
geht verloren sweshalb?j, dann erfolgt die Aussöhnung zwischen
dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Repub-
liken unter kaiserlicher Oberhoheit werden 1174—77; 6. Zug:
der Kaiser zieht friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den
deutschen König Heinrich, mit Constanze, der Erbin von Neapel
und Sicilien, zu vermählen 1184—1186). — In seinem Alter
machte Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rothbart
lobesam" — von Uhland) und verlor im Flusse Seleph in Klein-
asien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben.
Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage
hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen versetzt, wo er verzaubert
schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen
Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Henrich Heinrich Heinrich Legnano Heinrich Heinrich Otto Heinrichs Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
104
wilde Birne und die Waldkirsche. Angepflanzt wurden haupt-
sächlich Hafer, Gerste, Roggen, Flachs, Hanf, Rettig, Rüben und
Hopfen. Lichte Bergabhänge und grasreiche Flächen dienten als
Viehweiden. — Die alten Deutschen waren ein kernhafter Menschen-
schlag von hoher Gestalt, rüstigen Gliedern, Hellen Haaren und
blauen, kühnblickenden Augen. Die ältesten Stämme waren die
Sachsen, nordwestlich, Sueven, vom Mittelrhein bis an die
Ostsee, und Gothen, an der Oder und Weichsel. Ihre Woh-
nungen lagen in Hainen und an Flüssen. Mehrere Höfe bildeten
eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. Die Kleidung be-
stand in Fellen wilder Thiere und ihre Nahrung in Speisen, wie
die Natur sie gab. Die Männer beschäftigten sich mit Jagd und
Krieg, die Weiber, Greise und Knechte mit der Sorge für das
Hauswesen und das Feld. Muth, Treue, Wahrhaftigkeit, Gast-
freundschaft, Freiheitsliebe, Keuschheit und Hochachtung vor den
Frauen waren Tugenden der alten Deutschen: doch liebten sie
Trunk und Würfelspiel. In heiligen Hainen verehrten sie ihre
Götter (Wodan, Freya rc.). Den Aufenthaltsort der Seligen
nannten sie Walhalla. Das Volk zerfiel in Freie (Edelinge
und Vollfreie) und Unfreie (Lite und Sklaven). — Volksver-
sammlungen, von den Freien öffentlich im Waffenschmuck gehalten
zur Berathung gemeinsamer Angelegenheiten; Herzöge oder
Kriegsführer; Heerbann und Gefolgschaften (erstere waren
Kriegsaufgebote des ganzen Stammes, letztere kriegslustige Männer,
die sich einem Führer in unverbrüchlicher Treue zu einem Er-
oberungs- oder Abentcuerzuge anschlössen — Könige). — So
waren die Deutschen nicht mehr rohe Barbaren. Sie zimmern,
schmieden, weben, kennen Pflug und Schiff, haben eme geordnete
Gemeindeverfaffung, eine eigene Schrift (Runen), eine kräftige
edle Sprache und vor allem eine große Sittenreinheit. Aufg.:
Vergleiche das alte Deutschland 1. mit dem jetzigen (Lage, Klima,
Producte, Lebensweise und Religion der Bewohner rc.), 2. mit
dem alten Griechenland.
§. 23. Die Deutschen und die Römer. Die Römer
kamen zum ersten Male mit den Deutschen in Berührung, als ein
Stamm der letzteren, die Kimbern, nach dem milden Süden
wanderte und 113 v. Chr. in Steiermark ein römisches Heer
schlug. Die Kimbern zogen dann nach Westen; mit ihnen ver-
banden sich die Teutonen. Nachdem sie nach und nach noch vier
römische Heere vernichtet hatten, wollten sie in zwei Abtheilungen
in Italien eindringen, die Teutonen von Westen, die^Kimbern von
Norden her. Marius vernichtete jene in Südgallien, diese in
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Personennamen: Freya_rc. Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Ostsee Deutschland Griechenland Italien Südgallien
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
101
letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian
(Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts
an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen
und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord-
nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen-
loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den
Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs-
seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken
Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen-
thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte
das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden
zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische
mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische
mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge-
stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in
Europa festsetzten.
§. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel?
(Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge-
meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem
Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind
nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40?
Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde
nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be-
schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11,
26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach
damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben,
daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren
Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes-
halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor-
lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes-
mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh
Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend-
lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel,
später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec.,
endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher),
Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor-
leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor-
bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun-
dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden,
dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch
die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44
n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Vespasian Constantin Theodosius_der_Große Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Petri Jerusalems Byzanz Constantinopel Rom Europa Jerusalem Jerusalem
Aus der deutschen Gtterlehre.
53
Gottesurteil, am hufigsten zum Zweikampf, wobei der Sieger recht hatte. Andere Gottesurteile waren: die Feuer-, Wasser- und Kreuzprobe, der Kesselfang und das Broturteil. Die Strafe war meistens eine Geldstrafe (Wergeld); sogar der Mord konnte mit Geld geshnt werden. Todesstrafe gab es meistens nur fr Unfreie und Landesverrter; diese wurden aufgehngt. Feiglinge und unzchtige Buben wurden in Sumpf und Moor geworfen; Kerker kannte man nicht. Auer Richtern gab es im Frieden keine Obrigkeit. War der Krieg beschlossen, so hob das Volk den Tapfersten auf den Schild und begrte ihn als H e r z o g; mit dem Kriege endete auch seine Wrde. Der Herzog rief den Heerbann aus. Von Dors zu Dorf, von Hof zu Hof wurde der Heerpfeil getragen; 'den Mnnern folgten auf Wagen Frauen und Kinder in den Krieg. Die Kriegsbeute wurde gleichmig verteilt; ein Teil derselben, auch der Gefangenen, wurde den Gttern geopfert.
) Aus der deutschen Gtterlehre.
Die alten Deutschen verehrten wie alle Heiden viele Götter; der oberste derselben war Wodan. Er lenkte die Welt und verlieh den Helden den Sieg. Seine Gemahlin war Fr eia. Sie beschtzte die Ehen, berwachte die Erziehung der Kinder und beschenkte die fleiigen Frauen. Der berhmteste Sohn Wodans war Donar, der den Donner und den Blitz, aber auch den fruchtbaren Regen auf die Erde sandte. An ein Leben nach dem Tode glaubten die Deutschen fester als alle anderen Heiden; darum frchteten ste auch den Tod nicht. Die in ehrlichem Kampfe Gefallenen wurden nach ihrer Meinung von den Schlachtenjung-frauen, den Walkyren, sofort wieder ins Leben gerufen und nach Walhalla, der Burg Wodans, getragen, wo sie in ewiger Jugend als Wodans Tisch- und Kampfgenossen lebten. Die Feiglinge und alle Unehrlichen kamen in das finstere Reich der Hel, in die Hlle.
Unsere Vorsahren verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen. Die gewhnlichsten Opfergaben waren Frchte des Feldes und Tiere, aber auch Kriegsgefangene und Verbrecher. Die Priester stammten aus edlem Geschlechte. Nur sie dursten das Heilig-tum der Götter betreten; sie muten vor der Schlacht die Einwilligung der Götter einholen. Das hohe Ansehen bei dem Volke und die Kunst der Weissagung teilten sie mit den weisen Frauen. Vier groe Jahresseste wurden gefeiert. Beim Wiedererwachen der Natur feierte man Ostern, nach der Gttin Ostara so genannt. Der lieblichen Gttin Freia zu Ehren ergtzte sich die Jugend am Mai feste durch frhlichen Reigentanz auf blumiger Aue. Im Herbste wurde Wodan
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
66
Das Mittelalter.
einem Kriegszuge aufzubieten, wurde das frnkische Heer von den Sachsen unter Wittekinds Fhrung am Sntel berfallen und vernichtet.
Jetzt verlor Karl die Geduld. Wittekind war wieder entkommen; aber 4500 der Schuldigen, welche von den Sachsen selbst ausgeliefert waren, lie er zu Verden an der Aller hinrichten. Da standen alle Sachsen auf und fhrten unter Wittekind drei Jahre lang gegen Karl einen Krieg der Rache und Vernichtung. Aber trotz ihrer Tapfer-feit wurden sie zweimal geschlagen, zu Detmold und an der Hase (785). Jetzt verzweifelten die Sachsen an fernerem Widerstande. Viele schsische Groe erschienen auf einem Reichstage vor Karl und wurden von diesem freundlich aufgenommen. Durch sie lie sich auch Wittekind bewegen, sich taufen zu lassen. Von den im Sachsenlande angelegten Bischofssitzen in Halberstadt, Hildesheim, Minden, Paderborn, Mnster, Osnabrck, Verden und Bremen wurde das Evangelium durchs ganze Land getragen und so das Volk auch innerlich srs Christentum gewonnen. Karl suchte die Sachsen durch Milde zu vershnen und lie ihnen ihre alten Gesetze. Zwar erhoben sich spter im Sachsenlande hie und da noch einzelne Aufstndische; aber zu einem Kriege gegen Karl ist es nicht wieder gekommen.
Mit den Sachsen hatten auch die stlichen Fri esen sich immer gegen Karl erhoben; auch sie unterwarfen sich jetzt und nahmen das Christentum an. An der Ostgrenze des Reichs grndete Karl gegen die feindlichen Wenden und Ava reu Grenzmarken: der Havelmndung gegenber lag die schsische Nordmark (jetzt Altmark), der Ansang des brandenburgisch-preuischenstaates; aus dein Lande zwischen Enns und Raab bildete er die avarische Mark, die der erste Keim zu dem st reich i scheu Staate geworden ist.
c. Karl im Frieden. Karl war jetzt der mchtigste Mann der Christenheit und der krftigste Schutz der Kirche; mit dem Papste war er stets befreundet und feierte die hohen christlichen Feste am liebsten in Rom. Als er im Jahre 800 zum Weihnachtsfeste ebenfalls wieder dort war und nach dem Gottesdienste in kaiserlichem Schmuck vor dem Altare der Peterskirche knieete, nahete sich ihm der Papst liebst der hohen Geistlichkeit, setzte ihm eine goldene Krone auf und salbte ihn mit geweihtem le zum Kaiser und weltlichen Oberherrn der gesamten Christenheit. Das Volk rief dreimal: Karl dem Groen, dem von Gott gekrnten groen und friedenbringenden Kaiser der Rmer, Leben und Sieg!"
800 So wurde das Kaisertum, das durch Deutsche untergegangen war, durch einen Deutschen wieder ausgerichtet; und die Kaiserwrde verlieh Karl hei seinen Zeitgenossen greres Ansehen als alle seine groen Thaten.
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Sachsen Detmold Sachsen Sachsenlande Halberstadt Hildesheim Minden Paderborn Sachsen Sachsenlande Sachsen Rom
Karl der Groe.
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nieder, erhob sich wieder und legte seinem Sohne in einer ergreifenden Rede die Pflichten eines Kaisers ans Herz. Willst du, mein Sohn," so fuhr er fort, alle diese Pflichten gewissenhaft erfllen?" Ja, mit Gottes Hlfe!" war die Antwort. Wohlan denn, setze dir selbst die Krone auf, und stets mge sie dich an dein Versprechen erinnern!" Darauf befahl er allen Anwesenden, seinen Sohn von jetzt an Kaiser zu nennen. Bald nachher ward der alte Kaiser krank und starb mit den Worten! Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" Noch 814 an demselben Tage ward er in der Marienkirche zu Aachen begraben. Man setzte den Leichnam auf einen goldenen Thron in vollem Kaiser-schmuck, auf dem Haupte die goldene Krone und ein Stck vom heiligen Kreuze; in der Hand hielt er einen Kelch, an der Seite hing das Schwert, um die Hfte die goldene Pilgertasche^ zu den Fen lagen Scepter und Schild, auf den Knieen ein Evangelienbuch. Noch jetzt ist die Grabsttte an einer einfachen Marmorplatte kenntlich, welche die kurze Inschrift trgt: Carolus Magnus.
e. Karls nchste Nachfolger. Karls Sohn und Nachfolger L u d w i g der Fromme war sehr gutherzig, besa aber zu wenig Willenskraft, das groe Reich zu regieren. Fr die Mission nach dem skandinavischen Norden hat er viel gewirkt; zur Sttze derselben ward das Erzbistum Hamburg gegrndet. Von hier aus brachte Ansgarius (Anschar), der Apostel des Nordens, das Christentum nach Dnemark und Schweden. Schon frh teilte Ludwig das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pipin und Ludwig. Als ihm spter noch ein Sohn geboren wurde, Karl, der Kahle genannt, hob er die erste Verteilung wieder auf, um auch diesem einen Teil geben zu knnen. Da ergriffen die Shne die Waffen gegen ihren eigenen Vater, und als diesen der Tod erlste, kehrten die Brder die Schwerter gegen einander, bis der Vertrag zu Verdun 843 (fpr. Wrdng!) endlich dem Lande Frieden gab. Lothar erhielt Italien nebst der Kaiserwrde, Karl Frankreich, Ludwig bekam Deutschland und heit deswegen Ludwig der Deutsche. Er war der beste Herrscher Deutschlands unter den Nachkommen Karls des Groen, den Karolingern. Nach ihm herrschte Unordnung im Reiche. Die Magyaren (spr. Maddjaren!) oder Ungarn machten hufig ruberische Einflle, und die Normannen plnderten auf ihren kleinen Schiffen die Ksten der Nordsee, fuhren die Flsse hinauf und beraubten und verwsteten die an denselben liegenden Städte.
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Extrahierte Personennamen: Karl Carolus_Magnus Magnus Karls Karls Apostel Ludwig Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Karl Karl Lothar Karl_Frankreich Karl Ludwig_bekam_Deutschland Ludwig Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karls
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Das Mittelalter.
16. Heinrich I; 919 936.
a. Heinrichs Wahl. Nach dem Aussterben der Karolinger (911) ballen die Deutschen Konrad I. von ^rctnfen zuni Könige getncchll. Aber jet Arni war zu schwach, das Reich gegen uere Feinde zu schtzen; dazu hatten sich zur Zeit der schwachen Karolinger die Herzge der einzelnen Volksstmme viele Macht angeeignet und wollten dem Könige kaum mehr gehorchen. Der mchtigste Herzog war Heinrich von Sachsen. Als Konrad auf dem Sterbebette lag, sprach er deshalb zu seinem Bruder Eberhard: Bringe die kniglichen Abzeichen dem Herzog Heinrich von Sachsen! Er allein ist imstande, das Land in - dieser schweren Zeit zu beherrschen." Eberhard gehorchte, und die deutschen Fürsten whlten Heinrich I. zu ihrem Könige. Die Sage erzhlt, die Boten, welche ihm die Nachricht von 1 einer Wahl berbringen sollten, htten ihn gerade auf der Jagd beim Vogelfang getroffen; deshalb nennt man ihn wohl den Finkler; er hat aber einen besseren Namen verdient.
d. Die Magyaren; Heinrich als Stdtegrnder. In der ersten Zeit seiner Regierung hatte Heinrich Ruhe vor ueren Feinden; er brachte daher zuerst die trotzigen Herzge zum Gehorsam, dann unternahm er den Kampf gegen die Magyaren, die Deutschland sehr oft beunruhigt hatten. Alles, was sie antrafen, wurde verwstet. Die Kirchen und Klster, die Wohnungen des armen Landmannes wurden verbrannt; alt und jung, Mann und Weib wurde erwrgt; an den Rauchwolken und dem Feuerscheine am Himmel konnte man die Strae verfolgen, welche die furchtbaren Feinde zogen. Die Deutschen flchteten vor ihnen; auch Heinrich mute anfangs vor ihnen zurckweichen. Da gelang es einst einem schsischen Heerhaufen, einen Magyarenfrsten gesangen zu nehmen und gesegelt vor Heinrich zu führen. Die Ungarn gelobten ein hohes Lsegeld; aber Heinrich verlangte und erhielt einen neunjhrigen Waffen-stillstand; während dieser Zeit wollte er jhrlich eine Abgabe zahlen.
Diese neun Jahre benutzte Heinrich, Deutschland gegen die Einflle der wilden Feinde wehr bar zu machen. Die Deutschen, namentlich die Norddeutschen, wohnten nach uralter Sitte auf einzelnen Hfen, hchstens in offenen Drfern, die vor den wilden Feinden keinen Schutz gewhrten. Heinrich lie an der Ostgrenze Sachsens und Thringens Burgen anlegen, um welche sich bald mit Wall und Mauer geschtzte Ortschaften erhoben. So entstanden Quedlinburg, Merseburg und Meien. Heinrich heit also mit Recht der Stdtegrnder. Aber die Deutschen liebten es nicht, in diese Städte zu ziehen; sie sagten.' Die Städte sind nichts als Grber." Nun war aber die Bevlkerung
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I Heinrich Heinrichs Heinrichs Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Konrad Konrad Eberhard Heinrich_von Heinrich Eberhard Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich_Ruhe Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Deutschland Sachsens Quedlinburg Merseburg