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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 127

1865 - Eisleben : Reichardt
127 Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen- haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al- brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd- deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns- bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten frei, Gewissensfreiheit gewährt. Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im- mer behielt. (1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen; doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt. 1555 Der angsburger Religionsfriede Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der „geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho- lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und Land verlieren sollte. 1550 Karl V. legt bei Regierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder 155 —1564 Ferdinand 1 Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n. Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege. ^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent. Unter ihm 1581 Abfall der vereinigten Niederlande Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre- ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.

2. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 8

1910 - Hannover : Helwing
Der Bewohner des Harzes ist kräftig, mutig und tapfer, gesund und frifch wie die Natur feiner Heimat. Sein gewöhnlicher Gruß ist: „Glück auf!" Der beständige Kampf, den er mit der ihn umgehenden Natur führt, schärft seine Sinne und gibt ihm Geistesgegenwart und Entschlossenheit. Die reine, stärkende Bergluft kräftigt seine Brust, so daß er, der gleich allen Bergbewohnern Musik und Gesang liebt, sich dieser Neiguug uach Herzenslust hingeben kann. Die Fröh- lichkeit und Ausgelassenheit, deren der Harzer fähig ist, zeigt sich, wenn er an Sonn- und Festtagen, den Staub und die Last der Wochenarbeit abschüttelnd, zu seineu Festen eilt. Unermüdlichere und übermütigere Tänzer als auf den Festen im Harze sucht man vergebens. Stählt die Arbeit des Berg- und Hüttenmanns auf der einen Seite den Körper, so untergräbt sie ans der anderen Seite nicht selten die Gesundheit. Die Bergleute leiden infolge langjähriger Einatmung der sauerstoffarmen Luft der Gruben an der Bergsucht, die sich besonders in Atmnngs- beschwerden zeigt; die Silberhüttenleute werden oft von der sogen. Hüttenkatze (Bleikrankheit) geqnält, einer eigentümlichen Krankheit, die den Körper durch Ab- zehrung oder Lähmung zu Grunde richtet. Dieses und die fast täglichen Gefahren, die den Bergmann umgeben, vermischen jene Fröhlichkeit mit einem ernsten, religiösen Sinn. Au deu Harzhöheu hat sich eine recht bunte Bevölkerung zusammen- gefunden. Niedersachsen, Thüringer, auch Franken, selbst slavische Volksreste sind noch in den Bewohnern der Randtäler kenntlich. Dazu sind dann zu Luthers Zeiteu die bergbaukundigen Obersachsen gekommen, die noch heute die harzische Bergbanbevölkerung ausmachen. Ihre ober- sächsische Mundart haben sie treu bewahrt; wie folgendes Gedicht beweist: Schlechter Mai. Nun aber, Mosjö Mai, so schlecht Kommt er uicht ebeu vielen recht. Er nimmt den Winter schön anss Korn! Er treibt's ja ärger als der Horuung. Die armen Blümlein, ganz erschreckt, Die halten sich im Gras versteckt. Warum? das laß er sich nur sagen: Er kommt ja wie der Wauwau an. Man soll ihn loben? Den Teufel auch! Die Berge weiß, der Himmel gran, Eine Kälte, ein Wetter, lästerlich, — Ist das eine Ordnung? schäm' er sich! Ja schämen! Scheltet ihn, schimpft ihn aus; Er macht sich eben so viel draus! Er macht's nicht, wie man sich's bestellt. Man muß ihu nehmen, wie er fällt. Städte. Seit dem frühen Mittelalter führte der Kaiserweg durch das Gebirge, zu dem man von Goslar und vou Harzburg in den Harz stieg. Er zog über die Hochebene von Klansthal, an der Südseite des Brockens vorbei aus die Psalz Elbingerode zu und von dort weiter nach Schlachter Mä. Na oder, Mufche Mä, fu fchlacht Kimm! har net ahm vielen rächt. Har nimmt im Winter fchieu ofs Korn'! Har treibts ju ärger wie dr Horn. Die arm Bliemla, ganz verschreckt, Die halten sich in Gros verschteckt. Worim? dos losser er sich mant saan: Har kummt jn wie dr Wauwau ahn. Mersollne lohm? Dan Teisel ah! De Barge weiß, dr Himmel gra, Ne Kelt, ä Watter, lasterlich, — Ist dos ne Ordnung? schamer sich! Ja schama! Schalttne, ehrtne aus; Har macht sich ahm su viel draus! Har machts net, wiemer sichs beschtellt, Mermußne uamme, wiere seilt.

3. Weltkunde - S. 105

1886 - Hannover : Helwing
105 zahlloses Hochwild hausten im Waldesdickicht. Das Klima war rauh, nebelig und feucht. Moräste und Sümpfe zogen durch die Thäler hin. Die Flüsse waren wasserreicher als jetzt. Von Obst gab es nur den Holzapfel, die wilde Birne und die Waldkirsche. Angebaut wurden hauptsächlich Hafer, Gerste, Roggen, Flachs, Hanf, Rettig, Rüben und Hopfen. Lichte Bergabhänge und grasreiche Flächen dienten als Viehweiden. Die alten Deutschen, lange vor Christi Geburt aus Asien als Jäger- und Hirten- stämme eingewandert, waren ein kernhafter Menschenschlag von hoher Gestalt, rüstigen Gliedern, hellen Haaren und blauen, kühn- blickenden Augen. Die ältesten Stämme waren die Sachsen, nordwestlich, Sueven, vom Mittelrhein bis an die Ostsee, und Goten, an der Oder und Weichsel. Ihre Wohnungen lagen in Hainen und an Flüssen. Mehrere Höfe bildeten eine Gemeinde, mehrere Genvinden einen Gau. Die Kleidung bestand in Fellen wilder Tiere und ihre Nahrung in Speisen, wie die Natur sie gab. Die Männer beschäftigten sich mit Jagd und Krieg, die Weiber, Greise und Knechte mit der Sorge für das Hauswesen und das Feld. Mut, Treue, Wahrhaftigkeit, Gastfreundschaft, Freiheitsliebe, Keuschheit und Hochachtung vor den Frauen waren Tugenden der alten Deutschen; doch liebten sie Trunk und Würfel- spiel. — Zn heiligen Hainen verehrten sie ihre Götter. Wodan oder Allvater war der höchste Gott, von dem sie glaubten, er habe Himmel und Erde geschaffen. Seine lichte, himmlische Wohnung, zugleich der Aufenthaltsort der Seligen, hieß Wal- halla. Hier kämpfte und schmauste Wodan mit tapferen Helden. Seine Gemahlin war Freia, die Beschützerin der Ehe. Als Donnergott verehrten die Deutschen den rotbärtigen Thor; Ziu war ihr Kriegsgott. Die liebliche Göttin Hertha schmückte im Frühlinge die Erde mit Blumen und Kräutern; die bleiche Hela herrschte im Totenreiche. Die Hauptfeste wurden um Weihnacht, Ostern und Johannis gefeiert. — Das Volk zerfiel in Freie (Edelinge und Vollsreie) und Unfreie (Lite oder Hörige, und Sklaven oder Leibeigene). Die Volksversammlungen wurden von den Freien öffentlich im Waffenschmucke gehalten zur Beratung gemeinsamer Angelegenheiten oder um Recht zu sprechen, Streitig- keiten zu schlichten und Vergehen zu strafen. Gesetzbücher hatten sie nicht, das alte Herkommen entschied. Der Heerbann, vom Herzog geführt, war ein Kriegsaufgebot des ganzen Stammes. Die Geleitschaften bestanden aus kriegslustigen Männern, die sich einem Führer (Könige) in unverbrüchlicher Treue zu einer» Eroberungs- oder Abenteurerzuge anschlössen. — So waren die Deutschen nicht mehr rohe Barbaren. Sie zimmern, schmieden, weben, kennen Pflug und Schiff, haben eine geordnete Gemeinde- verfassung, eine eigene Schrift (Runen), eine kräftige edle Sprache und vor allem eine große Sittenreinheit.

4. Weltkunde - S. 119

1876 - Hannover : Helwing
119 so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihm gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche Volk gewirkt, „dessen schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und fröhlichem Volksleben mit ihm anbricht." Henrich dem Löwen gab er zu Sachsen Bayern zurück (Oesterreich wurde selbständig), so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den Alpen bis zum Meer herrschte. Anfangs stand er auf der Seite des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hatte er die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche Colonisten hingesandt, das Christenthum dort verbreitet, München und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde. Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor. Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach, Sachsen theils an Anhalt, theils an Bischöfe). Aufgabe. Er- zähle die Geschichte Heinrichs nach deinem Lesebuche! — 2. Fried- rich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf dem Reichstage zu Würzburg erschienen außer den deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Ge- sandte, Sänger, 40 000 Ritter, Zeltstadt, Turniere re.). In Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: Krönung und'reichstag 1154; 2. Zug: das empörte Mailand wird unter- worfen und zerstört, kaiserliche Beamte eingesetzt 1158 — 62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, weicht vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand ist wieder erbaut, eine neue Empörung kann der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufreibt 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano geht verloren sweshalb?j, dann erfolgt die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Repub- liken unter kaiserlicher Oberhoheit werden 1174—77; 6. Zug: der Kaiser zieht friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Constanze, der Erbin von Neapel und Sicilien, zu vermählen 1184—1186). — In seinem Alter machte Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rothbart lobesam" — von Uhland) und verlor im Flusse Seleph in Klein- asien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen versetzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von

5. Weltkunde - S. 104

1874 - Hannover : Helwing
104 wilde Birne und die Waldkirsche. Angepflanzt wurden haupt- sächlich Hafer, Gerste, Roggen, Flachs, Hanf, Rettig, Rüben und Hopfen. Lichte Bergabhänge und grasreiche Flächen dienten als Viehweiden. — Die alten Deutschen waren ein kernhafter Menschen- schlag von hoher Gestalt, rüstigen Gliedern, Hellen Haaren und blauen, kühnblickenden Augen. Die ältesten Stämme waren die Sachsen, nordwestlich, Sueven, vom Mittelrhein bis an die Ostsee, und Gothen, an der Oder und Weichsel. Ihre Woh- nungen lagen in Hainen und an Flüssen. Mehrere Höfe bildeten eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. Die Kleidung be- stand in Fellen wilder Thiere und ihre Nahrung in Speisen, wie die Natur sie gab. Die Männer beschäftigten sich mit Jagd und Krieg, die Weiber, Greise und Knechte mit der Sorge für das Hauswesen und das Feld. Muth, Treue, Wahrhaftigkeit, Gast- freundschaft, Freiheitsliebe, Keuschheit und Hochachtung vor den Frauen waren Tugenden der alten Deutschen: doch liebten sie Trunk und Würfelspiel. In heiligen Hainen verehrten sie ihre Götter (Wodan, Freya rc.). Den Aufenthaltsort der Seligen nannten sie Walhalla. Das Volk zerfiel in Freie (Edelinge und Vollfreie) und Unfreie (Lite und Sklaven). — Volksver- sammlungen, von den Freien öffentlich im Waffenschmuck gehalten zur Berathung gemeinsamer Angelegenheiten; Herzöge oder Kriegsführer; Heerbann und Gefolgschaften (erstere waren Kriegsaufgebote des ganzen Stammes, letztere kriegslustige Männer, die sich einem Führer in unverbrüchlicher Treue zu einem Er- oberungs- oder Abentcuerzuge anschlössen — Könige). — So waren die Deutschen nicht mehr rohe Barbaren. Sie zimmern, schmieden, weben, kennen Pflug und Schiff, haben eme geordnete Gemeindeverfaffung, eine eigene Schrift (Runen), eine kräftige edle Sprache und vor allem eine große Sittenreinheit. Aufg.: Vergleiche das alte Deutschland 1. mit dem jetzigen (Lage, Klima, Producte, Lebensweise und Religion der Bewohner rc.), 2. mit dem alten Griechenland. §. 23. Die Deutschen und die Römer. Die Römer kamen zum ersten Male mit den Deutschen in Berührung, als ein Stamm der letzteren, die Kimbern, nach dem milden Süden wanderte und 113 v. Chr. in Steiermark ein römisches Heer schlug. Die Kimbern zogen dann nach Westen; mit ihnen ver- banden sich die Teutonen. Nachdem sie nach und nach noch vier römische Heere vernichtet hatten, wollten sie in zwei Abtheilungen in Italien eindringen, die Teutonen von Westen, die^Kimbern von Norden her. Marius vernichtete jene in Südgallien, diese in

6. Weltkunde - S. 101

1874 - Hannover : Helwing
101 letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian (Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord- nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen- loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs- seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen- thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge- stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in Europa festsetzten. §. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel? (Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge- meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40? Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be- schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11, 26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben, daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes- halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor- lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes- mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend- lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel, später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec., endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher), Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor- leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor- bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun- dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden, dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44 n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 53

1884 - Hannover : Helwing
Aus der deutschen Gtterlehre. 53 Gottesurteil, am hufigsten zum Zweikampf, wobei der Sieger recht hatte. Andere Gottesurteile waren: die Feuer-, Wasser- und Kreuzprobe, der Kesselfang und das Broturteil. Die Strafe war meistens eine Geldstrafe (Wergeld); sogar der Mord konnte mit Geld geshnt werden. Todesstrafe gab es meistens nur fr Unfreie und Landesverrter; diese wurden aufgehngt. Feiglinge und unzchtige Buben wurden in Sumpf und Moor geworfen; Kerker kannte man nicht. Auer Richtern gab es im Frieden keine Obrigkeit. War der Krieg beschlossen, so hob das Volk den Tapfersten auf den Schild und begrte ihn als H e r z o g; mit dem Kriege endete auch seine Wrde. Der Herzog rief den Heerbann aus. Von Dors zu Dorf, von Hof zu Hof wurde der Heerpfeil getragen; 'den Mnnern folgten auf Wagen Frauen und Kinder in den Krieg. Die Kriegsbeute wurde gleichmig verteilt; ein Teil derselben, auch der Gefangenen, wurde den Gttern geopfert. ) Aus der deutschen Gtterlehre. Die alten Deutschen verehrten wie alle Heiden viele Götter; der oberste derselben war Wodan. Er lenkte die Welt und verlieh den Helden den Sieg. Seine Gemahlin war Fr eia. Sie beschtzte die Ehen, berwachte die Erziehung der Kinder und beschenkte die fleiigen Frauen. Der berhmteste Sohn Wodans war Donar, der den Donner und den Blitz, aber auch den fruchtbaren Regen auf die Erde sandte. An ein Leben nach dem Tode glaubten die Deutschen fester als alle anderen Heiden; darum frchteten ste auch den Tod nicht. Die in ehrlichem Kampfe Gefallenen wurden nach ihrer Meinung von den Schlachtenjung-frauen, den Walkyren, sofort wieder ins Leben gerufen und nach Walhalla, der Burg Wodans, getragen, wo sie in ewiger Jugend als Wodans Tisch- und Kampfgenossen lebten. Die Feiglinge und alle Unehrlichen kamen in das finstere Reich der Hel, in die Hlle. Unsere Vorsahren verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen. Die gewhnlichsten Opfergaben waren Frchte des Feldes und Tiere, aber auch Kriegsgefangene und Verbrecher. Die Priester stammten aus edlem Geschlechte. Nur sie dursten das Heilig-tum der Götter betreten; sie muten vor der Schlacht die Einwilligung der Götter einholen. Das hohe Ansehen bei dem Volke und die Kunst der Weissagung teilten sie mit den weisen Frauen. Vier groe Jahresseste wurden gefeiert. Beim Wiedererwachen der Natur feierte man Ostern, nach der Gttin Ostara so genannt. Der lieblichen Gttin Freia zu Ehren ergtzte sich die Jugend am Mai feste durch frhlichen Reigentanz auf blumiger Aue. Im Herbste wurde Wodan

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1884 - Hannover : Helwing
66 Das Mittelalter. einem Kriegszuge aufzubieten, wurde das frnkische Heer von den Sachsen unter Wittekinds Fhrung am Sntel berfallen und vernichtet. Jetzt verlor Karl die Geduld. Wittekind war wieder entkommen; aber 4500 der Schuldigen, welche von den Sachsen selbst ausgeliefert waren, lie er zu Verden an der Aller hinrichten. Da standen alle Sachsen auf und fhrten unter Wittekind drei Jahre lang gegen Karl einen Krieg der Rache und Vernichtung. Aber trotz ihrer Tapfer-feit wurden sie zweimal geschlagen, zu Detmold und an der Hase (785). Jetzt verzweifelten die Sachsen an fernerem Widerstande. Viele schsische Groe erschienen auf einem Reichstage vor Karl und wurden von diesem freundlich aufgenommen. Durch sie lie sich auch Wittekind bewegen, sich taufen zu lassen. Von den im Sachsenlande angelegten Bischofssitzen in Halberstadt, Hildesheim, Minden, Paderborn, Mnster, Osnabrck, Verden und Bremen wurde das Evangelium durchs ganze Land getragen und so das Volk auch innerlich srs Christentum gewonnen. Karl suchte die Sachsen durch Milde zu vershnen und lie ihnen ihre alten Gesetze. Zwar erhoben sich spter im Sachsenlande hie und da noch einzelne Aufstndische; aber zu einem Kriege gegen Karl ist es nicht wieder gekommen. Mit den Sachsen hatten auch die stlichen Fri esen sich immer gegen Karl erhoben; auch sie unterwarfen sich jetzt und nahmen das Christentum an. An der Ostgrenze des Reichs grndete Karl gegen die feindlichen Wenden und Ava reu Grenzmarken: der Havelmndung gegenber lag die schsische Nordmark (jetzt Altmark), der Ansang des brandenburgisch-preuischenstaates; aus dein Lande zwischen Enns und Raab bildete er die avarische Mark, die der erste Keim zu dem st reich i scheu Staate geworden ist. c. Karl im Frieden. Karl war jetzt der mchtigste Mann der Christenheit und der krftigste Schutz der Kirche; mit dem Papste war er stets befreundet und feierte die hohen christlichen Feste am liebsten in Rom. Als er im Jahre 800 zum Weihnachtsfeste ebenfalls wieder dort war und nach dem Gottesdienste in kaiserlichem Schmuck vor dem Altare der Peterskirche knieete, nahete sich ihm der Papst liebst der hohen Geistlichkeit, setzte ihm eine goldene Krone auf und salbte ihn mit geweihtem le zum Kaiser und weltlichen Oberherrn der gesamten Christenheit. Das Volk rief dreimal: Karl dem Groen, dem von Gott gekrnten groen und friedenbringenden Kaiser der Rmer, Leben und Sieg!" 800 So wurde das Kaisertum, das durch Deutsche untergegangen war, durch einen Deutschen wieder ausgerichtet; und die Kaiserwrde verlieh Karl hei seinen Zeitgenossen greres Ansehen als alle seine groen Thaten.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 69

1884 - Hannover : Helwing
Karl der Groe. 69 nieder, erhob sich wieder und legte seinem Sohne in einer ergreifenden Rede die Pflichten eines Kaisers ans Herz. Willst du, mein Sohn," so fuhr er fort, alle diese Pflichten gewissenhaft erfllen?" Ja, mit Gottes Hlfe!" war die Antwort. Wohlan denn, setze dir selbst die Krone auf, und stets mge sie dich an dein Versprechen erinnern!" Darauf befahl er allen Anwesenden, seinen Sohn von jetzt an Kaiser zu nennen. Bald nachher ward der alte Kaiser krank und starb mit den Worten! Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" Noch 814 an demselben Tage ward er in der Marienkirche zu Aachen begraben. Man setzte den Leichnam auf einen goldenen Thron in vollem Kaiser-schmuck, auf dem Haupte die goldene Krone und ein Stck vom heiligen Kreuze; in der Hand hielt er einen Kelch, an der Seite hing das Schwert, um die Hfte die goldene Pilgertasche^ zu den Fen lagen Scepter und Schild, auf den Knieen ein Evangelienbuch. Noch jetzt ist die Grabsttte an einer einfachen Marmorplatte kenntlich, welche die kurze Inschrift trgt: Carolus Magnus. e. Karls nchste Nachfolger. Karls Sohn und Nachfolger L u d w i g der Fromme war sehr gutherzig, besa aber zu wenig Willenskraft, das groe Reich zu regieren. Fr die Mission nach dem skandinavischen Norden hat er viel gewirkt; zur Sttze derselben ward das Erzbistum Hamburg gegrndet. Von hier aus brachte Ansgarius (Anschar), der Apostel des Nordens, das Christentum nach Dnemark und Schweden. Schon frh teilte Ludwig das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pipin und Ludwig. Als ihm spter noch ein Sohn geboren wurde, Karl, der Kahle genannt, hob er die erste Verteilung wieder auf, um auch diesem einen Teil geben zu knnen. Da ergriffen die Shne die Waffen gegen ihren eigenen Vater, und als diesen der Tod erlste, kehrten die Brder die Schwerter gegen einander, bis der Vertrag zu Verdun 843 (fpr. Wrdng!) endlich dem Lande Frieden gab. Lothar erhielt Italien nebst der Kaiserwrde, Karl Frankreich, Ludwig bekam Deutschland und heit deswegen Ludwig der Deutsche. Er war der beste Herrscher Deutschlands unter den Nachkommen Karls des Groen, den Karolingern. Nach ihm herrschte Unordnung im Reiche. Die Magyaren (spr. Maddjaren!) oder Ungarn machten hufig ruberische Einflle, und die Normannen plnderten auf ihren kleinen Schiffen die Ksten der Nordsee, fuhren die Flsse hinauf und beraubten und verwsteten die an denselben liegenden Städte.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 70

1884 - Hannover : Helwing
70 Das Mittelalter. 16. Heinrich I; 919 936. a. Heinrichs Wahl. Nach dem Aussterben der Karolinger (911) ballen die Deutschen Konrad I. von ^rctnfen zuni Könige getncchll. Aber jet Arni war zu schwach, das Reich gegen uere Feinde zu schtzen; dazu hatten sich zur Zeit der schwachen Karolinger die Herzge der einzelnen Volksstmme viele Macht angeeignet und wollten dem Könige kaum mehr gehorchen. Der mchtigste Herzog war Heinrich von Sachsen. Als Konrad auf dem Sterbebette lag, sprach er deshalb zu seinem Bruder Eberhard: Bringe die kniglichen Abzeichen dem Herzog Heinrich von Sachsen! Er allein ist imstande, das Land in - dieser schweren Zeit zu beherrschen." Eberhard gehorchte, und die deutschen Fürsten whlten Heinrich I. zu ihrem Könige. Die Sage erzhlt, die Boten, welche ihm die Nachricht von 1 einer Wahl berbringen sollten, htten ihn gerade auf der Jagd beim Vogelfang getroffen; deshalb nennt man ihn wohl den Finkler; er hat aber einen besseren Namen verdient. d. Die Magyaren; Heinrich als Stdtegrnder. In der ersten Zeit seiner Regierung hatte Heinrich Ruhe vor ueren Feinden; er brachte daher zuerst die trotzigen Herzge zum Gehorsam, dann unternahm er den Kampf gegen die Magyaren, die Deutschland sehr oft beunruhigt hatten. Alles, was sie antrafen, wurde verwstet. Die Kirchen und Klster, die Wohnungen des armen Landmannes wurden verbrannt; alt und jung, Mann und Weib wurde erwrgt; an den Rauchwolken und dem Feuerscheine am Himmel konnte man die Strae verfolgen, welche die furchtbaren Feinde zogen. Die Deutschen flchteten vor ihnen; auch Heinrich mute anfangs vor ihnen zurckweichen. Da gelang es einst einem schsischen Heerhaufen, einen Magyarenfrsten gesangen zu nehmen und gesegelt vor Heinrich zu führen. Die Ungarn gelobten ein hohes Lsegeld; aber Heinrich verlangte und erhielt einen neunjhrigen Waffen-stillstand; während dieser Zeit wollte er jhrlich eine Abgabe zahlen. Diese neun Jahre benutzte Heinrich, Deutschland gegen die Einflle der wilden Feinde wehr bar zu machen. Die Deutschen, namentlich die Norddeutschen, wohnten nach uralter Sitte auf einzelnen Hfen, hchstens in offenen Drfern, die vor den wilden Feinden keinen Schutz gewhrten. Heinrich lie an der Ostgrenze Sachsens und Thringens Burgen anlegen, um welche sich bald mit Wall und Mauer geschtzte Ortschaften erhoben. So entstanden Quedlinburg, Merseburg und Meien. Heinrich heit also mit Recht der Stdtegrnder. Aber die Deutschen liebten es nicht, in diese Städte zu ziehen; sie sagten.' Die Städte sind nichts als Grber." Nun war aber die Bevlkerung
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