Normannenreiches in Unteritalien). — Erbvertrag mit
König Rudolph Ul. von Burgund.
Heinrich stirbt kinderlos. Er ruht in dem von ihm
gestifteten Dome zu Bamberg neben seiner Gemahlin
Kunigunde.
1024—1125 Die fränkischen Kaiser.
,1021 1039 Atonrab Ii., der Sa lier.
Königswahl auf der Ebene bei Oppenheim < Mainz). Der
ältere Konrad, Herzog von Franken, gewählt, q) Strei-
tigkeiten wegen Burgund. Rudolph will den mit
Heinrich 11. geschlossenen Vertrag nicht halten. Auch
Odo von Champagne und Ernst von Schwaben,
Stiefsohn Konrads r), machen als Ressen Rudolphs nähere
Ansprüche geltend. Ernst, in Ulm von den Schwaben
verlassen, wird auf Giebichenstein 2 Jahre lang gefangen
gehalten. Da er seinen Freund Werner von Kiburg
nicht bekriegen will, wird er in die Acht erklärt und
fällt im Schwarzwalde. 1032 erwirbt Konrad Bur-
gunds) für das deutsche Reich, nachdem Rudolph kinder-
los gestorben war.
Unter Konrad wurden die Lehen für erblich erklärt
und der Gottesfricde (treuga Dei) errichtet, t)
Konrad stirbt in Utrecht uuk> wird in dem von ihm
gegründeten Dom zu S-peier bestattet.
1039-1056 Heinrich 111. (Der Schwarze.)
Unter ihm höchste Blüthe der Kaisermacht. Auch Böh-
men, Polen, und kurze Zeit sogar Ungarun) erken-
nen die Oberhoheit des deutschen Reiches an. In Italien
setzt Heinrich 3. Päpste ab (auf der Kirchenversamm-
lung zu Sutri) und besetzt den römischen Stuhl mit
deutschen Bischen, so mit seinem Verwandten Bruno
als Leo Ix. v.) Dieherzogthümer Franken und Schwa-
den besaß er unmittelbar, Baiern gab er seiner Ge-
q) Edelmüthiger Bergleich zwischen dem älteren Herzog und dem jün-
geren Grafen Konrad.
r) Seine Mütter Gisela, zuerst mit dem Schwabenherzog Ernst ver-
nrählt, war eine Nichte Rudolphs. Sie hcirathete in zweiter
Ehe den Kaiser Konrad.
s) Von der Stadt Arles auch das arelatische Reich genannt.
t! Zuerst in Frankreich durch die Bemühungeu der Clnniacenser cin-
geführt. Bon Mittwoch Abend bis Montag früh mußten die
Waffen ruhen.
n) König Peter besiegt. (Ungarn war 1000 unter Stephan dein Hei-
ligen Königreich geworden.)
v) Sein Begleiter der Mönch Hildebrand. Leo's kluges Benehmen den
Römern gegenüber. Löst die Normannen als deren Gefange-
ner vom Banne.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Kunigunde Konrad Konrad Rudolph Heinrich Heinrich Ernst_von_Schwaben Ernst Stiefsohn_Konrads Konrads Ernst Werner_von_Kiburg Konrad_Bur- Konrad Rudolph Konrad Konrad Konrad Konrad Heinrich Heinrich_3._Päpste Heinrich Bruno Leo_Ix Leo Konrad Konrad Gisela Ernst Ernst Rudolphs Konrad Konrad Peter Stephan
93
gossa und Pampelona. Rückkehr wegen Empörung
der Sachsen. Ueberfall der Nachhut im Thastronces-
v alles durch die Basken. Roland's Tod in). —
Spanische Bcark zwischen Pyrenäen und Ebro.
791 Krieg gegen die Änaren. Gründung der Ostmark.
Die räuberischen Avareu hatten (788) die Empörung des
Herzogs Thassilo von Baiern unterstützt und machten
den beabsichtigten Handelswegn) nach dem griechischen
Kaiserthume unmöglich. Karl entreißt ihnen ihr Land bis
zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
890 Karl wird am Weihnachtsfeste von Papst Leo Iii.
zum römischen Kaiser 'gekrönt.
Der aus Rom versagte und großer Verbrechen angeklagte
Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging
nach Italien und setzte ihn wieder eilt, nachdem er ans
das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-
bar unerwartete Krönung in der Peterskirche, wodurch
Karl der höchste Herrscher der Christenheit und Schirm-
herr der Kirche wurde.
Nach Bekriegung der Däuen (Normauum) im Norden
und der Slaveno) im Osten des Reiches verbrachte Karl
seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu
Aachen, 72 Jahr alt.p)
-840 Ludwig der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser
theilte.bald das Reich unter seine 3 Söhne Lothar,
Pipin und Ludwig, so daß Lothar, der älteste, den
r größten Theil und die Kaiserwürde erhielt. Sein da-
£ durch verkürzter Neffe Bernhard, König von Italien,
empörte sich und wurde geblendet, so daß er nach 3 Ta-
gen starb, Nach dem Tode der Jrmingard heirathete
., Ludwig die schöne und stolze Judith aus Baiern, die
ihm Karl den Kahlen gebar. Nun stieß Ludwig die
Theilung wieder um und gab Karl das Königreich Ale
mannien. Daher Krieg zwischen Vater und Söhnen.
Lothar nahm ihn sogar auf dem Lügenfelde bei Col-
mar gefangeng), doch'wurde er von Ludwig und
814
ft
m) Roland, Haupthetd t>cv Karlssage. (Rolaudslied des Pfaffen Konrad,.
n) Karl wollte den Rhein mit der Donau durcli einen Kanal zwischen
Altmühl und Rednitz verbinden. Erst König Ludwig von Baiern
hat diese tzdce durch den Ludivigskanal verwirklicht
o) 78v Unterwerfung der Sorben und Witzen in Brandenburg.
( Festungen gegen sie (Halle, Magdeburg, Erfurt. >
p) Beisetzung im Dome zu Aachen. Eröffnung der Gruft durch
^ Otto Iii., denn durch Friedrich Barbarossa.
g) Schimpfliche Kirchenbuße, zu Soissons.
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Extrahierte Personennamen: Thassilo Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Ludwig Ludwig Judith Karl Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Lothar Ludwig Ludwig Roland Konrad Karl Karl Ludwig_von_Baiern Ludwig Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern *); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Gra-nda, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martcll schlgt die Araber bei Poitiers.
Dagobert I. beherrschte eine Zeit lang das ganze frnkische Reich, berlie aber die Regierung (622) dem Major domus Pippin von Landen. Nach ihm teilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pippin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Teftri Major domus der das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschast. nannte sich dux et princeps Francorum und kmpfte glcklich gegen Friesen, Alemannen und Bayern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einfielen, fchlug er sie in der blutigen Schlacht zwischen Tours und Poitiers. 752768 Pippin der Kleine, König des frnkischen Reiches. Er war (741) seinem Vater Karl Martell zunchst als Major domus gefolgt. Mit Zustimmung des Adels, des Volkes und der Geistlichkeit (Papst Zacharias) wird der letzte Merowinger Childerich Iii. auf dem Reichstage zu Soifsons 752 abgesetzt und ins Kloster geschickt. Pippin wird von Bonisacius^) zum Könige gesalbt. Er untersttzt den Papst Stephan Ii. gegen den Langobardenknig Aistulf und schenkt ihm das demselben wieder abgenommene Gebiet von Ravenna. Anfang der weltlichen Macht des Papstes^) Pippin nannte sich Patricius von Rom.
Zweite Periode.
Entstehung und Blte des rmisch-deutschen Kaisertums, Periode der Kreuzzge.
768-814 Karl der Groes. ...
Sohn Pippins, nach Karlmanns Tode (mit Ubergehung der Shne desselben) alleiniger König der Franken. Durch
!) In diesen Kmpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) ans.
2) Winfried, der Apostel der Tentschen, ans Wessex. Er begrndete die geistliche Herrschaft des Papstes in Dentfchland und wurde 755 von den Friesen erschlagen. Schon im 7. Jahrhundert hatten Kolumban und Gallus den Alemannen das Christentum gepredigt.
3) Die geistliche Obergewalt des Papstes war um 600 von Gregord. Gr. begrndet worden. Unter ihm Einfhrung des Christentums in England.
4) Eine Stammtafel des karolingischen Geschlechts s. im Anhange.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Karl_Martcll Karl Pippin Pippin Karl_Martell Karl Pippin Karl_Martell Karl Zacharias Childerich Pippin Stephan_Ii Pippin Karl_der_Groes Karl Pippins Karlmanns Rodrigo_von_Vivar Winfried Winfried Apostel Kolumban Gallus
Extrahierte Ortsnamen: Poitiers Burgund Bayern Spanien Frankreich Poitiers Langobardenknig_Aistulf Ravenna Rom Karlmanns Gallus England
87
778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet.
79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark.
Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt.
Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt.
Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4).
814840 Ludwiq der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei
1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.)
2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht.
3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg.
4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Thassilo_von_Bayern Thassilo Karl Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Karl Lothar Pippin Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Roland Konrad Konrad Karl Karl Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
121
wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die
Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern
eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn:
gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche
Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und
fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen
gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig),
so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den
Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite
des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er
die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche
Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München
und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde.
Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch
seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor.
Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter
in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach,
Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als
römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf
dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen
Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König
von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches
Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte,
Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien
wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen
und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde
gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte
Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be-
amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich
vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand
war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht
dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die
Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die
Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten,
welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174
bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen
Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin
von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn
seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als
Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse
Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher
Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod
glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver-
setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die
Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde.
(„Der alte Barbarossa" von Rücken).
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
119
so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihm
gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche
Volk gewirkt, „dessen schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und
fröhlichem Volksleben mit ihm anbricht." Henrich dem Löwen
gab er zu Sachsen Bayern zurück (Oesterreich wurde selbständig),
so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den
Alpen bis zum Meer herrschte. Anfangs stand er auf der Seite
des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hatte er
die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche
Colonisten hingesandt, das Christenthum dort verbreitet, München
und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde.
Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch
seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor.
Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter
in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach,
Sachsen theils an Anhalt, theils an Bischöfe). Aufgabe. Er-
zähle die Geschichte Heinrichs nach deinem Lesebuche! — 2. Fried-
rich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten
Kaiser. Auf dem Reichstage zu Würzburg erschienen außer den
deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern,
der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein
herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Ge-
sandte, Sänger, 40 000 Ritter, Zeltstadt, Turniere re.). In
Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht
gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: Krönung
und'reichstag 1154; 2. Zug: das empörte Mailand wird unter-
worfen und zerstört, kaiserliche Beamte eingesetzt 1158 — 62;
3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, weicht vor der lombardischen
Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand ist wieder erbaut, eine
neue Empörung kann der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit
sein Heer aufreibt 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano
geht verloren sweshalb?j, dann erfolgt die Aussöhnung zwischen
dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Repub-
liken unter kaiserlicher Oberhoheit werden 1174—77; 6. Zug:
der Kaiser zieht friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den
deutschen König Heinrich, mit Constanze, der Erbin von Neapel
und Sicilien, zu vermählen 1184—1186). — In seinem Alter
machte Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rothbart
lobesam" — von Uhland) und verlor im Flusse Seleph in Klein-
asien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben.
Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage
hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen versetzt, wo er verzaubert
schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen
Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von
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Extrahierte Personennamen: Henrich Heinrich Heinrich Legnano Heinrich Heinrich Otto Heinrichs Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich
66
Das Mittelalter.
einem Kriegszuge aufzubieten, wurde das frnkische Heer von den Sachsen unter Wittekinds Fhrung am Sntel berfallen und vernichtet.
Jetzt verlor Karl die Geduld. Wittekind war wieder entkommen; aber 4500 der Schuldigen, welche von den Sachsen selbst ausgeliefert waren, lie er zu Verden an der Aller hinrichten. Da standen alle Sachsen auf und fhrten unter Wittekind drei Jahre lang gegen Karl einen Krieg der Rache und Vernichtung. Aber trotz ihrer Tapfer-feit wurden sie zweimal geschlagen, zu Detmold und an der Hase (785). Jetzt verzweifelten die Sachsen an fernerem Widerstande. Viele schsische Groe erschienen auf einem Reichstage vor Karl und wurden von diesem freundlich aufgenommen. Durch sie lie sich auch Wittekind bewegen, sich taufen zu lassen. Von den im Sachsenlande angelegten Bischofssitzen in Halberstadt, Hildesheim, Minden, Paderborn, Mnster, Osnabrck, Verden und Bremen wurde das Evangelium durchs ganze Land getragen und so das Volk auch innerlich srs Christentum gewonnen. Karl suchte die Sachsen durch Milde zu vershnen und lie ihnen ihre alten Gesetze. Zwar erhoben sich spter im Sachsenlande hie und da noch einzelne Aufstndische; aber zu einem Kriege gegen Karl ist es nicht wieder gekommen.
Mit den Sachsen hatten auch die stlichen Fri esen sich immer gegen Karl erhoben; auch sie unterwarfen sich jetzt und nahmen das Christentum an. An der Ostgrenze des Reichs grndete Karl gegen die feindlichen Wenden und Ava reu Grenzmarken: der Havelmndung gegenber lag die schsische Nordmark (jetzt Altmark), der Ansang des brandenburgisch-preuischenstaates; aus dein Lande zwischen Enns und Raab bildete er die avarische Mark, die der erste Keim zu dem st reich i scheu Staate geworden ist.
c. Karl im Frieden. Karl war jetzt der mchtigste Mann der Christenheit und der krftigste Schutz der Kirche; mit dem Papste war er stets befreundet und feierte die hohen christlichen Feste am liebsten in Rom. Als er im Jahre 800 zum Weihnachtsfeste ebenfalls wieder dort war und nach dem Gottesdienste in kaiserlichem Schmuck vor dem Altare der Peterskirche knieete, nahete sich ihm der Papst liebst der hohen Geistlichkeit, setzte ihm eine goldene Krone auf und salbte ihn mit geweihtem le zum Kaiser und weltlichen Oberherrn der gesamten Christenheit. Das Volk rief dreimal: Karl dem Groen, dem von Gott gekrnten groen und friedenbringenden Kaiser der Rmer, Leben und Sieg!"
800 So wurde das Kaisertum, das durch Deutsche untergegangen war, durch einen Deutschen wieder ausgerichtet; und die Kaiserwrde verlieh Karl hei seinen Zeitgenossen greres Ansehen als alle seine groen Thaten.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Raab Karl Karl Karl Karl_dem_Groen Karl Gott Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Sachsen Detmold Sachsen Sachsenlande Halberstadt Hildesheim Minden Paderborn Sachsen Sachsenlande Sachsen Rom
tto der Groe.
15
ein Bistum zu errichten. Dann wurden die Fahnen erhoben, und kmpf-begierig verlieen Ottos Krieger das Lager. Auf weiten Wegen umgingen die Ungarn die Deutschen und sielen sie von vorn Und im Rcken an. Anfangs schienen sie zu siegen; dann aber drang Konrad vor, um seinen frheren Abfall wieder gutzumachen. Wo er mit seinen Franken einhieb, da ergossen sich die Scharen der Ungarn in wilde Flucht. Abends aber fand man ihn unter den Gefallenen. Den Hauptangriff leitete Otto selbst. Wahrlich," so sprach er zu seinen Kriegern, wir mten uns schmen, wollten wir, nachdem wir Europa uns unterthan gemacht haben, unser Reich den Feinden zu Lehen geben. Darauf ergriff er den Schild und die heilige Lanze und sprengte zuerst in die Feinde hinein, Streiter und Fhrer zugleich. Bald strzten sich die Ungarn vor dem ritterlichen Heere in die Flucht. Viele flchteten sich auf ihren ermdeten Pferden in die Drfer, die in der Ebene lagen; dann folgten ihnen die Deutschen, steckten die Sttten an, und die Flchtigen fanden den Tod in den Flammen. Viele eilten an Augsburg vorbei und fanden ein klgliches Ende im Lech. Otto gewann das ganze Lager samt allen Gefangenen und verfolgte die Feinde die Donau hinab bis Regensburg. Hier wurden nach strengem Gerichte viele vornehme Ungarn an den Galgen gehngt. Otto gab Gott die Ehre fr den Sieg und zog mit seinem Heere in festlichein Zuge zu allen Kirchen der Stadt.
g. Erwerbung der Kaiserkrone. Otto zog zum zweitenmal nach Italien, als der Papst von Feinden bedrngt wurde und ihn um Hlfe anrief. Er besetzte Mailand und erhielt hier die eiserne Krone der Lombarden. Dann zog er als Bundesgenosse des Papstes in Rom ein und wurde hier mit seiner Gemahlin Adelheid in der Peterskirche zum rmischen Kaiser gesalbt und gekrnt. Damit hatte er das 962 Ziel seiner Wnsche erreicht, und seitdem galt der deutsche König berechtigt, aus der Hand des Papstes die Kaiserkrone zu empfangen. Auf spteren Zgen drang er bis Unteritalien vor und beschlo, durch die Verheiratung seines Sohnes Otto mit einer griechischen Prinzessin die ganze Halbinsel zu gewinnen. Bald darauf fand die Vermhlung statt.
h- Tod. Nach sechsjhriger Abwesenheit hielt Otto I. in Quedlin-brg einen glnzenden Reichstag. Hier am Grccke seiner Eltern erschienen Gesandte des Dnenknigs, der Bhmenherzog und der Erzbischof von Prag; selbst die Ungarn sandten Geschenke. Da mahnte ihn der Tod des getreuen Hermann Billung an die Vergnglichkeit alles Irdischen. Er reiste nach Memleben; hier, wo sein Vater die Augen geschlossen hatte, sollte auch er ein rasches Ende finden. Whrend eines Gottes-dienstes sank er matt zusammen. Im Dome zu Magdeburg ruht Otto I., 973 der glnzendste und mchtigste unter den deutschen Kaisern.
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Extrahierte Personennamen: Ottos Konrad Otto Otto Otto Otto Adelheid Otto Otto_I. Otto_I. Hermann_Billung Otto_I. Otto_I.
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Ungarn Europa Ungarn Donau Regensburg Italien Mailand Rom Unteritalien Prag Memleben Magdeburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
130
1539 Nach dem Tode Georgs wird von seinem Brnder Heinrich im Herzogtum Sachsen die Reformation eingeführt.
1539 Einführung der Reformation in Brandenburg durch Kurfürst Joachim Ii.
1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster.
Der Prediger Rottrnauu, der Reformator in Münster, wird Wiedertäufer.
Johann Bockold, ein Schneider von Leyden, und Johann Matth iefen, ein Bäcker von Hartem, werden Herren der Stadt und vertreiben die Gegner.
Religiöses Gemeinwesen mit Gütergemeinschaft, Vielweiberei. Bernt Knipperdollingk wird Bürgermeister, Krechting Kanzler, Jan von Leyden König des neuen Jerusalems.
1535 Eroberung und Züchtigung der Stadt durch den Bischof von Münster mit Hülfe von Köln, Trier, Kleve und Hessen.
1535 Karls glücklicher Zug nach Tunis gegen den Seeräuber Chaireddiu. Tunis erobert und alle Christensklaven befreit.
1536—1538 Iii. Krieg Karls gegen Franz I. von Frankreich, veranlaßt durch Karls Weigerung, nach dem Aussterben der Ssorzas Franz mit Mailand zu belehnen. Nutzloser Einfall Karls in Frankreich. Franz im Bunde mit Soliman.
1538 Zehnjähriger Waffenstillstand von Nizza.
1541 Karls unglücklicher Zug gegen Algier.
1542—1544 Iv. Krieg Karls gegen Franz; Karl hat die versprochene Belehnung des Königs mit Mailand unterlassen.
Soliman und der Herzog von Kleve sind die Bundesgenossen von Franz.
Karl besiegt den Herzog von Kleve und rückt mit einem Reichsheer bis Soissous vor.
1544 Friede zu Crespy: Karl behält Mailand und Neapel, Burgund bleibt bei Franz.
V. Des Kaisers Ausgieilhuilgsverlulhe.
1537 Das Konzil zu Mantua wird von den Evangelischen nicht beschickt, weil es zur Ausrottung der lutherischen Ketzerei berufen ist. Luthers „schmalkaldische Artikel."
Es bemüht sich nun der Kaiser um die Religionsvergleichung in Deutschland.
1541 Erstes erfolgloses Religionsgespräch auf dem Reichstag zu Regensburg zwischen Melanchthon und dem Legaten Kontarini und dem Dompropst Julius Pflug aus Naumburg.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Joachim_Ii Rottrnauu Johann_Bockold Johann Johann_Matth Johann Bernt_Knipperdollingk Jan_von_Leyden_König Karls Karls Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karls Franz Franz Karls Franz Franz Karls Karls Franz;_Karl Franz Karl Franz Franz Karl Karl Karl Karl Franz Franz Melanchthon Julius_Pflug
Extrahierte Ortsnamen: Georgs Herzogtum_Sachsen Brandenburg Jerusalems Trier Kleve Hessen Karls Tunis Tunis Karls Mailand Karls Frankreich Nizza Karls Algier Mailand Kleve Kleve Mailand Neapel Burgund Mantua Luthers Deutschland Legaten_Kontarini Naumburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
79
842 Der Schwur zu Straßburg (älteste Eidesformel in der deutschen und französischen Sprache) befestigt die Einigkeit zwischen Ludwig und Karl.
843 Vertrag zu Verdun. Teilung des Reiches:
1. Lothar: Kaiferwürde ohne Oberhoheit über feine Brüder; Italien mit der Hauptstadt Rom, Mittelfranken (von Schelde, Maas, (Saone, Rhone im Westen, von Rhein und Alpen im Osten begrenzt) mit der Hauptstadt Aachen.
2) Ludwig der Deutsche: Ostfranken (das Gebiet rechts vom Rhein außer Friesland), dazu die linksrheinischen Gaue Mainz, Worms und Speier.
3) Karl der Kahle: Westftaukeu (links von der Schelde, Maas, Saone, dem Rhone).
843—969 (987) c) Die karolinigischen Reiche nach der Teilung.
Die Reichsgewalt ist ohnmächtig 1) gegen die mächtigen Vasallen, 2) gegen das Papsttum, welches durch die (meist unechten) sogenannten pseudo-ifidorischen Dekretalien — Unabhängigkeit des Papstes und Klerus vom Staate, der Papst hat allein das Recht, Konzilien zu berufen und ihre Beschlüsse zu bestätigen (Papst Nikolaus I) — gestärkt wird; 3) gegen die äußeren Feinde:
a) Die Araber und Griechen in Sieilien und Unteritalien; ß) Die Normannen, skandinavische Seeräuber (Wikinger); Wikingerzüge in die karolingischen Reiche, nach England, Island, Grönland, Amerika, Rußland;
7) Die Mähren und Magyaren;
843—875 1) Die Karolinger in Italien.
Lothar stirbt 855 im Kloster Prüm, das Reich wird geteilt unter seine drei Söhne: der älteste Ludwig Ii. erhält die Kaiserkrone mit Italien; Lothar Ii. Nordmittelsranken, welches nach ihm Lothringen genannt wird; Karl Südmittelfranken. Nach dem Tode der beiden jüngeren wird durch den
870 Vertrag zu Merseu Mittelfranken zwischen Ludwig dem Deutschen und Karl dem Kahlen geteilt. Die deutschen Teile (Friesland, Lothringen) fallen an Ost-franken, die romanischen (Burgund, Provence) an Westfrauken. Maas und Schelde sind die Grenze.
875 Nach Ludwigs Ii. Tode wird Karl der Kahle zum Kaiser gekrönt.
843—911 2) Die Karolinger in Deutschland.
843—876 Ludwig der Deutsche.
Nach seinem Tode wird Oftfranken unter feine drei Sohne
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Lothar Maas Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Kahle Karl Maas Nikolaus Nikolaus Ludwig_Ii Ludwig Lothar_Ii Karl_Südmittelfranken Karl Ludwig_dem Ludwig Karl Karl Ludwigs_Ii Ludwigs Karl_der_Kahle Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Ludwig Italien Rom Mittelfranken Rhein Aachen Rhein Friesland Mainz Worms Sieilien Unteritalien England Island Amerika Italien Italien Lothringen Merseu_Mittelfranken Friesland Lothringen Burgund Deutschland