28
Erstes Kapitel.
Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet,
doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar
durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch
herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn
einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli-
ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men,
schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise
zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen
Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie
sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch
findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der
Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und
geistigen Bildung, der Religion und der Religions-
Verfassung.
Verschiedenheit der Menschen in Farbe und
Sprache.
§. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe
des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro-
päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi-
schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika-
nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune,
nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri-
kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge,
nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die
übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die
Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen
in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an-
dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder
Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche,
die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche,
die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken.
So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol-
ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige
Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein,
sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die
von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re-
det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird
auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter
dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un-
ter einerlei Regierung steht.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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219
V. O jta fien.
erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die
Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten
zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die
größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse-
Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei-
ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue
Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele
Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse,
worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer
den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung-
Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten.
China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil,
der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein
warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge-
genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der
südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind
ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge,
legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche
Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa-
sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge
abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön-
sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und
von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo-
von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend
ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker,
Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse,
Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd-
lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr,
Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge-
wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer),
Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde,
Salz.
Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden
angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen,
sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra-
che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge-
hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju.
den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des
Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger
der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü-
dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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262 Vereinigte Mexikanische Staaten.
Nissen, die größten; doch kennt man die beiden letztem
noch wenig.
Der nördliche Theil liegt in der nördlichen gemä-
ßigten und der südliche in der heißen Zone; daher ist
das Klima verschieden, besonders nach der verschiedenen
Meereshöhe der Gegenden, sowohl drückend beiß, wo
alle tropischen Gewächse fortkommen, als gemäßigt und
auf den höchsten Punkten der Hochebene kalt. In den
Küstengegenden ist die Luft ungesund; und hier herrscht
oft das gelbe Fieber. Die Produkte dieses sehr frucht-
baren, aber noch zu wenig angebauten Landes, sind
sehr bedeutend und man hat außer den Europäischen
Haussieren, die sich hier außerordentlich vermehrt und
zum Theil verwildert haben, Bisamochsen, Bisam-
schweine, Tapire, Affen, Stachelschweine, Ameisenbär
reu, Papageien, Fasanen, Kolibris, Fische, Seiden-
raupen, Bienen, Cochenille, Perlmuscheln, Purpur-
schnecken, Europäisches Getreide, Mais, (ein Hauptnah«
rungsmittel der Einwohner des Hochlandes), Maniok,
Bataten, Pams, Agaven (woraus das Lieblingsgetränke
der niedern Volksklassen gemacht wird), Bananen und
Pisangs, (rin Hauptnahrungsmittel in den heißen Ge-
genden) edle Südfrüchte, Zucker, Kaffee, Baumwolle,
Cacao, Vanille, Spanischen Pfeffer, Indigo, Tabak,
Arzneigewächse, Blau- oder Campecheholz, Mahagonp.
Vorzüglich reich ist Mexiko an Mineralien, worunter
alle Metalle und vornehmlich Gold und Silber. Kein
Land liefert so viel Silber als dieses.
Die Zahl der Einwohner mag etwa 8 Millio-
nen betragen, theils Ureinwohner oder Indianer, die
entweder die christliche Religion und einige Kultur an-
genommen oder in Unhabbängigkeit und im rohen Na-
turzustände leben, theils Weiße (Kreolen), die von Eu-
ropäern, vorzüglich den Spaniern abstammen, theils
Mischlinge besonders von Weißen und Indianern. Auch
giebt es Neger in geringer Zahl, doch sind sie frei. Die
herrschende Religion ist die katholische; die in Unab-
hängigkeit lebenden Indianer sind Heiden. Ackerbau
und Industrie sind noch nicht weit fortgeschritten; desto
wichtiger ist der Seehandel, welcher am meisten in den
Händen der Britten und Nordamerikaner ist. Der Land«
Handel wird durch den Mangel an guten Straßen und
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re.
Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer
von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach
den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren
Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige
Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur
Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in
das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist
der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan,
fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht.
Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone
liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze
durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert.
Erdbeben sind häufig.
Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter
den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von
Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge-
gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde
findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko
hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh-
ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an,
genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter,
würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid,
Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und
deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen
und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl.
Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan-
deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind
noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der
Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem
Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor
wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt
einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun-
desstaat.
Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes-
staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom
stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi-
tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den
Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to-
Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit
dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See
Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri
bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.
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Berberei.
129
und Süden die große Wüste (Sahara) und gegen We-
sten das Atlantische Meer. Die Größe wird auf
35,000 Qmeilen geschätzt.
Ein hohes Gebirge, der Atlas, durchzieht das
Land in mehreren Ketten, und bildet äußerst schöne, frucht,
bare Thäler. Ueberhaupt ist das Land vom Mnteliän-
dischen Meere bis zu diesem Gebirge bewässert und frucht-
bar, aber südlich von dem Atlas bis zur Sahara (wel-
cher Landstrich den Namen Viled-ul Gerid (Dat-
telland) führt, finden sich zwar auch noch fruchtbare Ge-
genden, aber auch Sandwüsten. Desgleichen ist auf
der Ostseite der Berberei eine große Wüste die den Na-
men Barka führt, jedoch einzelne fruchtbare Strecken
enthält. Alle Flüsse dieses Landes stnd nur Küsten-
flüsse, die einen kurzen Lauf haben, und zum Theil im
Sommer vertrocknen.
Die Berberei liegt im südlichen Theile der nördli-
chen gemäßigten Zone, in der Nähe des Wendezirkeis
und hat daher ein warmes Klima, das in den Ge-
birgen gemäßigt, in den Wüsten heiß ist. Erdbeben und
Pest find häufig. Von den Produkten, die übrigens
mit weniger Ausnahme die gewöhnlichen Afrikanischen
sind, verdienen' vorzüglich angeführt zu werden: schöne
Pferde und Esel, fettschwänzige Schafe, Düffel. Ka.
meele, Gazellen in großen Heerden, Stachelschweine
(eine beliebte Speise), Strauße, deren Federn einen ge-
suchten Handelsartikel ausmachen, Fische, Heuschrecken,
die eine fürchterliche Plage sind, Honig nebst Wachs,
Korallen, viel Getreide und Reiß, edle Südfrüchte,
Datteln, Wein, wovon man jedoch bloß die Trauben
benutzt, Korkeichen, eßbare Eicheln, Afrikanischer Hanf,
Olivenöl, die meisten Metalle, doch wenig benutzt, Sal-
peter, Salz im Ueberflusse.
Die Einwohner, deren Zahl auf 12 bis 13
Millionen geschätzt wird, sind Berbern nebst Kabylen,
Araber, Mauren, (Abkömmlinge der Araber), Türken,
Neger, Juden und Europäer als Sklaven oder als
Handelsleute. Der größere Theil der Einwohner lebt
ansässig, und betreibt Ackerbau, einige Industrie, Ges-
und Karawanenhande!, aber auch, Seeräubern; der klei-
nere Theil lebt nomadisch. Die meisten Einwohner find
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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2.54
/
Länder an der Nordwestküste.
straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis
zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü-
sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des
Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von
Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan
St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in
nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern
sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben.
Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser
Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern
südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone
liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt
milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord-
asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen
außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen
von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg«
lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von
Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die
Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk,
kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch-
fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten
Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben
sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge-
wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste,
welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die
Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von
Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über,
Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß
die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer-
stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut
an die Russen abgeben müssen.
») die den vereinigten Staaten von Nordamerk,
ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser
Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz
von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große
Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet.
b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil
der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver
an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen
Nordwestküste gehört. ,
c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen
Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum
Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt
Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und
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Extrahierte Personennamen: Elias
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Europa Nordamerika Russischen_Nordwestküste Nordamerk Oregon Oregon Russischen
Nordwestküste
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei.
Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit
Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der
kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker«
bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem
Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte.
Die Mongolei.
Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen
Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und
die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die
Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen.
Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele«
gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem
Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von
dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und
in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi
oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus
Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh-
rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung,
als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der
Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur,
welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho,
welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver-
schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal«
kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or,
unweit der Gränze von China.
Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile
dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima
doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als
warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte
bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen,
und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der
Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die
sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des
Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten,
ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von
der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den
Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde
Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild
verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast
ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un-
ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Mongolei Mongolei Sibirien Tibet Mongolei Sibirien China China Mongolei
283
Chile.
Chile.
Dieses lange und schmale Küstenland, das im Nor-
den durch die Wüste Atacama von Bolivia und im Osten
durch die Anden von den la Platastacuen und Patago-
nien geschieden wird, stößt im Westen und Süden an
das stille Meer, welches hier den Busen von Guai-
teca bildet, in welchem die zu Chile gerechnete große
Insel Ehiloe liegt. Mit Einschluß dieser Insel be-
trägt der Flächeninhalt von Ckile 6600 Qmeilen.
In der Nähe des Meeres besteht Chile aus einem ebe-
nen Küstenstriche, der im nördlichsten Theile dem Kü-
stenlande Perus gleicht; hingegen im Innern aus einem
Gebirgslande mit schönen fruchtbaren Thälern von
den Anden oder Cvrdilleren gebildet, welche die
Gränze von Chile gegen die la Platasiaaten und Pa,
tagonien bilden, und viele noch thätige Vulkane enthal-
ten. Nur durch äußerst beschwerliche Gebirgspässe hat
Chile mir den östlich gelegenen Ländern Verbindung.
Unter den zahlreichen Flüssen, welche alle von den
Anden kommen und ihre Mündung in das stille Meer
nehmen, ist keiner bedeutend groß. Das Klima dieses
Landes, welches in der südlichen gemäßigten Zone liegt,
ist warm und trocken in Nordchile, gemäßigt und feuch-
ter in Südchile; aber überhaupt gesund und angenehm,
da auch die Nähe der Cordilleren und die Seewinde
die Sommerhitze mäßigen. Nur giebt es öfters Orka-
ne und Erdbeben.
Die Produkte stnd ohngefähr dieselben wie in
den la Platastaaten; doch hat Chile einen größern Reich-
thum an edlen und unedlen Metallen und an andern
Mineralien. Europäische Getreide- und Gemüsearten
kommen gut fort, 'aber für tropische Gewächse, z. B. Kaffee,
Zucker rc. ist das Klima nicht warm genug. Die Zahl
der Einwohner, gleichfalls aus Weißen und Kreolen,
Indianern und Mischlingen bestehend, mag vielleicht
kaum eine Million betragen, wobei jedoch die Araa-
canen oder Araucos, Indianer, die sich stets bei
ihrer Unabhängigkeit behauptet haben, und Südchile
bewohnen, nicht gerechnet stnd. Diese letztern, tapfere
und gut bewaffnete Krieger, bilden einen unabhängigen
Indianer-Freistaat, welcher den Namen Arauco führt
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
16
im S. durch die Gebirge. West-Europa Hai ein feuchtes, Ost-
Europa ein trockenes Klima; W.- und S.-W.-Winde sind feucht
und bringen Regen, N.-O.- und O.-Winde sind trocken und kalt.
Zm S. und W. sind Regen und Gewitter häufiger als im O. und N.
— 2. Die Produkte des Erdteils sind sehr mannigfaltig und
reichen im allgemeinen für den Bedarf aus. Pflanzenreich:
im S. immergrüne Laubwälder, Palmen, Baumwolle, Südfrüchte
(Apfelsinen, Zitronen, Mandeln, Feigen); in Mittel-Europa Wein,
Obst, Getreide, viele Laubhölzer (Buchen, Eichen, Linden) und
Wiesen; int R. Gerste und Hafer, Nadelhölzer, Moose und Flechten.
Tierreich: weniger wilde Tiere als in den übrigen Erdteilen
(Bär, Wolf, Luchs :c.). Dem N. sind Renntiere und Eisbären
eigentümlich; im S. erinnern Schlangen und viele Insekten an
die Nähe der Tropenwelt. Zm wesentlichen finden sich überall
dieselben Haustiere. Die kalten Gewässer des Nordens sind fisch-
reicher als die südlichen. Mineralreich: edle und unedle Metalle,
Kohlen, Salz rc. re. — 3. In Europa wohnt fast ein V4 der
ganzen Menschheit (335 Mill.). Die Volksdichtigkeit ist am
geringsten im höchsten N. und O., an: größten im W. (Belgien,
England).
Die Bevölkerung Zerfällt in drei Hauptstämme: a) Germanen, an
110 Mill., größtenteils protestantisch (Deutsche, Holländer, Engländer,
Dänen, Skandinavier). — b) Romanen, etwa 100 Mill., meist römisch-
katholisch (Franzosen, Spanier, Italiener, Rumänen). — o) Slaven, etwa
"94 Mill., meist griechisch-katholisch (Russen, Polen (katholisch), Tschechen,
Serben n. a.). — d) Ungarn, Finnen, Türken, Griechen, Juden u. a.,
etwa 31 Mill. — Fast die Hälfte der Bewohner Europas sind römische
Katholiken lim W. und S.), etwa V4 griechische Katholiken (im O.) und
etwa V4 sind Protestanten (in der Mitte und im N.); Juden etwa 6 Mill.,
Mohammedaner an 61/2 Mill., Heiden nur Hs Mill.
1. Welchen Einfluß haben Klima und Produkte auf die Beschäftigung
der Bewohner? — 2. Was erhalten wir aus dem S., was erhält der S.
von uns? — 3. Woher beziehen wir: Feigen, Baumöl, Apfelsinen, Lein-
samen, Talg, Wein?
§ 19. Staaten Mitteleuropas.
1. Welche Staaten liegen in Mitteleuropa? Präge dir nach der
Karte Namen und Lage derselben fest ein! Gieb (nach den §§ 24—34)
von jedem die Hauptstadt an! — 2. Nach welchen Himmelsgegenden liegen
die einzelnen Staaten (die Provinzen Preußens) von deinem Wohnorte
aus? Von Baden, Sachsen, Bremen aus? — 3. Versuche sie zu zeichnen!
§ 29. Die Alpen. 1. Die Alpen, in welchen sich die
höchsten Berge Europas befinden, liegen in der Mitte zwischen
Pol und Äquator. Sie beginnen am Miitelmeer, laufen etwa
250 km in nördlicher Richtung bis zum Montblanc; hier wenden
sie sich nach Osten, bis sie jenseit des Brenner-Passes in einen
nordöstlichen und südöstlichen Flügel sich teilen. Ihre Höhe
nimmt von W. nach O. hin ab, ihre Breite hingegen zu; nach
Italien hin haben sie den steilsten Abhang. Die ganze Länge
beträgt etwa 1000 km, die Breite 100—300 km, die Fläche an
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Wolf
Extrahierte Ortsnamen: West-Europa Europa Mittel-Europa Europa Belgien England Polen Ungarn Europas Mitteleuropas Mitteleuropa Baden Sachsen Bremen Europas Brenner-Passes Italien
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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auf einen glühend heißen Sommer folgt ein äußerst strenger
Winter. Von den Hochebenen halten die südlichen Randgebirge
die regenbringenden Winde ab, deshalb befinden sich dort Wüsten
(Gobi, Persien, Arabien). Im S.-O. vereinigen sich Wärme
und Feuchtigkeit, daher hier üppige Vegetation. — 2. Asien ist
die Heimat vieler Kulturpflanzen (Weizen, Reis, Zuckerrohr,
Theestrauch, Weinstock re.) und vieler Haustiere (Pferd, Esel,
Rind, Schaf, Ziege, Kamel, Hühner); besonders reich ist Indiens
Tierwelt (Elefanten, Tiger, Affen, Schlangen). — 3. Die Be-
völkerung (Mongolen im O. und N., Kaukasier im S.-W.,
Malapen im S.-O.) ist sehr ungleich über den weiten Raunt
verteilt; so kommt in Sibirien 1 Einw. auf 4 girrn, in einigen
Provinzen Chinas und Indiens dagegen leben auf 1 qkm über
200 Menschen. Die jüdische, christliche und mohammedanische
Religion haben in Asien ihre Geburtsstätte, dennoch sind über
4/s der Bewohner Heiden. Die selbständigen Staaten Asiens
werden despotisch regiert; im R. treffen wir Jäger- und Fischer-
völker, im W. und in der Mitte viele Nomaden an.
I. Welchen Einfluß hat das Himalaja-Gebirge auf das Klima Asiens?
— 2. In welchen Ländern wehen die Monsune? — 3. Woher kommt es,
daß es in Asien unter gleichen Breiten kälter ist, als im Westen Europas?
§ 44. Asiatisches Rußland, l2/3 mal so groß als
Europa, aber nur reichlich V3 der E. Deutschlands. Rußland
sucht noch fortwährend gegen das Innere Asiens weiter vorzu-
dringen. Länder:
1. Kaukasien, zu beiden Seiten des 1100 km langen, bis in die
Schneeregion (Elbrus, fast 5700 m) aufragenden Kaukasus gelegen. In
den schwer zugänglichen Thälern des durchweg üppig bewaldeten Gebirges
lebt eine Menge verschiedensprachiger Volksstämme (unter diesen die
Tscherkessen). — Die bedeutendste Stadt ist Tiflis (— Teplitz, Warm-
brunn), über 100 000 E. In der Nähe sind deutsche Kolonistendörfer. Bei
Baku am kaspischen Meere Naphtaquellen (ewige Feuer).
2. Sibirien, 121/2 Mill. qkm mit etwa 4 Mill. E. Der Nordrand
von Hochasien ist reich an Wald, Metallen (Kupfer, Eisen, Silber, Gold),
Steinkohlen und Graphit. Der mittlere Teil hat unermeßliche Tannen-
wälder und viele Pelztiere (Zobel, Hermelin, Biber); der nördliche ist fast
das ganze Jahr gefroren (Tundra; Elfenbein). Die Ströme sind sehr
fischreich. Die heidnischen Ureinwohner ernähren sich meist durch Jagd,
Fischfang und Renntierzucht; in den Städten wohnen Europäer, in den
Bergwerken arbeiten viele Verbrecher (Verbannte). Tomsk, 34 000 E.,
Hauptstadt von Westsibirien (früher Tobolsk). Irkutsk, 36 000 E.,
Hauptstadt von Ostsibirien. Kiachta, Handel mit China. Barna-ul,
Hauptbergstadt am Altai.
3. (Russisch) Centralasien umfaßt die Kirgisensteppe und den
größten Teil von Turkestan (oder Turan, s. § 51). Turkestan hat weite
Wüsten und baumlose Steppen, an den Flüssen aber und so weit die künst-
liche Bewässerung reicht eine üppige Fruchtbarkeit und volkreiche Städte.
Die Kirgisen sind Nomaden, das reichste Hirtenvolk Asiens, die mit
ihren Schafen, Pferden, Rindern, Kamelen und Ziegen von Weideplatz zu
Weideplatz ziehen. — Omsk, 30000 E., liegt im Gebiete der Kirgisen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Persien Indiens O. Sibirien Chinas Indiens Asien Asiens Jäger- Asiens Asien Europas Europa Deutschlands Tiflis Teplitz Baku Sibirien Tomsk Westsibirien Irkutsk Ostsibirien China Altai Asiens Weideplatz Weideplatz Omsk