schwollenen Flüsse brausen in Jugendkraft dahin. An den Bergen, auf den Hügeln,
in den Gründen keimt und sprießt und grünt es mit unglaublicher Schnelligkeit;
die Wiesei: werden ein bunter Teppich, die Anhöhen bis ans die kahlen Felsen
kleiden sich mit zahllosen Blumen.
Der Sommer bringt viel Regen aber auch heiße Tage, und im
Oktober beginnt mit Frost und Eis der Winter; ein angenehmer, klarer
Herbst, der den Winter einleitet, tritt nicht ein. Der Wetterumschlag
vollzieht sich sehr schnell; mitten im Sommer kann derselbe Tag eine
Mittagswärme von 25° C bringen, und der Abend zeigt eine Kühle,
die bis 5 0 herabgeht. Wenn man aus der Kürze und Kühle des Som-
mers nun aber ans eine außerordentliche Winterkälte schließen wollte, so
wäre dieser Schluß ein Irrtum. Die Läuge des Wiuters uicht seine
Härte bringt die geringe mittlere Jahreswärme auf der Harzfläche zu-
wege. Dazu fiud die Niederschläge (Regen, Schnee, Hagel, Reif) auf
dem Harze sehr stark. Stoßen die dahinziehenden Luftschichten gegen ein
Gebirge, so müssen sie aufwärts steigeu. In der Höhe erfolgt dann
eine Abkühlung der Luftmassen und dadurch eine Verdichtung des mit-
geführten Wafferdunftes. Der Wafferdampf bewölkt den Himmel und
verdichtet sich weiter zu Regen und Schnee. Die Zahl der Regen- und
Schneetage ist erheblich größer als in unserem Flachlande. Im Flach-
laude rechnet man jährlich ans durchschnittlich 140 Niederschlagstage;
in Klausthal dagegen ans 199. Würden die gesamten Niederschlags-
Massen des Jahres auf der Oberharzfläche stehen bleiben, fo würden sie
den Boden 1 m hoch bedecken, während diese Höhe in unserem Flach-
lande nur .65 cm betragen würde. (Welche Bedeutung haben diese
beträchtlichen Waffermaffen für unfer Land?)
3, Bewohner und Städte des Harzes.
Bewohner. Die Bewohner des Harzes ernähren sich noch vor-
wiegend, wenn mich der Fremdenverkehr und das Badeleben mancher
Familie Brot schaffen, durch die Metallfchätze in den Bergen und durch
die über Tal und Höhen hinziehenden Wälder. Sie find Bergleute oder
Waldleute. Hierauf beutet ja der alte Harzspruch hin:
„Es grüne die Tanne, es wachse das Erz,
Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!"
Vorzugsweise ist es die Fichte, dort Tanne genannt, die die Wälder bildet;
denn sie erträgt rauhes Wetter und dürftigen Boden und schafft den größten
Nutzen. Schon das Aussäeu des Fichtensamens und die Pflege der jungen
Pflanzen bringt hundert Hände in Bewegung. Singend und lachend ziehen die
großen Scharen von Frauen und Mädchen in die Haine, um deu zarteu Pflänz-
lingen den Boden zu bereiten. Die Kinder durcheilen derweilen den Wald und
sammeln Holzreisig oder, wenn es Zeit dazu ist, auch Heidel-, Krons-, Erd- und
Himbeeren. Ist der Busch, der kleiue Wald, maunshoch geworden, dann beginnt
die Männerarbeit. In den jungen Anpflanzungen beginnt das Aukhauen der
überflüssigen und das Ausästen der bleibenden Stämmchen. In älteren Waldungen
wird dieses Durchforste» fortgesetzt. Die Hochtannen geben anch Fruchternte.
Mit Haken und Seilen arbeiten sich im Herbst die Waldarbeiter bis in die Wipfel
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
— 35 —
und Buchweizenfeldern umgeben; oder es ist am Rande des Waldes ein
Bienenstand sichtbar. Auch Heidschnucken suchen ihre spärliche Nahrung.
Ein ganz anderes Aussehen hat jedoch die Heidegegend in den Tälern
der vielen klaren, munteren Heidebäche und größeren Flüsse. Hier ziehen
sich frische Wieseuteppiche hin, die mit Wäldern von hochstämmigen
Eichen und Buchen und mit weitgedehnten Äckern untermischt sind,
zwischen deren Grün uns im Frühjahr das Gelb der Lupine und das
Blau des Flachses entgegenleuchten.
Gewässer. Von den größeren Flüssen eilen Jse, Lachte, Örtze
und Böhme zur Aller, Wümme zur Weser, Jeetze, Luhe, Seeve, Este
und Oste zur Elbe.
Jse und Lachte entspringen in dem stattlichen Lüßwalde, erstere mündet bei
Gifhorn, letztere bei Celle.
Die Ortze kommt von einem Höhenrücken, der sich östlich von Soltau hinzieht.
Oberhalb des weltbekannten Dorfes Hermannsburg (Mission) strömt ihr von links
der muntere Bach Sothrieth zu, au deffeu Ufern man 1837 zuerst die für die
Industrie wichtige Kieselerde fand. Am Oberlaufe der Ortze liegt auch der größte
deutsche Truppenübungsplatz, die 70 qkm große Heide vou Munster. Die Böhme,
deren Tal als das schönste der Heide gilt, hat ihre Quellen an der Wilseder Höhe.
Die größte Schönheit entfaltet das Tal bei Fallingbostel, dem Paradiese der Heide.
(Die größten Hüuengräber der Heide in der Nähe.) Bon den zur Elbe gehenden
Flüssen entspringt die Jeetze in der Provinz Sachsen, wird bei der alten Stadt
Salzwedel schiffbar und mündet bei Hitzacker. Die Ilmenau, die erst oberhalb
Ülzen ihren Namen erhält, bildet sich aus einer ganzen Anzahl kleiner Heidbäche,
welche Auen heißen. Sie wird bei Lüneburg schiffbar, wendet sich im Unterlauf
scharf nach Westen und trifft bei Winsen mit der Luhe zusammen die Elbe. Luhe,
Seeve und Este nehmen ihreu Ursprung iu der Nähe der Wilseder Höhe, an
dereu Fuße auch die zur Weser als Lesum geheude Wümme eutspringt. Die
Oste erhält ihre Zuflüsse aus den Moorgründen südlich von Tostedt und mündet
bei Neuhaus iu die Elbe.
Klima und Erzeugnisse. Das Klima zeigt im allgemeinen
kalte Winter und heiße, trockene Sommer. Auf dem Heiderücken ist die
Luft schueidender und rauher, während sie in den nördlichen Gegenden
durch die warmen Seewinde gemildert wird. Im ganzen ist das Klima
der Heide gesund und kräftigend. — Die Haupterzeugnisse sind Roggen,
Kartoffeln und Buchweizen; auch Hafer und Gerste werden viel
angebaut. Flachs wird besonders in der Gegend um Ülzen,
Dannenberg und Lüchow gezogen. Auch viel Heu liefert die Lüneburger
Heide; denn durch die bekannte Wiesenbauschule in Suderburg hat
gerade iu den Heidetälern die Kultur der Rieselwiesen große Ausdehnung
gewonnen. Waldungen sind in beträchtlicher Größe vorhanden, z. B.
die Raubkammer, die Göhrde und der Lüßwald, die mit Eichen, Buchen
und Nadelholz bestanden sind; auch find 2300 Fischteiche vorhanden.
Wichtig ist auch die Viehzucht, namentlich die Zncht des Rindviehs und
des Schweines, während die Zahl der vielgenannten Heidschnucken
(genügsame Zwergschase) stetig zurückgeht. Bedeutsam ist noch die
Bienenzucht; im Sommer nährt die Heide fast 100000 Bienenvölker.
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
66
Gebirgslünder: im N.-W. das Gebirgsland der Berber ei mit
dem Atlas (Gipfel bis 3500 in), im S.-W. Hochsudan mit
dem Kong (d. h. Gebirge), im S.-O. das Hochland von Habesch
oder Abessinien (mit Bergen bis 4600 m). — 4. Unter dem
Äquator und südl. desselben liegen die großen Seeen: Ukerewe
(80000 qkm), Mwutan, Tanganjika (36000 qkm), Bang-
roeoio und Nyassa. Die großen Flüsse sind: Kongo, Nil,
Niger und Sambesi, dann folgen der Oranje, Limpopo,
Gambia und Senegal.
Die Flüsse A. bieten durch die Wasserfälle und Stromschuelleu beim
Durchbruch des Randgebirges der Schiffahrt teilweise unüberwindliche
Schwierigkeiten, wodurch das Eindringen in das Innere und die Erfor-
schung desselben so ungemein erschwert wird.
1. Zwischen welchen Längen- und Breitengraden liegt A.? — 2. Zeichne
A. mit den wichtigsten Gebirgen, Flüssen und Seeen!
§ 53. Klima, Produkte» Bevölkerung. Afrika ist
der wärmste aller Erdteile; im Wüstensande der Sahara können im
Sommer Eier hart gesotten werden. Zm größten Teile der heißen
Zone fallen tropische Regen, d. h. es regnet dort Monate hin-
durch fast jeden Tag, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht.
Diese Gegenden haben daher vielerorts einen üppigen Pflanzen-
wuchs (Affenbrotbaum, Palmen, Bananen; Urwälder). Unter
den Wendekreisen liegen regenarme Gebiete (Wüste Sahara,
Ägypten, Kalahari-Wüste), an den Enden des Erdteils sind
Winterregen. — Bemerkenswerte Tiere Afrikas sind: Löwe, Giraffe,
Elefant, Kamel, Zebra, Antilope, Gorilla, Flußpferd, Strauß.
— Die Zahl der Bewohner schätzt man auf 200 Mill., von
denen 3/4 der Negerrasse angehören mögen. Sie sind der Mehr-
zahl nach Heiden; das Christentum hat erst wenig Eingang
gesunden, mehr der Mohammedanismus (besonders im N. und O.)
Beständig strömt vom Guineabusen und dem indischen Ozean feuchte
Luft nach dem erhitzten Innern des Erdteils, daher leiden die Küsten-
säume an heißfeuchter Fieberluft; das höhere Binnenland ist gesunder.
Die tropischen Regen folgen dem höchsten Stande der Sonne bis zum
I8.0 nötfq. unj) 20.° südl. Br., so daß unterm Äquator die Regenzeit zwei-
mal im Jahre eintritt. Nach der Regenzeit entwickelt sich mächtig die
Pflanzenwelt. Besonders in den äquitorialen atlantischen Flußgebieten
findet sich dichteste Tropenwaldung, während die höher liegenden Gebiete
des Innern (namentlich im O.) reich sind an Savannen und Steppen, die
durch zerstreuten Baumwuchs parkartig erscheinen.
tz 56. Das Gebiet des Nils. Der Nil kommt aus
dem Ukerewe (Victoria-Njansa), durchfließt das Nordende des
Mwutan, nimmt l. den Gazellenfluß, r. den blauen Nil
(Abfluß des Tanasees) und den Atbara auf und teilt sich im
Mündungsgebiete in mehrere Arme (Delta). Das untere Nil-
thal und das Delta werden alljährlich vom Nil überschwemmt
und mit fruchtbarem Schlamme bedeckt. Ende Zuni beginnt der
Nil zu steigen, Ende September steht sein Wasser am höchsten,
im Oktober fällt es wieder.
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Extrahierte Personennamen: Hochsudan Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Abessinien Mwutan Niger Gambia Senegal Afrika Sahara Victoria-Njansa
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
die Hälfte des Jahres zugefroren. — Der St. Lorenz ist der Ab-
fluß von 5 großen Seeen; diese heißen: Oberer-, Huronen-, Michigan
(Mitschigän)-, Erie (Jhri)- und Ontariosee (Ontario-); zwischen den
beiden letzten der Niägarafall, 50 in hoch, über 1 km breit.
Die Tiefebene des Mississippi, im S. sehr ungesund (gelbes Fieber),
hat im O. höchst fruchtbaren (kultivierten) Boden und noch große Wal-
dungen, im W. weite Grasebenen (Prä ri een), die nach dem Felsen-
gebirge hin teilweise in Halbwüsten übergehen. Die Prärieen sind meist
wellige Wiesenflächen mit einer reichen Fülle schön blühender Kräuter.
Bäume und Sträucher treten nur vereinzelt auf. Sie waren früher das
unbestrittene Gebiet der Jagd der Indianer aus Büffel, beide aber sind
von der stets fortschreitenden Kultur mehr und mehr verdrängt (Prärie-
hunde; Präriebrand). Im S.-W. reicht die Mississippi-Ebene bis an den
Rio Grande del Norie, im S.-O. geht sie über in die atlantische
Küstenebene, die nach N. hin immer schmaler wird, hier aber vortreff-
liche Häfen hat. (Wichtigster und volkreichster Teil von N.-A. ; Flüsse:
Delaware (Deläwehr), Hudson (Höd'ßns). — Die nördliche Tief-
ebene hat viele große Seeen (Bären-, Sklaven-, Winnipegsee u. a.), in
der Mitte Waldland, im S. Prärieen.
1. Vergl. die Kordilleren mit den Anden hinsichtlich der Länge,
Breite und Höhe! — 2. Welchem Gebirge Südamerikas entsprechen die
Alleghanies? — 3. Gieb Quelle, Richtung und Mündung der Flüsse Nord-
amerikas an und vergl. sie mit denen Südamerikas!
§ 67. Staaten Nordamerikas. 1. Die Republik
Mexiko, fast 4 mal so groß wie Deutschland mit etwa 10 Mill. E.,
ist reich an edlen Metallen (Silber!) und seinen Hölzern, Tabak,
Kaffee, Kakao re. Das Klima ist an den Küsten heiß und unge-
sund, am Abhange der Gebirge und auf der Hochebene herrscht
ewiger Frühling mit gesundem Kliina. Die meisten Bewohner
sind Indianer und Mestizzen. Spanische Sprache vorherrschend.
Mexiko, 300 000 E., Hauptstadt, in einer herrlichen, bcrgumsäumten
Ebene gelegen. Veracruz (z—s), Hafen, sehr ungesund.
2. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika, fast
so groß wie ganz Europa mit 50 Mill. E. (im Jahre 1880), sind
die mächtigste Republik und nach England die erste Handelsmacht
der Erde, deren Bevölkerung (besonders infolge der starken Ein-
wanderung) stetig rasch wächst. Das Land (mit Ausnahme von
Alaska) liegt ganz in der gemäßigten Zone, hat fast überall ein
gesundes Klima und ist ungemein reich an Naturprodukten aller
Art. Die nördlichen Staaten kann man als Kornregion (beson-
ders Weizen und Mais), die mittleren als Baumwollenregion,
die südlichen als Zuckerregion bezeichnen; in den beiden letzten
Regionen sind auch Tabak und Reis Haupterzeugnisse. Die Vieh-
zucht (Schweine, Rinder, Schafe) ist sehr bedeutend; der Reichtum
an nutzbaren Mineralien (Gold, Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen,
Steinkohlen, Petroleum) außerordentlich groß; die Industrie sehr
lebhaft und leistungsfähig. Der Handel wird begünstigt durch
die Lage des Landes Zwischen 2 Weltmeeren, durch gute Häfen
(besonders an der Ostküste), durch viele schiffbare Wasserstraßen,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Michigan Winnipegsee Nordamerikas Mexiko Deutschland Mexiko Veracruz Nordamerika Europa England Alaska
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
80
Vii. Australien.
^ § 68. Australien, fast 9 Mill. qkm mit reichlich 42/2 Mill. E.,
umfaßt das Festland (das eigentliche Australien oder Neuholland)
und viele Inseln (Ozeanien und Polynesien).
1. Das Festland, 7^/3 Mill. qkm groß mit etwa 21/2 Mill. E.,
im 16. Jahrhundert von Franzosen, 1606 von Holländern ent-
deckt und von diesen Neuholland genannt, wird fast in der
Mitte von dem Wendekreise des Steinbocks durchschnitten. Es
hat die Gestalt eines Sechsecks und nur im N. und S. große
Buchten (Karpentaria-Golf, große australische Bucht). Die seichte
Torresstraße trennt Neuguinea, die inselreiche Baßstraße
trennt Tasmanien vom Festlande. — Nur im S.-O. und O.
treten zusammenhängende Gebirge auf (Blaue Berge und
Australalpen, bis 3000 m hoch, reich an Kupfer, Gold, Zinn
und Eisen); hier gutes Weide- und Ackerland. Das Innere ist
größtenteils ein heißes, wüstes Flachland (Steppen), aus dem sich
hie und da einzelne Berge und kurze Felsgebirge erheben. Im
N. sind stellenweise fruchtbare Ebenen, in der westlichen Hälfte
bedecken hartes, stacheliges Gras und niedriges, fast undurchdring-
liches Buschwerk ungemein weite Gebiete; der Rand der australischen
Bucht ist eine Sandwüste. Die Flüsse sind sehr unbedeutend, die
meisten trocknen im Sommer aus, nur der Murray (spr. Mörreh)
hat immer Wasser.
Im N. Australiens herrscht tropisches Klima mit nur zwei Jahres-
zeiten, einer nassen von Oktober bis April, während welcher der Nord-
und Nordwestmonsun Regen bringt, und einer trockenen (während unseres
Sommers) mit Südostmonsun; im S.-O. regnet es in allen Jahreszeiten,
doch tritt auch hier häufig große Dürre ein. Da der Süvostpassat seine
Feuchtigkeit an den östlichen Gebirgen abgiebt, so ist das Innere sehr
regenarm. — Die Pflanzen- und Tierwelt ist einförmig und eigentümlich;
es gab nur wenig Säugetiere (Känguruh, Schnabeltier, Dingo (Hunds),
kein Haustier, keine des Anbaus würdige Pflanze, nur Wurzeln und
Beeren (darunter „Kirschen, welche den Kern außerhalb haben") dienten
neben dem kärglichen Ertrage der Jagd und des Fischfangs den Urbe-
wohnern zur Nahrung. «Lichte Waldungen; Bäume bis 160 m hoch).
Jetzt sind die wichtigsten Kulturpflanzen und Haustiere eingeführt, ins-
besondere wird großartige Schafzucht getrieben. Die Urbewohner (Austral-
neger) stehen ans sehr niedriger Bildungsstufe, sie sind Jäger und Fischer,
ohne feste Wohnplätze und leben fast nackt; ihre Zahl wird immer ge-
ringer. — Die Kolonieen sind englisch.
Neusüdwales (-uehls) mit der Hauptstadt Sydney (Sldne),
270000 E., hat die bedeutendste Schaf- und Rinderzucht. Victoria mit
der Hauptstadt Melbourne (Mellböru), 325 000 E., die verkehrsreichste
Hafenstadt des Erdteils, besitzt reiche Goldminen. Südaustralien ist
reich an Kupfer (Adelaide, 68 000 E.) In Westaustralien finden sich
nur an der Küste Ansiedelungen. Queensland (Kwinsländ) liefert
Wolle, Gold und Steinkohlen. Tasmanien ist ein reiches Obstland.
2. Die Inseln liegen zu beiden Seiten des Äguators und
sind teils Koralleninseln und stach, teils vulkanisch und gebirgig.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
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Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
44
Einwanderung von Norden her; Rolands Tod) und an der Küste
eine Eisenbahn. — d. Die Sierra Nevada (d. h. Schnee-
gebirge), mittlere Höhe 3000 in, höchste Spitze Mulahacen
3550 na (Cap Gibraltar und Tarifa). — Die Hochebene
wird im Norden begrenzt von dem rauhen, erz- und waldreichen
cantabrischen Gebirge (Fortsetzung der Pyrenäen; Cap Finis-
terre), im Süden von dem andalusi scheu Scheidegebirge
(Cap Vincent). Durch das castilische Scheidegebirge
(Cap la Roca) wird sie in die Hochebene von Altcastilien
und Leon (840 m hoch, Flüsse Minho sminjo) und Duero)
und in die von Neucastilien (8oo in hoch, mit den Flüssen
Tajo stacho^ und Guadiana) getheilt. —Die Tiefebenen:
a. die aragonische, vom Ebro bewässert, kahl und dürr, nur
an den Flußusern fruchtbar. — b Die andalusische, vom
Guadalquivir durchflossen, sehr fruchtbar. — Die spanischen
Flüsse sind nicht sehr wasserreich und daher der Schiffahrt wenig
günstig. — 3. Das Klima ist ans der Halbinsel sehr verschieden.
Im Süden heiß (Solano), doch durch die Seewinde gemildert;
hier gedeihen Zuckerrohr, Baumwolle, Dattelpalmen, Korkeichen,
Wein. Die Hochebene hat heiße Sommer, kalte Winter, wenig
Regen (fast immer tiefblauer Himmel), geringen Pflanzenwuchs;
auf den dürren Heidestrecken weiden große Herden Merino-
schafe. — Andalusische Pferde; Maulthiere; spanische Fliegen. —
Der Bergbau ist sehr ergiebig an Silber, Blei, Eisen rc., aber
ungemein vernachlässigt.
a. Königreich Spanier^ 9200 s^j-M., 164/5 Mill. E., (die
canarischen Inseln eingerechnet), meist katholisch. Der Spanier
(Romane) ist ernst, stolz, träge, leidenschaftlich, wenn er gereizt
wird, vergnügungssüchtig (Stiergefechte). Volksnnterricht vernach-
lässigt; Geistlichkeit zahlreich; viele Klöster. Gewerbthätigkeit und
Handel unbedeutend. Revolutionen und lange Bürgerkriege haben
in letzter Zeit das Land noch mehr herunter gebracht.
Madrid, 314000 E., die höchstgelegene Hauptstadt Europas, 780 m
über dem Meere; öde Umgebung. To lèdo, 18 000 E., alte Hauptstadt
früher 100 000 E. Almadèn, wichtiges Quecksilberbergwerk. — Valladolid
(Waljadolid), 43 000 E., Universität. Santander, 3o Ooo E., befestigter
und blühender Handelsplatz an der Nordküste. — Sevilla (Sewilja),
120 000 E., früher 400 000 E.; Stiergefechte. Cördova, 42ooo E.,
einst 1 Mill. E., Cadix (x—s), 72 Ooo E., Festung, Mittelpunkt des See-
handels. — Granada, 7oooo E>, Alhambra, maurisches Königsschloß.
Màlaga, 94ooo E>, viele Weinberge; wichtigste Handelsstadt. Car-
tagena, 34 Ooo E., von den Kartagern gegründet, Kriegshafen. —
Valencia, 110 000 E.; fruchtbare, trefflich bebaute Umgebung (die
viereckigen, von Canälen durchzogenen Feldstücke heißen Vegas oder Huertas).
Barcelona, 190 000 Festung, Hafen; größte Fabrikstadt Spaniens.
Zaragoza (Saragossa), 67 Ooo E., Festung, Universität. — Die
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Mittelschule, Volksschule
Regionen (OPAC): Hannover
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
sterilsten Moor- und Sandboden aufzuweisen. Der südliche Teil —
ungefähr % des Flächeninhalts — zeigt ein von zahlreichen Längs- und
Querthälern durchfurchtes Gebirgs- und Hügelland. Der nördliche
Teil, ungefähr 3/4 des Flächeninhalts, bildet ein weites Tiefland. In
dem Tieflande legt sich zunächst an die Nordseite der Gebirge in wech-
selnder Breite ein Gürtel fetten, tiefgründigen Weizenbodens. Es
folgen dann weite ödere Striche, in denen Sand und Moor vorherrschen,
die sog. Geest. Von der Geest senkt sich das Land allmählich zur
Marsch, jenem angeschwemmten, fruchtbaren Lande, das sich wie ein
grüner Saum an den Flüssen und an der Nordseeküste hinzieht.
Von den Hauptströmen Deutschlands gehören unserer Provinz an:
die Elbe mit ihrem unteren Laufe, die Weser fast mit ihrem ganzen
Laufe, die Ems mit der unteren Hälfte ihres Laufes und die Vechte
mit ihrem Mittellaufe. An größeren Seen finden wir den Dümmer
und das Steiuhudermeer.
3. Klima und Erzeugnisse. So verschieden die Lage und der
Boden der einzelnen Teile der Provinz sind, so verschieden ist auch das
Klima. Die Hochebene des Harzes hat eine Mittelwärme von -j- 5 0 R.
und gewöhnlich einen langen, strengen Winter, dagegen einen kurzen,
heißen Sommer. Die Tiefebene hat eine Mitteltemperatur von -|- 7°;
der Winter ist mild und der Sommer nicht übermäßig heiß (= See-
klima, hervorgerufen durch die Nähe des Meeres). Die Feuchtigkeit der
Atmosphäre und der Regenfall sind ziemlich groß. Unter den Winden
sind die von dem Meere kommenden Westwinde vorherrschend. — Mit
Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft beschäftigen sich 50 % der Be-
wohner , während das gesamte Gewerbe- und Fabrikwesen, der Berg-
Werks- und Hüttenbau nur 36 der Bevölkerung beschäftigt. Die
hauptsächlichsten Produkte sind: Getreide, Hülsenfrüchte, Obst, Raps,
Flachs; Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Gänse; Wolle, Honig und
Wachs. Die Erzeugnisse des Mineralreiches bestehen teils in dem Ge-
Winne, den die Bergwerke an Metallen, besonders an Silber, Kupfer,
Eisen, Blei, Schwefel !c. liefern, teils in Steinkohlen, Braunkohlen und
Torf, sodann in Salz und endlich in nutzbaren Steinen und Thonerden.
4. Bewohner. Die Bewohner sind im Innern meist Sachsen
im Wendlande an der Elbe Wenden und im Nw. Friesen. Ungefähr
'/s der Bewohner bekennen sich zur lutherischen Kirche. Aus dem
Lande hört man vorherrschend die plattdeutsche Mundart; in den
Städten wird hochdeutsch gesprochen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
78
in Halbwüsten übergehen. Die Prärieen sind meist wellige Wiesenflächen
mit einer reichen Fülle schön blühender Kräuter. Bäume und Sträucher treten
nur vereinzelt aus. Sie waren srüher das unbestrittene Gebiet der Jagd der
Indianer auf Büffel, beide aber find von der stets fortschreitenden Kultur
mehr und mehr verdrängt (Präriehunde; Präriebrand). Im S.-W. reicht die
Mississippi-Ebene bis an den Rio Grande del Norte; im S.-O. geht sie
über in die atlantische Küstenebene, die nach N. hin immer schmaler
wird, hier aber vortreffliche Häfen hat. Wichtigster und volkreichster Teil
von N.-A. Flüsse: Delaware (däläwehrs, Hudson shöd'ßn). — Die
nördli che Tiefebene hat viele große Seeen (Bären-, Sklaven-, Winni-
pegsee u. a.). in der Mitte Waldland, im S. Prärieen.
1. Bergl. die Kordilleren mit den Anden hinsichtlich der Länge, Breite
und Höhe! — 2. Welchem Gebirge Südamerikas entsprechen die Allcghanies?
— 3. Gieb Quelle, Richtung und Mündung der Flüsse Nordamerikas an und
vergl. sie mit denen Südamerikas!
§ 67. Staaten Nordamerikas. 1. Die Republik
Mexiko, fast 4mal so groß wie Deutschland mit etwa
12 Mill. E., lst reich an edlen Metallen (Silber!) und feinen
Hölzern, Tabak, Kaffee, Kakao rc. Das Klima ist an den Küsten
heiß und ungesund, am Abhange der Gebirge und auf der Hoch-
ebene herrscht ewiger Frühling mit gesundem Klima. Die meisten
Bewohner sind Indianer und Mischlinge. Die spanische Sprache
ist vorherrschend.
Mexiko, 330 000 E., Hauptstadt, in einer herrlichen, bergumsäumten
Ebene gelegen. Baracruz (z — s), Hafen, sehr ungesund.
2. Die Vereinigten Staaten voa Nordamerika,
r fast so groß wie ganz Europa mit etwa 67 Mill. E., sind
die mächtigste Republik und nach England die erste Handels-
macht der Erde, deren Bevölkerung (besonders infolge der
starken Einwanderung) stetig rasch wächst. Das Land (mit Aus-
nahme von Alaska) liegt in der gemäßigten Zone, hat fast
überall ein gesundes Klima und ist ungemein reich an Natur-
produkten aller Art. Die nördlichen Staaten kann man als Korn-
region (besonders Weizen und Mais», die mittleren als Baum-
wollenregion, die südlichen als Zuckerregion bezeichnen; in den
beiden letzten Regionen sind auch Tabak und Reis Haupterzeug-
nisse. Die Viehzucht (Schweine, Rinder, Schafe) ist sehr bedeutend;
der Reichtum an nutzbaren Mineralien (Gold, Silber, Quecksilber,
Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Petroleum) außerordentlich groß; die
Industrie sehr lebhaft und leistungsfähig. Der Handel wird be-
günstigt durch die Lage des Landes zwischen 2 Weltlneeren, durch
gute Häfen (besonders an der Oftküste), durch viele schiffbare
Wasserstraßen, durch ein großes Eisenbahnnetz (über 280 000 1cm;
fünf Hauptlinien spacisic-Bahnen) verbinden den Atlantischen mit
dein Großen Ozean) und durch den außerordentlichen Reichtum
an Naturprodukten. Die Mehrzahl der Bewohner ist europäischer
Abkunft (Engländer, Deutsche [über 7 Mill.), Franzosen im S.,
Spanier im S.-W.); Neger über 6^ Mill., Indianer etwa noch
300 000. Die englische Sprache ist vorherrschend.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Nordamerikas Mexiko Deutschland Mexiko Nordamerika Europa England Alaska
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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delta (etwa 28 000 qkm) und hat nahezu 7 Mill. E. Das
Klima ist trocken und heiß, Regen sind sehr selten. Infolge der
Überschwemmung des Nils (Schlamm) ist Ä. äußerst fruchtbar,
besonders das Delta, das sich noch fortwährend vergrößert. Zur
gehörigen Verteilung des Wassers dienen Kanäle, künstliche Seeen
und Wasserschöpfmaschinen. Dreimal im Jahre ändert sich das
Bild des Landes: im Frühjahre ist es eine dürre, beiße Wüste
mit klaffendem Boden, im Sommer gleicht es fast einem See, dann
folgen üppige Felder (Getreide, Baumwolle, Zuckerrohr, Indigo).
Die alten Ägypter waren ein gebildetes und mächtiges Volk. Die be-
deutendsten Denkmäler aus dem Altertume sind die Pyramiden (Cheops-P.
137 m h,), die Felsengräber und die Ruinen der Städte Theben und
Memphis. Türken, Araber und Europäer sind jetzt die Beherrscher des
Landes. Die zahlreichen F el la che n (so werden die mohammedanischen ägyp-
tischen Bauern genannt) und die wenigen christlichen Kopten sind Nach-
kommen der alten Ägypter. — Ä. ist ein türkischer Vasallenstaat und wird
von einem erblichen Vizekönig (Khedive) regiert; gegenwärtig aber haben hier
die Briten eine militärische Besatzung und thatsächlich die Oberherrschaft. Die
Hauptstadt Kairo, 375000 E., Afrikas größte Stadt, liegt am Beginn des
Deltas, Alexandrien, 23] 000 E., ist eine wichtige Seehandelsstadl. Der
Sueskanal, zwischen Port Said und Su es, 160 Irrn lang, wird jährlich
von Tausenden von Dampfern durchfahren.
Die ehemaligen Nebenländer Ägyptens sind jetzt zum Teil abgefallen
und mehr oder weniger selbständig geworden. Es sind a) Nubien, größten-
teils ein wüstes Hochland, b) Der (ägyptische) Sudan: Sennaar, Kor-
dofän, Dar-For, Landstriche, in welchen Wüsten und weite Grassteppen mit
Urwald abwechseln und bewohnt von mohammedanischen Negern und Ara-
bern; das jetzt verödete Khartum war lange Zelt Ausgangspunkt aller kriege-
rischen und wissenschaftlichen Unternehmungen in die südl. Nilländer, c) Die
Äquatorial-Provinzen mit zahlreichen, gut bevölkerten Negerstaaten, die
Ackerbau und Viehzucht treiben. (Mit diesen Nebenländern umfaßte der ägyp-
tische Staat früher an 3 Mill. qkm mit 17 Mill. E.)
Habesch oder Abessinien ist ein schönes Alpenland, dessen Berge
bis 4600 m hoch sind. Aus dem waldlosen und grasreichen Hochebenen wird
Getreide gebaut, in den tiefer liegenden Thälern gedeiht Kaffee, Zucker re., in
den heißen Niederungen am Fuße des Gebirges finden sich Urwälder. Die Be-
wohner sind Christen.
1. Zeichne den Nil! — 2. Bedeutung des Sues-Kanals!
§ 47. Der Nordrand und die Sahara. 1. Das
Küstengebiet ist vielfach wald- und quellenreich; Klima und Natur-
erzeugnisse gleichen denen Südeuropas. Viele der mitteleuropäischen
Zugvögel verbringen hier den Winter. Die Bewohner, häufig
Mauren genannt, sind Berber (Ureinwohner) und Araber;
die arabische Sprache und der Islam sind überall vorherrschend.
a) Tripolitanien mit dem Plateau von B arka(hier das alte Ky re ne)
und der Oase Fessan ist türk. Prov. Tripolis, 32000 E., Ausgangspunkt
der Karawanenstr. über Mursuk nach dem Tsadsee. — b) Tunis ist jetzt
ein stanz. Schutzstaai. In der Nähe der lebhaften Haupt- und Handelsstadt
Tunis, 135000 E., noch dürftige Ruinen des alten Karthago. — o) Al-
gerien ist stanz. Kolonie und größer als Frankreich (über 4 Mill. E.).
Algier (Alschier), 82000 E.; Oran, 75 000 E. (Turkos; Halfa-Gras). —
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Schutzstaai
Extrahierte Ortsnamen: Theben Memphis Kairo Afrikas Nubien Dar-For Khartum Abessinien Tripolitanien Tunis Tunis Karthago Frankreich Algier Oran
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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§ 63. Bodenbesckaffenkeit Südamerikas. — 1. Die
Gebirge: a)^Die Anden liegen nabe und parallel der West-
küste von der Südspitze bis zum Karibischen Meere; sie sind an
7500 km lang, 100 bis 750 km breit. Die Gipfel ragen viel-
fach in die Schneeregion. Man zählt über 50 Vulkane. Die
einzelnen Teile werden nach den Küstenländern benannt. Im
Süden ist die Kette einfach, weiter nördlich verlaufen 2 bis 3 Ketten
nebeneinander, zwischen welchen sich Hochthäler befinden. Als
höchster Berg gilt fetzt der Aconcagua, fast 7000 m hoch. —
b) Das brasilische Bergland. — c) Das Bergland von
Guyana. — 6- Das Küstengebirge von Venezuela.
In der Mitte zwischen S. und N. erreichen die Anden ihre größte Breite.
Hier befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der Titicacasee,
8300 qkm; er bat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O. desselben erhebt
sich der Jllampu von Sorlta bis über 0500 m. Auf der Hochebene von
Quito (Kito) liegt der Chimborazo stschimborasso), 6300 m, und der
stets rauchende Cotop'axi, 6000 m. Die Gipfel dieser Berge sind mit
ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten Humboldtströmung ist das
Küstengebiet vom 30° südl. Breite bis nahe zum Äquator regenarm. sandig und
nur in den Flußtbälern fruchtbar. (Wüste Atacama, reich an Salpeter und
Silber.) In den Stufenländern gedeihen europäische Kulturpflanzen, und aus
den Hochebenen, wo ein ewiger Frühling herrscht, finden sich vortreffliche Wiesen.
Der regenreichere Obstabhang hat eine üvpige Vegetation (Nutzhölzer; China-
rinde). Lama und Kondor sind die charakteristischen Tiere des metallreichen
Hochgebirges.
2. Flüsse und Tiefebenen: a) Der Magdalenen-
stroin durchfließt eine kleine, heiße Ebene. — b) Der Orin oko
steht in Bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas
zurück, übertrifft sie aber an Wasserreichtum; sein Delta ist fast
so groß wie die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos
(ljanos). — c) Der Amazonenftrom (5500 km lang, Gebiet
an 7 Mist. qkm) ist der größte Strom der Erde. Seine Quellen
liegen nur etwa 120 km vom Großen Ozean entfernt. Er hat
gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder noch
größer als der Rhein sind. Sein nördlicher Mündungsarm ist
an 80 km, der südliche an 50 km breit Durch den K a si quia re
steht sein Nebenfluß Negro mit dem Orinoko in Verbindung.—
d) Der Paraná (Nebenfluß Paraguay, d. h. Papageienfluß)
mündet zusammen mit dem Uruguay in den meerbusenartigen
Rio de la Plata, d. h. Silberstrom.
Die Llanos (d. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der
Regenzeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchse bedecken; die niedriger
liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seeen. Mächtig erwacht jetzt
das Ticrleben; Pferde und Rinder schwelgen im Überflüsse, Krokodile und Boa-
schlangen brechen aus ihrem Verstecke und der schöngefleckte Jaguar lauert auf
Beute? Im Sonnenbrände der trockenen Jahreszeit aber klafft der dürre Boden
auf, die Grasdecke verdorrt und zerfällt in Staub. — Die Tiefebene d es
Amazonenstromes ist durchweg mit dichten, undurchdringlichen, sumpfigen
Urwäldern (Selvas) bedeckt, in denen die zahlreichen Wasseradern die einzigen
Straßen bilden. Belebt wird der Urwald von zahlreichen Brüllaffen. Papa-
geien, Kolibris und fußlangen Schmetterlingen. Das äußerst ungesunde Klima
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]