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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 80

1836 - Eisleben : Reichardt
80 I, Westeuropa. und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge, birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel- chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf- rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt- abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten. Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames, welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da- durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich in Schottland und Irland, wo auch die größten der- selben sind. Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge- mäßigtes Klima, das in England und Irland feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel- ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel- che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein- kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken. Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da- bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein- bau ist das Klima nicht geeignet. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha- den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch, schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei, neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner zur

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 238

1836 - Eisleben : Reichardt
238 Iii. Südafrika. Inneres Südafrita. sen hier zu verbreiten suchen, die auch daselbst einige Besitzungen haben, und über einen Theil der inländi- schen Negerstaaten eine Art von Oberherrschaft be- haupten. Eben dieselben haben auch den Handel größ- tentheils in ihren Händen, der besonders in Ausfuhr von Sklaven, Elfenbein und Färbehölzern besteht. St. Salvator oder Kongo, Hauptstadt des Königreichs Kongo und Residenz des Königs, der von den Portugiesen ab- hängig ist, liegt südöstlich vom Flusse Kongo, im Innern des Landes und treibt beträchtlichen Handel. Die Stadt ist meistens nach Europäischer Art gebaut. San Paolo de Loanda, Stadt und Sitz des Portugiesischen Gouverneurs, südwestlich von Ct. Salvator, an dem Meere und im Königreiche Angola gele- gen, hat einen Hafen. Das innere Südafrika. Man versteht darunter den Theil von Afrika, wel- cher sich im Süden von Nigritien und von Habessinien, bis zu dem auf der Südspihe Afrikas gelegenen Kap- lande erstreckt, und im Westen von den Küstenländern Ober- und Niederquinea und im Osten von den Küsten, ländern Ajan, Zanguebar, Mozambik und Sofala be- gränzt wird, und mit seinem südlichsten Theile, vhnge- fähr vom südlichen Wendekreise an, sowohl die West- als Ostküste Afrikas zugleich mit einschließt. Dieser große Landstrich ist zum Theil ganz unbekannt; nur die zwischen den westlichen und östlichen Küstenbesitzungen der Portugiesen gelegenen Gegenden sind durch diese, welche in dieser Richtung eine Handelsverbindung zwi- schen ihren an beiden Küsten gelegenen Besitzungen un- terhalten, etwas bekannt geworden; so wie auch die Britten von dem Kaplande aus bis zum südlichen Wen- dekreise vorgedrungen sind, und über diesen Strich eini, ae Nachrichten mitgetheilt haben. Was aber ein französi- scher Reisender, Namens Douville, der weiter als irgend ein anderer Europäer in diese Gegenden vorgedrungen seun will, von seinen ganz neuen und großen Entdeckun- gen erzählt, wird für sehr unzuverlässig gehalten. Der Boden ist eine von mehreren Gebirgen durch, schnittene Hochebene, wo das Klima nicht so heiß ist, als man nach der Lage in der heißen Zone (nur der südlichste Theil gehört der südlichen gemäßigten Zone an) vermuthen sollte., Von den Gebirgen werden im höch<

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 242

1836 - Eisleben : Reichardt
242 Iv, Zu Afrika gerechnete Inseln rc. birge Co orientes und im Innern das auf beiden Seiten des Lupaia - Gebirges gelegene Land Monomotapa sich befindet, und wo die Potugiesen mehrere Niederlassungen, worunter die Stadt Sena, am Zambese, haben. b) die Küste Mo zambik von der Mündung des Zambese bis zum Borgebirge Delgado, wo die auf einer kleinen Insel gelegene Stadt Mozambik, der Hauptort der Portugiesischen Besitzungen an der Ostküste Afrikas ist. c) die Küste Zanguebar, vom Kap Delgado bis zur Küste Ajan, mit der ansehnlichen Handelsstadt Mo mb a za, auf einer kleinen Insel in der Nähe des Festlandes, hat einen Hasen. Iv. Die zu Afrika g e r e ch n c t e n Inseln. A. An der Ost käste und tu dem Indischen Ozeane. 1) Sokotorah, östlich vom Vorgebirge Guarda- fui, ist ziemlich groß, bergig und felsig, doch bewohnt und jetzt von den Dritten besetzt. 2) Die Admirante» oder Amiranten, klei- ne Inseln, die zu den Besitzungen der Portugiesen ge- rechnet werden, und östlich von der Küste Zanguebar liegen. 3) Die Sechellen oder Ma he-Inseln, nord- östlich von den Admiranten, klein und den Britten ge- hörig, unter deren Produkten der merkwürdige Meer- Kokosbaum ist, dessen Blätter bisweilen eine Länge von 30 Fuß erreichen, und dessen Früchte über 2 Fuß im Umfange haben, und oft 50 bis 60 Pfd. wiegen. 4) Die Comoren, 4 an dem nördlichen Eingän- ge des Kanals von Mozambik gelegene Inseln, östlich von der Küste Mozambik und westlich von Madagaskar, unter der Herrschaft eigener Häuptlinge. 5) Madagaskar, eine der größten Inseln der alten Welt, größer noch als ganz Frankreich, wird durch den Kanal von Mozambik vom Festlande Afrikas ge- trennt, von einer langen Bergkette durchzogen und von vielen Flüssen bewässert, und ist sehr fruchtbar. Sie liegt in der heißen Zone und hat in den Küstengegen- den ein feuchtes und zur Regenzeit ungesundes, im In- nern des Landes aber ein gesundes und angenehmes Klima. Die Produkte sind die gewöhnlichen Afrikani- schen, mit Ausnahme der Raublhiere; auch hat die In-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 264

1836 - Eisleben : Reichardt
264 Guatemala oder vereinigte Staaten, re. Dis Oberfläche besteht wie in Mexiko aus einer von den Cordilleren gebildeten Hochebene, die nach den Küsten zu abfällt, und hat einen sehr fruchtbaren Boden. Unter den Bergen giebt es viele noch thätige Vulkane. Bei der geringen Breite hat das Land nur Küstenflüsse, die nach einem kurzen Laufe, entweder in das Atlantische oder stille Meer sich münden. Hier ist der große Nicaragua fee, der durch den Sa n Juan, fluß in Verbindung mit dem Atlantischen Meere steht. Das Klima ist, da das Land in der heißen Zone liegt, das gewöhnliche tropische, doch wird die Hitze durch die Seewinde und durch die hohe Lage gemildert. Erdbeben sind häufig. Das Land hat die Produkte Mexikos, worunter den besten Cacao und Indigo, und eine Menge von Gummi- und Balsambäumen, wovoir eine Küstenge- gend den Namen Balsamküste führt. Auch Chinarinde findet sich und wahrscheinlich alle Mineralien, die Mexiko hat; nur sind sie noch wenig genutzt. Die Einwoh- ner, oeren Zahl auf 1,800,000 bis 2 Millionen an, genommen wird, bestehen aus Indianern (theils unter, würfigen und zum Christenthum bekehrten, theils Heid, Nischen und in Unabhängigkeit lebenden), Weißen und deren Abkömmlingen und aus Mischlingen von Weißen und Indianern. Neger giebt es nur in geringer Zahl. Die herrschende Religion ist die k-uholrsche. Die Lan- deskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung sind noch auf cmcr niedrigen Stufe; auch entspricht der Handel nicht der günstigen Lage des Landes und dem Reichthums an schätzbaren Produkten. Guatemala, vor wenigen Jahren eine Kolonie der Spanier, bildet jetzt einen aus 5 republikanischen Staaten bestehenden Bun- desstaat. Neu-Guatemala, bisher Hauptstadt des ganzen Bundes- staatcs, südöstlich von Vera Eruz, in einiger Entfernung vom stillen Meere, hat einen bedeutenden Handel und eine Universi- tät. — Nicaragua, Stadt auf der Landenge, welche den Nicaraguasee vom stillen Meere trennt. Die Mosq ui to- Küste, eine Küstcngegend längs des Zltlantisch.cn Meeres, mit dem Vorgebirge Gracias a Di'os, liegt nordöstlich vom See Nicaragua und wird von einigen unabhängigen Lndianerstämmcri bewohnt, darunter die Moscos oder Mosquilos.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 285

1836 - Eisleben : Reichardt
lil. Südamerika Feusrland. 235 vnbekannt. An den Cordillcren sind Waldungen, das Innere des Landes scheint aber baumlos, gleich den Pampas in den la Platastaaten. Die Einwohner sind Indianer, die in Unabhängigkeit leben und sich in mehrere Stämme theilen. Die eigentlichen Patago- nier hielt man sonst für Riesen; sie zeigen aber nur zu Pferde sitzend ein riesenmäßiges Ansehen, wozu ihr un- verhältnißmäßig langer Oberleib und die sehr kurzen Beine beitragen. Feuerland. Dieses Land besteht aus 3 großen und vielen klei- nen Inseln, wird durch die Magellansstraße von Pata- gonien im Norden geschieden, enthält 1500 Omeilen und hat einen sehr felsigen Boden, der mit nackten Bergen bedeckt ist, wovon ein Theil auf seinen Gip- feln ewigen Schnee trägt. Das Klima ist, wiewohl das Land in der südlichen gemäßigten Zone liegt, sehr rauh und kalt, und selbst im Sommer tritt bei Süd- winden , die von den eisigen Südpolarländern kommen, heftige Kälte ein; doch-ist überhaupt das Klima nicht ' schrecklich, als es von frühern Reisenden geschildert worden ist. Von Produkten findet man nur wenige, vorzüglich Hunde. Seelöwen, Walisische, Robben, Fisch- ottern, viele Seevögel und anderes Geflügel, Fische, Muschelthiere, Birken, woraus die Einwohner ihre Kähne machen, eßbare Beeren. Die Einwohner, Pescheräs genannt, stehen auf einer sehr niedrigen Stufe der Kultur, sind aber nicht ohne geistige Anlagen und Geschicklichkeiten, und kleiden sich in Felle von Seehun- den oder Fischottern. Die Z großen Inseln heißen S ou t h D e so l a t i o n, C l a r e n c e und K ö n ig - K a r l s, Süd-Land. Von den kleinen zu Feuerland gehörigen Inseln sind zu bemerken: Staaten land/ an der Südoftspitze von Feuerland, mit einer von den Dritten des Wallfischfanges wegen angelegten Niederlassung — und die H e r m i l e s i n se l n, auf deren südlichsten das bekann- te Kap Horn, der südlichste Punkt Amerrkas, hervor- springt, um welches die Seefahrer, welche aus dem At- lantischen in den stillen Ozean schiffen, lieber fahren, als daß sie durch die Magellans-siraße gehen sollten, wel.

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 251

1836 - Eisleben : Reichardt
1. Nordam. Länder an der Hudsonsbal. 251 ßen, die au» dem Atlantischen Meere in die Hudsonöbai führen, ein Land oder wahrscheinlich eine Reihe großer Inseln, auf altern Karten mit den Namen Prinz -Wiliams (Wilhelms-) Land bezeichnet, wofür man den Namen Baffinsland (nach dem Namen des ersten Entdeckers Bassin) vorgeschlagen hat. Im Westen scheidet der Fox-Kanal dieses Land von der Insel Southampton und von der Halbinsel Melville, und im Nordwestcn führt die Pri n z- Re g en t en fa h rt in die Barrow- straße. Man kennt nur einzelne Punkte dieser Gegenden und hat Eskimcs als Bewohner gefunden. 6) die Nord - Georgs- Inscln, im Westen von Nord- Devon und durch den Wellingtons-Kanal davon geschieden, wo man keine Einwohner, aber Rmnthierc, Bisamochscn, Eisbäre, Welfe und andere Thiere angetroffen hat, und darunter Mel- ville besonders merkwürdig ist, weil daselbst der Britte Parrn, der sich um die Entdeckung und Untersuchung dieser Polarländer sehr verdient gemacht hat, einen ganzen Winter von 1819 bis 1820 zubrachte. Auch verdient einige Erwähnung, die in den neuesten Zeiten von dem Britten Roß untersuchte Halbinsel, wel- che durch die Prinz - Regentenstraße von dem Prinz - Williams- lande getrennt wird und von Roß Boothia Felix benannt wor- den ist. Dem Hafen, wo er 1829 —1850 überwinterte, gab er den Namen Felix. Eine schmale Landenge verbindet diese, von Eskimos bewohnte Halbinsel mit dem südwärts gelegenen Fest- lande Amerikas. Die Länder an der Hudsonsbai. Die große Hudsonsbai, welche ein Theil des Atlan« tischen Meeres ist, breitet sich im Südwesten von der Bafsinsbai aus, und steht im Norden mit dem nördlir chen Eismeere in Verbindung. In ihrem nördlichen Theils liegen viele Inseln, worunter die große Insel Southhampton, von weicher östlich mehrere Straßen, von denen aber nur die Hudsonsstraße im hoben Sommer eine bequeme Durchfahrt gewährt, in die Da- visstraße (Theil der Bafsinsbai) und in das Atlantische Meer führen. Wiewobl die Hudsonsbai schon in der nördlichen gemäßigten Zone liegt; so herrscht doch hier eine so große Kälte, als in den Polarzonen. Die Brit- ten betrachten diese Bai, nebst allen angrenzenden Län- dern, als ihr Eigenthum. Von diesen Ländern, welche hauptsächlich wegen des Pelzwerkes für sie einen Werth haben, sind zu bemerken: 1) Labrador, ein großes Land an der Oftstite der Hud* sonsbai, ist eine Halbinsel und gränzt auf den übrigen Seiten an die Hudsonssteaßc, das Atlantische Meer, den Lorenzbusen, Ca-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 258

1836 - Eisleben : Reichardt
258 Vereinigte Staaten v o n Nordamerika. zahlreichen Flüssen gehen die meisten in das Atlant», sehe Meer, aber die grüßten gehören zum Gebiete des Mexikanischen Meerbusens. Unter den erstern (denn der St. Lorenz berührt nur auf einer kleinen Strecke die Gränzen) sind: der Connecticut, der Hudson, Susguehanna und die Savannah; in den Mexi- kanischen Meerbusen ergießt sich der Riesenstrom Mis- sisippi, nachdem er viele andere sehr große Flüsse, z. B. den Ohio, den Missouri (einer der größten Flüsse Amerikas), den Arkansas, den rothen Fluß aufgenommen hat. In das stille Meer ergießt sich ein großer Strom, der Columbiafluß oder Oregon. Auch sind bereits viele Kanäle in dem östlichen Theile dieser Staaten angelegt, und immer mehr nimmt ihre Zahl zu. Einer der merkwürdigsten derselben ist der große oder Eriekanal, welcher aus dem Hudson- stusse in den Eriesee führt. Außer den Canadischen 4 großen Seen, die zum Theil hieher gehören, giebt es viele andere Seen, worunter der Michigan, wel, cher wir dem Huronsee in Verbindung steht, und der weit kleinere Champlain, nordöstlich vom Ontario, am größten sind. Dieses Land liegt ganz im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, hat aber nicht einerlei K li« ma, sondern ein kleiner nordöstlicher Theil hat kaltes, der mittlere größte gemäßigtes und der südliche ein war, mes Klima, wo zuletzt die Winter ganz unbekannt sind und tropische Gewächse gedeihen. Ueberhaupt haben die Gegenden auf der Westseite der Apalachen ein weit mil- dres Klima als die unter gleicher Breite auf der Ost- feite. Im Allgemeinen aber ist das Klima gesund, und nur in einigen Orten rafft zuweilen das gelbe Fieber viele Menschen weg. Der Anbau schreitet mit jedem Jahre außerordentlich fort; doch liegen unermeßliche Land- striche noch ganz unbenutzt. Hauptprodukte sind: Hausthiere aller Art, Pelzwild, Fische (wovon es einen unerschöpflichen Reichthum giebt), Wallfische und andere Seesaugerhiere, Getreide nebst Mais und Reiß, Hül- senfrüchte und Gartengewächse, Flachs und Hanf, Obst, Tabak, Baumwolle, Färbe- und Arzneigewächse, uner- meßliche Waldungen mit Pech-, Harz-, Potasche und Terpentingewinne, und von Mineralien vorzüglich treffe

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 284

1836 - Eisleben : Reichardt
284 Ui. Südamerika. Patagonien. und Südchile begreift. Nordchile, früher eine Besitzung der Spanier, ist jetzt ein republikanischer Staat, mit einem Präsidenten an seiner Spitze. Sank jag o, Hauptstadt, nordwestlich von Mendoza, in einer schönen Ebene, am westlichen Fuße der Anden, hat 60,000 Ein- wohner und treibt vermittelst der 18 Meilen entfernten Hafen- stadt Valparaiso, die an einer Bai des stillen Meeres liegt, einen bedeutenden Handel. — Valdivia, Stadt, im Umfange des Araucancn-Landes, südwestlich von Santjago, mit einem '6% Meile davon entfernten vortrefflichen und stark befestigten Hafen. — Chiloe, große Insel, südlich von Valdivia, liegt in dem Meerbusen von Guaiteca, und wird nördlich durch einen schma- len Meereskanal vom Festlande der Araucanen oder von Südchile getrennt. Patagonien. Dieses südlichste Land des Kontinentes von Ame- rika gränzt im Norden an die la Platastaaten, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an die Magellansstraße, wodurch cs von Feuerland geschieden wird, und gegen Westen an das stille Meer und Süd- chile oder Arauco und hat eine Größe von mehr als 22,000 Qmeilen. Die Westküste, an welcher die Halb- insel de tres Montes hervorspringt, ist felsig und längs derselben liegen viele Inseln; die Osiküste läuft mehr in tiefe Buchten und Busen aus. Im westlichen Theile erstreckt sich längs der Küste die Kette der Cor- dilleren oder Anden, mit hohen Bergen und Vul- kanen und dem in die Magellansstraße auslaufenden Vorgebirge Froward, dem südlichsten Punkte des Ame- rikanischen Festlandes. Das Innere des Landes ist noch den Europäern, die bloß die Küsten besucht haben, un- bekannt. Unter den Flüssen ist der Rio negro oder Cusu-Leuwu, an der Gränze der la Platastaaten, der größte. Patagonien liegt in der südlichen gemäßigten Zone, hat aber schon ein rauhes Klima, vorzüglich im Süden, wo die Winter sehr strenge sind. Die Pro- dukte bestehen vorzüglich in Pferden und Rindvieh, die sich hier verwildert und sehr vermehrt haben, in mehreren Arten der Amerkanischen Raubthiere, Guanakos, Wall, fischen, Seelöwen, See-Elephanten, allerlei Geflügel, sworunterflmerikanische Strauße, Rebhühner in den Pam- pas sehr häufig), Schildkröten, Fischen, Honig und Wachs. Das Pflanzenreich ist arm, und das Mineralreich ganz
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