127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
94
Pipin befreit. Nach des letzteren Tode theilte Ludwig
auf's neue, doch nicht gerecht; denn Pipins Söhne bekamen
nichts und Ludwig bloß Baiern. Da.zog dieser gegen
seinen Vater, der ans Schmerz hierüber auf einer Rhein-
insel bei Ingelheim starb.
843 Der Vertrag von Verdun
Krieg Ludwigs und Karls gegen den anmaßenden Lothar.
841 Schlacht bei Fon te na il le s. 842 Bündniß Karls
und Ludwigs bei Straß bürg, r) Darauf kam es zu
dein berühmten Vertrage von Verduns), in welchein
das karolingische Reich folgendermaßen vcrtheilt wurde:
Ludwig der Deutsche erhielt das germanische Ostsran-
ken (Deutschland'.
Karl der Kahle erhielt das romanische W e st franke n
(Frankreich).
Der Kaiser Lothar erhielt Italien und Mittel-
franken (Lothringen), d. i. einen breiten Landstreifen
westlich vom Rhein und den Westalpen, t»
843—876 Ludwig der Deutsche.
Er hat fortwährend mit den Slaven und den Nor-
mannen zu kämpfen, welche Hamburg zerstört hatten, u)
Auch die Böhmen und Mähren bedrohten das Reich.
876—887 Karl der Dicke.
' Nach dem Tode seiner Brüder Karlmann itnb Ludwig
vereinigte dieser kraftlose Kaiser 844 noch einmal die
ganze Ländermasse Karls des Großen. Den bis Paris
vordringenden Normannen v) kaufte er den Frieden ab
und wurde 887 zu Tribur abgesetzt.
887—H99 Arnulph von Kärnthen.
Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlägt die'norman-
nen bei Löwen. Gegen den mährischen Fürsten 8men-
ti b old (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magpa-
r e n (finnisches Volk vom llral > zu Hilfe, die sich an der
Donau festsetzten. Auch zwei Feldzüge nach Italien nn-
ternahm Arnnlph v) und erhielt die Kaiserwürde.
r) Der Schwur der Könige das älteste Denkmal der französischen, eins
der ältesten der deutschen Sprache.
s) Po» diesem Vertrage an datirt die selbstständige Existenz des dcnt
scheu Reiches und Frankreichs.
t) Burgund im Süden löste sich bald als seibstltändiges Reich ab.
u) Das Erzbisthum unter Ansgar nach Bremen verlegt.
v) Sie erhielten Nil burd) Karl den Einfältigen feste Wohnsitze im
nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.)
w) Er unterstützt Berengar von Friaitl gegen Herzog Guido von
Spoleto.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig_bloß Ludwig Ludwigs Karls Lothar Karls Ludwigs Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl Karlmann Ludwig Ludwig Karls Bruderssohn_Karls Karls Karl Karl Robert Guido_von
Spoleto
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Ingelheim Karls Karls Frankreich Italien Lothringen Rhein Hamburg Karls Paris Ungarn Donau Italien Frankreichs Burgund Frankreich
95
899—911 Ludwig das Kind.
Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof
Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte
vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän-
dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg).
Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an
den Rhein.
911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in
D ent schland aus. y)
911 —919 Konrad 1 von Franken.
Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht
berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den
Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri-
schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den
Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner,
den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach-
folger. z) ' '
919—1024 Die sächsischen Kaiser.
919 -930 Heinrich La)
Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan-
gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen
neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel-
den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei,
' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe-
rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften
Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und
Schleswig.
925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog
Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga.
933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg.
Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen
der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer
bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e •
Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein
Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg.
x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird.
y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst.
978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim
Vater der Bourbonen.
z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien.
a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge
nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen.
b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen.
<;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung,
ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich,
e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Hatto_von_Mainz Otto Ludwig Ludwig Konrad Konrad Konrad Konrad Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_La Heinrich Heinrichs Heinrichs Gerberga Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Eberhard
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Babenberg Ungarn Rhein Frankreich Sachsen Schwaben Ungarn Nordsachsen_(Nordmark Schleswig Lothringen Ungarn Merseburg Merseburg Keuschberg Ouedlinburg Italien Frankreich Ouedlinburg Wittenberg Merseburg Nordhausen Frankreich
Normannenreiches in Unteritalien). — Erbvertrag mit
König Rudolph Ul. von Burgund.
Heinrich stirbt kinderlos. Er ruht in dem von ihm
gestifteten Dome zu Bamberg neben seiner Gemahlin
Kunigunde.
1024—1125 Die fränkischen Kaiser.
,1021 1039 Atonrab Ii., der Sa lier.
Königswahl auf der Ebene bei Oppenheim < Mainz). Der
ältere Konrad, Herzog von Franken, gewählt, q) Strei-
tigkeiten wegen Burgund. Rudolph will den mit
Heinrich 11. geschlossenen Vertrag nicht halten. Auch
Odo von Champagne und Ernst von Schwaben,
Stiefsohn Konrads r), machen als Ressen Rudolphs nähere
Ansprüche geltend. Ernst, in Ulm von den Schwaben
verlassen, wird auf Giebichenstein 2 Jahre lang gefangen
gehalten. Da er seinen Freund Werner von Kiburg
nicht bekriegen will, wird er in die Acht erklärt und
fällt im Schwarzwalde. 1032 erwirbt Konrad Bur-
gunds) für das deutsche Reich, nachdem Rudolph kinder-
los gestorben war.
Unter Konrad wurden die Lehen für erblich erklärt
und der Gottesfricde (treuga Dei) errichtet, t)
Konrad stirbt in Utrecht uuk> wird in dem von ihm
gegründeten Dom zu S-peier bestattet.
1039-1056 Heinrich 111. (Der Schwarze.)
Unter ihm höchste Blüthe der Kaisermacht. Auch Böh-
men, Polen, und kurze Zeit sogar Ungarun) erken-
nen die Oberhoheit des deutschen Reiches an. In Italien
setzt Heinrich 3. Päpste ab (auf der Kirchenversamm-
lung zu Sutri) und besetzt den römischen Stuhl mit
deutschen Bischen, so mit seinem Verwandten Bruno
als Leo Ix. v.) Dieherzogthümer Franken und Schwa-
den besaß er unmittelbar, Baiern gab er seiner Ge-
q) Edelmüthiger Bergleich zwischen dem älteren Herzog und dem jün-
geren Grafen Konrad.
r) Seine Mütter Gisela, zuerst mit dem Schwabenherzog Ernst ver-
nrählt, war eine Nichte Rudolphs. Sie hcirathete in zweiter
Ehe den Kaiser Konrad.
s) Von der Stadt Arles auch das arelatische Reich genannt.
t! Zuerst in Frankreich durch die Bemühungeu der Clnniacenser cin-
geführt. Bon Mittwoch Abend bis Montag früh mußten die
Waffen ruhen.
n) König Peter besiegt. (Ungarn war 1000 unter Stephan dein Hei-
ligen Königreich geworden.)
v) Sein Begleiter der Mönch Hildebrand. Leo's kluges Benehmen den
Römern gegenüber. Löst die Normannen als deren Gefange-
ner vom Banne.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Kunigunde Konrad Konrad Rudolph Heinrich Heinrich Ernst_von_Schwaben Ernst Stiefsohn_Konrads Konrads Ernst Werner_von_Kiburg Konrad_Bur- Konrad Rudolph Konrad Konrad Konrad Konrad Heinrich Heinrich_3._Päpste Heinrich Bruno Leo_Ix Leo Konrad Konrad Gisela Ernst Ernst Rudolphs Konrad Konrad Peter Stephan
- 117
1439- 1493 Friedrich 111 (Iv).
Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung
erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455
der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf
Oestreich (Capistrano, Hunyad >.
Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn)
wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn
Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie-
gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich
einnahm.
1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut-
tenberg
G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold-
schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter
Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus-
geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust
verschuldet, stirbt in Armuth (1456).
1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11.
Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s.
Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt
nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch-
ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der
Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.)
1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den
Schweizern bei Granson und Murten geschlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus
von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei-
zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä-
therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten.
1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß
zer and Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen
König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte
Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn,
dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur-
den die Niederlande mit Oestreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas
Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee,
e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo.
i A. E. J. 0. ü.)
f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und
seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die
Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller."
Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber-
rinischen Linie.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ladislaus Albrechts Albrechts Georg_Podiebrad Johann_Hunyad» Johann Johann Johann Johann Peter
Schöffe Guttenberg Constantin Karl_der_Kühne Karl Karl Karl Nancy Karl Nancy Karls Ludwig_Xi Ludwig Karls Karls Maria Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Columbus Friedrich Friedrich Wilhelm_Kunz_von_Kaufungen Wilhelm Ernst Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Capistrano Hunyad Johann_Gut-
tenberg
G. Mainz Italien Burgund Lothringen Karls Burgund Frankreich Niederlande Niederlande Amerikas
93
gossa und Pampelona. Rückkehr wegen Empörung
der Sachsen. Ueberfall der Nachhut im Thastronces-
v alles durch die Basken. Roland's Tod in). —
Spanische Bcark zwischen Pyrenäen und Ebro.
791 Krieg gegen die Änaren. Gründung der Ostmark.
Die räuberischen Avareu hatten (788) die Empörung des
Herzogs Thassilo von Baiern unterstützt und machten
den beabsichtigten Handelswegn) nach dem griechischen
Kaiserthume unmöglich. Karl entreißt ihnen ihr Land bis
zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
890 Karl wird am Weihnachtsfeste von Papst Leo Iii.
zum römischen Kaiser 'gekrönt.
Der aus Rom versagte und großer Verbrechen angeklagte
Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging
nach Italien und setzte ihn wieder eilt, nachdem er ans
das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-
bar unerwartete Krönung in der Peterskirche, wodurch
Karl der höchste Herrscher der Christenheit und Schirm-
herr der Kirche wurde.
Nach Bekriegung der Däuen (Normauum) im Norden
und der Slaveno) im Osten des Reiches verbrachte Karl
seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu
Aachen, 72 Jahr alt.p)
-840 Ludwig der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser
theilte.bald das Reich unter seine 3 Söhne Lothar,
Pipin und Ludwig, so daß Lothar, der älteste, den
r größten Theil und die Kaiserwürde erhielt. Sein da-
£ durch verkürzter Neffe Bernhard, König von Italien,
empörte sich und wurde geblendet, so daß er nach 3 Ta-
gen starb, Nach dem Tode der Jrmingard heirathete
., Ludwig die schöne und stolze Judith aus Baiern, die
ihm Karl den Kahlen gebar. Nun stieß Ludwig die
Theilung wieder um und gab Karl das Königreich Ale
mannien. Daher Krieg zwischen Vater und Söhnen.
Lothar nahm ihn sogar auf dem Lügenfelde bei Col-
mar gefangeng), doch'wurde er von Ludwig und
814
ft
m) Roland, Haupthetd t>cv Karlssage. (Rolaudslied des Pfaffen Konrad,.
n) Karl wollte den Rhein mit der Donau durcli einen Kanal zwischen
Altmühl und Rednitz verbinden. Erst König Ludwig von Baiern
hat diese tzdce durch den Ludivigskanal verwirklicht
o) 78v Unterwerfung der Sorben und Witzen in Brandenburg.
( Festungen gegen sie (Halle, Magdeburg, Erfurt. >
p) Beisetzung im Dome zu Aachen. Eröffnung der Gruft durch
^ Otto Iii., denn durch Friedrich Barbarossa.
g) Schimpfliche Kirchenbuße, zu Soissons.
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Extrahierte Personennamen: Thassilo Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Ludwig Ludwig Judith Karl Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Lothar Ludwig Ludwig Roland Konrad Karl Karl Ludwig_von_Baiern Ludwig Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
83
Nach der treulosen Ermordung der ripuarischen Fürsten (so des Knigs Sigbert in Kln) war Chlodwig Be-Herrscher des ganzen Frankreichs.
511 Chlodwigs Tod und Zerteilung des frnkischen Reiches.
Chlodwigs 4 Shne dehnten die frnkische Herrschast der Thringens und Burgund aus. Spter wurde das Reich durch blutige Brgerkriege geschwcht^) und blieb meist geteilt: Neustrien und Aquitanien im Westen, Austrasien und Burgund im Osten. Statt der schwachen Könige waren die Majores domus (Hausmeier) Verwalter des Reiches.
527565 Justinian I., byzantinischer Kaiser.
Er und seine Gemahlin Theodora von niederer Her-kunst. Gesetzsammlung durch Tr i b o n i a n (corpus juris). Bau der prchtigen Sophienkirche. Einfhrung des Seidenbaues. Kmpfe der Cirkusparteien, be-sonders der Blauen und der Grnen. (Nika.) 534 Bensar, Feldherr des Justinian, strzt das Van-dalenreich.
Der besiegte König Gelimer wurde milde behandelt, in dem eroberten Afrika der Arianismus streng verboten. Prchtiger Triumphzug des Belisar.
535555 Belisar und Narses erobern das ostgotische Reich.
Th eo d at hatte seine dem Justinian befreundete Gemahlm Amalasuntha (Theodorichs Tochter) ermordet. Da er sich unfhig zeigt, machen die Goten den Vitiges zum Könige. Belisar erobert Sicilien und Italien, Vitiges belagert vergebens Rom, nimmt aber Mailand ein, mit Hilfe von loooo Burgundern. Belifar verschmht die ihm angebotene Krone der Goten, nimmt in Ravenna den Vitiges gefangen, wird aber vom Kaiser abberufen und schtzt das Reich gegen den Perserknig Kosru Nuschirwan. Die Goten unter Totilas erobern in-zwischen Italien wieder. Belisar kehrt zurck, kann aber aus Mangel an Mitteln nichts Bedeutendes aus-richten. Er legte den Oberbefehl nieder, welchen Narses erhielt. Dieser schlug den Totilas bei Tag In in Etru-rien und den tapferen Tejas bei Cum am Vesuvs. Die Goten erhielten freien Abzug aus Italien.
!) Letzter König Hermansried mit Hilfe der Sachsen bei Scheidungen besiegt, in Zlpich gettet. Tie Sachsen erhalten das thringische Gebiet nrdlich von der Unstrut.
2) Rachekrieg der Kniginnen Brunhilde in Austrasien und Frede-gunde in Neustrien.
3) Tejas sllt beim Wechseln des Schildes.
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und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern *); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Gra-nda, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martcll schlgt die Araber bei Poitiers.
Dagobert I. beherrschte eine Zeit lang das ganze frnkische Reich, berlie aber die Regierung (622) dem Major domus Pippin von Landen. Nach ihm teilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pippin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Teftri Major domus der das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschast. nannte sich dux et princeps Francorum und kmpfte glcklich gegen Friesen, Alemannen und Bayern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einfielen, fchlug er sie in der blutigen Schlacht zwischen Tours und Poitiers. 752768 Pippin der Kleine, König des frnkischen Reiches. Er war (741) seinem Vater Karl Martell zunchst als Major domus gefolgt. Mit Zustimmung des Adels, des Volkes und der Geistlichkeit (Papst Zacharias) wird der letzte Merowinger Childerich Iii. auf dem Reichstage zu Soifsons 752 abgesetzt und ins Kloster geschickt. Pippin wird von Bonisacius^) zum Könige gesalbt. Er untersttzt den Papst Stephan Ii. gegen den Langobardenknig Aistulf und schenkt ihm das demselben wieder abgenommene Gebiet von Ravenna. Anfang der weltlichen Macht des Papstes^) Pippin nannte sich Patricius von Rom.
Zweite Periode.
Entstehung und Blte des rmisch-deutschen Kaisertums, Periode der Kreuzzge.
768-814 Karl der Groes. ...
Sohn Pippins, nach Karlmanns Tode (mit Ubergehung der Shne desselben) alleiniger König der Franken. Durch
!) In diesen Kmpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) ans.
2) Winfried, der Apostel der Tentschen, ans Wessex. Er begrndete die geistliche Herrschaft des Papstes in Dentfchland und wurde 755 von den Friesen erschlagen. Schon im 7. Jahrhundert hatten Kolumban und Gallus den Alemannen das Christentum gepredigt.
3) Die geistliche Obergewalt des Papstes war um 600 von Gregord. Gr. begrndet worden. Unter ihm Einfhrung des Christentums in England.
4) Eine Stammtafel des karolingischen Geschlechts s. im Anhange.
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Extrahierte Ortsnamen: Poitiers Burgund Bayern Spanien Frankreich Poitiers Langobardenknig_Aistulf Ravenna Rom Karlmanns Gallus England
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und nach 5 Reichsheere auch unter Anfhrung Friedrichs von Hohenzollern, der seit 1418 Reichsverweser war. Ihr erster Anfhrer der blinde Ziska^), dann die beiden Procope. Verheerungs- und Raubzge bis an die Ostsee, Donau und Rhein; Naumburgs), Bernau in der Mark. Hier zurckgeschlagen (1432).
Es wurde erst Friede, als den Hussiten auf dem Kon-zil zu Basel, welches fr die Reformation der Kirche erfolglos blieb, der Kelch beim Abendmahle und die Predigt in der Landessprache gestattet wurde. Doch muten die Taboriten erst (durch die Schlacht bei Bh-misch Brod) von den gemigteren Calixtinern zur Anerkennung des Friedens von Basel gezwungen werden.
1423 Friedrich von Meien (aus dem Hause Wettin) erhlt das Kurfrstentum Sachsen-Witten-berg3).
Friedrich der Streitbare erhielt Kursachsen nach dem Aus-sterben des askanischen Hauses. Er grndete 1409 die Universitt Leipzig, wohin deutsche Lehrer und Stu-denten aus Prag zogen.
14381806 Habsbnrgisch-sterreichische Kaisers.
14381439 Albrccht Ii. von sterreich.
Als Schwiegersohn Sigismunds erbt er auch Bhmen, Schlesien, Mhren und Ungarn; seitdem war die deutsche Krone fast ununterbrochen bei den Habsburgern. Nach seinem frhen Tode folgt sein Vetter
14391493 Friedrich Iii. (Iv.)
Schwach und trge. Whrend seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in-Deutschland seinen Gipfel. 1455 der schsische Prinzenraub ^). Angriff der Trken auf sterreich und Ungarn.
Nach dem Tode des jungen Ladislaus Posthumus (Albrechts nachgeborener Sohn) whlten die Bhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias Cor-vinus (Sohn des tapferen Trkensiegers Johann Hu-nyadi) zum König, der auch sterreich einnahm.
1440 Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Guten-berg.
1) Die Taboriten seine Anhnger.
2) Sage von der Entstehung des Kirschenfestes.
3) Die Wettiner herrschen noch jetzt in den schsischen Lndern.
4) Eine Stammtafel der Habsburger s. im Anhange.
B) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanftmtigen und seinem Bruder Wilhelm. Kunz von Kaufungen raubt aus dem Altenburger Schlosse die Shne des erfteren, Ernst und lbrecht. Der wackere Triller". Die Prinzen find die Stammvter der Ernestinischen und Albertinischen Linie.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrich_von_Meien Friedrich Friedrich Schwiegersohn_Sigismunds Friedrich_Iii Friedrich Ladislaus_Posthumus Ladislaus Albrechts Albrechts Georg_Podiebrad Matthias_Cor-vinus Johann_Hu-nyadi Johann Johann_Guten-berg Johann Friedrich Friedrich Wilhelm Kunz_von_Kaufungen Ernst
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778 Krieg in Spanien. Grndung der spanischen Mark. Die Omajaden in Damaskus waren von den Abbafiden gestrzt worden. Nur Abderrahman entkam und grndete in Cordova ein Kalifat. Die Emirs, welche ihn nicht anerkannten, vertrieben; so der von Saragossa. Karl, von diesem zu Hilse gerufen, ist siegreich, erobert Saragossa und Pampelona, mute aber wegen Emprung der Sachsen heimkehren. Uberfall der Nach-Hut im Thale Roncesvalles durch die Basken. Ro-lands Tod^). Spanische Mark zwischen Pyrenen und Ebro erst sper gegrndet.
79196 Krieg gegen die Avarcn. Grndung der Ost-mark.
Die ruberischen Avaren hatten (788) bte Emprung des Herzogs Thassilo von Bayern untersttzt und machten den beabsichtigten Handelsweg2) nach dem griechischen Kaisertums unmglich. Karl entreit ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
800 Karl wird am Weihnachtsseste von Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt.
Der aus Rom verjagte und groer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder ein. nachdem er auf das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-bar unerwartete Krnung in der Peterskirche, wodurch Karl der hchste Herrscher der Christenheit und Schirm-Herr der Kirche wurde. Dns rmische Reich als christ-liches Reich wieder hergestellt.
Nach Bekriegung der Dnen (Normannen) im Norden und der Slaven^) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahre alt4).
814840 Ludwiq der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser teilte bald das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pippin und Ludwig, so da Lothar, der lteste, den grten Teil und die Kaiserwrde erhielt. Sein dadurch verkrzter Nesse Bernhard, König von Italien, emprte sich und wurde geblendet, so da er nach drei
1) Roland, Hauptheld der Karlssage. (Rolandslied des Pfaffen Konrad.)
2) Karl wollte den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zwischen Altmhl und Regnitz verbinden. Erst König Ludwig I. von Bayern hat diese Idee durch den Ludwigskanal verwirklicht.
3) Unterwerfung der Sorben und der Milzen in Brandenburg.
4) Beisetzung im Dome zu Aachen. Erffnung der Gruft durch Otto Iii., dann durch Friedrich Barbarossa.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Thassilo_von_Bayern Thassilo Karl Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Karl Lothar Pippin Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Roland Konrad Konrad Karl Karl Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa