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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 7

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 7 immer kleiner werden, nehmen an Größe ab, je mehr sie sich vom Aequator entfernen. Zonen oder Erdstriche. §. 14. Vermittelst der zwei Wende, und der zwei Polarkreise wird auch die Erde in fünf Zonen, Erd- striche getheilt, nämlich: 1) in die heiße Zone, die den Theil der Erdkugel begreift, welchen die bei« den Wendekreise, mit dem Aequator in der Mitte, einschließen. Wegen der daselbst entweder ganz oder fast senkrecht fallenden Sonnenstrahlen herrscht in die- ser Zone die größte Hitze; auch finden nur zwei Iah, reszeiten, die nasse und die trockene Statt, wovon jene die Stelle des Winters, diese die des Sommers vertritt; 2) in die zwei gemäßigten Zonen, welche zwischen den Wende- und Polarkreisen sich befinden, und davon eine die nördliche, die andere die süd- liche gemäßigte Zone heißt. Denn in diesen liegenden Gegenden steht die Sonne niemals senkrecht, sondern sie sendet ihnen immer ihre Strahlen in schräger Rich- tung, und zwar desto schräger, je mehr sie sich von den Gränzen der heißen Zone entfernen; daher findet auch in Hinsicht der Wärme ein großer Unterschied Statt; denn in der Nähe der heißen Zone ist die Hitze, und gegen die Polarkreise hin ist die Kälte sehr groß, so daß nur in den mittleren Gegenden eigentlich eine gemäßigte Hitze und Kälte herrscht. Auch haben diese Zonen in der Nähe der heißen, gleich dieser nur zwei Jahreszeiten; und erst weiterhin zeigt sich der Unter- schied der vier Jahreszeiten; und 3) in die zwei kal, ten Zonen, die nördliche und südliche, vyn den Polarkreisen bis zu den Polen, wo wegen der bestän- dig sehr schräg fallenden Sonnenstrahlen die Kälte äußerst groß ist, Frühling und Herbst allmählig im- mer kürzer werden und eigentlich wieder, wie in der heißen Zone, zwei Jahreszeiten eintreten; denn der kurze Sommer und der lange Winter gränzen so nahe an einander, daß in Zwischenräumen von wenigen Tagen alles von Schnee und Eis starret, dann grünet und blühet, hierauf wieder in Schnee und Eis be- graben ist. Der Sommer kommt sehr spät, bringt aber äußerst heiße Tage; dagegen auch die Winter-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 23

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 23 die Winde, welche in einer Bewegung der Luft beste- hen, die durch alles das, was das Gleichgewicht der Luft stört, erregt wird. Ein ruhiger Zustand der Luft heißt eine Windstille. Winde, die in einer Sekunde einen Raum von 50 bis 150 F. durchlaufen, heißen Sturmwinde, Orkane. Man theilt die Winde in regelmäßige oder beständige und in unregel mäßige oder veränderliche. Zu den ersiern gehö- ren die Passatwinde, beständige Osiwinde in den Meeren der heißen Zone, nur mit dem Unterschiede, daß sie nördlich vom Aeguator aus N. O. und südlich vom Aequator aus S. O. wehen — und die täglichen periodischen Winde, welche unter dem Namen der See- und Landwinde, an den Meeresküsten der heißen Zone, vorzüglich kleiner Inseln bekannt sind, und darin bestehen, daß am Tage der Wind vom Meere her nach dem Lande Seewind herrscht, des Nachts aber der umgekehrte Fall eintritt, oder auf dem Meere Land, wind herrscht. Durch diesen, bei stillem Weller, täg, lich und regelmäßig erfolgenden Wechsel der See< und Landwinde wird die in der heißen Zone herrschende groß- ße Hitze ungemein gemäßigt. Die veränderlichen und unregelmäßigen Winde sind ganz besonders dem testen Lande der gemäßigten und kalten Zonen eigen. Sie wehen unordentlich nach Zeit, Stärke und Rich- tung. Winde, die unter ihnen am häufigsten vorkom- men, nennt man herrschende Winde, dergleichen in den gemäßigten Zonen die West- und in den kalten die Ostwinde sind. Bei uns sind die von N- und dem Eis- meere kommenden Winde kalt, die von S. wehenden warm, der West-, Sübwest, und Nordwestwind feucht und der Ost- und Nordostwind trocken. Klima. §. 43. Die Beschaffenheit der Luft und Witterung eines Landes in Hinsicht auf Wärme und Kälte, Trocken, heit und Nässe, Fruchtbarkeit und Wechsel der Jahres- zeiten heißt das Klima desselben, und ist nicht an al, len Orten der Erde einerlei, sondern verschieden. Die Wärme hängt zwar vorzüglich von den Strahlen der Sonne ab, und je senkrechter und länger sie auf einen

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 24

1836 - Eisleben : Reichardt
24 Erste- Kapitel. Theil der Erde fallen, desto größer ist die Wörme der Luft; daher haben die Länder zwischen den Wendekrei- sen, wo die Sonne die Erde senkrecht bescheint, im All- gemeinen eine größere Wärme, als die den Polen nä- her liegenden, und darauf gründet sich die schon oben angeführte Eintheilung der Erde in die heiße Zone, die gemäßigten und kalten Zonen. Doch wären die Son, nenstrahlen die einzige Ursache von der Erwärmung der Luft, so würde die Wärme und Kälte jedes einzelnen Ortes von seiner geographischen Breite abhängen; allein die Erfahrung lehrt, daß dies der Fall nicht ist. Es giebt nämlich außer der Sonne noch andere Ursachen, von denen die Wärme und Kälte abhängen, z. D. die Höhe und Lage eines Landes, hohe Gebirge, die Nach- barschaft des Meeres, der Seen und großer Flüsse, die Beschaffenheit der Kultur des Bodens, die herrschenden Winde rc. Vorzüglich haben die hohe Lage eines Lan- des und hohe Gebirge, insbesondere wenn sie ewigen Schnee tragen, großen Einfluß auf die Verminderung der Wärme und Vermehrung der Kälte; denn der Luft» kreis wird immer kälter, je mehr er über die Erdober« stäche erhöhet ist. Ueber jedem Ort der Erdoberfläche muß es also eine Luftgegend geben, in welcher der Grad der Kälte so stark ist, daß der auf einem in jene Luft emporragenden Berge liegende Schnee nicht schmilzt, sondern beständig liegen bleibt. Diese Höhe, auf wel- cher der beständige oder ewige Schnee anfängt, heißt die Schneeltnte, ist um den Aequator am höchsten, und senkt sich immer mehr, je näher sie den Polen kommt, bis sie sich endlich an den Polen zur Meeres- fläche herabsenkt, und alles mit ewigem Schnee und Eise bedeckt. Naturprodukte. Mineral- und Pflanzen- reich. §. 44. Das Klima hat auf die Natur «Erzeug- nisse, Naturprodukte, großen Einfluß. Unter Na- turprodukten versteht man alle von der Natur selbst hervorgebrachten Körper, die wir auf und in der Erde an- treffen, sie mögen empfinden, leben und sich willkührlich bewegen, oder nicht. Es giebt derselben eine sehr große

4. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 6

1910 - Hannover : Helwing
schwollenen Flüsse brausen in Jugendkraft dahin. An den Bergen, auf den Hügeln, in den Gründen keimt und sprießt und grünt es mit unglaublicher Schnelligkeit; die Wiesei: werden ein bunter Teppich, die Anhöhen bis ans die kahlen Felsen kleiden sich mit zahllosen Blumen. Der Sommer bringt viel Regen aber auch heiße Tage, und im Oktober beginnt mit Frost und Eis der Winter; ein angenehmer, klarer Herbst, der den Winter einleitet, tritt nicht ein. Der Wetterumschlag vollzieht sich sehr schnell; mitten im Sommer kann derselbe Tag eine Mittagswärme von 25° C bringen, und der Abend zeigt eine Kühle, die bis 5 0 herabgeht. Wenn man aus der Kürze und Kühle des Som- mers nun aber ans eine außerordentliche Winterkälte schließen wollte, so wäre dieser Schluß ein Irrtum. Die Läuge des Wiuters uicht seine Härte bringt die geringe mittlere Jahreswärme auf der Harzfläche zu- wege. Dazu fiud die Niederschläge (Regen, Schnee, Hagel, Reif) auf dem Harze sehr stark. Stoßen die dahinziehenden Luftschichten gegen ein Gebirge, so müssen sie aufwärts steigeu. In der Höhe erfolgt dann eine Abkühlung der Luftmassen und dadurch eine Verdichtung des mit- geführten Wafferdunftes. Der Wafferdampf bewölkt den Himmel und verdichtet sich weiter zu Regen und Schnee. Die Zahl der Regen- und Schneetage ist erheblich größer als in unserem Flachlande. Im Flach- laude rechnet man jährlich ans durchschnittlich 140 Niederschlagstage; in Klausthal dagegen ans 199. Würden die gesamten Niederschlags- Massen des Jahres auf der Oberharzfläche stehen bleiben, fo würden sie den Boden 1 m hoch bedecken, während diese Höhe in unserem Flach- lande nur .65 cm betragen würde. (Welche Bedeutung haben diese beträchtlichen Waffermaffen für unfer Land?) 3, Bewohner und Städte des Harzes. Bewohner. Die Bewohner des Harzes ernähren sich noch vor- wiegend, wenn mich der Fremdenverkehr und das Badeleben mancher Familie Brot schaffen, durch die Metallfchätze in den Bergen und durch die über Tal und Höhen hinziehenden Wälder. Sie find Bergleute oder Waldleute. Hierauf beutet ja der alte Harzspruch hin: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!" Vorzugsweise ist es die Fichte, dort Tanne genannt, die die Wälder bildet; denn sie erträgt rauhes Wetter und dürftigen Boden und schafft den größten Nutzen. Schon das Aussäeu des Fichtensamens und die Pflege der jungen Pflanzen bringt hundert Hände in Bewegung. Singend und lachend ziehen die großen Scharen von Frauen und Mädchen in die Haine, um deu zarteu Pflänz- lingen den Boden zu bereiten. Die Kinder durcheilen derweilen den Wald und sammeln Holzreisig oder, wenn es Zeit dazu ist, auch Heidel-, Krons-, Erd- und Himbeeren. Ist der Busch, der kleiue Wald, maunshoch geworden, dann beginnt die Männerarbeit. In den jungen Anpflanzungen beginnt das Aukhauen der überflüssigen und das Ausästen der bleibenden Stämmchen. In älteren Waldungen wird dieses Durchforste» fortgesetzt. Die Hochtannen geben anch Fruchternte. Mit Haken und Seilen arbeiten sich im Herbst die Waldarbeiter bis in die Wipfel

5. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 5

1910 - Hannover : Helwing
Innerste fließt zur Leine; kein anderer Fluß ist dem Bergbau und dem Hütten- betriebe so dienstbar geworden wie die Innerste; mehrere Silberhütten und Poch- werke werden durch sie und ihre Nebenflüsse in Betrieb gehalten. Die Bode rauscht iu dem engsten und wildesten Tale des Gebirges herab (bei Rübeland die Baumanns- und die Bielshöhle mit massenhaften Überresten vorweltlicher Tiere und die am besten zugängliche und darum am meisten besuchte Hermannshöhle mit schönen weißen Tropfsteingebilden) und fließt durch das große Felsentor zwischen Hexentanzplatz und Roßtrappe (bei Thale) in das Tiefland zur Saale. Ihr Okertal. Nebenfluß, die Holtemme, stürzt in der „Steinernen Renne", fast zu Schaum aufgelöst, über Klippenmassen vom Brocken hinab und wird an Gefälle nur von ihrer Schwester Ilse übertroffen. Klima. Das Klima des Harzes zeigt manche Besonderheiten. In dem Tieflande und Hügellande unserer Provinz vertreibt der Frühling allmählich den Winter; diesen langsam heranziehenden Frühling kennt man im Harze nicht. Sobald Ausgangs Mai die eisigen Dämme im Harzgebirge gebrochen und die dicke» Schneemassen der Waldungen von den durchdringenden Sonnenstrahlen geschmolzen sind, tritt plötzlich starke Wärme ein, und ohne daß die Anmut des schaffenden Frühlings bemerklich gewesen wäre, tritt plötzlich der Sommer wunderbar rasch herein. Es ist eine herrliche Zeit, wenn der Sommer in den Harz zieht; die Kraniche, die Amseln, die Schnepfen sind seine Vorboten. Alle treuen Begleiter des Frühlings konnnen über Nacht angezogen, und auf eiumal lebt der Wald von buntem, singendem Gevögel. Der Schnee der höchsten Berge schwindet, die ge-

6. Weltkunde - S. 290

1886 - Hannover : Helwing
290 Wasser von 8° C. Diese Thatsache ist für das Klima, für das Pflanzen- und Tierleben, für Handel und Verkehr rc. von der größten Wichtigkeit. 1. Weise das zuletzt Gesagte nach! — 2. Wie ist es zu erklären, daß das Wasser zuerst an der Oberfläche gefriert ? — 3. Warum hebt sich das sog. Grundeis von selbst empor? — 4. Wann hat das Wasser seine größte Dichtigkeit? — 5. Wie kommt es, daß Gefäße zerspringen, wenn das Wasser in ihnen gefriert? — 6. Warum wird gefrorener Ackerboden locker? Und inwiefern ist das wichtig? § 25. Strömungen in Wasser und Lust. 1. Be- obachte Wasser, in welches Sägespäne gestreut sind, beim Beginn des Kochens! — Schneide ein kreisrundes Stück Papier zu einem spiralförmigen Streifen (Schlange), faß das innere Ende und halt den Streifen so in die Nähe des geheizten Ofens! — Bring ein Thermometer erst an den Fußboden, dann an die Zimmer- decke! — 2. Erwärmte Luft und erwärmtes Wasser sind leichter, weil dünner, als kalte. Daher steigen sie empor. Die Wärme bewirkt also Strömungen im Wasser (Meeresströmungen, Golf- strom) und in der Luft. Durch ungleiche Erwärmung der Atmosphäre entsteht ungleiche Dichtigkeit der Luft und daher Luftzug, Wind. Beachte: Windstillen oder Kalmen; Ägua- to rialström oder oberen Passat; Polarstrom oder unteren Passat; Monsune; Land- und Seewinde; veränderliche Winde in höheren Breiten. Das Dovesche Drehungsgesetz der veränderlichen Winde lautet: Auf der n. Halbkugel dreht sich der Wind von S. nach W., N., O., S. I. Beschreib die Bewegung des Wassers beim Sieden! — 2. Wird die Thür eines geheizten Zimmers ein wenig geöffnet, so entsteht ein doppelter Luftstrom. Wohin ist er gerichtet? wie zu erklären? — 3. In jedem geheizten Zimmer findet eine Luftbcwegung statt. Beschreib dieselbe! — 4. Was weißt du von Luftheizung? — 5. Erkläre den Luftzug in der Nähe eines starken Feuers! -— 6. Worin besteht der Nutzen der Lampen- cylinder? — der hohen Schornsteine? — 7. Gieb die Entstehung der Winde an! — 8. Worin besteht der Nutzen, der Schaden des Windes? — 9. Erkläre die Entstehung der Land- und Seewinde! — 10. Gieb Auskunft über Polarströmnng, Äquatorialströmung, Kalmen oder Windstillen, oberen und unteren Passat! — 11. Weshalb weht der Äquatorialstrom auf der nördlichen Halbkugel von S.-W. nach N.-O., der Polarstrom von N.-O. nach S.-W.? — 12. Wie ist es zu erklären, daß in den gemäßigten Zonen nicht regelmäßige, sondern veränderliche Winde wehen? § 26. Das Schmelzen fester Körper durch die Wärme. 1. Eis, Butter, Wachs, Blei rc., der Wärme ausgesetzt, werden flüssig; sic schmelzen. Beachte die Temperatur, bei welcher jeder der eben erwähnten Körper schmilzt, seinen Schmelzpunkt! — Fülle zwei gleich große Töpfe — den ersten mit Schnee oder Eis von 00 Wärme, den zweiten mit Wasser von oo Wärme. Er- hitze sie beide gleichmäßig, bis das letzte Eis (Schnee) geschmolzen ist, und vergleiche die Temperatur beider Flüssigkeiten! — 2. a) Gesetz: Die Wärme verwandelt feste Körper in tropfbar-flüssige. — d) Bei starker Erwärmung eines festen

7. Weltkunde - S. 10

1886 - Hannover : Helwing
viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so geht auf der nördlichen Halbkugel der obere Passat allmählich in einen Südwestwind, der untere in einen Nordostwind über; auf der südlichen Halbkugel wird aus dem oberen Passat ein Nordwest-, aus dem unteren ein Südostwind. In einer Breite von 6 °, dem Laufe der Sonne bis etwa 12° nördl. Br. und 5° südl. Br. folgend, findet sich die Zone der Wind- stillen (Kalmen), die zuweilen durch furchtbare Stürme und Gewitter unter- brochen werden; dann folgen in einer Breite von etwa 20° die Gürtel der Passatwinde: Nordost Passat auf der nördlichen, Südost Passat auf der südlichen Halbkugel. In höheren Breiten, z. B. in unserer Gegend, herrschen veränderliche Winde, weil die beiden Strömungen nicht immer übereinander, sondern oft nebeneinander liegen und sich ablösen. — Das Land erwärmt und erkaltet rascher als das Wasser. Daher strömt an den Küsten des Tages die kältere Luft von dem Wasser auf das Land (See- wind), des Nachts die abgekühlte Landlnft nach dem Meere (Land- wind). — Über den großen Kontinenten wird die Luft im Sommer mächtig aufgelockert, wodurch regenbringende Luftströme vom Meere her angezogen werden; im Winter dagegen lagert sich über denselben eine schwere Schicht kalter Luft, die nach dem Meere hin abfließt. So entstehen die Monsune oder Jahreszeitenwinde (besonders bei S.o.-Asien). In den Zeiten des Monsunwechsels treten häufig heftige Orkane ein. 4. Die Feuchtigkeit der Luft hängt ab von der Verteilung der Wärme, von der Nähe des Meeres, von den Windrich- tungen 2c. Znt allgemeinen nimmt die Menge der Niederschläge nach den Polen hin ab. Man unterscheidet: eine Region des stets flüssigen Niederschlages (Tau, Nebel, Regen) in der heißen Zone, eine Region des veränderlichen Niederschlages (Tau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel) in den gemäßigten und eine des stets festen (Schnee) in den kalten Zonen und den hoch liegenden Gegenden. — 5. Das Pflanzenreich ist abhängig vom Boden und Klima, das Tierreich vorn Boden, Klima und der Pflanzenwelt, daher sind beide in den einzelnen Zonen wesentlich verschieden. Die Pflanzen der heißen Zone sind mannigfaltig, üppig, farben- prächtig, säst- und gewürzreich, immergrün (Palmen, Bananen, Baumfarne, Brotbäume, Kaffee, Zucker, Urwälder); die gemäßigte Zone hat schöne Laubhölzer (in der Nähe der heißen Zone immergrün) und grasreiche Wiesen, Nadelhölzer, Obst, Wein, Getreide; die kalte Zone ist arm an Pflanzen (verkrüppelte Weiden und Birken, Moose und Flechten). Unter den zahlreichen Tieren der heißen Zone befinden sich die größten (Ele- fant, Kamel, Giraffe, Gorilla) und farbenprächtigsten (Papagei, Kolibri), aber auch die gefährlichsten (Löwe, Tiger, Schlangen) und Lästigsten (Mos- kitos). Die gemäßigte Zone hat die nützlichsten. Haustiere und besten Singvögel; die kalte Zone hat nur wenig Landtiere (Eisbär, Renntier, Hund), doch viele Seetiere (Wale, Robben). — Steigen wir vom Fuße bis zur Spitze eines Gebirges, das über die Schneegrenze hinausreicht, so treten uns in der Pflanzenwelt ähnliche Verhältnisse entgegen, wie bei einer Wanderung von Süden nach Norden. l. Welche Winde bringen uns feuchte und warme, welche trockne und kalte Luft? Gieb die Ursache hiervon an! — 2. Weshalb können die Isothermen nicht mit den Breitenkreisen parallel laufen? Wodurch wird es bewirkt, daß sie an der Westküste Europas weit nach Norden gebogen sind? — 3. Was versteht man unter Schneegrenze? — 4. Wie entstehen Passat- winde, wie die Monsune, wie die veränderlichen Winde?

8. Weltkunde - S. 9

1886 - Hannover : Helwing
9 Süden nach Norden auf der südl. Halbkugel in den kalten und gemäßigten Zonen. (Warme und kalte Strömungen). Die Äquatorialströmung des atlantischen Ozeans teilt sich an der Östküste Amerikas in zwei Arme; der nördliche fließt zum Teil durch das karibische Meer in den Busen von Mexiko, aus welchem er als Golfstrom bei Florida heraustritt. Der Golfstrom begleitet die Küste Amerikas bis etwa New-York. dann wendet er sich östlich und teilt sich bald in einen südöstlichen und nordöstlichen Arm. Letzterer berührt Irland, Schottland, Norwegen, Island und dringt bis Spitzbergen und Nowaja-Semlja. Durch sein warmes Wasser mildert er das Klima an der ganzen West- und Nordküste Europas. 1. Was versteht man unter Wellenberg und -thal? — 2. Welchen Einfluß haben die Bewegungen des Meeres und die Beschaffenheit des Meereswassers auf die Schiffahrt? — 3. Gieb den Kreislauf des Wassers an! § 11. Luft, Klima, Produkte. 1. Die Lust (Atmosphäre) umgiebt die Erde wie eine Hohlkugel in einer Höhe von mindestens 75 km. Ihre Dichtigkeit nimmt ab von unten nach oben. Unter Klima versteht man die Beschaffenheit der Luft nach Temperatur (Wärme), Bewegung und Feuchtigkeit. — 2. Die Er- wärmung eines Landes ist abhängig a) von der geographischen Breite; b) von der Höhe des Landes (die Temperatur vermindert sich bei einer Erhebung von 200m um etwa 10; die Schnee- grenze liegt etwa hoch: unter dem Äquator 5000 m, 20 0 = 4500 m, 40° = 3000 m, 60°= 1500 m); c) von der Richtung und Höhe der Gebirge, die auf der einen Seite die kalten, aus dev anderen die warmen Winde abhalten; ä) von der größeren oder geringeren Nähe des Meeres (Küsten- oder ozeanisches Klima feucht, kühle Sommer und milde Winter; Kontinentalklima trocken, heiße Sommer und strenge Winter); o) von der Beschaffenheit des Bodens und dem Pflanzenwuchs. Die Orte unter gleicher Breite können daher nicht gleiche Wärme haben. Linien, welche Orte von gleicher mittlerer Jahrestemperatur ver- binden, heißen Isothermen. Sie laufen nicht mit den Breitenkreisen parallel; an der Westküste Nordamerikas und Europas springen sie z. B. weit nach Norden vor. (Mittlere Jahrestemperatur von Berlin 8,9° C., Wien 9,7° C., Moskau 3.9° C., New-York 10,9° C.). Die Jsotheren verbinden die Punkte von gleicher mittlerer Sommer-, die Jsochimenen die von gleicher mittlerer Wintertemperatur. (Physik § 21). 3. Die Bewegung der Lust, bewirkt durch die ungleiche Er- wärmung derselben- heißt Wind. Die Winde werden unter- schieden a) nach der Richtung, aus der sie wehen, in Ost-, Süd- rc. Winde; d) nach der Stärke in leichte (mäßige) Winde (Brisen), mit einer Geschwindigkeit von 3—5 m in der Sekunde; in leb- hafte (schwere) Winde (bis 15 m) und in Stürme und Orkane (bis 30 m); c) nach der Regelmäßigkeit in Passatwinde, Land- und Seewinde, Monsune und veränderliche Winde. In der heißen Zone steigt die warme Luft beständig nach oben und fließt nach den Polen hin ab (Aquatorialstrom oder oberer Passat); dagegen strömt an der Erdoberfläche die dichtere Luft der kalten Zonen nach dem Äquator hin (Polarstrom oder unterer Passat). Weil Erde und Luft sich am Äquator in Folge der Achsendrehung der Erde

9. Weltkunde - S. 288

1886 - Hannover : Helwing
288 verbindet sich mit den kohlenhaltigen Stoffen (Fett, Zucker rc.) im Blute. Wir atmen Kohlensäure und Wasserdampf aus. Das Atmen ist die Hauptquelle unserer Eigenwärme. Die Blut- wärme unseres Körpers beträgt 36—37 0 C. 1. Feuchte Pflanzenstoffe: Heu, Klee, Getreide, gepulverte Kohle, Düngerhaufen, Sägespäne, desgleichen festgepreßte Wollstoffe entzünden sich zuweilen — wie mag das kommen? — 2. Warum können wir durch schnelles Atmen tz. K. bei raschem Gehen, körperlichen Arbeiten^ den Körper sogar in recht kalter Luft erwärmen? — 3. Weshalb genießen die Bewohner kalter Länder so fette Speisen? — 4. Weshalb fühlt man sich nach einer Mahlzeit wärmer, als vorher? § 21. Erregung der Wärme durch die Sonnen- strahlen. 1. Vergleiche die Wärme am Morgen mit der am Mittage, die des Winters mit der des Sommers! — 2. Gesetz: durch die Sonnenstrahlen wird Wärme erregt. Ze tnehr Sonnenstrahlen einen Körper treffen, d. i. je weniger schräg sie auffallen, desto mehr erwärmen sie ihn. Unabhängig von den Sonnenstrahlen besitzt unsere Erde eine Eigen- wärme. In einer Tiefe von 24 m beträgt dieselbe etwa 11° 6., von da ab auf je 24 m 1° C. zunehmend. Vulkanische Ausbrüche und heiße Quellen beweisen das. 1. Weshalb ist es bei uns im Sommer wärmer, als im Winter? nachmittags wärmer, als morgens? — 2. Warum schmilzt der Schnee an der Südseite eines Daches, Erdwalles, Gebirges re. eher, als an der Nord- seite? — 3. Warum kann man durch ein Brennglas trocknen Schwamm, Löschpapier re. entzünden? — 4. Weshalb muß es auf der Erde am Äquator wärmer sein, als an den Polen? Erkläre die verschiedene Wärme in unsern vier Jahreszeiten! — 5. Was sind Isothermen, Isotherm, Jsochimenen? § 22. Ausdehnung der Körper durch die Wärme. 1. Beachte: eine zugebundene, etwas Luft enthaltende Tierblase, wenn sie in Wärme gebracht wird; Milch beim Kochen; das Umlegen der Reifen um die Wagenräder! — 2. Gesetz: Wärme dehnt die Körper aus; in der Kälte ziehen sie sich zusammen. — Aus der Größe der Ausdehnung schließt man auf den Grad der Wärme; daher benutzt man die Ausdehnung zum Messen der Wärme. 1. Erkläre folgende Erscheinungen: Eine Öffnung, durch die ein kalter eiserner Topf sich bequem hindurchschieben läßt, ist für den heißen Topf zu klein; Plättbolzen sind in glühendein Zustande größer, als bei niedriger Temperatur; 100 Liter Spiritus im Winter sind im Sommer 104 Liter! — 2. Weshalb legt man die Enden der Eisenbahnschienen nicht so nahe aneinander, daß sie sich berühren? — 3. Weshalb werden die Zinkplatten auf den Dächern nicht mit Nägeln befestigt? — 4. Warum ziehen sich frisch eingebundene Bücher, Papier, das an einer Seite ange- feuchtet ist, in der Wärme leicht krumm? — 5. Warum springen gläserne Flaschen leicht, die man kalt auf den heißen Ofen setzt, oder in die man heißes Waßer gießt? § 23. Das Thermometer. 1. Ein Körper, der sich durch Wärme leicht, stark und regelmäßig ausdehnt, kann als Wärmemesser benutzt werden. Wieso? Unter den tropfbar-flüssigen Körpern besitzt diese Eigenschaften besonders das Quecksilber.

10. Weltkunde - S. 8

1876 - Hannover : Helwing
8 Golfstrom begleitet die Küste Amerikas bis etwa New-York, dann wendet er sich östlich und theilt sich bald in einen südöstlichen und nordöstlichen Arm. Letzterer berührt Irland, Schottland, Norwegen, Island und dringt bis Spitz, bergen und Nowaja-Semlja. Durch sein warmes Wasser mildert er das Klima an der ganzen West- und Nordküste Europas. 1. Wodurch sind Klippen- und Flachküsten der Schiffahrt gefährlich? — 2. Was versteht man unter Wellenberg und -thal? — 3. Welchen Ein- fluß haben die Bewegungen des Meeres und die Beschaffenheit des Meer- waffers auf die Schiffahrt? — 4. Gieb deu Kreislauf des Wassers an! §. 11. _ Luft. Klima, Produkte. 1. Die Luft (Atmo- sphäre) umgiebt die Erde wie eine Hohlkugel in einer Höhe von mindestens 10 Meilen. Ihre Dichtigkeit nimmt ab von unten nach oben. Unter Klima versteht man die Beschaffenheit der Lust nach Temperatur (Wärme), Bewegung und Feuch- tigkeit. — 2. Die Erwärmung eines Landes ist abhängig a. von der geographischen Breite; b. von der Höhe des Landes (die Temperatur vermindert sich bei einer Erhebung von 200 m um etwa 1°. Die Schneegrenze liegt etwa hoch: unter dem Aequator 5000 m, 20° = 4500 m, 40° = 3000 m, 60° = 1500 m); c. von der Richtung und Höhe der Gebirge, die auf der einen Seite die kalten, aus der anderen die warmen Winde abhatten; d. von der größeren oder geringeren Nähe des Meeres (Küsten- oder oceanisches Klima feucht, kühle Sommer und milde Winter; Continentalklima trocken, heiße Sommer und strenge Winter); 6. von der Beschaffenheit des Bodens und dem Pflanzen- wuchs. Die Orte unter gleicher Breite können daher nicht gleiche Wärme haben. Linieli, welche Orte von gleicher mittlerer Jahrestemperatur verbinden, heißen Isothermen. Sie laufen nicht mit den Breitenkreisen parallel; an der Westküste Nordamerikas und Europas springen sie z. B. weit nach Norden vor. (Mittlere Jahrestemperatur von Berlin 8,g ° 6., Wien 10° 6., London 10,4o 0., Moskau 4,i° 6., New-York 10,9° 6.). Die Isotheren verbinden die Punkte von gleicher mittlerer Sommer-, die Iso chi menen die von gleicher mittlerer Wintertemperatur. 3. Die Bewegung der Luft, bewirkt durch die ungleiche Er- wärmung derselben, heißt Wind. Die Winde werden unter- schieden a. nach der Richtung, aus der sie wehen, in Ost-, Süd- rc. Winde; b. nach der Stärke in leichte, mäßige und schwere Winde (Brisen), Geschwindigkeit 1—8 Meilen in der Stunde, in Stürme (8—14 Meilen) und Orkane (14—25 Meilen); c. nach der Regelmäßigkeit in Passatwinde, Land- und Seewinde, Monsune und veränderliche Winde. In der heißen Zone steigt die warme Luft beständig nach oben und fließt nach den Polen hinab (Äequatorialstrom oder oberer Passat); dagegen strömt an der Erdoberfläche die dichtere Luft der kalten Zonen nach dem Aequator hin (Polarstrom oder unterer Passat). Weil Eroe und Luft sich am Aequator in Folge der Achsendrehung der Erde viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so geht auf der
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