Vorbegriffe.
7
immer kleiner werden, nehmen an Größe ab, je mehr
sie sich vom Aequator entfernen.
Zonen oder Erdstriche.
§. 14. Vermittelst der zwei Wende, und der zwei
Polarkreise wird auch die Erde in fünf Zonen, Erd-
striche getheilt, nämlich: 1) in die heiße Zone,
die den Theil der Erdkugel begreift, welchen die bei«
den Wendekreise, mit dem Aequator in der Mitte,
einschließen. Wegen der daselbst entweder ganz oder
fast senkrecht fallenden Sonnenstrahlen herrscht in die-
ser Zone die größte Hitze; auch finden nur zwei Iah,
reszeiten, die nasse und die trockene Statt, wovon
jene die Stelle des Winters, diese die des Sommers
vertritt; 2) in die zwei gemäßigten Zonen, welche
zwischen den Wende- und Polarkreisen sich befinden,
und davon eine die nördliche, die andere die süd-
liche gemäßigte Zone heißt. Denn in diesen liegenden
Gegenden steht die Sonne niemals senkrecht, sondern
sie sendet ihnen immer ihre Strahlen in schräger Rich-
tung, und zwar desto schräger, je mehr sie sich von
den Gränzen der heißen Zone entfernen; daher findet
auch in Hinsicht der Wärme ein großer Unterschied
Statt; denn in der Nähe der heißen Zone ist die Hitze,
und gegen die Polarkreise hin ist die Kälte sehr groß,
so daß nur in den mittleren Gegenden eigentlich eine
gemäßigte Hitze und Kälte herrscht. Auch haben diese
Zonen in der Nähe der heißen, gleich dieser nur zwei
Jahreszeiten; und erst weiterhin zeigt sich der Unter-
schied der vier Jahreszeiten; und 3) in die zwei kal,
ten Zonen, die nördliche und südliche, vyn den
Polarkreisen bis zu den Polen, wo wegen der bestän-
dig sehr schräg fallenden Sonnenstrahlen die Kälte
äußerst groß ist, Frühling und Herbst allmählig im-
mer kürzer werden und eigentlich wieder, wie in der
heißen Zone, zwei Jahreszeiten eintreten; denn der
kurze Sommer und der lange Winter gränzen so nahe
an einander, daß in Zwischenräumen von wenigen
Tagen alles von Schnee und Eis starret, dann grünet
und blühet, hierauf wieder in Schnee und Eis be-
graben ist. Der Sommer kommt sehr spät, bringt
aber äußerst heiße Tage; dagegen auch die Winter-
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Vorbegriffe.
23
die Winde, welche in einer Bewegung der Luft beste-
hen, die durch alles das, was das Gleichgewicht der
Luft stört, erregt wird. Ein ruhiger Zustand der Luft
heißt eine Windstille. Winde, die in einer Sekunde
einen Raum von 50 bis 150 F. durchlaufen, heißen
Sturmwinde, Orkane. Man theilt die Winde in
regelmäßige oder beständige und in unregel
mäßige oder veränderliche. Zu den ersiern gehö-
ren die Passatwinde, beständige Osiwinde in den
Meeren der heißen Zone, nur mit dem Unterschiede, daß
sie nördlich vom Aeguator aus N. O. und südlich vom
Aequator aus S. O. wehen — und die täglichen
periodischen Winde, welche unter dem Namen der
See- und Landwinde, an den Meeresküsten der
heißen Zone, vorzüglich kleiner Inseln bekannt sind, und
darin bestehen, daß am Tage der Wind vom Meere her
nach dem Lande Seewind herrscht, des Nachts aber
der umgekehrte Fall eintritt, oder auf dem Meere Land,
wind herrscht. Durch diesen, bei stillem Weller, täg,
lich und regelmäßig erfolgenden Wechsel der See< und
Landwinde wird die in der heißen Zone herrschende groß-
ße Hitze ungemein gemäßigt. Die veränderlichen
und unregelmäßigen Winde sind ganz besonders dem
testen Lande der gemäßigten und kalten Zonen eigen.
Sie wehen unordentlich nach Zeit, Stärke und Rich-
tung. Winde, die unter ihnen am häufigsten vorkom-
men, nennt man herrschende Winde, dergleichen in
den gemäßigten Zonen die West- und in den kalten die
Ostwinde sind. Bei uns sind die von N- und dem Eis-
meere kommenden Winde kalt, die von S. wehenden
warm, der West-, Sübwest, und Nordwestwind feucht
und der Ost- und Nordostwind trocken.
Klima.
§. 43. Die Beschaffenheit der Luft und Witterung
eines Landes in Hinsicht auf Wärme und Kälte, Trocken,
heit und Nässe, Fruchtbarkeit und Wechsel der Jahres-
zeiten heißt das Klima desselben, und ist nicht an al,
len Orten der Erde einerlei, sondern verschieden. Die
Wärme hängt zwar vorzüglich von den Strahlen der
Sonne ab, und je senkrechter und länger sie auf einen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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24
Erste- Kapitel.
Theil der Erde fallen, desto größer ist die Wörme der
Luft; daher haben die Länder zwischen den Wendekrei-
sen, wo die Sonne die Erde senkrecht bescheint, im All-
gemeinen eine größere Wärme, als die den Polen nä-
her liegenden, und darauf gründet sich die schon oben
angeführte Eintheilung der Erde in die heiße Zone, die
gemäßigten und kalten Zonen. Doch wären die Son,
nenstrahlen die einzige Ursache von der Erwärmung der
Luft, so würde die Wärme und Kälte jedes einzelnen
Ortes von seiner geographischen Breite abhängen; allein
die Erfahrung lehrt, daß dies der Fall nicht ist. Es
giebt nämlich außer der Sonne noch andere Ursachen,
von denen die Wärme und Kälte abhängen, z. D. die
Höhe und Lage eines Landes, hohe Gebirge, die Nach-
barschaft des Meeres, der Seen und großer Flüsse, die
Beschaffenheit der Kultur des Bodens, die herrschenden
Winde rc. Vorzüglich haben die hohe Lage eines Lan-
des und hohe Gebirge, insbesondere wenn sie ewigen
Schnee tragen, großen Einfluß auf die Verminderung
der Wärme und Vermehrung der Kälte; denn der Luft»
kreis wird immer kälter, je mehr er über die Erdober«
stäche erhöhet ist. Ueber jedem Ort der Erdoberfläche
muß es also eine Luftgegend geben, in welcher der Grad
der Kälte so stark ist, daß der auf einem in jene Luft
emporragenden Berge liegende Schnee nicht schmilzt,
sondern beständig liegen bleibt. Diese Höhe, auf wel-
cher der beständige oder ewige Schnee anfängt, heißt
die Schneeltnte, ist um den Aequator am höchsten,
und senkt sich immer mehr, je näher sie den Polen
kommt, bis sie sich endlich an den Polen zur Meeres-
fläche herabsenkt, und alles mit ewigem Schnee und Eise
bedeckt.
Naturprodukte. Mineral- und Pflanzen-
reich.
§. 44. Das Klima hat auf die Natur «Erzeug-
nisse, Naturprodukte, großen Einfluß. Unter Na-
turprodukten versteht man alle von der Natur selbst
hervorgebrachten Körper, die wir auf und in der Erde an-
treffen, sie mögen empfinden, leben und sich willkührlich
bewegen, oder nicht. Es giebt derselben eine sehr große
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
schwollenen Flüsse brausen in Jugendkraft dahin. An den Bergen, auf den Hügeln,
in den Gründen keimt und sprießt und grünt es mit unglaublicher Schnelligkeit;
die Wiesei: werden ein bunter Teppich, die Anhöhen bis ans die kahlen Felsen
kleiden sich mit zahllosen Blumen.
Der Sommer bringt viel Regen aber auch heiße Tage, und im
Oktober beginnt mit Frost und Eis der Winter; ein angenehmer, klarer
Herbst, der den Winter einleitet, tritt nicht ein. Der Wetterumschlag
vollzieht sich sehr schnell; mitten im Sommer kann derselbe Tag eine
Mittagswärme von 25° C bringen, und der Abend zeigt eine Kühle,
die bis 5 0 herabgeht. Wenn man aus der Kürze und Kühle des Som-
mers nun aber ans eine außerordentliche Winterkälte schließen wollte, so
wäre dieser Schluß ein Irrtum. Die Läuge des Wiuters uicht seine
Härte bringt die geringe mittlere Jahreswärme auf der Harzfläche zu-
wege. Dazu fiud die Niederschläge (Regen, Schnee, Hagel, Reif) auf
dem Harze sehr stark. Stoßen die dahinziehenden Luftschichten gegen ein
Gebirge, so müssen sie aufwärts steigeu. In der Höhe erfolgt dann
eine Abkühlung der Luftmassen und dadurch eine Verdichtung des mit-
geführten Wafferdunftes. Der Wafferdampf bewölkt den Himmel und
verdichtet sich weiter zu Regen und Schnee. Die Zahl der Regen- und
Schneetage ist erheblich größer als in unserem Flachlande. Im Flach-
laude rechnet man jährlich ans durchschnittlich 140 Niederschlagstage;
in Klausthal dagegen ans 199. Würden die gesamten Niederschlags-
Massen des Jahres auf der Oberharzfläche stehen bleiben, fo würden sie
den Boden 1 m hoch bedecken, während diese Höhe in unserem Flach-
lande nur .65 cm betragen würde. (Welche Bedeutung haben diese
beträchtlichen Waffermaffen für unfer Land?)
3, Bewohner und Städte des Harzes.
Bewohner. Die Bewohner des Harzes ernähren sich noch vor-
wiegend, wenn mich der Fremdenverkehr und das Badeleben mancher
Familie Brot schaffen, durch die Metallfchätze in den Bergen und durch
die über Tal und Höhen hinziehenden Wälder. Sie find Bergleute oder
Waldleute. Hierauf beutet ja der alte Harzspruch hin:
„Es grüne die Tanne, es wachse das Erz,
Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!"
Vorzugsweise ist es die Fichte, dort Tanne genannt, die die Wälder bildet;
denn sie erträgt rauhes Wetter und dürftigen Boden und schafft den größten
Nutzen. Schon das Aussäeu des Fichtensamens und die Pflege der jungen
Pflanzen bringt hundert Hände in Bewegung. Singend und lachend ziehen die
großen Scharen von Frauen und Mädchen in die Haine, um deu zarteu Pflänz-
lingen den Boden zu bereiten. Die Kinder durcheilen derweilen den Wald und
sammeln Holzreisig oder, wenn es Zeit dazu ist, auch Heidel-, Krons-, Erd- und
Himbeeren. Ist der Busch, der kleiue Wald, maunshoch geworden, dann beginnt
die Männerarbeit. In den jungen Anpflanzungen beginnt das Aukhauen der
überflüssigen und das Ausästen der bleibenden Stämmchen. In älteren Waldungen
wird dieses Durchforste» fortgesetzt. Die Hochtannen geben anch Fruchternte.
Mit Haken und Seilen arbeiten sich im Herbst die Waldarbeiter bis in die Wipfel
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Innerste fließt zur Leine; kein anderer Fluß ist dem Bergbau und dem Hütten-
betriebe so dienstbar geworden wie die Innerste; mehrere Silberhütten und Poch-
werke werden durch sie und ihre Nebenflüsse in Betrieb gehalten. Die Bode
rauscht iu dem engsten und wildesten Tale des Gebirges herab (bei Rübeland die
Baumanns- und die Bielshöhle mit massenhaften Überresten vorweltlicher Tiere und
die am besten zugängliche und darum am meisten besuchte Hermannshöhle mit
schönen weißen Tropfsteingebilden) und fließt durch das große Felsentor zwischen
Hexentanzplatz und Roßtrappe (bei Thale) in das Tiefland zur Saale. Ihr
Okertal.
Nebenfluß, die Holtemme, stürzt in der „Steinernen Renne", fast zu Schaum
aufgelöst, über Klippenmassen vom Brocken hinab und wird an Gefälle nur von
ihrer Schwester Ilse übertroffen.
Klima. Das Klima des Harzes zeigt manche Besonderheiten. In
dem Tieflande und Hügellande unserer Provinz vertreibt der Frühling
allmählich den Winter; diesen langsam heranziehenden Frühling kennt
man im Harze nicht.
Sobald Ausgangs Mai die eisigen Dämme im Harzgebirge gebrochen und
die dicke» Schneemassen der Waldungen von den durchdringenden Sonnenstrahlen
geschmolzen sind, tritt plötzlich starke Wärme ein, und ohne daß die Anmut des
schaffenden Frühlings bemerklich gewesen wäre, tritt plötzlich der Sommer wunderbar
rasch herein. Es ist eine herrliche Zeit, wenn der Sommer in den Harz zieht;
die Kraniche, die Amseln, die Schnepfen sind seine Vorboten. Alle treuen Begleiter
des Frühlings konnnen über Nacht angezogen, und auf eiumal lebt der Wald von
buntem, singendem Gevögel. Der Schnee der höchsten Berge schwindet, die ge-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
290
Wasser von 8° C. Diese Thatsache ist für das Klima, für das
Pflanzen- und Tierleben, für Handel und Verkehr rc. von der
größten Wichtigkeit.
1. Weise das zuletzt Gesagte nach! — 2. Wie ist es zu erklären, daß
das Wasser zuerst an der Oberfläche gefriert ? — 3. Warum hebt sich
das sog. Grundeis von selbst empor? — 4. Wann hat das Wasser seine
größte Dichtigkeit? — 5. Wie kommt es, daß Gefäße zerspringen, wenn
das Wasser in ihnen gefriert? — 6. Warum wird gefrorener Ackerboden
locker? Und inwiefern ist das wichtig?
§ 25. Strömungen in Wasser und Lust. 1. Be-
obachte Wasser, in welches Sägespäne gestreut sind, beim Beginn
des Kochens! — Schneide ein kreisrundes Stück Papier zu einem
spiralförmigen Streifen (Schlange), faß das innere Ende und
halt den Streifen so in die Nähe des geheizten Ofens! — Bring
ein Thermometer erst an den Fußboden, dann an die Zimmer-
decke! — 2. Erwärmte Luft und erwärmtes Wasser sind leichter,
weil dünner, als kalte. Daher steigen sie empor. Die Wärme
bewirkt also Strömungen im Wasser (Meeresströmungen, Golf-
strom) und in der Luft. Durch ungleiche Erwärmung der
Atmosphäre entsteht ungleiche Dichtigkeit der Luft und daher
Luftzug, Wind. Beachte: Windstillen oder Kalmen; Ägua-
to rialström oder oberen Passat; Polarstrom oder unteren
Passat; Monsune; Land- und Seewinde; veränderliche
Winde in höheren Breiten. Das Dovesche Drehungsgesetz der
veränderlichen Winde lautet: Auf der n. Halbkugel dreht sich der
Wind von S. nach W., N., O., S.
I. Beschreib die Bewegung des Wassers beim Sieden! — 2. Wird
die Thür eines geheizten Zimmers ein wenig geöffnet, so entsteht ein
doppelter Luftstrom. Wohin ist er gerichtet? wie zu erklären? — 3. In
jedem geheizten Zimmer findet eine Luftbcwegung statt. Beschreib dieselbe!
— 4. Was weißt du von Luftheizung? — 5. Erkläre den Luftzug in der
Nähe eines starken Feuers! -— 6. Worin besteht der Nutzen der Lampen-
cylinder? — der hohen Schornsteine? — 7. Gieb die Entstehung der
Winde an! — 8. Worin besteht der Nutzen, der Schaden des Windes? —
9. Erkläre die Entstehung der Land- und Seewinde! — 10. Gieb Auskunft
über Polarströmnng, Äquatorialströmung, Kalmen oder Windstillen, oberen
und unteren Passat! — 11. Weshalb weht der Äquatorialstrom auf der
nördlichen Halbkugel von S.-W. nach N.-O., der Polarstrom von N.-O.
nach S.-W.? — 12. Wie ist es zu erklären, daß in den gemäßigten
Zonen nicht regelmäßige, sondern veränderliche Winde wehen?
§ 26. Das Schmelzen fester Körper durch die
Wärme. 1. Eis, Butter, Wachs, Blei rc., der Wärme ausgesetzt,
werden flüssig; sic schmelzen. Beachte die Temperatur, bei welcher
jeder der eben erwähnten Körper schmilzt, seinen Schmelzpunkt! —
Fülle zwei gleich große Töpfe — den ersten mit Schnee oder Eis
von 00 Wärme, den zweiten mit Wasser von oo Wärme. Er-
hitze sie beide gleichmäßig, bis das letzte Eis (Schnee) geschmolzen
ist, und vergleiche die Temperatur beider Flüssigkeiten! —
2. a) Gesetz: Die Wärme verwandelt feste Körper in
tropfbar-flüssige. — d) Bei starker Erwärmung eines festen
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
viel rascher von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so
geht auf der nördlichen Halbkugel der obere Passat allmählich in einen
Südwestwind, der untere in einen Nordostwind über; auf der südlichen
Halbkugel wird aus dem oberen Passat ein Nordwest-, aus dem unteren
ein Südostwind. In einer Breite von 6 °, dem Laufe der Sonne bis etwa
12° nördl. Br. und 5° südl. Br. folgend, findet sich die Zone der Wind-
stillen (Kalmen), die zuweilen durch furchtbare Stürme und Gewitter unter-
brochen werden; dann folgen in einer Breite von etwa 20° die Gürtel der
Passatwinde: Nordost Passat auf der nördlichen, Südost Passat auf
der südlichen Halbkugel. In höheren Breiten, z. B. in unserer Gegend,
herrschen veränderliche Winde, weil die beiden Strömungen nicht immer
übereinander, sondern oft nebeneinander liegen und sich ablösen. — Das
Land erwärmt und erkaltet rascher als das Wasser. Daher strömt an den
Küsten des Tages die kältere Luft von dem Wasser auf das Land (See-
wind), des Nachts die abgekühlte Landlnft nach dem Meere (Land-
wind). — Über den großen Kontinenten wird die Luft im Sommer
mächtig aufgelockert, wodurch regenbringende Luftströme vom Meere her
angezogen werden; im Winter dagegen lagert sich über denselben eine
schwere Schicht kalter Luft, die nach dem Meere hin abfließt. So entstehen
die Monsune oder Jahreszeitenwinde (besonders bei S.o.-Asien). In den
Zeiten des Monsunwechsels treten häufig heftige Orkane ein.
4. Die Feuchtigkeit der Luft hängt ab von der Verteilung
der Wärme, von der Nähe des Meeres, von den Windrich-
tungen 2c. Znt allgemeinen nimmt die Menge der Niederschläge
nach den Polen hin ab. Man unterscheidet: eine Region des
stets flüssigen Niederschlages (Tau, Nebel, Regen) in der heißen
Zone, eine Region des veränderlichen Niederschlages (Tau,
Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel) in den gemäßigten und eine
des stets festen (Schnee) in den kalten Zonen und den hoch
liegenden Gegenden. — 5. Das Pflanzenreich ist abhängig vom
Boden und Klima, das Tierreich vorn Boden, Klima und der
Pflanzenwelt, daher sind beide in den einzelnen Zonen wesentlich
verschieden.
Die Pflanzen der heißen Zone sind mannigfaltig, üppig, farben-
prächtig, säst- und gewürzreich, immergrün (Palmen, Bananen, Baumfarne,
Brotbäume, Kaffee, Zucker, Urwälder); die gemäßigte Zone hat schöne
Laubhölzer (in der Nähe der heißen Zone immergrün) und grasreiche
Wiesen, Nadelhölzer, Obst, Wein, Getreide; die kalte Zone ist arm an
Pflanzen (verkrüppelte Weiden und Birken, Moose und Flechten). Unter
den zahlreichen Tieren der heißen Zone befinden sich die größten (Ele-
fant, Kamel, Giraffe, Gorilla) und farbenprächtigsten (Papagei, Kolibri),
aber auch die gefährlichsten (Löwe, Tiger, Schlangen) und Lästigsten (Mos-
kitos). Die gemäßigte Zone hat die nützlichsten. Haustiere und besten
Singvögel; die kalte Zone hat nur wenig Landtiere (Eisbär, Renntier,
Hund), doch viele Seetiere (Wale, Robben). — Steigen wir vom Fuße
bis zur Spitze eines Gebirges, das über die Schneegrenze hinausreicht, so
treten uns in der Pflanzenwelt ähnliche Verhältnisse entgegen, wie bei einer
Wanderung von Süden nach Norden.
l. Welche Winde bringen uns feuchte und warme, welche trockne
und kalte Luft? Gieb die Ursache hiervon an! — 2. Weshalb können die
Isothermen nicht mit den Breitenkreisen parallel laufen? Wodurch wird es
bewirkt, daß sie an der Westküste Europas weit nach Norden gebogen sind?
— 3. Was versteht man unter Schneegrenze? — 4. Wie entstehen Passat-
winde, wie die Monsune, wie die veränderlichen Winde?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
9
Süden nach Norden auf der südl. Halbkugel in den kalten und gemäßigten
Zonen. (Warme und kalte Strömungen). Die Äquatorialströmung des
atlantischen Ozeans teilt sich an der Östküste Amerikas in zwei Arme; der
nördliche fließt zum Teil durch das karibische Meer in den Busen von
Mexiko, aus welchem er als Golfstrom bei Florida heraustritt. Der
Golfstrom begleitet die Küste Amerikas bis etwa New-York. dann wendet
er sich östlich und teilt sich bald in einen südöstlichen und nordöstlichen
Arm. Letzterer berührt Irland, Schottland, Norwegen, Island und dringt
bis Spitzbergen und Nowaja-Semlja. Durch sein warmes Wasser mildert
er das Klima an der ganzen West- und Nordküste Europas.
1. Was versteht man unter Wellenberg und -thal? — 2. Welchen
Einfluß haben die Bewegungen des Meeres und die Beschaffenheit des
Meereswassers auf die Schiffahrt? — 3. Gieb den Kreislauf des
Wassers an!
§ 11. Luft, Klima, Produkte. 1. Die Lust (Atmosphäre)
umgiebt die Erde wie eine Hohlkugel in einer Höhe von mindestens
75 km. Ihre Dichtigkeit nimmt ab von unten nach oben. Unter
Klima versteht man die Beschaffenheit der Luft nach Temperatur
(Wärme), Bewegung und Feuchtigkeit. — 2. Die Er-
wärmung eines Landes ist abhängig a) von der geographischen
Breite; b) von der Höhe des Landes (die Temperatur vermindert
sich bei einer Erhebung von 200m um etwa 10; die Schnee-
grenze liegt etwa hoch: unter dem Äquator 5000 m, 20 0 =
4500 m, 40° = 3000 m, 60°= 1500 m); c) von der Richtung
und Höhe der Gebirge, die auf der einen Seite die kalten, aus
dev anderen die warmen Winde abhalten; ä) von der größeren
oder geringeren Nähe des Meeres (Küsten- oder ozeanisches Klima
feucht, kühle Sommer und milde Winter; Kontinentalklima trocken,
heiße Sommer und strenge Winter); o) von der Beschaffenheit
des Bodens und dem Pflanzenwuchs.
Die Orte unter gleicher Breite können daher nicht gleiche Wärme
haben. Linien, welche Orte von gleicher mittlerer Jahrestemperatur ver-
binden, heißen Isothermen. Sie laufen nicht mit den Breitenkreisen
parallel; an der Westküste Nordamerikas und Europas springen sie z. B.
weit nach Norden vor. (Mittlere Jahrestemperatur von Berlin 8,9° C.,
Wien 9,7° C., Moskau 3.9° C., New-York 10,9° C.). Die Jsotheren
verbinden die Punkte von gleicher mittlerer Sommer-, die Jsochimenen
die von gleicher mittlerer Wintertemperatur. (Physik § 21).
3. Die Bewegung der Lust, bewirkt durch die ungleiche Er-
wärmung derselben- heißt Wind. Die Winde werden unter-
schieden a) nach der Richtung, aus der sie wehen, in Ost-, Süd- rc.
Winde; d) nach der Stärke in leichte (mäßige) Winde (Brisen),
mit einer Geschwindigkeit von 3—5 m in der Sekunde; in leb-
hafte (schwere) Winde (bis 15 m) und in Stürme und Orkane
(bis 30 m); c) nach der Regelmäßigkeit in Passatwinde, Land-
und Seewinde, Monsune und veränderliche Winde.
In der heißen Zone steigt die warme Luft beständig nach oben und
fließt nach den Polen hin ab (Aquatorialstrom oder oberer Passat);
dagegen strömt an der Erdoberfläche die dichtere Luft der kalten Zonen
nach dem Äquator hin (Polarstrom oder unterer Passat). Weil
Erde und Luft sich am Äquator in Folge der Achsendrehung der Erde
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: 9,7°_C. C.
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Mexiko Florida Amerikas New-York Irland Schottland Norwegen Island Spitzbergen Nowaja-Semlja Europas Wellenberg Nordamerikas Europas Berlin Wien Moskau New-York
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
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Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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verbindet sich mit den kohlenhaltigen Stoffen (Fett, Zucker rc.)
im Blute. Wir atmen Kohlensäure und Wasserdampf aus. Das
Atmen ist die Hauptquelle unserer Eigenwärme. Die Blut-
wärme unseres Körpers beträgt 36—37 0 C.
1. Feuchte Pflanzenstoffe: Heu, Klee, Getreide, gepulverte Kohle,
Düngerhaufen, Sägespäne, desgleichen festgepreßte Wollstoffe entzünden sich
zuweilen — wie mag das kommen? — 2. Warum können wir durch
schnelles Atmen tz. K. bei raschem Gehen, körperlichen Arbeiten^ den
Körper sogar in recht kalter Luft erwärmen? — 3. Weshalb genießen die
Bewohner kalter Länder so fette Speisen? — 4. Weshalb fühlt man sich
nach einer Mahlzeit wärmer, als vorher?
§ 21. Erregung der Wärme durch die Sonnen-
strahlen. 1. Vergleiche die Wärme am Morgen mit der am
Mittage, die des Winters mit der des Sommers! — 2. Gesetz:
durch die Sonnenstrahlen wird Wärme erregt. Ze
tnehr Sonnenstrahlen einen Körper treffen, d. i. je weniger schräg
sie auffallen, desto mehr erwärmen sie ihn.
Unabhängig von den Sonnenstrahlen besitzt unsere Erde eine Eigen-
wärme. In einer Tiefe von 24 m beträgt dieselbe etwa 11° 6., von da
ab auf je 24 m 1° C. zunehmend. Vulkanische Ausbrüche und heiße
Quellen beweisen das.
1. Weshalb ist es bei uns im Sommer wärmer, als im Winter?
nachmittags wärmer, als morgens? — 2. Warum schmilzt der Schnee an
der Südseite eines Daches, Erdwalles, Gebirges re. eher, als an der Nord-
seite? — 3. Warum kann man durch ein Brennglas trocknen Schwamm,
Löschpapier re. entzünden? — 4. Weshalb muß es auf der Erde am
Äquator wärmer sein, als an den Polen? Erkläre die verschiedene Wärme
in unsern vier Jahreszeiten! — 5. Was sind Isothermen, Isotherm,
Jsochimenen?
§ 22. Ausdehnung der Körper durch die Wärme.
1. Beachte: eine zugebundene, etwas Luft enthaltende Tierblase,
wenn sie in Wärme gebracht wird; Milch beim Kochen; das
Umlegen der Reifen um die Wagenräder! — 2. Gesetz: Wärme
dehnt die Körper aus; in der Kälte ziehen sie sich
zusammen. — Aus der Größe der Ausdehnung schließt man
auf den Grad der Wärme; daher benutzt man die Ausdehnung
zum Messen der Wärme.
1. Erkläre folgende Erscheinungen: Eine Öffnung, durch die ein
kalter eiserner Topf sich bequem hindurchschieben läßt, ist für den heißen
Topf zu klein; Plättbolzen sind in glühendein Zustande größer, als bei
niedriger Temperatur; 100 Liter Spiritus im Winter sind im Sommer
104 Liter! — 2. Weshalb legt man die Enden der Eisenbahnschienen nicht
so nahe aneinander, daß sie sich berühren? — 3. Weshalb werden die
Zinkplatten auf den Dächern nicht mit Nägeln befestigt? — 4. Warum
ziehen sich frisch eingebundene Bücher, Papier, das an einer Seite ange-
feuchtet ist, in der Wärme leicht krumm? — 5. Warum springen gläserne
Flaschen leicht, die man kalt auf den heißen Ofen setzt, oder in die man
heißes Waßer gießt?
§ 23. Das Thermometer. 1. Ein Körper, der sich durch
Wärme leicht, stark und regelmäßig ausdehnt, kann als
Wärmemesser benutzt werden. Wieso? Unter den tropfbar-flüssigen
Körpern besitzt diese Eigenschaften besonders das Quecksilber.
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Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Golfstrom begleitet die Küste Amerikas bis etwa New-York, dann wendet er
sich östlich und theilt sich bald in einen südöstlichen und nordöstlichen Arm.
Letzterer berührt Irland, Schottland, Norwegen, Island und dringt bis Spitz,
bergen und Nowaja-Semlja. Durch sein warmes Wasser mildert er das
Klima an der ganzen West- und Nordküste Europas.
1. Wodurch sind Klippen- und Flachküsten der Schiffahrt gefährlich?
— 2. Was versteht man unter Wellenberg und -thal? — 3. Welchen Ein-
fluß haben die Bewegungen des Meeres und die Beschaffenheit des Meer-
waffers auf die Schiffahrt? — 4. Gieb deu Kreislauf des Wassers an!
§. 11. _ Luft. Klima, Produkte. 1. Die Luft (Atmo-
sphäre) umgiebt die Erde wie eine Hohlkugel in einer Höhe von
mindestens 10 Meilen. Ihre Dichtigkeit nimmt ab von unten
nach oben. Unter Klima versteht man die Beschaffenheit der
Lust nach Temperatur (Wärme), Bewegung und Feuch-
tigkeit. — 2. Die Erwärmung eines Landes ist abhängig
a. von der geographischen Breite; b. von der Höhe des Landes
(die Temperatur vermindert sich bei einer Erhebung von 200 m
um etwa 1°. Die Schneegrenze liegt etwa hoch: unter dem
Aequator 5000 m, 20° = 4500 m, 40° = 3000 m, 60° =
1500 m); c. von der Richtung und Höhe der Gebirge, die auf
der einen Seite die kalten, aus der anderen die warmen Winde
abhatten; d. von der größeren oder geringeren Nähe des Meeres
(Küsten- oder oceanisches Klima feucht, kühle Sommer und milde
Winter; Continentalklima trocken, heiße Sommer und strenge
Winter); 6. von der Beschaffenheit des Bodens und dem Pflanzen-
wuchs.
Die Orte unter gleicher Breite können daher nicht gleiche Wärme haben.
Linieli, welche Orte von gleicher mittlerer Jahrestemperatur verbinden, heißen
Isothermen. Sie laufen nicht mit den Breitenkreisen parallel; an der
Westküste Nordamerikas und Europas springen sie z. B. weit nach Norden
vor. (Mittlere Jahrestemperatur von Berlin 8,g ° 6., Wien 10° 6., London
10,4o 0., Moskau 4,i° 6., New-York 10,9° 6.). Die Isotheren verbinden
die Punkte von gleicher mittlerer Sommer-, die Iso chi menen die von
gleicher mittlerer Wintertemperatur.
3. Die Bewegung der Luft, bewirkt durch die ungleiche Er-
wärmung derselben, heißt Wind. Die Winde werden unter-
schieden a. nach der Richtung, aus der sie wehen, in Ost-,
Süd- rc. Winde; b. nach der Stärke in leichte, mäßige und
schwere Winde (Brisen), Geschwindigkeit 1—8 Meilen in der
Stunde, in Stürme (8—14 Meilen) und Orkane (14—25
Meilen); c. nach der Regelmäßigkeit in Passatwinde, Land- und
Seewinde, Monsune und veränderliche Winde.
In der heißen Zone steigt die warme Luft beständig nach oben und
fließt nach den Polen hinab (Äequatorialstrom oder oberer Passat);
dagegen strömt an der Erdoberfläche die dichtere Luft der kalten Zonen nach
dem Aequator hin (Polarstrom oder unterer Passat). Weil Eroe
und Luft sich am Aequator in Folge der Achsendrehung der Erde viel rascher
von W. nach O. bewegen, als weiter nach den Polen hin, so geht auf der
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Extrahierte Ortsnamen: Amerikas New-York Irland Schottland Norwegen Island Nowaja-Semlja Europas Wellenberg Nordamerikas Europas Berlin Wien London Moskau New-York