vorrede
^)er erste Unterricht in der Geographie be-
zweckt vorzüglich Anschauung des Räumlichen
(Topischen), d. h. anschanliche Kenntniß der
Stelle/ welche jeder Gegenstand des ersten geo-
graphischen Wistens auf dem Erdraume einnimmt.
Das Bild der Lage und Gestalt, sowohl der
ganzen Erde und ihrer Haupttheile, als der ein-
zelnen Länder, soll dem Lehrling so vergegenwär-
tigt werden, daß er sich auf der Erdoberfläche
orientiren lernt
Zu Ankuüpfungspunkten der topischen Ver-
hältnisse eignen sich vornehmlich Küsten, Vor-
gebirge, Meerbusen, Halbinseln, Inseln, Ge-
birge, Flüsse, große Seen, auch Städte, wo-
bei aber immer darauf aufmerksam gemacht wer-
den muß, nach welcher Himmelsgegend von den
bereits aufgefaßten und bekannten Punkten die
neu aufzufassenden liegen.
Das Verhältniß des Weltmeeres zum Lande,
der Ozeane zu den Kontinenten, der Meere zu
den Ländern, die insularische Lage der Kontinente,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Vorbegriffe.
7
immer kleiner werden, nehmen an Größe ab, je mehr
sie sich vom Aequator entfernen.
Zonen oder Erdstriche.
§. 14. Vermittelst der zwei Wende, und der zwei
Polarkreise wird auch die Erde in fünf Zonen, Erd-
striche getheilt, nämlich: 1) in die heiße Zone,
die den Theil der Erdkugel begreift, welchen die bei«
den Wendekreise, mit dem Aequator in der Mitte,
einschließen. Wegen der daselbst entweder ganz oder
fast senkrecht fallenden Sonnenstrahlen herrscht in die-
ser Zone die größte Hitze; auch finden nur zwei Iah,
reszeiten, die nasse und die trockene Statt, wovon
jene die Stelle des Winters, diese die des Sommers
vertritt; 2) in die zwei gemäßigten Zonen, welche
zwischen den Wende- und Polarkreisen sich befinden,
und davon eine die nördliche, die andere die süd-
liche gemäßigte Zone heißt. Denn in diesen liegenden
Gegenden steht die Sonne niemals senkrecht, sondern
sie sendet ihnen immer ihre Strahlen in schräger Rich-
tung, und zwar desto schräger, je mehr sie sich von
den Gränzen der heißen Zone entfernen; daher findet
auch in Hinsicht der Wärme ein großer Unterschied
Statt; denn in der Nähe der heißen Zone ist die Hitze,
und gegen die Polarkreise hin ist die Kälte sehr groß,
so daß nur in den mittleren Gegenden eigentlich eine
gemäßigte Hitze und Kälte herrscht. Auch haben diese
Zonen in der Nähe der heißen, gleich dieser nur zwei
Jahreszeiten; und erst weiterhin zeigt sich der Unter-
schied der vier Jahreszeiten; und 3) in die zwei kal,
ten Zonen, die nördliche und südliche, vyn den
Polarkreisen bis zu den Polen, wo wegen der bestän-
dig sehr schräg fallenden Sonnenstrahlen die Kälte
äußerst groß ist, Frühling und Herbst allmählig im-
mer kürzer werden und eigentlich wieder, wie in der
heißen Zone, zwei Jahreszeiten eintreten; denn der
kurze Sommer und der lange Winter gränzen so nahe
an einander, daß in Zwischenräumen von wenigen
Tagen alles von Schnee und Eis starret, dann grünet
und blühet, hierauf wieder in Schnee und Eis be-
graben ist. Der Sommer kommt sehr spät, bringt
aber äußerst heiße Tage; dagegen auch die Winter-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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8
Erstes Kapitel.
kälte sehr heftig ist. Die heiße und die zwei kalten
Zonen nehmen nicht völlig die Hälfte von der Ober-
fläche der Erde ein, während über die Hälfte dersel-
den zu den zwei gemäßigten Zonen gehört.
Länge der Tage und Nächte.
§. 16. Unter dem Aequator sind die Tage und
Nächte das ganze Jahr hindurch gleich lang, weil
man die Sonne im O. oder nicht weit davon aufge-
hen, und im W. oder nicht weit davon untergehen
sieht. Ze weiter man sich vom Aequator entfernt,
desto größer ist die Abweichung der Sonne vom Ost-
und Westpunkte bei ihrem Auf- und Untergange, und
desto ungleicher die Länge der Tage und der Nächte.
So nimmt der längste Tag von einem Grade der
Breite zum andern zu, bis er unter den Polarkreisen
24 Stunden lang wird. Noch weiter gegen die Pole
nimmt er um Monate zu, und unter den Polen dauert
sowohl der Tag als die Nacht sechs Monate.
Globus. Landcharten.
§. 16. Zur Beförderung der geographischen Kennt-
nisse dienen der Globus und die Landcharten. Der
Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel,
wo man, ohne Rücksicht auf die durch Berge und Thä-
ler verursachte Verschiedenheiten der Höhe und Tiefe,
weil sie gegen das Ganze gering sind, die Erde als
eine vollkommne Kugel darstellt. Man findet hier die
auf der Erde angenommenen Linken und Punkte, als
den Aeqautor, die Wende- und Polarkreise, die Pole,
mehrere Meridiane rc. und eine Abbildung der Erd-
theile mit ihren Ländern, so wie der Meere und der
darin gelegenen Inseln. Der Globus giebt von der
Erde, als einem Ganzen die deutlichste Vorstellung.
Landcharten sind Abzeichnungen entweder der gan-
zen Erde (Weltcharten, Planigloben) oder
von größern und kleinern Theilen derselben (Uni-
versal., General- und Specialcharten) auf
einer Fläche und zwar nach einem verkleinerten Maaß-
stabe. Die Weltcharten oder Planigloben enthalten
eine Abbildung der ganzen runden Erdoberfläche, und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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12
Erstes Kapitel.
läuft, wo man sein Ende bis jetzt nicht genau kennt.
Südlich vom Aequator erstreckt es sich nicht bis zum
südlichen Polarkreise, sondern bleibt etwa 11 Grade
von demselben entfernt.
Erd theile.
§. 23. Theilt man die Erde in die östliche und
westliche Halbkugel, so sieht man, daß jene weit mehr
von dem Lande als diese enthält- Bei der Eintheilung
der Erde in die nördliche und südliche Halbkugel wird
sichtbar, daß das meiste Land auf die erstere, das we,
nigste aber (die ganze neueste Welt und die südlichen
Theile der alten und neuen Welt nebst den meisten
und größten Inseln) auf die südliche Halbkugel fällt.
Australien, Amerika, Afrika, Asien und Europa sind
die fünf Erd - oder Welt theile, worein die Geo,
graphen die Erde eingetheilt haben; doch ist dabei nicht
zu vergessen, daß zu jedem dieser Erdtheile auch noch
die in der Nähe gelegenen Inseln gerechnet werden.
Weltmeer, Ozean.
§. 24. Das Gesummt- oder Weltmeer, auch
der Ozean genannt, läßt sich in das innere und
äußere Weltmeer theilen, indem der kleinere Theil
desselben zwischen der Nord , und Westseite der alten
Welt liegt, und also von diesen beiden Kontinenten
größtentheils umgeben ist, und daher wegen dieser ein,
geschlossenen Lage das innere Weltmeer heißen kann;
hingegen der weit größere Theil des Gesammtmeeres die
alte Welt auf der Ost- und Südseite, die neue Welt
auf der West- und Südseite, und die neueste Welt auf
allen Seiten umgiebt, und eben deswegen das äußere
Weltmeer genannt werden kann.
Diese Eintheilung des Gesammtmeeres ist aber nicht
so gewöhnlich, als eine andere in fünf große Haupt,
theile, die man auch Weltmeere, Ozeane zu nen-
nen pflegt, nämlich in 1) das nördliche Eismeer,
welches ganz in der kalten Zone liegt, den Nordpol
zum Mittelpunkte hat, die Nordküsten der alten und
neuen Welt bespület, südlich an den westlichen oder
Amerikanischen und großen Ozean stößt, und mehrere
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Asien Europa Ozean Nord
Vorbeg riffe.
13
große Inseln enthält-, 2) der westliche oder A meri,
konische Ozean oder Weltmeer, nördlich an das
nördliche und südlich an das südliche Eismeer stoßend,
und östlich von der alten Welt und westlich von der
neuen Welt umgeben. Der Theil desselben auf der Nord-
seite des Aequators, im O. von Europa und einem Thei-
le Afrikas, und im W. von dem größern Theile Ame-
rikas umgeben, heißt das Atlantische Meer und
der auf der Südseite des Aequators bis zum südlichen
Eismeere gehende Theil, im O. von einem Theile Afri-
kas und im W. von dem größern Theile Südameri-
kas umgeben, heißt das Aethiopische Meer. Oft
begreift man auch unter dem Namen des Atlantischen
Meeres, sowohl das eigentliche Atlantische als auch das
Aethiopische Meer, sollte aber dann lieber den Namen
„Atlantischer Ozean" gebrauchen. Das Atlanti-
sche Meer enthält in seinen östlichen und westlichen Ein,
beugungen viele und beträchtliche Inseln, dagegen das
Aethiopische Meer nur wenige und unbedeutende In-
seln in sich faßt; 3) das südliche Eismeer, das
den Südpol zum Mittelpunkte hat, und nicht allein die
südliche kalte Zone einnimmt, sondern auch noch in die
südliche gemäßigte Zone bis zum 60sten Grade der Brei-
te sich erstreckt. Beide Eismeere, das nördliche und
südliche, enthalten große Massen Eis, und sind wegen
dieser großen Eisanhäufungen am wenigsten bekannt
und untersucht, vornehmlich das südliche Eismeer, wo-
rin man jedoch jetzt auch verschiedene Inseln kennt;
4) das südliche Weltmeer oder der Indische
Ozean, welcher nördlich von der Südküste Asiens, west-
lich von der Südostküste Afrikas, südlich vom südlichen
Eismeere und östlich von der Westseite Australiens und
* fcon dem großen Weltmeere begränzt wird, und viele
und die größten Inseln, vorzüglich in seinem östlichen
Theile, zu beiden Seiten des Aequators, zwischen Au-
stralien und Asien enthält, wo eine Menge von Durch-
fahrten aus diesem Ozeane in das stille Meer führen;
Ñ) das große Weltmeer, der große Ozean, oder
auch das stille Meer genannt, dessen Gränzen sind:
nördlich das nördliche Eismeer, mit dem es durch eine
Verengerung des Meeres zwischen dem nordwestlichsten
Theile Amerikas und dem nordöstlichsten Asiens, in Ver-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrikas Indische
Ozean Asiens Afrikas Australiens Asien Amerikas Asiens
28
Erstes Kapitel.
Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet,
doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar
durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch
herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn
einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli-
ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men,
schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise
zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen
Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie
sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch
findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der
Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und
geistigen Bildung, der Religion und der Religions-
Verfassung.
Verschiedenheit der Menschen in Farbe und
Sprache.
§. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe
des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro-
päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi-
schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika-
nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune,
nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri-
kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge,
nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die
übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die
Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen
in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an-
dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder
Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche,
die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche,
die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken.
So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol-
ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige
Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein,
sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die
von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re-
det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird
auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter
dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un-
ter einerlei Regierung steht.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Sechstes Kapitel.
59
den Chimborazo (spr. Tschimborasso), in der Nähe
des Aequators, für den höchsten Berg der Erde, allein
neuere Untersuchungen haben ergeben, daß der Sorata
und Zl lim ani, die sich in der Andenkelte, östlich vom
Titicacasee, erheben, den Chimborazo um einige tau-
send Fuß an Höhe übertreffen, ohne jedoch die höchsten
Berge der Erde zu seyn, da auch diese niedriger als
der Dhawalagiri oder Dholagir sind. (Siehe das Hi-
maleh-Gebirge im §. 2. dieses Kapitels.)
Auf der Ostseite Nordamerikas ist das Gebirge der
Apalachen oder Alleghanv zu bemerken, welches
südlich vom St. Lorenzstrom anfängt, und nach einem
südwestlichen Laufe, indem es im Osten den Atlanti-
schen Ozean und im Westen den Missisivpi hat, etwa
4 Grade nördlich vom Mexikanischen Busen stch endigt.
Zn Australien, dessen Gebirge noch sehr unbe»
kannr sind, bemerken wir die blauen Berge, die
auf der Südostküste von Neuholland in einer südlichen
Richtung laufen, und sich an der südlichsten Spitze die«
ses Kontinents, der Insel Van Diemens-Land gegen-
über, endigen.
Sechstes Kapitel.
Uebersicht der vornehmsten Vor-
gebirg e.
Vorgebirge in Europa.
§. 1. Daselbst sind folgende die bemerkenswer-
thesten Vorgebirge: 1) Emtn eh, am schwarzen Meere,
bildet das östlichste Ende des Balkans; 2) M ata pan,
am Mittelländischen Meere, nordwestlich vomjende der
Insel Candia, macht die südlichste Spitze der Griechi-
schen Halbinsel und einen der südlichsten Punkte des
Europäischen Festlandes; 3) Spart ivento, am Io-
nischen Meere, östlich vom südlichen Ende der Straße
von Messina, bildet den südlichsten Punkt der Italir
scheu Halbinsel; 4) Passaro, am Mittelländischen
Meere, macht die südlichste Spitze der Insel Sicilten;
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TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerikas Atlanti- Missisivpi Mexikanischen_Busen Europa Messina
80
I, Westeuropa.
und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge,
birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands
ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel-
chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf-
rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt-
abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten.
Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele
schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer
sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames,
welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen
Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von
der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge
von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da-
durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit
einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich
in Schottland und Irland, wo auch die größten der-
selben sind.
Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge-
mäßigtes Klima, das in England und Irland
feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt
und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr
gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche
Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel-
ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und
Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel-
che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei
und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein-
kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken.
Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf
einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da-
bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein-
bau ist das Klima nicht geeignet.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr
als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer
sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha-
den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch,
schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei,
neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind
diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und
einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn
Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner
zur
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Die Brittischen Inseln.
81
zur protestantischen; in Irland dagegen zur katholischen
Kirche. Die Britten haben es nicht allein in den ver-
schiedenen Zweigen der Landwirthschaft und im Berg»
bau, sondern auch in Fabriken, Künsten und Wissen»
schäften sehr weit gebracht, und kein anderes Volk der
Erde kommt ihnen in Ansehung der ausgebreiteten und
durch Maschinenwesen äußerst vervollkommneten Fabri-
ken, und des unermeßlichen Handels gleich; daher Eng-
lische Fabrikate schon längst einen großen Ruf in allen
andern Ländern erlangt haben.
Dir Brittischen Inseln bilden die 8 Königreiche
England, Schottland und Irland, deren jetziger König
Wilhelm Iv. heißt und zugleich König von Hanno-
ver ist. Auch gehören den Britten, außer einigen an-
dern unbedeutenden Besitzungen in Europa, in Asien
ein großes volkreiches Land, Ostindien genannt, fast
ganz nebst mehrern Inseln; in Afrika mehrere In-
seln und die südlichste Spitze dieses Erdtheiles; in
Amerika ein großer Theil des Festlandes «ebst zahl-
reichen Inseln; und in Australien ein Theil von
Neuholland mit einigen Inseln; so daß ihre auswärti,
gen Besitzungen das eigentliche Königreich Großbritan-
nien um Vieles an Größe und Menschenzahl übertreffen.
3) in England: London, nordwestlich von Calais,
Haupt- und Residenzstadt, die größte und volkreichste Stadt in
Europa und der reichste wichtigste Handelsplatz der ganzen Erde,
an beiden Seiten der Themse, im südlichen Theile Englands
und westlich von der Nordsee gelegen, erstreckt sich 3 Stunden
in die Länge und 2 Stunden in die Breite und hat eine Uni-
versität, viele Fabriken, einen Hafen, 170,000 Häuser und über
1,600,000 Einwohner. Die herrliche St. Paulskirche, die West-
minster-Aaeikirche, worin die Könige gekrönt und begraben wer-
den, der Tower (spr. Tauer), alte Festung, das Brittische
Museum mit einer großen Bibliothek und seltenen Kunst- und
Naturaliensammlungen, der Tunnel, ein unterirdischer Weg, den
man unter der Themse weg anlegt, um die schon durch mehrere
ausgezeichnete Brücken mit einander verbundenen Stadttheile in
noch bessere Werbindung zu setzen, sind einige der vielen Merk-
würdigkeiten Londons. — Greenwich (spr. Grinitsch), Stadt,
2 Stunden östlich von London, am rechten Ufer der Themse,
mit einem großen Seehospitale und einer berühmten Sternwarte.
Windsor, Flecken westlich von London, am rechten Ufer der
Themse, mit dem vorzüglichsten königlichen Lustschlosse. —
Orford, Stadt nordwestlich von London, an der Isis, die hier
den Charwel aufnimmt und nun Themse heißt, ist durch ihre
Universität berühmt. — Birmingham, eine der wichtigsten
6
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Irland England Schottland Irland Europa Asien Ostindien Afrika Amerika Australien England London Europa Englands Londons London London London Birmingham
Die Schweiz.
89
Die Schweiz liegt ln dem südlichen Theile der nörd-
lichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme der
hohen Gebirgsgegenden, ein mildes warmes Klima,
besonders in den tiefen Thälern an der Gränze von
Italien, wo die Luft im Sommer oft sogar drückend
heiß ist. Die Produkte dieses im Allgemeinen vor-
trefflich angebauten Landes, wo jedoch die Gebirgsge-
genden sich mehr von der Viehzucht, als von dem Acker-
bau nähren müssen, sind: vortreffliches Rindvieh, häu-
fige Ziegen, Gemsen und Steinböcke, die jedoch immer
seltner werden, etwas Seide, Getreide, wiewohl der
Ackerbau in den dazu passenden Gegenden mit der größ,
ten Einsicht und Fleiß betrieben wird, nicht hinreichend,
viel Obst, worunter auch einige edle Südfrüchte, Wein,
viel Flachs und Hanf, einige Metalle, doch in keiner
großen Menge, verschiedene andere nutzbare Mineralien;
Salz hingegen hat man bis jetzt nur wenig.
Die Zahl der Einwohner beträgt über 2 Mil-
lionen, größtentheils Deutsche, nur in einigen Gegen-
den wohnen Franzosen und Italiener. Der größere Theil
bekennt sich zur reformirten, der kleinere zur katholischen
Kirche. Außer der Viehzucht und dem Ackerbau betrei-
den die Einwohner viele Fabriken und liefern Fabrikate
von vorzüglicher Güte. Auch der Handel, die Künste
und Wissenschaften sind blühend.
Die Schweiz ist eine aus 22 besonderen Republi-
ken (Kantone werden sie genannt) bestehende Gesammt-
Republik, indem zwar jede dieser 22 Republiken für sich
bestehr und ihre eigene Verfassung hat, alle aber zu
wechselseitigem Schutz und Beistand mit einander ver-
bunden sind.
Zürich, Stadt im nördlichen Theile der Schweiz, südöstlich
von Straßburg und südlich vom Rhein, liegt an dem nördlichsten
Ende des Zürichersees, wo die Limmat herausflicßt, hat jetzt eine
Universität. — Schaffhausen, nördlichste Stadt der Schweiz,
nordöstlich von Zürich, liegt am rechten Ufer des Rheins und ist
durch den % Stunde davon entfernten Rheinfall berühmt, wo
das Wasser des Rheins 60 bis 80 Fuß über Felsen herabstürzt. —
Basel, Fabrik- und Handelsstadt, südwestlich von Schaffhausen,
an beiden Seiten des Rheins, der hier nach einem von Boden-
see an westlichen Laufe sich nördlich wendet, hat eine Universität. —
Bern, Stadt, südlich von Basel und östlich vom Neuenburger
See, an 3 Seiten von der Aar umflossen, ist die wohlgebauteste
Stadt der Schweiz, und hat jetzt eine Universität. — Lausanne,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Gesammt-
Republik Schweiz Straßburg Rhein Schaffhausen Schweiz Rheins Rheins Basel Schaffhausen Rheins Basel Neuenburger
See Schweiz Lausanne